www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die geometrische Figur Weitere Bedeutungen sind unter Kreis Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Kreis ist eine ebene geometrische Figur Er wird definiert als die Menge aller Punkte einer Ebene die den gleichen Abstand zu einem bestimmten Punkt dieser Ebene dem Mittelpunkt haben 1 Der Abstand der Kreispunkte zum Mittelpunkt ist der Radius oder Halbmesser des Kreises 2 er ist eine positive reelle Zahl Der Kreis gehort zu den klassischen und grundlegenden Objekten der euklidischen Geometrie 3 Kreis mit dem Mittelpunkt M und Radius rUmgangssprachlich wird mit dem Begriff Kreis haufig auch eine Kreisflache oder eine runde Scheibe bezeichnet 4 Bereits die alten Agypter und Babylonier versuchten den Flacheninhalt des Kreises naherungsweise zu bestimmen In der griechischen Antike stiess der Kreis wegen seiner Vollkommenheit auf Interesse Archimedes versuchte erfolglos den Kreis mit den Werkzeugen Zirkel und Lineal in ein Quadrat mit gleichem Flacheninhalt zu uberfuhren um so den Flacheninhalt des Kreises bestimmen zu konnen siehe Quadratur des Kreises Erst 1882 konnte Ferdinand von Lindemann durch den Nachweis einer besonderen Eigenschaft der Kreiszahl namlich der Transzendenz zeigen dass diese Aufgabe unlosbar ist Inhaltsverzeichnis 1 Worterklarungen 1 1 Kreisflachen 1 2 Bogen Sehne Sektor Segment und Ring 1 3 Sekante Tangente und Passante 2 Formale Definition 3 Geschichte 3 1 Zeit der Agypter und Babylonier 3 2 Antike 3 3 Renaissance 3 4 19 Jahrhundert 4 Gleichungen 4 1 Koordinatengleichung 4 2 Funktionsgleichung 4 3 Parameterdarstellung 4 4 Komplexe Darstellung 4 5 Dreipunkteform einer Kreisgleichung 4 5 1 Kreis durch drei Punkte 5 Kreisberechnung 5 1 Kreiszahl 5 2 Umfang 5 3 Kreisflache 5 4 Durchmesser 5 5 Krummung 5 6 Weitere Formeln 6 Naherungen fur den Flacheninhalt 6 1 Annaherung durch Quadrate 6 2 Auszahlen in einem Raster 6 3 Annaherung durch Integration 6 4 Annaherung durch Vielecke 7 Geometrische Satze und Begriffe rund um den Kreis 7 1 Symmetrie und Abbildungseigenschaften 7 2 Kreiswinkel und Winkelsatze 7 3 Satze uber Sehnen Sekanten und Tangenten 7 4 Umkreise und Inkreise in Dreiecken 7 5 Umkreise in unregelmassigen Vielecken 7 5 1 Viereck 7 5 2 Sechseck 7 6 Einem Kreis einbeschriebene Kreise 7 6 1 Beziehungen im Dreipass 7 6 2 Beziehungen im Vierpass 7 6 3 Beziehungen im Sechspass 7 7 Bogendreieck 7 8 Kreisspiegelungen und Mobiustransformationen 8 Konstruktionen mit Zirkel und Lineal 8 1 Thaleskreis 8 2 Konstruktion von Tangenten 8 3 Streckendrittelung 8 4 Flachenverdoppelung 8 5 Kreisteilung 8 6 Konstruktionen nur mit dem Zirkel 8 6 1 Erstes Napoleonisches Problem 8 6 2 Zweites Napoleonisches Problem 9 Kreisberechnung in der Analysis 9 1 Der Kreis als Kurve 9 2 Kreisumfang 9 3 Flacheninhalt 9 4 Krummung 9 5 Isoperimetrisches Problem 10 Verallgemeinerungen und verwandte Themen 10 1 Sphare 10 2 Kegelschnitte 10 3 Kreise in der synthetischen Geometrie 10 4 Zeichnung im digitalen Raster 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseWorterklarungen BearbeitenKreisflachen Bearbeiten Nach der eingangs genannten Definition ist ein Kreis eine Kurve also ein eindimensionales Gebilde und keine zweidimensionale Flache Da das Wort Kreis aber oft ungenau auch fur die eingeschlossene Flache benutzt wird verwendet man zur Verdeutlichung haufig die Begriffe Kreislinie Kreisrand oder Kreisperipherie 5 anstatt Kreis im Gegensatz zur Kreisflache oder Kreisscheibe Mathematiker unterscheiden dann noch zwischen der abgeschlossenen Kreisflache oder scheibe und der offenen oder dem Kreisinneren je nachdem ob die Kreislinie dazugehort oder nicht Bogen Sehne Sektor Segment und Ring Bearbeiten Kreisbogen Kreissektor und Kreissegment KreisringEine zusammenhangende Teilmenge des Kreises also der Kreislinie ist ein Kreisbogen Eine Verbindungsstrecke von zwei Punkten auf der Kreislinie bezeichnet man als Kreissehne Zu jeder Sehne gehoren zwei Kreisbogen Die langsten Kreissehnen sind diejenigen die durch den Mittelpunkt verlaufen also die Durchmesser Die zugehorigen Kreisbogen heissen Halbkreise Ist die Kreissehne kein Durchmesser so sind die Kreisbogen unterschiedlich lang Ein Kreissektor Kreisausschnitt ist eine Flache die von zwei Radien und einem dazwischen liegenden Kreisbogen begrenzt wird Bilden die zwei Radien einen Durchmesser wird der Sektor auch als Halbkreis bezeichnet Kreissegmente Kreisabschnitte werden von einem Kreisbogen und einer Kreissehne eingeschlossen Ein Kreisring entsteht wenn man aus einem Kreis einen kleineren Kreis mit demselben Mittelpunkt herausschneidet Sekante Tangente und Passante Bearbeiten Fur die Lage einer Geraden in Bezug auf einen gegebenen Kreis gibt es drei Moglichkeiten Beziehung von Kreis zu Tangente Passante und SekanteIst der Abstand zwischen Mittelpunkt und Gerade kleiner als der Kreisradius so haben Kreis und Gerade zwei verschiedene Schnittpunkte und man nennt die Gerade Sekante lateinisch secare schneiden Manchmal bezeichnet man den Spezialfall einer Sekante die durch den Mittelpunkt eines Kreises verlauft als Zentrale Stimmt der Abstand des Mittelpunkts zu der Geraden mit dem Radius uberein so gibt es genau einen gemeinsamen Punkt Man sagt dass die Gerade den Kreis beruhrt und nennt die Gerade eine Tangente lateinisch tangere beruhren Eine Tangente steht im Beruhrpunkt senkrecht orthogonal normal zum entsprechenden Radius Wenn der Abstand des Kreismittelpunkts von der Geraden grosser ist als der Kreisradius dann haben Kreis und Gerade keinen Punkt gemeinsam In diesem Fall bezeichnet man die Gerade als Passante Diese Bezeichnung hat keinen unmittelbaren lateinischen Ursprung sondern wurde wohl nach franz oder ital passante Vorbeigehende gebildet Die lat Wurzel ist passus Schritt Formale Definition Bearbeiten Ein Kreis mit Mittelpunkt M displaystyle M Radius r displaystyle r und Durchmesser d displaystyle d In einer Ebene E displaystyle E ist ein Kreis k displaystyle k mit Mittelpunkt M E displaystyle mathrm M in E und Radius r gt 0 displaystyle r gt 0 die Punktmenge k X E M X r displaystyle k left mathrm X in E vert overline mathrm MX r right 6 Dabei ist der Radius r displaystyle r eine positive reelle Zahl und M X displaystyle overline mathrm MX bezeichnet die Lange der Strecke M X displaystyle mathrm MX Der doppelte Radius heisst Durchmesser und wird oft mit d displaystyle d