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Dieser Artikel behandelt Platons Dialog Theaitetos Fur den gleichnamigen Mathematiker siehe Theaitetos Mathematiker Der Theaitetos altgriechisch 8eaithtos Theaitetos latinisiert Theaetetus eingedeutscht auch Theatet ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon Darin wird ein fiktives literarisch gestaltetes Gesprach wortlich wiedergegeben Beteiligt sind Platons Lehrer Sokrates und zwei Mathematiker der junge Theaitetos nach dem der Dialog benannt ist und dessen Lehrer Theodoros von Kyrene Der Anfang des Theaitetos in der altesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift dem 895 geschriebenen Codex Clarkianus Oxford Bodleian Library Clarke 39 Das Thema bilden Kernfragen der Erkenntnistheorie Erortert wird worin Erkenntnis besteht und wie man gesichertes Wissen von wahren aber unbewiesenen Behauptungen unterscheidet Dabei stellt sich die Frage ob eine solche allgemeine Unterscheidung uberhaupt moglich ist und uberzeugend begrundet werden kann Es soll geklart werden unter welchen Voraussetzungen man den Anspruch erheben kann etwas zu wissen und daruber nachweislich wahre Aussagen zu machen Benotigt wird ein unanfechtbares Kriterium fur erwiesene Wahrheit Im Verlauf der Diskussion scheitern alle Versuche den Unterschied zwischen Wissen und richtigem Meinen zu bestimmen Wenn sinnvolle Aussagen uberhaupt moglich sind muss es objektive Wahrheit geben denn jeder Diskurs setzt die Unterscheidung von wahr und falsch voraus Es gelingt aber nicht mittels eines allgemein anwendbaren Kriteriums mutmasslich richtige von nachweislich richtigen Vorstellungen abzugrenzen Jede der vorgeschlagenen Definitionen von Wissen trifft auch auf eine richtige aber unbewiesene Annahme zu Damit erweist sich die Verwendung des Begriffs Wissen als grundsatzlich problematisch Anscheinend kann man zwar wahre Aussagen machen aber nicht wirklich wissen dass sie wahr sind Der Dialog endet in einer Ratlosigkeit Aporie In der philosophiegeschichtlichen Forschung haben die erkenntnistheoretischen Erorterungen im Theaitetos zu lebhaften Debatten gefuhrt die weiterhin andauern Dabei geht es vor allem um die Frage nach Platons eigener Position Einer Hypothese zufolge hat er die erkenntnistheoretische Skepsis die sich aus dem Fehlschlag der Bemuhungen im Dialog zu ergeben scheint zumindest zeitweilig selbst vertreten nachdem er mit seiner Ideenlehre in unuberwindlich scheinende logische Schwierigkeiten geraten war Die Gegenmeinung besagt er habe die pessimistische Einschatzung der Moglichkeit von Wissen nicht geteilt Vielmehr habe er sie im Theaitetos nur dargelegt um die Leser dazu anzuregen das Problem zu erfassen und zu losen Inhaltsverzeichnis 1 Ort Zeit und Umstande 2 Die Teilnehmer 3 Inhalt 4 Interpretation und philosophischer Gehalt 5 Entstehung 6 Textuberlieferung 7 Rezeption 7 1 Antike 7 2 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 7 3 Moderne 8 Ausgaben und Ubersetzungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenOrt Zeit und Umstande BearbeitenDie Gesprachssituation ist wahrscheinlich von Platon frei erfunden Die Dialoghandlung ist in eine ebenfalls fiktive Rahmenhandlung eingebettet Zwei ehemalige Schuler des schon vor langer Zeit hingerichteten Sokrates Eukleides und Terpsion fuhren das Rahmengesprach Sie treffen in ihrer Heimatstadt Megara im aussersten Westen der Landschaft Attika zusammen Eukleides erzahlt dass er von Sokrates viel uber dessen denkwurdige Unterredungen mit dem damals noch sehr jungen Theaitetos gehort hat Diese Gesprache fanden in Athen der Heimatstadt von Sokrates und Theaitetos statt Eine solche Diskussion hat Eukleides dem Bericht des Sokrates folgend aus dem Gedachtnis in einem Buch aufgezeichnet Dort gibt er den Gesprachsverlauf durchgangig in direkter Rede wieder Auf Terpsions Wunsch lasst er nun das Buch vorlesen Dessen Inhalt macht die Binnenhandlung des Theaitetos aus Fur die Zeit der Rahmenhandlung bieten die Angaben des Eukleides einen wichtigen Anhaltspunkt Er hat soeben im Hafen von Megara Theaitetos getroffen der kurzlich in einem Kampf bei Korinth verwundet worden ist und nun nach Athen gebracht wird Gemeint ist anscheinend eine militarische Auseinandersetzung im Rahmen des Korinthischen Krieges aber nicht die Schlacht von Korinth im Jahr 392 v Chr sondern moglicherweise ein Gefecht zwischen athenischen und spartanischen Truppen im Fruhjahr 391 v Chr Demnach liegt der Tod des Sokrates der 399 v Chr hingerichtet wurde zur Zeit der Rahmenhandlung schon acht Jahre zuruck Allerdings ist diese Datierung umstritten nach einer alternativen von vielen Forschern akzeptierten Hypothese fallt die Teilnahme des Theaitetos an Kampfen bei Korinth in das Jahr 369 v Chr Damals unterlag eine Allianz an der die Athener beteiligt waren einer Streitmacht des thebanischen Feldherrn Epaminondas 1 Der Theaitetos ist der erste Teil einer Trilogie einer Gruppe von drei inhaltlich und szenisch verknupften Dialogen die sich innerhalb von zwei Tagen abspielen Am ersten Tag findet das Gesprach von Sokrates Theaitetos und Theodoros statt das die Handlung des Theaitetos bildet Der folgende Tag beginnt mit der in Platons Dialog Sophistes dargestellten Diskussion in der sich Sokrates ganz zuruckhalt Dort tritt ein neuer Gesprachsteilnehmer auf der Fremde aus Elea der mit Theaitetos und Theodoros Definitionsfragen untersucht Dabei kommt die schon im Theaitetos behandelte Wahrheitsproblematik wiederum ins Blickfeld diesmal unter einem anderen Gesichtspunkt Am gleichen Tag folgt der dritte Dialog der Politikos Staatsmann Dort wird die Vorgehensweise beim Definieren anhand des Beispiels der Definition des Begriffs Staatsmann erprobt Der Zeitpunkt der drei Diskussionen ist das Fruhjahr 399 v Chr der Prozess gegen Sokrates in dem er zum Tode verurteilt wird steht bevor Im Theaitetos wird erwahnt dass die Anklage gegen ihn bereits erhoben ist 2 Die zeitliche Nahe zur Hinrichtung des Philosophen einem Platons Zeitgenossen vertrauten Ereignis bildet unausgesprochen den Hintergrund des Geschehens Sie tragt zu der Wirkung bei die Platon bei den Lesern erzielen will Die Auseinandersetzung mit diesem fur die Sokratiker und Platoniker erschutternden Vorgang ist ein wesentlicher Aspekt von Platons schriftstellerischer Tatigkeit 3 Der Schauplatz der Handlung des Theaitetos ist die Palaistra ein fur Ringkampfe bestimmter Ubungsplatz in einem athenischen Gymnasion Die Gymnasien dienten damals in erster Linie der korperlichen Ertuchtigung ausserdem war eine Palaistra auch ein sozialer Treffpunkt der Jugend Aus den Schilderungen in Platons Dialogen geht hervor dass sich Sokrates gern an solchen Orten aufhielt Dort bot sich ihm Gelegenheit zu fruchtbaren philosophischen Gesprachen mit jungen Mannern und Jugendlichen Neben den drei Gesprachspartnern Sokrates Theaitetos und Theodoros sind noch zwei Freunde des Theaitetos anwesend 4 die schweigend zuhoren Einer von ihnen ist Sokrates der Jungere 5 Die Teilnehmer Bearbeiten nbsp Buste des Sokrates 1 Jahrhundert Louvre Paris SokratesWie in vielen anderen Dialogen Platons ubernimmt auch hier Sokrates die Rolle des Gesprachslenkers In der Kunst der philosophischen Untersuchung ist er den beiden Mathematikern weit uberlegen Er zeigt ihnen dass ihre bisherigen Vorstellungen einer Nachprufung nicht standhalten Die Ratlosigkeit in die er seine Gesprachspartner sturzt ist von ihm beabsichtigt sie ist ein didaktisches Mittel mit dem er zu weiteren Anstrengungen anspornen will Um diese Wirkung zu erzielen bringt er die Unzulanglichkeit der Ansatze der anderen ans Licht und vermeidet es dabei sorgfaltig sich zu einer eigenen Auffassung zu bekennen Auf den Grund fur diese Zuruckhaltung die ein Hauptmerkmal seiner gewohnten Vorgehensweise ist geht er im Theaitetos naher ein Er beschreibt sich als Geburtshelfer der zwar selbst unwissend sei aber anderen zur Geburt ihrer Einsichten verhelfen konne Nach einer verbreiteten fruher allgemein vorherrschenden Interpretation fungiert Sokrates hier wie auch in anderen Werken Platons als Sprachrohr des Autors das heisst er gibt dessen Sichtweise oder zumindest einen Teil des platonischen Konzepts wieder Allerdings wird diese Gleichsetzung von manchen Philosophiehistorikern abgelehnt oder nur mit erheblichen Einschrankungen akzeptiert Hinzu kommt dass manche Ausserungen des platonischen Sokrates nicht oder nur teilweise ernst gemeint sind Unklar und strittig ist inwieweit die Positionen von Platons Dialogfigur mit denen des historischen Sokrates ubereinstimmen Ein analoges Problem besteht hinsichtlich der Lehre des beruhmten Sophisten Protagoras die Sokrates im Theaitetos beschreibt und bekampft Die Frage wie getreu Platons Darstellung die Denkweise des historischen Protagoras wiedergibt ist umstritten Deutlich erkennbar ist jedenfalls Platons Absicht Protagoras in ungunstigem Licht erscheinen zu lassen 6 TheodorosDer Mathematiker Theodoros ist keine erfundene Gestalt an seiner historischen Existenz besteht kein Zweifel und Platons Angaben zu ihm gelten grossenteils als glaubhaft Er stammte aus Kyrene einer griechischen Stadt im heutigen Libyen Dass er zur Generation des Sokrates gehorte ergibt sich nicht nur aus Platons Darstellung sondern geht auch aus der Geschichte der Geometrie des Eudemos von Rhodos hervor 7 Die Angaben der Quellen fuhren zur Datierung seiner Geburt um 475 460 v Chr 8 Da er Sokrates uberlebte ist er fruhestens 399 v Chr gestorben Er war ein Schuler und Freund des Protagoras 9 doch wandte er sich schon fruh von der Sophistik ab und der Geometrie zu 10 Nach Platons wohl zutreffenden Angaben war er nicht nur Mathematiker sondern galt auch in der Astronomie und Musik als hervorragender Fachmann 11 und erteilte in diesen Fachern Unterricht 12 Vielleicht zahlte Platon selbst zu seinen Schulern 13 Allerdings ist ungewiss ob Theodoros jemals in Athen war Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios behauptet Platon habe ihn in Kyrene aufgesucht 14 Moglicherweise ist sein Aufenthalt in Athen von dem im Theaitetos berichtet wird eine Erfindung Platons zu dem literarischen Zweck ihn mit Sokrates zusammentreffen zu lassen 15 Der spatantike Philosoph Iamblichos zahlte Theodoros zu den Pythagoreern 16 doch wird die Glaubwurdigkeit dieser Nachricht in der Forschung bezweifelt 17 Zur Zeit der Handlung des Theaitetos ist Theodoros ebenso wie Sokrates bereits ein alter Mann Nach der Darstellung im Dialog betrachtet er sich nicht als Philosophen sondern beschrankt sich bewusst auf sein Fach die Geometrie in die er sich nach seinen Worten gerettet hat 18 Somit gehort er in Platons Augen nicht zur Elite der Weisheitsliebenden An philosophischen Untersuchungen will er sich nicht beteiligen da er sich auf diesem Gebiet fur unzustandig halt und auch meint dafur zu alt zu sein 19 Trotz seines Straubens wird er aber von Sokrates in die gemeinsame philosophische Wahrheitssuche einbezogen 20 TheaitetosAuch bei Theaitetos handelt es sich um eine historische Person Platons Angaben wonach er Mathematiker und Schuler des Theodoros war und als Jugendlicher kurz vor dem Tod des Sokrates in den Kreis von dessen Gesprachspartnern eintrat treffen wohl zu Auch die Darstellung im Dialog der zufolge er bei Korinth verwundet wurde uberdies dort an einer Seuche schwer erkrankte und daher auf der Heimreise dem Tode nahe war gilt in den Grundzugen als glaubhaft Strittig ist aber bei welchen Kampfhandlungen 391 oder 369 v Chr dies geschah Aus Platons Darstellung lasst sich erschliessen dass Theaitetos um 415 v Chr geboren wurde Falls er 391 trotz seines sehr schlechten Gesundheitszustands uberlebte oder falls er erst 369 bei Korinth kampfte kann er wie manche Forscher vermuten der Platonischen Akademie angehort haben die um 387 gegrundet wurde 21 Platon schatzte Theaitetos offenbar sehr Im Dialog zeichnete er ein ausserordentlich vorteilhaftes Bild vom Intellekt und Charakter des noch sehr jungen hochbegabten und fur philosophische Fragen aufgeschlossenen Mathematikers Als Dialogfigur ist Theaitetos das Muster eines vielversprechenden kunftigen Philosophen der sich fur eine staatsmannische Fuhrungsaufgabe in einem Idealstaat qualifizieren konnte Ausserlich war er allerdings nach Platons Schilderung unansehnlich was seinen sozialen Rang bei den schonheitsbewussten Athenern minderte Wegen seines Mangels an korperlicher Attraktivitat kam er fur die homoerotischen Beziehungen die im Milieu des Kreises um Sokrates eine wichtige Rolle spielten nicht in Betracht 22 Eukleides und TerpsionEukleides von Megara dem Platon in der Rahmenhandlung die Rolle des Berichterstatters zuweist war der Begrunder einer philosophischen Richtung die unter der Bezeichnung Megariker bekannt wurde In Platons Dialog Phaidon wird er unter den Freunden des Sokrates genannt die bei der Hinrichtung des Philosophen anwesend waren Als Platon und einige andere Sokratiker nach dem Tod des Sokrates Athen verliessen nahm sie Eukleides in Megara auf 23 Terpsion ist der einzige der funf namentlich genannten Sprecher des Dialogs dessen historische Existenz unsicher ist denn sie ist nur in Schriften bezeugt die von Platon stammen oder deren Autoren von seinen Angaben ausgingen Ebenso wie Eukleides war er nach Platons Bericht im Phaidon beim Tod des Sokrates unter den Anwesenden 24 Inhalt BearbeitenDie RahmenhandlungIn Megara treffen sich zwei Burger Eukleides und Terpsion die beide einst in Athen Schuler des vor Jahren hingerichteten Philosophen Sokrates waren Eukleides kommt vom Hafen wo er Theaitetos begegnet ist einem Athener der fruher ebenfalls zum Umkreis des Sokrates gehorte Er erzahlt dass Theaitetos der an einem Feldzug teilgenommen hat bei Korinth schwer verwundet worden ist ausserdem an der im Heer grassierenden Ruhr erkrankt ist und jetzt