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St Laurentius ist eine ehemalige seit 2019 profanierte katholische Pfarrkirche im Kolner Stadtteil Lindenthal die in den Jahren 1961 bis 1962 nach Planen des Architekten Emil Steffann erbaut wurde Die Kirche stand unter dem Patrozinium von Laurentius von Rom und ist seit 2001 denkmalgeschutzt Aussenseite von Sudwesten 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie seit 1924 existierende Gemeinde St Laurentius hatte lange Zeit keine eigene Pfarrkirche zur Verfugung sondern feierte in der Kapelle des Lindenthaler Hildegardis Krankenhauses ihre Gottesdienste 1 Ab 1959 anderte sich das als der Bau einer neuen Pfarrkirche mit Pfarrzentrum vorangetrieben wurde und schliesslich der Architekt Steffann mit den Entwurfen beauftragt wurde 2 Die Grundsteinlegung erfolgte am 28 Mai 1961 und ab 4 November 1962 konnte die Kirche fur gottesdienstliche Zwecke genutzt werden Vier Jahre spater am 6 Februar 1966 nahm Weihbischof Augustinus Frotz die offizielle Weihe vor 2 1967 wurde St Laurentius mit einem der ersten Kolner Architekturpreise ausgezeichnet 3 Am 17 April 2001 wurde St Laurentius unter der Nummer 8534 in die Denkmalliste der Stadt Koln aufgenommen 4 In den Folgejahren des neuen Jahrtausends fusionierten in Lindenthal insgesamt vier Pfarrgemeinden darunter St Laurentius zu der Pfarrgemeinde St Stephan mit insgesamt funf Kirchengebauden Da die Nutzung von St Laurentius seit 1985 stetig nachgelassen hatte stellte man 2014 den Antrag auf Profanierung Mit einem letzten Gottesdienst am 22 Oktober 2017 5 wurde die Kirche ausser Dienst gestellt und am 13 November 2019 gemass can 1222 CIC durch Erzbischof Rainer Maria Woelki profaniert 6 7 Im November 2016 wurde die Planung zur Umnutzung als Horsaal 8 von der Universitat Koln offentlich ausgeschrieben 9 die Kirche ist als Gebaude 157 10 im Lageplan der Universitat enthalten Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Innenhof Atrium 2011 Von aussen ist der Kirchenbau ein sehr schlichter Kubus mit unstrukturierten fast vollig geschlossenen Wanden aus Trummerziegeln 3 Der Abschluss zum Dach ist mit Metall verkleidet darunter verlauft auf drei Seiten eine sehr schmale Lichtfuge Nur die einzelne Glocke die von innen auch manuell gelautet werden kann markiert das Gebaude als Kirche Auf der Eingangsseite verbindet ein Atrium mit uberdachtem Umgang die Kirche mit den Pfarrbauten Hier liegt auch die mit der Kirche durch einen schmalen Gang verbundene Taufkapelle Im Zentrum des Atriums ist ein Brunnen in den Boden eingelassen dessen Wasser als Symbold der vier Paradiesstrome in vier Himmelsrichtungen fliesst 11 Das Innere ist ein ebenso schlichter saulenloser Saal mit unverputzten Ziegelwanden dessen Boden sich zum leicht erhohten Altar an der einzigen Wand ohne Lichtfuge hin leicht absenkt Die eigentliche Beleuchtung des nur diffus belichteten Raums erfolgt durch einen 24 flammiger Radleuchter der einerseits mit seiner kreisrunden Form einen Kontrast zur kubischen Raumform bildet andererseits Gemeinde und Altarbereich raumlich verbindet An der Altarwand hinter dem Standort des Tabernakels ist ein winziges Fenster eingelassen in dem das so von aussen sichtbare Ewige Licht aufgestellt ist Korrespondierend offnet sich ein ebenso kleines Fenster an der