bezeichnet Radius r displaystyle r und Durchmesser d displaystyle d sind durch die Beziehungen d 2 r displaystyle d 2r oder r d 2 displaystyle r d 2 miteinander verknupft Manchmal wird auch jede Strecke die den Mittelpunkt mit einem Punkt auf der Kreislinie verbindet als Radius bezeichnet und jede Strecke die durch den Mittelpunkt geht und deren beide Endpunkte auf der Kreislinie liegen als Durchmesser Bei dieser Sprechweise ist die Zahl r displaystyle r die Lange jedes Radius und die Zahl d displaystyle d die Lange jedes Durchmessers Die offene Kreisflache ist formal definiert als die Punktmenge X E M X lt r displaystyle left mathrm X in E vert overline mathrm MX lt r right die abgeschlossene Kreisscheibe als X E M X r displaystyle left mathrm X in E vert overline mathrm MX leq r right Geschichte Bearbeiten In der Technik ermoglicht die kreisrunde Form des Rades die rollende Fortbewegung Zeit der Agypter und Babylonier Bearbeiten Fragment des Papyrus Rhind Annaherung der Kreisflache im Papyrus Rhind die Figur oben wird als unregelmassiges Achteck gedeutet darunter die Rechenschritte am Beispiel d 9 Chet Der Kreis gehort neben dem Punkt und der geraden Linie zu den altesten Elementen der vorgriechischen Geometrie 7 Schon vor viertausend Jahren beschaftigten sich die Agypter mit ihm in ihren Studien zur Geometrie Sie konnten den Flacheninhalt A displaystyle A eines Kreises naherungsweise bestimmen indem sie vom Durchmesser d ein Neuntel seiner Lange abzogen und das Ergebnis mit sich selbst multiplizierten Sie rechneten also A 8 9 d 2 256 81 r 2 3 160 49 r 2 displaystyle A approx left frac 8 9 d right 2 frac 256 81 r 2 3 16049 dotso cdot r 2 und bestimmten so naherungsweise mit einer Abweichung von nur etwa 0 6 den Flacheninhalt einer Kreisflache Diese Naherung wurde in der altagyptischen Abhandlung Papyrus Rhind gefunden sie lasst sich erhalten wenn man den Kreis durch ein unregelmassiges Achteck annahert 8 Die Babylonier 1900 bis 1600 vor Christus benutzten eine ganz andere Methode um den Flacheninhalt der Kreisscheibe zu berechnen Im Gegensatz zu den Agyptern gingen sie vom Kreisumfang U displaystyle U aus den sie als dreimal den Kreisdurchmesser d displaystyle d schatzten Der Flacheninhalt wurde dann auf ein Zwolftel des Quadrates des Umfanges geschatzt also 9 A 1 12 U 2 9 12 d 2 3 r 2 displaystyle A approx frac 1 12 U 2 approx frac 9 12 d 2 3r 2 mit einer Abweichung von 4 5 ein deutlich schlechteres Ergebnis Die Babylonier beschaftigten sich aber auch schon mit Kreissegmenten Sie konnten die Lange der Sehne oder die Hohe des Kreissegments die senkrecht auf der Sehnenmitte stehende Strecke zwischen Sehne und Umfang berechnen Damit begrundeten sie die Sehnengeometrie die spater von Hipparch weiterentwickelt wurde und die Claudius Ptolemaios an den Anfang seines astronomischen Lehrbuches Almagest stellte 10 Antike Bearbeiten Titelblatt von Henry Billingsleys englischer Ubersetzung der Elemente 1570 Die Griechen werden meist als die Begrunder der Wissenschaft von der Natur angesehen Als der erste bedeutende Philosoph dieser Zeit der sich mit Mathematik beschaftigte gilt Thales von Milet 624 546 v Chr Er brachte Wissen uber die Geometrie aus Agypten mit nach Griechenland wie zum Beispiel die Aussage dass der Durchmesser den Kreis halbiert Andere Aussagen zur Geometrie wurden von Thales selbst aufgestellt Der heute nach Thales benannte Satz besagt dass Peripheriewinkel im Halbkreis rechte Winkel sind Insbesondere war Thales der erste bei dem der Begriff des Winkels auftrat 11 Die erste bekannte Definition des Kreises geht auf den griechischen Philosophen Platon 428 427 348 347 v Chr zuruck die er in seinem Dialog Parmenides formulierte Rund ist doch wohl das dessen ausserste Teile uberall vom Mittelpunkt aus gleich weit entfernt sind Platon Parmenides 12 Zirka 300 Jahre vor Christus lebte der griechische Mathematiker Euklid von Alexandria Uber ihn selbst ist wenig bekannt aber sein Werk im Bereich der Geometrie war beachtlich Sein Name ist heute noch in Zusammenhangen wie euklidischer Raum euklidische Geometrie oder euklidische Metrik in Gebrauch Sein wichtigstes Werk waren Die Elemente eine dreizehnbandige Abhandlung in der er die Arithmetik und Geometrie seiner Zeit zusammenfasste und systematisierte Er folgerte die mathematischen Aussagen aus Postulaten und begrundete damit die euklidische Geometrie Der dritte Band der Elemente beschaftigte sich mit der Lehre uber den Kreis 13 Von Archimedes der vermutlich zwischen 287 v Chr und 212 v Chr auf Sizilien lebte ist eine ausfuhrliche Abhandlung mit dem Titel Kreismessung uberliefert 14 Er bewies in dieser Arbeit dass der Flacheninhalt eines Kreises gleich dem Flacheninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks mit dem Kreisradius als der einen und dem Kreisumfang als der anderen Kathete ist Der Flacheninhalt des Kreises lasst sich also als Radius Umfang angeben Mit dieser Erkenntnis fuhrte er das Problem der Quadratur des Kreises auf die Frage der Konstruierbarkeit des Umfangs aus dem vorgegebenen Radius zuruck In seiner Abhandlung Kreismessung konnte Archimedes ebenfalls zeigen dass der Umfang eines Kreises grosser als 3 10 71 und kleiner als 3 1 7 des Durchmessers ist Fur praktische Zwecke wird diese Naherung 22 7 3 143 heute noch verwendet Aus diesen beiden Aussagen folgert man dass sich der Flacheninhalt eines Kreises zum Quadrat seines Durchmessers nahezu wie 11 14 verhalt Euklid war bereits bekannt dass sich der Flacheninhalt eines Kreises proportional zum Quadrat seines Durchmessers verhalt 15 Archimedes gibt hier eine gute Naherung der Proportionalitatskonstante an In einer weiteren Arbeit Uber Spiralen 14 beschreibt Archimedes die Konstruktion der spater nach ihm benannten archimedischen Spirale Mit dieser Konstruktion war es Archimedes moglich den Umfang eines Kreises auf einer Geraden abzutragen Auf diese Weise konnte nun der Flacheninhalt eines Kreises exakt bestimmt werden Jedoch kann diese Spirale nicht mit Zirkel und Lineal konstruiert werden 16 Apollonios von Perge lebte zirka 200 Jahre vor Christus In seiner Kegelschnittlehre Konika fasste er unter anderem die Ellipse und den Kreis als Schnitte eines geraden Kreiskegels auf genauso wie es heute noch in der algebraischen Geometrie definiert wird Seine Erkenntnisse gehen auf seine Vorganger Euklid und Aristaios um 330 v Chr zuruck deren verfasste Abhandlungen uber