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Adolf II von der Mark August 1288 1 3 November 1344 in Clermont sur Meuse heute Clermont sous Huy ein Ortsteil der Gemeinde Engis war von 1313 bis zu seinem Tod Furstbischof von Luttich In der genealogischen Zahlung des Adelsgeschlechts von der Mark wird er mit Adolf VIII von der Mark bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Furstbischof von Luttich 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Adolf kam 1288 als zweites Kind des Grafen Eberhard I von der Mark und dessen erster Frau Irmgard von Berg zur Welt Da sein alterer Bruder Engelbert II von der Mark als Erstgeborener die Grafschaft Mark erben wurde war Adolf fur eine geistliche Laufbahn vorgesehen Bereits im jugendlichen Alter hatte er durch zahlreiche Pfrunden zum Beispiel in Munster und die Propstei des Kolner Stifts Sankt Severin ein stattliches Einkommen 2 1 Um das Jahr 1300 wurde er zudem Propst des Martinsstifts in Worms 1 Ab etwa 1310 war Adolf von der Mark Domherr in Koln ehe er sich 1313 an der Universitat in Orleans immatrikulierte und dort studierte Furstbischof von Luttich Bearbeiten Nach dem Tod des Lutticher Bischofs Theobald von Bar wahlte das dortige Domkapitel zunachst den Propst Arnold von Blankenheim zum Statthalter des Hochstifts doch der Lutticher Adel erkannte die Wahl nicht an und ernannte stattdessen den Grafen Arnold von Loon zum Statthalter Im zeitlichen Umfeld dieser Auseinandersetzungen zwischen Domkapitel und Adeligen sowie Lutticher Patriziern ernannte Papst Clemens V Adolf auf Betreiben des franzosischen Konigs Philipp des Schonen am 4 April 1313 zum Furstbischof von Luttich Da zu jener Zeit der Kaiserthron vakant war erteilte der Papst zugleich die Investitur fur das Hochstift Um das hohe Amt antreten zu konnen wurde Adolf von der Mark am 14 April des gleichen Jahres durch Wilhelm Madagot den Kardinalbischof von Palestrina erst zum Diakon und am 9 Juni dann zum Priester geweiht 3 Die Bischofsweihe empfing er einen Tag spater durch Beranger Fredol der Altere Kardinalbischof von Frascati 3 Schon am 22 Juli 1313 ergriff Adolf durch prokuratoren Besitz von seinem Bistum er traf jedoch personlich erst am 26 Dezember des gleichen Jahres personlich dort ein Nachdem er in Begleitung zahlreicher Adeliger feierlich in Luttich eingezogen war betrieb er nach dem Vorbild Philipps des Schonen eine absolutistische Politik 4 und setzte seine autoritaren Ansichten auch mit kriegerischen Mitteln durch Damit sturzte er das Lutticher Land in jahrelange Auseinandersetzungen zwischen sich als Landesherrn und seinen Untertanen die ihn im Mai 1315 dazu zwangen nach Brabant zu fluchten Am 18 Juni 1316 musste er schliesslich in den Frieden von Fexhe einwilligen der seine Macht als Landesherr stark einschrankte Den Einwohnern des Hochstifts wurden mit diesem Vertrag Mitwirkungsrechte bei der Rechtsprechung und Mitspracherechte bei der Gesetzgebung zugesichert Der Bischof konnte in solchen Dingen fortan nur noch mit dem Einverstandnis der drei Landstande dem Domkapitel der Adeligen und der freien Stadter verfugen 5 Der Friedensvertrag gilt heute als erste Lutticher Landesverfassung 3 Da sich Adolf und seine Beamten jedoch nicht an die vertraglichen Vereinbarungen hielten wurde er am 10 August 1324 so wie durch den Frieden von Fexhe vorgesehen von der Rechtsprechung im gesamten Hochstift ausgeschlossen 16 Vertreter aus den drei Landstanden verfassten gemeinsam mit vier bischoflichen Beamten den Lettre des Vingts deutsch Erlass der Zwanzig der die Verwaltung des Landes reformieren und Regelungen treffen sollte um zu verhindern dass der Lutticher Landesherr weiterhin seine Autoritat missbrauchen konnte Diesem Erlass verweigerte Adolf im November 1324 jedoch die Zustimmung und er musste am 20 Dezember 1324 wieder aus Luttich fluchten dieses Mal nach Huy Im Gegenzug sprach er am 14 Februar das Interdikt uber Luttich aus nachdem er zuvor schon samtliche Wurdentrager der Stadt exkommuniziert hatte Es folgten monatelange militarische Auseinandersetzungen zwischen der bischoflichen Armee die durch Adelige des Hespengaus sowie Truppen der Grafen von Julich Geldern und Berg unterstutzt wurden und Milizen der Lutticher Einwohner die durch Soldaten der wichtigsten Stadte des Lutticher Hochstifts verstarkt wurden 1326 sandte Papst Johannes XXII den Abt von Saint Nicaise in Reims um zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln doch der Versuch blieb ohne Erfolg Erst am 4 Oktober 1328 6 kam mit dem Frieden von Wihogne ein dauerhafter Friedensschluss zustande sodass Adolf von der Mark nach mehr als sieben Jahren Abwesenheit am 26 April 1332 3 wieder in die Hauptstadt seiner Territorien zuruckkehren konnte Nach dem Tod des Kolner Erzbischofs Heinrich von Virneburg am 6 Januar 1332 