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Der Parmenides altgriechisch Parmenidhs Parmenides ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon uber Einheit und Vielheit Sein und Nichtsein Wiedergegeben wird ein fiktives Gesprach von Platons Lehrer Sokrates mit dem Philosophen Parmenides nach dem der Dialog benannt ist dessen Schuler Zenon von Elea und einem Jugendlichen namens Aristoteles der nicht mit dem beruhmten gleichnamigen Philosophen zu verwechseln ist Der schon betagte Parmenides halt sich mit Zenon besuchsweise in Sokrates Heimatstadt Athen auf Er tritt mit Autoritat auf ihm gegenuber befindet sich der hier erst neunzehnjahrige Sokrates in der Position eines Lernenden Der Anfang des Parmenides in der altesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift dem 895 geschriebenen Codex Clarkianus Oxford Bodleian Library Clarke 39 Der gesamte Vorgang ist wahrscheinlich frei erfunden Parmenides und Zenon lebten im damals griechisch besiedelten Suditalien wo Parmenides der namhafteste Vertreter der nach seiner Heimatstadt Elea benannten eleatischen Schule war Der von einer Rahmenhandlung eingeleitete Bericht uber die philosophische Erorterung zerfallt in zwei unterschiedlich gestaltete Teile Im ersten Teil werden Schwierigkeiten besprochen die sich aus der platonischen Ideenlehre ergeben Die Verwendung grundlegender Begriffe wie Viele und Eines fuhrt zu paradoxen Folgerungen wenn man Ideen als eigenstandig existierende metaphysische Entitaten und als Ursachen der Erscheinungen auffasst Ausserdem fehlt eine Erklarung fur den Zusammenhang zwischen Ideen und Erscheinungen und die Ideen scheinen prinzipiell unerkennbar zu sein Es gelingt nicht die Probleme zu losen die Uberlegungen fuhren in die Aporie Ratlosigkeit Der zweite Teil spielt sich zwischen Parmenides und Aristoteles ab Parmenides gibt Denkubungen vor die der Vorbereitung auf das Finden von Losungen fur die Probleme des ersten Teils dienen sollen Die Losungen selbst werden aber nicht prasentiert Der Parmenides gilt als Platons schwierigster und ratselhaftester Dialog Seit Jahrzehnten ist eine intensive kontrovers gefuhrte Forschungsdiskussion uber den philosophischen Gehalt im Gang die Forschungsliteratur ist ausserordentlich umfangreich Ein Hauptproblem besteht darin dass Platon hier die Ideenlehre einen Kernbestandteil seiner Philosophie als problematisch und widerspruchlich erscheinen lasst Umstritten ist was er mit der Kritik an der Ideenlehre bezweckt hat ob er sie uberhaupt ernst genommen oder nur als Ubungsstoff betrachtet hat welche Konsequenzen er gegebenenfalls daraus gezogen hat und wie die Qualitat der einzelnen Argumente im Dialog zu beurteilen ist Das Spektrum der Deutungen reicht von der Hypothese Platon habe die Ideenlehre im Alter aufgegeben bis zu Erklarungen denen zufolge die Ubungen im zweiten Teil den Leser befahigen sollen die Losungen selbst zu finden Einer umstrittenen Hypothese zufolge bietet die nur mundlich ubermittelte ungeschriebene Lehre des Philosophen den Ausweg aus der im Parmenides aufgezeigten Problematik Inhaltsverzeichnis 1 Rahmenhandlung Ort und Zeit 2 Die Gesprachsteilnehmer 3 Inhalt 3 1 Das Einleitungsgesprach 3 2 Die Diskussion uber Probleme der Ideenlehre 3 3 Das Einuben der philosophischen Untersuchungsmethode 4 Philosophischer Gehalt 5 Entstehung 6 Rezeption 6 1 Antike 6 2 Mittelalter 6 3 Fruhe Neuzeit 6 4 Moderne 7 Ausgaben und Ubersetzungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenRahmenhandlung Ort und Zeit BearbeitenDer eigentliche Dialog ist in eine verschachtelte Rahmenhandlung eingebettet Als Erzahler stellt sich zu Beginn ein Mann namens Kephalos vor der aus Klazomenai in Kleinasien stammt Er berichtet von einem Besuch in Athen den er mit einigen seiner Landsleute unternommen hat Die Rahmenhandlung beginnt auf der Agora dem Markt und Versammlungsplatz von Athen Dort trifft die Gruppe aus Klazomenai auf zwei Bekannte aus alter Zeit Platons Bruder Glaukon und Adeimantos Gemeinsam begibt man sich in das Haus von Glaukons und Adeimantos Halbbruder Antiphon im nahen Stadtteil Melite Dort erzahlt Antiphon auf Wunsch seiner Gaste von einem Gesprach das Parmenides Zenon Sokrates und Aristoteles vor langer Zeit gefuhrt haben Seine Schilderung des damaligen Gesprachsverlaufs macht den eigentlichen Inhalt des Parmenides aus Antiphon war allerdings bei der philosophischen Diskussion die er detailliert wiedergibt nicht selbst anwesend Er wurde erst lange nach diesem denkwurdigen Ereignis geboren Daher kennt er es nur aus der Darstellung eines Freundes Zenons namens Pythodoros in dessen Haus im Stadtteil Kerameikos die beiden Philosophen aus Italien damals gewohnt hatten Dort waren Sokrates und Aristoteles mit Parmenides und Zenon zusammengetroffen Pythodoros hatte als Gastgeber aufmerksam zugehort und sich alles gut gemerkt Jahrzehnte spater erzahlte er die Einzelheiten oftmals dem damals noch jugendlichen Antiphon der sich den Bericht des Pythodoros durch das haufige Anhoren einpragte Seither ist wiederum viel Zeit vergangen Antiphon ist nun ein reifer Mann doch seine Erinnerung an die Eindrucke seiner Jugendzeit lasst ihn nicht im Stich Daher ist er in der Lage seinen Gasten aus Klazomenai die Einzelheiten aus dem Gedachtnis wiederzugeben Die Handlung ist somit mehrfach verschachtelt Der Erzahler Kephalos kennt das Gesprach nur aus dritter Hand der Leser erfahrt es aus vierter Hand Nach den Angaben im Dialog hielten sich Parmenides und Zenon anlasslich der Grossen Panathenaen des bedeutendsten Festes der Athener in der Heimat des Sokrates auf Parmenides war etwa 65 Jahre alt Zenon etwa vierzigjahrig Sokrates noch sehr jung Die grossen Panathenaen wurden alle vier Jahre gefeiert Zu den Altersangaben der beteiligten Philosophen passt am besten die Feier die im Sommer 450 v Chr stattfand Damals war Sokrates neunzehn Jahre alt 1 Antiphon wurde wohl nach 423 v Chr geboren In der Zeit seines angeblichen Zusammenseins mit dem alten Pythodoros soll er ein Jugendlicher meirakion 2 also etwa 14 bis 17 Jahre alt gewesen sein Dafur kommt somit fruhestens das letzte Jahrzehnt des 5 Jahrhunderts v Chr in Betracht Da Antiphon auf die Darstellung des Pythodoros angewiesen war also Sokrates offenbar nicht personlich befragen konnte hat man sich wohl vorzustellen dass der 399 v Chr hingerichtete Sokrates nicht mehr am Leben war 3 Demnach musste der Bericht des Pythodoros in den ersten Jahren des 4 Jahrhunderts v Chr an Antiphon weitergegeben worden sein Antiphons Begegnung mit den Besuchern aus Klazomenai ware rund ein Vierteljahrhundert spater anzusetzen Demnach fallt die fiktive Rahmenhandlung des Parmenides wohl in die 370er Jahre Der chronologische Rahmen der sich aus diesen Uberlegungen ergibt ist mit der historischen Chronologie vereinbar Theoretisch konnte es sich so abgespielt haben das Gesprach mit Parmenides im Jahr 450 v Chr der Bericht des Pythodoros an Antiphon mehr als ein halbes Jahrhundert spater die Weitergabe der Erzahlung an Antiphons Besucher nach etwa zwei bis drei weiteren Jahrzehnten Dabei musste Pythodoros allerdings ein ungewohnlich hohes Alter erreicht haben Ausserdem beruht die Fiktion auf der Annahme dass der Verlauf einer langen inhaltlich sehr anspruchsvollen philosophischen Diskussion nach etwa sieben bis acht Jahrzehnten in denen er nur mundlich uberliefert wurde aus dem Gedachtnis getreu wiedergegeben werden konnte Dies setzt sowohl bei Pythodoros als auch bei Antiphon und dem Erzahler Kephalos eine ausserordentliche Gewissenhaftigkeit und Gedachtnisleistung voraus Historisch ware das in dieser Form unglaubwurdig doch konnte Platon hier von seiner literarischen Gestaltungsfreiheit Gebrauch machen 4 Fur einen Aufenthalt des Parmenides in Athen und eine Begegnung mit Sokrates gibt es ausser Platons Angaben keine Anhaltspunkte Die Gesprachsteilnehmer Bearbeiten nbsp Sokrates romische Buste 1 Jahrhundert Louvre Paris Die RahmenhandlungAn der Rahmenhandlung sind Kephalos Adeimantos Glaukon und Antiphon beteiligt Anwesend sind ferner Begleiter des Kephalos die nicht namentlich genannt werden und nicht das Wort ergreifen Kephalos von Klazomenai der Erzahler der Rahmenhandlung ist moglicherweise eine von Platon erfundene Gestalt Ausserhalb des Parmenides ist seine Existenz nirgends bezeugt Nach seiner Schilderung im Dialog kennt er Adeimantos und Glaukon seit langem deren Halbbruder Antiphon war noch ein Kind als Kephalos zum ersten Mal nach Athen kam Offenbar steht Kephalos zum Zeitpunkt der Rahmenhandlung schon in fortgeschrittenem Alter Ebenso wie seine Landsleute die ihn begleiten ist er sehr an Philosophie interessiert und begierig uber die beruhmte Diskussion mit Parmenides Naheres zu erfahren 5 Glaukon und Adeimantos sind auch aus anderen Werken ihres Bruders Platon bekannt Im Parmenides vermittelt Adeimantos bereitwillig die Zusammenkunft der Besucher aus Klazomenai mit seinem Halbbruder Antiphon Ansonsten spielen die beiden Bruder aber in diesem Dialog keine Rolle 6 Antiphon ist ein Sohn des Diplomaten Pyrilampes des zweiten Ehemanns von Platons Mutter Periktione Sowohl vaterlicher als auch mutterlicherseits stammt er von angesehenen Burgern Athens ab Der Stadtteil Melite westlich der Akropolis wo er lebt ist eine vornehme Gegend In seiner Jugend hat er sich eifrig mit Philosophie beschaftigt doch zum Zeitpunkt der Rahmenhandlung hat er das Interesse daran verloren nun widmet er sich wie sein gleichnamiger Grossvater hauptsachlich der Pferdezucht Nur auf eindringliches Bitten der Besucher erklart er sich bereit seine Erinnerungen auszubreiten 7 Die Diskussion mit ParmenidesBei der Zusammenkunft der Philosophen im Jahr 450 v Chr diskutieren Parmenides Zenon Sokrates und Aristoteles Pythodoros und zwei weitere Anwesende 8 horen schweigend zu und greifen nur einmal kurz ein um den zogernden Parmenides zu einer Darlegung zu bewegen Der erst neunzehnjahrige Sokrates tritt im Parmenides anders auf als in zahlreichen anderen Dialogen Platons Wahrend er sonst gewohnlich die dominierende Gestalt ist und den Gesprachsverlauf souveran lenkt ist er hier unerfahren und belehrungsbedurftig Er vertritt die platonische Ideenlehre die Platon erst nach dem Tod des historischen Sokrates entwickelt hat Die Ansichten die Platon seiner literarischen Dialogfigur hier in den Mund legt durfen daher nicht mit der Philosophie des historischen Sokrates gleichgesetzt werden Parmenides ist bei seinem Besuch in Athen fur damalige Verhaltnisse schon hochbetagt Er ist ein beruhmter Lehrer und vermittelt jungen wissbegierigen Athenern wie Sokrates und Aristoteles das methodische Rustzeug der philosophischen Analyse Dabei uberlasst er es ihnen die Losungen der Probleme die er ihnen stellt selbst zu finden Die Grunduberzeugungen dieser Dialogfigur entsprechen denen des historischen Vorsokratikers Parmenides Allerdings verbindet die literarische Figur dieses Gedankengut mit der platonischen Ideenlehre die ihrem historischen Vorbild unbekannt war 9 Parmenides erscheint in dem nach ihm benannten Dialog in der Rolle des uberlegenen hochangesehenen Meisters der die Bemuhungen des jungen Sokrates wohlwollend beobachtet Platon stellt ihn hier sehr respektvoll dar 10 Bei Parmenides Schuler Zenon von Elea handelt es sich um eine historische Gestalt von deren Leben aber abgesehen von einer sagenhaften Uberlieferung wenig bekannt ist Ob Platons Angaben im Parmenides auf glaubwurdigen biographischen Informationen uber Zenon fussen ist ungewiss Im Dialog erscheint Zenon als gutaussehender Mann von etwa vierzig Jahren Er hat mit einer Schrift in der er die Philosophie seines Lehrers verteidigt Aufsehen erregt Um die Richtigkeit der eleatischen Lehre vom einheitlichen