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Die Lambertuskathedrale auch Lambertusdom franzosisch Cathedrale Notre Dame et Saint Lambert war die Kathedrale von Luttich bis 1794 Die Bischof Lambert geweihte grosse gotische Kathedrale stand auf der heutigen Place Saint Lambert im Zentrum der Stadt Mit zwei Choren zwei Querschiffen drei Langsschiffen dem Kapellenkranz ihrem Kreuzgang mitsamt den Anbauten und dem 135 Meter hohen Turm war Notre Dame et Saint Lambert die mittelalterliche Kirche mit dem grossten Innenraum Westeuropas der 4000 Menschen Platz bot Die Kathedrale wurde im Gefolge der Franzosischen Revolution auf Betreiben Lutticher Revolutionare abgerissen Lambertuskathedrale aus einer Abbildung des 17 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zerstorung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Madonna des Kanzlers Nicolas Rolin Detail Jan van Eyck um 1410 Louvre im Hintergrund ist der grosse Turm der Kathedrale zu erkennen 1 nbsp Die Muttergottes in der Kirche Jan van Eyck um 1425 Gemaldegalerie Berlin der Hintergrund ist ein Detail des Chors der KathedraleBischof Lambert von Maastricht wurde im Jahr 705 in Luttich ermordet Er wurde in Maastricht bestattet dann aber als der Ort seiner Ermordung zum Ziel von Pilgern wurde von seinem Nachfolger Hubertus nach Luttich umgebettet Wenig spater wurde auch der Bischofssitz von Maastricht nach Luttich verlegt Im April 714 wurde in der Lambertuskathedrale der Hausmeier Grimoald aus der Familie der Arnulfinger erschlagen Das von Hubertus gebaute Mausoleum war unublicherweise nach Westen ausgerichtet worauf die Ausrichtung des Chors nach Westen auch bei den Folgebauten zuruckzufuhren ist Der erste dieser Bauten stammt aus dem Ende des 8 Jahrhunderts und wies karolingischen Stil auf Im Jahr 978 installierte Bischof Notger ein Domkapitel mit 60 Kanonikern um das Jahr 1000 begann er mit dem Bau einer neuen Kirche im ottonischen Stil mit einer Krypta fur die Relikte des Heiligen Die neue Kathedrale hatte ein massives Westwerk zwei Chore am entgegengesetzten Ende zwei Querschiffe mit einem Turm uber der Vierung Ein Kreuzgang erganzte den Kirchenbau Die Eingange zur Kirche befanden sich an der Nord und Sudseite und nicht an der Langsachse des Gebaudes In den Jahren 1140 bis 1180 wurde eine Reihe von Umbauten an der Kathedrale vorgenommen Der exkommunizierte Kaiser Heinrich IV der am 7 August 1106 in Luttich starb bekam seine erste Ruhestatte in der Kathedrale Nach Einspruchen der Bischofe wurde der Korper aus seinem Grab geholt und in einer noch ungeweihten Kapelle ausserhalb der Stadt in Cornelio monte sita heute Cornillon ein Stadtteil von Luttich in ungeweihter Erde beigesetzt Heinrich V setzte sich wenig spater uber den Beschluss der Fursten hinweg liess den Leichnam am 24 August erneut aus der Erde holen und zunachst nach Luttich dann nach Speyer uberfuhren In der Nacht vom 28 auf den 29 April 1185 brach ein Feuer in der Nahe der Kathedrale aus sprang auf den Kreuzgang und das Kirchengebaude uber und zerstorte beide Der unmittelbar danach beginnende Wiederaufbau auf Basis der alten Fundamente erfolgt im Stil der Gotik und fuhrte bereits 1189 zur Weihe der wenigstens teilweise wiederhergestellten Kirche durch Philipp von Heinsberg den Erzbischof von Koln 1197 konnten die Lambertus Reliquien die vor dem Feuer in Sicherheit gebracht worden waren wieder in die Kathedrale gebracht werden Kapitalmangel behinderte in der Folge die Fertigstellung des Baus Prozessionen wurden im gesamten Bistum abgehalten um dafur Geld aufzubringen Papst Innozenz IV 1243 1254 versprach jedem Ablass der beim Wiederaufbau half 1391 begann der Bau des 135 Meter hohen Turmes dessen Fertigstellung 1431 das Ende grosserer Arbeiten an der Kathedrale war Die Kathedrale war 96 Meter lang die Gesamtanlage inklusive des Klosters sogar 173 Meter und mit den Seitenkapellen 37 Meter breit Der Innenraum war etwa 30 Meter hoch Vom Baustil nicht von der Grosse her war sie mit Notre Dame de Paris vergleichbar Die beiden Sandstein Turme an der Westfassade ahnelten denen der Kathedrale in Brussel und den Liebfrauenkirchen in Breda und Tongeren nbsp Kathedrale 16 Jh nbsp Blaeu Luttich Detail nbsp Remacle Le Loup Lambertuskathedrale um 1735 nbsp Teilansicht des Furstbischoflichen Palais und der Lambertuskathedrale 18 Jahrhundert nbsp Furstbischofliches Palais nbsp Kathedrale 1780 nbsp Rekonstruktionsmodell Grand Curtius Luttich Zerstorung Bearbeiten1794 wahrend der Franzosischen Revolution wurde der Abriss der Kathedrale begonnen da fur die Lutticher Revolutionare die Kathedrale das Symbol der Herrschaft des Furstbischofs war Unter Aufsicht einer Commission destructive de la cathedrale wurden die Bleidacher abgedeckt das Metall wurde vom Militar benotigt 1795 begann der Abriss des grossen Turms 1803 wurden die beiden Turme an der Fassade zerstort 1827 war fast die gesamte Anlage planiert Ausnahme war lediglich die Bauhutte zwischen Kathedrale und Bischofspalast die noch bis 1929 stehen blieb Nach dem Abflauen der Revolution suchte die Bevolkerung nach Ersatz und entschied sich fur die Stiftskirche Saint Paul als diejenige Kirche die dem Stadtzentrum am nachsten lag Sie ist heute die Kathedrale von Luttich nbsp Jean Noel Chevron Ruine der Kathedrale nbsp Jean Noel Chevron Ruine der Kathedrale Arkaden nbsp Jean Noel Chevron Ruine der Kathedrale Chor nbsp Jean Auguste Dominique Ingres Bonaparte Premier Consul 1804 Grand Curtius Luttich im Hintergrund die intakte Kathedrale die 1804 schon weitgehend zerstort war nbsp Am Ende der Umgestaltung des Place Saint Lambert wurde im Jahr 2000 ein mit Planen eingehulltes Gerust als 1 1 Massenmodell des Ostchores der Cathedrale Notre Dame et Saint Lambert aufgestellt Besucher konnten das Gerust uber Treppen besteigenLiteratur BearbeitenJoseph Philippe La Cathedrale Saint Lambert de Liege Gloire de l Occident et de l art mosan Wahle Liege 1979 ISBN 2 87011 049 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lambertuskathedrale Luttich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Institut du Patrimoine zur LambertuskathedraleAnmerkungen Bearbeiten Jean Lejeune Vers une Resurrection des Realites La periode liegeoise des Van Eyck In Wallraf Richartz Jahrbuch Bd 17 1955 ISSN 0083 7105 S 62 78 JSTOR 24655212 50 6455 5 57404 Koordinaten 50 38 43 8 N 5 34 26 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lambertuskathedrale Luttich amp oldid 234685751