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Gross St Martin ist eine der zwolf grossen romanischen Kirchen in Koln Sie steht in der Altstadt und ist eng mit Wohn und Geschaftshausern aus den 1970er und 1980er Jahren umbaut Die Kirche war bis zur Sakularisation von 1802 die Abteikirche der gleichnamigen Benediktinerabtei Die dreischiffige Basilika mit ihrem kleeblattformigen Ostchor und dem quadratischen Vierungsturm mit vier Eckturmchen ist eines der markantesten Wahrzeichen im linksrheinischen Stadtpanorama Gross Sankt Martin am Fischmarkt in KolnGross St Martin und Stapelhaus am Fischmarkt Photochromdruck um 1900Blick aus der Galerie in der Ostapsis durch Chor und Hauptschiff nach WestenLuftbild der Gross St Martin Kirche in Koln Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Geschichte 2 1 Archaologische Befunde uber romische Vorgangerbauten 2 2 Annahmen zur Grundung der Martinskirche und falsche Chroniken 2 3 Stiftsgrundung und Bau des Klosters im 10 bis 11 Jahrhundert 2 4 Der romanische Neubau im 12 bis 13 Jahrhundert 2 5 Entwicklungen nach der Fertigstellung im 14 bis 17 Jahrhundert 2 6 18 Jahrhundert und Einflusse von Barock und Klassizismus 2 7 Sakularisation und Restaurierungsarbeiten im 19 Jahrhundert 2 8 Zerstorung durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg 2 9 Wiederaufbau und Restaurierung 3 Heutige Nutzung religioses Leben und Brauchtum 3 1 Gemeinschaften von Jerusalem Fraternite de Jerusalem 4 Baubeschreibung 4 1 Aussenbau 4 1 1 Trikonchos und Vierungsturm 4 1 2 Langhaus 4 2 Innenraum 4 2 1 Langhaus 4 2 2 Seitenschiffe 4 2 3 Chor 5 Ausstattung 5 1 Uberreste des Heiligkreuzaltars 5 1 1 Kreuzigungsgruppe 5 1 2 Grablegungsgruppe 5 2 Staufischer Taufstein 5 3 Dreikonigstriptychon 5 4 Weitere Ausstattungsstucke im Innenraum 5 5 Orgel 5 6 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Basilika wurde im 12 Jahrhundert in der Rheinvorstadt einer ehemaligen Rheininsel auf den Fundamenten romischer Bauten errichtet Uber mehrere Jahrhunderte diente sie als Abteikirche des gleichnamigen Benediktinerklosters bis sie im 19 Jahrhundert nach der Sakularisation des Klosters als Pfarrkirche genutzt wurde Luftangriffe wahrend des Zweiten Weltkrieges richteten erhebliche Zerstorungen an der Kirche an Der Turm wurde bis 1965 rekonstruiert Die Wiederaufbauarbeiten dauerten bis 1985 an 40 Jahre nach Kriegsende wurde die Kirche neu geweiht Seit dem Jahr 2009 steht Gross St Martin wieder als Klosterkirche einer neugegrundeten Filiale der Gemeinschaften von Jerusalem fur Glaubige und Besucher offen In der neu geschaffenen Krypta konnen Ausgrabungen aus romischer Zeit besichtigt werden Durch die Bezeichnung Gross St Martin wird die Basilika von der deutlich kleineren und moglicherweise alteren ebenfalls dem Heiligen Martin gewidmeten Marktkirche unterschieden von der nur der Turm erhalten ist und die als Klein St Martin bekannt ist Johann Peter Weyer Kolner Stadtbaumeister von 1822 bis 1844 schrieb dazu Als die Insel spater durch Ausfullung des diesseitigen Stromes mit dem Festlande der Stadt verbunden wurde erhielt die Kirche den Namen Gross St Martin um solche von einer dem namlichen Heiligen gewiedmetem am Ufer Oben Mauren erbauten Pfarrkirche klein St Martin genannt zu unterscheiden 1 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Innenraums von Gross St MartinGeschichte BearbeitenDie Geschichte Gross St Martins ist mit der Geschichte der zugehorigen Benediktinerabtei verbunden so dass Entscheidungen der Abtei oft auch die Kirche betrafen Aus der Grundungszeit von Stift und Kirche sind nur wenige Dokumente oder Baunachrichten uberliefert weshalb sich die Erkenntnisse zum Bau zusatzlich auf archaologische Befunde sowie auf kunsthistorische Uberlegungen stutzen Archaologische Befunde uber romische Vorgangerbauten Bearbeiten nbsp Romische Vorgangerbauten und spatere Klostergebaude im Verhaltnis zur heutigen Bebauung Romische Bauten Abteigebaude Umrisse Basilika Heutige Bebauung Grundrisszeichnungen nach Gerta Wolff 2 Das Gelande um Gross St Martin gehorte ursprunglich zu einer dem romischen Koln Colonia Claudia Ara Agrippinensium vorgelagerten Rheininsel ostlich des Pratoriums Ausgrabungen in den Jahren 1965 1966 und 1973 bis 1979 ergaben dass es seit dem ersten Jahrhundert n Chr bebaut war Als Erstbebauung wurde eine ummauerte Platzanlage von mindestens 76 m ostwestlicher Lange und 71 5 m Breite identifiziert in deren Innerem sich eine 55 7 mal 43 8 m grosse leicht vertiefte Flache sowie ein 34 mal 17 2 m und 1 7 m tiefes Wasserbecken befanden Nordlich der Alpen sind bisher keine vergleichbaren Anlagen bekannt Da auch keine Informationen uber ihre Nutzung uberliefert sind konnen nur Vermutungen angestellt werden Die grosse Flache wird als Sportplatz palaestra gedeutet das Wasserbecken als Schwimmbad natatio oder als Lagerbecken fur Fische und Muscheln der Rheinfischer Eine weitere Theorie spricht von einem heiligen Bezirk eventuell auch dem Standort der immer noch unbekannten Ara Ubiorum 2 nbsp Modell des romischen Koln circa 3 JahrhundertIn der Mitte des zweiten Jahrhunderts wurde das Gelande um etwa 1 5 bis 2 m aufgeschuttet und es wurden vier dreischiffige Hallen im Suden Osten und Westen errichtet Ihre Lage direkt am Rheinufer sowie Form und Anordnung deuten auf eine Nutzung als Lagerhallen horreae fur Handelsguter hin Eine Mauer zur Nordseite begrenzte die neue etwa 7000 m grosse Platzanlage Zumindest die vierte die sudostliche Halle wurde auch nachantik genutzt Dreimal wurde ein neuer Estrich aufgebracht der den jeweils alteren uberdeckte Die bisher glatten Sandsteinpfeiler wurden nachtraglich mit einer profilierten Basis versehen von der nicht klar ist ob sie noch aus romischer oder schon aus fruhmittelalterlicher Zeit stammt In den Estrich eingeschlossene Scherben aus Pingsdorfer Keramik stammen jedoch aus der karolingischen Epoche Zudem wurde 1965 1966 entlang der Mittelachse der Kirche in einem langen Schnitt die Stratigraphie Bodenschichtung untersucht Bis zu einer Tiefe von ca 2 m unter dem Kirchenboden wurde eine Fulle mittelalterlicher und neuzeitlicher Bestattungen gefunden 3 Annahmen zur Grundung der Martinskirche und falsche Chroniken Bearbeiten nbsp Skulpturenkapitell an der sudwestlichen Saule des Zwischenjochs der Uberlieferung nach Pippin und Plektrudis darstellendFur die Grundung von St Martin vor dem 10 Jahrhundert gibt es keine Zeitzeugnisse Jedoch erwahnt der Kolner Historiograph Aegidius Gelenius in seinem 1645 erschienenen Lobpreis der Stadt Koln De admiranda sacra et civili magnitudine Coloniae von der bewunderungswurdigen heiligen und weltlichen Grosse Kolns eine mogliche Entstehung in vorkarolingischer Zeit Demnach sollen die Missionare Viro und Plechelmus die mit Suitbert dem spateren Abt des Klosters Kaiserswerth an den Rhein kamen Kloster und Kirche gegrundet haben Dabei seien sie vermutlich von Pippin dem Mittleren und Plektrudis den Grundern von St Maria im Kapitol unterstutzt worden Auf diese Grundungstheorien stutzte sich ein angeblich aus dem 13 oder 14 Jahrhundert stammendes Chronicon Sancti Martini Coloniensis das bis zum Ende des 19 Jahrhunderts als Quelle fur die Abtei und Kirchengeschichte galt St Martin sei durch den Schotten Tilmon der im Jahr 690 eine Kapelle erbaut habe gegrundet worden Diese sei durch Viro Plechelmus und Otger im Jahre 708 in ein Kloster umgewandelt worden Luckenlos dokumentiert die Chronik die Namen der Abte seit fruhester Zeit und beschreibt Ereignisse wie die Zerstorung von Kloster und Kirche durch die Sachsen im Jahre 778 als Karl der Grosse auf der Iberischen Halbinsel kampfte Danach habe einer von Karls Paladinen der Danenfurst Olger das Bauwerk auf eigene Kosten unter Beihilfe Karls wieder aufbauen lassen und Papst Leo III habe wahrend seines zweiten Besuchs in Koln 805 zwei Altare geweiht Fur die Jahre 846 und 882 wird von einer Zerstorung durch die Normannen berichtet von der Kloster und Kirche sich nur schwer erholt hatten 4 Erst im Jahr 1900 entlarvte Otto Oppermann 5 die gesamte Chronik als Falschung von Oliver Legipont einem Benediktinermonch an St Martin aus dem Jahr 1730 6 Eine Grundung von Kloster und Kirche in frankischer Zeit 5 bis 9 Jahrhundert ist also nicht belegbar wird jedoch zuweilen auch aufgrund des Schutzheiligen Martin von Tours vermutet da dieser als beliebtester Heiliger der Franken gilt und die meisten Kirchen unter diesem Patrozinium im 7 bis 9 Jahrhundert gegrundet wurden Stiftsgrundung und Bau des Klosters im 10 bis 11 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Statue des St EliphiusAls gesichert gilt heute die im Lorscher Codex erwahnte Grundung durch den Kolner Erzbischof Brun 953 965 als Chorherrenstift zu Ehren von Martin von Tours Brun fuhrte die Martinskirche in seinem