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Dieser Artikel behandelt das Masswerk Dreipass zu anderen Bedeutungen siehe Dreipass Heraldik Dreipasse sind haufige Ornamente der Spatromanik und der Gotik Man unterscheidet zwischen stehenden und liegenden sowie geschlossenen und meist nach unten offenen Dreipassen Dreipassbogen Dreipass stehend Dreipass stehend mit Dreieckspitzenuberschneidender Dreipass liegend gezogener Dreipass Fischblase Ein Dreipass besteht aus drei nach aussen weisenden Kreisbogen mit gleichen Radien die einem Kreis einbeschrieben sind Die nach innen weisenden Spitzen an den Schnittpunkten zweier Kreisbogen werden als Nasen bezeichnet Es gibt allerdings zahlreiche Abwandlungen und Sonderformen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dreipasse 3 Dreipassbogen 4 Geometrische Eigenschaften 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Dreipass war ein in der Indus Kultur verbreitetes Ornament 1 Antike Dreipassformen sind nicht bekannt In der mittelalterlichen Architektur tauchen sie als Ornament seit der Zeit der Romanik auf und erleben ihren gestalterischen Hohepunkt in der Zeit der Gotik In der Renaissance und im Barock versinken sie von wenigen Ausnahmen abgesehen wieder in der Vergessenheit um in der historisierenden Kunst des 19 Jahrhunderts erneut verwendet zu werden Dreipasse BearbeitenIn der Architektur wurden Dreipasse bei der Gestaltung von Fenstern zumeist im Masswerk genutzt Auch auf Munzen sind sie als Verzierung des Geprages die das innere Munzbild umschliessen seit dem Hochmittelalter als ornamentale Umrahmung der Munzruckseite Revers zu finden auch in Wappen und Siegeln tauchen sie auf Dreipassbogen BearbeitenOffene Dreipassbogen an Portalen sind ausgesprochen selten an anderer Stelle jedoch sind sie in der gotischen und neogotischen Architektur haufig zu finden z B als oberer Abschluss von Fenstern Wandnischen etc Auch in geschlossener Form als Blend und Uberfangbogen sowie als Blendmasswerk kommen sie vor nbsp Kirche von Marigny Allier nbsp Wandnische St Maria Auhausen nbsp Blendfenster St Michael Andernach nbsp Zwillingsfenster Burg Beynac nbsp Goldgulden Groschenzeit Sachsen Dreipass mit Spitzen lt KRUG Doppeldreipass Geometrische Eigenschaften Bearbeiten nbsp BeweisfigurGegeben sei ein Dreipass mit drei sich paarweise beruhrenden kongruenten Kreisen mit Radius r displaystyle r nbsp die einem Kreis k displaystyle k nbsp mit Radius R displaystyle R nbsp einbeschrieben sind Dann gilt r R 2 3 3 displaystyle r R cdot left 2 sqrt 3 3 right nbsp Beweis Der Umkreis eines gleichseitigen Dreiecks mit der Seitenlange s displaystyle s nbsp hat den Radius R s 3 3 displaystyle R frac s 3 sqrt 3 nbsp was gleichbedeutend ist mit s R 3 displaystyle s R sqrt 3 nbsp Hieraus folgt nach dem Strahlensatz im gelben Dreieck der Beweisfigur R r R 2 r R 3 displaystyle R r R 2r left R sqrt 3 right nbsp und weiter nach elementaren algebraischen Termumformungen r R 2 3 3 displaystyle r R cdot left 2 sqrt 3 3 right nbsp 2 Siehe auch BearbeitenTriskele Dreischneuss Vierpass Vielpass NonnenkopfLiteratur BearbeitenGunther Binding Masswerk Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989 ISBN 3 534 01582 7 Leonhard Helten Mittelalterliches Masswerk Entstehung Syntax Topologie Reimer Berlin 2006 ISBN 3 496 01342 7 Zugleich Halle Saale Universitat Habilitations Schrift 2001 Topologie des Masswerks in Deutschland 1227 1271 Lottlisa Behling Gestalt und Geschichte des Masswerks Die Gestalt H 16 ZDB ID 532755 6 Niemeyer Halle Saale 1944 2 erweiterte Auflage Bohlau Koln u a 1978 ISBN 3 412 03077 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreipass Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Dreipass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Trefoil Motif In harappa com Abgerufen am 25 April 2019 Gunter Aumann Kreisgeometrie Springer Spektrum Springer Verlag Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 45305 6 Seiten 10 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreipass amp oldid 236860814