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Pippin der Mittlere auch Pippin von Herstal genannt lateinisch Pippinus um 635 16 Dezember 714 in Jupille bei Luttich aus dem Geschlecht der Arnulfinger war von 679 bis 714 der tatsachliche Machthaber im Frankenreich ab 679 Hausmeier von Austrasien ab 680 als dux Herzog von Austrasien ab 688 Hausmeier von Burgund 695 wurde er auch formal Hausmeier von Neustrien principalis regimen majorum domus obwohl er faktisch dort schon seit der Schlacht bei Tertry die Macht innehatte Er war der Sohn von Ansegisel und Begga und ein Enkel von Arnulf von Metz Gross St Martin Koln Kapitell des sudwestlichen Vierungspfeilers der Legende nach Pippin und Plektrudis darstellend 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Nachkommen 2 1 Ehefrauen 2 2 Kinder 3 LiteraturLeben BearbeitenNach dem Sturz und der Hinrichtung seines Onkels Grimoalds des Alteren 656 657 schien die Dynastie Pippins des Alteren vor dem Erloschen zu stehen In den 670er Jahren waren von seinen Nachkommen nur noch seine Tochter Begga und deren Sohn Pippin der Mittlere am Leben der vaterlicherseits ein Enkel Arnulfs von Metz war Beide konnten jedoch die pippinidischen und arnulfingischen Besitzungen trotz der feindselig gesinnten Umgebung der 660er und 670er Jahre im Wesentlichen behaupten Dabei durfte Pippins Heirat mit Plektrudis der Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und der Irmina von Oeren Angehoriger bedeutender austrischer Adelsgeschlechter um 670 675 eine wesentliche Rolle gespielt haben In den Wirren nach dem Tod des Merowingerkonigs Childerich II und seines Hausmeiers Wulfoald zog Pippin mit Unterstutzung austrasischer Grosser gegen den machtigen Neustrier Ebroin zu Felde Dieses Unternehmen endete zwar 679 mit Pippins Niederlage bei Lucofao wobei der mit Pippin verbundete dux Martin getotet wurde der neue neustrische Hausmeier Waratto erkannte jedoch nach Ebroins baldigem Tod 680 Pippins Vormacht in Austrasien an In der Schlacht bei Tertry 687 errang Pippin schliesslich durch einen Sieg uber Warattos Schwiegersohn und Nachfolger Berchar die Herrschaft uber das Gesamtreich Pippin sicherte seine Macht dadurch dass er nicht nur Berchar bis zu seinem Tode 688 oder 689 im Amt des neustrischen Hausmeiers beliess sondern anschliessend seinen Sohn mit dessen Witwe verheiratete Auch jetzt ubernahm er noch nicht formal das Amt des Hausmeiers in Neustrien sondern uberliess es Norbert einem treuen Gefolgsmann Daruber hinaus beliess er auch die merowingischen Konige auf dem Thron Ausserdem sicherte er fruhzeitig den Erbanspruch seiner Familie indem er seine Sohne Drogo und Grimoald den Jungeren in wichtige Amter einsetzte Grimoald wurde neustrischer Hausmeier und Drogo burgundischer Herzog sodass beide Hausmeier Amter in der Hand der Familie waren Eine der wichtigsten militarischen Leistungen Pippins war die Eroberung Frieslands 690 695 die die Voraussetzung fur die Christianisierung der Friesen durch den angelsachsischen Monch Willibrord war Bereits vor dem Tod Pippins Ende 714 brach ein Konflikt um seine Nachfolge aus Dabei versuchte Plektrud die Anspruche ihrer Enkel ihre beiden Sohne waren nicht mehr am Leben Grimoald der Jungere war im gleichen Jahr ermordet worden Drogo bereits 708 gestorben gegen die der beiden Sohne aus einer Beziehung Pippins mit seiner Friedelfrau Chalpaida der uxor nobilis et elegans Childebrand und Karl durchzusetzen Zur damaligen Zeit war das Bastardtum kein Ausschlusskriterium von der legalen Erbfolge was letztendlich die von Pippin unter dem massiven Einfluss Plektruds proklamierte Erbfolge durch seinen Enkel Theudoald zeigt der selbst ein Bastard des Grimoald war 717 wenige Jahre nach Pippins Tod unterlag aber Plektrud letztlich Karl Martell Pippin starb nach langer Krankheit Er wurde in Chevremont Vesdre beerdigt Ehen und Nachkommen BearbeitenEhefrauen Bearbeiten I Plektrudis Hugobertiner II Chalpaida III N N Kinder Bearbeiten Drogo I Grimoald der Jungere I Karl Martell II Childebrand III Childebrand nach 751 Sohn der Chalpaida nach anderen Quellen Sohn einer weiteren namentlich unbekannten Mutter wurde von Pippin mit einer Grafschaft in Burgund versorgt Childebrand ubernahm die Aufgabe die Chronik Fredegars als karolingische Hauschronik fortzufuhren Eine Gedenktafel fur ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg Ein Urenkel von Pippin dem Mittleren ist Karl der Grosse Literatur BearbeitenHeinrich Hahn Pippin der Mittlere In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 26 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 154 f Rudolf Schieffer Pippin der Mittlere In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 468 Digitalisat Rudolf Schieffer Die Karolinger 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 019099 7 Gerhard Schmitz Pippin der Mittlere In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1245 1251 VorgangerAmtNachfolgerGrimoald der AltereFrankischer Hausmeier 687 714Karl MartellNormdaten Person GND 115612041 lobid OGND AKS VIAF 264640203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pippin der MittlereALTERNATIVNAMEN Pippin von HerstalKURZBESCHREIBUNG frankischer Hausmeier 679 714 GEBURTSDATUM um 635STERBEDATUM 16 Dezember 714STERBEORT Jupille bei Luttich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pippin der Mittlere amp oldid 230101900