Testament unter den zu berucksichtigenden Kirchen auf und beschenkte sie bereits zu Lebzeiten mit den Reliquien des St Eliphius der zum zweiten Patron von Gross St Martin wurde seine Reliquien wurden von Toul in das neu gegrundete Stift ubertragen Die Koelhoffsche Chronik notiert im Jahr 1499 dass Erzbischof Warin von Koln 976 985 Gross St Martin habe ausbessern lassen Also quam he widder zo Coellen vnd besserde dat Monster zo dem groissen sent Mertijn zo Coellen dat alt vnd veruallen was vnd begaffde dat rychlichen 7 Also kam er wieder nach Koln und besserte das Munster zu dem grossen Sankt Martin zu Koln aus das alt und verfallen war und begabte beschenkte dieses reichlich Auch dies deutet auf ein hoheres Alter hin Erzbischof Warin von Koln 976 985 soll seinen Lebensabend in dem Stift verbracht haben Gesichert ist dass Erzbischof Everger 985 999 das Stift durch Schenkungen im Jahre 989 in ein Schottenkloster umwandelte welches durch irische Benediktiner Schotten bewohnt wurde Die Einfuhrung der Schotten in Gross St Martin fallt zwischen die ersten irischen Niederlassungen in merowingisch karolingischer Zeit und die sich seit Mitte des 11 Jahrhunderts um Regensburg gruppierende Kongregation von benediktinischen Schottenklostern Nach und nach wurden dann im 11 Jahrhundert die Schotten durch einheimische Monche ersetzt Erzbischof Pilgrim von Koln 1021 1036 soll den auslandischen Monchen abgeneigt gewesen sein 8 und zu ihrer Ablosung beigetragen haben Der letzte iro schottische Abt war Alvold der 1103 starb 9 Ab dem Jahr 1056 lebte Marianus Scotus fur einige Zeit in Gross St Martin weshalb angenommen wurde dass er noch eine Reihe seiner Landsleute dort antraf 8 Zur Baugeschichte vermuten Kunsthistoriker dass die bei Ausgrabungen gefundenen Mauerreste unterhalb der nordlichen Seitenschiffwand die bis in das erste Joch des bestehenden Baus reichen zu einer unter Brun errichteten Kirche gehorten Die Westwand hatte etwa 7 m weiter nordlich gelegen Damit hatte sie der Breite der ehemaligen romischen Lagerhalle entsprochen eventuell handelte es sich aber auch um den Umbau der Lagerhalle Die Vita Annonis berichtet dass Erzbischof Anno II 1056 1075 eine Erscheinung des Heiligen Eliphius gehabt habe und daraufhin zwei Turme errichten liess Vermutlich wurden sie als Doppelturm am Ostchor errichtet Der romanische Neubau im 12 bis 13 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1150 vernichtete ein Stadtbrand die Rheinvorstadt dabei wurde auch die Kirche des Benediktinerklosters in Mitleidenschaft gezogen Das genaue Schadensausmass ist nicht bekannt es wird jedoch vermutet dass der Brand zum Anlass genommen wurde den beschadigten Bau komplett abzureissen In einem ersten Bauabschnitt wurde der Trikonchos erbaut der einzige bis heute fast unverandert erhaltene Teil da Vierungsturm Langhaus und Westabschluss im Rahmen spaterer Planungen immer wieder umgebaut wurden Erzbischof Philipp I von Heinsberg weihte im Jahr 1172 den Neubau der bis dahin lediglich aus dem Trikonchos bestand das Langhaus war vermutlich bereits im Bau An der nordlichen Apsis war die zweistockige Benediktuskapelle angefugt in sie wurde der Leichnam des 1042 verstorbenen Abtes Helias uberfuhrt Bis zu einem weiteren Brand im Jahre 1185 war das ostliche Joch des Langhauses fertiggestellt auf der Sudseite anscheinend auch die folgenden Seitenschiffjoche Diese stiessen auf die Nordwand der dort befindlichen alteren Pfarrkirche St Brigiden was vermutlich zu dem Einsprung an der Sudwand von Gross St Martin fuhrte Eine weitere Baunachricht ist aus der Zeit des Abtes Simon 1206 1211 uberliefert Der verstorbene Klosterbruder Rudengerus vermachte in seinem Testament unter anderem sieben Taler und 30 Denare zum Ankauf von Steinen 10 In der Mitte des 13 Jahrhunderts wurden aus den bereits etwas alteren Wanden uber den Seitenschiffen Laufgange und die Nischen des Triforiums herausgestemmt Dadurch erreichte man die gewunschte Leichtigkeit In dieser Zeit wurde das Schiff um funf Meter verlangert und die zweijochige Vorhalle im Westen erganzt Entwicklungen nach der Fertigstellung im 14 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Mercator Stadtplan von 1571 mit Gross St MartinNach der Vollendung der Basilika im 13 Jahrhundert wurden bis ins 19 Jahrhundert kaum Modifikationen an der Bauform vorgenommen Eine Ausnahme bilden Wiederherstellungsmassnahmen von denen in den folgenden Jahrhunderten vor allem am Vierungsturm etliche notwendig wurden So zerstorte im Jahr 1378 ein Feuer das Dach des Vierungsturms das anschliessend mit Hilfe von gestifteten Finanzmitteln allerdings wohl nur notdurftig erneuert wurde Ein schwerer Sturm verursachte im Jahr 1434 weitere Schaden Drei der vier Giebel des Turms wurden heruntergeweht Wahrend ein Giebel auf die umliegenden Gebaude des Fischmarktes sturzte schlugen zwei direkt in die Gewolbe uber dem Hochaltar Die Gewolbe wurden bald wieder instand gesetzt und eine Glocke mit der Jahreszahl 1436 eingehangt Reformen unter den Abten Jakob von Wachendorp 1439 1454 und Adam Meyer 1454 1499 sorgten fur eine stabilere Finanzsituation der Benediktinerabtei Davon profitierte auch die Innenausstattung der Kirche die um einige wertvolle Stucke bereichert wurde Heute noch erhalten sind etwa die Figuren eines Kreuzaltars von 1509 Statt neuer Giebel wurde dem Turm in den Jahren zwischen 1450 und 1460 sein charakteristisches Dach in Form eines gotischen Knickhelms aufgesetzt Die statisch instabile Konstruktion der westlichen Flankierungsturmchen fuhrte 1527 zum Absturz des sudwestlichen Turmchens auf die an dieser Seite liegende Magdalenenkapelle die spater vollstandig abgerissen wurde Das Turmchen wurde zunachst nicht wieder aufgebaut Das Innere von Gross St Martin schmuckten seit dem Mittelalter zahlreiche Altare Diese durften bereits einer fruhbarocken Neuausstattung im 17 Jahrhundert zum Opfer gefallen sein von der heute jedoch ebenfalls nichts mehr erhalten ist 18 Jahrhundert und Einflusse von Barock und Klassizismus Bearbeiten nbsp Blick vom Hochaltar in Richtung Westportal mit Orgel Lithographie von Thomas Cranz koloriert von Adolph Wegelin von 1838 bis 1841Nachdem im Jahr 1707 unter Abt Heinrich Obladen das inzwischen baufallige Abteigebaude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden war liess derselbe das Innere von Gross St Martin neu ausmalen und die Kirche mit einer neuen grosseren Orgel ausstatten Die Ausschmuckungen trugen die Handschrift des Barock So gab es etwa goldene Bander an Saulen Kuppeln und Wanden und das Innere wurde mit vier schweren Leuchtern und zahlreichen Kleinodien und Ausstattungsstucken erganzt 11 Auch die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts brachte etliche Veranderungen an Innenbau und Ausstattung mit sich die zum Teil bereits von Zeitgenossen mit herber Kritik bedacht wurden Abt Franz Spix der 1741 1759 die Benediktinerabtei leitete liess die Flache des Vierungsaltars um zwei Fuss erhohen und verlegte den Altar in die hintere Apsis Ziel war wohl eine prunkvollere Gestaltung der Heiligen Messe Dass bei dieser Massnahme die alten Grabplatten der Abte zerstort wurden und Saulen und Pfeiler nun ohne Sockel aus dem Boden ragten rief zwar Kritik etwa bei Oliver Legipont hervor konnte aber trotz Protestnoten an den papstlichen Nuntius in Koln nicht verhindert werden 11 Rund 40 Jahre spater zum Ende des 18 Jahrhunderts wurde Ferdinand Franz Wallraf mit der zeitgenossischen Neuausschmuckung der Basilika beauftragt Wallrafs Programm trug einerseits noch deutlich barocke Zuge war aber auch bereits vom beginnenden Klassizismus beeinflusst So wurden Nebenaltare und Kanzel nun extrem schlicht gehalten der Hochaltar jedoch recht opulent mit deutlichen Anklangen an die griechisch romische Gotterwelt ausgemalt Durch eine Haufung von Symbolen war auf ihm der Sieg des Neuen Bundes uber den Alten veranschaulicht Auf einem grossen Becken dem ehernen Meer lagen zwischen Wolken Schaubrote die von einem umsturzenden Tische fielen Schadel von Opfertieren Rauchfasser usw Ein Engel hielt den zerbrochenen siebenarmigen Leuchter uber der Bundeslade erhob sich das Kreuz Auf der Vorderseite des Tabernakels zerriss ein Engel den Vorhang des Tempels im Innern des Tabernakels war der Heiland selber dargestellt 11 Wenn das Wallrafsche Bildprogramm auch spater von Vertretern des Historismus und der katholischen Erneuerungsbewegung des 19 Jahrhunderts teils leidenschaftlich kritisiert und als heidnisch abgelehnt wurde so wird es aus kunsthistorischer Sicht heute als ausserordentlich gelungen eingeschatzt 12 Zu den Veranderungen am Innenraum kam 1789 die Entscheidung den baufalligen nordwestlichen Flankierungsturm abzutragen Ansichten zeigen bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts Gross St Martin nur