www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Kolner Stadtteil Lindenthal zum gleichnamigen Stadtbezirk Kolns siehe Koln Lindenthal Stadtbezirk Lindenthal ist ein linksrheinischer Stadtteil von Koln Er liegt im gleichnamigen Stadtbezirk Lindenthal im Westen der Stadt Wappen von Koln Lindenthal Stadtteil 303 von KolnLage des Stadtteils Lindenthal im Stadtbezirk LindenthalKoordinaten 50 55 34 N 6 54 36 O 50 926111111111 6 91 Koordinaten 50 55 34 N 6 54 36 OFlache 7 69 km Einwohner 30 434 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 3958 Einwohner km Eingemeindung 1888Postleitzahl 50931 50933 50935 50937Vorwahl 0221Stadtbezirk Lindenthal 3 VerkehrsanbindungBundesstrasseStadtbahnlinien 1 7 13Buslinien 136 142 146Quelle Einwohner 2021 PDF Kolner Stadtteilinformationen Luftbild Koln Lindenthal Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte des Stadtteils 2 1 Die Grundung 2 2 Mobilitat der Burger 2 3 Die Eingemeindung April 1888 2 4 Anlage des Stadtwaldes 2 5 Kleingartenanlagen und Grungurtel 2 6 Architektur und Bebauung 2 6 1 Hofgut Kitschburg 2 6 2 Stadtebauliche Entwicklung 1917 1933 2 7 Schulwesen 2 8 Kloster Kirchen Krankenhauser 2 8 1 St Anna Haus 2 8 2 St Hildegardis Krankenhaus 2 8 3 Evangelisches Kranken und Waisenhaus 2 8 4 Lindenburg 2 8 5 Hohenlind 2 8 6 Geusenfriedhof 2 8 7 Rote Kirche 2 9 Der Zweite Weltkrieg 2 10 Nachkriegszeit 3 Gegenwart 3 1 Bevolkerungsstruktur 3 2 Offentliche Einrichtungen und Museen 3 3 Kirchen und soziale Einrichtungen 3 4 Hochschulen und Schulen 3 4 1 Apostelgymnasium 3 5 Verkehr 4 Tochter und Sohne des Veedels 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und LiteraturLage BearbeitenDer Stadtteil Lindenthal liegt sudwestlich der Kolner Innenstadt zwischen dem Inneren und dem Ausseren Grungurtel Lindenthal grenzt im Osten an den Stadtteil Neustadt Sud im Suden an Sulz und am Ubergang der Grenzstrasse Gleueler Strasse uber die Bundesautobahn 4 an die Stadt Hurth im Westen an Junkersdorf und im Norden an Mungersdorf Braunsfeld und Ehrenfeld Geschichte des Stadtteils BearbeitenDer Stadtteil gehort seit 1888 zur Stadt Koln Ein Grossteil des Gebietes gehorte bis dahin zur Burgermeisterei Efferen Seine Geschichte ist gepragt von der Vielzahl der Hofguter Dorfer und Weiler Kriel Lind Deckstein Hohenlind Melaten die sich einst auf seinem Gebiet befanden Die Grundung Bearbeiten Die Einwohner der Burgermeisterei Efferen auf dem heutigen Kolner Stadtgebiet verteilten sich im Jahr 1831 wie folgt 1 Pfarre Orte Charakteristik Kath Evang Jud Insg FeuerstellenKriel Deckstein Hofanlage mit Wassermuhle 27 27 2Kitschburg Landhaus 11 11 2Kriel Hofanlage mit Pfarrhaus und Kusterei 19 19 3Lind Weiler mit Wassermuhle 125 125 17Lindenburg Landhaus und Hofanlage 10 10 2St Mauritius in Koln Neuenhof Hofanlage 13 13 1insg 205 205 27Die Kolner Burger Thelen und Fuhling die sich als Grunder eines Kolner Stadtviertels einen Namen machen wollten entwarfen 1843 einen Plan zur Errichtung einer Wohnkolonie An der Landstrasse nach Duren im Bereich der heutigen Durener Falkenburg Herder und Theresienstrasse erwarben sie etwa zehn Hektar Land unterteilten es in Parzellen und legten Wege an Die einzelnen Grundstucke verkauften sie zu erschwinglichen Preisen an Angestellte und Beamte Mit der gewahlten