Sein aufzuzeigen untersucht er die gegenteilige Auffassung und versucht ihre Konsequenzen als absurd zu erweisen 11 Der historische Politiker Aristoteles nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen beruhmten Philosophen profilierte sich als Anhanger der oligarchischen Richtung Wahrend der kurzlebigen Herrschaft der Oligarchen nach der vernichtenden Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg gehorte er dem Rat der Dreissig an einem Gremium das aus dreissig fuhrenden Reprasentanten der oligarchischen Bewegung bestand und von 404 bis 403 v Chr eine Schreckensherrschaft in der Stadt ausubte 12 Im Parmenides ist Aristoteles der jungste Diskussionsteilnehmer Im zweiten Teil des Dialogs beantwortet er im Zwiegesprach die Fragen des Parmenides Dabei erweist er sich als leicht lenkbar Einer Forschungshypothese zufolge wollte Platon mit der Einfuhrung dieser Dialogfigur auf seinen beruhmten gleichnamigen Schuler anspielen und ihn in ein unvorteilhaftes Licht rucken Dies ist moglich doch handelt es sich um eine blosse Vermutung die in der Forschung wenig Zustimmung gefunden hat 13 Auch Pythodoros auf dessen Bericht sich Antiphon im Dialog beruft hat wirklich gelebt Ein Vierteljahrhundert nach dem Zeitpunkt der fiktiven Diskussion mit Parmenides betatigte er sich als Befehlshaber im Peloponnesischen Krieg Laut dem Platon zugeschriebenen moglicherweise unechten Dialog Alkibiades I war er zahlender Schuler Zenons 14 Im Parmenides erscheint er als Hausbesitzer und Gastgeber von Parmenides und Zenon daher hat man sich ihn zu diesem Zeitpunkt wohl als mindestens dreissigjahrig vorzustellen 15 Inhalt BearbeitenDas Einleitungsgesprach Bearbeiten Kephalos berichtet als Erzahler der gesamten Dialoghandlung dass er zusammen mit einigen philosophisch interessierten Mannern aus seiner Heimatstadt Klazomenai nach Athen kam und dort auf dem Markt seinen alten Freund Adeimantos und dessen Bruder Glaukon traf Da die Besucher aus Klazomenai gehort hatten dass Adeimantos Halbbruder Antiphon eine mundliche Uberlieferung uber die Begegnung von Parmenides Zenon und Sokrates kannte wollten sie Naheres in Erfahrung bringen Gern vermittelte Adeimantos den Kontakt Man begab sich gemeinsam in Antiphons Haus und uberredete ihn zu erzahlen was er uber jenes Gesprach der beruhmten Philosophen wusste Obwohl sich Antiphon schon seit langem nicht mehr mit Philosophie befasste konnte er sich noch genau an alles erinnern was er in seiner Kindheit von dem greisen Pythodoros gehort hatte der als Gastgeber von Parmenides und Zenon bei der Diskussion anwesend gewesen war 16 Es folgt Kephalos Wiedergabe von Antiphons Bericht Anfangs erzahlt Kephalos in indirekter Form spater geht er zur Mitteilung des Gesprachsverlaufs in direkter Rede uber Die Diskussion uber Probleme der Ideenlehre Bearbeiten Die Klarung der VoraussetzungenZenon hat im Haus des Pythodoros einer Schar von Horern darunter Sokrates seine Abhandlung die in Athen bisher unbekannt war vorgelesen Anschliessend wird daruber diskutiert Zenons Schrift enthalt eine Darstellung der eleatischen Lehre Deren Kerngedanke ist eine scharfe Trennung zwischen dem einheitlichen uberzeitlichen Seienden und der Vielfalt der entstehenden und vergehenden nur scheinbar realen Erscheinungen Die Vorgeschichte der Abfassung des Traktats bildet ein Streit um die eleatische Philosophie Parmenides hatte in einem beruhmten Lehrgedicht seine Auffassung vorgetragen es gebe nur ein einziges Seiendes alle Vielheit sei Illusion Mit dieser paradox wirkenden Lehre hatte der eleatische Denker Aufsehen und Anstoss erregt Spotter nahmen seine Behauptung als lacherliche Absurditat aufs Korn Daraufhin schrieb Zenon der damals noch jung war seine Abhandlung in der er die These seines Lehrers polemisch verteidigte 17 Inzwischen ist er ein reifer Mann geworden und distanziert sich von seiner damaligen Streitlust Inhaltlich halt er aber an seiner Uberzeugung fest Um sie als zutreffend zu erweisen wahlt er den Weg der Widerlegung der gegenteiligen Ansicht Er versucht zu zeigen dass die Annahme einer wirklich existierenden Vielheit zu widersinnigen Folgerungen fuhre und daher aufgegeben werden musse Nach seiner Darlegung kann das Seiende keinesfalls eine reale Vielheit sein denn dann mussten die real existierenden vielen Entitaten untereinander einerseits ahnlich andererseits aber zugleich unahnlich sein Zwischen dem Ahnlichen und dem Unahnlichen bestehe aber ein kontrarer Gegensatz der ausschliesse dass eine reale Entitat einer anderen realen Entitat zugleich ahnlich und unahnlich sein konne Hier hakt Sokrates als Zuhorer ein nachdem Zenon seinen Vortrag beendet hat und bittet um eine Erklarung 18 Sokrates geht bei seiner Stellungnahme zu Zenons Argumentation von der Ideenlehre aus Ahnlichkeit und Unahnlichkeit sind fur ihn Ideen das heisst reale zeitlose Gegebenheiten im Sinne von Parmenides Forderung das Seiende musse aller Veranderung entzogen sein Als Ideen sind sie den veranderlichen Erscheinungen ubergeordnet sie bestehen unabhangig von ihnen und verleihen ihnen die Eigenschaften ahnlich und unahnlich Im Rahmen dieses Modells stellt das Ineinandergreifen von Ahnlichem und Unahnlichem in der Welt der Erscheinungen fur Sokrates kein Problem dar Er kann es darauf zuruckfuhren dass die sinnlich wahrnehmbaren Dinge von beiden Ideen der des Ahnlichen und der des Unahnlichen beeinflusst werden und diese Einflusse sich vermischen Die Ideen hingegen sind in ihrem Dasein sowohl von den Erscheinungen als auch voneinander ganzlich abgetrennt Daher kann es die reine Unahnlichkeit das schlechthin Unahnliche als Idee geben und dieser Idee kommt keinerlei Ahnlichkeit zu Ebenso gibt es die Ahnlichkeit als Idee an der nichts unahnlich ist Somit konnen Ideen von Gegensatzlichem als reale Vielheit existieren die Welt des Seienden muss nicht wie die Eleaten meinen absolut homogen sein Erst wenn die Eleaten zeigen konnten dass die von ihnen behauptete widersinnige Mischung von Ahnlichkeit und Unahnlichkeit die Ideenwelt betrafe erhielte ihre Argumentation gegen die Realitat der Vielheit Gewicht 19 Obwohl Sokrates damit Parmenides und Zenon widerspricht sind sie uber seinen Eifer und seinen Einwand erfreut denn sie teilen grundsatzlich seine Vorstellung dass alles Veranderliche und Vergangliche auf Unveranderliches zuruckgefuhrt werden musse Parmenides vergewissert sich dass Sokrates tatsachlich alle Allgemeinbegriffe als Ideen auffasst also nicht nur eine Idee der Ahnlichkeit und eine Idee der Unahnlichkeit annimmt sondern beispielsweise auch das Gerechte an sich das Schone an sich und das Gute an sich als Ideen betrachtet Unsicherheit zeigt Sokrates allerdings bei der Frage ob es Ideen nicht nur von Eigenschaften sondern auch von Dingen gibt etwa eine Idee des Feuers oder eine Idee des Menschen Unsinnig kommt ihm die Einordnung negativ bewerteter Begriffe in die Welt der ewigen musterhaften Ideen vor er weigert sich zuzugeben dass es auch Ideen von Kot Dreck und anderen verachtlichen und wertlosen Dingen geben musse obwohl sein Modell dies zu erfordern scheint Parmenides fuhrt diese Inkonsequenz auf das jugendliche Alter des Sokrates zuruck denn in der Jugend sei man noch nicht frei von konventionellen Vorurteilen Fur Parmenides ist es selbstverstandlich dass im Rahmen der Ideenlehre nicht nur den Dingen die den Menschen gefallen jeweils eigene Ideen zugeordnet sein mussen keine Erscheinung kann ohne eine besondere Idee sein von der sie hervorgerufen wird 20 Das Verhaltnis von Ideen und ErscheinungenAnschliessend weist Parmenides auf fundamentale Schwierigkeiten hin die sich ergeben wenn man das Verhaltnis der Ideen zu den Erscheinungen genauer zu erfassen versucht Nach der Ideenlehre sind alle sinnlich wahrnehmbaren Objekte Bundel von Eigenschaften deren unterschiedliche und wechselnde Kombinationen jeweils die besondere Beschaffenheit des einzelnen Objekts ausmachen Die Eigenschaften treten auf weil die Objekte die Ideen in sich aufnehmen und damit deren gestaltendem Einfluss unterliegen Beispielsweise ist ein grosses Ding gross weil es etwas von der Idee der Grosse empfangt und damit gewissermassen an dieser Idee teilnimmt 21 Hier stellt sich aber die Frage wie ein solches Teilnehmen vorstellbar ist Wenn jede Idee wie es die Ideenlehre fordert eine unveranderliche Einheit ist muss sie unteilbar sein Somit kann sie nicht auf die an ihr teilnehmenden Sinnesobjekte aufgeteilt werden sondern muss von jedem Objekt gleichermassen als Ganzes aufgenommen werden Dem steht aber der Umstand entgegen dass die Objekte verschieden und voneinander getrennt sind Ein und dieselbe Idee musste also in ihrer Gesamtheit zugleich in einer Vielzahl von separaten Objekten vollstandig prasent sein Parmenides vergleicht dies mit einem Segeltuch das mehrere Menschen bedeckt so dass es scheinbar als Ganzes uber sie ausgebreitet ist In Wirklichkeit bedeckt aber jeden von ihnen nur ein bestimmter Teil des Tuchs Analog musste man sich die Beziehung der separaten Einzelobjekte zu einer Idee als Beteiligung an einem bestimmten Teil von ihr vorstellen Dann ware die Idee aber doch teilbar was ihre Existenz als einheitliche Realitat aufheben wurde 22 Ausserdem ist die Vorstellung von aufteilbaren Ideen in sich widerspruchlich Wenn beispielsweise die Idee der Grosse aufgeteilt wird konnen die Teile nicht umfassender sein als das Ganze dessen Teile sie sind vielmehr sind sie kleiner Dann waren grosse Dinge nicht durch Teilnahme an der Idee der Grosse gross sondern durch Teilnahme an etwas was kleiner ist als die Idee der Grosse also relative Kleinheit aufweist Das ist widersinnig Ausserdem ware dann die Idee der Kleinheit grosser als ihre Teile es gabe also Teile der Kleinheit die mehr Kleinheit aufwiesen als die absolute Kleinheit 23 Die SelbstpradikationEin weiteres gravierendes Problem ergibt sich aus der Selbstpradikation der Zugehorigkeit der Idee einer Eigenschaft zur Menge der Objekte die diese Eigenschaft aufweisen Es kann nicht sein dass die Idee der Grosse zwar die Ursache der Grosse aller grossen Dinge aber selbst nicht gross ist Wenn sie eine eigenstandige real existierende Entitat ist bildet sie zusammen mit allen Objekten denen sie Grosse verleiht eine Menge die dadurch gekennzeichnet ist dass alle ihre Elemente die Eigenschaft Grosse aufweisen Dann fragt sich welche Instanz dieser Menge die Eigenschaft Grosse verleiht Diese Instanz musste der Idee der Grosse ebenso wie den einzelnen grossen Dingen ubergeordnet sein Sie ware also umfassender und somit grosser als die Idee der Grosse Ausserdem musste ihre Grosse aus demselben Grund von einer weiteren noch grosseren Instanz erzeugt sein Damit ergibt sich ein infiniter Regress ein Fortschreiten ins Endlose Dann waren die Ideen keine Einheiten sondern durch grenzenlose Vielheit charakterisiert Zur Zuruckfuhrung der Vielfalt der Erscheinungen auf einfache einheitliche Prinzipien waren sie nicht mehr geeignet Diese Zuruckfuhrung ist aber der Ausgangspunkt des Sokrates seine Begrundung der Ideenlehre die solche einfache Prinzipien in den Ideen findet Die Ideenlehre verlore also ihre Basis 24 Der Einwand des Sokrates dass die Ideen vielleicht Gedanken sind die als solche in den Seelen erscheinen und so betrachtet nicht dem Regress unterliegen hilft nicht weiter Er wird durch die Entgegnung des Parmenides widerlegt dass es nicht Gedanken von nichts sondern von etwas Seiendem waren das heisst von objektiv existierenden Ideen Wenn die Ideen nur Gedanken der Menschen waren konnten sie nicht die Muster und Erzeuger von Dingen sein die keine Gedanken sind sondern in der Natur vorhanden sind Wenn die Naturdinge Produkte von Gedanken waren mussten sie selbst aus Gedanken bestehen 