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Adam Wrede 12 April 1875 in Dusseldorf 21 Dezember 1960 in Koln war ein deutscher Philologe Sprachwissenschaftler und Volkskundler Er wurde durch sein Werk Neuer kolnischer Sprachschatz bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Handbuch Neuer kolnischer Sprachschatz 1 2 Wredes Forschungen zum Altkolnischen Wortschatz 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Quellen 6 WeblinksLeben und Werk Bearbeiten nbsp Grab der Familie Wrede auf dem Kolner Friedhof MelatenAdam Wrede studierte in Bonn und Munster Geschichte Germanistik Philologie und Geografie und wurde 1905 mit einer Dissertation uber die Kolner Bauerbanke in Tubingen zum Dr phil promoviert 1 Wahrend seines Studiums wurde er 1896 Mitglied der KDStV Novesia Bonn und der KDStV Rappoltstein Strassburg Koln 2 Von 1903 bis 1927 unterrichtete er als Oberlehrer bzw Studienrat am Schillergymnasium in Koln 1915 habilitierte er sich mit der Arbeit Sudniederlandische Einflusse auf die Kolner Schriftsprache an der Kolner Handelshochschule Er erhielt die Venia legendi fur Deutsche Sprache und Kulturgeschichte lehrte anschliessend als Privatdozent an der Handelshochschule und wurde 1919 an die neugegrundete Kolner Universitat ubernommen 3 Im Dezember 1921 ernannte ihn die Universitat zum Honorarprofessor an der Philosophischen Fakultat 1 Die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls fur Rheinische Volkskunde in der Folgezeit von Wrede wiederholt vorgeschlagen gelang ihm jedoch nicht 4 Wrede war seit April 1933 Mitglied der NSDAP und bemuhte sich seine Nahe zur NS Weltanschauung in der akademischen Lehre wie auch in seinen Publikationen zu betonen so z B in dem 1936 erschienenen Band Deutsche Volkskunde auf germanischer Grundlage 5 1941 wurde er emeritiert Wrede starb 1960 im Alter von 85 Jahren Seine Grabstatte befindet sich auf dem Kolner Melaten Friedhof Flur 79 Handbuch Neuer kolnischer Sprachschatz Bearbeiten Wrede wurde durch sein dreibandiges erstmals 1956 58 erschienenes und immer wieder neu aufgelegtes Werk Neuer kolnischer Sprachschatz bekannt das bereits vor dem Zweiten Weltkrieg druckfertig vorlag und bei der Zerstorung von Wredes Haus 1942 zum grossten Teil gerettet werden konnte Auf 1103 Seiten sind dort kolsche Vokabeln Ausdrucke Redewendungen und Redensarten aufgezeichnet Wredes dazugestellte Erlauterungen zu historischen Gebauden Strassen und Vorkommnissen in der Geschichte Kolns beschranken sich nicht nur auf den sprachlichen Wandel eines Begriffs sondern erwahnen zum Beispiel auch eventuelle bauliche Veranderungen oder fuhren Namen ehemaliger Kolner Stadtviertel an die heute in Vergessenheit geraten sind So ist sein Werk nicht nur als Lexikon der kolschen Sprache zu sehen sondern kann auch als Quelle historischer Begebenheiten dienen Wrede reiht in seinem Werk nicht nur Worter und deren Ubersetzung aneinander er verbindet Geschichte und Sprache Die Herkunft der einzelnen Begriffe ist Wrede wichtig Von der mittelalterlichen oftmals lateinischen Form eines Wortes uber die altniederdeutsche Sprache altkolnische Ausdrucksweisen und franzosische Benennungen in der napoleonischen Zeit Kolns bis hin zur Namensform unserer Tage wird die Vita eines Begriffs aufgezeigt Sogar umfangreiche biografische Angaben zu stadtbekannten Figuren den sogenannten Kolschen Originalen fehlen nicht Dieses Kompendium in drei Banden ist unter den Worterbuchern der kolschen Sprache das umfangreichste und wurde oft verkauft Auch Konrad Adenauer gehorte zu Wredes Lesern 6 Wredes Forschungen zum Altkolnischen Wortschatz Bearbeiten Wrede verwies in seinem Werk immer wieder auf seine Forschungen zum Altkolnischen die druckreif seit 1914 mit Nachtragen bis 1954 vorlagen Er starb jedoch vor einem