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Hubertus von Luttich franzosisch Hubert de Liege um 655 in Toulouse 30 Mai 727 der Uberlieferung nach im heutigen Tervuren bei Brussel Belgien war Bischof von Maastricht und Luttich Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt Sein Gedenktag im Heiligenkalender ist der 3 November Die Bekehrung des heiligen Hubertus Linker Altarflugel des Meisters von Werden um 1463 1480Hubertus gehort mit dem heiligen Abt Antonius und den Heiligen Quirinus und Cornelius zu den sogenannten Vier Marschallen Gottes und wird mancherorts auch zu den Vierzehn Nothelfern gerechnet Sein Attribut ist ein Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hirschlegende 3 Verehrung 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theuderichs III in Paris spater in Metz am Hofe Pippins des Mittleren mit dem er wohl verwandt war Nach dem Tod seiner Frau ging Hubertus als Einsiedler in die Walder der Ardennen wo er apostolisch tatig war 705 wurde er Bischof von Tongern Maastricht 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Luttich Er liess dort die Lambertuskathedrale erbauen und galt als fursorglicher Wohltater Die Reliquien des heiligen Hubertus wurden am 3 November 743 erhoben 825 wurden sie in die damalige Abteikirche nach Andagium heute Saint Hubert in den Ardennen ubertragen Im Mittelalter war Saint Hubert ein Wallfahrtsort Seit der Zeit der Franzosischen Revolution sind die Reliquien des hl Hubertus jedoch unauffindbar Hirschlegende Bearbeiten nbsp Wappen von Willich Schiefbahn nbsp Wappen von Schwanheim Pfalz Im Christentum wird dem Schutzpatron der Jager im Mittelalter war dies und ist es vor allem in Osterreich und Bayern weiterhin der Heilige Eustachius um 118 die in verschiedenen Versionen uberlieferte Hirschlegende zugeschrieben 1 wonach der Heilige an einem Karfreitag auf der Jagd beim Anblick eines prachtigen Hirsches mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs bekehrt wurde Ab der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde sie zunehmend auf den Heiligen Hubertus 727 ubertragen obwohl dieser eigentlich kein Jager war 2 Eine erste Erwahnung in Bezug auf Hubertus findet sich um 1440 bei der Stiftung des Hubertusordens durch Herzog Gerhard II von Julich und Berg Er ehrte damit die Bemuhungen des Heiligen zur Christianisierung der Ardennen wo der heidnische Kult um Diana der antiken Schutzgottin der Jagd noch Bestand hatte Einer Version nach liess er sich nach der Erscheinung eines Kruzifixes im Geweih eines gejagten Hirsches taufen schwor der Jagd ab und wurde vom leidenschaftlichen Jager zum Nichtjager Andere Quellen berichten der vorher als brutal und zugellos geschilderte Hubertus habe sich nach der Erscheinung vom wilden Heiden zum christlich gemassigten Jager gewandelt Christlichen Jagern gilt die Hirschlegende seither als Vorbild der Massigung und Ansporn zur waidgerechten Jagd gemass der waidmannischen Losung den Schopfer im Geschopfe zu ehr en wie sie Oskar von Riesenthal in seinem Lied Waidmannsheil 1880 formulierte 3 Neben der Eustachius Legende die Hubertus hier direkt beerbt verweist die Geschichte im christlichen Kontext auf das Damaskuserlebnis des Paulus Die Ursprunge des Motivs finden sich in der buddhistischen Legende um den Monch Mahinda der den Buddhismus in Sri Lanka begrundete Hier ist es der Konig Devanampiya der auf der Jagd einem Hirsch oder dem Monch selbst begegnet um daraufhin zum Buddhismus zu konvertieren 4 Verehrung Bearbeiten nbsp Die Erhebung der Reliquien des hl Hubertus in Saint Pierre in Liege Rogier van der Weyden um 1437 nbsp Kenotaph von Hubertus Guillaume Geefs 1847 in der Basilika Saint HubertDer heilige Hubertus wird gemeinhin als Schutzpatron der Jagd angesehen von vielen aber auch als der erste Jagdgegner weil er sich gemass der Legende nach der Hirscherscheinung ganzlich von der Jagd losgesagt hat 4 Ausserdem gilt er als Patron der Hunde und als Helfer gegen Tollwut der Schutzen und Schutzenbruderschaften der Kurschner