dem Tode nahe scheint Diese Begegnung hat Eukleides daran erinnert dass Sokrates Theaitetos sehr schatzte und von fruchtbaren Unterredungen erzahlte die er mit ihm hatte Daruber machte Eukleides damals aus dem Gedachtnis Aufzeichnungen die er spater in Buchform zusammenstellte In dem Buch gibt er einen Dialog des Sokrates mit Theaitetos und dem Mathematiker Theodoros von Kyrene in direkter Rede wieder Gern erfullt er Terpsions Wunsch ihm den Inhalt mitzuteilen Die beiden begeben sich in das Haus des Eukleides der das Buch sogleich vorlesen lasst 25 Das einleitende GesprachSokrates fragt Theodoros der sich offenbar schon einige Zeit in Athen aufhalt und Mathematikunterricht erteilt wer von den jungen Leuten ihm durch besondere Begabung aufgefallen sei Theodoros nennt einen Theaitetos den er als seinen begabtesten Schuler betrachtet Theaitetos sei ihm nicht nur durch seine vorzugliche Auffassungsgabe aufgefallen sondern auch durch seinen vortrefflichen Charakter seine Gelassenheit und Ausdauer Eine solche Verbindung von Scharfsinn und Tugend sei selten Korperlich sei Theaitetos allerdings keine anziehende Erscheinung vielmehr sehe er dem fur sein unattraktives Ausseres bekannten Sokrates ahnlich Auf Wunsch des Sokrates wird Theaitetos gebeten heranzutreten 26 Theaitetos erzahlt dass er unter der Anleitung des Theodoros auf mathematischem astronomischem und musikalischem Gebiet sachkundig wird Unter Sachkunde sophia versteht er wie er auf Nachfrage des Sokrates erklart nichts anderes als Wissen epistḗme diese beiden Begriffe seien gleichbedeutend Fur Sokrates ist dies aber nicht selbstverstandlich sondern begrundungsbedurftig er verlangt nach einer Bestimmung des Begriffs Wissen 27 Die Frage nach dem WissenTheaitetos dem die philosophische Suche nach dem Allgemeingultigen nicht vertraut ist versucht den Begriff zu erlautern indem er Beispiele nennt Unter Wissen versteht er sowohl das was Theodoros in der Mathematik und den anderen Fachern lehrt als auch die beruflichen Kenntnisse uber die Handwerker verfugen Sokrates macht ihn darauf aufmerksam dass sich alle diese Kenntnisse jeweils auf ein bestimmtes Fachgebiet beziehen Gefragt wird aber nicht nach einzelnen Wissensgebieten sondern nach dem Wissen an sich Gesucht ist eine Begriffsbestimmung die auf jede Art von Wissen zutrifft 28 Theaitetos merkt dass es nicht um eine Veranschaulichung sondern um eine allgemeine Definition geht Dazu fallt ihm ein mathematisches Beispiel ein Auch in der Geometrie kommt es darauf an nicht nur fur einzelne Figuren die Richtigkeit einer Behauptung zu prufen sondern Allgemeingultiges zu finden Theodoros konnte mathematisch beweisen oder zumindest anhand einer Konstruktion zeichnerisch demonstrieren dass die Seitenlange eines Quadrates vom Flacheninhalt 3 Quadratfuss die Quadratwurzel aus 3 mit der Langeneinheit 1 Fuss inkommensurabel und somit eine irrationale Zahl ist Dies zeigte er auch fur die Quadratwurzeln der naturlichen Zahlen die keine Quadratzahlen sind von 5 bis 17 Dann brach er aber ab Davon ausgehend formulierten Theaitetos und Sokrates der Jungere das allgemeine Gesetz fur die Quadratwurzeln aus nichtquadratischen naturlichen Zahlen und fur die Kubikwurzeln aus nichtkubischen naturlichen Zahlen Sokrates lobt diese Entdeckung und ermuntert Theaitetos nun auch hinsichtlich des Wissens das Allgemeingultige zu suchen und sich nicht von der Schwierigkeit der Aufgabe entmutigen zu lassen 29 Die maeutische VorgehensweiseTheaitetos bekennt dass die Frage nach der Natur des Wissens ihn schon oft beschaftigt hat und ihn weiterhin nicht loslasst Seine bisherigen Klarungsversuche haben aber zu nichts gefuhrt Sokrates vergleicht diese geistige Konstellation mit einer Schwangerschaft Theaitetos ist mit einem Konzept einer Losungsidee schwanger und leidet nun unter Geburtsschmerzen Fur solche Situationen ist Sokrates Spezialist Seine Mutter war Hebamme und er selbst praktiziert auf geistigem Gebiet die Hebammenkunst die Maeutik 30 Hebammen sind stets altere Frauen die diesen Beruf ausuben wenn sie selbst keine Kinder mehr bekommen konnen Sie wissen wie man die Wehen beeinflusst eine schwere Geburt bewaltigt oder auch eine Abtreibung durchfuhrt Ausserdem waren sie dank ihrer vorzuglichen Menschenkenntnis auch die besten Heiratsvermittlerinnen doch halten sie sich bei der Ehestiftung zuruck um nicht als Kupplerinnen in Verruf zu geraten 31 Analog verhalt es sich in mancherlei Hinsicht mit der Maeutik der Hebammenkunst des Sokrates Er steht nicht Frauen bei sondern Mannern und ihm geht es nicht um korperliche sondern um geistige Geburten Sich selbst halt er fur unfruchtbar das heisst unweise Ihm kommen wie er behauptet keine eigenen Einfalle aber anderen hilft er dabei das in ihnen geistig Herangereifte ans Licht zu bringen es gleichsam zu gebaren Mit den geistigen Wehen kennt er sich bestens aus Die Geburtshilfe leistet er mit zielfuhrenden Fragen die er den Schwangeren stellt damit ermoglicht er ihnen die Klarung ihrer noch unausgereiften oder falschen Vorstellungen und Gedanken Da er sich darauf beschrankt in diesem Sinne Hilfestellung zu bieten ist er kein Lehrer im eigentlichen Sinn denn er gibt kein Wissen weiter Die Hebammenkunst bringt nichts hervor als das was im Schwangeren bereits vorhanden ist und ans Licht drangt Auch die Beratung bei der Partnersuche weiss Sokrates zu ubernehmen Wenn jemand fur seine Art der Wahrheitssuche ungeeignet ist und daher unter seiner Anleitung keine Fortschritte machen wurde dann empfiehlt er ihm einen Lehrmeister der zu ihm passt und ihn auf konventionelle Weise belehrt 32 Allerdings besteht wie Sokrates ausfuhrt auch ein wesentlicher Unterschied zwischen der philosophischen Maeutik und der Tatigkeit der Hebammen Diese haben es nur mit echten Kindern und wirklichen Geburten zu tun wahrend bei den geistigen Schwangerschaften auch Trugbilder zur Welt kommen Daher ist die Maeutik des Philosophen anspruchsvoller als der Hebammenberuf Der geistige Geburtshelfer muss nicht nur wahrend der Wehen Beistand leisten sondern auch die Natur dessen was hervorgebracht wird einschatzen konnen Die Unterscheidung zwischen brauchbaren Erkenntnissen und abwegigen Gedanken ist der wichtigste Teil seiner Arbeit und die grosste Herausforderung Er bringt seine Gesprachspartner dazu vorhandene irrige Vorstellungen zu durchschauen und aufzugeben Dabei stosst er allerdings oft auf Unverstandnis wenn die von ihm Betreuten nicht erkennen dass es zu ihrem Besten geschieht Nun soll sich Theaitetos der Fuhrung des erfahrenen Geburtshelfers anvertrauen indem er dessen Fragen beantwortet 33 Die erste Begriffsbestimmung des WissensDer erste Versuch des Theaitetos die Natur des Wissens zu bestimmen geht von der Wahrnehmung aisthesis 34 aus das heisst von der Unmittelbarkeit der Evidenz Der junge Mathematiker meint Wissen epistḗme beruhe auf Wahrnehmung Somit konne man es mit deren Inhalt dem Wahrgenommenen und daher Offenkundigen gleichsetzen zwischen Wahrnehmung und Erkenntnis oder Wissen bestehe kein Unterschied Sokrates weist darauf hin dass der beruhmte Sophist Protagoras auch so denke Von Protagoras stammt der bekannte Spruch Der Mensch ist das Mass aller Dinge der seienden dass sie sind und der nichtseienden dass sie nicht sind Demnach sind die Dinge so wie sie jeweils dem Betrachter erscheinen der Wahrnehmende legt fest dass etwas so ist wie es ihm erscheint und das ist der einzige Zugang zur Wirklichkeit den er haben kann Diese Theorie fuhrt zur Konsequenz dass es keine objektiv wahren Aussagen uber Sachverhalte gibt sondern nur Aussagen uber Eindrucke Man kann also nicht behaupten etwas sei gross oder schwer sondern nur es erscheine einer bestimmten Person zu einem bestimmten Zeitpunkt so Einem anderen mag es klein oder leicht vorkommen Was ein Frierender als kalt empfindet ist fur jemand der nicht friert nicht kalt Dieser Relativismus ist nach Sokrates Vermutung eine Geheimlehre des Protagoras die der Sophist nur seinen zahlenden Schulern offenbart hat Hinzu kommt ein weiterer Aspekt uber den fast alle Denker Sokrates hebt hier Heraklit und Empedokles namentlich hervor einig sind 35 Da alles in unablassigem Wandel begriffen ist gibt es nichts was ist denn Sein wurde eine Bestandigkeit voraussetzen die es nicht gibt Alles verandert sich es ist nicht sondern es wird flux theory Dieser Wandel allein ist produktiv Stillstand ware Vernichtung so wie das Weltall unterginge wenn die Sonne stillstunde Somit gibt es keine objektive absolute Wahrheit sondern nur relative Gegebenheiten und zutreffende Aussagen uber momentane Verhaltnisse Unterschiedlich sind sowohl die Wahrnehmungen verschiedener Betrachter als auch diejenigen desselben Betrachters zu verschiedenen Zeiten 36 Angesichts der Schilderung der Relativitat aller Dinge und Verhaltnisse gerat Theaitetos ins Staunen Sokrates macht ihn darauf aufmerksam dass die Verwunderung die Fahigkeit Tatsachen nicht einfach als selbstverstandlich hinzunehmen den Anfang der Philosophie bildet 37 Anschliessend beschreibt Sokrates ausfuhrlich die Sichtweise der Denker die sowohl in der Aussenwelt als auch innerhalb der Seele nur Vorgange annehmen und klassifizieren In ihrem Weltbild existiert nirgends ein Dieses oder Jenes als wirkliches fortbestehendes Ding Es gibt nur ein Zusammenwirken von Faktoren das die wechselnde Beschaffenheit der Wahrnehmungsobjekte verursacht Theaitetos kann sich diesem Gedankengang nicht verschliessen weiss aber nicht was er davon halten soll 38 Hinzu kommt ein weiterer Aspekt Wahrnehmungen konnen unzuverlassig und irrefuhrend sein Sinnestauschungen Traume Fieberphantasien und Wahnsinn erzeugen Eindrucke die keine Gegenstucke in der ausseren Wirklichkeit haben Der Traumende glaubt den Trauminhalt wirklich wahrzunehmen und zu erleben Es ist unmoglich zu beweisen dass man im gegenwartigen Augenblick weder traumt noch phantasiert sondern etwas Wirkliches wahrnimmt Damit ist die Wahrnehmung als Wissensquelle diskreditiert denn auf sie ist kein Verlass 39 Diese Uberlegungen haben Konsequenzen fur die Frage nach Wahrheit Erkenntnis und Wissen In einer Welt in der nichts bestandig ist sind uberzeitliche Wahrheiten und immer gultige Urteile unmoglich Somit muss die Annahme es gebe eine erkennbare objektive Wahrheit einen Sachverhalt an sich verworfen werden An die Stelle einer objektiven Wahrheit tritt eine subjektive und zeitabhangige Das was einem Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt als real erscheint ist fur ihn zu dieser Zeit die ganze Wirklichkeit und nur in dieser Form kann es Wirklichkeit geben Das was sich dem Wahrnehmenden zeigt ist wahr aber nur bezogen auf ihn und auf den jeweiligen Zeitpunkt Jede Konstellation ist einmalig So macht sich jeder zum Richter uber seine eigene momentane Wahrheit die dann in diesem begrenzten Rahmen unbedingt gilt Damit ist die Ausgangsthese des Theaitetos gerettet und sogar untermauert Alles Wahrgenommene ist per Definition so wie es jeweils erscheint wahr Dank dem konsequenten Verzicht auf jeden objektiven Wahrheitsanspruch kann das subjektive Urteil zu einer unfehlbaren Instanz erhoben werden Aus dieser Perspektive fallen Wahrnehmung und Wissen in eins zusammen 40 Kritik an der ersten BegriffsbestimmungMit Unterstutzung des Geburtshelfers Sokrates hat Theaitetos sein geistiges Kind zur Welt gebracht Nun muss gepruft werden was es taugt Sokrates ubt fundamentale Kritik am Konzept des Protagoras Zugleich ubernimmt er aber auch die Verteidigung der Position die er angreift denn der bereits verstorbene Protagoras kann seiner Lehre nicht zu Hilfe kommen Den Angriff eroffnet Sokrates mit dem Argument es gebe fur Protagoras keinen Grund den Menschen und nicht etwa den Affen oder das Schwein zum Mass aller Dinge zu machen Wenn alle Meinungen als subjektive Wahrheiten gleichberechtigt nebeneinander stunden werde jeder Diskurs sinnlos denn eine Diskussion habe immer den Zweck Aussagen zu vergleichen und nach ihrem Wahrheitsgehalt zu bewerten Dies setze einen uberindividuellen Massstab voraus Allerdings konnte wie Sokrates sogleich hinzufugt Protagoras einwenden die Wahl des Menschen als Massstab sei tatsachlich willkurlich und man konne ebenso ein Tier wahlen Das sei nur fur die dunkelhafte Menge eine schockierende Vorstellung Auch gegen den Einwand die Bestreitung einer objektiven Wahrheit verunmogliche einen vernunftigen Diskurs konnte sich Protagoras leicht verteidigen Er konnte vorbringen er verfuge durchaus uber ein Bewertungskriterium an dem sich der Diskurs orientieren konne Es gehe nicht darum ob etwas objektiv wahr oder falsch sei sondern nur darum was besser und was schlechter sei Daruber konne man sinnvoll reden und andere belehren 41 In der Rolle des Kritikers zeigt Sokrates jedoch dass die Gleichsetzung von Wahrgenommenem und Gewusstem der Realitat nicht gerecht wird Man kann etwas wahrnehmen ohne es zu verstehen Wissen ergibt sich nicht unmittelbar aus dem Sehen oder Horen sondern aus der Fahigkeit zur Verarbeitung der Eindrucke die Verstandnis ermoglicht Beispielsweise muss man um eine Mitteilung aufzunehmen die Sprache des Mitteilenden verstehen Man benotigt die Erinnerung und diese ist eine auch ohne aktuelle Wahrnehmungen aktive Funktion Eine weitere Kritik des Sokrates der nun auch Theodoros in die Untersuchung einbezieht zielt auf mangelnde Konsistenz der Position des Protagoras Hier geht Sokrates von folgenden Uberlegungen aus Protagoras gerat in einen Selbstwiderspruch wenn er das Gegenteil seiner Auffassung ausschliesst denn dieses ist nach seinem Konzept ebenso wahr wie seine Lehre solange jemand es vertritt Auch sein Grundsatz es gebe keine Wahrheit schlechthin sondern nur Wahrheit fur jemand ist nicht an sich richtig sondern nur weil und solange ihn jemand fur zutreffend halt Die Ersetzung von wahr