geplanten Erscheinen der Bande Die Existenz und der Verbleib der Unterlagen war lange unbekannt bis sie von Stefan Winter einem Patholinguisten der Universitat Koln im Historischen Archiv der Stadt Koln entdeckt wurden Dort lagerten circa 28 000 Zettel mit Forschungen zum Kolner Sprachschatz von der reichsstadtischen Zeit bis zum Ende der Franzosenzeit Sie waren zu geringen Teilen durch Kriegseinwirkungen beschadigt Auch Winter der 2006 starb war es nicht vergonnt dieses Werk mit Unterstutzung der Akademie for uns kolsche Sproch zu veroffentlichen 7 Nach dem Einsturz des Kolner Archivgebaudes 2009 waren der Verbleib und der Zustand der Originalzettel zunachst ungeklart Gegen Ende 2014 teilte die Digitalisierungs und Restaurierungsstelle des Stadtarchivs auf Anfrage mit einen Teil der Zettel in einem verunordneten Zustand wiedergefunden zu haben Eine Digitalisierung werde aufwandiger sein und in absehbarer Zeit nicht stattfinden konnen 8 Ehrungen BearbeitenIm Kolner Stadtteil Nippes nahe am Botanischen Garten ist die Adam Wrede Strasse nach ihm benannt Schriften BearbeitenDas Klostergut Sulz bei Koln Beilage zum Jahresberichte des Schiller Gymnasiums zu Koln Ehrenfeld Schuljahr 1908 1909 ZDB ID 1061916 1 Muench sche Druckerei und Verlagsanstalt Koln Ehrenfeld 1909 online Rheinische Volkskunde Quelle und Meyer Heidelberg 1919 2 verbesserte und vermehrte Auflage ebenda 1922 Unveranderter Nachdruck der Auflage von 1922 Weidlich Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 8035 1047 3 Eifeler Volkskunde Aus Natur und Kultur der Eifel 3 4 ZDB ID 742386 x Verlag des Eifelvereins Bonn 1922 mehrere Auflagen Deutsche Volkskunde auf germanischer Grundlage Zickfeldt Osterwieck Harz u a Berlin 1936 2 wesentlich umgearbeitete und erweiterte Auflage ebenda 1938 Neuer kolnischer Sprachschatz Greven Koln 1956 1958 zahlreiche Auflagen Band 1 A J 1956 Band 2 K R 1958 Band 3 S Z Mit Anhang Altkolnisch Kolnisch Ripuarisch Suchhilfe 1958 Literatur BearbeitenMichael Loffelsender Moglichkeiten und Grenzen eines nationalsozialistischen Modefachs Deutsche Volkskunde an der Universitat Koln 1919 1945 In Geschichte im Westen 23 2008 S 89 117 pdf Quellen Bearbeiten a b Eduard Prussen Linolschnitte Werner Schafke und Gunter Henne Texte Kolner Kopfe 1 Auflage Univ und Stadtbibliothek Koln 2010 ISBN 978 3 931596 53 8 S 100 101 Gesamtverzeichnis des C V 1925 S 75 Michael Loffelsender Moglichkeiten und Grenzen eines nationalsozialistischen Modefachs Deutsche Volkskunde an der Universitat Koln 1919 1945 In Geschichte im Westen 23 2008 S 89 117 hier S 95 Michael Loffelsender Moglichkeiten und Grenzen eines nationalsozialistischen Modefachs Deutsche Volkskunde an der Universitat Koln 1919 1945 In Geschichte im Westen 23 2008 S 89 117 hier S 96 99 Michael Loffelsender Moglichkeiten und Grenzen eines nationalsozialistischen Modefachs Deutsche Volkskunde an der Universitat Koln 1919 1945 In Geschichte im Westen 23 2008 S 89 117 hier S 104ff Museum Konrad Adenauer Haus in Rhondorf Hinweise zur Vorbereitung einer Veroffentlichung Memento vom 10 Januar 2014 im Internet Archive auf der Website der Akademie fur uns Kolsche Sproch Stand Mai 2010 E Mail vom 25 November 2014Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Adam Wrede im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Winter zum AKS mit Portrat Wredes Memento vom 10 Januar 2014 im Internet Archive Normdaten Person GND 104349301 lobid OGND AKS LCCN n80138299 VIAF 32432282 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wrede AdamKURZBESCHREIBUNG deutscher Philologe Sprachwissenschaftler und VolkskundlerGEBURTSDATUM 12 April 1875GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 21 Dezember 1960STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Wrede amp oldid 238305921