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Die Arithmetik von griechisch ἀri8mos arithmos Zahl davon abgeleitet das Adjektiv ἀri8mhtikos arithmetikos zum Zahlen oder Rechnen gehorig ist ein Teilgebiet der Mathematik Sie umfasst das Rechnen mit den Zahlen vor allem den naturlichen Zahlen Sie beschaftigt sich mit den Grundrechenarten also mit der Addition Zusammenzahlen Subtraktion Abziehen Multiplikation Vervielfachen Division Teilen sowie den zugehorigen Rechengesetzen mathematische Operatoren bzw Kalkule Zur Arithmetik gehort auch die Teilbarkeitslehre mit den Gesetzen der Teilbarkeit ganzer Zahlen sowie der Division mit Rest Die Arithmetik kann als Teil der Algebra verstanden werden etwa als Lehre von den algebraischen Eigenschaften der Zahlen 1 Die Arithmetik leitet zur Zahlentheorie uber die sich im weitesten Sinn mit den Eigenschaften der Zahlen beschaftigt Die Arithmetik ist ein Kalkul 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Wissenschaft wurde die Arithmetik von den Griechen begrundet Aus der vorgriechischen Zeit sind zum Beispiel von den Agyptern und den Babyloniern lediglich empirische Regeln zur Losung von Aufgaben aus dem praktischen Leben uberliefert 3 Fur die Pythagoreer machten die naturlichen Zahlen das Wesen der Dinge aus 4 In den Buchern VII X von Euklids Elementen wurden die damals bekannten arithmetischen algebraischen zahlentheoretischen Ergebnisse erstmals zusammenfassend dargestellt 5 Vor allem nach dem Fall von Toledo 1085 gelangte die von den Arabern gesammelte griechische Mathematik bereichert um die von den Indern eingefuhrte Zahl Null und das mit dieser Erganzung voll entwickelte Dezimalsystem zuruck ins Abendland In der Renaissance fand eine Wiederbelebung der griechischen Mathematik statt 6 Auf dieser Basis wurde die Arithmetik im 16 und 17 Jahrhundert vor allem durch die Einfuhrung einer zweckmassigen Zeichensprache fur Zahlen und Operationen weiterentwickelt Damit wurden Zusammenhange die bei verbaler Wiedergabe sehr undurchsichtig wirken mit einem Blick uberschaubar Francois Viete Vieta 1540 1603 unterteilte die damals Logistik genannte Rechenkunst in eine logistica numerosa in unserem Sinne die Arithmetik und eine logistica speciosa aus der sich die Algebra entwickelte Er benutzte fur Zahlengrossen Buchstaben und als Operationszeichen fur die Addition fur die Subtraktion und den Bruchstrich fur die Division William Oughtred 1574 1660 benutzte als Zeichen der Multiplikation das er aber auch gelegentlich wegliess Der heute ubliche Multiplikationspunkt geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz 1646 1716 zuruck John Johnson benutzte seit 1663 den heute ublichen Doppelpunkt fur die Division Thomas Harriot 1560 1621 verwendete die heute ublichen Zeichen fur grosser als gt und kleiner als lt sowie kleine Buchstaben als Variablen fur Zahlen Robert Recorde 1510 1558 fuhrte das Gleichheitszeichen ein Von Rene Descartes 1596 1650 stammte die Schreibweise fur Quadrate Leibniz nahm mit dem Versuch einer axiomatischen Begrundung des Rechnens mit naturlichen Zahlen Gedanken der modernen mathematischen Grundlagenforschung vorweg Carl Friedrich Gauss 1777 1855 wird haufig mit der folgenden Aussage zitiert Die Mathematik ist die Konigin der Wissenschaften und die Arithmetik ist die Konigin der Mathematik Diese Wortschopfung lasst die Liebe zur Zahlentheorie bei C F Gauss erkennen und zeigt wie sehr Mathematiker und Mathematikerinnen sich dieser Teildisziplin verschreiben konnen Wie Gauss selber in der Vorrede seiner beruhmten Untersuchungen uber hohere Arithmetik siehe Literatur bemerkte gehoren die Theorie der Kreisteilung oder der regularen Polygone welche im siebenten Abschnitt behandelt