Kegelschnitte jedoch nicht mehr uberliefert sind 17 Nach Apollonios ist weiterhin das apollonische Problem benannt zu drei gegebenen Kreisen mit den euklidischen Werkzeugen Lineal und Zirkel die Kreise zu konstruieren die die gegebenen beruhren Jedoch im Vergleich zu Euklids Elementen die auch im Mittelalter die Grundlage der Geometrie bildeten fanden die Werke von Apollonios zunachst nur im islamischen Bereich Beachtung In Westeuropa erlangten seine Bucher erst im 17 Jahrhundert grossere Bedeutung als Johannes Kepler die Ellipse als die wahre Bahn eines Planeten um die Sonne erkannte 18 Renaissance Bearbeiten In der Wissenschaftsgeschichte nennt man den Zeitraum zwischen 1400 n Chr und 1630 n Chr ublicherweise Renaissance auch wenn der zeitliche Abschnitt nicht mit der Periodisierung etwa der Kunstgeschichte ubereinstimmt In dieser Zeit fanden Euklids Elemente wieder mehr Beachtung Sie gehorten zu den ersten gedruckten Buchern und wurden in den darauffolgenden Jahrhunderten in vielen verschiedenen Ausgaben verlegt Erhard Ratdolt stellte 1482 in Venedig die erste gedruckte Ausgabe der Elemente her Eine der bedeutendsten Ausgaben von Euklids Elementen wurde von dem Jesuiten Christoph Clavius herausgegeben Er fugte den eigentlichen Texten Euklids neben den spatantiken Buchern XIV und XV noch ein sechzehntes Buch und weitere umfangreiche Erganzungen hinzu Beispielsweise erganzte er eine Konstruktion der gemeinsamen Tangenten zweier Kreise 19 19 Jahrhundert Bearbeiten Ferdinand von LindemannNach Vorleistungen von Leonhard Euler der die eulersche Identitat aufstellte Johann Heinrich Lambert und Charles Hermite konnte Ferdinand von Lindemann 1882 beweisen dass die Zahl p displaystyle pi transzendent ist Das heisst es gibt keine Polynomfunktion mit rationalen Koeffizienten fur die p eine Nullstelle ist Da jedoch schon im 17 Jahrhundert gezeigt wurde dass die Kreiszahl p displaystyle pi eine Nullstelle einer solchen Polynomfunktion sein musse damit die Quadratur des Kreises mit Zirkel und Lineal funktioniere wurde somit zugleich bewiesen dass es kein solches Verfahren geben kann 20 Gleichungen BearbeitenIn der analytischen Geometrie werden geometrische Objekte mit Hilfe von Gleichungen beschrieben Punkte in der Ebene werden dazu meist durch ihre kartesischen Koordinaten x y displaystyle x y dargestellt und ein Kreis ist dann die Menge aller Punkte deren Koordinaten die jeweilige Gleichung erfullen Koordinatengleichung Bearbeiten Der euklidische Abstand eines Punktes X x y displaystyle mathrm X x y vom Punkt M x M y M displaystyle mathrm M x M y M berechnet sich als X M x x M 2 y y M 2 displaystyle overline rm XM sqrt x x M 2 y y M 2 Durch Quadrieren der definierenden Gleichung X M r displaystyle overline rm XM r ergibt sich die Koordinatengleichung x x M 2 y y M 2 r 2 displaystyle left x x M right 2 left y y M right 2 r 2 fur die Punkte x y displaystyle x y auf dem Kreis mit Mittelpunkt M x M y M displaystyle mathrm M x M y M und Radius r displaystyle r Ausmultipliziert ergibt sich daraus x 2 y 2 a x b y c 0 displaystyle x 2 y 2 ax by c 0 mit a 2 x M displaystyle a 2x M b 2 y M displaystyle b 2y M und c x M 2 y M 2 r 2 displaystyle c x M 2 y M 2 r 2 Ein wichtiger Spezialfall ist die Koordinatengleichung des Einheitskreises x 2 y 2 1 displaystyle x 2 y 2 1 Funktionsgleichung Bearbeiten Da der Kreis kein Funktionsgraph ist lasst er sich auch nicht durch eine Funktionsgleichung darstellen Behelfsweise kann ein Paar von Funktionsgleichungen y y M r 2 x x M 2 displaystyle y y M pm sqrt r 2 x x M 2 verwendet werden Fur den Einheitskreis vereinfacht sich dieses zu y 1 x 2 displaystyle y pm sqrt 1 x 2 Parameterdarstellung Bearbeiten Eine andere Moglichkeit einen Kreis durch Koordinaten zu beschreiben bietet die Parameterdarstellung siehe auch Polarkoordinaten x x M r cos f y y M r sin f displaystyle begin aligned x amp x M r cos varphi y amp y M r sin varphi end aligned Hier werden die Koordinaten x displaystyle x und y displaystyle y durch den Parameter f displaystyle varphi ausgedruckt der alle Werte mit 0 f lt 2 p displaystyle 0 leq varphi lt 2 pi annehmen kann Wendet man auch diese Gleichungen speziell auf den Einheitskreis an so erhalt man x cos f y sin f displaystyle begin aligned x amp cos varphi y amp sin varphi end aligned Es ist auch eine Parameterdarstellung ohne den Ruckgriff auf trigonometrische Funktion moglich rationale Parametrisierung allerdings wird dabei die gesamte Menge der reellen Zahlen als Parameterbereich benotigt und der Punkt x M r y M displaystyle x M r y M wird nur als Grenzwert fur t displaystyle t to pm infty erreicht x x M r 1 t 2 1 t 2 y y M r 2 t 1 t 2 displaystyle begin aligned x amp x M r frac 1 t 2 1 t 2 y amp y M r frac 2t 1 t 2 end aligned Fur den Einheitskreis ergibt sich dann x 1 t 2 1 t 2 y 2 t 1 t 2 displaystyle begin aligned x amp frac 1 t 2 1 t 2 y amp frac 2t 1 t 2 end aligned Komplexe Darstellung Bearbeiten In der komplexen Zahlenebene lasst sich der Kreis um m C displaystyle m in mathbb C mit Radius r gt 0 displaystyle r gt 0 durch die Gleichung z m r displaystyle z m r darstellen Mit Hilfe der komplexen Exponentialfunktion erhalt man die Parameterdarstellung z m r e i f 0 f lt 2 p displaystyle z m re i varphi quad 0 leq varphi lt 2 pi Dreipunkteform einer Kreisgleichung Bearbeiten Die Koordinatengleichung des Kreises durch drei vorgegebene Punkte x 1 y 1 x 2 y 2 x 3 y 3 displaystyle x 1 y 1 x 2 y 2 x 3 y 3 die nicht auf einer Gerade liegen ergibt sich durch Umformung der 3 Punkteform Beseitigung der Nenner und quadratische Erganzung x x 1 x x 2 y y 1 y y 2 y y 1 x x 2 y y 2 x x 1 x 3 x 1 x 3 x 2 y 3 y 1 y 3 y 2 y 3 y 1 x 3 x 2 y 3 y 2 x 3 x 1 displaystyle frac color green x x 1 color green x x 2 color red y y 1 color red y y 2 color red y y 1 color green x x 2 color red y y 2 color green x x 1 frac x 3 x 1 x 3 x 2 y 3 y 1 y 3 y 2 y 3 y 1 x 3 x 2 y 3 y 2 x 3 x 1 dd Kreis durch drei Punkte Bearbeiten Aus der Dreipunkteform und der Koordinatengleichung ergibt sich fur den Kreis durch drei vorgegebene Punkte x 1 y 1 x 2 y 2 x 3 y 3 displaystyle x 1 y 1 x 2 y 2 x 3 y 3 mit z 1 x 1 2 y 1 2 z 2 x 2 2 y 2 2 z 3 x 3 2 y 3 2 displaystyle z 1 x 1 2 y 1 2 quad z 2 x 2 2 y 2 2 quad z 3 x 3 2 y 3 2 und den Determinanten A det 1 1 1 y 1 y 2 y 3 z 1 z 2 z 3 B det x 1 x 2 x 3 1 1 1 z 1 z 2 z 3 C det x 1 x 2 x 3 y 1 y 2 y 3 1 1 1 D det x 1 x 2 x 3 y 1 y 2 y 3 z 1 z 2 z 3 