und falsch durch besser und schlechter oder nutzlicher und schadlicher scheitert daran dass gerade dort wo es um die Nutzlichkeitsfrage geht die Relativierung der Wahrheit nicht uberzeugen kann Dies kann man etwa in der Medizin oder in der Politik sehen In diesen Bereichen gibt es Berater die zu beurteilen haben was nutzlich ist Die Berater sind aber untereinander verschiedener Meinung manchmal sind sie und die von ihnen beratenen Entscheidungstrager im Irrtum Somit wurde ein objektives Kriterium fur die Einschatzung des Nutzens von Ratschlagen benotigt Das ist aber mit einem konsequenten Relativismus unvereinbar 42 Abschweifung uber die philosophische Lebensweise Digression Theodoros meint es schade nichts wenn man von einer Untersuchung zu einer anderen umfassenderen voranschreite denn Zeit zum Diskutieren sei zur Genuge vorhanden Daran anknupfend vergleicht Sokrates den philosophischen Diskurs mit dem juristischen Da er damit vom ursprunglichen Thema des Dialogs abschweift werden diese Ausfuhrungen als Digression oder Exkurs im Theaitetos bezeichnet Auch die Bezeichnung Episode wird verwendet 43 Ausfuhrlich schildert Sokrates was die Lebensweise und den Diskurs der Philosophen von der Haltung und dem Verhalten der Nichtphilosophen unterscheidet Im Brennpunkt des Interesses der gewohnlichen Burger stehen im demokratischen Staat der Athener zwei Bereiche des offentlichen Lebens die in den Volksversammlungen ausgetragenen politischen Auseinandersetzungen und das in Athen stark politisierte Justizwesen Der Philosoph halt sich von beiden fern Fur Sokrates gleicht der Nichtphilosoph einem Sklaven da er Zwangen unterliegt von denen der Philosoph frei ist 44 Wer als Prozessbeteiligter vor Gericht aufzutreten hat steht immer unter Druck Seine Redezeit ist begrenzt er darf seine Themen nicht frei wahlen sondern muss sich darauf beschranken auf die Argumentation der Gegenseite zu erwidern Inhaltlich geht es nicht um sachliche Gesichtspunkte sondern nur um die Durchsetzung personlicher Interessen Es kommt nur darauf an die Richter zu beeinflussen und dazu benotigt man List Luge und Schmeichelei Die Wahrheit interessiert nicht Daher werden die Burger die sich von Jugend auf mit dem Gerichtswesen befassen seelisch verkruppelt Sie haben kein Ruckgrat sondern sind Knechte derer denen sie zu dienen haben Ahnlich verhalt es sich im sonstigen offentlichen Leben wo es darauf ankommt einen Gegner mit Schmahungen anzugreifen oder einen Machtigen zu loben Ein zentrales Anliegen ist dabei die Wahrung des eigenen sozialen Rangs der einerseits vom Vermogen andererseits vom familiaren Hintergrund abhangt Besonders wichtig ist die Abstammung die man genealogisch uber zahlreiche Generationen bis zu mythischen Gestalten wie Herakles zuruckverfolgt 45 Ganz anders ist das Leben der Philosophen ausgerichtet Der Politikbetrieb und das Gerichtswesen sind ihnen so gleichgultig dass sie nicht einmal wissen wo sich das Gericht das Rathaus oder Versammlungsstatten befinden Machtkampfe um Amter nehmen sie nicht zur Kenntnis Wer von wem abstammt interessiert sie ebenso wenig wie fremde Besitztumer und die Privatangelegenheiten ihrer Nachbarn Uber die Gesetzgebung und die Volksbeschlusse wissen sie nicht Bescheid Ihre Aufmerksamkeit gilt nur der Erforschung der Natur der Dinge insbesondere der menschlichen Natur und der richtigen Lebensfuhrung Fur diese Themen haben sie beliebig viel Zeit Dabei ist ihre Richtschnur das Gottliche ihr Ziel ist der Gottheit moglichst ahnlich zu werden indem sie die gottlichen Tugenden kultivieren 46 Aus diesem Gegensatz zwischen den Philosophen und der Masse der unphilosophischen Burger ergibt sich eine gegenseitige Geringschatzung Jede der beiden Seiten erscheint der anderen lacherlich und fur wichtige Aufgaben untauglich jede halt das was aus der Sicht der anderen das Wichtigste ist fur belanglos Vor Gericht ist ein Philosoph hilflos da ihm die dortigen Verhaltensregeln vollig fremd sind Sokrates veranschaulicht die gegensatzlichen Haltungen mit der Anekdote von Thales einem vorsokratischen Philosophen der die Himmelskorper betrachtend in einen Brunnen fiel Eine thrakische Magd die das sah verspottete ihn Er wolle den Himmel erkunden kenne aber nicht einmal das was vor seinen Fussen liege Die Weltfremdheit der Philosophen wird von Sokrates positiv bewertet er sieht sie als Zeichen ihrer inneren Freiheit Ausserdem meint er man konne jeden Verachter der Philosophie mit Argumenten in Verlegenheit bringen wenn er bereit sei einen solchen Dialog durchzuhalten 47 Das Scheitern der ersten BegriffsbestimmungNach der Abschweifung kehrt Sokrates zur Widerlegung der subjektivistischen Gegenauffassung zuruck Wie er nun darlegt steht der Ersetzung von wahr und falsch durch subjektive Werturteile uber den Nutzen der Umstand entgegen dass Nutzlichkeitserwagungen auch auf die Zukunft ausgerichtet sind Die Zukunft wird zeigen ob Annahmen uber den Nutzen von etwas zutreffen oder nicht etwa bei einem Gesetz das sich bewahrt oder seinen Zweck nicht erfullt Oft wird der Zweck verfehlt Daher kann die Behauptung nicht stimmen der Mensch trage das Kriterium fur das was fur ihn nutzlich ist stets in sich Vielmehr muss er sich daruber von einer Zukunft die er noch nicht kennt belehren lassen 48 Auch die andere Stutze des Subjektivismus die Bestreitung jeder Bestandigkeit halt der Nachprufung nicht stand Zahlreiche Weltdeuter behaupten es gebe nichts Seiendes und Ruhendes sondern nur Werdendes und Bewegtes Die Prozesse die nach ihrer Meinung die gesamte Wirklichkeit ausmachen zerfallen in zwei Hauptarten Ortswechsel und Anderung der Beschaffenheit Demnach mussen sie wie Sokrates nun feststellt annehmen dass alles immer gleichzeitig beiden Arten der Veranderung unterliege da es sonst zumindest in einer Hinsicht Bestandigkeit gabe Wenn dies aber so ist wird nicht nur das Sein aufgehoben sondern auch die Basis eines rationalen Diskurses Wenn beispielsweise etwas Weisses in jedem Augenblick einer farblichen Veranderung unterliegt kann der Begriff weiss nicht zeitunabhangig definiert und verwendet werden Das heisst er ist unbrauchbar Jede Ausserung mit der etwas als so bezeichnet wird fixiert einen angenommenen Sachverhalt und ist damit in einer Welt die nichts Gleichbleibendes aufweist unangemessen 49 Schliesslich kehrt Sokrates zur Prufung der Ausgangsthese des Theaitetos zuruck wonach Erkenntnis auf Wahrnehmung reduzierbar ist Er legt dar dass man stets mittels der einzelnen Sinnesorgane wahrnimmt von denen jedes einer bestimmten Art von Wahrnehmung zugeordnet ist Weder kann das Auge das Ohr ersetzen noch umgekehrt denn Sehen und Horen sind zwei vollig getrennte verschiedenartige Vorgange Wenn aus den Sinneswahrnehmungen Kenntnis eines Sachverhalts werden soll wird eine Instanz benotigt welche die Informationen der einzelnen Sinnesorgane aufnimmt zusammenfasst und auswertet Man kann diese Instanz Seele nennen Die Auswertung geschieht durch Vergleichen und Folgern was eine Kenntnis von Eigenschaften wie gleich und verschieden ahnlich und unahnlich schon und hasslich voraussetzt Somit erfordert Erkenntnis den Besitz von Begriffen die nicht zum Inhalt der Wahrnehmungen gehoren Also ist es nicht moglich Erkenntnis und Wissen restlos auf Wahrnehmung zuruckzufuhren und entsprechend zu definieren 50 Die zweite Begriffsbestimmung und die Frage nach dem IrrtumNach dem Fehlschlag der ersten Begriffsbestimmung schlagt Theaitetos eine neue vor Da die Reduzierung des Wissens auf materielle Vorgange die Sinneswahrnehmungen missgluckt ist nimmt er diesmal einen geistigen Vorgang zum Ausgangspunkt die Meinungsbildung das Vorstellen Vorstellungen konnen korrekt oder irrig sein Daher definiert Theaitetos das Wissen als richtige Meinung alethḗs doxa Dann stellen sich aber wie Sokrates zu bedenken gibt sogleich die Fragen was den Irrtum ausmacht und wie eine falsche Meinung uberhaupt zustande kommen kann 51 Die erste Schwierigkeit besteht darin dass ein Irrtum theoretisch unmoglich scheint Zwischen Wissen und Nichtwissen scheint es kein Mittleres zu geben man kann etwas nicht zugleich wissen und nicht wissen Wenn man etwas kennt kann man sich keine falsche Vorstellung daruber bilden und wenn man etwas nicht kennt kommt man nicht auf den Gedanken sich daruber eine Vorstellung zu bilden Wer beispielsweise Sokrates und Theaitetos nicht kennt dem kame es nicht in den Sinn Sokrates fur Theaitetos zu halten 52 Die zweite Schwierigkeit ergibt sich wenn man den Irrtum als Annahme definiert deren Gegenstand in Wirklichkeit nicht existiert Demnach ist eine Vorstellung dann falsch wenn sie sich auf etwas Nichtseiendes bezieht Man kann sich aber nur Seiendes vorstellen Eine Vorstellung die sich auf etwas bezieht was nicht ist bezieht sich nicht auf etwas sondern auf nichts Somit ist sie selbst nicht etwas sondern nichts Da es aber Irrtumer gibt ist die Definition unbrauchbar 53 Ein Ausweg konnte darin bestehen dass man den Irrtum nicht als Annahme von Nichtseiendem bestimmt sondern als Verwechslung von Seiendem fachsprachlich Allodoxie Zwei Dinge oder Eigenschaften die tatsachliche Gegebenheiten sind werden irrtumlich in Gedanken vertauscht Aber auch dann scheint es unerklarlich wie es zu einem Irrtum kommen kann Die Seele kennt die gegensatzlichen Qualitaten die nicht zugleich im selben Objekt vorhanden sein konnen Es ist nicht einsichtig wie sie dazu kommen sollte das Schone fur hasslich zu halten das Langsame fur schnell das Rind fur ein Pferd oder zwei fur eins 54 Das Gedachtnis als WachsblockDarauf wird eine andere mogliche Erklarung des Irrens gepruft die das Gedachtnis einbezieht und die strikte Trennung von Wissen und Nichtwissen aufgibt Aus der Ferne kann man Sokrates mit einem Unbekannten verwechseln also in Unkenntnis sein obwohl man weiss wie Sokrates aussieht Urteile beruhen auf der Verknupfung von Wahrnehmungen mit Gedachtniseindrucken Das Gedachtnis ist mit einem wachsernen Block vergleichbar der Abdrucke aufnimmt Dieser ist bei jeder Person anders bei manchen grosser bei anderen kleiner bei den einen von reinerem Wachs bei den anderen von schmutzigerem auch die Harte und Feuchtigkeit variiert Die Qualitat der Abdrucke ist sehr unterschiedlich wobei die jeweilige Beschaffenheit des Wachses die Rahmenbedingungen fur Gelehrigkeit und Vergesslichkeit setzt Irrtumer kommen zustande wenn bereits vorhandene Abdrucke den spateren Wahrnehmungen falsch zugeordnet werden Wenn eine Wahrnehmung nicht deutlich genug ist etwa wenn jemand aus der Ferne gesehen wird kann der passende Abdruck verfehlt werden Diesem Erklarungsvorschlag des Sokrates stimmt Theaitetos begeistert zu doch bald verfluchtigt sich seine Erleichterung denn Sokrates tragt sogleich eine Widerlegung vor Die Erklarung ist unzulanglich denn es gibt auch mathematische Irrtumer und diese beruhen nicht auf fehlgeschlagenen Verknupfungen von Wahrnehmungen mit Gedanken und Gedachtniseindrucken 55 Das Gedachtnis als TaubenschlagSchliesslich schlagt Sokrates eine Vorgehensweise vor die er selbst als unverschamt bezeichnet Es soll versucht werden die Beschaffenheit des Wissens zu klaren obwohl es noch nicht gelungen ist den Bedeutungsumfang dieses Begriffs abzugrenzen Das findet Sokrates zwar methodisch bedenklich doch wagt er diesen Schritt nun angesichts des aktuellen Dilemmas Dabei fuhrt er eine Unterscheidung zwischen dem Haben und dem Besitzen von Wissen ein Wissen sei erst dann wirklich vorhanden wenn man es habe nicht schon wenn man es nur besitze Dies veranschaulicht Sokrates durch den Vergleich mit einem Kleid das man besitzt wenn man es gekauft hat aber erst hat wenn man es auch tragt Der personliche Wissensschatz lasst sich mit einem Taubenschlag vergleichen in dem jemand Tauben oder andere Vogel halt die er gejagt und gefangen hat Die Vogel entsprechen den einzelnen Kenntnissen Wenn der Besitzer nun einen bestimmten Vogel benotigt muss er sich innerhalb des Taubenschlags nochmals auf die Jagd nach ihm machen Erst wenn er ihn dann in den Handen halt hat er ihn Greift er versehentlich in dem Durcheinander nach einem falschen Vogel so hat er den gewunschten nicht obwohl er ihn schon besitzt Dies entspricht dem Verwechseln von gespeicherten Wissensinhalten das die Ursache von Denkfehlern wie etwa der mathematischen Irrtumer ist 56 Wiederum stimmt Theaitetos zu und er erganzt dass nicht alle Vogel Wissensinhalten entsprechen mussen manche von ihnen konnen auch Fehlinformationen sein die ebenfalls in der Seele herumfliegen Dann ist ein Irrtum nicht auf eine Verwechslung von Wissensstucken sondern auf das Ergreifen einer gespeicherten Fehlinformation zuruckzufuhren Doch auch diesen Ansatz lasst Sokrates sogleich scheitern Er macht darauf aufmerksam dass sich hier wiederum die Schwierigkeit einer paradoxen Vermischung von Wissen und Nichtwissen erhebt Der Besitzer des Taubenschlags halt die Fehlinformation die er erwischt hat fur Wissen Demnach fehlt ihm diesbezuglich die Fahigkeit Wissen von Nichtwissen zu unterscheiden Wenn er aber ein Wissensstuck und ein Nichtwissensstuck nicht auseinanderhalten kann hat er in Wirklichkeit keine Kenntnis von dem Wissensstuck also ist es kein solches Wenn er sie auseinanderhalten konnte so hatte er ein Wissen uber das Nichtwissensstuck dann aber ware dieses kein solches sondern ein Wissensinhalt Man muss also wenn man dem Paradox entgehen und die Moglichkeit von Irrtumern erklaren will eine gesonderte Wissensart einfuhren das Wissen uber das Wissen und das Nichtwissen Dieses muss sich dann in einem separaten Taubenschlag befinden wobei der Besitzer wiederum die dortigen Vogel zwar besitzt aber nicht immer hat Damit gerat man aber in einen infiniten Regress da der ubergeordnete Speicher in dem sich das Wissen und das Nichtwissen uber Wissen und Nichtwissen befinden seinerseits einen