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Geschichte IstanbulsByzantion Chalkedon Chrysopolis Hiereia Konstantinopel Pera IstanbulByzantion altgriechisch Byzantion latinisiert Byzantium deutsch Byzanz turkisch Bizans war eine um 660 v Chr am sudwestlichen Ausgang des Bosporus gegrundete Koloniestadt dorischer Griechen aus Megara Argos und Korinth Byzantium wurde unter romischer Herrschaft zu einer mittelmassig wichtigen Stadt in der romischen Provinz Thracia Aufgrund seiner gunstigen Lage an der europaischen Kuste des Bosporus auf der Ostspitze einer Halbinsel zwischen Marmarameer und Goldenem Horn wurde Byzantion von 326 bis 330 von Kaiser Konstantin I zur neuen Hauptstadt des Romischen Reiches ausgebaut und in der Folgezeit Konstantinopel genannt Nach der Eroberung der Stadt und des nach ihr benannten Byzantinischen Reichs durch die Turken war sie von 1453 bis 1923 die Hauptstadt des Osmanischen Reiches aus der das heutige Istanbul hervorging Das antike Byzantion liegt in etwa an der Stelle der heutigen Stadtteilgemeinde Fatih von Istanbul Zwei Drachmen aus Byzantion ca 350 v Chr gepragt Kuh auf Delphin IncusumGeschichte BearbeitenFunde aus der Jungsteinzeit nahe dem heutigen Stadtteil Kadikoy und aus der Bronzezeit im Stadtteil Sultanahmed belegen dass die Ufer des Bosporus schon sehr fruh besiedelt waren Bereits fur die Griechen war diese Meerenge von entscheidender Bedeutung Hier fuhren die Schiffe entlang die Athen und andere Poleis mit Getreide aus dem Schwarzmeergebiet versorgten Zur Sicherung dieses strategisch wichtigen Punktes der gleichzeitig Schlusselstelle der Landverbindung von Europa nach Asien sowie des Seewegs von der Agais ins Schwarze Meer ist grundeten megarische Siedler um 685 v Chr die erste Kolonie auf der asiatischen Seite des Bosporus Kalchedon griechisch Kalxhdwn an der Stelle des heutigen Kadikoy In der bereits von Thrakern besiedelten Gegend auf der europaischen Seite kam es um 660 v Chr zu einer zweiten Stadtgrundung durch die Megarer zusammen mit Kolonisten aus Argos und Korinth Der thrakische Name der neuen Siedlung Byzantion wurde spater als der eines der legendaren Anfuhrer Byzas aus Megara gedeutet Die Neugrundung deren Gebiet etwa dem des heutigen Topkapi Palastes entsprach lag auf der ostlichen Spitze einer nordlich an das Goldene Horn und sudlich an das Marmarameer angrenzenden Halbinsel Da dieser Ort sehr viel geeigneter fur eine Stadtgrundung war galt Kalchedon von da an als Stadt der Blinden weil ihre Bewohner den hasslicheren Platz einem schoneren vorgezogen hatten Aufgrund ihrer Lage waren die beiden Stadte von nahezu allen Kriegen betroffen die sich in den folgenden Jahrhunderten im griechisch kleinasiatischen Raum abspielten Wahrend des Ionischen Aufstands wurden beide Stadte von den Persern belagert und eingenommen woraufhin Teile der Bevolkerung auf andere griechische Schwarzmeerkolonien wie Mesembria auswichen Nach den erfolglosen Feldzugen der Perser gegen Griechenland wurde Byzantion oligarchisch 478 v Chr wurde es vom Spartaner Pausanias eingenommen 1 Dieser herrschte dort zwei Jahre wurde dann aber von der Bevolkerung vertrieben Seit 476 v Chr hatte Byzantion eine Demokratie als Regierungsform Sowohl Kalchedon als auch Byzantion ab 476 bis 405 v Chr waren Mitglieder im