Ortsbezeichnung wurde Bezug auf die mit Linden bestandene Landstrasse nach Duren und die Tallage der Neugrundung zwischen der Linder Hohe und Hohenlind genommen Die offizielle Grundung Lindenthals fand 1846 mit dem Bau eines ersten Hauses an der Durener Strasse statt In der folgenden Zeit wurde der neu geschaffene Vorort schnell zu einem der begehrtesten Wohnviertel Kolns Zwar entwickelten sich auch andere Vororte uberall jenseits der Ringmauern im fur eine Bebauung neu zur Verfugung stehenden Umland jedoch anders als diese blieben neben den rechtsrheinischen Orten Thielenbruch Refrath und Frankenforst linksrheinisch nur Marienburg und Lindenthal industriefreie und mit viel Grun durchzogene reine Wohnviertel Die Gebiete um den Bereich Weyertal Bachemer Strasse sowie um den Kolner Stadtwald und Stadtwaldgurtel entwickelten sich seit den 1880er Jahren zu reinen Villenvierteln Schon wenige Jahre nach seiner Grundung waren in Lindenthal 2662 Personen das Vielfache der Einwohner des benachbarten Kriel gemeldet Der Vorort wuchs weiter 1864 wurde das Burgermeisteramt der Burgermeisterei Efferen in die an der Ecke Krieler Strasse Falkenburgstrasse stehende Falkenburg verlegt Dennoch gehorte Lindenthal bis zur Eingemeindung nach Koln im Jahre 1888 zusammen mit Lind Lindenburg Linderhohe Deckstein Neuenhof und Kitschburg zur Landgemeinde Kriel nbsp Ehrenmal am Stadtwaldweiher nbsp Denkmal Morsdorfer Strasse nbsp Marienbildchen um 1870 Falkenburgstrasse nbsp Postsiedlung Durener StrasseMobilitat der Burger Bearbeiten Individualverkehr und Transportmoglichkeiten zur damaligen Zeit waren denkbar schlecht Zwar bestand die Lindenthaler Bevolkerung zum grossen Teil aus in der Innenstadt tatigen Angestellten und Beamten doch hatte die Stadt bis zur Eingemeindung 1888 kein Interesse an der Einrichtung offentlicher Verkehrslinien in die nichtstadtischen Aussenbezirke Erst die 1877 errichteten privaten Pferdebahnlinien die Lizenzen hierzu wurden vom preussischen Staat nicht von der Stadt erteilt brachten Lindenthal erneut grossere Bevolkerungszuwachse Um die Jahrhundertwende konnten in Koln 63 km Strecke befahren werden Die Pferdebahn verfugte mittlerweile uber 1 000 Bedienstete 834 Pferde und annahernd 350 Wagen Pro Jahr wurden etwa 30 Mio Fahrgaste befordert nbsp Postkarte der Falkenburg Koln Lindenthal 1930er JahreIn der Zeit zwischen 1890 und 1895 kommt erganzend durch die Notwendigkeit des Abtransportes der Frechener Braunkohle die Dampfeisenbahn ins Spiel Auch hiervon profitiert Lindenthal 1904 geht die Personenbahn der Koln Frechen Benzelrather Eisenbahn in Kolner Besitz uber Die Linie F von den Kolnern liebevoll Finchen genannt wird spater zur Linie 20 dann zur 2 und Stand 2022 ist es die Linie 7 Die Eingemeindung April 1888 Bearbeiten Im Zuge der Eingemeindungsverhandlungen zwischen der Burgermeisterei Efferen und der Stadt Koln im Jahr 1888 wurden die Orte der Landgemeinde Kriel und Teile der Burgermeisterei Mungersdorf Melaten Weyertal und Linder Hohe zum neuen Vorort Koln Lindenthal zusammengefasst Um eine einheitliche Verwaltung auch in den neuen Stadtgebieten zu gewahrleisten folgte Lindenthal dem Beispiel der anderen Ortsteile und wurde in die Bezirke 60 61 und 62 gegliedert Anlage des Stadtwaldes Bearbeiten nbsp Waldschenke um 