displaystyle A det begin pmatrix 1 amp 1 amp 1 y 1 amp y 2 amp y 3 z 1 amp z 2 amp z 3 end pmatrix quad B det begin pmatrix x 1 amp x 2 amp x 3 1 amp 1 amp 1 z 1 amp z 2 amp z 3 end pmatrix quad C det begin pmatrix x 1 amp x 2 amp x 3 y 1 amp y 2 amp y 3 1 amp 1 amp 1 end pmatrix quad D det begin pmatrix x 1 amp x 2 amp x 3 y 1 amp y 2 amp y 3 z 1 amp z 2 amp z 3 end pmatrix quad fur den Mittelpunkt x m y m displaystyle x m y m und den Radius r displaystyle r colon x m A 2 C y m B 2 C r 2 A 2 B 2 4 C D 4 C 2 displaystyle x m frac A 2C quad y m frac B 2C quad r 2 frac A 2 B 2 4CD 4C 2 Liegen die drei gegebenen Punkte auf einer Geraden so ist C 0 displaystyle C 0 Kreisberechnung BearbeitenKreiszahl Bearbeiten Hauptartikel Kreiszahl Das Verhaltnis von Kreisumfang zu Kreisdurchmesser ist aus Grunden der Ahnlichkeit fur alle Kreise gleich gross Der Zahlenwert dieses Verhaltnisses wird in der Elementargeometrie als die Kreiszahl p U d U 2 r displaystyle pi frac U d frac U 2r definiert Die Zahl p displaystyle pi hat den Wert p 3 141 59 displaystyle pi 3 14159 dots Sie ist eine transzendente Zahl die auch in vielen anderen Bereichen der Mathematik eine herausragende Bedeutung hat Umfang Bearbeiten Entsprechend der obigen Definition von p displaystyle pi als das Verhaltnis von Kreisumfang U displaystyle U zu Kreisdurchmesser d displaystyle d gilt U p d 2 p r displaystyle U pi d 2 pi r Dabei ist r displaystyle r der Radius des Kreises Kreisflache Bearbeiten Ein Vergleich des Flacheninhalts A displaystyle A einer Kreisscheibe mit einem Quadrat uber seinem Radius verdeutlicht dass A displaystyle A grosser als 2 r 2 displaystyle 2r 2 und kleiner als 4 r 2 displaystyle 4r 2 ist Naherung der Kreisflache durch ein RechteckDer Flacheninhalt A displaystyle A lat area Flache der Kreisflache auch Kreisinhalt genannt lasst sich durch Grenzwert Betrachtungen berechnen die auf Archimedes zuruckgehen Wenn man den Kreis wie in der nebenstehenden Abbildung veranschaulicht in Kreissektoren zerlegt lasst sich seine Flache in eine annahernd rechteckige Form rechte Figur bringen Der Flacheninhalt bleibt gleich Je feiner man nun den Kreis in Sektoren unterteilt um so mehr nahert sich die nur annahernd rechteckige Form rechte Figur einem Rechteck an mit der Lange p r displaystyle pi r halber Umfang und der Breite r displaystyle r Im Grenzwert ergibt sich als Flacheninhalt A displaystyle A der Kreisflache somit A p r 2 p d 2 4 0 785 40 d 2 displaystyle A pi r 2 frac pi d 2 4 approx 0 78540 d 2 Ein formaler Beweis dieser Formel lasst sich zum Beispiel uber Integrieren der Kreisgleichung fuhren oder nutzt wie Archimedes die unten beschriebene Annaherung durch regelmassige Vielecke Aus Grunden der Ahnlichkeit ist der Flacheninhalt A displaystyle A der Kreisflache proportional zum Quadrat des Radius r displaystyle r und damit auch zum Quadrat des Durchmessers d displaystyle d eines Kreises Die Grenzwert Betrachtung mittels der Zerlegung des Kreises in Sektoren siehe Abbildung oben zeigt dass der Proportionalitatsfaktor identisch ist mit dem Proportionalitatsfaktor beim Verhaltnis von Umfang und Durchmesser eines Kreises also gleich p displaystyle pi Durchmesser Bearbeiten Hauptartikel Durchmesser Der Durchmesser d displaystyle d eines Kreises mit Flacheninhalt A displaystyle A und mit Radius r displaystyle r lasst sich durch d 2 r 2 A p 1 128 4 A displaystyle d 2r 2 sqrt frac A pi approx 1 1284 sqrt A berechnen Krummung Bearbeiten Eine im Vergleich zu den bis jetzt beschriebenen Grossen weniger elementare Eigenschaft des Kreises ist die Krummung Zur prazisen Definition der Krummung werden Begriffe aus der Analysis benotigt sie lasst sich jedoch aufgrund der Symmetrieeigenschaften des Kreises einfach berechnen Anschaulich gibt die Krummung in jedem Punkt P displaystyle mathrm P an wie stark der Kreis in der unmittelbaren Umgebung des Punktes P displaystyle mathrm P von einer Geraden abweicht Die Krummung k displaystyle kappa des Kreises im Punkt P displaystyle mathrm P lasst sich durch k P 1 r displaystyle kappa mathrm P frac 1 r berechnen wobei r displaystyle r wieder der Radius des Kreises ist Im Gegensatz zu anderen mathematischen Kurven hat der Kreis in jedem Punkt die gleiche Krummung Ausser dem Kreis hat nur noch die Gerade eine konstante Krummung mit k 0 displaystyle kappa 0 Bei allen anderen Kurven ist die Krummung vom Punkt P displaystyle mathrm P abhangig Weitere Formeln Bearbeiten In den folgenden Formeln bezeichnet a displaystyle alpha den Sektorwinkel im Bogenmass Bezeichnet a displaystyle alpha den Winkel im Gradmass so gilt die Umrechnung a p 180 a displaystyle alpha tfrac pi 180 circ alpha Formeln zum KreisFlache eines Kreisringes A p r a 2 r i 2 displaystyle A pi r a 2 r i 2 Lange eines Kreisbogens L B r a displaystyle L B r alpha Flache Kreissektor A S K r 2 2 a displaystyle A mathrm SK frac r 2 2 alpha Flache eines Kreissegments A S G r 2 2 a sin a displaystyle A mathrm SG frac r 2 2 cdot left alpha sin alpha right Lange Kreissehne l K S 2 r sin a 2 displaystyle l mathrm KS 2r sin frac alpha 2 Hohe Kreissegment h r r cos a 2 displaystyle h r r cos frac alpha 2 Naherungen fur den Flacheninhalt BearbeitenDa die Kreiszahl p displaystyle pi eine transzendente Zahl ist gibt es kein Konstruktionsverfahren mit Zirkel und Lineal mit dem man den Flacheninhalt exakt bestimmen kann Ausserdem sind transzendente Zahlen auch irrational und daher hat p displaystyle pi auch keine endliche Dezimalbruchentwicklung weshalb der Kreisflacheninhalt bei rationalem Radius auch keine endliche Dezimalbruchentwicklung besitzt Aus diesen Grunden wurden bis heute unterschiedliche Naherungsverfahren fur den Flacheninhalt und somit auch den Umfang eines Kreises entwickelt Manche der Naherungsverfahren wie beispielsweise das im Abschnitt Annaherung durch Vielecke erlauterte Verfahren konnen durch mehrfache Wiederholung ein beliebig genaues Ergebnis liefern Annaherung durch Quadrate Bearbeiten Ein Kreis mit Radius r displaystyle r wird mit einem Quadrat der Seitenlange 2 r displaystyle 2r umschrieben Ihm wird weiter ein Quadrat mit der Diagonalen 2 r displaystyle 2r einbeschrieben Der Flacheninhalt des ausseren Quadrates ist 4 r 2 displaystyle 4r 2 der des inneren nach der Dreiecksflachenformel 2 r 2 displaystyle 2r 2 und der Mittelwert ist somit 3 r 2 displaystyle 3r 2 Mit dieser Naherung 3 r 2 displaystyle 3r 2 wird die Kreisflache mit