25 Sokrates deutet die Beziehung zwischen Ideen und Erscheinungen im Sinne der Ideenlehre als Verhaltnis zwischen Urbildern und deren Abbildern Dagegen macht Parmenides geltend dies sei ein Ahnlichkeitsverhaltnis Wenn aber zwischen Urbild und Abbild Ahnlichkeit bestehe mussten sie beide an einem ubergeordneten Urbild teilhaben das die Ursache dieser Ahnlichkeit sei Damit gerate man wiederum in einen infiniten Regress 26 Die Frage der ErkennbarkeitEine noch gravierendere Schwierigkeit sieht Parmenides auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie Sie tritt auf wenn man zu erklaren versucht wie der Mensch uberhaupt eine Erkenntnis von Ideen erlangen kann Parmenides zeigt dies indem er die Rolle eines Kritikers der Ideenlehre ubernimmt Dessen Argumentation die Parmenides als schwer widerlegbar bezeichnet lautet Wenn es die Ideenwelt gibt ist die Schranke zwischen ihr und der Erscheinungswelt von prinzipieller Art da diese beiden Bereiche ihrer Natur nach absolut verschieden sind Aus der Annahme einer eigenstandigen autarken Ideenwelt ergibt sich deren grundsatzliche Unzuganglichkeit fur den Menschen als Bewohner der Erscheinungswelt Somit sind die Ideen wenn sie so beschaffen sind wie es die Ideenlehre fordert notwendigerweise entweder nichtexistent oder unerkennbar Die Dinge der Erscheinungswelt konnen nur untereinander Beziehungen eingehen und die Ideen konnen nur aufeinander bezogen sein Beispielsweise ist ein Sklave immer Sklave eines bestimmten menschlichen Herrn und niemals Sklave der Idee des Herrentums und die Idee des Herrentums kann nur mit der Idee des Sklaventums zusammenhangen und nicht mit einzelnen Sklaven Daher kann sich auch jedes menschliche Wissen nur auf eine Wahrheit beziehen die bei uns ist und jeweils ein konkretes Erkenntnisobjekt betrifft Ein Wissen schlechthin das nicht auf einen bestimmten Gegenstand bezogen ist sondern auf die Idee der Wahrheit auf die Wahrheit an sich liegt jenseits des Horizonts der Menschen Um ein Wissen uber einzelne Ideen zu erlangen musste man aber zuerst das erkennen was hinsichtlich der Ideen Wahrheit ist Das heisst man musste zuerst die Ideen des Wissens und der Wahrheit erfassen Aus diesen Uberlegungen ergibt sich nicht nur dass dem Menschen die Ideenwelt prinzipiell verschlossen ist sondern auch dass ein Gott der Erkenntnis der Ideen besitzt keinen Zugang zur Menschenwelt haben kann 27 Das Einuben der philosophischen Untersuchungsmethode Bearbeiten Sokrates ist den Ausfuhrungen des Parmenides gefolgt er sieht deren Schlussigkeit ein und findet vorerst keine Losungen Es zeigt sich dass er voreilig geglaubt hat er konne die Wirklichkeit der Ideen erfassen Ihm fehlt noch die notige Schulung die einen Philosophen befahigt Fragen wie die hier diskutierten umfassend zu untersuchen Parmenides weist darauf hin dass man erst dann eine gut begrundete Entscheidung treffen kann wenn man alle Moglichkeiten hinsichtlich der Konsequenzen die sich aus ihnen ergeben gepruft hat 28 Sokrates bittet um eine Demonstration dieser Untersuchungstechnik Parmenides zogert zunachst gibt aber dann den vereinten Bitten der Anwesenden nach Da er nicht monologisieren will benotigt er fur die Vorfuhrung einen Partner Er entscheidet sich fur Aristoteles 29 Mit ihm zeigt er in einer gedrangten Aufeinanderfolge von Thesen Fragen und Antworten auf wie philosophische Analysen durchzufuhren sind Als Gegenstand der beispielhaften Untersuchung wahlt er ein Kernthema seiner Philosophie die Frage ob das Eine ist oder nicht ist Zum Zweck der Klarung ist fur jede der beiden Hypothesen Das Eine existiert und Das Eine existiert nicht zu prufen ob sie Bestandteil eines widerspruchsfreien Systems sein kann also insofern stichhaltig ist Zu untersuchen sind sowohl die Konsequenzen aus der Existenz oder Nichtexistenz des Einen als auch diejenigen aus der Existenz oder Nichtexistenz des Anderen das heisst einer Mehrzahl von Entitaten 30 Schema einer umfassenden philosophischen UntersuchungDie Gesamtuntersuchung besteht aus acht Schritten oder Einzeluntersuchungen fur die sich schon in der Antike die Bezeichnung Hypothesen eingeburgert hat 31 Dieser auch in der modernen Forschung oft verwendete Ausdruck ist hier allerdings missverstandlich denn es handelt sich nicht um acht verschiedene Annahmen sondern um acht Arten von Konsequenzen die sich aus den beiden Annahmen Hypothesen Das Eine ist und Das Eine ist nicht ergeben 32 Diese acht Aspekte des Problems die systematisch untersucht werden mussen lassen sich schematisch so darstellen 33 Das Eine ist ist nicht Konsequenzen fur das Eine Konsequenzenfur das Andere die Vielheit Konsequenzen fur das Eine Konsequenzenfur das Andere die Vielheit in Bezug aufsich selbst in Bezugauf das Andere die Vielheit in Bezugauf das Eine in Bezug aufsich selbst in Bezugauf das Andere die Vielheit in Bezug aufsich selbst in Bezugauf das Eine in Bezug aufsich selbstErste UntersuchungDie erste Untersuchung gilt der Hypothese dass das Eine ist das heisst dass eine schlechthin einfache Entitat real existiert 34 Dagegen bringt Parmenides unter anderem vor Wenn das Eine Teile hat ist es eine Vielheit und somit keine Einheit also nicht Eines Wenn es keine Teile hat ist es ein Ganzes Ganzheit ist aber dann gegeben wenn nichts fehlt Das setzt die Existenz von Teilen voraus die fehlen konnten Beide Moglichkeiten fuhren somit zum Ergebnis dass das Eine die teillose Einheit nicht ist 35 Ein teilloses Eines kann weder Anfang noch Ende noch Mitte haben es muss ausdehnungs grenzen und gestaltlos sein Es kann in nichts anderem sein denn sonst ware es von dem Umgebenden ringsum beruhrt was Teile des Einen voraussetzen wurde Daher kann es keinen Ort haben es ist nirgendwo Ausserdem kann es weder in Ruhe noch in Bewegung sein Bewegung scheidet aus weil es sich mangels Ausdehnung nicht um seine Mitte drehen kann und eine Positionsanderung eine Umgebung erfordern wurde in der sich das Eine befande was wegen der Teillosigkeit bereits ausgeschlossen wurde Auch ein Ruhezustand wurde eine Umgebung voraussetzen auf die bezogen die Entitat ruhend ware Somit kann das Eine weder in Bewegung noch in Ruhe sein 36 Weitere Argumente dieser Art fuhren zum Ergebnis dass dem Einen auch keine der Eigenschaften identisch und verschieden ahnlich und unahnlich gleich gross und ungleich gross zukommen kann und dass es nicht in der Zeit existieren kann und nichts mit der Zeit zu tun haben kann Wenn es keinen Bezug zur Zeit hat konnen Aussagen wie Das Eine war Das Eine ist geworden und Das Eine wird sein nicht zutreffen Also kann auch die gegenwartsbezogene Aussage Das Eine ist nicht richtig sein Demnach ist das Eine nicht und kann nicht erfasst werden 37 Zweite UntersuchungMit der zweiten Untersuchung kehrt Parmenides zum Ausgangspunkt zuruck und pruft die Frage nach der Existenz des Einen nochmals Wenn das Eine ist muss ihm notwendigerweise ein Sein zukommen Das Sein des Einen ist aber vom Einen als solchem verschieden Ware es mit ihm identisch so wurde man nicht vom Sein des Einen sondern nur vom Einen sprechen Das Eine hat also zwei Eigenschaften eines zu sein und seiend zu sein Somit ist es nicht absolut einheitlich sondern hat zwei Aspekte und das bedeutet zwei Teile Von diesen hat wiederum jeder zwei Teile einen Einheitsaspekt und einen Seinsaspekt da er sowohl etwas eine Entitat und als solche eine Einheit als auch etwas Seiendes ist Es ergeben sich also auf dieser Unterteilungsebene vier Teile von denen wiederum jeder zweigeteilt ist und so fort Somit ist das Eine paradoxerweise eine Vielheit eine unendliche Menge von Entitaten 38 Des Weiteren gilt Wenn das Eine einen Einheitsaspekt und einen Seinsaspekt hat und diese nicht identisch sind dann sind sie voneinander verschieden Die Verschiedenheit ergibt sich weder aus dem Einssein noch aus dem Sein sondern ist eine dritte Gegebenheit Das Eine umfasst also neben Sein und Einssein noch ein drittes Element Damit werden zugleich auch die Zahlen Eins Zwei und Drei vorausgesetzt Daraus wiederum folgt die Existenz von gerade und ungerade und der unendlichen Menge der ubrigen Zahlen die alle am Sein teilnehmen Das Seiende erweist sich als grenzenlose Vielfalt und jeder der unzahligen Entitaten kommen die Eigenschaften eines und seiend zu Wiederum stellt sich heraus dass das Eine paradoxerweise zugleich Einheit und Vielheit ist Dies gilt sowohl fur den Einheitsaspekt als auch fur den Seinsaspekt 39 Weitere paradoxe Folgerungen lauten Das Eine ist begrenzt und unbegrenzt gestaltet und gestaltlos in sich selbst und in einem anderen Es ist zugleich mit sich selbst identisch und von sich selbst verschieden sowie mit allem anderen identisch und von allem anderen verschieden Es muss das Andere und sich selbst beruhren und zugleich nicht beruhren und dem Anderen und sich selbst quantitativ gleich und zugleich ungleich sein Ausserdem erfordert sein Sein dass ihm Zeit beigelegt wird Damit tritt es in den Bereich des Werdens und Vergehens ein was zu weiteren widersinnigen Konsequenzen fuhrt Es muss dann einen Ubergang zwischen Zustanden wie bewegt und ruhend geben den das Eine vollzieht Dieser muss plotzlich geschehen denn nichts kann gleichzeitig bewegt und ruhend sein Der Augenblick des Ubergangs kann somit kein Bestandteil des Zeitkontinuums sein da er sonst entweder dem vorherigen oder dem nachherigen Zustand zugeordnet ware Also liegt er ausserhalb der Zeit und das Eine das den Ubergang vollzieht ist in diesem Moment weder bewegt noch unbewegt Das Eine fuhrt einen Akt des Werdens aus ohne dabei in der Zeit zu sein 40 Dritte UntersuchungDie dritte Untersuchung geht wiederum von der Hypothese aus dass das Eine ist und pruft sie unter dem Gesichtspunkt des Verhaltnisses des Einen zum Anderen Auch hier treten Widerspruche auf 41 Das Andere die Gesamtheit desjenigen was nicht das Eine ist kann nicht das Eine sein sondern muss dessen Gegenteil darstellen denn durch seinen Gegensatz zum Einen wird es konstituiert Es ist eine Vielheit die aus Teilen besteht welche zusammen ein Ganzes bilden Jedes Ganze ist aber als solches eine Entitat und damit eine Einheit Als Einheit nimmt es am Einen teil Also ist das Andere zugleich am Einen beteiligt und das absolute Gegenteil des Einen Dasselbe gilt fur die einzelnen Teile des Anderen 42 Die weiteren Folgerungen entsprechen denen die sich bereits fur das Eine ergeben haben Auch fur das Andere lasst sich zeigen dass es zugleich begrenzt und unbegrenzt ahnlich und unahnlich bewegt und ruhend sein muss 43 Vierte UntersuchungAls nachstes wird die Frage untersucht welche Konsequenzen die Trennung des Einen vom Anderen fur das Andere hat wenn vorausgesetzt wird dass das Eine ist Das Andere umfasst samtliche Entitaten die nicht das Eine sind Demnach kann es nichts Drittes ausserhalb der Dualitat des Einen und des Anderen geben Das Eine und das Andere mussen vollig voneinander getrennt sein und es kann keine ubergeordnete Einheit geben die sowohl das Eine als auch das Andere umfasst Wenn es aber nur das Eine und das Andere gibt und das Andere nichts vom Einen in sich hat kann es im Anderen keine Zweiheit oder Dreiheit geben da Zahlen das Vorhandensein der Zahl Eins voraussetzen Das bedeutet dass das Andere keine Gegensatze umfassen kann Es kann also nicht das sein was es definitionsgemass sein musste sondern muss ebenso wie das Eine von Bestimmungen wie identisch verschieden ahnlich unahnlich bewegt und ruhend frei sein 44 Die Bilanz der bisherigen Uberlegungen lautet dass das Eine wenn es ist einerseits alles andererseits aber nicht einmal Eines ist sowohl in Bezug auf sich selbst als auch in Bezug auf das Andere 45 Funfte UntersuchungIn den vier anschliessenden Untersuchungen geht es um die Konsequenzen