wird zwar an und fur sich nicht in die Arithmetik doch mussen ihre Prinzipien einzig und allein aus der hoheren Arithmetik geschopft werden Da sich die heutige Zahlentheorie weit daruber hinaus entwickelt hat wird lediglich die elementare Zahlentheorie auch als arithmetische Zahlentheorie hohere Arithmetik nach Gauss bezeichnet Die Bezeichnung Arithmetik elementare Arithmetik nach Gauss im eigentlichen Sinne ist zur Hauptsache dem Rechnen vorbehalten Leopold Kronecker 1823 1891 wird der Ausspruch zugeschrieben Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott gemacht alles andere ist Menschenwerk 7 Inhalte Bearbeiten1 Naturliche Zahlen und ihre SchreibweiseStichworte Kardinalzahl Ordinalzahl 0 oder 1 als kleinste naturliche Zahl naturliche Zahl Peano Axiome Dezimalsystem Stellenwertsystem Zahlschriften Zahlzeichen Die Frage nach der Grundlegung der naturlichen Zahlen fuhrt in die Grundlagen der Mathematik insbesondere die Mengenlehre 2 Die vier Grundrechenarten und Vergleiche von ZahlenStichworte Abgeschlossenheit bezuglich der jeweiligen Grundrechenart Kommutativgesetz Assoziativgesetz neutrales Element inverses Element Umkehroperation Distributivgesetz Vergleich Verallgemeinerung und Abstraktion fuhren in die Algebra 3 ZahlbereichserweiterungenStichworte Die Zahl Null 0 falls nicht schon als kleinste naturliche Zahl eingefuhrt ganze Zahlen Gegenzahl Betrag einer Zahl Vorzeichen einer Zahl Bruchzahl Kehrwert rationale Zahl Machtigkeit der Zahlenmengen Verallgemeinerung und Abstraktion fuhren in die Algebra Zahlenmengen wie zum Beispiel die reellen Zahlen die komplexen Zahlen oder die Quaternionen gehoren nicht mehr zur Arithmetik 4 Teiler und TeilbarkeitStichworte Teiler Teilbarkeit Teilbarkeitssatze grosster gemeinsamer Teiler ggT kleinstes gemeinsames Vielfaches kgV Euklidischer Algorithmus Primzahl Sieb des Eratosthenes Primzahlsieb von Sundaram Primfaktorzerlegung Fundamentalsatz der Arithmetik Machtigkeit der Menge der Primzahlen Verallgemeinerung und Abstraktion fuhren in die Zahlentheorie Siehe auch BearbeitenFormelsammlung ArithmetikLiteratur BearbeitenKlaus Denecke amp Kalco Todorov Algebraische Grundlagen der Arithmetik Heldermann Berlin 1994 ISBN 3 88538 104 4 Friedrich Ernst Feller und Carl Gustav Odermann bearbeitet von Abraham Adler und BR Kampfe Das Ganze der kaufmannischen Arithmetik Teil 1 und 2 Verlag B G Teubner Leipzig und Berlin 1924 8 Carl Friedrich Gauss Untersuchungen uber hohere Arithmetik Hrsg von Hermann Maser Springer Berlin 1889 Kessel Remagen Oberwinter 2009 ISBN 978 3 941300 09 5 Gottlob Frege Die Grundlagen der Arithmetik Eine logisch mathematische Untersuchung uber den Begriff der Zahl Wilhelm Koebner Breslau 1884 Donald E Knuth Arithmetik Springer Berlin u a 2001 ISBN 3 540 66745 8 Gerhard Kropp Geschichte der Mathematik Probleme und Gestalten Quelle und Meyer Heidelberg 1969 Aula Verlag Wiesbaden 1994 ISBN 3 89104 546 8 Reinhold Remmert amp Peter Ullrich Elementare Zahlentheorie 2 Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1995 ISBN 3 7643 5197 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Arithmetik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Arithmetik ZitateEinzelnachweise Bearbeiten Schuler Duden Die Mathematik 1 S 30 Oliver Deiser Reelle Zahlen Das klassische Kontinuum und die naturlichen Folgen S 79 books google de Kropp S 19 Kropp S 23 Kropp S 35 6 Kropp S 75 H Weber Leopold Kronecker In Deutsche Mathematiker Vereinigung Hrsg Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Band 2 Reimer 1893 ISSN 0012 0456 S 5 31 uni goettingen de Zitat auf S 19 DNB LinkNormdaten Sachbegriff GND 4002919 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arithmetik amp oldid 236339506