einem relativen Fehler von weniger als 5 bestimmt Auszahlen in einem Raster Bearbeiten Die Kreisflache lasst sich annahernd bestimmen indem man ihr viele kleine Quadrate unterlegt z B mit Millimeterpapier Zahlt man alle Quadrate die vollstandig innerhalb des Kreises liegen so erhalt man einen etwas zu niedrigen Wert fur die Flache zahlt man auch alle Quadrate mit die den Kreis lediglich schneiden so ist der Wert zu gross Der Mittelwert beider Ergebnisse ergibt eine Naherung fur den Flacheninhalt des Kreises deren Gute mit der Feinheit des Quadratrasters steigt Kreisflachen IntegrationAnnaherung durch Integration Bearbeiten Man kann die Flache des Kreises aus im Verhaltnis zum Radius sehr schmalen Streifen zusammensetzen Dazu verwendet man die Gleichungen y r 2 x 2 displaystyle y pm sqrt r 2 x 2 und A K p r 2 r r 2 r 2 x 2 d x displaystyle A K pi r 2 int r r 2 sqrt r 2 x 2 mathrm d x Annaherung durch Vielecke Bearbeiten Annaherung an den Umkreis uber ein Sechseck und ein ZwolfeckBei einer anderen Moglichkeit zur Kreisflachenbestimmung ist in den Kreis ein regelmassiges Sechseck einzuzeichnen dessen Ecken auf dem Kreis liegen Werden nun die Seitenmitten vom Mittelpunkt aus auf den Kreis projiziert und diese neuen Punkte mit den alten Ecken verbunden so entsteht ein regelmassiges Zwolfeck Wird dieser Vorgang wiederholt entstehen nacheinander ein 24 Eck ein 48 Eck und so fort In jedem Sechseck sind die Seiten gleich lang wie der Umkreisradius Die Seiten der folgenden Vielecke ergeben sich mit Hilfe des Satzes von Pythagoras jeweils aus den Seiten der vorhergehenden Aus den Seiten lassen sich die Flachen der Vielecke durch Dreiecksflachenberechnung exakt bestimmen Sie sind alle etwas kleiner als die Kreisflache der sie sich bei steigender Eckenzahl jedoch annahern Entsprechend kann man mit einem Sechseck verfahren das von aussen an den Kreis gezeichnet ist dessen Seitenmitten also auf ihm liegen Man erhalt eine fallende Folge von Flachenmassen deren Grenzwert wiederum die Kreisflache ist Geometrische Satze und Begriffe rund um den Kreis BearbeitenSymmetrie und Abbildungseigenschaften Bearbeiten Der Kreis ist eine geometrische Figur von sehr hoher Symmetrie Jede Gerade durch seinen Mittelpunkt ist eine Symmetrieachse Zudem ist der Kreis rotationssymmetrisch d h jede Drehung um den Mittelpunkt bildet den Kreis auf sich selbst ab In der Gruppentheorie werden die genannten Symmetrieeigenschaften des Kreises durch seine Symmetriegruppe charakterisiert Formal ergibt sich dafur die orthogonale Gruppe O 2 displaystyle mathrm O 2 das ist die Gruppe der orthogonalen 2 2 displaystyle 2 times 2 Matrizen Alle Kreise mit dem gleichen Radius sind zueinander kongruent lassen sich also durch Parallelverschiebungen aufeinander abbilden Zwei beliebige Kreise sind zueinander ahnlich Sie lassen sich stets durch eine zentrische Streckung und eine Parallelverschiebung aufeinander abbilden Kreiswinkel und Winkelsatze Bearbeiten Kreiswinkel Der Umfangswinkel g displaystyle gamma hangt nicht von der Lage des Punktes C auf dem Kreisbogen ab Er ist halb so gross wie der Zentriwinkel f displaystyle varphi und genauso gross wie der Sehnentangentenwinkel d displaystyle delta Halbkreis mit rechtwinkligen Dreiecken Hauptartikel Kreiswinkel und Satz von Thales Eine Kreissehne mit Endpunkten A und B teilt einen gegebenen Kreis in zwei Kreisbogen Ein Winkel A C B displaystyle angle rm ACB mit Scheitel C auf einem der Kreisbogen wird Umfangswinkel oder Peripheriewinkel genannt Der Winkel A M B displaystyle angle rm AMB mit Scheitel im Mittelpunkt M heisst Mittelpunktswinkel oder Zentriwinkel Im Spezialfall dass die Sehne den Mittelpunkt enthalt also ein Durchmesser des Kreises ist ist der Mittelpunktswinkel ein gestreckter Winkel mit 180 In dieser Situation gilt eine grundlegende Aussage der Kreisgeometrie der Satz von Thales Er besagt dass Umfangswinkel uber einem Durchmesser stets rechte Winkel sind also 90 betragen Der Kreis um das rechtwinklige Dreieck wird in dieser Situation auch Thaleskreis genannt Auch im Fall einer beliebigen Kreissehne sind alle Umfangswinkel die auf dem gleichen Kreisbogen liegen gleich gross Diese Aussage wird auch Umfangswinkelsatz genannt Der Kreisbogen auf dem die Scheitel der Umfangswinkel liegen heisst Fasskreisbogen Liegen Umfangswinkel und Zentriwinkel auf der gleichen Seite der Sehne dann ist der Zentriwinkel doppelt so gross wie der Umfangswinkel Kreiswinkelsatz Zwei Umfangswinkel die auf gegenuberliegenden Seiten der Sehne liegen erganzen einander zu 180 Der Umfangswinkel ist genauso gross wie der spitze Sehnentangentenwinkel zwischen der Sehne und der durch einen ihrer Endpunkte verlaufenden Tangente Sehnentangentenwinkelsatz Satze uber Sehnen Sekanten und Tangenten Bearbeiten Fur Kreise gilt der Sehnensatz der besagt Schneiden zwei Sehnen AC und BD einander in einem Punkt S so gilt A S C S B S D S displaystyle overline rm AS cdot overline rm CS overline rm BS cdot overline rm DS d h die Produkte der jeweiligen Sehnenabschnitte sind gleich Zwei Sehnen eines Kreises die einander nicht schneiden konnen verlangert werden zu Sekanten die entweder parallel sind oder einander in einem Punkt S ausserhalb des Kreises schneiden Ist Letzteres der Fall so gilt analog zum Sehnensatz der Sekantensatz A S C S B S D S displaystyle overline rm AS cdot overline rm CS overline rm BS cdot overline rm DS Im Fall einer Sekante die den Kreis in den Punkte A und C schneidet und einer Tangente die den Kreis im Punkt B beruhrt gilt der Sekanten Tangenten Satz Ist S der Schnittpunkt von Sekante und Tangente so folgt A S C S B S 2 displaystyle overline rm AS cdot overline rm CS overline rm BS 2 Umkreise und Inkreise in Dreiecken Bearbeiten Sind A B C drei Punkte die nicht auf einer Geraden liegen also ein nicht ausgeartetes Dreieck bilden dann existiert ein eindeutig bestimmter Kreis durch diese Punkte namlich der Umkreis des Dreiecks ABC Der Mittelpunkt des Umkreises ist der Schnittpunkt der drei Mittelsenkrechten des Dreiecks Ebenso kann jedem Dreieck ein eindeutig bestimmter Kreis einbeschrieben werden der die drei Seiten beruhrt d h die Dreiecksseiten bilden Tangenten des Kreises Dieser Kreis wird Inkreis des Dreiecks genannt Sein Mittelpunkt ist der Schnittpunkt der drei Winkelhalbierenden In der Elementargeometrie werden noch weitere Kreise am Dreieck betrachtet Die Ankreise liegen ausserhalb des Dreiecks und