weiteren ihm ubergeordneten Speicher erfordert 57 Die Unzulanglichkeit der zweiten BegriffsbestimmungSchliesslich kehrt Sokrates zur zweiten Begriffsbestimmung zuruck zur Gleichsetzung des Wissens mit einer richtigen Meinung und zeigt ihre Untauglichkeit Vor Gericht kann man durch geschicktes Auftreten die Richter davon uberzeugen dass ein Angeklagter eine Straftat begangen hat auch wenn es keine Zeugen gibt Das fuhrt dann zur Verurteilung Der Richter kann aber auch wenn die Tat tatsachlich begangen wurde dies nicht wissen denn er war nicht dabei und es gibt keinen Beweis Er fallt dann also ein korrektes Urteil aufgrund einer richtigen Meinung die er hat obwohl er keinerlei Wissen uber den Tathergang besitzt 58 Der dritte Bestimmungsversuch und sein MisslingenNun unterbreitet Theaitetos seinem kritischen Gesprachspartner eine erganzte neue Version seines Definitionsvorschlags Wissen sei eine mit einer Erklarung logos verbundene richtige Meinung das heisst eine deren Richtigkeit durch eine vernunftige Argumentation nachgewiesen sei Nicht alle richtigen Aussagen seien erklart und Unerklartes sei kein Gegenstand von Wissen 59 Sokrates tragt dazu erganzend eine Theorie vor die er als Traum 60 bezeichnet Dem Traum zufolge gibt es Grundbestandteile oder Urelemente prṓta stoicheia von allem die zwar wahrgenommen 61 und benannt aber auf nichts anderes zuruckgefuhrt werden konnen und daher unerklarbar sind Erst aus der Verbindung dieser Urelemente zu Strukturen entstehen erklarbare Dinge Erkenntnis bezieht sich immer nur auf die Zusammensetzungen nicht auf deren Grundbestandteile Die Grundbestandteile konnen prinzipiell kein Gegenstand von Wissen sein 62 Mit der Einfuhrung von Urelementen kann die Zirkularitat vermieden werden die sich aus der Forderung ergibt jeden Begriff durch eine Erklarung zu bestimmen Diese Forderung konnte nur durch Ruckgriff auf andere Begriffe die als bekannt vorausgesetzt werden mussten erfullt werden Dadurch entstunde ein System dessen Bestandteile aufeinander zuruckgefuhrt wurden Ein solches System ware selbst auf nichts zuruckfuhrbar also ohne Begrundung Die Forderung alles zu erklaren ist daher unerfullbar Wiederum findet die von Sokrates vorgetragene Theorie den Beifall des Theaitetos und ein weiteres Mal widerlegt Sokrates seinen eigenen Vorschlag Wenn das aus Elementen Zusammengesetzte nichts als die Summe seiner Elemente ist ist es unerklarbar da sich aus der Zusammenfugung von lauter Unerklarbarem nichts Erklarbares ergeben kann Ist aber das Zusammengesetzte etwas anderes als die Summe seiner Teile namlich eine Form mit eigenstandiger Beschaffenheit so muss diese Form ebenfalls unerklarbar sein da sie weder auf die Elemente noch auf etwas anderes zuruckgefuhrt werden kann Somit bildet die Annahme von undefinierbaren Urelementen keine Basis fur eine Theorie des Wissens sie schliesst sogar die Moglichkeit von Wissen aus Erkenntnis uber Verknupfungen setzt voraus dass deren Elemente erklarbar sind 63 Hier stellt sich fur Sokrates die Frage was es eigentlich bedeutet etwas zu erklaren Man kann das Erklaren bestimmen als vollstandiges Erfassen und analytische Beschreibung aller Elemente der Zusammensetzung die erklart werden soll oder als Angabe des charakteristischen Unterscheidungsmerkmals fur den Begriff der zu erklaren ist Beide Bestimmungen sind aber fur die Losung der Aufgabe die Besonderheit des Wissens zu benennen nutzlos Weder die eine noch die andere ermoglicht eine klare Abgrenzung des Wissens vom richtigen Meinen Uberdies enthalt die Definition des Wissens als richtige Meinung mit Erklarung einen logischen Zirkel wenn die Erklarung darauf beruht dass der Erklarende das charakteristische Merkmal des Wissensobjekts kennt Die Kenntnis des Merkmals ist ein Wissen sie setzt also das was zu definieren ist bereits voraus 64 Die SchlussbilanzEs ergibt sich eine ernuchternde Schlussbilanz Was Wissen ist bleibt offen Mehr als irrige Meinungen hat die Hebammenkunst bei Theaitetos nicht zutage fordern konnen Theaitetos raumt das ein Dennoch wertet Sokrates den Dialog nicht als Fehlschlag sondern sieht in der gewonnenen Einsicht einen Fortschritt Da ein Verstandnis der Problematik erreicht wurde wird ein kunftiger neuer Losungsvorschlag besser sein als die bisherigen und auf jeden Fall weiss Theaitetos jetzt wie es mit seinem Kenntnisstand bestellt ist 65 Interpretation und philosophischer Gehalt BearbeitenDie Frage nach Platons erkenntnistheoretischer PositionIm Theaitetos gibt Platon ebenso wie auch in seinen anderen Dialogen nicht direkt zu erkennen wie er selbst uber die aufgeworfenen Fragen denkt Auch wenn man von der traditionell herrschenden Auffassung ausgeht wonach Sokrates als das Sprachrohr des Autors zu betrachten ist bleibt manches unklar Platon lasst seinen Sokrates eine subjektivistische phanomenalistische und sensualistische Erkenntnistheorie bekampfen die er als Konsequenz von Behauptungen Heraklits und des Protagoras darstellt Sokrates bringt aber auch Gegenargumente zugunsten der von ihm abgelehnten Position vor Unklar ist ob Platon beabsichtigt hat die kritisierten Thesen ganzlich zu widerlegen oder ob er nur ihren Geltungsbereich einschranken wollte Die letztere Interpretation wird in der Forschungsliteratur seit Myles Burnyeat 1990 66 Reading A genannt die andere Reading B Nach Reading A hat Platon den Lehren Heraklits und des Protagoras einen auf die Welt der wandelbaren Dinge beschrankten Wahrheitsgehalt zugebilligt Verworfen hat er nach dieser Interpretation nur eine starke relativistische Version der kritisch untersuchten Thesen welche die Existenz eines erkennbaren uberzeitlichen Seins bestreitet und eine Erkenntnis objektiver Wahrheit ausschliesst Umstritten ist auch die Stichhaltigkeit einzelner Argumente die im Dialog hierzu vorgebracht werden 67 Eine weitere Interpretation lautet der Theaitetos sei eher eine methodische Ubung als ein Pladoyer fur eine bestimmte Lehre Die Diskussion werde ergebnisoffen gefuhrt und es werde vom Leser nicht erwartet eine der typischen Lehrmeinungen Platons aus seiner mittleren Schaffensperiode zu akzeptieren Eine andere Deutungsrichtung betont den erzielten Erkenntnisfortschritt es finde im Verlauf der Diskussion eine wirkliche Annaherung an die von Platon fur richtig gehaltene Erkenntnistheorie statt Somit seien die Bemuhungen der Gesprachspartner nur scheinbar fehlgeschlagen Einer Forschungshypothese zufolge soll der Leser dazu angeregt werden anhand der im Dialog gewonnenen Einsichten die Antwort auf die Frage nach dem Wissen selbst zu finden 68 Jorg Hardy meint Platon gebe deutliche Hinweise darauf wie die Probleme zu losen seien Er lasse die Dialogpartner vom Prinzip der Problemlosung durch Fehleranalyse Gebrauch machen Dieses konne man auch als hermeneutisches Prinzip fur das Verstandnis des Dialoges fruchtbar machen 69 Auch Dorothea Frede nimmt an Platon habe einen Ausweg gesehen Sie glaubt er habe angedeutet wo man danach suchen solle 70 Eugenio Benitez und Livia Guimaraes interpretieren den Ausgang des Dialogs zwar als tatsachliches Scheitern bei der Beantwortung der Ausgangsfrage nach dem Wissen machen aber geltend die Erfahrungen bei der Wahrheitssuche hatten einen Ertrag erbracht der diesen Fehlschlag aufwiege 71 Unterschiedliche Meinungen gibt es auch daruber ob Platon selbst der Uberzeugung war uber eine stichhaltige Begriffsbestimmung des Wissens zu verfugen oder ob er seine Bemuhungen auf diesem Gebiet fur gescheitert hielt und im Dialog die Bilanz seiner vergeblichen Suche nach einer Antwort auf die Ausgangsfrage vorgelegt hat 72 Interpretationsprobleme ergeben sich bei der Klarung der Frage was Platon eigentlich unter Wissen verstanden hat In der modernen Erkenntnistheorie wird zwischen propositionalem Wissen wissen dass und Wissen mit einem direkten Objekt kennen unterschieden In der altgriechischen Sprache gibt es keine Begriffe die eine solche Differenzierung ausdrucken Daraus ergibt sich eine Doppeldeutigkeit die das Verstandnis des erkenntnistheoretischen Diskurses im Theaitetos behindert 73 Die Frage der Lehrentwicklung PlatonsDie Frage ob Platon im Rahmen einer Entwicklung seiner Lehre seine Haltung zu Hauptfragen der Metaphysik und Erkenntnistheorie grundlegend geandert hat gehort zu den umstrittensten Themen der Platonforschung Die Auffassung der Unitarier die meinen er habe durchgangig eine koharente Sichtweise vertreten steht der Entwicklungshypothese der Revisionisten entgegen die einen gravierenden Sinneswandel annehmen Als wichtiges Argument zugunsten der Entwicklungshypothese gilt aus revisionistischer Sicht der Umstand dass Platon im Theaitetos die Frage nach der wissenschaftlichen Erkenntnis ins Zentrum stellt ohne dabei seine Ideenlehre ins Spiel zu bringen Die Ideenlehre hatte er zu der Zeit als er den Theaitetos schrieb bereits konzipiert und im Dialog Politeia dargelegt Sie besagt dass Ideen als eigenstandige dem Bereich der sinnlich wahrnehmbaren Objekte ontologisch ubergeordnete Entitaten existieren Solche platonische Ideen beispielsweise das Schone an sich oder der Kreis an sich sind nach der Ideenlehre eine objektive metaphysische Realitat Sie bilden die Voraussetzung fur die Existenz und Erkennbarkeit der einzelnen Sinnesobjekte deren Urbilder sie sind Somit musste die Ideenlehre bei der Beantwortung der im Theaitetos erorterten Frage nach dem Wesen des Wissens eine wichtige Rolle spielen Ihre dortige Nichterwahnung ist fur die Revisionisten ein Beleg dafur dass Platon von seiner Ideenlehre abgeruckt ist nachdem er bei ihrer Ausarbeitung auf unuberwindlich scheinende Hindernisse gestossen war Die gegenteilige Auffassung der Unitarier lautet Platon habe im Theaitetos zeigen wollen dass der Versuch eine stichhaltige Begriffsbestimmung des Wissens zu finden ohne die Annahme von platonischen Ideen zum Scheitern verurteilt sei Damit habe er den Leser zur Erkenntnis fuhren wollen dass die Ideenlehre fur die Erarbeitung einer Erkenntnistheorie unabdingbar sei 74 Ein spezieller Aspekt der Auseinandersetzung zwischen Unitaristen und Revisionisten ist die Frage ob Platon im Theaitetos an seiner fruheren Uberzeugung festgehalten hat wonach hinsichtlich des Bereichs der Sinnesobjekte kein Wissen moglich ist sondern nur ein Meinen und nur metaphysische Entitaten als Wissensobjekte in Betracht kommen In diesem Modell besteht zwischen Wissen und Meinen eine unaufhebbare Diskontinuitat Es gibt nichts was zu einer richtigen Meinung hinzukommen konnte sodass aus ihr Wissen wird Nach einer insbesondere von Myles Burnyeat vorgetragenen revisionistischen Deutung verwarf Platon im Theaitetos diese erkenntnistheoretische Position die er im Dialog Politeia vertreten hatte und nahm nunmehr an dass es ein Wissen uber sinnlich Wahrgenommenes geben kann und somit Wissen und Meinen dieselben Objekte haben konnen Die gegenteilige unitarische Interpretation wonach Platon die Erkenntnistheorie der Politeia beibehielt und im Theaitetos bekraftigte verteidigt Lloyd Phillip Gerson 75 Einer der namhaftesten Revisionisten war Gilbert Ryle Er zahlte den Theaitetos zu einer Gruppe von spaten Dialogen in denen Platon seine Ideenlehre nicht mehr fur die Argumentation herangezogen habe nachdem er ihre Problematik erkannt habe 76 Anne Balansard weist darauf hin dass die Einteilung der Philosophiehistoriker in die zwei Lager der Unitarier und der Revisionisten zu grob ist und der Meinungsvielfalt innerhalb der beiden Lager nicht gerecht wird 77 Die Einschatzung des logischen AtomismusDie im Traum des Sokrates formulierte Annahme es gebe letzte Einheiten als unmittelbare Gegebenheiten die auf nichts zuruckfuhrbar seien wird im modernen philosophischen Diskurs als atomistisches Konzept bezeichnet Gilbert Ryle hielt den Traum fur eine Vorwegnahme des modernen logischen Atomismus den Platon kritisch analysiert habe 78 Nach der Interpretation von Michael Thomas Liske hat Platon im Theaitetos noch atomistisch gedacht das heisst er hat das Wissen eines Sachverhalts als Vertrautheit mit einem einzelnen nicht weiter aufzuschlusselnden Gegenstand als Kennen eines isolierten Objekts aufgefasst Er hat dort aber bereits die Schwierigkeiten des Atomismus erkannt und damit gegenuber seiner mittleren Schaffensperiode einen Fortschritt erzielt Erst spater hat er im Dialog Sophistes die atomistische Position uberwunden 79 Unwissenheit und MaeutikOft diskutiert wird in der Forschung das Paradoxon des sokratischen Nichtwissens Platons Sokrates betont seine eigene Unwissenheit er behauptet unfruchtbar zu sein und nichts als das Seinige vorzubringen erhebt aber zugleich den Anspruch anderen mit der Maeutik bei der Erkenntnissuche wirkungsvoll beistehen zu konnen Bei der Deutung dieser Aussagen ist zu beachten dass es unterschiedlich enge Definitionen des Begriffs Wissen epistḗme gibt Wenn Sokrates von seiner eigenen Unfruchtbarkeit und Unwissenheit spricht hat er eine sehr enge Definition im Sinn Er denkt dann an ein unumstossliches Wissen im Sinne einer auf zwingender Beweisfuhrung basierenden Wahrheitskenntnis Nur ein solches Wissen uber das er nach seinen Worten nicht verfugt konnte ihn befriedigen Da er es nicht hat gebaren konnen halt er sich fur geistig unfruchtbar Er kennt auch niemand der es besitzt Mit den Geburten zu denen er anderen verhilft meint er nur Ergebnisse die er zwar fur gut begrundet und richtig halt deren Richtigkeit er aber nicht beweisen kann Diese Ergebnisse sind zwar wertvoll stellen aber kein Wissen im strengen Sinn dar 80 Das philosophische LebenAuffallig ist das in der Digression gezeichnete Bild eines weltfremden und radikal unpolitischen Philosophen den Sokrates dort als vorbildlich darstellt Die Haltung dieses Philosophen kontrastiert mit dem Eindruck von Sokrates eigener Lebensweise den Platon in anderen Werken vermittelt