Metzger der Metallbearbeiter Buchsenmacher Optiker Mathematiker und Hersteller von mathematischen Geraten Durch seine Funktion als Schutzpatron der Jager und Schutzen wird der heilige Hubertus auch in den Infanterieverbanden der Jagertruppe der Bundeswehr verehrt und ihm speziell am Hubertustag s u gedacht 5 Dem Gedachtnis des Heiligen widmete man Bauwerke wie die Hubertuswarte die Hubertusburg das Schloss Hubertusstock sowie zahlreiche Hubertuskirchen Hubertusorden Hubertusbrunnen und Hubertusquellen Neben dem Hubertustag dessen Datum am 3 November sich von dem der Erhebung der Reliquien am 3 November des Jahres 743 ableitet wird regional auch der Todestag des Heiligen der 30 Mai begangen Am Hubertustag finden alljahrlich grosse Hubertusjagden statt oft verbunden mit der Feier von Hubertusmessen Am Hubertustag gesegnetes Salz Brot und Wasser soll gegen Hundebisse schutzen ausserdem sollten auch die Hunde selbst dadurch vor Tollwut geschutzt werden Es wurden Hubertusschlussel zur Behandlung und Vorbeugung gegen Tollwut verwendet Obwohl Hubertus von Luttich nicht im Evangelischen Namenkalender gefuhrt wird kann der Hubertustag aufgrund seiner hohen traditionellen Bedeutung auch mit einem evangelischen oder okumenischen Gottesdienst gefeiert werden 6 Nach Hubertus benannt sind verschiedene Studentenverbindungen so etwa die Corps Hubertia Munchen Corps Hubertia Freiburg sowie das alteste Jagdcorps Deutschlands Hubertia zu Leipzig Trivia BearbeitenDer Krauterlikor Jagermeister wirbt mit einem Hubertuskreuz auf dem Logo seines Produkts Auch der Riesenthal Satz vom Schopfer im Geschopfe ehren wird dort genannt Literatur BearbeitenSt Hubertus In Illustrirte Zeitung Nr 37 J J Weber Leipzig 9 Marz 1844 S 174 175 Digitalisat in der Google Buchsuche Oswald Holder Egger Hubert Bischof von Luttich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 260 f Helmut Lahrkamp Hubert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 702 Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Hubertus von Luttich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1108 1109 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Herbers Lenka Jirouskova Bernhard Vogel Hrsg Mirakelberichte des fruhen und hohen Mittelalters Lateinisch und deutsch Unter Mitarbeit von Clemens Heydenreich Rene Hurtienne Sofia Seeger und Bernhard Waldmann Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Reihe A Band 43 Darmstadt 2005 Reinhard Abeln Der heilige Hubertus Leben Legenden Bedeutung Lahn Verlag Kevelaer 2013 ISBN 978 3 8367 0845 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hubertus von Luttich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hubertus von Luttich im Okumenischen HeiligenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Edelgard Siegmund Der Herr der Tiere in europaischen Volksmarchen ein Beitrag zur vergleichenden Erzahlforschung VVB Laufersweiler Giessen 2009 ISBN 3 8359 5559 4 S 72 Walter Zwyssig Red St Eustachius und St Hubertus Schutzpatrone der Jagd Memento vom 5 September 2008 im Internet Archive In hubertus orden org abgerufen am 5 Juli 2011 Oskar von Riesenthal Onlineveroffentlichung des Vereins Internationaler Hubertusorden mit dem Liedtext Waidmannsheil 1880 abgerufen am 6 Juni 2017 a b Michael Gast Die Legende vom heiligen Hubertus auf deutscher jagdblog de 3 November 2016 abgerufen am 18 Juni 2018 https www kreiszeitung de lokales rotenburg rotenburg ort120515 rotenburg fotos appell hubertustag beim jaegerbataillon 6935285 html Hubertustag auf Evangelische Liturgie de VorgangerAmtNachfolgerLambertusBischof von Luttich 705 727Floribert I Normdaten Person GND 118554131 lobid OGND AKS LCCN n93045286 VIAF 70602369 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hubertus von LuttichALTERNATIVNAMEN Hubert de LiegeKURZBESCHREIBUNG Bischof von Maastricht und LuttichGEBURTSDATUM um 655GEBURTSORT ToulouseSTERBEDATUM 30 Mai 727STERBEORT Tervuren Belgien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubertus von Luttich amp oldid 236492001