beruhren eine Seite und die Verlangerungen der beiden anderen Seiten Ein weiterer interessanter Kreis am Dreieck ist der Feuerbachkreis benannt nach Karl Wilhelm Feuerbach Auf ihm liegen die drei Seitenmittelpunkte und die drei Fusspunkte der Hohen Da auf ihm ausserdem die drei Mittelpunkte der Strecken zwischen dem Hohenschnittpunkt und den Ecken des Dreiecks liegen wird der Feuerbachkreis auch Neunpunktekreis genannt Sein Mittelpunkt liegt wie der Schwerpunkt der Umkreismittelpunkt und der Hohenschnittpunkt auf der eulerschen Geraden Umkreise in unregelmassigen Vielecken Bearbeiten Im Gegensatz zu Dreiecken besitzen unregelmassige Polygone Vielecke mit mehr als drei Ecken im Allgemeinen keinen Umkreis oder Inkreis Fur regelmassige Polygone existieren beide eingezeichnet oder nicht allerdings stets Viereck Bearbeiten Ein Viereck das einen Umkreis besitzt wird Sehnenviereck genannt Ein konvexes Viereck ist genau dann ein Sehnenviereck wenn sich gegenuberliegende Winkel zu 180 erganzen Ein Viereck das einen Inkreis besitzt wird Tangentenviereck genannt Ein konvexes Viereck ist genau dann ein Tangentenviereck wenn die Summe der Seitenlangen zweier gegenuberliegender Seiten gleich der Summe der beiden anderen Seitenlangen ist Sechseck Bearbeiten Satz von Ceva fur KreiseEin unregelmassiges Sechseck mit Umkreis auch Sehnensechseck genannt dessen Diagonalen sich in einem Punkt schneiden hat besondere Eigenschaften die an den Satz von Ceva erinnern In der Fachliteratur wird der nachfolgende Satz deshalb mitunter auch als Satz von Ceva fur Kreise bezeichnet In einem Kreis schneiden sich die drei Sehnen A X displaystyle AX B Y displaystyle BY und C Z displaystyle CZ in einem Punkt P displaystyle P siehe Abbildung Dann gilt fur die Seiten des einbeschriebenen Sechsecks A Z B X C Y displaystyle AZBXCY die Verhaltnisgleichung d e f g h k displaystyle frac d e frac f g frac h k Nach dem Sehnensatz sind folgende Dreiecke ahnlich zueinander A Z P displaystyle AZP zu X C P displaystyle XCP B X P displaystyle BXP zu Y A P displaystyle YAP C Y P displaystyle CYP zu Z B P displaystyle ZBP Also gilt d g a x z c displaystyle frac d g frac a x frac z c f k b y x a displaystyle frac f k frac b y frac x a h e c z y b displaystyle frac h e frac c z frac y b Da die Flacheninhalte ahnlicher Figuren wie die Quadrate der entsprechenden Seitenlangen ansteigen folgt d e f g h k d g f k h e a z c x b x a y c y b z 1 2 1 displaystyle frac d e cdot frac f g cdot frac h k frac d g cdot frac f k cdot frac h e left frac az cx cdot frac bx ay cdot frac cy bz right frac 1 2 1 und weiter fur die Flacheninhalte der Teildreiecke A Z P X C P d 2 g 2 displaystyle frac AZP XCP frac d 2 g 2 X P B P Y A f 2 k 2 displaystyle frac XPB PYA frac f 2 k 2 P C Y Z B P h 2 e 2 displaystyle frac PCY ZBP frac h 2 e 2 Somit gilt A Z P X P B P C Y X C P P Y A Z B P d e f g h k 2 1 displaystyle frac AZP cdot XPB cdot PCY XCP cdot PYA cdot ZBP left frac d e cdot frac f g cdot frac h k right 2 1 Daraus folgt d e f g h k displaystyle frac d e frac f g frac h k und gleichzeitig dass das Produkt der Flachen der grunen Dreiecke gleich dem Produkt der Flachen der gelben Dreiecke ist Damit ist die Aussage des Satzes bewiesen 21 22 Einem Kreis einbeschriebene Kreise Bearbeiten Hauptartikel Dreipass Vierpass und Vielpass Beziehungen im Dreipass Bearbeiten Gegeben sei ein Dreipass mit drei sich paarweise beruhrenden kongruenten Kreisen mit Radius r displaystyle r die einem Kreis k displaystyle k mit Radius R displaystyle R einbeschrieben sind Dann gilt r R 2 3 3 displaystyle r R cdot left 2 sqrt 3 3 right Beweis Figur 1Der Umkreis eines gleichseitigen Dreiecks mit der Seitenlange s displaystyle s hat den Radius R s 3 3 displaystyle R frac s 3 sqrt 3 was gleichbedeutend ist mit s R 3 displaystyle s R sqrt 3 Hieraus folgt nach dem Strahlensatz im gelben Dreieck von Figur 1 R r R 2 r R 3 displaystyle R r R 2r left R sqrt 3 right und weiter nach elementaren algebraischen Termumformungen r R 2 3 3 displaystyle r R cdot left 2 sqrt 3 3 right Beziehungen im Vierpass Bearbeiten Figur 2Gegeben sei ein Vierpass aus Dreiviertelkreisbogen von vier kongruenten Kreisen mit Radius r displaystyle r die einem Kreis k displaystyle k mit Radius R displaystyle R einbeschrieben sind Dann gilt r R 2 1 displaystyle r R cdot left sqrt 2 1 right Beweis Nach dem Satz des Pythagoras gilt im gelben Dreieck von Figur 2 2 r 2 2 R r 2 displaystyle 2r 2 2 cdot left R r right 2 Hieraus folgt nach elementaren algebraischen Termumformungen r R 2 1 displaystyle r R cdot left sqrt 2 1 right 23 Figur 3Beziehungen im Sechspass Bearbeiten Gegeben sei ein Sechspass aus Zweidrittelkreisbogen von sechs kongruenten Kreisen mit Radius r displaystyle r die einem Kreis mit Radius R displaystyle R einbeschrieben sind Dann gilt r R 3 displaystyle r frac R 3 Der Beweis ergibt sich unmittelbar aus Figur 3 aufgrund der Eigenschaften der eingezeichneten gleichseitigen Dreiecke 24 Bogendreieck Bearbeiten Drei Eckpunkte eines Quadrats seien Mittelpunkte dreier Kreise die durch den Diagonalenschnittpunkt des Quadrates verlaufen Dann ist das Quadrat flachengleich zu dem von den drei Kreisen begrenzten gelben Bereich dem sogenannten Bogendreieck Figuren 4 und 5 25 Der Beweis ergibt sich durch geometrische Verschiebungen und Drehungen aus den Figuren 6 7 und 8 Eine andere Beweisvariante verwendet eine Parkettierung der Ebene mit den gelben Kreisteilen bzw den rot umrandeten Quadraten Die Flachengleichheit resultiert aus der Tatsache dass einerseits die gelben Kreisteile und andererseits die rot umrandeten Quadrate jeweils die gesamte Ebene parkettieren Figur 9 25 Im Gegensatz zum Kreis ist es moglich vom durch drei Kreisen begrenzten Bogendreieck ein flachengleiches Quadrat zu konstruieren Figur 4 Figur 5 Figur 6 Figur 7 Figur 8 Figur 9Kreisspiegelungen und Mobiustransformationen Bearbeiten Hauptartikel Kreisspiegelung und Mobiustransformation Die Kreisspiegelung auch Inversion genannt ist eine spezielle Abbildung der ebenen Geometrie die eine Spiegelung der euklidischen Ebene an einem gegebenen Kreis k displaystyle k mit Mittelpunkt M displaystyle rm M und Radius r displaystyle r beschreibt Ist P M displaystyle rm P neq M ein gegebener Punkt dann ist sein Bildpunkt P displaystyle rm P dadurch bestimmt dass er auf der Halbgeraden M P displaystyle rm MP liegt und sein Abstand von M displaystyle rm M die Gleichung