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Als Altkolnisch wird die Stadtsprache Kolns in der Zeit etwa vom 12 Jahrhundert bis zum 18 Jahrhundert bezeichnet Diese Einteilung geht vor allem auf den Kolner Sprachwissenschaftler Adam Wrede 1875 1960 zuruck der umfangreiche Untersuchungen zur Entwicklung der Sprache in der Stadt Koln und im Umland sowie ihren Bezugen zu andern deutschen Grossdialekten anstellte und dabei sowohl ein Worterbuch des Altkolnischen 1 als auch des modernen Kolschen 2 erarbeitete Geschichte BearbeitenSeit der Mitte des 5 Jahrhunderts war die Stadt Koln unter frankischer Herrschaft die die knapp funfhundertjahrige romische abloste Das Altkolnische entwickelte sich spatestens im 12 Jahrhundert 3 auf der Basis der damaligen ripuarisch altfrankischen und altniederfrankischen Sprachen der Region und des Spatalthochdeutschen Die Kolner Sprache war also bereits wahrend des Mittelalters hochdeutsch beeinflusst 4 Die Altkolnische Sprache war keine reine Mundart sondern durchaus Schriftsprache der kirchlichen und weltlichen Stellen in der Stadt und ihrer Burger im fur die damalige Zeit gangigen Umfang Die reichhaltige Uberlieferung aus ihrer Anfangszeit weist eine mannigfaltige sprachliche Schichtung auf 4 Ab der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts sind auch literarische Schriften belegt 5 Mit der im 16 Jahrhundert einsetzenden Zunahme der Einflusse des Neuhochdeutschen wandelt sich die Schriftsprache in den Kanzleien und in Druckwerken stark wahrend das gesprochene Altkolnische davon weit weniger beeinflusst blieb Erkennbar wird dies aus schriftlichen Zeugnissen des 18 Jahrhunderts in denen erkennbar wird wie sich das heutige Kolsche aus der damals gesprochenen Sprache herausbildet Mit dem ausgehenden 16 Jahrhundert wurde in Koln die eigene niederfrankisch beeinflusste altkolnische Schriftsprache aufgegeben und auf die neuhochdeutsche Schriftsprache umgestellt Seither gehen die gesprochene und die geschriebene Sprache eigene Wege Dementsprechend sind schriftlichen Belege des Altkolnischen nun dunner gesat Rechtschreibung BearbeitenCharakteristisch fur die Rechtschreibung des Altkolnischen war die Kennzeichnung der langen Vokale aː oː und uː durch ein Anfugen eines i an den Buchstaben fur ebendiesen Vokal So schrieb man z B ʔuːs als uis aus Ausserdem wurde iː durch ein y dargestellt was sich etwa an syn siːn belegen lasst Ferner stand das y auch in Diphthongen fur ein ɪ wie es auch in umliegenden Schriftsprachen ublich war Quellen und Literatur Bearbeiten Prof Adam Wrede Altkolnischer Sprachschatz Eine erste 1 und 2 Lieferung erschien 1928 in Bonn Die restlichen Manuskriptblatter und Nachtrage blieben bis heute unveroffentlicht Ihr Verbleib ist seit dem Einsturz des Kolner historischen Stadtarchivs ungeklart Siehe auch diese Hinweise zur Vorbereitung Memento vom 10 Januar 2014 im Internet Archive einer Veroffentlichung Prof Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz Greven Verlag Koln 12 Auflage 1999 Drei Bande ISBN 3 7743 0243 X Prof Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz Greven Verlag Koln 12 Auflage 1999 ISBN 3 7743 0243 X Band 2 Seite 74 oben a b Prof Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz Greven Verlag Koln 12 Auflage 1999 ISBN 3 7743 0243 X Band 3 Seite 332 oben So zum Beispiel aus dem 16 Jahrhundert die gegen Ende des 19 Jahrhunderts unter dem Titel Buch Weinsberg bekannt gewordenen tagebuchahnlichen Aufzeichnungen aus dem Leben des Kolner Patriziersohns Hermann von Weinsberg die von seiner Jugend bis ins Alter reichen Sie sind insofern einzigartig als hier zum ersten Male in der Ich Form geschrieben wird und zugleich ein Burger einer Stadt seine Lebensgeschichte festhalt was ein fur die damalige Zeit ungeheures Selbstwertgefuhl ausdruckt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altkolnisch amp oldid 222044917