1900Viele der im Umfeld Kriels und Lindenthals vorhandenen Guter und Hofe hatten sich wie auch die Kitschburg im Besitz geistlicher Korporationen befunden und wurden in franzosischer Zeit sakularisiert 1894 erwarb die Stadt Koln die Kitschburg mit ihrem englischen Landschaftspark und angrenzenden Landereien im Gebiet zwischen Durener und Aachener Strasse insgesamt 412 Morgen Land Am 4 Juli 1895 beschloss der Rat der Stadt Koln auf der Basis des von Gartenbaudirektor Adolf Kowallek vorgelegten Entwurfes das riesige Gelande damals 150 Hektar in eine vom Stil des Historismus gepragte Parkanlage den Kolner Stadtwald mit Sport und Spielplatzen dichtem Baumbestand Teichen und Kanalen nebst gastronomischen Einrichtungen wie der Coln Lindenthal Waldschenke und dem Stadtwaldrestaurant im Gebaude der Kitschburg umzuwandeln Um die Jahrhundertwende war das kostspielige Vorhaben 2 5 Millionen Goldmark verwirklicht jedoch wurden noch bis 1910 Umgestaltungen und Erweiterungen vorgenommen Die heutige Flache des Stadtwaldes in dem sich auch der Lindenthaler Tierpark befindet betragt 205 3 Hektar Zu dieser Zeit hatten sich die ehemaligen Freiraume zwischen den Ortschaften verdichtet Kriel Lindenthal Linderhohe und Weyertal waren mehr oder weniger zu einem geschlossenen Siedlungsbereich verwachsen Lediglich Lind und Hohenlind waren durch Parkanlagen und den landwirtschaftlichen Komplex der Kitschburg vom neuen Siedlungsbereich getrennt Die Besiedlung weiter Teile Decksteins wurde bis ins 20 Jahrhundert hinein durch die dort befindlichen Anlagen des Festungsrayons des Kolner Festungsrings verhindert nbsp Kanal im Stadtwald nbsp Richtung Durener Strasse nbsp Mitte Kitschburger Strasse nbsp Am Lindenthaler KanalKleingartenanlagen und Grungurtel Bearbeiten In Deckstein entstand in den Jahren 1927 28 im Zusammenhang mit der Anlage des Abschnitts des ausseren Grungurtels um den Decksteiner Weiher in Hohe der Decksteiner Muhle am Aquarienweg eine Kleingartenanlage nach einem Entwurf des Gartenarchitekten und Leiters der Planungsabteilung des Kolner Gartenamtes Theodor Nussbaum Sie entsprach in ihrer stadtebaulichen Einbindung ganz der Idee Fritz Schumachers Dieser begleitete von 1920 bis 1923 als Stadtplaner unter Oberburgermeister Konrad Adenauer auch die Schleifung der Festungsringe von Koln dessen Planung Pachtgarten als Bindeglied zwischen Wohnbebauung und landschaftlich gestaltetem Grun vorsah Die erhaltene Anlage umfasst 578 Einzelgarten und steht unter Denkmalschutz Weitere Gartenanlagen zumeist im Lindenthaler Gartenverein von 1920 e V organisiert an der Freiligrathstrasse 6 678 m Decksteiner Strasse 6 366 m Schlegelstrasse 2 829 m Werthmannstrasse 1 140 m und Durener Strasse 3 000 m wurden bis 1957 spatestens 1965 stillgelegt und als Bauland freigegeben nbsp Ehemaliges Holiday Inn Hotel 2008 nbsp Weiher im Stadtwald nbsp Haus Kitschburger Strasse 1 1903 erbaut nbsp Haus Durener Str 285 Rest des Hofgutes KitschburgArchitektur und Bebauung Bearbeiten Hofgut Kitschburg Bearbeiten 1971 wurde das neu errichtete Esso Motor Hotel eroffnet das anschliessend von der Holiday Inn Kette gefuhrt wurde und nach einer Ubernahme zur Kette der Leonardo Hotels gehort Bis zum Bau dieser modernen Hotelanlage Ende der sechziger Jahre stand an dessen Stelle das