postulierte das Kolner Domkapitel Adolf als Heinrichs Nachfolger Dieses Vorgehen wurde auch vom franzosischen Konig Philipp VI unterstutzt doch der Papst hatte sich schon geraume Zeit zuvor das Recht fur die Besetzung des Kolner Erzstuhls vorbehalten und Johannes XXII ernannte am 27 Januar 1332 nicht Adolf sondern Walram von Julich zum neuen Erzbischof von Koln 7 Wahrend seiner Zeit als Furstbischof bemuhte er sich um eine Reform des Offizialats wozu er 1337 mehrere Edikte erliess Ansonsten uberliess Adolf die Verwaltung seines Sprengels jedoch den Weihbischofen Generalvikaren Archidiakonen und Offizialen Zu Beginn des Hundertjahrigen Krieges kampfte der Marker an der Spitze der franzosischen Truppen und gehorte 1340 zu den Unterhandlern Frankreichs in den Friedensverhandlungen von Esplechin 8 Um bei den Luttichern Unterstutzung fur seinen Kampf gegen den auf englischer Seite stehenden Brabanter Herzog Johann III zu erhalten gab Adolf im Juni 1343 seine Zustimmung zur Einrichtung des sogenannten Tribunal des XXII einem unabhangigen Gericht das uber Verfehlungen der bischoflichen Beamten zu richten hatte und ohne die Zustimmung des Landesfursten Beschlusse fassen konnte Damit wurden die landesherrlichen Rechte des Bischofs ein weiteres Mal beschnitten Kurz vor seinem Tod loste Adolf dieses Tribunal am 25 Februar 1344 zwar wieder auf doch unter dem Bischof Johann von Arkel 1364 1378 wurde es dann endgultig etabliert Adolf von der Mark starb am 3 November 1344 auf seiner Burg in Clermont sur Meuse und wurde in der Lutticher Sankt Lambertus Kathedrale deren neuen Chor er 1319 geweiht hatte begraben Sein Neffe Engelbert von der Mark folgte ihm im Amt des Bischofs von Luttich Er hatte von seinem Onkel hohe Schulden hinterlassen bekommen 2 Literatur BearbeitenJ Bastin La politique exterieure d Adolphe de la Marck In Leodium Publication periodique de la Societe d Art et d Histoire du Diocese de Liege Nr 25 1932 S 35 48 J Bastin La politique interieure d Adolphe de la Marck In Leodium Publication periodique de la Societe d Art et d Histoire du Diocese de Liege Nr 25 1932 S 7 21 Joseph Daris Histoire du diocese et de la principaute de Liege Band 2 Demarteau Luttich 1890 Jean Lejeune Liege et son pays Naissance d une patrie 13e 14e siecles Faculte de Philosophie et Lettres de l Universite de Liege Luttich 1948 Alfred Minke Adolf von der Mark 1288 1344 1313 1344 Bischof von Luttich In Erwin Gatz Hrsg unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 10303 3 S 373 375 Weblinks BearbeitenLes luttes internes et le triomphe de la democratie franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c A Minke Adolf von der Mark 1288 1344 2001 S 373 a b personenencyclopedie info Memento vom 4 Juli 2008 im Internet Archive a b c d A Minke Adolf von der Mark 1288 1344 2001 S 374 Fritz Quicke Revue belge de philologie et d histoire Jg 12 1933 S 921 922 Jean Louis Kupper Luttich In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 25 27 Camille de Borman Les Echevins de la souveraine justice de Liege Band 1 L Grandmont Donders Luttich 1892 S 130 131 online Memento des Originals vom 27 April 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot perso infonie be Wilhelm Janssen Walram von Julich 1304 1349 In Bernhard Poll Hrsg Rheinische Lebensbilder Band 4 Rheinland Verlag Dusseldorf 1970 S 39 A Minke Adolf von der Mark 1288 1344 2001 S 375 VorgangerAmtNachfolgerTheobald von BarBischof von Luttich 1313 1344Engelbert von der MarkErzbischofe von Koln 999 1370 Vorganger Everger Heribert Pilgrim Hermann II Anno II Hildolf Sigewin von Are Hermann III von Hochstaden Friedrich I von Schwarzenburg Gottfried von Cuyk Elekt Bruno II von Berg Hugo von Sponheim Arnold I Arnold II von Wied Friedrich II von Berg Rainald von Dassel Philipp I von Heinsberg Bruno III von Berg Adolf I von Altena Brun o IV von Sayn Dietrich I von Hengebach Engelbert I von Berg Heinrich I von Koln Konrad I von Hochstaden Engelbert II von Falkenburg Siegfried von Westerburg Wigbold von Holte Wilhelm von Julich ernannt Heinrich II von Virneburg Adolf von der Mark Elekt Walram von Julich Wilhelm von Gennep Johann von Virneburg Elekt Adolf II von der Mark Rucktritt Stammvater des Hauses Kleve Mark Engelbert III von der Mark Kuno von Falkenstein Koadjutor Nachfolger Friedrich III von Saarwerden Normdaten Person GND 1049395069 lobid OGND AKS LCCN n88647668 VIAF 31116204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adolf II von der MarkALTERNATIVNAMEN Adolf von der Mark Adolf VIII von der Mark Adolf II von LuttichKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Luttich 1313 1344 GEBURTSDATUM August 1288STERBEDATUM 3 November 1344STERBEORT Clermont sous Huy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf II von der Mark Luttich amp oldid 234334767