mit den zwei verbliebenen ostlichen Turmchen Weitere bauliche Massnahmen betrafen die Hauptapsiden die zum Teil mit Fenstern versehen wurden und die Magdalenenkapelle zwischen sudlicher Apsis und Seitenschiff die komplett abgerissen wurde Sakularisation und Restaurierungsarbeiten im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Stahlstich um 1840Seit 1792 fuhrte das revolutionare Frankreich Krieg gegen eine Koalition europaischer Regierungen darunter Osterreich und Preussen Im Oktober 1794 nahmen die Revolutionstruppen Koln ein und leiteten damit eine 20 Jahre wahrende Besatzungszeit ein die die Stadt endgultig aus mittelalterlichen Traditionen und Brauchen reissen sollte und von Beginn an stark antiklerikal gepragt war Das Erzbistum Koln horte 1801 auf zu existieren und der Kolner Dom wurde zu einer normalen Pfarrkirche Mit dem Dekret zur Sakularisation vom 9 Juni 1802 wurden alle geistlichen Korporationen der Rheindepartements aufgehoben Das Martinskloster loste sich infolge dieser Richtlinie am 21 September 1802 auf und die verbliebenen 21 Monche mussten sich ein Auskommen ausserhalb der Klostermauern suchen 11 von ihnen ubernahmen Pfarrstellen in Koln Die Kirche St Brigiden wurde 1805 bis auf den Turm verkauft In einem Versteigerungsprotokoll zum Verkauf von National Gutern vom 11 und 25 Frimaire des Jahres 14 des franzosischen Revolutionskalender hiess es 18 Die vormalige Pfarrkirche St Brigitta zu Koln von einer Seite an die Beypfarre des grossen St Martinus anstossend und fur den Gottesdienst untauglich Ausgesetzt 600 Fr kam auf 5075 Fr 13 Die Kirche wurde danach abgerissen und die Reste des Turmes seit 1812 als Orgeltreppe genutzt St Martin fungierte von nun an als Pfarrkirche mit dem ehemaligen Abt Felix Ohoven als neuem Pfarrer 14 Das verlassene Abteigebaude diente in den Folgejahren zunachst einigen der ehemaligen Monche seit 1808 franzosischen Veteranen als Wohnraum Die zunehmende Baufalligkeit der Gebaude fuhrte 1821 zu ihrer Raumung und 1822 zum teilweisen Abriss durch die Stadt Der Kreuzgang blieb noch bis 1839 erhalten bevor er ebenfalls niedergelegt wurde Wahrend eines zweitagigen Besuchs Victor Hugos in Koln im Rahmen seiner Rheinreise wurde der Dichter Zeuge der letzten Abrissarbeiten Bei der Betrachtung dieses schonen Nachtbildes verfiel mein Geist in eine schwermutige Traumerei Die Stadt der Germanen ist verschwunden die Stadt Agrippas ist nicht mehr die Stadt des hl Engelbert steht noch Aber auf wie lange noch Heute habe ich die letzten morschen Steine des romanischen Kreuzganges von St Martin fallen sehen der einem Cafe a la Tortoni Platz machen soll 15 nbsp Ansicht von der Nordseite nach dem Abriss der Abteigebaude und vor der Restaurierung zwei der vier Eckturmchen fehlen Lithographie von 1840 nbsp Blick von Westen das sudwestliche Turmchen fehlt noch Fotografie ca 1856 nbsp Blick von Sudosten Fotografie ca 1925Insgesamt bot Gross St Martin gegen Mitte des 19 Jahrhunderts einen recht trostlosen Anblick Immer noch fehlten die zwei westlichen Flankierungsturmchen und die Nordseite an der sich fruher die Abteigebaude angeschlossen hatten war schmucklos und hatte praktisch keine Fenster Seit dem Jahr 1843 beteiligte sich die Stadt Koln finanziell an der Wiederherstellung der Kirche Eine neue in romanischen Formen gehaltene Sakristei von Johann Peter Weyer an der Nordapsis und die neue Seitenschiffwand gehorten zu den ersten Arbeiten 1847 wurde zunachst der nordwestliche Flankierungsturm wieder erganzt Plane von Heinrich Nagelschmidt die gesamte Basilika umfassend zu restaurieren wurden seit 1861 umgesetzt Auch hier ubernahm die Stadt Koln die Halfte der Restaurierungskosten von rund 32 000 Talern Gross St Martin erhielt bis 1875 ein neues Dach einen erneuerten Westgiebel neue Fenster im sudlichen Seitenschiff und schliesslich auch wieder das vierte Flankierungsturmchen Die Vorhalle wurde um die Halfte gekurzt 16 Auch das Innere der Kirche sollte erneuert werden Hierzu verwarf der mit der Aufgabe betraute August Essenwein Direktor des Germanischen Museums in Nurnberg die klassizistische Ausmalung vom Ende des 18 Jahrhunderts und versuchte ganz im Geist des Historismus mit der Ausschmuckung von Gewolben Wanden und Boden die authentische Bildsprache des Mittelalters zu treffen Wer daher jetzt wieder eine mittelalterliche Kirche ausstatten oder ein Kunstwerk im Sinne des Mittelalters schmucken will muss aus jenem grossen Kreise heraus einen kleinen zu einem geistlichen Gedichte abrunden Es ist nur zu bemerken dass auf die Zeit in der die Kirche entstand Rucksicht zu nehmen ist und der Bilderzyklus im Geiste eben jener Zeit zu componieren ist 17 Essenwein war sich dessen bewusst dass sein Projekt auch aus materiellen Grunden nur Schritt fur Schritt realisiert werden wurde Er entwarf deshalb im Rahmen seines einheitlichen Gesamtkonzepts fur jeden Teil der Kirche einzelne Bilderzyklen die fur sich allein stehen konnten Dabei sollte die Arbeit von Osten nach Westen voranschreiten vom Wesentlichen zum minder Wesentlichen und der Boden zum Schluss gestaltet werden Die drei Hauptraume der Basilika Vorhalle Langhaus und Trikonchos sollten von West nach Ost die gesamte Heilsgeschichte in aller Detailtreue und Ausfuhrlichkeit zeigen Traditionell sollte dabei die Vorhalle mit ihren noch zwei Kreuzgewolben das Paradies reprasentieren Geplant waren acht Motive von der Schopfungsgeschichte bis zum Sundenfall und der Vertreibung aus dem Garten Eden Beim Eintritt durch das Kirchenportal symbolisierte ein Lamm die Erlosung nbsp Gross St Martin in der Ausstattung von August Essenwein Blick durch das Hauptschiff in die OstapsisIm Langhaus wurden das menschliche Leben und die Welt sowie die Beziehung des Menschen zu Gott und den Heiligen in all ihren Facetten dargestellt chronologisch gesehen ausserdem der Alte Bund also die Zeitspanne zwischen Sundenfall und christlicher Erlosung Das erste Gewolbe enthielt Allegorien fur den Wechsel der Zeiten das zweite widmete sich dem irdischen Raum und seinen Geschopfen Elemente Wetter Pflanzen und Tiere Im dritten Joch prasentierte sich der ausserirdische unendliche Raum dem Betrachter Sonne weitere Gestirne und Himmelsgewolbe dazu Tierkreiszeichen und Mondphasen Die Pfeiler schmuckten aber auch Bilder derjenigen weltlichen Herrscher die sich um die Verbreitung des christlichen Glaubens verdient gemacht hatten Konstantin der Grosse Karl der Grosse Gottfried von Bouillon und Balduin von Flandern Entlang der Seitenschiffe schlossen sich Motive aus dem Leben der in dieser Kirche besonders verehrten Heiligen an Das Zwischenjoch sollte in seiner Ausschmuckung eine Vermittlerrolle zwischen den Darstellungen des Langhauses und denen des Altarraums einnehmen Aus dem Gewolbe sollte sich bildlich die gottliche Gnade auf die Menschen ergiessen der Fussboden stellte die im Mittelalter bekannten drei Erdteile dar Im Altarraum schloss sich der Bilderzyklus in der Vierung und den Apsiden mit der Darstellung der ganzen gottlichen Herrlichkeit mit Dreifaltigkeit Engelschoren und dem himmlischen Jerusalem aus der Johannesoffenbarung Umgesetzt wurde der grosse Ausschmuckungsplan in modifizierter und vereinfachter Form seit 1868 durch den Kolner Maler Alexius Kleinertz Die Plane fur die Vorhalle wurden nicht realisiert Der erhohte Altarraum wurde wieder auf das ursprungliche Niveau gebracht eine neue Orgel und neues Mobiliar wurden angeschafft 1885 waren die Arbeiten abgeschlossen Die letzten grosseren Arbeiten des 19 Jahrhunderts betrafen die Hauserzeilen rund um die Ostseite der Basilika die 1892 abgerissen wurden um einen freien Blick auf den Kleeblattchor zu schaffen sowie das Turmdach das 1894 eine neue Helmspitze erhielt 16 Zerstorung durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Blick vom Alter Markt auf die Westseite Foto von Hermann Claasen 1946Bis auf einige Sicherungsarbeiten in den Jahren 1909 bis 1913 an die heute eine Gedenktafel am nordlichen Seitenschiff erinnert blieb Gross St Martin im Wesentlichen bis zum Zweiten Weltkrieg im beschriebenen Restaurierungszustand des 19 Jahrhunderts erhalten Funf der zahlreichen Luftangriffe auf Koln zwischen 1940 und 1945 beschadigten Gross St Martin erheblich Bei der britischen Operation Millennium dem ersten Tausend Bomber Angriff der Kriegsgeschichte in der Nacht vom 30 auf den 31 Mai 1942 verbrannten Turm und Langhausdach vollstandig Zudem wurde der Sakristeibau an der Nordapsis zerstort der viele alte Ausstattungsgegenstande beherbergte Anfang 1943 erhielt die beschadigte Basilika ein Notdach und die Sakristei wurde wieder aufgebaut Beim sogenannten Peter und Paul Angriff am 29 Juni 1943 einem der schwersten Flachenangriffe der in Koln 4377 Todesopfer forderte 18 sowie einer Bombardierung im Oktober 1943 fielen die Schaden