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Das Kolner Stapelhaus kolsch Stapelhuus benannt nach dem Kolner Stapelrecht ab 1259 steht vor dem Chor der Kirche Gross St Martin Das Stapelhaus gilt heute als Symbol der Handelsmetropole Koln wobei uber dessen eigentliche fruhere Funktion wenig bekannt ist StapelhausStapelhaus rechts neben Gross St Martin am Fischmarkt um 1900Stapelhaus Mitte 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Markthauses 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte des Markthauses BearbeitenBereits im Hochmittelalter existierte an seiner Stelle im Marktviertel am Rheinufer ein dem Handel mit Seefischen dienendes Fischkaufhaus Vischkouffhuis Fisch war fur den Speiseplan der Kolner ein wichtiges Nahrungsmittel denn er galt fur Menschen mit geringem Einkommen als gunstige Speise zudem war Fisch zur Fastenzeit erlaubt nbsp Stapelhaus 1571 am Fischmarkt vor Gross St MartinKoln war im Mittelalter und Spatmittelalter Hauptumschlagplatz des gesamten Westens fur Fische speziell fur Seefische Heringe Stockfische Buckinge Schollen Alle Waren mussten in Koln aufgrund des Stapelrechts ab 1259 zum Kauf und zur Verarbeitung bei Fisch vor allem zum Konservieren freigegeben werden Im Gebaude wurden die Fische gewaschen zerteilt gepokelt gelagert umgepackt und versehen mit dem Kolner Brandzeichen den Drei Kronen weiterverkauft Abwasserrohre leiteten ubelriechende Flussigkeiten direkt in den Rhein In Koln wurde nicht nur fur den eigenen Bedarf Fisch gefangen zubereitet und verkauft sondern auch Fischgrosshandel und Versand betrieben Fische wurden im Fischkaufhaus en gros auf dem benachbarten Fischmarkt und in den umliegenden Gassen en detail verkauft Um ihren Fisch zu verkaufen kamen Fischgrosshandler von weit her nach Koln auch aus den Niederlanden und die Kolner Fischhandler hatten ihrerseits Kunden bis ins Maingebiet Die Fischmenger und Fischmengerssen genannten Handler waren in einer Zunft zusammengeschlossen und entstammten vornehmen Familien Fisch war in Koln anders als in anderen Stadten erlaubtes Handelsgut fur Frauen die Feschwiever auch Zunftmitglieder siehe Gaffel Koln Es gab jedoch Arbeitsbeschrankungen 1397 wurden die Fischmengersse vom Verkauf grosserer Fische die gewogen werden mussten ausgeschlossen Die meisten Fische wurden jedoch zu Stuckpreisen verkauft 1482 wurde ihnen der Handel mit gesalzener Ware untersagt Es blieben ihnen nur die kleinen frischen grunen Fische 1425 wurde das zwischen Fischpforte und Muhlengasse gelegene Kaufhaus abgerissen und neu gebaut Es wurde nun auch fur die Versteuerung weiterer Nahrungsmittel genutzt Butter Kase Speck Ol Auch Salz Flachs Teer und weitere Produkte wurden hier feilgehalten nbsp Treppenturm1558 bis 1561 wurde das Gebaude abermals umgebaut nun als das spatgotische wehrhaft zinnengeschmuckte Gebaude errichtet das von den Rheinpanoramen her bekannt ist 1 Das neue Bauwerk war ungewohnlich lang Seitenlange ca 46 m Es bildete mit seiner ostlichen Wand einen Teil der Stadtmauer die reprasentative Fachwerkfront lag zum Rhein hin In dem nun zweistockigen Gebaude konnten Kaufleute verschliessbare Kammern mieten Stuvven Das Stapelrecht blieb bis 1815 in Kraft dann untersagte der Wiener Kongress diese Praxis des erzwungenen Zwischenhandels Endgultig entfiel der Umschlagzwang 1831 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden daher und durch das Aufkommen der Eisenbahn die Lagerraume uberflussig 1900 1901 liess die Stadt das Gebaude durch Stadtbaurat Friedrich Carl Heimann umbauen Es erhielt seinen heute so kennzeichnenden grazilen Treppenturm auch bisweilen Ritterturm oder Geschlechterturm genannt Im Untergeschoss waren nun gepflegte Gastraume und Sale Vermutlich wurde erst jetzt der Name Stapelhaus gewahlt Von 1902 bis zu seiner Zerstorung war im Obergeschoss das Museum fur Naturkunde untergebracht Es zeigte einheimische und auslandische Tiergruppen in biologischer Darstellung 2 1942 und nochmals 1944 45 wurde das Stapelhaus durch Brandbomben zerstort nur der Treppenturm und Reste an der Sudseite blieben stehen In den 1960er Jahren wurde statt des kriegszerstorten Prachtbaus ein schlichter Nachbau mit dem in Koln haufig zu findenden Walmdach errichtet Der Grundriss wurde beibehalten Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Ausstellung im Stapelhaus Koln Rosa Lachenmeier Anarchie und System 2011Heutiger Eigentumer des Stapelhauses ist die Kreishandwerkerschaft Koln Von 1988 bis 2013 war der Bundesverband Bildender Kunstler Koln BBK Koln e V im Stapelhaus beheimatet und organisierte in seinen Raumen Ausstellungen regionaler und internationaler Kunstler Im vierten Stockwerk befindet sich der Business Club Colonia Forum e V der Club der guten Aussichten Literatur BearbeitenAdam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz Bd 3 Koln 1999 12 Auflage Hans Vogts Die profanen Denkmaler der Stadt Koln Dusseldorf Schwann 1930 S 308 ff Bruno Kuske Die Markte und Kaufhauser im mittelalterlichen Koln in JbKolnGV 2 1913 S 75 133 Hermann M Wollschlager Hansestadt Koln Die Geschichte einer europaischen Handelsmetropole Koln 1988 Bruno Kuske Der Kolner Fischhandel vom 14 17 Jahrhundert in Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 24 1905 S 227 313 Ernst Weyden Koln am Rhein vor 150 Jahren Koln Bachem Verlag 1960 oder Koln um 1810 Irene Franken Koln Der Frauenstadtfuhrer Koln 1995Einzelnachweise Bearbeiten fur 1425 1561 Wrede Sprachschatz S 121 Verkehrsamt der Stadt Koln Hg Kleiner Fuhrer durch Koln Koln Kolner Verlagsanstalt 1927 S 44Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stapelhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 938888888889 6 9622222222222 Koordinaten 50 56 20 N 6 57 44 O Normdaten Korperschaft GND 5114795 6 lobid OGND AKS VIAF 138017407 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stapelhaus amp oldid 224607524