Dort erscheint Sokrates fur Platon das Ideal eines Philosophen als kritischer aber loyaler Staatsburger Der platonische Sokrates ist uber die Entwicklungen im offentlichen Leben gut informiert kennt sich sowohl in der Politik als auch im Gerichtswesen und in der Rhetorik aus und hat sich Verdienste um das Gemeinwohl erworben Daher ist die in der Digression gebotene Schilderung eines angesichts konkreter Herausforderungen hilflosen sozial ahnungslosen Theoretikers erklarungsbedurftig Einer Deutungsrichtung zufolge handelt es sich dabei um eine karikierende Darstellung die keineswegs dem platonischen Ideal eines auch zur Staatslenkung befahigten Philosophen entspricht vielmehr kritisiert Platon dieses Extrem einer unpraktischen Lebensfuhrung 81 Andere Forscher betrachten die Beschreibung des philosophischen Lebens in der Digression nicht als Karikatur sondern als von Platon ernst gemeintes Konzept 82 Oft wird das Philosophenbild in der Digression im Sinne einer zwingenden Forderung nach Abkehr von der Alltagswelt gedeutet Platon sei der Ansicht gewesen ein Philosoph habe sich ausschliesslich mit dem Allgemeinen zu befassen das Einzelne Besondere sei der Beachtung nicht wert und stelle nur eine Storung dar Nach einer anderen Interpretation die andere Texte Platons einbezieht wertete er die Beschaftigung mit dem Besonderen neutral Er verwarf sie nicht sondern meinte dass sie den Philosophen beim Streben nach seinem Ziel weder fordere noch behindere sofern sie ihn nicht davon ablenke 83 Die angebliche Selbstwiderlegung des RelativismusEin oft erortertes Thema der Forschung ist das von Platons Sokrates gegen den Relativismus vorgebrachte Argument er sei logisch selbstwiderlegend Diese Kritik an der relativistischen Erkenntnistheorie ist in der Fachliteratur unter der englischen Bezeichnung exquisite argument bekannt daneben wird auch die von Sextus Empiricus eingefuhrte Bezeichnung peritropḗ Umschwung verwendet Das Argument wird seit Platon in verschiedenen Abwandlungen angefuhrt und in Diskussionen uber den Skeptizismus erortert Im Theaitetos richtet es sich gegen eine Lehre die dort auf Protagoras zuruckgefuhrt wird Der Gedankengang lautet zunachst 84 P Jedes Urteil ist fur den Urteilenden wahr Behauptung des Protagoras P Viele urteilen dass P falsch sei C Da P nach P wahr ist ist P falsch In dieser Form ist das Argument fehlerhaft da der Schluss C unzulassig ist In C liegt eine Aussage uber die absolute Geltung von P vor Eine solche wird aber im relativistischen Konzept ausgeschlossen P soll nur fur den jeweils Urteilenden wahr sein Dennoch wird im Argument eine uberindividuelle Geltung von Aussagen stillschweigend unterstellt und damit ein scheinbarer Selbstwiderspruch der Gegenposition konstruiert Diesem Einwand gegen das Argument kommt Sokrates zuvor indem er darauf hinweist dass die Gegner des Relativismus die P fur falsch halten ihre eigene Position fur objektiv richtig halten 85 Ihre Meinung uber die Richtigkeit ihrer Position ist aber auch ein Urteil auf das P anwendbar ist und daher nach P nicht weniger zutreffend als P Das Argument lautet somit P Jedes Urteil ist fur den Urteilenden wahr P Viele urteilen dass das Urteil P sei falsch nicht nur fur den Urteilenden sondern auch an sich wahr sei C Da das Urteil P die Falschheit von P sei an sich wahr tatsachlich von jemand gefallt wird ist es nach P nicht weniger zutreffend als P selbst Demnach ist P selbstwiderlegend Hier wird allerdings derselbe Fehler wie in der einfacheren Fassung des Arguments begangen denn auch die Behauptung P sei an sich falsch ist in einem relativistischen Modell nur fur diejenigen wahr die dieses Urteil fallen Somit ist die These des Protagoras rein logisch betrachtet nicht selbstwiderspruchlich Sie ist gegen Widerlegung immun Allerdings ist Protagoras inhaltlich ausserstande fur den Relativismus einen hoheren Wahrheitsgehalt zu beanspruchen als den den er auch nichtrelativistischen Positionen zubilligen muss Die Konsequenzen aus diesem Sachverhalt sind so gravierend dass nach einer Forschungsmeinung die Argumentation des Sokrates die Befurworter des Relativismus zumindest in betrachtliche Schwierigkeiten bringt 86 Die mathematische Untersuchung nbsp WurzelschneckeNach der Darstellung im Dialog hat Theodoros geometrisch gezeigt dass die Quadratwurzeln aus den nichtquadratischen naturlichen Zahlen von 3 bis 17 irrational sind und Theaitetos hat diese Entdeckung verallgemeinert Wie Theodoros den Beweis fuhrte ist nicht uberliefert 87 in der Forschung wird sogar bezweifelt dass es sich tatsachlich um einen mathematischen Beweis handelt Holger Thesleff der eine schon 1941 von Jakob Heinrich Anderhub vorgetragene Idee aufgreift meint Theodoros habe seine Annahme nicht bewiesen sondern nur anhand einer Konstruktion zeichnerisch demonstriert und er habe bei 17 abbrechen mussen weil die spiralformige Zeichnung nur fur 17 Dreiecke Platz bietet Es handelt sich um die zur Konstruktion von Wurzeln verwendete Wurzelschnecke die Rad des Theodorus oder Spirale des Theodorus genannt wird 88 Im Dialog behauptet Theaitetos ihm und Sokrates dem Jungeren sei eine Verallgemeinerung des Satzes seines Lehrers Theodoros gelungen Eine Reihe von Forschern meinen diese Angabe sei im Kern historisch glaubwurdig wenn auch von Platon in einer seinem literarischen Zweck dienenden Gestalt dargeboten Anderer Ansicht ist Arpad Szabo Nach seiner Hypothese war Theaitetos nicht der Entdecker der verallgemeinerten Geltung des Satzes sondern hat sich nur naiv eingebildet einen wesentlichen Beitrag zur mathematischen Forschung geleistet zu haben In Wirklichkeit hat ihn sein Lehrer im Unterricht zu einer Erkenntnis angeleitet die ihm Theodoros und anderen Mathematikern langst gelaufig war 89 Gegen diese Ansicht wendet sich Myles Burnyeat Er halt an der traditionellen Deutung fest wonach der Darstellung im Dialog zu entnehmen ist dass Theaitetos eine echte Forschungsleistung vollbracht hat und diese Leistung eine historische Tatsache ist 90 nbsp Buste Platons romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Entstehung BearbeitenChronologisch wird der Theaitetos nach stilistischen Kriterien noch zur mittleren Gruppe der Dialoge Platons gezahlt doch unter inhaltlichem Gesichtspunkt gehort er eher schon zum Spatwerk Man kann ihn daher einer Ubergangsphase zwischen diesen beiden Schaffensperioden des Philosophen zuweisen wahrend die beiden anderen Dialoge der Trilogie der Sophistes und der Politikos unter die spaten Werke eingeordnet werden 91 Vermutlich fallt der Abschluss der Arbeit am Theaitetos in die fruhen 360er Jahre 92 Moglicherweise hat Platon den Prolog der die Rahmenhandlung enthalt uberarbeitet Den Anlass zu dieser Vermutung bietet eine Bemerkung eines unbekannten Kommentators der wohl in der zweiten Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr tatig war Er berichtet dass zu seiner Zeit auch eine andere eher frostige Fassung des Prologs im Umlauf war Zwar hielt der Kommentator die uberlieferte Fassung fur die allein authentische doch ist in der Forschung die Moglichkeit erwogen worden dass beide Prologe von Platon stammen Die meisten Befurworter dieser Hypothese halten die uberlieferte Version fur die jungere Sie bietet jedenfalls nach dem heutigen Forschungsstand den definitiven Text 93 nbsp Eine Randbemerkung auf einer Seite der altesten erhaltenen mittelalterlichen Theaitetos Handschrift des Codex ClarkianusTextuberlieferung BearbeitenDie antike Textuberlieferung besteht aus einigen auf Papyrus geschriebenen Fragmenten aus der romischen Kaiserzeit Das alteste stammt aus dem 2 Jahrhundert das jungste aus dem 5 oder 6 Jahrhundert 94 Ferner bietet der Anfang eines Kommentars zu dem Dialog der in einer Papyrus Handschrift aus dem 2 Jahrhundert erhalten ist eine Reihe von Lesarten die fur die Textkritik relevant sind 95 Die alteste erhaltene mittelalterliche Theaitetos Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich fur Arethas von Caesarea angefertigt 96 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Uber die Nachwirkung des Theaitetos in der Antike ist relativ wenig bekannt Die Sparlichkeit der Belege kann aber auf die ungunstige Uberlieferungslage zuruckzufuhren sein und erlaubt nicht die Folgerung dass die Thematik auf geringes Interesse stiess Platons Schuler Aristoteles muss den Theaitetos gekannt haben wie einigen Anspielungen bei ihm zu entnehmen ist doch ist nicht uberliefert wie er dieses Werk aufgefasst hat 97 Der Begrunder der Stoa Zenon von Kition scheint bei der Formulierung seiner Erkenntnislehre Material aus dem Theaitetos aufgegriffen zu haben das er allerdings als Gegner des Platonismus in unplatonischem Sinn verwertete 98 In der Epoche der Jungeren skeptischen Akademie die zwischen 268 und 264 v Chr begann und bis ins fruhe 1 Jahrhundert v Chr dauerte wurde der Theaitetos anscheinend bei den Akademikern besonders geschatzt da er ihren erkenntnistheoretischen Skeptizismus stutzen konnte Es fehlt aber an zeitgenossischen Belegen fur eine solche Rezeption 99 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort der Theaitetos zur zweiten Tetralogie Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte ihn zu den prufenden Schriften und gab als Alternativtitel Uber das Wissen an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Gelehrten Thrasyllos 100 nbsp Ein Fragment des Theaitetos Kommentars in dem agyptischen Papyrus Berlin Staatliche Museen P 7982 2 Jahrhundert Aus der Epoche des Mittelplatonismus 1 Jahrhundert v Chr bis 3 Jahrhundert n Chr liegen nur wenige Belege fur die Nachwirkung des Theaitetos vor Der fruhe Mittelplatoniker Eudoros von Alexandria der im 1 Jahrhundert v Chr lebte befasste sich in seinem nur fragmentarisch erhaltenen Werk Einteilung der Lehre der Philosophie mit dem Ziel des ethischen Handelns Dabei griff er den in der Digression des Theaitetos vorgetragenen Gedanken der Angleichung an Gott im Rahmen des Moglichen auf 101 Das weitaus umfangreichste Zeugnis fur die mittelplatonische Theaitetos Rezeption ist ein Kommentar dessen Anfang die Kommentierung von etwas uber einem Funftel des Dialogtextes erhalten geblieben ist Diese Schrift ist vermutlich in der zweiten Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr jedenfalls nicht fruher entstanden und stellt somit den altesten aller erhaltenen Platon Kommentare dar Der Verfasser ist ein unbekannter Mittelplatoniker Er verteidigt seine Interpretation des kommentierten Textes gegen andere Deutungen und erwahnt mit impliziter Zustimmung die Argumentation von Platonikern die sich gegen stoische Kritik am Platonismus wenden Ausserdem bekampft er eine Theaitetos Interpretation der zufolge dieser Dialog eine erkenntnistheoretische Skepsis Platons belegt Von den Vorschlagen den anonymen Kommentator mit Eudoros von Alexandria Albinos oder Alkinoos zu identifizieren hat sich keiner in der Forschung durchgesetzt 102 Plutarch befasste sich in der ersten seiner zehn Platonischen Fragen mit der Maeutik Er stellte und beantwortete dort die Frage warum die Gottheit Sokrates anwies als Geburtshelfer fur andere zu fungieren aber ihm eigene Fruchtbarkeit versagte 103 Der Mittelplatoniker Alkinoos der vermutlich im 2 Jahrhundert lebte behandelte in seinem Lehrbuch didaskalikos der Grundsatze Platons das Ziel der Angleichung an die Gottheit Er ging auch auf die Uberlegungen des platonischen Sokrates zum Verhaltnis von Erinnerung und Meinung ein und erwahnte dabei den Vergleich des Gedachtnisses mit einem Wachsblock 104 Die Angleichung an Gott als Ziel fand auch ausserhalb des Platonismus Anklang Der einflussreiche Aristoteliker Alexander von Aphrodisias ging darauf ein Er befand es sei das hochste Gut fur den Menschen der Gottheit ahnlich zu werden Dies werde den Denkern durch die Betrachtung und die Erkenntnis des Wahren die durch den Beweis zustande komme zuteil Solche Betrachtung werde zu Recht gottlich genannt wenn man das betrachte was am ehrwurdigsten sei 105 Auch die Neuplatoniker eine im 3 Jahrhundert entstandene in der Spatantike den philosophischen Diskurs dominierende Richtung griffen Uberlegungen aus dem Theaitetos auf Sie beschaftigten sich vor allem mit Metaphysik mit der religiosen Dimension des Platonismus und mit der Thematik der philosophischen Lebensweise Daher war fur sie die Digression im Theaitetos von besonderem Interesse Die dort von Platons Sokrates erhobene Forderung ein Philosoph solle sich auf die Aufgabe konzentrieren der Gottheit moglichst ahnlich zu werden fiel auf fruchtbaren Boden 106 Sie wurde schon von Plotin dem Begrunder des Neuplatonismus erortert 107 Iamblichos um 320 325 der fur den spatantiken Neuplatonismus eine wegweisende Rolle spielte liess in seiner Philosophenschule den Theaitetos als funften der zwolf aus seiner Sicht wichtigsten Dialoge Platons studieren wie der Verfasser der anonym uberlieferten spatantiken Prolegomena zur Philosophie Platons berichtet 108 Der beruhmte Neuplatoniker Proklos 412 485 der die Philosophenschule in Athen leitete kommentierte den Theaitetos doch ist von seiner Beschaftigung mit dem Dialog nur wenig bekannt 109 In der romischen Kaiserzeit wurde Platons Ideal der Angleichung an Gott im Rahmen des Moglichen nicht nur von paganen Platonikern vertreten sondern fand auch bei christlichen Autoren Anklang Der stark vom Platonismus beeinflusste Kirchenvater Clemens von Alexandria der im spaten 2 und fruhen 3 Jahrhundert tatig war zitierte die einschlagige Theaitetos Stelle oft und sah darin einen Beleg fur die Nahe des Platonismus zum Christentum 110 Auch in die patristische Literatur der Spatantike fand das Motiv Eingang Im 4 Jahrhundert griff der Kirchenvater Ambrosius von Mailand Platons beruhmte Formulierung auf 111 Beachtung fand bei den Kirchenvatern auch die in verschiedenen Versionen