an Gross St Martin vergleichsweise gering aus Nur die Benediktuskapelle an der nordlichen Konche sowie Glasfenster und Tur wurden zerstort Infolge des Luftangriffs am 6 Januar 1945 sturzten die Zwerggalerien aller drei Apsiden fast vollstandig ein Die Mauern des Vierungsturms wurden durch einen Volltreffer stark beschadigt von den vier Flankierungsturmchen blieb nur das nordostliche unversehrt Langhaus und Chorgewolbe waren bis dahin weitestgehend erhalten geblieben Der letzte grosse Luftangriff am 2 Marz 1945 richtete die verheerendsten Schaden an Beim Einmarsch der amerikanischen Truppen im linksrheinischen Koln vier Tage spater standen nur noch der untere Teil des Trikonchos sowie die Seitenwande des Langhauses der Stumpf des Vierungsturms mit den Stummeln der Flankierungsturme ragte aus der zu 95 Prozent zerstorten Altstadt hervor Fast alle Gewolbe waren durchlochert oder eingesturzt 19 20 Obwohl das neben dem Dom markanteste Wahrzeichen der Kolner Stadtsilhouette einen insgesamt desolaten Anblick bot ergab eine genauere Analyse der Bauschaden ein besseres Bild als erwartet So ordnete der Kunsthistoriker Franz Wolff Metternich die Basilika 1947 der Gruppe der nur mittelschwer beschadigten Kirchen Kolns zu Eine Baubesichtigung durch Sachverstandige im Jahr 1946 habe ergeben dass eine Wiederherstellung weniger ein kunstlerisches als vielmehr ein technisches Problem darstelle 21 Wiederaufbau und Restaurierung Bearbeiten nbsp Erhaltene Reste der historistischen Ausmalung des 19 Jahrhunderts an einem sudostlichen SeitenschiffbogenOb und wie man Gross St Martin wieder aufbauen sollte wurde bereits in den ersten Nachkriegsjahren kontrovers diskutiert Sollte die Ruine als Mahnmal unverandert stehen bleiben 22 etwas ganz Neues geschaffen oder der alte Zustand wiederhergestellt werden Und welcher Zustand war der erhaltenswerte der originale Letztere Frage bezog sich besonders auch auf die Gestaltung des Innenraumes der Basilika Die historistischen Ausschmuckungen von August Essenwein aus dem 19 Jahrhundert von denen einiges erhalten war galten manchen als stilistischer und handwerklicher Missgriff 21 Eine Vortragsreihe im Winter 1946 1947 mit dem Thema Was wird aus den Kolner Kirchen an der namhafte Politiker Kunstler Denkmalpfleger und Architekten teilnahmen spiegelt die Debatte wider Zu Argumenten ein getreuer Nachbau des Zustandes von vor 1939 munde in ein billiges Colonia Aggrippinensis Attrapolis eine Scheinwelt voller argerlicher Kopien Carl Oskar Jatho kamen erhebliche Bedenken insbesondere den Turm von Gross St Martin wiederaufzubauen Haufig wird dazu Otto H Forster der damalige Leiter des Wallraf Richartz Museums zitiert Wir wollen in St Martin die Gewolbe wieder schliessen aber uns versagen den Turm allzu eilfertig wieder hinzuzaubern Es ist viel besser wenn er einige Zeit als Stumpf stehenbleibt und noch andere nach uns daran erinnert was wir hatten und warum es uns genommen worden ist bis vielleicht in hundert Jahren der Tag kommt wo uns ein grosser Meister den Turm plant der so schon oder schoner ist als der gewesene 23 Die Skeptiker eines Wiederaufbaus setzten sich jedoch nicht durch Unter der Leitung des Architekten Hubert Molis und des Statikers Wilhelm Schorn begannen 1948 erste Wiederaufbau und Sicherungsarbeiten Bis 1954 erhielten die Konchen ihre Zwerggalerien provisorisch mit Ziegeln gemauert zuruck nbsp Gross St Martin wahrend des Wiederaufbaus des Langhauses 1971Ab 1955 wurde mit dem Wiederaufbau des Langhauses begonnen das bis 1971 wieder mit Westwand und Dach versehen wurde Seit 1961 zeichnete der Kolner Architekt Joachim Schurmann fur die weitere Erneuerung von Bau und Ausstattung verantwortlich Sein Konzept gilt als massgeblich fur den heutigen Zustand der Kirche Der Vierungsturm hatte 1965 seine alte Gestalt und damit Koln ein wichtiges Wahrzeichen zuruck Dem sich uber 40 Jahre hinstreckenden Wiederaufbau verdankt Gross St Martin vermutlich den Erhalt der Innenbemalung des 19 Jahrhunderts Stand dieser zur Mitte des 20 Jahrhunderts unter Denkmalpflegern und Kunsthistorikern noch in der Kritik vollzog sich in den 1970er und 1980er Jahren ein Wandel in der Wertschatzung der historistischen Epoche Kunstler und Restauratoren des 19 Jahrhunderts hatten schliesslich auf die noch vorhandenen Relikte des Mittelalters zuruckgegriffen und den Raum zu einem neuen Bild dessen geformt was sie als ganz im mittelalterlichen Geiste verstanden 24 Heute ist Gross St Martin die einzige der romanischen Kirchen in Koln mit erhaltenen Ausmalungsfragmenten des 19 Jahrhunderts Zu einer erneuten Vervollstandigung der Bemalung des Innenraums konnte und wollte man sich hingegen nicht entschliessen Nachdem zwischen 1982 und 1984 auch die neuen Fussboden verlegt worden waren in denen Teile der Essenweinschen Bodenmosaike erhalten blieben und im Anschluss die Innenausstattung restauriert worden war offnete sich Gross St Martin am 13 Januar 1985 nach 40 Jahren erstmals wieder fur die Offentlichkeit Die Altarweihe am 22 Juni nahm der Kolner Erzbischof Joseph Kardinal Hoffner vor Bei diesem Anlass hinterlegte er Reliquien der Heiligen Birgitta von Schweden Sebastianus und Engelbert von Koln im Reliquiensepulcrum des Altars Heutige Nutzung religioses Leben und Brauchtum Bearbeiten source source source source source source source source source source Video Spanischer Palmsonntag in Gross St Martin 2000Als ein Grund fur die sehr lange Restaurierungszeit wird genannt dass es nach dem Zweiten Weltkrieg keine Pfarrgemeinde fur St Martin mehr gab Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelost und die verbliebenen Mitglieder wurden der Pfarrgemeinde des Kolner Doms zugewiesen So fehlte die bei anderen Kolner Kirchen vorhandene treibende Kraft den Gottesdienstraum moglichst schnell wiederherzustellen und der Fokus lag zunachst vor allem auf der Erneuerung des Turmes als Schwerpunkt im Stadtbild Von der Wiedererrichtung bis Ende 2007 Anfang 2008 wurde Gross St Martin von katholischen Kategorialgemeinden fur Gottesdienste auf Spanisch Portugiesisch und Filipino genutzt 25 26 Gemeinschaften von Jerusalem Fraternite de Jerusalem Bearbeiten nbsp Eroffnungsvesper anlasslich der Grundung der Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem in Gross St Martin Segnung der 12 Nonnen und Monche Eine Anderung trat am 19 April 2009 ein als Gross St Martin nach uber 200 Jahren erneut Klosterkirche wurde Die Kirche wurde vom Kolner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner der aus Paris stammenden Fraternite de Jerusalem ubergeben Diese grundete eine neue Niederlassung ihres Ordens mit zunachst zwolf Ordensbrudern und schwestern 27 Die Basilika ist seitdem dienstags bis sonntags von den Laudes am Morgen bis zur Vesper und zum Gottesdienst am Abend zuganglich 28 Der Forderverein Romanische Kirchen Koln e V fuhrt von Zeit zu Zeit Fuhrungen in Gross St Martin durch Baubeschreibung BearbeitenGross St Martin ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit dreieinhalb Jochen deren quadratischer Chor von drei grossen halbrunden Apsiden eingefasst ist die zusammen eine Kleeblattform bilden Trikonchos In Ost West Richtung ist sie inklusive Konchen innen 50 20 m und aussen 55 50 m lang das Mittelschiff ist ca 10 m das Querschiff in den Konchen von Innenscheitel zu Innenscheitel 28 50 m breit Die Vierung hat eine Seitenlange von 11 90 m bei einer Scheitelhohe von 25 50 m Die Firsthohe betragt 29 30 m die Traufhohe 21 10 m Uber dem quadratischen Chor ragt ein ohne Bekronung 75 20 m hoher Turm empor der von vier achteckigen Turmchen flankiert wird 29 Aussenbau Bearbeiten Im Aussenbau zeigt sich deutlich ein Gestaltungsprinzip der staufischen Romanik Die Komplexitat der Formen und Strukturen steigert sich jeweils horizontal von Westen nach Osten und vertikal vom Sockel bis zum obersten Turmgeschoss Trikonchos und Vierungsturm Bearbeiten nbsp Idealzeichnung von Sulpiz Boisseree aus dem 19 Jahrhundert Der Aufbau entspricht uberwiegend dem heutigen Aussehen nbsp Detail von Zwerggalerie und Plattenfries an der SudkoncheIm Osten von Rhein und Fischmarkt aus gesehen wirkt der Turm zusammen mit dem Trikonchos als bauliche Einheit Nach Suden Osten und Norden sind von den flach heraustretenden Giebeln des Querhauses unterbrochen die Konchen mit ihren halbkegelformigen Dachern angesetzt Runde Formen dominieren in den unteren beiden Geschossen Konchen und Turm umzieht ein Kranz von flach strukturierten auf Lisenen gestutzten Rundbogenfriesen An die nordliche Konche schliesst sich dazu noch ein niedriger Sakristeibau an Ausserdem offnet sich diese Konche nach Nordosten mit einem Portal Das erste Obergeschoss ahnelt dem unteren die Rundbogen sind jedoch starker ausgepragt Statt der flachen Lisenen sind die Bogen an den Konchen durch runde