der Annahme dass das Eine nicht ist Die Hypothese dass das Eine nicht ist ist der Ausgangspunkt von Aussagen uber das nichtseiende Eine Die Aussage Das Eine ist nicht ist nur sinnvoll wenn sie einen definierbaren Gegenstand hat Das Eine muss also auch dann wenn es nicht ist etwas Bestimmbares das heisst von allem anderen Abgrenzbares sein Die Bestimmung besteht darin dass es vom Anderen verschieden ist Ausserdem muss es ein Wissen daruber geben konnen denn die Aussage dass es nicht ist ist nur dann sinnvoll wenn man versteht was damit gemeint ist und das setzt gedankliche Erfassbarkeit voraus Wenn es hinsichtlich seines moglichen Nichtseins erkennbar ist gehort es insofern dem Bereich des Erkennbaren an Da es sich auch als Nichtseiendes vom Anderen unterscheidet muss es die Eigenschaften Verschiedenartigkeit und Unahnlichkeit aufweisen Da es nur dem Anderen nicht sich selbst unahnlich ist kommt ihm ausserdem auch die Eigenschaft ahnlich zu Des Weiteren zeigt Parmenides dass das nichtseiende Eine auch zugleich Gleichheit und Ungleichheit Sein und Nichtsein Unwandelbarkeit und Veranderung in sich haben muss 46 Sechste UntersuchungDie sechste Untersuchung ist eine Gegenbetrachtung die von einem absoluten Verstandnis der Aussage Das Eine ist nicht ausgeht Wenn das Eine absolut nicht ist kann es nicht werden und vergehen also Sein gewinnen und einbussen es kann sich nicht verandern und keinerlei Eigenschaften aufweisen Es kann in keiner Beziehung zur Zeit stehen kann nicht erkannt werden und kein Gegenstand sinnvoller Aussagen sein 47 Das Ergebnis ist also dem der funften Untersuchung entgegengesetzt 48 Siebte UntersuchungIn der siebten Untersuchung wird gepruft wie sich die hypothetische absolute Nichtexistenz des Einen auf das Andere auswirkt Wenn das Eine nicht ist kann das Andere nicht durch Abgrenzung vom Einen bestimmt werden Das Andere muss aber als solches das Element der Verschiedenheit mit einschliessen Die Verschiedenheit muss also innerhalb des Bereichs des Anderen liegen und dessen Inhalte betreffen Diese konnen aber wenn es das Eine nicht gibt keine Einheiten sein Es kann sich also nur um undifferenzierte Massen handeln Solche Massen konnen mangels eines Faktors der sie zu Einheiten machen konnte nicht wirklich gross oder klein begrenzt oder unbegrenzt ahnlich oder unahnlich usw sein sondern nur so scheinen 49 Achte Untersuchung und GesamtergebnisDie achte Untersuchung zeigt die Absurditat einer Welt die ohne das Eine aber mit dem Anderen besteht Ein solches Anderes kann weder eine Einheit noch eine Vielheit sein und nicht einmal als Einheit oder Vielheit erscheinen denn eine Vielheit ware eine Menge von Einheiten Also ist dieses Andere nichts Wenn das Eine absolut nicht ist ist auch das Andere absolut nicht Dann gibt es auch keinen Anschein von irgendetwas sondern schlechthin nichts 50 Abschliessend fasst Parmenides die paradoxen Ergebnisse der Untersuchungen zusammen Von welchen Annahmen auch immer man ausgeht das Ergebnis ist stets dass das Eine und das Andere sowohl im Verhaltnis zueinander als auch jeweils fur sich betrachtet zugleich alles sind und nicht sind alles zu sein scheinen und nicht zu sein scheinen Mit dieser Feststellung der Aristoteles zustimmt endet der Dialog 51 Philosophischer Gehalt BearbeitenIn der intensiven Forschungsdiskussion uber den philosophischen Gehalt des Parmenides steht die Frage im Mittelpunkt wie Platon die eingehende Kritik an seiner Ideenlehre die er dort vortragen lasst bewertet und welche Folgerungen er daraus gezogen hat Das Spektrum der Deutungen reicht von der Hypothese dass er die Ideenlehre in seiner letzten Schaffensphase aufgegeben habe 52 bis zur Annahme er habe die im Dialog aufgeworfenen Probleme restlos gelost und die Ideenlehre sei dabei intakt geblieben 53 Nach der letzteren Interpretation hat er den Parmenides als Ubungstext fur seine Schuler verfasst da er erwartete dass sie aufgrund ihrer philosophischen Ausbildung in der Lage seien durch eigenes Nachdenken die Losungen zu finden Einer mittleren Deutungsrichtung zufolge hat Platon die Ideenlehre in der Form in der sie in Schriften seiner mittleren Schaffensperiode formuliert ist fur korrekturbedurftig gehalten und im Parmenides die Notwendigkeit erkennen lassen das Konzept zu uberdenken das Resultat war eine neue Version der Lehre die er in spaten Werken zur Geltung brachte 54 Manche Forscher meinen wenn man die Ideenlehre richtig verstehe zeige sich dass sie von der Kritik gar nicht betroffen sei Diese richte sich nur gegen falsche von Platon abgelehnte Interpretationen der Ideenlehre 55 Fur eine optimistische Haltung Platons sprechen Hinweise seines Parmenides der im Dialog behauptet ein begabter hinreichend geschulter Philosoph konne die Schwierigkeiten meistern was allerdings nicht einfach sei 56 Ausserdem lasst Platon Parmenides feststellen wenn man nicht Ideen voraussetze sei eine philosophische Untersuchung gar nicht moglich 57 Demnach steht und fallt die Philosophie mit der Annahme dass Ideen real sind denn nur unter dieser Voraussetzung ist die philosophische Verwendung von Begriffen und Klassifizierung von Objekten sinnvoll Strittig ist die Stichhaltigkeit einzelner Argumente von Platons Parmenides Hier geht es um die Frage ob Fehlschlusse vorliegen oder logisch unzulassige Annahmen vorausgesetzt werden Daruber gehen die Meinungen weit auseinander Manche Forscher halten die Ableitung der einzelnen Folgerungen fur logisch fehlerhaft andere fur schlussig fur manche sind die Ausgangsthesen Das Eine ist und Das Eine ist nicht sinnvolle Aussagen fur andere handelt es sich um Verstosse gegen die logische Syntax 58 Oft wird darauf hingewiesen dass die im Parmenides thematisierten Schwierigkeiten der Ideenlehre teilweise auf eine Verdinglichung der Ideen zuruckzufuhren sind Dabei handelt es sich um einen Fehler in der Beweisfuhrung der darin besteht dass man von einer Analogie von Ideen und Dingen ausgeht ohne dabei deren Verschiedenartigkeit hinreichend zu beachten Ein Beispiel dafur ist der im Dialog angestellte Vergleich mit einem Segeltuch Vermutlich wollte sich Platon gegen ein dingliches Verstandnis der Ideenlehre wenden indem er dem Leser dessen fatale logische Folgen vor Augen fuhrte 59 Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mehrdeutigkeit von Begriffen wie das Eine und sein Die Frage ob Platons Parmenides die Begriffe durchgangig im selben Sinn verwendet ist umstritten 60 Eine Deutungsrichtung betont den Gegensatz zwischen der platonischen und der eleatischen Philosophie Ihr zufolge hat Platon zeigen wollen dass die Denkweise der Eleaten zwangslaufig in eine Sackgasse fuhre Er musste sich mit der Lehre des Parmenides auseinandersetzen da sie mit Kerngedanken seiner Ideenlehre der Methexis Teilhabe und der Mimesis Nachahmung unvereinbar ist Mit der Vorstellung dass die Sinnesobjekte als Abbilder an den Ideen als ihren Urbildern teilhaben oder sie nachahmen versucht die Ideenlehre den Zusammenhang zwischen den veranderlichen Einzeldingen und den unwandelbaren Ideen verstandlich zu machen Die Einwirkung der Ideen soll die Existenz und Beschaffenheit der Phanomene erklaren Die eleatische Ontologie trennt jedoch das unveranderliche Seiende radikal von der nichtseienden illusionaren Welt der Sinnesobjekte Damit schliesst sie eine Teilhabe oder Nachahmung prinzipiell aus in ihrem Rahmen kann es keinerlei Beziehung zwischen dem Seienden und dem Nichtseienden geben 61 Daruber hinaus hebt Samuel Scolnicov einen methodischen Gegensatz zwischen Platon und Parmenides hervor Der historische Parmenides sei der erste Cartesianer gewesen Wie Rene Descartes sei er von der Uberlegung ausgegangen dass ein methodisch korrektes Vorgehen zu absolut sicheren Ergebnissen fuhren musse wenn man eine evidente Tatsache als Ausgangspunkt wahle und aus ihr alles ableite Gegenteilige Annahmen konnten als falsch erwiesen werden indem man ihre Selbstwiderspruchlichkeit aufzeige Dies sei das Standardverfahren von Parmenides und Zenon gewesen Platon habe diese Vorgehensweise der Eleaten insbesondere den Gedanken einer evident wahren Aussage als Ausgangspunkt abgelehnt und im Parmenides kritisiert 62 Viel erortert wird das Verhaltnis des Parmenides zur stark umstrittenen ungeschriebenen Lehre oder Prinzipienlehre Platons Eine Reihe von Forschern meint Platon wende sich mit dem Parmenides gegen die Uberzeugung der Eleaten das unwandelbare Sein sei das hochste Prinzip Er wolle den Leser auf die Erkenntnis vorbereiten dass ein Ausweg aus den im Dialog aufgezeigten Schwierigkeiten nur gefunden werden konne wenn man oberhalb der Ideenebene eine Metaebene ansetze auf der sich das uberseiende Eine befinde Nur die Lehre vom uberseienden Einen ermogliche die Auflosung der Widerspruche in die man gerate wenn man das Eine als seiend oder als nichtseiend betrachte Davon handle Platons Prinzipienlehre die er nur mundlich in der Akademie dargelegt habe die aber aus den Quellenzeugnissen in den Grundzugen rekonstruierbar sei Mit diesem Verstandnis greifen einige moderne Forscher darunter Jens Halfwassen Christoph Horn und Ingeborg Schudoma einen Deutungsansatz auf von dem schon die antiken Neuplatoniker ausgingen In der neuplatonischen Tradition spielt das uberseiende Eine als hochstes Prinzip und Ursprung von allem eine zentrale Rolle Andere Philosophiehistoriker Giovanni Reale Maurizio Migliori interpretieren den Parmenides ebenfalls prinzipientheoretisch und finden darin Hinweise auf eine uberseiende Ebene vertreten jedoch ein etwas anderes Modell Sie lehnen den streng monistischen Aspekt der neuplatonischen Deutungstradition ab und behaupten Platon habe der gesamten Wirklichkeit eine bipolaren Struktur zugeschrieben Er habe die unbestimmte Zweiheit das Andere des Parmenides nicht aus dem Einen hervorgehen lassen sondern sie als eigenstandiges Urprinzip betrachtet und ebenso wie das Eine ausserhalb des Seins verortet 63 Wiederum andere halten die prinzipientheoretische Deutung fur vollig verfehlt 64 Zu sehr regen jahrzehntelangen Diskussionen haben die beiden Argumente des Parmenides die einen infiniten Regress aufzeigen Anlass gegeben Diese Thematik wird in der Forschung in Zusammenhang mit einer Kritik des Aristoteles an der Ideenlehre erortert die unter der Bezeichnung Argument des dritten Menschen Third Man Argument TMA bekannt ist Das Argument des dritten Menschen entspricht dem ersten Regressargument im Parmenides Mit dem dritten Menschen ist die ubergeordnete dritte Instanz uber der Idee des Menschen und den Menschen als Einzelwesen gemeint die nach dem Regressargument erforderlich ist wenn man annimmt dass die Idee mit den Einzelwesen eine Klasse bildet Die modernen Debatten drehen sich um die Fragen ob die Regressargumente ein triftiger Einwand gegen die Ideenlehre sind und wie Platon dies eingeschatzt hat Die Beantwortung hangt philologisch vom Verstandnis des Textes ab und philosophisch davon ob die Annahmen die zum infiniten Regress fuhren fur die Ideenlehre notwendig sind und ob Platon sie fur erforderlich hielt 65 Franz von Kutschera meint der wichtigste Schlussel zum Verstandnis des Parmenides liege in der mereologischen Logik die Platon in dem Dialog verwendet habe Er habe uber eine Mereologie eine Lehre vom Verhaltnis eines Ganzen zu dessen Teilen verfugt die er voraussetze aber nicht begrunde 66 Verschiedentlich ist die Ansicht geaussert worden einzelne Ausfuhrungen im Parmenides seien Reaktionen Platons auf das Ideenverstandnis des Eudoxos von Knidos Eudoxos fasste die Teilhabe der Einzeldinge an den Ideen als Mischung auf er meinte die Ideen seien den wahrnehmbaren Objekten beigemischt also ortlich in ihnen anwesend 67 Die Ausfuhrungen uber Zahlen im zweiten