hochherrschaftliche klassizistische Landhaus des Hofgutes Kitschburg Errichtet wurde es in den Jahren 1814 15 und diente spater als Stadtwald Restaurant 1969 wurde das Gebaude gesprengt Zum Komplex der Kitschburg gehorte auch ein kleines Gehoft Stand 2023 Durener Strasse 285 dessen barockes 1759 erbautes Wohnhaus als einzig verbliebenes Relikt des damaligen Hofgutes erhalten ist Stadtebauliche Entwicklung 1917 1933 Bearbeiten Der offentlich geforderte Wohnungsbau in Koln war ein 1913 unter dem Namen GAG geschaffener Verbund von Stadt Unternehmen Genossenschaften und Einzelpersonen An dieser Gesellschaft war die Stadt mit etwa der Halfte am Grundungskapital beteiligt Vorsitzender des Aufsichtsrats war der Oberburgermeister der Stadt Konrad Adenauer So richtig aufwarts ging es mit dieser Neugrundung jedoch erst zum Ende der Inflationszeit um 1924 nbsp Ehem Wohnhaus Adenauers Max Bruch Strasse nbsp Ehem Wohnhaus Adenauers InfoDer Siedlungsbau erlebte im Koln der zwanziger Jahre einen regelrechten Boom Ganze Stadtteile wurden von Wohnungsgenossenschaften zumeist nach den stadtebaulichen Idealen der Zeit und oft nach den Prinzipien der Gartenstadt errichtet Adenauers Konzeption als GAG Vorsitzender sorgte dafur dass Koln eine der effizientesten Wohnungsbaupolitiken aller Stadte in der Weimarer Republik betrieb Relativ zur Zahl der Einwohner wurden besonders viele qualitativ hochwertige Wohnungen gebaut was auch dazu fuhrte dass man dem sozialen Wohnungsbau in Koln die Kennzeichen Licht Luft und Baumchen zuschrieb Adenauer gelang es dafur besonders viele Krafte zu mobilisieren Charakteristisch fur den Baustil der dreissiger Jahre sind die noch weitgehend erhaltenen Bauten Wilhelm Riphahns in der Birresborner und der Bitburger Strasse Mit planmassigem Ausbau noch vorhandener Freiflachen wurden nach dem Geschmack der Baugesellschaften typische Hauserzeilen errichtet so zum Beispiel in der Kerpener der Mommsen und Krieler Strasse Auch mehrstockige Drei und Vierfensterhauser wie in der Kolner Innenstadt oder ganz typisch fur Ehrenfeld entstanden in der Bachemer Theresien oder Wittgensteinstrasse Uberwiegend blieb man aber der Vorliebe zum Wohnen im Grunen treu Schone Vorgarten prachtvolle in Parks eingebettete Villen Weiher und kunstlich geschaffene Kanale all das mochte man und konnte es sich leisten 1925 wurde entlang der Rautenstrauch und Clarenbachstrasse mit Wasserflachen und Spielplatzen der Lindenthaler Kanal eine Verbindung vom inneren Grungurtel am Aachener Weiher zum Stadtwaldgelande im ausseren Kolner Grungurtel geschaffen Daruber hinaus hatte und hat Lindenthal eine Fulle von Grunanlagen durch die Parks der Kloster sowie die teilweise recht grossen Garten der Krankenhauser nbsp Universitat zu Koln Eingang HauptgebaudeEin Beispiel fur den Baustil der Neuen Sachlichkeit war auch die neue Universitat sie wurde im Stil des Werkbundes errichtet Die Grundsteinlegung erfolgte 1929 im November 1934 konnte die Universitat in einen vom Architekten und Stadtbaudirektor in Koln Adolf Abel errichteten funktional schlichten Neubau im Inneren Grungurtel nahe der Medizinischen Fakultat einziehen Bis zum Jahr 1953 blieb sie eine stadtische Universitat und ging dann in die Tragerschaft des Landes Nordrhein Westfalen uber Im Jahr 2023 ist sie mit mehr