Dreiviertelsaulen gestutzt und pro Halbrund offnen sich drei der Rundbogen als Fenster Der Ubergang von den beiden Geschossen zum Dach wird von einem Plattenfries und daruber einer offenen Zwerggalerie mit kleinen Rundbogen gebildet die sich optisch als horizontales Band um die Einheit aus Turm und Konchen legen Die nach oben zunehmende Tiefe der Struktur von flachen Lisenen uber Fensterbogen bis zur volligen Offnung als Galerie findet hier ihren Abschluss Uber den Konchendachern werden die Rundungen von flachen Bauformen abgelost Die spitzen Giebel des Quer und Langhauses sind an ihrer Stirnseite mit einer Rosette strukturiert rechts und links davon offnet sich je ein kleines vierpassformiges Fenster Seitlich der Giebelfusse treten nun die achteckigen Flankierungsturme hervor Ihr erstes Geschoss reicht bis zur Traufe der Lang und Querhausgiebel Auf dieser Hohe hebt sich der machtige Vierungsturm aus dem Gesamtbau heraus und tritt fast als eigener Baukorper in Erscheinung Die bis zu dieser Hohe aufgetretenen Formen Bogenfriese mit Lisenen Rundbogenfenster mit Saulen sowie saulengestutzte offene Galerien finden sich im weiteren Baukorper immer wieder Direkt uber den Giebelspitzen umgreift ein Plattenfries und eine der Zwerggalerie ahnliche Rundbogenblende alle funf Turmelemente so dass sie optisch wie durch ein Band zusammengefasst wirken Dabei sind die Rundbogen im Hauptturm schlanker angelegt als in den Achteckflachen der Flankierungsturme Das oberhalb befindliche Gesims umlauft ebenso alle funf Turmkorper und bildet gleichzeitig den Ubergang zu den beiden letzten Geschossen des Vierungsturms der ab hier mit seiner Fassade etwas zurucktritt Diese Fassade variiert ebenfalls Bauelemente der Untergeschosse Die hohen rechteckigen Flachen werden durch Lisenen mit je vier bzw funf Rundbogen am oberen Rand strukturiert offnen sich jedoch zusatzlich durch je ein grosses doppeltes Arkadenfenster nach innen Auch auf den Flachen der Eckturmchen ist die Fortfuhrung dieser Elemente in vereinfachter Form zu erkennen Wo die Fassade durch ein Gesims endet und der Turm in sein hohes Knickdach ubergeht ragen die Flankierungsturmchen noch mit zwei kleinen Geschossen frei in die Hohe und schliessen mit einem gefalteten Pyramidendach ab Die vorherigen Motive Plattenfries Blendbogen und Galerie finden sich auch in diesen beiden Geschossen in verkleinerter Form wieder Langhaus Bearbeiten nbsp Sudwestliches TurmchenDas vergleichsweise kurze Langhaus erstreckt sich mit zwei schmalen Seitenschiffen vom Chor in Richtung Westen Die Aufteilung in dreieinhalb Joche spiegelt sich an der Nordseite aussen in den Wanden von Seitenschiff und Obergaden Jeweils vier hohe schmale Flachen sind mit Lisenen und Bogenblenden strukturiert Drei der Seitenschiffwande sind mit grossen Rundfenstern versehen die daruber liegenden Flachen des Obergadens offnen sich hingegen mit schmalen hohen Rundbogenfenstern Die Sudfassade des Langhauses ist bis auf die kreisrunden Fenster schmucklos da hier die Pfarrkirche St Brigiden Wand an Wand mit Gross St Martin stand Die ehemalige bauliche Einheit mit der alteren Pfarrkirche zeigt sich am deutlichsten in einem zweifachen Rucksprung und einer leichten Schragung der Seitenschiffwand die durch den Turm von St Brigiden verursacht wurde Daruber hinaus sind die Fundamentumrisse von St Brigiden im Kopfsteinpflaster vor und neben Gross St Martin angedeutet Auch heute ist der Blick auf die Sudseite des Langhauses uberwiegend verbaut Hier liegt das Internationale Zentrum Gross St Martin dessen Pforte nur Durchlass in einen kleinen Innenhof und den sudlichen Seiteneingang der Basilika gewahrt Die Stirnseite des Langhauses ist leicht asymmetrisch gestaltet Am nordlichen Seitenschiff streben die bereits bekannten hohen Rundbogenblenden entlang der Ortgange an der Dachschrage der Seitenschiffgiebel entlang in die Hohe Die Sudfassade ist schlicht und ohne Schmuck nbsp Blick durch das Mittelschiff in Richtung Altar OstkoncheWahrend sich im nordlichen Seitenschiff ein hohes schmales Masswerkfenster mit spatgotischem Spitzbogen offnet gibt es im Suden nur zwei kleine Rundbogenfenster Einen Grossteil der ebenfalls durch Rundbogenfriese strukturierten Fassade des Mittelschiffs im Obergeschoss nimmt eine Gruppe von drei hohen schlanken Rundbogenfenstern ein Durch ein reich ornamentiertes Portal offnet sich der Eingang zum Mittelschiff Ein gotischer Spitzbogen stutzt sich auf je vier Saulen von denen die aussere rechte leicht asymmetrisch mit einem grosseren Abstand zum Portal steht Drei der Saulen setzen sich nach oben im Spitzbogen als Archivolte fort Zwei von ihnen sind in ausserst filigraner Steinmetzarbeit gearbeitet dazu kommt auf einem Saulenpaar je eine kleine Lowenfigur Die Asymmetrie des Westbaus geht auf die ehemalige Vorhalle an dieser Stelle zuruck die bei der Rekonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut worden ist deren Fundamente jedoch im Boden angedeutet sind Innenraum Bearbeiten Beim Innenraum der Basilika sind zwar unterschiedliche Bauphasen zu unterscheiden so weisen Teile des Langhauses gegenuber dem romanischen Vierungsturm deutlich gotische Einflusse auf insgesamt gehen die Bestandteile jedoch ohne Bruche harmonisch ineinander uber Langhaus Bearbeiten nbsp Langsschnitt der Basilika aus dem 19 Jahrhundert die westliche Vorhalle links wurde nach der Zerstorung nicht wieder aufgebaut Das Mittelschiff stutzt sich im Westen zunachst auf drei breite romanische Pfeilerarkaden die es zu den Seitenschiffen hin offnen Ein die drei Mittelschiffwande oberhalb umlaufendes Gesims bildet die Basis fur das Triforium im Obergeschoss Hier bilden drei rundsaulengestutzte gotische Bogenarkaden pro Rundbogen im Untergeschoss den Ubergang zum Obergaden Dahinter offnet sich ein schmaler Laufgang Die insgesamt sechs Flachen des Obergadens also des uber dem Seitenschiff liegenden Langhaus Obergeschosses offnen sich mit je einem grossen Rundbogenfenster An der Westwand wird die dreifache Unterteilung fortgesetzt Im Untergeschoss offnet sich das Portal in einer Gruppe von Rundbogen deren aussere hohe schmale Muldennischen bilden Beinahe die gesamte Flache oberhalb des Portals und des genannten Gesimses wird von einer grossen Rundbogenfenstergruppe gebildet Die drei hohen quadratischen Joche des Langhauses stutzen sich auf Rundsaulen die sich vom Gesims bis zur Jochspitze als dunne Wulste entlang der Spitzbogenform des Gewolbes fortsetzen nbsp Grundriss um 1872 noch zu sehen sind die westliche Vorhalle und einige Mauerreste der Kirche St Brigiden an der Sudseite Die grossen runden Fenster in der Sudwand fehlen nochEinen Ubergang zwischen Langhaus und Chor bildet ostlich das Zwischenjoch das sich deutlich von den drei westlichen Jochen unterscheidet Es ist in seiner Grundform rechteckig und hier steigen kraftige Gruppen von Rundsaulen direkt vom Boden durchgehend bis ins Gewolbe empor Das Gesims ahnelt dem der westlichen Joche liegt aber deutlich niedriger Im Obergeschoss wird der Ubergang zum Gewolbe ebenfalls von einer Bogenarkade gebildet diese ist aber anders als im Langhaus noch deutlich romanisch der mittlere der drei Rundbogen erhebt sich uber die beiden seitlichen Eine Besonderheit des Zwischenjochs ist die sudwestliche Saule die das einzige skulptierte Kapitell der Basilika tragt Es zeigt die Kopfe eines gekronten Mannes und einer Frau mit Zopfen oftmals interpretiert als eine Darstellung der legendaren Grunder Pippin und seiner Gattin Plektrudis Seitenschiffe Bearbeiten Wie schon am Aussenbau ersichtlich unterscheiden sich nordliches und sudliches Seitenschiff da sich im Suden Wand an Wand die altere Brigidenkirche anschloss und die Bauform dort beeinflusste Beide Seitenschiffe offnen sich mit je drei grossen kreisrunden Fenstern nach Nord und Sud von den zwei Seiteneingangen wird heute nur der sudliche genutzt Im nordlichen Seitenschiff befindet sich eine Treppe mit dem Eingang zur Krypta und den romischen Ausgrabungen Den drei quadratischen Westjochen entsprechen nordlich und sudlich jeweils langsrechteckige Kreuzgratgewolbe dem rechteckigen Zwischenjoch dagegen schliesst sich je ein quadratisches Seitenschiffgewolbe an An den Langswanden fallt zunachst nicht sehr ins Auge dass das sudliche Seitenschiff schmaler ist dagegen wird der Unterschied an der Abschlusswand im Westen besonders deutlich Wahrend die breitere nordliche Westwand mit einer grosszugigen Mulde ahnlich dem Mittelschiff gestaltet ist ist die sudwestliche Seitenschiffwand nur eine schmale Nische Hier stand der Turm der Brigidenkirche Chor Bearbeiten Uber der quadratischen Grundflache des Chorraums mit etwa zehn Metern Kantenlange erheben sich an drei Seiten monumentale Rundbogen in der Grosse sich dem Zwischenjoch annahernd sie haben fast die Hohe der