Attisch Delischen Seebund letzteres dabei mit sehr hohem Tribut 411 v Chr traten beide nach einem Konflikt mit Samos zum Peloponnesischen Bund uber doch schon 409 v Chr wurden beide Stadte durch Alkibiades fur den Attischen Seebund zuruckerobert Nach dessen Auflosung als Ergebnis des Peloponnesischen Krieges trat Byzantion dem 378 377 v Chr neu gegrundeten zweiten Attischen Seebund bei Ab 387 v Chr stand Kalchedon unter persischer Oberherrschaft 357 v Chr wurde es jedoch von Byzantion aus von den Persern befreit Im Jahr darauf trat Byzantion aus dem mittlerweile geschwachten attischen Seebund aus 340 339 v Chr belagerte der Makedonenkonig Philipp II Byzantion vergeblich Dieses behauptete auch unter dessen Sohn und Nachfolger Alexander seine Selbstandigkeit Kalchedon wurde 315 v Chr durch Zipoites belagert jedoch loste Antigonos die Belagerung auf 302 301 v Chr war die Belagerung erfolgreich auf Vermittlung von Byzantion kam es zum Frieden 281 v Chr traten beide Stadte in die antiseleukidische Allianz ein 220 v Chr kam es zu einem Wirtschaftskrieg Byzantions gegen Rhodos In den Kriegen gegen Philipp V Antiochos III und Perseus standen beide Stadte auf Seiten der Romer 202 v Chr wurde Kalchedon aber von Philipp V erobert 196 v Chr verkundete Titus Quinctius Flamininus die Freiheit der Griechen Byzantion wurde civitas libera et foederata Unter Kaiser Vespasian 69 79 wurde Byzantion als Teil der Provinz Bithynia et Pontus in das Romische Reich eingegliedert Nachdem die Stadt seit dem 4 Jahrhundert v Chr durch die Kontrolle des Seehandels eine wirtschaftliche Blute erlebt hatte wurde ihr Wachstum durch die Steuerpflicht gegenuber dem romischen Statthalter gebremst Septimius Severus liess die Stadt 196 n Chr zur Bestrafung fur die Unterstutzung seines Rivalen Pescennius Niger zerstoren auf Fursprache Caracallas wurde sie jedoch wieder aufgebaut 258 wurden Byzantion und Kalchedon von den Goten geplundert und zerstort Am 11 Mai 330 n Chr machte der romische Kaiser Konstantin der Grosse sie zu seiner Hauptresidenz baute sie grosszugig aus und benannte sie offiziell als Nova Roma Nea Rwmh Nea Rhome Wenig spater erhielt sie jedoch den neuen Namen Constantinopolis griechisch Kwnstantinoypolis Stadt des Konstantin 2 Hauptartikel KonstantinopelLiteratur BearbeitenEdith Schonert Geiss Die Munzpragung von Byzantion 2 Bande Akademie Verlag Berlin 1970 1972 Wolfgang Muller Wiener Bildlexikon zur Topographie Istanbuls Byzantion Konstantinupolis Istanbul bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Tubingen 1977 ISBN 3 8030 1022 5 Adam Lajtar Die Inschriften von Byzantion Bd 1 Inschriften griechischer Stadte aus Kleinasien 58 Habelt Bonn 2000 ISBN 3 7749 3007 4 Eugen Oberhummer Julius Miller Wilhelm Kubitschek Byzantion 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 1116 1158 veraltet aber ausfuhrlich Thomas Russell Byzantium and the Bosporus A Historical Study from the Seventh Century BC until the Foundation of Constantinople Oxford University Press Oxford 2017 ISBN 978 0 19 879052 5 Anmerkungen Bearbeiten Thukydides 1 94 Dazu auch Th Preger Das Grundungsdatum von Konstantinopel In Hermes 36 1901 S 336 342 41 015277777778 28 984722222222 Koordinaten 41 1 N 28 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Byzantion amp oldid 236320877