kursierende Thales Anekdote 112 nbsp Der Anfang des Theaitetos in der Erstausgabe Venedig 1513Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Mittelalter war der Theaitetos manchen byzantinischen Gelehrten zuganglich doch bei den lateinischsprachigen Gelehrten des Westens und im arabischsprachigen Raum war er unbekannt Im Westen wurde er erst im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt Die erste lateinische Ubersetzung erstellte der Humanist Marsilio Ficino Er veroffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen und machte den Dialog damit einem breiteren Lesepublikum zuganglich Der Ubersetzung stellte er eine Einleitung argumentum voran aus der hervorgeht dass er den Text durchweg als Darstellung von Platons eigener Lehre auffasste Er betonte dass der Korper keinerlei Beitrag zur Erkenntnis leisten konne Der Wachsblock sei in der Seele nicht im Korper er durfe nicht mit dem Gehirn gleichgesetzt werden 113 Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio als Teil der ersten Gesamtausgabe der Werke Platons Der Herausgeber war Markos Musuros In den folgenden Jahrhunderten zeigten die Philosophen relativ wenig Interesse am Theaitetos Gottfried Wilhelm Leibniz fertigte 1676 eine lateinische Zusammenfassung des Dialogs an 114 George Berkeley ging in seiner 1744 publizierten Schrift Siris mehrmals auf Stellen in dem antiken Werk ein Er fand darin eine Vorwegnahme von Grundsatzen seiner eigenen empiristisch gepragten Erkenntnistheorie 115 Moderne Bearbeiten Philosophische AspekteIn der Moderne hat das anfanglich relativ geringe Interesse am philosophischen Gehalt des Werks seit dem fruhen 20 Jahrhundert stark zugenommen Paul Shorey ausserte 1933 die Meinung man konne den Theaitetos als den gedankenreichsten Dialog Platons betrachten 116 Als Meilensteine der Erforschung des Theaitetos gelten die 1935 publizierte Untersuchung von Francis Macdonald Cornford uber die Erkenntnistheorie Platons 117 und der Kommentar von Myles Burnyeat 1990 118 Das Interesse der Philosophiehistoriker gilt hauptsachlich dem erkenntnistheoretischen Ertrag des Werks Einem breiteren gebildeten Publikum sind in erster Linie der Abschnitt uber die Hebammenkunst und die Digression uber die philosophische Lebensform mit der Anekdote uber Thales bekannt Sie gehoren zu den beruhmtesten Passagen in Platons Gesamtwerk 119 Der Philosoph Victor Cousin veroffentlichte 1824 eine franzosische Theaitetos Ubersetzung Er verteidigte sein metaphysisches Modell gegen empiristische und sensualistische Kritik und griff dabei auf die Argumentation des platonischen Sokrates im Theaitetos zuruck 120 Der Neukantianer Paul Natorp ausserte sich 1903 in seiner Monographie Platos Ideenlehre Er befand der Gedankengang im Theaitetos sei zwingend und unmittelbar uberzeugend wenn man des inneren Planes der Schrift sich einmal bemachtigt hat Nach Natorps Verstandnis verwendete Platon als er die Bestimmung des Wissens als wahre Meinung mit Erklarung untersuchte und verwarf den Begriff doxa Meinung nicht im Sinne von Urteil sondern im Sinne von Vorstellung Der antike Denker bekampfte den Dogmatismus der wahren Vorstellung dem zufolge es nur darauf ankommt eine gegebene Vorstellung mit gegebenen Dingen in die richtige Beziehung zu setzen damit aus der richtigen oder wahren Vorstellung Erkenntnis wird Natorp meinte der Dialog enthalte eine tief angelegte fur alle Zeit grundlegende Kritik der Sinnlichkeit Platon habe klar die Bewusstseinseinheit als Grundfunktion der Erkenntnis ausgesprochen Er habe erkannt dass das Bewusstsein die allgemeinen Bestimmungen wie Sein und Nichtsein Identitat und Verschiedenheit nicht mit Hilfe korperlicher Organe sondern durch sich selbst auffasse Die Erkenntnis beruhe auf den Relationsurteilen des von Platon als Seele bezeichneten Bewusstseins 121 Ferdinand C S Schiller veroffentlichte 1908 den Aufsatz Plato or Protagoras in dem er die Verteidigung der Auffassung des Protagoras im Theaitetos untersuchte Er sah darin die authentische Position des antiken Sophisten den er als fruhen Humanisten und Vorlaufer seines eigenen Pragmatismus betrachtete Aus moderner Sicht habe sich der Ansatz des Protagoras als richtig erwiesen Platons Kritik daran sei verfehlt 122 Fur Martin Heidegger zahlte der Theaitetos zu den wenigen Dialogen die ihm die Textbasis fur seine Interpretation der Philosophie Platons lieferten Im Wintersemester 1931 1932 setzte er sich in einer Freiburger Vorlesung eingehend mit dem Werk auseinander Dabei nahm er nicht die Haltung des blossen Lesers ein sondern die eines mitfragenden Zuhorers Heidegger meinte es sei ein gravierendes Missverstandnis die Leitfrage Was ist das Wissen als Frage nach der Wissenschaft aufzufassen Es handle sich auch nicht um eine erkenntnistheoretische Frage sie beschranke sich nicht auf das Wissen als theoretische Erkenntnis und Beschaftigung der Gelehrten Platons Thema sei vielmehr das den ganzen Bereich und die Weite menschlichen Verhaltens durchherrschende und haltende und zugleich vielfaltige Sich auskennen Dazu gehore auch Wissen im Sinne von Ausdrucken wie Jemand weiss sich zu benehmen oder Er weiss sich durchzusetzen Gefragt werde wie der Mensch selbst in seinem Grundverhalten dem Sich auskennen in den Dingen sich selbst nehmen will und soll wenn er ein Wissender sein soll Damit werde in einem ursprunglichen Sinn nach dem Menschen gefragt und diese Frage sei ein Angriff des Menschen auf sich selbst und sein vorlaufiges Beharren im zunachst Gelaufigen und seine Versessenheit auf das furs erste Genugende 123 Es gehe um Wissen als Besitz von Wahrheit Allerdings habe Platon Wahrheit und Unwahrheit als Richtigkeit der Aussage und Unwahrheit als deren Unrichtigkeit aufgefasst Damit habe er die Einsicht verbaut dass und wie zum Wesen der Wahrheit die Unwahrheit gehort Wahrheit sei Unverborgenheit des Seienden Unwahrheit bestehe im Verstellen des Aussehens des Seienden wobei aber das Seiende nicht schlechthin verborgen werde denn es zeige sich ja Es sei ein Sich verbergen im und durch das Sich zeigen und das sei das Scheinen eine Unverborgenheit die zugleich in sich und zwar wesensmassig Verborgenheit sei 124 Ludwig Wittgenstein nahm in seinen ab 1936 entstandenen aber erst 1953 postum veroffentlichten Philosophischen Untersuchungen auf den Traum des platonischen Sokrates Bezug Er identifizierte die dort eingefuhrten Urelemente die einfachen Bestandteile aus denen sich die Realitat zusammensetzt mit den Gegenstanden in seiner eigenen Terminologie und mit den individuals bei Bertrand Russell 125 In seiner Auseinandersetzung mit den Thesen des platonischen Sokrates problematisierte Wittgenstein den Begriff zusammengesetzt als Gegenteil von einfach der unterschiedlich definiert werde man musse sich erst uber die Definition verstandigen Die These des Sokrates man konne den Urelementen weder Sein noch Nichtsein beilegen brachte Wittgenstein mit der Muster Funktion von Elementen in Zusammenhang Ein Muster sei ein Instrument der Sprache und als solches nicht ein Dargestelltes sondern ein Mittel der Darstellung im Sprachspiel Diese Uberlegung veranschaulichte Wittgenstein mit dem Beispiel der Lange des Urmeters Man konne uber das Urmeter weder sagen es sei 1 m lang noch es sei nicht 1 m lang Der Grund dafur sei dessen eigenartige Rolle im Spiel des Messens mit dem Metermass Analoges gelte fur die Elemente des Sprachspiels beispielsweise das R 126 In seinem Blauen Buch kritisierte Wittgenstein die Vorstellung des platonischen Sokrates man musse um sich uber die Bedeutung einer allgemeinen Bezeichnung klar zu werden das gemeinsame Element in allen Anwendungen der Bezeichnung finden Diese Vorstellung wirke bei philosophischen Untersuchungen hemmend Man ubergehe dann wie Sokrates konkrete Falle als irrelevant obwohl allein solche Falle helfen konnten den Gebrauch der allgemeinen Bezeichnung zu verstehen 127 Bertrand Russell behandelte das Verhaltnis von Erkenntnis und Wahrnehmung nach dem Theaitetos ausfuhrlich in seiner Philosophie des Abendlandes A History of Western Philosophy 1945 Er trug Argumente gegen die von Platons Sokrates geforderte Trennung von Wahrnehmung und Erkenntnis vor Schlussig sei die Beweisfuhrung des Sokrates nur fur die formalen Erkenntnisse in Logik und Mathematik die nicht aus der Wahrnehmung abgeleitet seien 128 Karl Popper ein scharfer Kritiker Platons bezeichnete den Theaitetos als grossartigen Dialog Er zahlte ihn zu einer Gruppe von Dialogen deren Gedankengut eher dem historischen Sokrates zugehore als Platon 129 Paul Feyerabend befurwortete in seiner Schrift Erkenntnis fur freie Menschen den im Theaitetos dargestellten und bekampften Relativismus Feyerabend befand der Relativismus von Platons Protagoras sei vernunftig und klug da er eine Vielzahl von Traditionen und Werten beachte und keine objektiven Wertsatze einfuhre Er sei auch zivilisiert da Protagoras nicht annehme dass das winzige Dorf in dem man wohnt am Nabel der Welt liegt und dass seine seltsamen Sitten Massstabe fur die ganze Menschheit sind 130 Hans Georg Gadamer nannte den Theaitetos einen der schwierigsten und tiefsinnigsten Dialoge Platons Er werde wie das Grundbuch der antiken Erkenntnistheorie gelesen doch sei der moderne Begriff der Erkenntnistheorie von dem Primat des Bewusstseins und Selbstbewusstseins bestimmt und weise damit in eine ganz andere Richtung als die Uberlegungen im Theaitetos Gadamer betonte die Bedeutung des Umstands dass Sokrates in diesem Dialog mit Mathematikern diskutiert Er meinte man konne die Gesprachsfuhrung des Sokrates die Anwendung der Hebammenkunst sowie das Verhalten von Theodoros und Theaitetos besser verstehen wenn man die mathematische Denkweise als Hintergrund berucksichtige 131 Hans Blumenberg veroffentlichte 1987 seine Untersuchung Das Lachen der Thrakerin Eine Urgeschichte der Theorie Darin nahm er die Anekdote vom Sturz des Thales in der Digression des Theaitetos zum Ausgangspunkt Er thematisierte den Gegensatz zwischen dem Theoretiker Thales und der Thrakerin mit ihrem Misstrauen gegen die theoretischen Umtriebe und ihrem Lachen uber den Ruckschlag der Theorie auf ihren Betreiber Dieses Grundverhaltnis werde nicht aus der Welt verschwinden selbst wenn eines Tages die Vermehrung der Theoretiker zu ihrer Mehrheit ausarten sollte Die modernen Erzeuger des Produkts Theorie seien viel komischer als ihr antiker Urahn Thales Auch sie wurden ihre Thrakerinnen finden wo sie sie nicht erwarteten 132 Die im Theaitetos erorterte Irrtumsthematik ist fur die moderne Analytische Philosophie unter dem Gesichtspunkt der logischen Problematik interessant die sich bei irrigen Identitatsannahmen false identity beliefs ergibt Dabei geht es um Kombinationen von Aussagen des Typus 1 Sokrates glaubt irrtumlich dass die Person die er in der Ferne erblickt Theaitetos sei obwohl es in Wirklichkeit Theodoros ist 2 Sokrates glaubt Theodoros sei Theaitetos 3 Sokrates kennt sowohl Theodoros als auch Theaitetos sehr gut 4 Sokrates glaubt nicht Theodoros sei Theaitetos Wenn sich die Annahme in 1 auf die Personen bezieht auf die sie sich nach der Ansicht des Sokrates bezieht die erblickte Person und Theaitetos dann folgt 2 aus 1 1 und 3 konnen zugleich wahr sein Wenn aber 3 der Fall ist folgt aus 3 die Aussage 4 also das Gegenteil von 2 Die Ursache des Problems scheint darin zu liegen dass die Richtigkeit der Aussage 5 Die Annahmen des Sokrates beziehen sich auf das worauf sie sich nach seiner Ansicht beziehen unterstellt wird Ob daher 5 falsch ist wie Logiker der Gottlob Frege folgenden Richtung meinen ist strittig 133 Literarische AspekteDer einflussreiche Platon Ubersetzer Friedrich Schleiermacher ausserte sich 1805 uber die literarische Qualitat anerkennend Er befand die gleichformig durchgefuhrte Bauart des Ganzen und der einzelnen Teile sei wunderbar kunstvoll 134 1919 tadelte der renommierte Grazist und Platon Kenner Ulrich von Wilamowitz Moellendorff die Komposition des Dialogs die er fur unausgearbeitet hielt Die Digression zeichne sich durch Fulle und Glanz aus und sei schon eingerahmt ein Teil des Dialogs sei reichbewegt und witzig doch im Schlussteil seien lange Strecken durr und farblos Dort dozierte Sokrates trotz seiner Behauptung nur Helfer fur die Entbindung fremder Gedanken zu sein Das Werk mache einen unfertigen Eindruck 135 Die neueren Urteile uber die literarische Qualitat sind meist positiv ausgefallen 1974 befand Olof Gigon das Zusammenspiel von Sokrates Theodoros und Theaitetos sei mit uberlegener Kunst gestaltet Die beiden Mathematiker seien daran ebenburtige Partner des Sokrates zu werden 136 Auch Ernst Heitsch 1988 ausserte sich lobend Er meinte man gewinne erst beim zweiten Lesen einen Blick fur die kunstreiche Anlage des Dialogs Allerdings sei die Gesprachsfuhrung ausserordentlich verwickelt und schwerlich sogleich zu durchschauen Gerade auch als literarische Komposition bedurfe der Theaitetos der Erlauterung 137 Michael Erler 2007 stimmte Heitsch zu er hielt die Komposition ebenfalls fur durchdacht 138 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenAusgaben teilweise mit Ubersetzung Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27009 7 Abdruck der Ausgabe von Auguste Dies Paris 1926 ohne den kritischen Apparat mit einer von Becker uberarbeiteten Fassung der Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher und einem Kommentar von Becker Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Bd 6 4 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 S 1 217 Abdruck der kritischen Ausgabe von Auguste Dies mit der Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 Auflage Berlin 1818 Winifred F Hicken Hrsg Theaitetos In Elizabeth A Duke u a Hrsg Platonis opera Bd 1 Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 814569 1 S 277 382 