gegenuberliegenden Wand zum Atrium An der nordlichen Wand direkt am Eingang bietet eine hochgelegene Wandnische Platz fur die Orgelempore Gegenuber in der sudlichen Seitenwand offnet sich eine rechteckige Nische mit einem kleinen Marien Andachtsort Ein erster oberflachlicher Eindruck dass dieser kahle Backsteinwurfel von St Laurentius doch eigentlich keine richtige Kirche sei tauscht In mehrfacher Richtungsanderung wird der Besucher uber das Brunnenatrium in den wunderbare Geborgenheit ausstrahlenden Raum gefuhrt Nichts lenkt vom Wesentlichen ab zu dem die Liturgiefeiernden in einem solchen Raum gefuhrt werden Martin Struck Diozesanbaumeister 12 Ausstattung Bearbeiten nbsp Aussen angebrachte Glocke 2020 Das Portal der Kirche ist eine Arbeit von Theo Heiermann von Karl Otto Lufkens stammt der grosse Radleuchter aus dem Jahr 1962 3 Die zentralen liturgischen Objekte Tabernakel Altartisch Ambo und Osterleuchter entwarf Klaus Balke 3 Alteren Datums sind das Altarkreuz aus dem 15 Jahrhundert 1 und eine Madonnenfigur die um 1500 im schwabischen Raum entstand 1 Den Grundstein der den Heiligen Laurentius in seinem Martyrium zeigt gestaltete ebenso wie den Boden des Atriums der Bildhauer Jochem Pechau 3 An der Aussenwand ist eine einzelne Glocke angebracht die 1961 von Petit amp Gebr Edelbrock gegossen wurde und den Schlagton c2 hat 13 Eine einmanualige Orgel mit 15 Registern wurde 1967 von Leo Verschueren in den Niederlanden gefertigt 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Koln Lindenthal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Monika Schmelzer Sankt Laurentius In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 98 99 a b Kirchengeschichte unserer Pfarrei In st stephan koeln de Abgerufen am 1 Mai 2020 a b c d e f Helmut Fussbroich Dierk Holthausen Architekturfuhrer Koln Sakralbauten nach 1900 1 Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1683 X S 182 183 Suche in der Denkmalliste Abgerufen am 4 April 2020 Silvia Ochlast Interview Pfr Iking im Domradio In domradio de 21 Oktober 2017 abgerufen am 2 Mai 2021 St Laurentius In st stephan koeln de Abgerufen am 1 Mai 2020 Dekret zur Profanierung der Kirche St Laurentius in Koln Lindenthal In Amtsblatt des Erzbistums Koln Stuck 12 Koln 1 Dezember 2019 S 179 180 erzbistum koeln de PDF DLF Horsaal statt Kirche Sakularisierung fuhrt zu Schliessungen DLF Dr Moritz Kupper 22 Oktober 2017 abgerufen am 2 Mai 2021 Objektplanungsleistungen Umnutzung St Laurentius in Koln Referenznummer der Bekanntmachung 157 F 16 178 In Offentliche Ausschreibungen Deutschland Europaische Union 28 November 2016 abgerufen am 1 Mai 2020 Lageplan der Universitat zu Koln Abgerufen am 1 Mai 2020 Barbara Kahle Rheinische Kirchen des 20 Jahrhunderts ein Beitrag zum Kirchenbauschaffen zwischen Tradition und Moderne Hrsg Udo Mainzer Landeskonservator Rheinland Rheinland Verlag Pulheim 1985 ISBN 3 7927 0814 0 S 119 Bernhard Raspels Wird aus dem Kirchenraum ein Horsaal Uberlegungen zur Profanierung von St Laurentius in Koln In Kirchenzeitung fur das Erzbistum Koln Nr 50 Koln 12 Dezember 2014 S 7 uni bonn de Gerhard Hoffs Glocken katholischer Kirchen Kolns Koln 1985 S 477 archive org PDF 50 928965 6 925271 Koordinaten 50 55 44 3 N 6 55 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Koln Lindenthal amp oldid 227035338