Teil des Dialogs sind von der pythagoreischen Zahlenlehre beeinflusst 68 Eine weitere Interpretation lautet die Argumentation des Parmenides im Dialog solle die Grenzen der Logik aufzeigen und auf Sachverhalte hinweisen die widersinnig und dennoch real seien Parmenides belehre Sokrates daruber dass die gangige Vorgehensweise die von vornherein dem konzeptuellen Denken Prioritat gegenuber dem Sein einraume in die Ausweglosigkeit fuhre und daher verfehlt sei Dies ergebe sich insbesondere aus der Paradoxie der Zeit Daraus resultiere die Einsicht dass das Sein fundamentaler sei als der Logos und die Dialektik die philosophische Methode der Erkenntnisgewinnung Die Unvollstandigkeit des dialektischen Diskurses werde enthullt 69 Entstehung Bearbeiten nbsp Platon romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Die Echtheit des Parmenides ist im 19 Jahrhundert von einigen Forschern bestritten worden wozu vor allem das Schweigen des Aristoteles der den Dialog nirgends ausdrucklich erwahnt Anlass bot Auch in neuerer Zeit ist mitunter Skepsis geaussert worden doch halt heute eine uberwaltigende Mehrheit der Forscher den Dialog fur ein authentisches Werk Platons 70 Einigkeit besteht daruber dass der Parmenides zu den spateren Dialogen zahlt Er wird dem Spatwerk oder einer Ubergangszeit zwischen der mittleren und der spaten Schaffensperiode zugerechnet Zusammen mit dem Theaitetos und dem Sophistes gehort er zu einer Gruppe von kritischen Dialogen in denen der Philosoph Gedanken die er in fruheren Werken vorgebracht hatte einer kritischen Uberprufung unterzieht Stilistisch scheint der Parmenides zur Gruppe der mittleren Dialoge zu gehoren der Inhalt spricht fur relativ spate Entstehung 71 Die unterschiedliche Gestalt der beiden Teile des Dialogs hat zur Vermutung Anlass gegeben dass die Teile ursprunglich getrennt waren Diese von Gilbert Ryle 72 vorgetragene Hypothese hat besonders im englischsprachigen Raum Anklang gefunden ist aber auch auf Widerspruch gestossen 73 Moglicherweise war der erste Teil ursprunglich fur ein breiteres Publikum gedacht der zweite die mit Aristoteles durchgefuhrte Untersuchung und die Verbindung beider fur die Philosophen in Platons Akademie 74 Allerdings wird in der neueren Forschung betont dass die beiden Teile in der vorliegenden Fassung des Dialogs zu einem koharenten Ganzen zusammengefugt seien 75 Die meisten Datierungen der Abfassung ordnen sie in den Zeitraum zwischen 375 und 360 ein 76 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Schon zu Platons Lebzeiten hat offenbar eine breitere Offentlichkeit das Gedankengut des Parmenides zumindest oberflachlich zur Kenntnis genommen Dies ist daraus ersichtlich dass der paradoxe Aspekt des Werks in der zeitgenossischen Komodie aufgegriffen und zur Zielscheibe des Spotts gemacht wurde 77 Im Zeitalter des Hellenismus und in der fruhen romischen Kaiserzeit hingegen fand der Parmenides anscheinend relativ wenig Beachtung Erst ab der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts verstarkte sich das Interesse an ihm Unterschiedlich gedeutet wird der Umstand dass Platons Schuler Aristoteles der sich eingehend mit der Ideenlehre auseinandergesetzt hat den Parmenides nirgends namentlich erwahnt obwohl seine Argumentation gegen die separate Existenz von Ideen teilweise mit der dort vorgebrachten ubereinstimmt In seiner Schrift Metaphysik ist eine Reihe von inhaltlichen Parallelen zum Parmenides zu finden 78 Dies legt die Annahme nahe dass er den Dialog gekannt hat Weniger Zustimmung hat die Vermutung gefunden dass Aristoteles die Kritik zuerst formuliert hat als er noch Mitglied von Platons Akademie war und der Parmenides Platons Reaktion auf diese Kritik darstellt 79 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort der Parmenides zur dritten Tetralogie Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte sie zu den logischen Schriften und gab als Alternativtitel Uber die Ideen an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Gelehrten Thrasyllos 80 Der Neupythagoreer Moderatos von Gades der im 1 Jahrhundert lebte entwarf ein ontologisches Modell mit dem er unter anderem an den Parmenides anknupfte Er war der Ansicht der Dialog sei im Licht der pythagoreischen Lehre zu interpretieren 81 Der Gelehrte Athenaios der Platon vehement zu kritisieren pflegte behauptete der Bericht von einer philosophischen Diskussion an der Sokrates und Parmenides teilgenommen hatten sei chronologisch unstimmig 82 In der Zeit des Mittelplatonismus 1 Jahrhundert v Chr bis 3 Jahrhundert scheint der Parmenides fur die Platoniker keine herausragende Rolle gespielt zu haben 83 Erst mit der Entstehung des Neuplatonismus im 3 Jahrhundert gewann das Werk eine wachsende Bedeutung fur die metaphysische Spekulation der Denker die sich auf die platonische Tradition beriefen In der Spatantike gehorte es zu den Schriften die den Neuplatonismus die damals dominierende philosophische Richtung am starksten pragten 84 Plotin 270 der Begrunder des Neuplatonismus erwahnte den Dialog nur selten verwertete ihn aber intensiv fur seine Metaphysik Er lobte Platons Ansatz der differenzierter sei als der eleatische betonte die absolute Transzendenz des Einen und berief sich fur seine Lehre von der dreigliedrigen hierarchischen Ordnung des intelligiblen Kosmos der geistigen Welt auf den Parmenides Damit zeichnete sich bereits eine neue Wertschatzung dieses Werks ab denn die hierarchische Struktur der geistigen Welt mit dem uberseienden Einen an der Spitze war ein zentraler Bestandteil der neuplatonischen Philosophie 85 Plotins Schuler Porphyrios 301 305 scheint sich eingehend mit dem Parmenides befasst zu haben Ihm wird ein nur fragmentarisch und anonym uberlieferter Kommentar zu dem Dialog zugeschrieben doch ist die Hypothese seiner Autorschaft umstritten 86 In der Folgezeit intensivierte sich die neuplatonische Rezeption des Dialogs der von den hauptsachlich an metaphysischen und theologischen Fragen interessierten Philosophen eifrig studiert wurde Da die Neuplatoniker alles auf das uberseiende Eine als oberstes Prinzip zuruckfuhrten war ihnen die Argumentation von Platons Parmenides die sich sowohl gegen ein seiendes als auch gegen ein nichtseiendes Eines richtete sehr willkommen Sie diente ihnen zur Begrundung ihrer Lehre von der absoluten Transzendenz des Einen das weder als seiend noch als nichtseiend aufgefasst werden durfe Nach ihrer Interpretation ist der Dialog nicht als aporetisch aufzufassen sondern der zweite Teil liefert die Losung der im ersten aufgeworfenen Probleme 87 Porphyrios Schuler Iamblichos der eine sehr einflussreiche neuplatonische Schulrichtung begrundete verfasste einen Kommentar zum Parmenides 88 Er hielt diesen Dialog fur die Kronung der Theologie den Timaios fur das wichtigste Werk uber die Naturlehre 89 Auch die spateren Neuplatoniker sahen im Parmenides und im Timaios die beiden grundlegenden Schriften der klassischen Philosophie Im Studiengang der spatantiken Neuplatoniker bildete das Studium dieser beiden Dialoge den kronenden Abschluss der philosophischen Ausbildung Daher war die Spatantike die Blutezeit der Parmenides Kommentierung Zu den spatantiken Kommentatoren des Dialogs zahlten neben Iamblichos einige fuhrende Vertreter der neuplatonischen Schule von Athen Plutarch von Athen Syrianos 90 Proklos Marinos von Neapolis und Damaskios 91 Der grosste Teil dieses Schrifttums ist verloren nur die Kommentare des Proklos und des Damaskios sind erhalten geblieben Der Kommentar des Damaskios ist allerdings unvollstandig uberliefert und der Schluss von Proklos Werk nur in lateinischer Ubersetzung Der umfangreiche Kommentar des Proklos ist philosophiegeschichtlich von grosser Bedeutung auch weil er Informationen uber die alteren heute verlorenen Kommentare bietet Proklos behandelte aber nicht den ganzen Dialog Er ging selektiv vor aus dem zweiten Teil des Parmenides kommentierte er nur die erste Untersuchung deren Beweisgang er fur seine negative Theologie benotigte Nachdrucklich wies er in seiner Platonischen Theologie die Auffassung zuruck es handle sich beim zweiten Teil nur um logische Ubungen 92 Er meinte die Aporien im ersten Teil seien jeweils durch einen der Fragestellung nicht angemessenen Denkhorizont verursacht Sie seien nur scheinbar unuberwindlich die Losung ergebe sich wenn das Erkenntnisniveau auf einen hoheren Rang angehoben werde Dazu konne die Didaktik des Parmenides verhelfen Das fur die Entdeckung der Wahrheit benotigte Wissen konne dem Dialog selbst entnommen werden 93 Die direkte antike Textuberlieferung beschrankt sich auf wenige spatantike Fragmente von Pergamenthandschriften 94 Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene mittelalterliche Parmenides Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich fur Arethas von Caesarea angefertigt 95 Der spatmittelalterliche byzantinische Gelehrte Georgios Pachymeres verfasste eine Fortsetzung zum Kommentar des Proklos Er kommentierte aber unter rein logischem Gesichtspunkt vernachlassigte also den fur Proklos zentralen theologischen Aspekt 96 Im arabischsprachigen Raum war der Parmenides aus der arabischen Ubersetzung von Galens Zusammenfassung des Dialogs bekannt die Ḥunain ibn Isḥaq ein Gelehrter des 9 Jahrhunderts angefertigt hatte Der Philosoph al Kindi ein Zeitgenosse Ḥunains scheint uber eine gewisse Kenntnis des Inhalts von Platons Werk verfugt zu haben die er aber moglicherweise nur neuplatonischem Schrifttum verdankte 97 Bei den lateinischsprachigen Gelehrten des Westens war der Text des Dialogs im Fruh und Hochmittelalter unbekannt Man wusste aber von seiner Existenz da er in Werken antiker romischer Autoren Gellius und Calcidius erwahnt wurde Erst im Spatmittelalter wurde ein Teil des Parmenides einigen westlichen Scholastikern zuganglich da Wilhelm von Moerbeke im Zeitraum zwischen 1280 und 1286 den Kommentar des Proklos ins Lateinische ubersetzte Dank den Zitaten bei Proklos erlangten die Scholastiker Kenntnis von einem Teil des Dialogtextes So war die spatmittelalterliche Parmenides Rezeption von Anfang an von der neuplatonischen Sichtweise gepragt Allerdings scheint die Verbreitung von Moerbekes Ubersetzung bei den mittelalterlichen Gelehrten gering gewesen zu sein erst in der Renaissance nahm das Interesse zu 98 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Westen wurde der Parmenides im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt Die erste lateinische Ubersetzung erstellte der byzantinische Gelehrte Georgios Trapezuntios im Jahr 1459 in Rom Trapezuntios der Platon verabscheute ubersetzte den Dialog nicht aus eigenem Antrieb sondern auf Wunsch des Kardinals Nikolaus von Kues Nikolaus der ein bedeutender Metaphysiker war interessierte sich sehr fur die neuplatonische Parmenides Interpretation Kardinal Bessarion ubte scharfe Kritik an der Ubersetzung Er befand in seiner 1469 veroffentlichten Kampfschrift In calumniatorem Platonis Gegen den Verleumder Platons Trapezuntios gebe den griechischen Text nicht wieder sondern ruiniere ihn 99 Nikolaus von Kues und Bessarion bemerkten die inhaltliche Ubereinstimmung zwischen dem neuplatonisch gedeuteten Parmenides und den beruhmten Schriften des antiken christlichen Theologen Pseudo Dionysius Areopagita der stark vom Neuplatonismus beeinflusst war 100 Der Humanist Marsilio Ficino fertigte eine neue lateinische Ubersetzung des Dialogs an die erste die gedruckt wurde Er veroffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen Als Neuplatoniker war er der Uberzeugung der Parmenides enthalte Platons Theologie die hier in ihrer Gesamtheit entfaltet werde Gegen diese Deutung wandte sich Giovanni Pico della Mirandola in seiner Abhandlung De ente et uno