als 43 000 Studenten eine der grossten Universitaten Deutschlands Schulwesen Bearbeiten Nach der ersten eigenen Schule auf Lindenthaler Gebiet der einraumigen Zwergschule fur 22 Kinder am Krieler Domchen bezog man ein 1865 Ecke Gleueler und Schlegelstrasse errichtetes neues Schulgebaude Auch diese anfangs mit zwei Parallelklassen fur Jungen und Madchen konzipierte Schule wurde schon nach wenigen Jahren trotz eines Anbaues einer schnell anwachsenden Schulerzahl nicht mehr gerecht Der damalige Eigentumer des Hofgutes Kitschburg stiftete 1875 76 fur eine weitere Schule des neuen Lindenthal Bauland in der Hillerstrasse Wegen der ansteigenden Kinderzahlen musste diese ebenfalls nach kurzer Zeit erweitert werden zumal auch Kinder aus dem nahen Braunsfeld in dieser Schule angemeldet werden konnten nbsp Lindenthal restaurierte Zwergschule am Krieler DomchenIn rotem Backstein dem Geschmack der Jahrhundertwende wurde 1905 die von Stadtbaumeister Busse errichtete nachste grossere Schule in der Lindenburger Allee eingeweiht Schon im ersten Jahr wurde diese moderne Volksschule von 750 Kindern besucht Ab dem Fruhjahr 1915 wurde die Schule fur die Dauer des Ersten Weltkrieges zum Lazarett Die spatere Einfuhrung von Konfessionsschulen fuhrte im Jahr 1960 zur Errichtung der evangelischen Schule Ecke Bachemer und Schallstrasse Alteste weiterfuhrende Schule war das Stein Hardenberg Gymnasium in der Gyrhofstrasse Der Neubau des im Zweiten Weltkrieg vollig zerstorten Gebaudes wurde fur etwa 750 000 Mark errichtet und 1913 von Oberburgermeister Max Wallraf eingeweiht Im benachbarten Weyertal befand sich ein Gymnasium fur Madchen das stadtische Lyzeum III 1956 entstand in der Gronewaldstrasse die Johann Joseph Gronewald Schule fur Gehorlose Kinder Kloster Kirchen Krankenhauser Bearbeiten nbsp Die Kirche Christi Auferstehung in Koln LindenthalDas Krieler Domchen mit seinen Anwesen und das Leprosenhaus auf dem Gelande des heutigen Melatenfriedhofs gehen auf das 13 und 14 Jahrhundert zuruck und sind die altesten belegten Vorlaufer spaterer Vielfalt der Kirchen und Kloster sowie Einrichtungen der Wohlfahrtspflege und Hospitaler auf Lindenthaler Gebiet So wird die Sankt Anna Kapelle in der Herderstrasse 1696 erstmals erwahnt Das Anna Haus ursprunglich eine Einrichtung der Cellitinnen aus der Kupfergasse besitzt immer noch eine neugotische Kapelle als Anbau auf der Gartenseite Die Kirche Christi Auferstehung von Gottfried Bohm von 1968 ist ein viel beachtetes Bauwerk aus neuerer Zeit St Anna Haus Bearbeiten nbsp St Anna Haus Herderstrasse Hauptartikel St Anna Haus Ursprunglich als Noviziat gegrundet betrieben die Cellitinnen hier fur altersschwache weibliche Personen ambulante Pflegedienste Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 1 August 1914 wurde Koln wegen der direkten Eisenbahnverbindungen zum westlichen Kriegsschauplatz ein wichtiger Stutzpunkt zur Versorgung von verletzten Soldaten Seit dem Zweiten Weltkrieg erfullte man nach Durchfuhrung einiger baulicher Anpassungen jahrzehntelang Aufgaben als allgemeines Krankenhaus 1980 wurde im Sankt Anna Haus in der Herderstrasse der regulare Krankenhausbetrieb eingestellt St Hildegardis Krankenhaus Bearbeiten Eine ahnliche Kapelle die zum fruheren Kloster der Alexianer gehorte findet sich im