M P M P r 2 displaystyle overline rm MP cdot overline rm MP r 2 erfullt Die Kreisspiegelung bildet das Innere des gegebenen Kreises k displaystyle k auf sein Ausseres ab und umgekehrt Alle Kreispunkte von k displaystyle k werden auf sich selbst abgebildet Kreisspiegelungen sind winkeltreu orientierungsumkehrend und kreistreu Letzteres bedeutet dass verallgemeinerte Kreise das sind Kreise und Geraden wieder auf verallgemeinerte Kreise abgebildet werden Die Hintereinanderausfuhrung zweier Kreisspiegelungen ergibt eine Mobiustransformation Mobiustransformationen eine weitere wichtige Klasse von Abbildungen der Ebene sind daher ebenfalls winkeltreu und kreistreu allerdings orientierungserhaltend Kreisspiegelungen und Mobiustransformationen lassen sich besonders ubersichtlich mit Hilfe komplexer Zahlen darstellen Bei einer Kreisspiegelung eines Punktes z C z 0 displaystyle z in mathbb C setminus z 0 an dem Kreis x C x z 0 r displaystyle x in mathbb C x z 0 r lautet die Formel fur den Bildpunkt w C z 0 displaystyle w in mathbb C setminus z 0 w z 0 r 2 z z 0 displaystyle w z 0 frac r 2 bar z bar z 0 Fur die Spiegelung am Einheitskreis gilt einfach w 1 z displaystyle w 1 bar z Mobiustransformationen der komplexen Ebene werden durch gebrochen lineare Funktionen der Gestalt w a z b c z d displaystyle w frac az b cz d mit a b c d C displaystyle a b c d in mathbb C und a d b c displaystyle ad neq bc dargestellt Siehe auch Potenz Geometrie Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Bearbeiten In der Geometrie schlagt man Kreise mittels eines Zirkels Ein klassisches Problem der Geometrie ist die Konstruktion geometrischer Objekte mit Zirkel und Lineal in endlich vielen Konstruktionsschritten aus einer gegebenen Punktemenge In jedem Schritt durfen dabei Geraden durch gegebene oder bereits konstruierte Punkte gezogen werden sowie Kreise um solche Punkte mit gegebenem oder bereits konstruiertem Radius gezogen werden Die dadurch konstruierten Punkte ergeben sich als Schnittpunkte zweier Geraden zweier Kreise oder einer Geraden mit einem Kreis Naturgemass spielen daher bei allen Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Kreise eine wichtige Rolle Im Folgenden sollen exemplarisch einige Konstruktionen angesprochen werden die im Zusammenhang mit der Geometrie von Kreisen von Bedeutung sind Thaleskreis Bearbeiten Hauptartikel Satz des Thales Fur die Konstruktion des Thaleskreises uber einer gegebenen Strecke A B displaystyle overline rm AB wird zunachst der Mittelpunkt M displaystyle mathrm M dieser Strecke konstruiert der auch der Mittelpunkt des Thaleskreises ist Dazu werden um A displaystyle mathrm A und B displaystyle mathrm B jeweils zwei kurze Kreisbogen mit dem gleichen Radius r displaystyle r geschlagen wobei r displaystyle r so gross gewahlt werden muss dass die vier Kreisbogen sich in zwei Punkten C displaystyle C und D displaystyle D schneiden Das ist z B fur r A B displaystyle r overline rm AB der Fall Die Strecke C D displaystyle overline rm CD schneidet dann A B displaystyle overline rm AB im Mittelpunkt M displaystyle mathrm M Der gesuchte Thaleskreis ist nun der Kreis mit Mittelpunkt M displaystyle mathrm M und Radius A M M B displaystyle overline rm AM overline rm MB Figur 1 Figur 1 Der Thaleskreis uber einer gegebenen Strecke A B displaystyle overline rm AB Tangenten mit Hilfe des Thaleskreises durch Punkt P displaystyle mathrm P an den Kreis k displaystyle k Konstruktion von Tangenten Bearbeiten Hauptartikel Tangente Gegeben sei ein Punkt P displaystyle mathrm P ausserhalb eines Kreises k displaystyle k mit Mittelpunkt M displaystyle mathrm M und es sollen die beiden Tangenten an den Kreis konstruiert werden die durch den Punkt P displaystyle mathrm P laufen Diese elementare Konstruktionsaufgabe lasst sich einfach mit Hilfe des Satzes von Thales losen Man konstruiert den Thaleskreis mit der Strecke P M displaystyle overline rm PM als Durchmesser Die Schnittpunkte dieses Kreises mit k displaystyle k sind dann die Beruhrpunkte der gesuchten Tangenten Figur 1 Streckendrittelung Bearbeiten Fur jede der folgenden Figuren bedarf es nur einer Zirkeloffnung In Figur 2 ist die Strecke A F displaystyle AF halb so lang wie die Strecke F B displaystyle FB 26 27 Die Figur 4 und Figur 5 sind elementare Vereinfachungen der Konstruktionen Zwei Mal halbieren bzw Drei Mal halbieren von Hans Walser aus dem Jahr 2007 28 Figur 2 Drittelung der Strecke A B displaystyle overline AB Figur 3 Drittelung der Strecke A B displaystyle overline AB A T 1 3 A B displaystyle overline AT tfrac 1 3 overline AB Figur 4 StreckendrittelungA F 1 3 A B displaystyle overline AF tfrac 1 3 overline AB Figur 5 Strecke A B displaystyle overline AB gedritteltA F F I I B displaystyle overline AF overline FI overline IB Flachenverdoppelung Bearbeiten Figur 6 Die Flache des roten Kreises ist doppelt so gross wie die Flache des kleinen blauen Kreises Die Flache eines Kreises lasst sich geometrisch verdoppeln indem ein Quadrat gezeichnet wird dessen eine Ecke im Kreismittelpunkt liegt wobei zwei weitere Ecken auf dem Kreisbogen liegen Durch die vierte Ecke wird ein Kreis um den alten Mittelpunkt gezogen Dieses Verfahren wurde im 13 Jahrhundert im Bauhuttenbuch des Villard de Honnecourt dargestellt Dieses Verfahren funktioniert da nach dem Satz des Pythagoras R 2 r 2 r 2 2 r 2 displaystyle R 2 r 2 r 2 2r 2 und damit der Flacheninhalt des grossen Kreises p R 2 2 p r 2 displaystyle pi R 2 2 pi r 2 genau doppelt so gross ist wie der des kleinen Kreises Figur 6 Kreisteilung Bearbeiten Hauptartikel Kreisteilung Ein weiteres bereits in der Antike untersuchtes Konstruktionsproblem ist die Kreisteilung Hierbei soll zu einer gegebenen naturlichen Zahl n displaystyle n einem gegebenen Kreis ein regelmassiges n displaystyle n Eck einbeschrieben werden Die auf dem Kreis gelegenen Eckpunkte teilen diesen dann in n displaystyle n gleich lange Kreisbogen Diese Konstruktion ist nicht fur alle n displaystyle n moglich Mit Hilfe der algebraischen Theorie der Korpererweiterungen lasst sich zeigen dass sie genau dann durchfuhrbar ist wenn n displaystyle n eine Primfaktorzerlegung der Form n 2 k p 1 p m displaystyle n 2 k cdot p 1 dotsm p m hat mit k N 0 displaystyle k in mathbb N 0 und paarweise verschiedenen fermatschen Primzahlen p 1 p m displaystyle p 1 dots p m also Primzahlen der Form 2 2 r 1 displaystyle 2 2 r 1 Damit ist die Konstruktion