drei Langhausstockwerke Sie bilden den Ubergang vom Chor zu den ebenso hohen halbrund gewolbten Konchen Das baldachinartige Deckengewolbe und die seitlichen Bogen werden durch hohe kraftige Saulengruppen gestutzt Ein Gesims zieht sich auf halber Hohe etwas niedriger als im Zwischenjoch an den Aussenmauern entlang und stutzt die daruberliegenden Rundbogenarkaden Bei diesen wechselt je ein schmaler Bogen mit einem breiteren fur die Fensteroffnungen drei pro Apsis ab Zwischen Saulenarkaden und Fenstersims verlauft ebenso wie im Mittelschiff ein schmaler Gang der in den Zwischenbogen des Chors zu kleinen Treppenhausern in die Zwerggalerie und in die Raume oberhalb der Seitenschiffe fuhrt Der Boden der ostlichen Apsis liegt etwa neun Stufen hoher als der des restlichen Chors und aus der nordlichen Apsis offnen sich nordwestlich das grosse Nordportal und uber einen schmalen Treppenaufgang eine vergitterte Tur zur ehemaligen Sakristei die heute als Schatzkammer dient allerdings fur die Offentlichkeit gewohnlich unzuganglich ist Entlang der Erdgeschosswande aller drei Apsiden verlaufen von Saulen begleitete Muldennischen in denen im Suden Engelsfiguren aufgestellt sind Die Nischen in Nord und Ostkonche sind dagegen leer Ausstattung Bearbeiten nbsp Position der wichtigsten Ausstattungsstucke Ziffern jeweils am Schluss der Beschreibung im Text Von der alteren Ausstattung der Kirche war bereits im 19 Jahrhundert wenig erhalten und von den bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts vorhandenen Altaren Skulpturen und Kunstgegenstanden fiel ein Grossteil der Kriegszerstorung zum Opfer Die heutige Innenausstattung setzt sich aus einigen wenigen erhaltenen Objekten aus dem 13 bis 16 Jahrhundert einer Reihe von zugekauften und gestifteten Stucken aus verschiedenen Epochen sowie einigen modernen aus den 1980er Jahren stammenden Kunstwerken zusammen Nachfolgend werden die wichtigsten ausfuhrlicher beschrieben und weitere kurz aufgelistet Ziffern in Klammern bezeichnen die jeweilige Position in der Grundrisszeichnung Uberreste des Heiligkreuzaltars Bearbeiten nbsp Eva Figur Detail des gotischen Sandstein Blendbogens nbsp Kreuzigungsgruppe Gesamtansicht mit BlendbogenEin Kreuzaltar 1509 durch den Kolner Burgermeister Johann von Aich gestiftet hat mehrfach seinen Aufstellungsort gewechselt In den Entwurfszeichnungen Essenweins aus dem 19 Jahrhundert steht er noch an der Nordwand allerdings ohne den steinernen Rankbogen der vermutlich hinter Putz gelegt worden war Zu Beginn des 20 Jahrhunderts hingegen wird er an der mittleren Nordsaule des Langhauses beschrieben In beiden Fallen ist die Kreuzigungsgruppe oberhalb des Altares angebracht eine Grablegungsgruppe hingegen als Unterbau des Altartisches Heute steht das Ensemble der Kreuzigungsgruppe wieder am vermuteten Originalstandort im Westen der nordlichen Seitenwand wo man nach den Kriegszerstorungen den Steinbogen erst im Zuge der Restaurierungsarbeiten wiederentdeckt hatte die Grablegungsgruppe wurde in einer ebenfalls in dieser Zeit wieder offengelegten Nische wenige Meter rechts daneben untergebracht 1 Kreuzigungsgruppe Bearbeiten nbsp Detail des GekreuzigtenDie Skulpturen der Kreuzigungsgruppe von 1509 bestehen aus dem gekreuzigten Christus seiner Mutter Maria und dem Apostel Johannes Von dem Figurenschmuck des die Gruppe umrankenden gotischen Sandsteinbogens sind nur drei kleine Statuetten erhalten die Adam und Eva sowie vermutlich einen Propheten darstellen der Rest des Bogens ist vollig verwittert Als Schopfer der Altarskulpturen gilt Tilman van der Burch einer der wenigen urkundlich erwahnten Kolner Bildhauer und Bildschnitzer des ausgehenden 15 Jahrhunderts Seine Christusfigur am Kreuz ist anatomisch genau und mit realistischen Details gestaltet Die Augen sind bis auf einen kleinen Schlitz geschlossen auf dem Gesicht zeigen sich die Schmerzen Die Rippenbogen treten deutlich hervor und die Seitenwunde ist gross und deutlich zu sehen Die Figuren von Maria links und Johannes rechts davon bilden in ihren Haltungen und der weichen Faltung der Gewander einen Gegensatz Im Gesamtensemble ist das Paar jedoch gut aufeinander abgestimmt wahrend Maria in ruhiger Trauer nach unten schaut richtet sich Johannes mit Pathos in Blick und Gestik nach oben hin zum Gekreuzigten Seine geoffneten Hande zeigen dass er das Vermachtnis Jesu seine Mutter zu schutzen angenommen hat Das Kreuz mit den in Dreipassen endenden Armen und dem eingeschnitzten Titulus ist wohl ein Werk des 19 Jahrhunderts 30 1 Grablegungsgruppe Bearbeiten nbsp Grablegungsgruppe Von links nach rechts Nikodemus unbekannte Klagefrau Maria aus Magdala Maria Johannes Josef von Arimathaa Dem Kreuzaltar stilistisch zugeordnet wird die so genannte Grablegungsgruppe von 1509 die neben dem toten Christus ursprunglich sieben als Dreiviertelfiguren angelegte Skulpturen umfasste Eine der Frauenfiguren ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen Da die Figuren von Johannes und Maria in Ausfuhrung und Physiognomie der der Kreuzigungsgruppe sehr ahneln geht man von davon aus dass sie aus der Werkstatt desselben Kunstlers eben Tilman van der Burch stammen 31 Der tote Christus ist hier ebenso wie am Kreuzaltar mit anatomischen Details wie hervortretenden Adern und deutlich erkennbaren Wunden der Dornenkrone dargestellt Er liegt mit leicht nach links geneigtem Haupt im Zentrum auf einem Leintuch das am Fussende von Nikodemus am Kopfende von Josef von Arimathaa gehalten wird Maria erkennbar an ihrem schlichten blauen Gewand hebt den Arm des Leichnams leicht an so dass die Kreuzigungswunde an der rechten Hand deutlich gezeigt wird Zu ihrer Linken steht Johannes als dritte sehr junglingshaft gezeichnete mannliche Figur des Ensembles Wahrend Jesus und die Figuren an Kopf und Fussende fast lebensgross sind erscheinen die Busten der Frauen und Johannes deutlich kleiner so dass sie perspektivisch als Hintergrund wirken Die Maria am nachsten stehende Klagefrau wird in der Literatur wegen ihrer kostbaren Kleidung vereinzelt als Maria von Magdala interpretiert Die ursprunglich drei weiteren von Maria aus rechts stehenden Frauenfiguren von denen zwei erhalten sind fallen ebenso wie die beiden Mannerskulpturen an Kopf und Fussende durch eine sehr reichhaltige und detailliert ausgefuhrte zeitgenossische Kleidung auf 30 2 Staufischer Taufstein Bearbeiten nbsp Auf einem neuen Betonsockel steht das ca 80 Zentimeter hohe prismenformige Taufbecken aus staufischer Zeit Direkt vor der Kreuzigungsgruppe steht heute ein Taufbecken aus hellem Kalkstein das aufgrund seiner Form und Ornamentik zu den interessantesten Steinarbeiten aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts gezahlt wird Der Taufstein hat eine langliche achteckige Grundflache Sein Rand ist von aussen mit einem Fries von acht grossen Wasserrosen versehen die sich gleichmassig uber die unterschiedlich breiten Seitenflachen verteilen und so auch uber die Kanten hinweg verlaufen An vier Ecken sitzen Lowenkopfe aus ihren Maulern entwickelt sich ein schmalerer Akanthusfries der den oberen Rand des Taufbeckens bildet Bis zur Kriegszerstorung hatte das Taufbecken einen kupfernen Deckel 32 Die heutige moderne Bronzeabdeckung stammt von dem Bildhauer Karl Matthaus Winter aus Limburg an der Lahn der darauf Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zu einem Bilderfries verarbeitete Es wird vermutet dass das Taufbecken ursprunglich zu der alteren Brigidenkirche gehorte Diese erhielt 1510 ein neues Taufbecken aus Messing 30 damit es ist wahrscheinlich dass das altere Taufbecken in die Martinskirche ubernommen wurde Einige Legenden bis in das 20 Jahrhundert besagten dass es sich ursprunglich um ein Geschenk des Papstes Leo III gehandelt habe 32 3 Dreikonigstriptychon Bearbeiten nbsp Triptychon von 1530Ein Triptychon das heute am nordostlichen Langhauspfeiler hangt stammt vermutlich aus einer niederrheinischen Werkstatt und ist um 1530 entstanden Es zeigt drei Szenen aus der Kindheit Jesu gemalt in der Bildsprache der niederlandischen Renaissance In der Mitte sehen wir die Anbetung der Konige die in prachtige orientalische Gewander gehullt sind Der linke Flugel zeigt Maria und Josef in stiller Anbetung ihres Sohnes vor einer Ruinenkulisse die den Untergang der alten Welt vor Christus darstellt Auf dem rechten Seitenflugel ist die Beschneidung des Jesuskindes auf einem gemauerten runden Tisch unter einem Saulenbaldachin dargestellt Die Ruckseiten der Flugel sind heute leer Das insgesamt 72 Zentimeter breite und 102 Zentimeter hohe Bild ist in Ol auf Holz ausgefuhrt und stammt aus dem ursprunglichen Besitz von Gross St Martin als Abteikirche 30 5 Weitere Ausstattungsstucke im Innenraum Bearbeiten nbsp Schmerzensmann 16 Jahrhundert 9 nbsp Russische Ikone des 17 Jahrhunderts nbsp