Uber das Seiende und das Eine Pico sah im zweiten Teil des Dialogs nur ein logisches Ubungsstuck Darauf reagierte Ficino mit seinem 1494 abgeschlossenen und 1496 gedruckten sehr ausfuhrlichen Parmenides Kommentar in dem er seine Sichtweise darlegte und Pico zu widerlegen versuchte 101 Ficinos neuplatonische theologische Interpretation beeinflusste das Verstandnis des Parmenides in der Folgezeit nachhaltig Zu den Gelehrten die sich dieser Sichtweise anschlossen zahlten Aegidius de Viterbo und Francesco Patrizi da Cherso 102 Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio als Teil der ersten Gesamtausgabe der Werke Platons Der Herausgeber war Markos Musuros Leibniz fasste den Parmenides in neuplatonischem Sinn als theologisches Werk auf das die Tiefgrundigkeit von Platons Philosophie erkennen lasse Allerdings ubernahm er das neuplatonische Konzept des uberseienden Einen nicht sondern setzte das Eine mit dem Seienden und mit Gott gleich Er empfahl Platons Text zu lesen wenn man dessen Philosophie verstehen wolle und sich nicht an die alten Kommentare zu halten 103 1793 veroffentlichte Thomas Taylor die erste englische Ubersetzung des Parmenides Sie war ganz von der neuplatonischen Sichtweise gepragt und leistete einen wichtigen Beitrag zu deren Verbreitung in der gebildeten Offentlichkeit 104 Moderne Bearbeiten Philosophische AspekteDie moderne Rezeption ist von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem philosophischen Ertrag des Werks gepragt die zu einer grossen Vielfalt von teils gegensatzlichen Interpretationen gefuhrt hat 105 Oft wird der Parmenides in der Forschungsliteratur als der schwierigste und ratselhafteste Dialog Platons bezeichnet 106 Die Deutungsansatze fur den besonders umstrittenen zweiten Teil des Dialogs lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen Die einen Philosophiehistoriker betrachten den Text als blosse logische Ubung ohne positive metaphysische Bedeutung die anderen meinen man konne ihm eine metaphysische Lehre Platons entnehmen 107 nbsp Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1831Georg Wilhelm Friedrich Hegel brachte hohe Wertschatzung fur den Parmenides zum Ausdruck ubte aber auch Kritik an ihm Er nannte ihn wohl das grosste Kunstwerk der alten Dialektik 108 und das beruhmteste Meisterstuck der Platonischen Dialektik 109 und befand es handle sich um ein vollendetes Dokument und System des achten Skepticismus Der Parmenides umfasse und zerstore das ganze Gebiet des Wissens durch Verstandesbegriffe Dabei gehe es nicht etwa um einen Zweifel an den Wahrheiten des Verstandes der Entstehen und Vergehen Vielfalt und Zusammengesetztheit erkenne und daraus objektive Behauptungen mache sondern die Wahrheit eines solchen Erkennens werde ganzlich negiert Dieser Skepticismus ist fur Hegel die negative Seite der Erkenntniss des Absoluten und setzt unmittelbar die Vernunft als die positive Seite voraus 110 Darin dass die Gedanken sich zum Anderen ihrer selbst machen sah Hegel das Feste Wahrhafte die Einheit der Gedanken Als Beispiel nannte er das Werden als das Wahrhafte von Sein und Nichtsein ihre untrennbare Einheit Allerdings sei Platons Dialektik im Parmenides nicht vollendet denn sie sei nicht uber die Negation hinausgeschritten Den folgenden Schritt die Negation der Negation als Affirmation habe Platon nicht ausgesprochen 111 Vielmehr beschranke sich die Dialektik im Parmenides teils auf das Widerlegen teils habe sie uberhaupt das Nichts zum Resultate 112 Der Neukantianer Paul Natorp betrachtete den Dialog als Ubungsprogramm als akademische Seminarstunde Der Faden des Labyrinths sei die Methodenbedeutung der reinen Begriffe Der Zweck des Parmenides sei ein Hinweis auf die machtigste der philosophischen Aufgaben die des Systems der reinen Begriffe Die Grosse des Wurfs den der Parmenides bedeutet solle nicht weiterhin verkannt werden 113 Der Neukantianer Nicolai Hartmann meinte der Parmenides zeige wie aller Seinswert der Begriffe erst aus deren Gemeinschaft hervorgehe Platon mache den inneren Zusammenhang der Grundbegriffe fuhlbar als etwas Notwendiges Unentrinnbares Im zweiten Teil des Dialogs demonstriere er anhand der acht Untersuchungen dass die Begriffe ein System bildeten aus dem man keinen Bestandteil losreissen konne ohne das Ganze zu zerreissen und damit alles Denken preiszugeben 114 Bertrand Russell hielt den Parmenides fur die vielleicht beste Sammlung von Antinomien die je erstellt wurde 115 Er sah darin ein Dokument der Selbstkritik Platons 116 Fur die spatere Forschung wegweisend war die 1939 von Francis Macdonald Cornford publizierte Studie Plato and Parmenides Cornford hielt den zweiten Teil des Dialogs fur eine sehr subtile und meisterhafte Analyse logischer Probleme 117 Er untersuchte die philosophiegeschichtliche Stellung des Werks insbesondere sein Verhaltnis zur Ideenlehre von Platons mittlerer Schaffenszeit sowie zur Lehre des historischen Parmenides und zur pythagoreischen Tradition Nach Cornfords Deutung hat der Dialog einen positiven metaphysischen Gehalt der aber nicht im Sinne der neuplatonischen Tradition theologisch auszulegen ist Alfred Edward Taylor glaubte der Parmenides sei nur ein geistreiches Spiel das der Verspottung des eleatischen Monismus diene 118 Carl Friedrich von Weizsacker setzte sich in seiner Schrift Die Einheit der Natur mit dem Parmenides auseinander Er meinte man konne Platons Philosophie nicht verstehen solange man diesen Dialog nicht nachvollziehen konne Daher musse dies versucht werden obwohl man angesichts der Meinungsverschiedenheiten in der Sekundarliteratur nur verzweifeln konne Die Prinzipienlehre sei heranzuziehen Weizsacker prufte die Anwendbarkeit der Argumentation im zweiten Dialogteil auf Fragen der modernen Philosophie der Physik 119 Franz von Kutschera sieht eine besondere Leistung Platons im Parmenides in der Entwicklung einer Mereologie die nicht nur elementar sei sie sei eine weit starkere Logik als alle Systeme die man bis hin zu Leibniz entwickelt hat 120 Literarische AspekteIn literarischer Hinsicht findet der Parmenides meist wenig Wertschatzung Schon der einflussreiche Platon Ubersetzer Friedrich Schleiermacher befand in der Einleitung zu seiner 1805 veroffentlichten Ubersetzung des Dialogs das fur Viele von vielen Seiten abschreckende Gesprach sei eine schwere Lekture die Sprache zeige sich als Kunstsprache noch im Zustande der ersten Kindheit 121 Aus philologischer Sicht urteilte der renommierte Grazist Ulrich von Wilamowitz Moellendorff es sei ein knochendurrer Dialog wenn man das Wort noch brauchen darf und so unplatonisch wie moglich offenbar habe Platon den Stil Zenons ubertreibend imitiert Wer sich in dieses logische Gestrupp wagt und auf geniessbare Fruchte hofft wird schwer enttauscht 122 Auch in der jungeren Forschung wird die Annahme vertreten der stilistisch stark von den anderen Dialogen Platons abweichende zweite Teil des Werks sei eleatischem Schrifttum vermutlich einem Text Zenons nachgebildet 123 Helmut Mai widerspricht der traditionellen Auffassung der zweite Teil sei wegen der bescheidenen Rolle des Aristoteles nicht als wirklicher Dialog zu betrachten Er betont dass auch der zweite Teil eine fur den philosophischen Gehalt relevante dialogische Struktur aufweise 124 Zu einer gunstigen Einschatzung der literarischen Qualitat gelangte Franz von Kutschera der die Vielschichtigkeit des Werks sowie die gelungene Charakterisierung von Personen und Atmosphare im ersten Teil lobte 125 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenAusgaben mit Ubersetzung Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Band 5 4 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 Abdruck der kritischen Ausgabe von Auguste Dies daneben die deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 verbesserte Auflage Berlin 1818 Ekkehart Martens Hrsg Platon Parmenides Reclam Stuttgart 2001 ISBN 978 3 15 008386 4 unkritische Ausgabe mit Ubersetzung Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Meiner Hamburg 1972 ISBN 3 7873 0280 8 kritische Ausgabe mit Ubersetzung Ubersetzungen Otto Apelt Platons Dialog Parmenides In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Bd 4 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der 2 durchgesehenen Auflage Leipzig 1922 Rudolf Rufener Platon Spatdialoge II Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 6 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 105 189 mit Einleitung von Olof Gigon S XXVI XXXII Franz Susemihl Parmenides In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Bd 2 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 483 560Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 223 231 633 637 Peter Gardeya Platons Parmenides Interpretation und Bibliographie Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 ISBN 3 88479 557 0 Franz von Kutschera Platons Philosophie Band 2 Die mittleren Dialoge Mentis Paderborn 2002 ISBN 3 89785 265 9 S 161 203Kommentare Reginald E Allen Plato s Parmenides 2 uberarbeitete Auflage Yale University Press New Haven 1997 ISBN 0 300 06616 3 englische Ubersetzung mit ausfuhrlichem Kommentar Franz von Kutschera Platons Parmenides De Gruyter Berlin 1995 ISBN 3 11 014557 X Kommentar Rezension von Andreas Graeser Platons Parmenides in neuem Licht In Gottingische Gelehrte Anzeigen Jg 249 1997 S 12 29 Maurizio Migliori Dialettica e Verita Commentario filosofico al Parmenide di Platone Vita e Pensiero Milano 1990 ISBN 88 343 0289 3 Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Translation and Explication of Plato s Parmenides University of Notre Dame Press Notre Dame 1996 ISBN 0 268 03817 1 Ingeborg Schudoma Platons Parmenides Kommentar und Deutung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2001 ISBN 3 8260 1978 4 Samuel Scolnicov Plato s Parmenides University of California Press Berkeley u a 2003 ISBN 0 520 22403 5 Einfuhrung englische Ubersetzung und Kommentar Andreas Speiser Ein Parmenides Kommentar Studien zur platonischen Dialektik K F Koehler Verlag zweite erweiterte Auflage Stuttgart 1959 ISBN 978 3 8742 5118 1 Robert G Turnbull The Parmenides and Plato s Late Philosophy Translation of and Commentary on the Parmenides with Interpretative Chapters on the Timaeus the Theaetetus the Sophist and the Philebus University of Toronto Press Toronto u a 1998 ISBN 0 8020 4236 8 Egil A Wyller Platons Parmenides in seinem Zusammenhang mit Symposion und Politeia Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2007 ISBN 978 3 8260 3603 3Untersuchungen Luc Brisson Arnaud Mace Olivier Renaut Hrsg Plato s Parmenides Selected papers of the Twelfth Symposium Platonicum International Plato studies 41 Academia Verlag Baden Baden 2022 Andreas Graeser The Fog Dispelled Two Studies in Plato s Later Thought Franz Steiner Stuttgart 2010 ISBN 978 3 515 09646 1 S 13 78 Rudolf Peter Hagler Platons Parmenides Probleme der Interpretation De Gruyter Berlin 1983 ISBN 3 11 009599 8 Constance C Meinwald Plato s Parmenides Oxford University Press New York Oxford 1991 ISBN 0 19 506445 3 Mitchell H Miller Plato s Parmenides The Conversion of the Soul Princeton University Press Princeton 1986 ISBN 0 691 07303 1 Hans Rochol Der allgemeine Begriff in Platons Dialog Parmenides Hain Meisenheim am Glan 1975 ISBN 3 445 01271 7 Hans Gunter Zekl Der Parmenides Untersuchungen uber innere Einheit Zielsetzung und begriffliches Verfahren eines platonischen Dialogs Elwert Marburg 1971 ISBN 3 7708 0441 4Rezeption Maria Barbanti Francesco Romano Hrsg Il Parmenide di Platone e la sua tradizione Atti del III Colloquio Internazionale del Centro di Ricerca sul Neoplatonismo CUECM Catania 2002 ISBN 88 86673 11 6 Aufsatze zur Rezeption von der Antike bis zum 20 