massgebliche kritische Edition Ekkehard Martens Hrsg Platon Theatet Durchgesehene und erganzte Ausgabe Reclam Stuttgart 2012 ISBN 978 3 15 006338 5 unkritische Ausgabe mit Ubersetzung Ubersetzungen Otto Apelt Platon Theatet In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Bd 4 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der 4 Auflage Leipzig 1923 Rudolf Rufener Platon Spatdialoge I Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 5 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 3 124 mit Einleitung von Olof Gigon S XI XXVI Friedrich Schleiermacher Theaitetos In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Bd 2 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 561 661Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Bd 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 231 238 637 641 Mi Kyoung Lee The Theaetetus In Gail Fine Hrsg The Oxford Handbook of Plato Oxford University Press Oxford 2008 ISBN 978 0 19 518290 3 S 411 436 Michel Narcy Theetete In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 CNRS Editions Paris 2012 ISBN 978 2 271 07335 8 S 686 700 Kommentare Anne Balansard Enquete sur la doxographie platonicienne dans la premiere partie du Theetete Academia Verlag Sankt Augustin 2012 ISBN 978 3 89665 552 3 Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27009 7 S 225 381 Seth Benardete The Being of the Beautiful Plato s Theaetetus Sophist and Statesman The University of Chicago Press Chicago London 1984 ISBN 0 226 67037 6 S I 85 I 191 Myles Burnyeat The Theaetetus of Plato Hackett Indianapolis Cambridge 1990 ISBN 0 915144 81 6 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Academia Verlag Sankt Augustin 2004 ISBN 3 89665 315 6 John McDowell Plato s Theaetetus Clarendon Press Oxford 1973 ISBN 0 19 872083 1 Ronald M Polansky Philosophy and Knowledge A Commentary on Plato s Theaetetus Bucknell University Press Lewisburg 1992 ISBN 0 8387 5215 2 Paul Stern Knowledge and Politics in Plato s Theaetetus Cambridge University Press Cambridge 2008 ISBN 978 0 521 88429 7Untersuchungen Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Bedeutung und Kontinuitat des Tugendwissens in den Dialogen Platons Gruner Amsterdam 2003 ISBN 90 6032 368 8 S 226 258 Rosemary Desjardins The Rational Enterprise Logos in Plato s Theaetetus State University of New York Press Albany 1990 ISBN 0 88706 837 5 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 25225 0 Digitalisat Ernst Heitsch Uberlegungen Platons im Theaetet Franz Steiner Stuttgart 1988 ISBN 3 515 05301 8 David Sedley The Midwife of Platonism Text and Subtext in Plato s Theaetetus Clarendon Press Oxford 2004 ISBN 0 19 926703 0Aufsatzsammlungen Giovanni Casertano Hrsg Il Teeteto di Platone struttura e problematiche Loffredo Napoli 2002 ISBN 88 8096 884 X Dimitri El Murr Hrsg La mesure du savoir Etudes sur le Theetete de Platon Vrin Paris 2013 ISBN 978 2 7116 2495 9 Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Oikoumene Prag 2008 ISBN 978 80 7298 391 9 Giuseppe Mazzara Valerio Napoli Hrsg Platone La teoria del sogno nel Teeteto Atti del Convegno Internazionale Palermo 2008 Academia Verlag Sankt Augustin 2010 ISBN 978 3 89665 498 4Weblinks BearbeitenAusgaben und Ubersetzungen Theaitetos griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1900 Perseus Project Theaitetos deutsche Ubersetzung nach Friedrich Schleiermacher bearbeitet opera platonis de Theaitetos deutsche Ubersetzung nach Friedrich Schleiermacher Zeno org Theaitetos deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher Projekt Gutenberg DE Literatur Timothy Chappell Plato Theaetetus Commentary alte Fassung durch die 2004 publizierte Printversion uberholt Sophie Grace Chappell Plato on Knowledge in the Theaetetus In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy 2021 Zina Giannopoulou Eintrag in J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Anmerkungen Bearbeiten Michel Narcy Theetete In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 686 700 hier 688 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 232 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 275 277 320 f Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 301 303 Platon Theaitetos 210d Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 320 Platon Theaitetos 144b c Platon Theaitetos 147c d Gustav Adolf Seeck Platons Theaitetos Ein kritischer Kommentar Munchen 2010 S 9 f 28 f 81 f Thomas Alexander Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 92 98 114 f 126 f zum Protagoras Bild Joachim Dalfen Der Homo mensura Satz des Protagoras in seinem historischen Umfeld In Otto Neumaier Hrsg Ist der Mensch das Mass aller Dinge Mohnesee 2004 S 1 16 hier 1 5 16 Daniel Babut Platon et Protagoras l Apologie du sophiste dans le Theetete et son role dans le dialogue In Revue des etudes anciennes 84 1982 S 49 86 Edward N Lee Hoist with His Own Petard Ironic and Comic Elements in Plato s Critique of Protagoras Tht 161 171 In Edward N Lee u a Hrsg Exegesis and Argument Assen 1973 S 225 261 Eudemos von Rhodos Fragment DK 43 A 2 Siehe dazu Kurt von Fritz Theodoros 31 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band 5 A 2 Stuttgart 1934 Sp 1811 1825 hier 1811 Leonid Zhmud Theodoros aus Kyrene In Hellmut Flashar u a Hrsg Fruhgriechische Philosophie Basel 2013 S 420 f hier 420 Leonid Zhmud Pythagoras and the Early Pythagoreans Oxford 2012 S 128 Siehe dazu Anne Balansard Enquete sur la doxographie platonicienne dans la premiere partie du Theetete Sankt Augustin 2012 S 24 f Platon Theaitetos 165a Platon Theaitetos 145a 169a Platon Theaitetos 145c d Diogenes Laertios 2 103 3 6 Diogenes Laertios 3 6 Kurt von Fritz Theodoros 31 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band 5 A 2 Stuttgart 1934 Sp 1811 1825 hier 1811 Leonid Zhmud Theodoros aus Kyrene In Hellmut Flashar u a Hrsg Fruhgriechische Philosophie Basel 2013 S 420 f hier 420 Iamblichos De vita Pythagorica 267 Kurt von Fritz Theodoros 31 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band 5 A 2 Stuttgart 1934 Sp 1811 1825 hier 1811 f Bartel Leendert van der Waerden Erwachende Wissenschaft 2 erganzte Auflage Basel 1966 S 233 240 hier 233 Zu einer anderen Einschatzung gelangt jedoch Leonid Zhmud Theodoros aus Kyrene In Hellmut Flashar u a Hrsg Fruhgriechische Philosophie Basel 2013 S 420 f Platon Theaitetos 165a Platon Theaitetos 146b Zur Dialogfigur Theodoros siehe Thomas Alexander Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 98 103 Anne Balansard Enquete sur la doxographie platonicienne dans la premiere partie du Theetete Sankt Augustin 2012 S 22 31 Eugenio Benitez Livia Guimaraes Philosophy as Performed in Plato s Theaetetus In The Review of Metaphysics 47 1993 1994 S 297 328 hier 303 305 314 Siehe zum historischen Theaitetos Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 274 278 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 275 Thomas Alexander Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 103 109 Jill Gordon Plato s Erotic World Cambridge 2012 S 125 130 Anne Balansard Enquete sur la doxographie platonicienne dans la premiere partie du Theetete Sankt Augustin 2012 S 32 38 Eugenio Benitez Livia Guimaraes Philosophy as Performed in Plato s Theaetetus In The Review of Metaphysics 47 1993 1994 S 297 328 hier 301 303 Siehe zu Eukleides Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 207 212 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 144 f Robert Muller Euclide de Megare In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 3 Paris 2000 S 272 277 Siehe zu Terpsion Michel Narcy Theetete In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 686 700 hier 689 f Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 274 Platon Theaitetos 142a 143c Vgl Zina Giannopoulou Plato s Theaetetus as a Second Apology Oxford 2013 S 20 26 Platon Theaitetos 143c 144d Platon Theaitetos 144d 146c Platon Theaitetos 146c 147c Vgl David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 19 27 Zina Giannopoulou Plato s Theaetetus as a Second Apology Oxford 2013 S 29 33 Platon Theaitetos 147c 148d Vgl Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 28 39 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 27 f Zina Giannopoulou Plato s Theaetetus as a Second Apology Oxford 2013 S 33 37 Ivor Bulmer Thomas Theodorus of Cyrene In Dictionary of Scientific Biography Bd 13 New York 1976 S 314 319 Platon Theaitetos 148e 149a Platon Theaitetos 149b 150a Platon Theaitetos 150a 151b Platon Theaitetos 150a 151d Siehe zu diesem Begriff Michael Hoffmann Die Entstehung von Ordnung Stuttgart 1996 S 41 f 47 55 Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Bd 7 Tubingen 1991 S 297 Zum philosophiegeschichtlichen Hintergrund siehe Uvo Holscher Der Herakliteer in Platons Theatet In Reiner Wiehl Hrsg Die antike Philosophie in ihrer Bedeutung fur die Gegenwart Heidelberg 1981 S 37 53 Platon Theaitetos 151d 155c Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 53 71 Rosemary Desjardins The Rational Enterprise Albany 1990 S 16 27 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 51 60 Mi Kyoung Lee The Secret Doctrine Plato s Defence of Protagoras in the Theaetetus In Oxford Studies in Ancient Philosophy 19 2000 S 47 86 Zum Text von 155b1 2 siehe Denis O Brien Platon Theetete 155 B 1 2 Une correction du texte In Revue des Etudes grecques 124 2011 S 137 151 Platon Theaitetos 155c d Platon Theaitetos 156a 157d Vgl Rosemary Desjardins The Rational Enterprise Albany 1990 S 34 54 Platon Theaitetos 157e 158e Platon Theaitetos 158e 160e Siehe dazu Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 234 f Platon Theaitetos 160e 171d Vgl Alex Long Refutation and Relativism in Theaetetus 161 171 In Phronesis 49 2004 S 24 40 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 54 62 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 73 82 Platon Theaitetos 163a 164d 169d 172b Vgl Timothy D J Chappell Reading the peritroph Theaetetus 170c 171c In Phronesis 51 2006 S 109 137 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 94 102 108 120 Gail Fine Plato on Knowledge and Forms Oxford 2003 S 184 212 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 83 96 Platon Theaitetos 172b c Siehe dazu Zina Giannopoulou The Digression in Plato s Theaetetus Observations on its Thematic Structure and Philosophical Significance In Elenchos 23 2002 S 75 88 Platon Theaitetos 172c 175b Platon Theaitetos 172d 177a Vgl zur Angleichung an Gott Dietrich Roloff Gottahnlichkeit Vergottlichung und Erhohung zu seligem Leben Berlin 1970 S 198 206 Florian Finck Platons Begrundung der Seele im absoluten Denken Berlin 2007 S 243 247 262 264 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 74 81 Zina Giannopoulou Socrates and Godlikeness in Plato s Theaetetus In Journal of Philosophical Research 36 2011 S 135 148 Platon Theaitetos 173c 177b Platon Theaitetos 177c 179b Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 129 132 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 86 88 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 104 116 Platon Theaitetos 179c 183c Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 133 140 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 89 99 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 117 124 Platon Theaitetos 183c 186e Siehe dazu Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 141 149 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 125 158 Platon Theaitetos 187a d Siehe dazu Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 150 157 Platon Theaitetos 187e 188c Vgl Timothy Chappell The puzzle about the puzzle of false belief Theaetetus 188a c In Bulletin of the Institute of Classical Studies 45 2001 S 97 111 Timothy Chappell 188a c The Key to the Theaetetus In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 203 216 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 120 125 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 162 171 Platon Theaitetos 188c 189b Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 163 165 Laszlo Bene False Judgement and the Puzzles about Not Being Theaetetus 188c 189b In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 217 249 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 125 127 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 172 f Platon Theaitetos 189b 190e Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 166 171 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 127 134 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 173 175 Jan Szaif Platons Begriff der Wahrheit Freiburg 1996 S 363 374 Platon Theaitetos 190e 196d Siehe dazu Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 172 183 Paolo Crivelli Plato s Waxen Box In Wolfgang Detel u a Hrsg Ideal and Culture of Knowledge in Plato Stuttgart 2003 S 175 200 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 134 140 Ernst Heitsch Uberlegungen Platons im Theaetet Stuttgart 1988 S 114 122 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 176 189 Platon Theaitetos 196d 199c Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 184 191 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 140 145 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 190 197 Platon Theaitetos 199c 200d Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 184 191 f David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 145 149 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 199 205 Platon Theaitetos 200d 201c Vgl Franco Trabattoni Theaetetus 200d 201c Truth without Certainty In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 250 273 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 149 151 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 206 215 Platon Theaitetos 201c d Siehe dazu Ernst Heitsch