Statue der Brigida von Kildare 11 nbsp Fussbodenmosaik der Sieben fetten Kuhe nbsp Engel von Karl Hoffmann nbsp Mosaikfragment mit Lowe 13 JahrhundertSchmerzensmann Die fast lebensgrosse Holzfigur aus dem 16 Jahrhundert stammt moglicherweise aus derselben Werkstatt wie die Kreuzigungs und Grablegungsgruppe 9 Skulptur des Heiligen Eliphius Fruhestens im 12 Jahrhundert entstanden zeigt die Skulptur die Wundertat des zweiten Schutzheiligen der Kirche der nach seiner Enthauptung mit seinem Kopf in der Hand die Stelle seines eigenen Grabes ausgesucht haben soll Die Figur wurde 1986 im Kunsthandel erworben 8 Marienaltar mit Ikone Die Ikone aus Zentralrussland wird auf das 17 Jahrhundert datiert Sie ist eine Darstellung der Muttergottes des Zeichens Maria Platytera Vor der Brust Mariens die als Halbfigur im unchristlichen Orantengestus abgebildet ist schwebt eine Lichtscheibe mit dem Bild des Christus Emanuel Das Kunstwerk ist ein Geschenk der beim Wiederaufbau beschaftigten Bauleute und stammt aus dem Kunsthandel 30 4 Kreuzweg Die 14 Tafeln vom Anfang des 20 Jahrhunderts stammen aus Privathand sie sind entlang der Wand des sudlichen Seitenschiffs angebracht keine Ziffer Sakramentsaltar mit Tabernakel Den modernen Tabernakel im nordlichen Nebenaltar schuf ebenso wie den Deckel des staufischen Taufsteins der Kunstler Karl Matthaus Winter im Jahr 1984 6 Vierungsaltar mit Radleuchter Ein weiteres Teil der modernen Ausstattung ist der schlichte steinerne Altartisch der gleichzeitig als Reliquiensepulcrum dient Der daruber hangende Edelstahl Radleuchter entspricht in seinem Durchmesser von 4 20 Metern der Diagonale des Altartisches Beide Objekte wurden von dem seit 1961 mit dem Nachkriegs Wiederaufbau beauftragten Kolner Architekten Joachim Schurmann entworfen Der Entwurf des Radleuchters fand ein zweites Mal Verwendung fur die Anfertigung eines ebensolchen von der Kirchengemeinde Lippoldsberg in Auftrag gegebenen Leuchters der seit 1999 in der ehemaligen Klosterkirche Lippoldsberg hangt 33 7 Brigidenkapelle Im Westjoch des Sudseitenschiffes zeugen Mauerreste von der abgerissenen Pfarrkirche St Brigida die sich seit der Mitte des 12 Jahrhunderts mit Gross St Martin einen Teil von deren Sudwand teilte Die Mauerreste sind in einer schmalen Nische der Westwand zu finden Diese beherbergt heute eine barocke Statue aus Holz mit Krummstab der irischen Abtissin Brigida von Kildare die ihre Jugend in bauerlichen Verhaltnissen verbrachte Dazu passt der hier in den Boden eingelassene Mosaikrest aus dem 19 Jahrhundert Die biblischen sieben fetten Kuhe darstellend 11 Statuen der Apostel Petrus und Paulus Links und rechts in die Muldennischen gestellt flankieren zwei lebensgrosse Statuen von Peter Joseph Imhoff das Westportal Ihre Herkunft ist ungeklart ursprunglich enthielt der Skulpturenzyklus wohl 4 Figuren 12 Zwei Engel von 1848 49 aus Sandstein vom ehemaligen Muttergottesaltar Sie wurden von Karl Hoffmann nach einem Entwurf von Andreas Muller geschaffen und in den Jahren 1876 77 von Alexius Kleinertz polychromiert 14 Modernes Holzkreuz Vor dem meist geschlossenen Westportal auf dem Boden direkt vor dem Mittelgang des Langhauses liegt das monumentale sehr abstrakte Holzkreuz geschaffen von Franz Gutmann Ursprunglich war es fur einen Meditationsraum in der Abtei Siegburg gedacht 34 als man sich dort dagegen entschied fand es Aufnahme in Gross St Martin 13 Fensterzyklus Im Rahmen der Restaurierung entwarf der Kunstler Hermann Gottfried in den 80er Jahren einen neuen Fensterzyklus fur Gross St Martin der allerdings noch nicht vollstandig umgesetzt wurde Die je drei Fenster in den Konchen sollen pro Konche einem der drei Schutzheiligen gewidmet sein St Eliphius im Norden St Brigida im Suden und St Martin in der ostlichen Apsis Bislang sind nur die drei Ostfenster mit Glasmalereien aus dem Leben des heiligen Martin gestaltet Im Gegensatz zu den Fenstern des Langhauses und den Westfenstern sind die Ostfenster in vornehmlich rot leuchtenden kontrastreichen Farben gehalten Die sechs Langhausfenster beziehen sich motivisch auf die sechs Tage der Schopfungsgeschichte das dreiteilige Westfenster uber dem Portal hat Maria zum Thema Kunst der Stauferzeit Von den Mosaiken des Fussbodens ist nur ein ganz geringer Rest erhalten Er ist 1982 wie auch die Reste der Essenwein Mosaike in die neuen von Margot und Joachim Schurmann gestalteten Fussbodenbelag aus Euviller Kalksteinplatten integriert worden Das Fragment eines aus einem Lowen mit dreifach geteiltem Schwanz gebildeten Frieses aus dem 13 Jahrhundert ziert den Fussboden vor der Ostnische des Sudseitenschiffes Auch von den Wandausmalungen aus dieser Zeit sind nur hinter den beiden Seitenaltaren in den Seitenschiffen geringe Reste figuraler Malerei erhalten 30 Orgel Bearbeiten nbsp Die Fleiter Krawinkel OrgelNach dem Wiederaufbau ersetzte eine schlichte suditalienische Schrankorgel aus dem 19 Jahrhundert die fruher auf einer Orgelempore der Westwand befindliche grosse Kirchenorgel Die heutige Orgel wurde 1987 von der Firma Fleiter Munster fur die Krankenhauskapelle in Borghorst erbaut Im Jahre 2015 wurde das Instrument von der Firma Orgelbau Krawinkel neu ausgerichtet und in Gross St Martin etwas westlicher als das Vorgangerinstrument aufgestellt 35 Das mechanische Schleifladeninstrument hat 21 klingende Register auf zwei Manualenwerken und Pedal Aus Platzgrunden verfugt es uber zahlreiche Transmissionen und Extensionen Der Spieltisch ist dreimanualig das erste Manual ist ein Koppelmanual Das Instrument eignet sich gut zur Darstellung deutscher und franzosischer Orgelmusik Es hat folgende Disposition 36 II Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Metallgedackt 8 Salicional Nr 10 0 0 8 3 Octave 4 4 Rohrflote 4 5 Octave 2 6 Mixtur IV 1 1 3 7 Trompete 8 nHautbois Nr 16 8 III Schwellwerk C g38 Bourdon 8 9 Flute 8 10 Salicional 8 n11 Voix celeste 8 n12 Flute traversiere 4 13 Nazard 2 2 3 14 Doublette 2 15 Tierce 1 3 5 16 Hautbois 8 n17 Dulciana en Chamade 0 8 Pedal C f118 Subbass 16 19 Violon 0 8 n20 Gedacktbass 0 8 Salicional Nr 10 0 8 21 Gedacktflote 0 4 Trompete Nr 7 0 8 Trompete Ext Nr 7 0 0 4 Koppeln Normalkoppeln Koppelmanual I II P III P Suboktavkoppeln III III III ISpielhilfen zwei Schwelltritte Effektregister ZimbelsternGlocken Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurden vier Kirchenglocken in einer damals gangigen Tonfolge des1 es1 f1 ges1 zerstort In den Jahren 1984 85 goss Florence Huesker Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock Gescher funf Bronzeglocken die durch Stiftungen finanziert wurden Aufgrund der schweren Rippe und der Aufhangung an holzernen Armaturen in einer geraumigen Glockenstube entfalten die Glocken ein hohes Klangvolumen 37 38 nbsp GlockenstubeNr Name O mm Gewicht kg Nominal 16tel Inschrift1 Maria 1 580 2 600 c1 0 UNI DEO ET SANCTAS MARIAS OMNIS HONOR ET GLORIA Dem einen Gott und der heiligen Maria alle Ehre und Ruhm 2 Martinus 1 150 1 140 f1 1 PER INTERCESSIONEM SANCTI MARTINI DA PACEM DOMINE IN DIEBUS NOSTRIS Durch die Fursprache des heiligen Martin gib Frieden Herr in unseren Tagen 3 Eliphius 1 070 820 g1 1 SUM CAMPANA PII QUI NOS DEFENDIT SANCTI ELIPHII Ich bin die Glocke des frommen heiligen Eliphius der uns verteidigt 4 Brigida 940 570 a1 1 UT IN OMNIBUS DEUS GLORIFICETUR Auf dass Gott in allen Dingen verherrlicht werde 5 Ursula 750 307 c2 2 PROTEGE CIVITATEM TUAM UBI CUM SODALIBUS TUIS GLORIOSUM SANGUINEM REFUNDISTI Schutze deine Stadt wo du mit deinen Gefahrtinnen das glorreiche Blut vergossen hast Die vier kleinen Glocken 2 5 bilden das Gelautemotiv Freu dich du Himmelskonigin Gotteslob Nr 525 37 die vier grossen 1 4 die Tone des Westminsterschlags Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die kirchlichen Kunstdenkmaler der Stadt Koln II Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz L Schwann Dusseldorf 1911 Sabine Czymmek Der Heiligkreuzaltar des Burgermeisters Johann von Aich in Gross St Martin In Colonia Romanica Jahrbuch des Fordervereins Romanische Kirchen Koln e V Band 1 Greven Koln 1986 ISSN 0930 8555 Sabine Czymmek Die Kolner romanischen Kirchen Schatzkunst Band 2 Koln 2009 Colonia Romanica Jahrbuch des Fordervereins Romanische Kirchen Koln e V Band XXIII 2008 ISBN 978 3 7743 0422 2 S 103 126 J G Deckers Gross St Martin In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 38 Koln II Exkursionen Nordliche Innenstadt Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Hrsg Zabern Mainz 1980 ISBN 3 8053 0308 4 S 134 146 Karl Heinz Esser Zur Baugeschichte der Kirche Gross St Martin in Koln In Rheinische Kirchen im Wiederaufbau Monchengladbach 1951 S 77 80 Gesellschaft fur Christliche Kultur Hrsg Kirchen in Trummern Zwolf Vortrage zum Thema Was wird aus den Kolner Kirchen Balduin Pick Koln 1948 Helmut