Jahrhundert John D Turner Kevin Corrigan Hrsg Plato s Parmenides and Its Heritage 2 Bande Society of Biblical Literature Atlanta 2010 ISBN 978 1 58983 449 1 und ISBN 978 1 58983 450 7 Aufsatze zur Rezeption bis zum Ende der Spatantike Weblinks BearbeitenTextausgaben und Ubersetzungen Parmenides griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1901 Parmenides deutsche Ubersetzung nach Franz Susemihl 1865 bearbeitet pdf 206 kB Parmenides deutsche Ubersetzung nach Franz Susemihl 1865Literatur Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Kang Liu Sein und Erkennen Platons Ideenlehre im Parmenides und Sophistes Dissertation Berlin 2011 Arne Malmsheimer PlatonsParmenidesund Marsilio FicinosParmenides Kommentar ein kritischer Vergleich Dissertation Bochum 2001Anmerkungen Bearbeiten Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 308 f Franz Dieter Ferfers Der erste Teil von Platons Parmenides Bonn 1978 S 15 Platon Parmenides 126c Michael Erler Platon Basel 2007 S 224 Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge II Zurich 1974 S V LI hier XXVII f Siehe zu Kephalos Richard Goulet Cephalos de Clazomenes In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 2 Paris 1994 S 262 f Siehe zu Adeimantos Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 2 f Siehe zu Antiphon Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 31 Insgesamt waren es sieben Personen Parmenides 129c d Zum Verhaltnis von Platons Dialogfigur zum historischen Parmenides siehe John A Palmer Plato s Reception of Parmenides Oxford 1999 S 150 158 221 254 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Teil 2 Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 80 88 Gyburg Radke Uhlmann Alternativen zur kalten Vernunft Studien zur Dialogizitat des platonischen Parmenides In Klaus W Hempfer Anita Traninger Hrsg Der Dialog im Diskursfeld seiner Zeit Stuttgart 2010 S 27 45 hier 37 f Wesentlich ungunstiger beurteilt die Rolle des Parmenides Andreas Graeser Prolegomena zu einer Interpretation des zweiten Teils des Platonischen Parmenides Bern 1999 S 10 f Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 304 f Das Verhaltnis von Platons Dialogfigur zum historischen Zenon untersuchen Gregory Vlastos Plato s testimony concerning Zeno of Elea In The Journal of Hellenic Studies 95 1975 S 136 162 hier 136 149 und John A Palmer Plato s Reception of Parmenides Oxford 1999 S 95 105 Siehe zu Aristoteles Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 57 f Siehe dazu William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 36 Befurwortet wird die Hypothese von Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 306 Alkibiades I 119a Siehe zu Pythodoros Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 259 f Platon Parmenides 126a 127a Siehe dazu Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 43 f Siehe zu Zenons Abhandlung Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S 62 64 Platon Parmenides 127a 128e Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 45 48 Platon Parmenides 128e 130a Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 48 52 Platon Parmenides 130a e Vgl William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 39 f Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 44 47 Christoph Ziermann Platons negative Dialektik Wurzburg 2004 S 41 f Den Begriff des Teilnehmens oder Teilhabens im Parmenides untersucht Margarete Lunstroth Teilhaben und Erleiden in Platons Parmenides Gottingen 2008 Platon Parmenides 130e 131c Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 170 173 Platon Parmenides 131c e Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 59 61 Platon Parmenides 131e 132b Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 174 176 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 42 44 Platon Parmenides 132b c Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 176 f Reginald E Allen Ideas as Thoughts Parmenides 132b c In Ancient Philosophy Bd 1 Nr 1 1980 S 29 38 Beatriz Bossi Is Socrates Really Defending Conceptualism in Parmenides 132b3 d4 In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Parmenides Proceedings of the Fourth Symposium Platonicum Pragense Prag 2005 S 58 74 Platon Parmenides 132c 133a Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 177 f William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 46 49 Platon Parmenides 133a 135c Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 178 181 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 49 f Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 59 65 Platon Parmenides 135c 136c Vgl Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S 98 114 Platon Parmenides 136c 137c Vgl Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S 114 116 Platon Parmenides 137c 166c In der alteren Forschung wurden zeitweilig irrtumlich neun Hypothesen angenommen siehe zur Anzahl der Hypothesen Luc Brisson La question du statut de Parm 155 e 4 157 b 5 dans la seconde partie du Parmenide de Platon examinee a l aide de l informatique et de la statistique lexicale In Recherches sur la tradition platonicienne Platon Aristote Proclus Damascius Paris 1977 S 9 29 Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 3 Anm 14 Vereinfacht nach Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 28 Eine prinzipientheoretische Interpretation der ersten Untersuchung bietet Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 Auflage Munchen 2006 S 298 405 Platon Parmenides 137c d Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 80 f Platon Parmenides 137d 139b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 81 85 Platon Parmenides 139b 142a Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 85 94 Malcolm Schofield Plato on Unity and Sameness In The Classical Quarterly 24 1974 S 33 45 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 100 102 Platon Parmenides 142b 143a Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 94 101 Platon Parmenides 143a 144e Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 101 108 Platon Parmenides 144e 157b Vgl Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 202 f Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 109 139 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 102 121 Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S 175 253 Das Verhaltnis des Einen zur Zeit untersucht Werner Beierwaltes Ἐ3aifnhs oder Die Paradoxie des Augenblicks In Philosophisches Jahrbuch 74 1966 1967 S 271 283 hier 272 275 Siehe auch Luc Brisson L instant le temps et l eternite dans le Parmenide 155 e 157 b de Platon In Dialogue Bd 9 Nr 3 1970 S 389 396 Siehe zur dritten Untersuchung Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 126 137 Platon Parmenides 157b 158b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 139 142 Platon Parmenides 158b 159b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 142 144 Platon Parmenides 159b 160b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 144 147 Platon Parmenides 160b Platon Parmenides 160b 163b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 147 157 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 141 155 Platon Parmenides 163b 164b Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 157 159 Siehe zu diesem Gegensatz Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 155 159 Platon Parmenides 164b 165e Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 159 163 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 162 165 Platon Parmenides 165e 166c Vgl Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 163 166 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 165 167 Platon Parmenides 166c Vgl Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S 303 305 Einen Verzicht Platons auf die Ideenlehre oder zumindest ein Eingestandnis dass sie mit erheblichen vorerst ungelosten Schwierigkeiten behaftet sei vermuten u a Gregory Vlastos The Third Man Argument in the Parmenides In The Philosophical Review 63 1954 S 319 349 hier 347 349 Friedrich Wilhelm Niewohner Dialog und Dialektik in Platons Parmenides Meisenheim 1971 S 1 5 92 96 Henry Teloh The Development of Plato s Metaphysics University Park 1981 S 147 170 218 Reginald E Allen The Interpretation of Plato s Parmenides Zeno s Paradox and the Theory of Forms In Journal of the History of Philosophy 2 1964 S 143 155 Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 S 387 Die Annahme Platon habe geglaubt die Probleme vollig gelost zu haben oder sei zumindest von ihrer Losbarkeit uberzeugt gewesen vertreten u a Michael Erler Platon Basel 2007 S 226 f Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge II Zurich 1974 S V LI hier XXVIII XXX Maurizio Migliori Dialettica e Verita Milano 1990 S 490 494 Margarete Lunstroth Teilhaben und Erleiden in Platons Parmenides Gottingen 2008 S 13 20 Hans Rochol Der allgemeine Begriff in Platons Dialog Parmenides Meisenheim am Glan 1975 S 219 221 283 Samuel C Rickless Plato s Forms in Transition A Reading of the Parmenides Cambridge 2007 S 5 f 240 250 Robert G Turnbull The Parmenides and Plato s Late Philosophy Toronto u a 1998 S 140 Kenneth M Sayre Plato s Late Ontology A Riddle Resolved 2 Auflage Las Vegas 2005 S 18 74 Julius Moravcsik Plato and Platonism Cambridge Massachusetts 1992 S 129 161 168 170 Sarah Waterlow The Third Man s Contribution to Plato s Paradigmatism In Mind 91 1982 S 339 357 Kenneth Dorter Form and Good in Plato s Eleatic Dialogues Berkeley 1994 S 19 21 228 Charles H Kahn Plato and the Post Socratic Dialogue Cambridge 2013 S 2 f David Apolloni The Self Predication Assumption in Plato Lanham 2011 S 130 193 195 Florian Finck Platons Begrundung der Seele im absoluten Denken Berlin 2007 S 99 122 Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XXX Robert S Brumbaugh The Purpose of Plato s Parmenides In Ancient Philosophy Bd 1 Nr 1 1980 S 39 47 Andreas Graeser The Fog Dispelled Stuttgart 2010 S 15 73 Franz Dieter Ferfers Der erste Teil von Platons Parmenides Bonn 1978 S 149 151 Platon Parmenides 133b c 135a b vgl 135c d Platon Parmenides 135b c Ubersichtsdarstellungen der Forschungsmeinungen bieten Peter Staudacher TAYTON und ETERON in Platons Dialog Parmenides Tubingen 1976 S 80 98 und Sung Jin Kim Der Widerspruch und das Urteil in Platons Parmenides Frankfurt am Main 1989 S 8 10 Michael Erler Platon Basel 2007 S 227 f Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 169 f Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 187 f Florian Finck Platons Begrundung der Seele im absoluten Denken Berlin 2007 S 107 f Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XXI f Georgios Koumakis Platons Parmenides Bonn 1971 S 26 f 31 36 38 Franz von Kutschera Platons Parmenides Berlin 1995 S 10 f Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 2 f Vgl Martin Suhr Platons Kritik an den Eleaten Hamburg 1969 S 111 113 S 119 Anm 1 Robert G Roecklein Plato versus Parmenides Lanham 2011 S 121 158 Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 3 16 Siehe dazu Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons 2 erweiterte Auflage Paderborn 2000 S 61 205 209 293 313 Maurizio Migliori Dialettica e Verita Milano 1990 S 359 368 f 463 466 508 f Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 Auflage Munchen 2006 S 187 197 265 404 Christoph Horn Der Platonische Parmenides und die Moglichkeit seiner prinzipientheoretischen Interpretation In Antike und Abendland 41 1995 S 95 114 Ingeborg Schudoma Platons Parmenides Wurzburg 2001 S 9 14 105 Mitchell Miller Unwritten Teachings in the Parmenides In The Review of Metaphysics 48 1995 S 591 633 Martin Suhr Platons Kritik an den Eleaten Hamburg 1969 S 2 113 Vgl Egil A Wyller Platons Parmenides in seinem