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Dieser Artikel befasst sich mit dem griechischen Staatsmann und Feldherr Epaminondas Fur weitere Personen mit diesem Namen siehe Epaminondas Begriffsklarung Epaminondas auch Epameinondas altgriechisch Ἐpameinwndas Epameinṓndas um 418 v Chr in Theben 3 Juli 362 v Chr bei Mantineia war ein griechischer Staatsmann und Feldherr Er gilt als grosster Staatsmann Thebens und entwickelte die sogenannte Schiefe Schlachtordnung Buste von Epaminondas am Rathaus von Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEpaminondas war der Sohn des Polymnis und stammte aus einer vornehmen aber wenig wohlhabenden Familie Wichtig war in seiner Jugend der Pythagoreer Lysis aus Tarent der aus Italien geflohen und von Epaminondas Vater gastfreundlich aufgenommen worden war Lysis wurde Hauslehrer des jungen Epaminondas und hat ihn moglicherweise im Sinne der pythagoreischen Philosophie beeinflusst Epaminondas diente 385 v Chr in einem Hilfskorps das die Thebaner den verbundeten Spartanern zur Unterstutzung sandten um gegen Mantineia in Arkadien zu ziehen Er rettete seinem Freund Pelopidas das Leben obwohl er selbst verwundet war Nach der Besetzung der thebanischen Zitadelle Kadmeia durch die Spartaner im Jahr 382 v Chr lebte Epaminondas zuruckgezogen und betrieb philosophische Studien Im Geheimen forcierte er allerdings mit Gesinnungsgenossen die finale Befreiung Thebens vom Joch Spartas Ende 379 v Chr was mit der Hilfe von Pelopidas auch gelang Bei der Ermordung der oligarchischen Regenten verweigerte er seine Zustimmung 371 v Chr wurde er zum Bootarchen ernannt und mit anderen thebanischen Abgeordneten zu einem Friedenskongress nach Sparta entsandt Hier vertrat er die Anspruche Thebens auf die Herrschaft uber die anderen bootischen Stadte mit unbeugsamer Entschlossenheit Als daraufhin die Spartaner unter Fuhrung des Konigs Kleombrotos I mit 10 000 spartanischen Hopliten und 300 Berittenen in Bootien einfielen kam es am 6 Juli 371 v Chr in der Ebene von Leuktra zur Schlacht Die thebanische Armee die zuvor von Gorgidas von Grund auf reformiert worden war trat den Spartanern unter dem Kommando von Epaminondas entgegen Die thebanischen Krafte betrugen 6 000 Hopliten und 1000 Reiter An dieser Schlacht hatte auch sein Freund Pelopidas mit seiner Heiligen Schar grossen Anteil Epaminondas wandte hier als erster die Schiefe Schlachtordnung an die eine Art kontinuierliche Reserve darstellte Dadurch gelang es ihm die Spartaner zu schlagen Dies war die erste Niederlage fur eine spartanische Armee in einer Feldschlacht und gleichzeitig der Beginn des Niedergangs der Hegemonie Spartas 400 von 700 Vollburgern Spartas verloren bei dieser Schlacht ihr Leben Nun konnte Epaminondas die Bootier und Phoker zur Anerkennung der thebanischen Oberherrschaft notigen aber auch die Atoler und Lokrer verbundeten sich mit ihnen Durch Neuordnung des Staatswesens und der Armeestrukturen Bewaffnung mit langen Sarissen Aufbau von Burgerwehren und Entwicklung von Stosstrupps bot er Theben die Moglichkeit zur dritten Grossmacht in Griechenland aufzusteigen 370 v Chr wurde Epaminondas erneut zum Bootarchen gewahlt Er zog in die Peloponnes und uberzeugte die Argiver Arkadier und Eleer sich ihm anzuschliessen Im Dezember drang er in Lakonien selbst ein Sparta die von Agesilaos II verteidigte Hauptstadt konnte Epaminondas nicht erobern und nach der erfolglosen Belagerung der spartanischen Hafenstadt Gythion kehrte das Heer um Um die Ubermacht Spartas zu brechen bewog Epaminondas die Bewohner des sudlichen und westlichen Arkadiens sowie die durch ihn wieder zur Selbstandigkeit gelangten Messenier sich zu einem Einheitsstaat zusammenzuschliessen Als Mittelpunkt der politischen Welt hatten die Arkadier bereits vor den Aktivitaten Epaminondas Megalopolis gegrundet Nun wurde Messene als Hauptstadt Messeniens gegrundet Nach Theben