Fussbroich Die ehemalige Benediktinerabteikirche Gross St Martin zu Koln Neusser Druck u Verlag Neuss 1989 ISBN 3 88094 631 0 Ernst Gunther Grimme Das Evangelistar von Gross Sankt Martin ein Kolner Bilderzyklus des hohen Mittelalters Herder Freiburg im Breisgau Basel Wien 1989 ISBN 3 451 20481 9 H Hellenkemper in Der romische Rheinhafen und die ehemalige Rheininsel In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 38 Koln II Exkursionen Nordliche Innenstadt Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Hrsg Zabern Mainz 1980 ISBN 3 8053 0308 4 S 126 133 Jurgen Kaiser Text und Florian Monheim Fotos Die grossen romanischen Kirchen in Koln Greven Verlag Koln 2013 ISBN 978 3 7743 0615 8 S 126 139 Hiltrud Kier Die Romanischen Kirchen in Koln Fuhrer zu Geschichte und Ausstattung Zweite Auflage J P Bachem Koln 2014 ISBN 978 3 7616 2842 3 S 150 161 Hiltrud Kier Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen in der Diskussion 1946 47 und 1985 In Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 4 J P Bachem Koln 1986 ISBN 3 7616 0822 5 Hiltrud Kier Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen im Bild Architektur Skulptur Malerei Graphik Photographie In Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 3 J P Bachem Koln 1984 ISBN 3 7616 0763 6 Hiltrud Kier Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen Von den Anfangen bis zum Zweiten Weltkrieg In Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 1 J P Bachem Koln 1984 ISBN 3 7616 0761 X Ulrich Krings Otmar Schwab Koln Die Romanischen Kirchen Zerstorung und Wiederherstellung In Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 2 J P Bachem Koln 2007 ISBN 978 3 7616 1964 3 Werner Meyer Barkhausen Das grosse Jahrhundert kolnischer Kirchenbaukunst 1150 bis 1250 E A Seemann Koln 1952 Peter Opladen Gross St Martin Geschichte einer stadtkolnischen Abtei In Historisches Archiv des Erzbistums Koln Hrsg Studien zur Kolner Kirchengeschichte Verlag L Schwann Dusseldorf 1954 Peter Springer Geschichtsbewusstsein und Gegenwartsbezug August Essenweins Ausstattungs Projekt fur Gross St Martin in Koln In Hiltrud Kier Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen in der Diskussion 1946 47 und 1985 Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 4 Koln 1986 S 358 385 Gerta Wolff Das romisch germanische Koln Fuhrer zu Museum und Stadt 5 Auflage J P Bachem Koln 2000 ISBN 3 7616 1370 9 Walter Zimmermann Neue Beobachtungen zur Baugeschichte von Gross St Martin in Koln In Walther Zimmermann Hrsg Die Kunstdenkmaler des Rheinlands Beiheft 2 Untersuchungen zur fruhen Kolner Stadt Kunst und Kirchengeschichte Fredebeul amp Koenen Essen 1950 S 105 140 Helmut Fussbroich Gross St Martin zu Koln Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Heft 301 4 Auflage Koln 2012 ISBN 978 3 86526 082 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gross St Martin Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Baukunst 11 Heft Quellen und Volltexte Offnungszeiten der Kirche Gebetszeiten der Gemeinschaften von Jerusalem in Koln Digitalisierte Archivbestande zu Gross St Martin im digitalen Historischen Archiv Koln Romanische Kirchen in Koln Gross St Martin In Webprasenz Forderverein Romanische Kirchen Koln Abgerufen am 5 Juli 2019 Einzelnachweise Bearbeiten J P Weyer Bildliche Darstellungen und Geschichtliche Nachrichten uber die Kirchen in Coln Band VII Die Abteikirche St Martin 1852 Nachdruck in Werner Schafke Hrsg Kolner Alterthumer Kolnisches Stadtmuseum Koln 1993 ISBN 3 927396 56 7 S 18 a b Gerta Wolff Das romisch germanische Koln 5 Auflage J P Bachem S 242 245 Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 38 Koln II Exkursionen Nordliche Innenstadt J G Deckers Gross St Martin Philipp von Zabern Mainz S 134 147 Max Hasak Die Baukunst 11 Heft Die Kirchen Gross St Martin und St Aposteln in Koln 1899 S 10 Wikisource Otto Oppermann Kritische Studien zur alteren Kolner Geschichte I Die Falschungen des Oliver Legipont in Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 19 1900 S 271 344 nicht eingesehen Hiltrud Kier und Ulrich Krings Hrsg Koln Die Romanischen Kirchen Von den Anfangen bis zum Zweiten Weltkrieg Anmerkung 16 S 443 Koelhoff sche Chronik S 135r a b Paul Clemen Die Kirchlichen Kunstdenkmaler der Stadt Koln II S 354 Helmut Fussbroich Die ehemalige Benediktinerabteikirche Gross St Martin zu Koln S 4 Anton Ditges Gross St Martin in Koln Eine Festschrift zur siebenten Sacularfeier der Kirchweihe am 1 Mai 1872 L Schwann schen Verlagshandlung Koln S 17 a b c Peter Opladen Geschichte einer stadtkolnischen Abtei S 61 Stadtspuren Band 1 Rolf Lauer Gross St Martin S 433 Anton Ditges Gross St Martin in Koln Eine Festschrift zur siebenten Sacularfeier der Kirchweihe am 1 Mai 1872 L Schwann schen Verlagshandlung Koln 1872 S 66 a b Hiltrud Kier Gross St Martin In Forderverein Romanische Kirchen Koln e V Hrsg Die Romanischen Kirchen in Koln 2 Auflage J P Bachem Verlag Koln 2014 ISBN 978 3 7616 2842 3 S 150 161 Verein Alt Koln Viktor Hugos Schilderung Kolns aus dem Jahre 1839 Vortrag des Herrn Oberlehrers H Roth in der Monatsversammlung am 5 Oktober 1905 im Quatermarktsaale J P Bachem Koln S 14 a b Paul Clemen Die Kirchlichen Kunstdenkmaler der Stadt Koln II S 362 363 August Essenwein Die innere Ausschmuckung der Kirche Gross St Martin in Koln Verlag des Kirchen Vorstandes Koln 1866 S 6 Carl Dietmar Werner Jung Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Koln 9 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe J P Bachem Verlag Koln 2002 S 265 Walter Zimmermann Neue Beobachtungen zur Baugeschichte von Gross St Martin in Koln S 135 Helmut Fussbroich Die ehemalige Benediktinerabteikirche Gross St Martin zu Koln S 8 a b Kirchen in Trummern Zwolf Vortrage zum Thema Was wird aus den Kolner Kirchen Franz Wolff Metternich S 45 46 Wie zum Beispiel die Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche in Berlin Kirchen in Trummern Zwolf Vortrage zum Thema Was wird aus den Kolner Kirchen Otto H Forster S 204 205 Peter Springer Geschichtsbewusstsein und Gegenwartsbezug in Hiltrud Kier Stadtspuren Band 4 S 360 Katholisches Stadtdekanat Koln Katholische Gottesdienste in Koln Stand 2008 Memento vom 2 Januar 2008 im Internet Archive Aktualisierte Information zu fremdsprachigen Gottesdiensten ausschliesslich auf Infotafel vor der Kirche Website der Katholischen Kirche zeigt veraltete Informationen an Homepage der Gemeinschaften von Jerusalem abgerufen am 3 August 2016 Koln bekommt ein neues Kloster Domradio 18 April 2009 archiviert vom Original am 10 Juli 2012 abgerufen am 3 August 2016 Gebetszeiten der Gemeinschaft in Gross St Martin abgerufen am 3 August 2016 Helmut Fussbroich Gross St Martin zu Koln 4 Auflage rheinland media amp kommunikation Koln Dusseldorf 2012 ISBN 978 3 86526 082 6 S 31 a b c d e f Helmut Fussbroich Die ehemalige Benediktinerabteikirche Gross St Martin zu Koln S 20 26 Helmut Fussbroich Die ehemalige Benediktinerabtei Gross St Martin in Koln S 27 a b Paul Clemen Die Kirchlichen Kunstdenkmaler der Stadt Koln II S 380 Entstehungsgeschichte des Lippoldsberger Leuchters am Seitenende in der Webprasenz der Kirchengemeinde Lippoldsberg klosterkirche de www kirchenkoeln de Orgeltransfer und Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma abgerufen am 6 Oktober 2017 Informationen zur Orgel auf der Website der Kirchengemeinde abgerufen am 6 Oktober 2017 PDF Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma gesehen am 24 Oktober 2018 a b Gerhard Hoffs Glockenmusik katholischer Kirchen Kolns Memento vom 28 April 2014 im Internet Archive PDF 5 5 MB S 108 115 Koln D Die Glocken des Gross St Martin Plenum Turmaufnahme Abgerufen am 13 Dezember 2019 deutsch Die zwolf grossen romanischen Kirchen in KolnDie dreizehn kleinen romanischen KirchenDie vier ehemaligen romanischen Pfarrkirchen St Andreas St Aposteln St Cacilien St Georg St Gereon St Kunibert St Maria im Kapitol St Maria in Lyskirchen Gross St Martin St Pantaleon St Severin St Ursula Deutz Alt St Heribert Dunnwald St Nikolaus Esch St Martinus Flittard St Hubertus Heumar Alt St Cornelius Alter Turm Lindenthal Krieler Domchen Alt St Stephan Lovenich St Severin Merkenich St Brictius Niederzundorf St Michael Niehl Alt St Katharina Oberzundorf St Martin Rheinkassel St Amandus Rodenkirchen Alt St Maternus Kapellchen Westhoven Nikolaus KapelleSt Johann Baptist St Peter Kirchturm Alt St Alban integriert in den Gurzenich St Kolumba integriert in das Kolumba Museum 50 938611111111 6 9616666666667 Koordinaten 50 56 19 N 6 57 42 O nbsp Dieser Artikel wurde am 9 November 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 16285780 9 lobid OGND AKS LCCN n92078014 VIAF 269012185 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gross St Martin amp oldid 237382313