Zusammenhang mit Symposion und Politeia Oslo 1960 S 13 55 189 Beispielsweise Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XVII XIX Eine Bibliographie einschlagiger Arbeiten bietet Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 S 397 403 Vgl David P Hunt How not to exempt Platonic Forms from Parmenides Third Man In Phronesis 42 1997 S 1 20 Constance Meinwald Good bye to the Third Man In Richard Kraut Hrsg The Cambridge Companion to Plato Cambridge 1992 S 365 396 Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 185 194 Malcolm Schofield Eudoxus in the Parmenides In Museum Helveticum 30 1973 S 1 19 Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XXI f Franz von Kutschera Platons Parmenides Berlin 1995 S 25 28 Kenneth M Sayre Parmenides Lesson Notre Dame 1996 S XIX 123 f 130 132 140 162 f 177 f 216 239 268 f 276 f 279 Kelsey Wood Troubling Play Meaning and Entity in Plato s Parmenides Albany 2005 S 1 10 16 18 31 36 Michael Erler Platon Basel 2007 S 223 Hans Gunter Zekl Der Parmenides Marburg 1971 S 2 und S 195 f Anm 5 Friedrich Wilhelm Niewohner Dialog und Dialektik in Platons Parmenides Meisenheim 1971 S 79 f Siehe zur Einordnung Gerard R Ledger Re counting Plato Oxford 1989 S 212 215 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 304 308 Gilbert Ryle Plato s Parmenides In Reginald E Allen Hrsg Studies in Plato s Metaphysics London 1965 S 97 147 hier 145 f Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 2 und Anm 6 Friedrich Wilhelm Niewohner Dialog und Dialektik in Platons Parmenides Meisenheim 1971 S 78 80 Michael Erler Platon Basel 2007 S 223 Gilbert Ryle Plato s Progress Cambridge 1966 S 286 295 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 305 Samuel Scolnicov Plato s Parmenides Berkeley 2003 S 3 Edward Halper A Note on the Unity of the Parmenides In Hermes 118 1990 S 31 42 Maurizio Migliori Dialettica e Verita Milano 1990 S 413 417 Michael Erler Platon Basel 2007 S 224 Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XV Anm 4 Ingeborg Schudoma Platons Parmenides Wurzburg 2001 S 16 und Anm 12 Lucien Jerphagnon Quelques echos du Parmenide de Platon dans la litterature ancienne non philosophique In Energeia Etudes aristoteliciennes offertes a Mgr Antonio Jannone Paris 1986 S 271 277 hier 272 274 Maurizio Migliori Dialettica e Verita Milano 1990 S 45 und Anm 8 Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XV XVII Maurizio Migliori Dialettica e Verita Milano 1990 S 143 145 Michael Erler Platon Basel 2007 S 224 Gail Fine On Ideas Oxford 1993 S 39 f Friedrich Wilhelm Niewohner Dialog und Dialektik in Platons Parmenides Meisenheim 1971 S 101 f Anm 180 Forschungsubersicht Diogenes Laertios 3 57 f Siehe dazu John M Rist The Neoplatonic One and Plato s Parmenides In Transactions and Proceedings of the American Philological Association 93 1962 S 389 401 hier 390 Vgl aber die skeptische Position von Carlos Steel Une histoire de l interpretation du Parmenide dans l antiquite In Maria Barbanti Francesco Romano Hrsg Il Parmenide di Platone e la sua tradizione Catania 2002 S 11 40 hier 17 20 Athenaios 11 505f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 196 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 erweiterte Auflage Munchen 2006 S 265 Siehe zu Plotins Verstandnis des Parmenides Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 erweiterte Auflage Munchen 2006 S 185 192 Dirk Cursgen Henologie und Ontologie Wurzburg 2007 S 15 20 Die Hypothese stammt von Pierre Henri Hadot Fragments d un commentaire de Porphyre sur le Parmenide In Revue des Etudes grecques 74 1961 S 410 438 Zustimmend ausserten sich Jens Halfwassen Plotin und der Neuplatonismus Munchen 2004 S 144 146 und Giovanni Reale Presentazione In Pierre Hadot Hrsg Porfirio Commentario al Parmenide di Platone Milano 1993 S 9 15 ablehnend u a Gerald Bechtle The Anonymous Commentary on Plato s Parmenides Bern 1999 Edition Ubersetzung und eingehende Untersuchung der Fragmente Bechtle vermutet Entstehung in mittelplatonischen Kreisen Vgl Dirk Cursgen Henologie und Ontologie Wurzburg 2007 S 21 f und Anm 39 und zum Inhalt des Kommentars S 22 35 Eine ausfuhrliche Forschungsubersicht bietet Michael Chase Porphyre de Tyr Commentaires a Platon et a Aristote In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 5 Teil 2 V b Paris 2012 S 1349 1376 hier 1358 1371 Siehe allgemein zum neuplatonischen Parmenides Verstandnis Dirk Cursgen Henologie und Ontologie Wurzburg 2007 S 9 15 285 313 Hans Gunter Zekl Ubersetzer Proklos Diadochos Kommentar zum platonischen Parmenides Wurzburg 2010 S 58 63 Gyburg Radke Das Lacheln des Parmenides Berlin 2006 S 145 168 Werner Beierwaltes Denken des Einen Frankfurt am Main 1985 S 193 211 Die Fragmente sind kritisch ediert ins Englische ubersetzt und kommentiert von John M Dillon Iamblichi Chalcidensis in Platonis dialogos commentariorum fragmenta Leiden 1973 S 206 225 386 403 Prolegomena zur Philosophie Platons 26 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 39 f 75 vgl Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 106 109 367 Die Fragmente von Syrianos Kommentar sind herausgegeben und ubersetzt von Sarah Klitenic Wear The Teachings of Syrianus on Plato s Timaeus and Parmenides Leiden 2011 S 214 331 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 197 Henri Dominique Saffrey Leendert G Westerink Hrsg Proclus Theologie platonicienne Bd 1 Paris 1968 S LXXXII LXXXIX Proklos Platonische Theologie 1 9 Vgl Horst Seidl Zum metaphysischen Gesichtspunkt im 2 Teil von Platons Parmenides In Zeitschrift fur philosophische Forschung 27 1973 S 24 37 hier 25 27 Michael Erler Platons Schriftkritik und der Sinn der Aporien im Parmenides nach Platon und Proklos In Jean Pepin Henri Dominique Saffrey Hrsg Proclus lecteur et interprete des anciens Paris 1987 S 153 163 Eine eingehende Untersuchung von Proklos Kommentar bietet Dirk Cursgen Henologie und Ontologie Wurzburg 2007 S 87 284 Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 146 154 Oxford Bodleian Library Clarke 39 Codex B der Platon Textuberlieferung Concetta Luna Alain Philippe Segonds Hrsg Proclus Commentaire sur le Parmenide de Platon Bd 1 Teil 1 Paris 2007 S CXVI CLX CLXIV Pachymeres Kommentar ist kritisch ediert und ins Englische ubersetzt von Thomas A Gadra u a George Pachymeres Commentary on Plato s Parmenides Athen Paris 1989 Dimitri Gutas Platon Tradition arabe In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 1 Paris 2012 S 845 863 hier 851 854 Raymond Klibansky Plato s Parmenides in the Middle Ages and the Renaissance In Mediaeval and Renaissance Studies 1 1941 1943 S 281 335 hier 281 289 teilweise berichtigt von Carlos Steel Hrsg Proclus Commentaire sur le Parmenide de Platon Traduction de Guillaume de Moerbeke Bd 1 Leuven 1982 S 34 42 Siehe zu Trapezuntios Ubersetzung und der Kritik an ihr James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 180 192 431 435 kritische Edition Ilario Ruocco Hrsg Il Platone latino Il Parmenide Giorgio di Trebisonda e il cardinale Cusano Firenze 2003 Raymond Klibansky Plato s Parmenides in the Middle Ages and the Renaissance In Mediaeval and Renaissance Studies 1 1941 1943 S 281 335 hier 304 312 hinsichtlich der Datierung der Ubersetzung uberholt James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 346 476 478 485 Maude Vanhaelen The Pico Ficino Controversy New Evidence in Ficino s Commentary on Plato s Parmenides In Rinascimento 49 2009 S 301 339 Allgemein zu Ficinos Verstandnis des Parmenides siehe Arne Malmsheimer Platons Parmenides und Marsilio Ficinos Parmenides Kommentar Ein kritischer Vergleich Amsterdam 2001 und die Einleitung zur italienischen Ubersetzung des Parmenides Kommentars von Francesca Lazzarin Marsilio Ficino Commento al Parmenide di Platone Firenze 2012 S XXIII CLXIX Maude Vanhaelen Hrsg Marsilio Ficino Commentaries on Plato Bd 2 Parmenides Teil 1 Cambridge Massachusetts 2012 S XVI Leibniz Noten zu der Schrift des Marius Nizolius In Carl Immanuel Gerhardt Hrsg Die philosophischen Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz Bd 4 Hildesheim 1965 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1880 S 174 176 hier 176 Siehe dazu Raymond Klibansky Plato s Parmenides in the Middle Ages and the Renaissance In Mediaeval and Renaissance Studies 1 1941 1943 S 281 335 hier 329 f Siehe dazu Raymond Klibansky Plato s Parmenides in the Middle Ages and the Renaissance In Mediaeval and Renaissance Studies 1 1941 1943 S 281 335 hier 328 Zusammenstellungen von sehr unterschiedlichen Stellungnahmen bieten Friedrich Wilhelm Niewohner Dialog und Dialektik in Platons Parmenides Meisenheim 1971 S 71 77 und Georgios Koumakis Platons Parmenides Bonn 1971 S 17 19 24 32 Beispielsweise von Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge II Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 6 Zurich Munchen 1974 S V LI hier XXVI Michael Erler Platon Basel 2007 S 226 f Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 163 Mitchell H Miller Plato s Parmenides Princeton 1986 S 3 Siehe den Uberblick bei Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen 2 Auflage Munchen 2006 S 267 272 Hegel Phanomenologie des Geistes Vorrede In Hegel Gesammelte Werke Bd 9 Hamburg 1980 S 48 Pierre Garniron Walter Jaeschke Hrsg Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie Teil 3 Hamburg 1996 S 33 Hegel Kritisches Journal der Philosophie Ersten Bandes zweytes Stuck In Hegel Gesammelte Werke Bd 4 Hamburg 1968 S 207 Pierre Garniron Walter Jaeschke Hrsg Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie Teil 3 Hamburg 1996 S 34 36 Hegel Wissenschaft der Logik Bd 1 Einleitung In Hegel Gesammelte Werke Bd 11 Hamburg 1978 S 26 Vgl zu Hegels Parmenides Rezeption Rudie Trienes Das Problem der Dialektik in Platons Parmenides unter Berucksichtigung von Hegels Interpretation Frankfurt am Main 1989 S 129 190 Klaus Dusing Hegel und die Geschichte der Philosophie Darmstadt 1983 S 55 96 Wolfgang Kunne Hegel als Leser Platos In Hegel Studien 14 1979 S 109 146 Paul Natorp Platos Ideenlehre 2 Auflage Hamburg 1994 Erstveroffentlichung 1903 S 224 229 244 Zur Kritik von Natorps Parmenides Deutung siehe Hans Gunter Zekl Hrsg Platon Parmenides Hamburg 1972 S XXVII f Hans Rochol Der allgemeine Begriff in Platons Dialog Parmenides Meisenheim am Glan 1975 S 32 38 44 f 239 247 Nicolai Hartmann Platos Logik des Seins 2 Auflage Berlin 1965 Erstveroffentlichung 1909 S 330 Bertrand Russell The Principles of Mathematics London 1997 Erstveroffentlichung 1903 S 355 Bertrand Russell History of Western Philosophy 2 Auflage London 1979 Erstveroffentlichung 1945 S 142 Francis M Cornford Plato and Parmenides London 1939 S IX Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 351 Carl Friedrich von Weizsacker Die Einheit der Natur 2 Auflage Munchen 1971 S 471 491 Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 2 Paderborn 2002 S 193 vgl S 199 201 Friedrich Schleiermacher Parmenides Einleitung In Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Uber die Philosophie Platons hrsg von Peter M Steiner Hamburg 1996 S 128 146 hier 128 f 146 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 402 und Platon Beilagen und Textkritik 4 Auflage Dublin Zurich 1969 1 Auflage Berlin 1919 S 222 f Gerard R Ledger Re counting Plato Oxford 1989 S 164 167 212 f Helmut Mai Zur Dialogizitat des 2 Teils von Platons Parmenides In Philosophisches Jahrbuch 117 2010 S 20 40 Franz von Kutschera Platons Parmenides Berlin 1995 S 144 Normdaten Werk GND 4197333 1 lobid OGND AKS LCCN n80117189 VIAF 182659415 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Februar 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parmenides Platon amp oldid 231287407