aus dem Konvent der Alexianerbruder hervorgegangenen jetzigen St Hildegardis Krankenhaus an der Bachemer Strasse Evangelisches Kranken und Waisenhaus Bearbeiten nbsp Ev KrankenhausIm Herbst 1902 wurden im Weyertal das Evangelische Krankenhaus und das Evangelische Waisenhaus zeitgleich eingeweiht Ermoglicht wurden die Neubauten durch bedeutende Spenden angesehener evangelischer Kolner Familien Dieses weitere Krankenhaus auf Lindenthaler Gebiet von dem Leipziger Architekten Alfred Ludwig entworfen war ein Backsteinbau mit Pavillonelementen und riesigem Garten auf einem 32 000 m grossen Areal Im Jahr 1967 wurde das Krankenhaus nun erganzt um ein Wohnheim fur Studenten Mitarbeiter und Auszubildende in seiner jetzigen Form neu erbaut Lindenburg Bearbeiten Johann Heinrich Richartz stiftete nicht nur das Geld 232 000 Taler fur den ersten Museumsbau Kolns im Jahr 1861 er hinterliess der Stadt auch 100 000 Taler fur den Bau einer Heil und Pflegeanstalt fur die er zur Bedingung machte dass sie nur Kolner Burgern dienen sollte Diese Anstalt wurde die Lindenburg das spatere Universitatsklinikum Koln Als Lindenburg bezeichnete man in fruherer Zeit ein zwischen Bachemer und Gleueler Strasse gelegenes Landgut des Ordens der Antonitermonche Auf diesem rund 120 000 m grossen Gelande wurde Anfang des 20 Jahrhunderts die stadtische Krankenanstalt Lindenburg Coeln gegrundet In einer Bauzeit von knapp drei Jahren wurden unter der Leitung von Bauinspektor Johannes Baptist Kleefisch 35 Gebaude errichtet Auf dem Areal der Lindenburg gab es schon vor Errichtung der Neubauten von 1905 bis 1910 Kapelle und Konvent der Cellitinnen Auch im Jahr 2023 hat die Krankenanstalt ihr eigenes vom Architekten Gottfried Bohm entworfenes Gotteshaus in der Josef Stelzmann Strasse die Johannes dem Taufer geweiht ist An den Namen Lindenburg erinnert noch die Bezeichnung der KVB Haltestelle der Stadtbahnlinie 9 an der Zulpicher Strasse Ecke Josef Stelzmann Strasse nbsp Lindenburg Coeln erbaut 1905 bis 1909 nbsp Kirche Johannes der Taufer nbsp Lindenhof an der Josef Stelzmann Strasse nbsp Bettenhaus des UniversitatsklinikumsHohenlind Bearbeiten Das Sankt Elisabeth Krankenhaus nach seinem Platz auf dem Gelande des ehemaligen Rittergutes auch Hohenlind genannt ging im Oktober 1932 als Ausbildungskrankenhaus in Tragerschaft der Caritas in Betrieb Das Gut Namensgeber des Ortsteils umfasste 1867 mit einer Flache von 684 Morgen Land auch den dortigen Monchhof den Platzhof und eine Wassermuhle Das neue Krankenhaus an der jetzigen Werthmann Pralat van Acken Strasse wie es nun am alten 16 Morgen grossen Park des ehemaligen Gutes lag liess die Betrachter damaliger Zeit zu Superlativen greifen das grosste Krankenhaus Westdeutschlands ein Werk das in Deutschland nicht seinesgleichen hat Stadt fur sich oder ein Krankenhaus wie es sein soll waren die Kommentare Das kirchlich gepragte Krankenhaus ist im 21 Jahrhundert auch akademisches Lehrkrankenhaus der Universitat zu Koln Bestandteil des Krankenhauses ist die bemerkenswerte St Elisabeth Kirche von Dominikus Bohm mit zahlreichen Ausstattungsstucken von Ewald Matare Geusenfriedhof Bearbeiten Ursula von Gohr zu Kaldenbroek stiftete schon 1576 vor dem Weyertore fur den Friedhof ein Grundstuck Das rund 7 200 Quadratmeter grosse Grundstuck