also beispielsweise fur n 3 4 5 6 8 10 12 15 16 17 displaystyle n 3 4 5 6 8 10 12 15 16 17 moglich jedoch nicht fur z B n 7 9 11 13 14 displaystyle n 7 9 11 13 14 Carl Friedrich Gauss wies im Jahre 1796 nach dass die Konstruktion des regelmassigen Siebzehnecks unter alleiniger Verwendung von Zirkel und Lineal moglich ist Konstruktionen nur mit dem Zirkel Bearbeiten Hauptartikel Satz von Mohr Mascheroni Bei gewissen geometrischen Konstruktionen kann auf ein Lineal verzichtet werden Der franzosische Kaiser Napoleon Bonaparte der sich unter anderem auch mit geometrischen Fragestellungen befasste lieferte zwei Beispiele fur solche Konstruktionsaufgaben die in der Fachliteratur auch als Napoleonische Probleme bezeichnet werden 29 Erstes Napoleonisches Problem Bearbeiten Sind ein Kreis k displaystyle k mit dem Mittelpunkt M displaystyle M und dem Radius r displaystyle r sowie ein Punkt P displaystyle P auf der Kreislinie gegeben so sind die Eckpunkte eines einbeschriebenen Quadrats ausschliesslich mit dem Zirkel konstruierbar 1 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um P displaystyle P mit dem Radius r displaystyle r Der eine Schnittpunkt dieses Kreises mit k displaystyle k sei A displaystyle A von P displaystyle P aus gegen den Uhrzeigersinn 2 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um A displaystyle A mit dem Radius r displaystyle r Der eine Schnittpunkt dieses Kreises mit k displaystyle k sei B displaystyle B von A displaystyle A aus gegen den Uhrzeigersinn 3 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um B displaystyle B mit dem Radius r displaystyle r Der eine Schnittpunkt dieses Kreises mit k displaystyle k sei R displaystyle R von B displaystyle B aus gegen den Uhrzeigersinn 4 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um P displaystyle P durch B displaystyle B und einen Kreis um R displaystyle R durch A displaystyle A Der eine Schnittpunkt dieser beiden Kreise sei C displaystyle C C displaystyle C liege ausserhalb von k displaystyle k 5 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um P displaystyle P mit dem Radius C M displaystyle overline CM Die Schnittpunkte dieses Kreises mit k displaystyle k seien Q displaystyle Q und S displaystyle S Hierbei resultiert die Wahl des Radius C M displaystyle overline CM aus folgendem Sachverhalt Das Dreieck C M P displaystyle CMP hat den rechten Winkel P M C displaystyle angle PMC Dieser setzt sich zusammen aus dem 60 Winkel P M A displaystyle angle PMA des gleichseitigen Dreiecks A M P displaystyle AMP und dem 30 Winkel A M C displaystyle angle AMC des durch C M displaystyle CM symmetrisch geteilten gleichseitigen Dreiecks A B M displaystyle ABM Deshalb gilt nach dem Satz des Pythagoras M C 2 M P 2 P C 2 displaystyle overline MC 2 overline MP 2 overline PC 2 dd P B displaystyle PB und damit auch P C displaystyle PC ist doppelt so lang wie die Hohe r 2 3 displaystyle frac r 2 cdot sqrt 3 des gleichseitigen Dreiecks A M P displaystyle AMP bzw A B M displaystyle ABM M C 2 P C 2 M P 2 3 r 2 r 2 2 r 2 displaystyle overline MC 2 overline PC 2 overline MP 2 3r 2 r 2 2r 2 M C r 2 displaystyle overline MC r cdot sqrt 2 dd Dies ist die Diagonalenlange des einbeschriebenen Quadrats P Q R S displaystyle PQRS Damit sind die Eckpunkte des einbeschriebenen Quadrats P Q R S displaystyle PQRS ausschliesslich mit dem Zirkel konstruiert Grafische Darstellung der Konstruktionsschritte Die hinzugekommenen Schritte sind jeweils rot markiert Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Schritt 5 Fertige KonstruktionZweites Napoleonisches Problem Bearbeiten Sind ein Kreis k displaystyle k mit dem Radius r displaystyle r sowie ein Punkt P displaystyle P auf der Kreislinie gegeben so ist der Mittelpunkt von k displaystyle k ausschliesslich mit dem Zirkel konstruierbar 1 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis h displaystyle h um P displaystyle P mit einem Radius zwischen r displaystyle r und 2 r displaystyle 2r Die Schnittpunkte von h displaystyle h und k displaystyle k seien A displaystyle A und B displaystyle B 2 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um A displaystyle A mit dem Radius A P displaystyle overline AP und einen Kreis um B displaystyle B mit dem Radius B P displaystyle overline BP Der zweite Schnittpunkt dieser beiden Kreise sei C displaystyle C 3 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis c displaystyle c um C displaystyle C mit dem Radius C P displaystyle overline CP Die Schnittpunkte von c displaystyle c und h displaystyle h seien D displaystyle D und E displaystyle E 4 Konstruktionsschritt Zeichne einen Kreis um D displaystyle D mit dem Radius D P displaystyle overline DP und einen Kreis um E displaystyle E mit dem Radius E P displaystyle overline EP Der zweite Schnittpunkt dieser beiden Kreise ist der Mittelpunkt M displaystyle M von k displaystyle k Grafische Darstellung der Konstruktionsschritte Die hinzugekommenen Schritte sind jeweils rot markiert Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Fertige KonstruktionKreisberechnung in der Analysis BearbeitenIn der modernen Analysis werden die trigonometrischen Funktionen und die Kreiszahl p displaystyle pi ublicherweise zunachst ohne Ruckgriff auf die elementargeometrische Anschauung und auf spezielle Eigenschaften des Kreises definiert So lassen sich etwa Sinus und Kosinus uber ihre Darstellung als Potenzreihe definieren Eine gangige Definition fur den Wert von p displaystyle pi ist dann das Doppelte der kleinsten positiven Nullstelle des Kosinus Der Kreis als Kurve Bearbeiten In der Differentialgeometrie einem Teilgebiet der Analysis das geometrische Formen mit Hilfe der Differential und Integralrechnung untersucht werden Kreise als spezielle Kurven angesehen Diese Kurven lassen sich mit Hilfe der oben genannten Parameterdarstellung als Weg beschreiben Legt man den Koordinatenursprung in den Mittelpunkt eines Kreises mit Radius r displaystyle r dann ist durch die Funktion f 0 2 p R 2 displaystyle f colon 0 2 pi to mathbb R 2 mit f t r cos t r sin t displaystyle f t begin pmatrix r cos t r sin t end pmatrix eine solche Parametrisierung gegeben Mit Hilfe der trigonometrischen Formel sin 2 t cos 2 t 1 displaystyle sin 2 t cos 2 t 1 folgt fur die euklidische Norm der parametrisierten Punkte f t r displaystyle f t r das heisst sie liegen tatsachlich auf einem Kreis mit Radius r displaystyle r s