zuruckgekehrt wurde Epaminondas gleichzeitig mit Pelopidas von deren radikaldemokratischen Gegnern wegen eigenmachtiger Verlangerung seiner Amtsdauer angeklagt und mit der Todesstrafe bedroht Nepos beschreibt die Verlangerung der Amtsdauer als unumganglich da andernfalls das Heer welches Epaminondas fuhrte aufgrund der militarischen Unerfahrenheit der neu eingesetzten Feldherren vernichtet werden wurde 1 Doch als er die Erfolge seines Feldzugs vor Gericht darlegen konnte ging selbiges ohne Abstimmung auseinander Man ubertrug ihm erneut das Bootarchiat und noch im Jahr 369 v Chr unternahm er einen zweiten Einfall in die Peloponnes Diesmal wurde er nach einer erneuten Anklage seiner Gegner seines Amtes enthoben Er diente daraufhin als gemeiner Soldat im thebanischen Heer das in Thessalien wirkte Dieses konnte er durch seine Umsicht vor der vollstandigen Vernichtung retten woraufhin ihm erneut der Oberbefehl ubertragen wurde Nach drei erfolgreichen Feldzugen in die Peloponnes erreichte er 367 v Chr dass Theben als vorherrschende griechische Macht auch von Persien anerkannt wurde Seit 366 v Chr 2 versuchte Epaminondas die Thebaner zur Grundung einer gewaltigen Flotte zu veranlassen was die Krafte des Landes uberbeansprucht hatte Damit wollte er die Fuhrung der griechischen Staaten gewinnen diesmal gegen die Athener Mit einer ansehnlichen Flotte konnte er 364 v Chr Byzantion Chios und Rhodos zum Abfall von Athen veranlassen Tod BearbeitenDer Abfall der Arkadier von Theben veranlasste einen vierten Feldzug im Sommer 362 v Chr auf die Peloponnes wiederum unter Fuhrung des Epaminondas Er stiess bis auf die Agora in Sparta vor wurde aber zuruckgeschlagen Bei Mantinea 10 km nordlich des heutigen Tripolis kam es zu einer Schlacht 33 000 Kampfer auf der thebanischen und 22 000 Mann auf der gegnerischen Seite Spartaner Athener Arkader und Mantineer waren beteiligt Noch bevor der Kampf entschieden war wurde Epaminondas durch einen Wurfspiess von Gryllos dem Sohn des Xenophon todlich verwundet so dass er hinter die Schlachtlinie getragen wurde Hier erfuhr er noch dass der Sieg gesichert sei und starb nach Entfernung der Speerspitze aus dem Brustkorb am 3 Juli 362 v Chr Er wurde auf dem Schlachtfeld begraben Mit dem Tod Epaminondas war die Machtstellung Thebens in Griechenland beendet da man keine dem Epaminondas ebenburtigen Manner zur Verfugung hatte Cornelius Nepos hat eine kurze Biographie des Epaminondas verfasst Die Doppelbiographie Epaminondas Scipio die Plutarch an den Anfang seiner Bioi paralleloi gestellt hat ist verloren gegangen Literatur BearbeitenSimon Hornblower The Greek World 479 323 BC 3 Aufl London und New York 2002 Guy Vottero Grandeur et decheance d un heros Epaminondas le Thebain In J Dion Hrsg Le Paradoxe du heros ou d Homere a Malraux ADRA Nancy Paris 1999 ISBN 978 2 95097269 9 S 43 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Epaminondas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie des Cornelius Nepos lateinisch und deutsch Biographische DatenEinzelnachweise Bearbeiten Cornelius Nepos Sechs Lebensbilder Themistokles Alkibiades Dion Epaminondas Hannibal Atticus Cornelius Nepos Mit einer Einl sprachlichen und sachlichen Erl und mit einem Verzeichn der Eigennamen phil Bearb Ludwig Voit Hrsg Ludwig Voit Cinzia Bearzot Epaminondas In Roger S Bagnali Kai Brodersen Craige B Champion Andrew Erskine Sabine R Huebner Hrsg The Encyclopedia of Ancient History Band 1 S 2424 2425 Normdaten Person GND 118685007 lobid OGND AKS LCCN n85088701 VIAF 21109638 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME EpaminondasALTERNATIVNAMEN Epameinondas Ἐpameinwndas griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer Staatsmann und FeldherrGEBURTSDATUM um 418 v Chr GEBURTSORT ThebenSTERBEDATUM 3 Juli 362 v Chr STERBEORT bei Mantineia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epaminondas amp oldid 235740164