war bis 1829 als der Friedhof der Geusen in Koln die einzige Ruhestatte fur evangelische Tote Rote Kirche Bearbeiten nbsp Paul Gerhardt Kirche die Rote Kirche Die an der Kreuzung Gleueler Strasse und Lindenthalgurtel gelegene Kirche wurde 1901 eingeweiht Sie war die erste evangelische Kirche in Lindenthal ein neugotischer Backsteinbau Da sie zu Anfang noch keinen Namen trug gab ihr der Volksmund den noch gelaufigen Namen Rote Kirche Sie wurde 1944 fast vollstandig zerstort Den Namen Paul Gerhardt Kirche erhielt sie erst beim Wiederaufbau 1951 Der Zweite Weltkrieg Bearbeiten Lindenthal wurde vom Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs zu 85 zerstort Eine Gedenktafel am Haus Durener Strasse 89 erinnert an die im Konzentrationslager Auschwitz ermordete heilige Edith Stein die Mitglied des Kolner Konvents der Unbeschuhten Karmelitinnen war Das Edith Stein Archiv befindet sich in dem nach dem letzten Weltkrieg wiedererrichteten Karmel St Maria vom Frieden in der Kolner Sudstadt Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Edith Stein Gedenktafel Durener Strasse 89Die besonders starken Zerstorungen des letzten Weltkrieges in Lindenthal trafen auch den Einzelhandel Da und dort bevorzugt an Kreuzungen zeigte sich Neubeginn und Wiederanfang Backer und Metzgerladen gesellte sich zum kleinen Kolonialwarengeschaft an der Ecke ein paar Hauser daneben versuchte es ein Schneider mit einer geretteten Nahmaschine Es dauerte bis in die 1970er Jahre bis zum Beispiel die Durener Strasse von der Hans Sachs Strasse bis zum Lindenthalgurtel wieder ein geschlossenes Bild bot Ein damals eroffnetes Kino das Corso auf der Durener Strasse hat sich jedoch ahnlich wie in anderen Vororten beispielsweise das Roland Kino in Sulz nicht in die heutige Zeit retten konnen Ende der 1960er Jahre wurde gegen erhebliche Proteste das Stadtwald Restaurant am Stadtwaldweiher abgerissen und durch das Esso Hotel spater umbenannt in Leonardo Royal Hotel Koln ersetzt Gegenwart BearbeitenZu Beginn der 2020er Jahre kann man in direkter Nahe zum Stadtwald und dem Kolner Grungurtel auf der Durener Strasse und dem Lindenthalgurtel einkaufen hier sind auch diverse Banken sowie eine Vielzahl Hotels zu finden Speziell die Durener Strasse bietet eine Reihe Geschafte fur gehobene Anspruche und etwa zwei Dutzend Gaststatten Restaurants Cafes Bistros und Kneipen Die Phase des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders hat so gut wie keine Spuren hinterlassen nbsp Durener Strasse nbsp Albertus Magnus vor der Uni Koln nbsp WISO Gebaude der Uni Koln nbsp Restaurierungsbeispiel Jugendstil in der Scheffelstrasse nbsp Bezirksrathaus LindenthalBevolkerungsstruktur Bearbeiten Struktur der Bevolkerung von Koln Lindenthal 2021 2 Durchschnittsalter der Bevolkerung 42 2 Jahre Kolner Durchschnitt 42 3 Jahre Auslanderanteil 10 0 Kolner Durchschnitt 19 3 Arbeitslosenquote 3 1 Kolner Durchschnitt 8 6 Offentliche Einrichtungen und Museen Bearbeiten Bezirksrathaus Lindenthal Museum fur Ostasiatische Kunst Koln Japanisches Kulturinstitut Generalkonsulat Italien und Italienisches Kulturinstitut KolnKirchen und soziale Einrichtungen Bearbeiten nbsp Krieler Domchen Kirchhof nbsp Sankt StephanEvangelische Kirchengemeinde Koln Lindenthal Christi Auferstehung Bruckner Strasse