Theaetet 203c4 205e8 In Hermes 119 1991 S 74 83 hier 76 78 Siehe zu dieser Bezeichnung Myles F Burnyeat The Material and Sources of Plato s Dream In Phronesis 15 1970 S 101 122 hier 103 106 Vgl auch zum Motiv des Traums und seiner Bedeutung Piotr Pasterczyk Der sokratische Traum und das Problem der Dialektik im Theaitetos Freiburg 2007 S 15 30 Zum Verstandnis des Begriffs Wahrnehmen in diesem Zusammenhang siehe Gerold Prauss Platon und der logische Eleatismus Berlin 1966 S 171 173 Platon Theaitetos 201c 202c Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 202 212 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 153 163 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 217 237 Platon Theaitetos 202c 206b Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 213 222 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 163 168 Platon Theaitetos 206c 210a Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 223 235 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 168 178 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 267 288 290 f Platon Theaitetos 210a d Myles Burnyeat The Theaetetus of Plato Indianapolis 1990 S 8 f Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 48 52 Robin A H Waterfield Ubersetzer Plato Theaetetus 2 erganzte Auflage London 2004 S 159 163 181 183 Michael Erler Platon Basel 2007 S 235 Ernst Heitsch Uberlegungen Platons im Theaetet Stuttgart 1988 S 44 47 Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 233 Anm 109 Jane M Day The Theory of Perception in Plato s Theaetetus 152 183 In Oxford Studies in Ancient Philosophy 15 1997 S 51 80 Denis O Brien How Tall is Socrates In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 55 119 hier 68 119 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 4 f Rosemary Desjardins The Rational Enterprise Albany 1990 S 7 f Mary Louise Gill Why Does Theaetetus Final Definition of Knowledge Fail In Wolfgang Detel u a Hrsg Ideal and Culture of Knowledge in Plato Stuttgart 2003 S 159 173 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 15 Dorothea Frede The soul s silent dialogue A non aporetic reading of the Theaetetus In Proceedings of the Cambridge Philological Society New Series 35 1989 S 20 49 Eugenio Benitez Livia Guimaraes Philosophy as Performed in Plato s Theaetetus In The Review of Metaphysics 47 1993 1994 S 297 328 hier 299 327 f Siehe dazu die Forschungsubersicht bei Rosemary Desjardins The Rational Enterprise Albany 1990 S 8 13 Vgl Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 22 f David Bostock Plato s Theaetetus Oxford 1988 S 273 f Franco Trabattoni Fondazionalismo o coerentismo In margine alla terza definizione di ἐpisthmh del Teeteto In Giuseppe Mazzara Valerio Napoli Hrsg Platone La teoria del sogno nel Teeteto Sankt Augustin 2010 S 295 317 Siehe dazu Ernst Heitsch Uberlegungen Platons im Theaetet Stuttgart 1988 S 9 17 47 51 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 31 f Catherine Osborne Knowledge is Perception A Defence of Theaetetus In Wolfgang Detel u a Hrsg Ideal and Culture of Knowledge in Plato Stuttgart 2003 S 133 158 hier 141 150 Robin A H Waterfield Ubersetzer Plato Theaetetus 2 erganzte Auflage London 2004 S 211 215 235 237 Michael Erler Platon Basel 2007 S 233 f Ubersichten uber die Forschungsdebatten bieten Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 16 21 und Wolfgang Detel Platons Beschreibung des falschen Satzes im Theatet und Sophistes Gottingen 1972 S 11 29 Siehe auch Denis O Brien How Tall is Socrates In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 55 119 hier 70 78 102 f 118 f Franco Ferrari Pradikate oder Ideen Der ontologische Status der koina im Theaitetos In Ales Havlicek Filip Karfik Hrsg Plato s Theaetetus Proceedings of the Sixth Symposium Platonicum Pragense Prag 2008 S 160 179 Gokhan Adalier The Case of Theaetetus In Phronesis 46 2001 S 1 37 Michael Erler Platon Basel 2007 S 234 236 Dennys Garcia Xavier Con Socrate oltre Socrate Il Teeteto come esempio di teatro filosofico Casoria 2011 S 55 66 136 150 Darstellung aus unitarischer Sicht Henry Teloh The Development of Plato s Metaphysics University Park 1981 S 204 209 Darstellung aus revisionistischer Sicht Allan Silverman Flux and Language in the Theaetetus In Oxford Studies in Ancient Philosophy 18 2000 S 109 152 Robin A H Waterfield Ubersetzer Plato Theaetetus 2 erganzte Auflage London 2004 S 239 246 Samuel C Wheeler III The Conclusion of the Theaetetus In History of Philosophy Quarterly 1 1984 S 355 365 Siehe zu dieser Forschungsdebatte Lloyd P Gerson Knowing Persons Oxford 2003 S 194 238 Gilbert Ryle Plato s Progress Cambridge 1966 S 14 17 Anne Balansard Enquete sur la doxographie platonicienne dans la premiere partie du Theetete Sankt Augustin 2012 S 9 15 Forschungsubersicht Gilbert Ryle Logical Atomism in Plato s Theaetetus In Phronesis 35 1990 S 21 46 Michael Thomas Liske Das veritative ist und der logische Atomismus in Platons Theaitetos In Archiv fur Geschichte der Philosophie 70 1988 S 147 166 hier 162 166 Siehe zu dieser Unterscheidung Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 159f 164 Vgl David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 30 35 Zina Giannopoulou Plato s Theaetetus as a Second Apology Oxford 2013 S 40 47 Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 243 253 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 100 103 Rachel Rue The Philosopher in Flight The Digression 172 C 177 C in Plato s Theaetetus In Oxford Studies in Ancient Philosophy 11 1993 S 71 100 Zina Giannopoulou Socrates and Godlikeness in Plato s Theaetetus In Journal of Philosophical Research 36 2011 S 135 148 hier 136 f Thomas Alexander Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 121 124 Vgl Maria Schwartz Der philosophische bios bei Platon Freiburg 2013 S 245 248 Anna Lannstrom Socrates the philosopher in the Theaetetus digression 172c 177c and the ideal of homoiosis theoi In Apeiron 44 2011 S 111 130 Platon Theaitetos 171a b Platon Theaitetos 171b Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Frankfurt am Main 2007 S 293 295 Luca Castagnoli Protagoras Refuted In Topoi 23 2004 S 3 32 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 111 117 Richard Bemelmans Why Does Protagoras Rush Off Self Refutation and Haste in Plato Theaetetus 169a 171d In Ancient Philosophy 22 2002 S 75 86 Margarita Kranz Das Wissen des Philosophen Tubingen 1986 S 22 25 Jorg Hardy Platons Theorie des Wissens im Theaitet Gottingen 2001 S 83 96 Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 239 f Zina Giannopoulou Objectivizing Protagorean Relativism The Socratic Underpinnings of Protagoras Apology in Plato s Theaetetus In Ancient Philosophy 29 2009 S 67 88 Gail Fine Relativism and Self Refutation In Jyl Gentzler Hrsg Method in Ancient Philosophy Oxford 1998 S 137 163 Zur Diskussion dieser Frage siehe Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 282 Ludger Hellweg Mathematische Irrationalitat bei Theodoros und Theaitetos Ein Versuch der Wiedergewinnung ihrer Theorien Frankfurt am Main 1994 S 5 87 Bartel Leendert van der Waerden Erwachende Wissenschaft 2 erganzte Auflage Basel 1966 S 233 240 Walter Burkert Weisheit und Wissenschaft Nurnberg 1962 S 439 Anm 105 Holger Thesleff Theaitetos and Theodoros In Arctos 24 1990 S 147 159 hier 151 153 Arpad Szabo Anfange der griechischen Mathematik Munchen Wien 1969 S 69 111 Myles F Burnyeat The Philosophical Sense of Theaetetus Mathematics In Isis 69 1978 S 489 513 zur Forschungsgeschichte S 490 f Vgl Holger Thesleff Theaitetos and Theodoros In Arctos 24 1990 S 147 159 hier 154 Michel Narcy Theetete In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 686 700 hier 687 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 1 3 Michael Erler Platon Basel 2007 S 232 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 300 Michel Narcy Theetete In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 686 700 hier 687 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 232 Antonio Carlini Il commento anonimo al Teeteto e il testo di Platone In Storia poesia e pensiero nel mondo antico Napoli 1994 S 83 91 hier 83 87 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 5 Cambridge 1978 S 62 Holger Thesleff Platonic Patterns Las Vegas 2009 S 328 f Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 466 474 Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 521 523 und Teil 3 Firenze 1995 S 244 246 Oxford Bodleian Library Clarke 39 Codex B der Platon Textuberlieferung Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Frankfurt am Main 2007 S 382 Anthony A Long Zeno s epistemology and Plato s Theaetetus In Theodore Scaltsas Andrew S Mason Hrsg The Philosophy of Zeno Larnaca 2002 S 115 131 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 22 Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Frankfurt am Main 2007 S 382 f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 200 Diogenes Laertios 3 56 58 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 98 f Siehe dazu Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 3 Firenze 1995 S 227 562 mit kritischer Edition Untersuchung sowie einer umfangreichen Bibliographie von Guido Bastianini und David N Sedley Plutarch Platonicae quaestiones 1 Zu Plutarchs Theaitetos Rezeption siehe Harold Tarrant Plato s First Interpreters Ithaca 2000 S 173 175 Alkinoos Didaskalikos 2 2 4 5 28 Gyburg Radke Uhlmann Philosophieunterricht und Hermeneutik im Neuplatonismus In Ada Neschke Hentschke Hrsg Argumenta in dialogos Platonis Teil 1 Basel 2010 S 119 148 hier 123 125 Alexander Becker Hrsg Platon Theatet Frankfurt am Main 2007 S 386 David Sedley The Midwife of Platonism Oxford 2004 S 62 f und Anm 11 Hubert Merki Ὁmoiwsis 8eῷ Von der platonischen Angleichung an Gott zur Gottahnlichkeit bei Gregor von Nyssa Freiburg Schweiz 1952 S 18 25 Zu Plotins Verhaltnis zum Theaitetos siehe Sara Magrin Plotin et la doctrine secrete In Dimitri El Murr Hrsg La mesure du savoir Paris 2013 S 335 378 hier 335 373 Prolegomena zur Philosophie Platons 26 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 40 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 201 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 137 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 196 f Siehe zur Rezeption der Anekdote im christlichen Milieu Hans Blumenberg Das Lachen der Thrakerin Frankfurt am Main 1987 S 42 56 Die Einleitung ist herausgegeben von Burkhard Mojsisch Marsilius Ficinus In Theaetetum Platonis vel De scientia ad Petrum Medicem patriae patrem Epitome In Bochumer Philosophisches Jahrbuch fur Antike und Mittelalter 1 1996 S 179 194 anschliessend S 195 215 Ubersetzung Benson Mates Leibniz and the Phaedo In Akten des II Internationalen Leibniz Kongresses Hannover 17 22 Juli 1972 Wiesbaden 1973 S 135 148 hier 144 George Berkeley Siris 253 304 f 311 348 367 Paul Shorey What Plato said Chicago 1933 S 269 Francis M Cornford Plato s Theory of Knowledge London 1935 Myles Burnyeat The Theaetetus of Plato Indianapolis Cambridge 1990 Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge I Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 5 Zurich 1974 S V LI hier XI XIX Michel Narcy Platon Victor Cousin et la philosophie francaise In Michael Erler Ada Neschke Hentschke Hrsg Argumenta in dialogos Platonis Teil 2 Basel 2012 S 103 126 hier 111 114 118 Paul Natorp Platos Ideenlehre 3 Auflage Darmstadt 1961 Erstveroffentlichung 1903 S 97 101 111 113 115 f Vgl zu Natorps Theaitetos Interpretation Alan Kim Plato in Germany Sankt Augustin 2010 S 104 114 Ferdinand C S Schiller Plato or Protagoras Oxford London 1908 Martin Heidegger Vom Wesen der Wahrheit Zu Platons Hohlengleichnis und Theatet Martin Heidegger Gesamtausgabe Bd 34 Frankfurt am Main 1988 S 149 158 Martin Heidegger Vom Wesen der Wahrheit Zu Platons Hohlengleichnis und Theatet Martin Heidegger Gesamtausgabe Bd 34 Frankfurt am Main 1988 S 318 322 Ludwig Wittgenstein Philosophische Untersuchungen 46 f Vgl Ludwig Wittgenstein Das Blaue Buch Eine Philosophische Betrachtung Das Braune Buch Frankfurt am Main 1984 S 121 Timothy Chappell Reading Plato s Theaetetus Sankt Augustin 2004 S 35 f Ludwig Wittgenstein Philosophische Untersuchungen 47 50 Ludwig Wittgenstein Das Blaue Buch Eine Philosophische Betrachtung Das Braune Buch Frankfurt am Main 1984 S 40 f Bertrand Russell A History of Western Philosophy New York 1945 S 149 159 Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Bd 1 7 Auflage Tubingen 1992 S 417 419 vgl S 357 Paul Feyerabend Erkenntnis fur freie Menschen veranderte Ausgabe Frankfurt 1981 S 69 Hans Georg Gadamer Mathematik und Dialektik bei Plato 1982 In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Bd 7 Tubingen 1991 S 290 312 Hans Blumenberg Das Lachen der Thrakerin Eine Urgeschichte der Theorie Frankfurt am Main 1987 S 1 Terry Penner The Wax Tablet logic and Protagoreanism In George Boys Stones u a Hrsg The Platonic Art of Philosophy Cambridge 2013 S 186 220 Friedrich Schleiermacher Theaitetos Einleitung In Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Uber die Philosophie Platons hrsg von Peter M Steiner Hamburg 1996 S 194 206 hier 199 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 405 f 414 und Platon Beilagen und Textkritik 4 Auflage Dublin Zurich 1969 1 Auflage Berlin 1919 S 230 232 235 237 Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge I Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 5 Zurich 1974 S V LI hier X Ernst Heitsch Uberlegungen Platons im Theaetet Stuttgart 1988 S 19 30 Michael Erler Platon Basel 2007 S 233 Normdaten Werk GND 4206078 3 lobid OGND AKS LCCN n80008545 VIAF 180630955 nbsp Dieser Artikel wurde am 26 August 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theaitetos amp oldid 234428111