Krieler Domchen St Albertus Magnus in Kriel St Laurentius An Sankt Laurentius profaniert seit 2019 Johannes der Taufer St Elisabeth Krankenhaus Paul Gerhardt Kirche Lindenthalgurtel Sankt Stephan Bachemer Strasse Sankt Thomas Morus Decksteiner Strasse Kapelle im Sankt Anna Haus Herderstrasse und Hildegardis Krankenhaus Bachemer Strasse Freie evangelische Gemeinde Koln Lindenthal Clarenbachstrasse Katharina von Bora Haus Seniorenheim der Diakonie Michaelshoven StadtwaldgurtelHochschulen und Schulen Bearbeiten Kolner Hochschule fur Katholische Theologie KHKT Universitat zu Koln Rheinische Schule fur Schwerhorige Liebfrauenschule Koln Grundschule Lindenburger Allee Grundschule Bachemer Strasse Fachschule des Mobelhandels Frangenheimstrasse Apostelgymnasium Bearbeiten Hauptartikel Apostelgymnasium Das katholische Gymnasium wurde zunachst 1860 gegenuber der Basilika St Aposteln in der Nahe des Neumarkts in der Kolner Innenstadt in Betrieb genommen und dort 1939 wegen stadtebaulicher Massnahmen dem Bau der heutigen Hahnenstrasse aufgelost und abgerissen Nach dem Zweiten Weltkrieg begann ein provisorischer Unterricht im Gebaude einer alten Hutfabrik in der Lotharstrasse in Koln Sulz 1959 erfolgte die Grundsteinlegung des heutigen Gebaudes in Lindenthal 1961 der feierliche Einzug und Aufnahme des Schulbetriebes Verkehr Bearbeiten Die den Stadtteil flankierende Aachener und die Zulpicher Strasse fuhrt direkt in die Innenstadt Als Ausfallstrassen haben die Durener und Aachener Strasse Anschluss an die Bundesautobahn 4 Lindenthal hat mit den Stadtbahnlinien 1 7 und 13 sowie den Buslinien 136 142 und 146 Anbindung an den offentlichen Nahverkehr Siehe auch Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil LindenthalTochter und Sohne des Veedels BearbeitenPeter Kintgen 1884 1957 Lehrer und Mundartdichter Fritz Otto Busch 1890 1971 Marineoffizier Ubersetzer und Schriftsteller Marga Philip geborene Nockher 1900 1974 Frauenrechtlerin und Sozialpolitikerin Kurt Welter 1916 1949 Jagdflieger Klaus Hartmann 1929 2019 Unternehmensvorstand und Prasident des 1 FC Koln Jurgen Maria Baur 1935 Rechtsanwalt und Verfasser des 1970 erstmals erschienenen Kommentars juristischer Investmentgesetze Carl August Witt 1938 Metallurge und Hochschullehrer Rene Buchholz 1958 romisch katholischer Theologe und Hochschullehrer Robin Dutt 1965 FussballtrainerLiteratur BearbeitenKonrad Adenauer Volker Grobe Lindenthal Die Entwicklung eines Kolner Vorortes Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1603 1 Konrad Adenauer Volker Grobe Strassen und Platze in Lindenthal Koln 1992 Ute Fendel Kulturpfade Koln Lindenthal Herausgegeben von der Stadt Koln Bezirksvertretung Lindenthal Koln 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindenthal Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Koln zum Stadtteil LindenthalEinzelnachweise und Literatur Bearbeiten Clemens Klug Hurth wie es war wie es wurde Heimatverein der Gemeinde Hurth Hurth 1961 Kolner Stadtteilinformationen Stadt Koln Amt fur Stadtentwicklung und Statistik abgerufen am 2 Januar 2023 Kolner Stadtteile im Bezirk Lindenthal Braunsfeld Junkersdorf Klettenberg Lindenthal Lovenich Mungersdorf Sulz Weiden Widdersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindenthal Koln amp oldid 239087113