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Der Sophistes altgriechisch Sofisths Sophistḗs latinisiert Sophista deutsch auch Der Sophist ist ein in Dialogform verfasstes Spatwerk des griechischen Philosophen Platon Darin wird ein fiktives literarisch gestaltetes Gesprach wiedergegeben Die Hauptgesprachspartner sind ein nicht namentlich genannter Fremder aus Elea und der junge Mathematiker Theaitetos Nebenrollen spielen Platons Lehrer Sokrates und der Mathematiker Theodoros von Kyrene Der Anfang des Sophistes in der altesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift dem 895 geschriebenen Codex Clarkianus Oxford Bodleian Library Clarke 39 Die beiden Diskutanten stellen sich die Aufgabe den Begriff Sophist zu bestimmen Der Sophist ein Lehrer der Uberzeugungskunst soll genau charakterisiert werden damit dieser Beruf seinem Wesen nach erfasst und von allen anderen Tatigkeiten abgegrenzt werden kann Zunachst wird anhand eines einfacheren Beispiels des Anglers die Technik der Begriffsbestimmung eingeubt Der an Sachkenntnis weit uberlegene Fremde lenkt das Gesprach Beim Definieren kommt die Methode der Dihairesis zur Anwendung Ein allgemeiner Begriff wird so lange in Unterbegriffe unterteilt bis die genaue Definition des untersuchten Begriffs gefunden ist Auf diesem Weg erarbeiten die Gesprachspartner schliesslich die Definition des Sophisten Platon verfolgte dabei eine polemische Absicht Er war ein scharfer Kritiker der Sophistik einer umstrittenen Bildungsbewegung die in seiner Heimatstadt Athen grosses Aufsehen erregte Fur Platon waren die Sophisten Scharlatane die unserios argumentierten mit der Logik ein frivoles Spiel trieben und ein nicht vorhandenes Wissen vortauschten Daher liess er den Fremden und Theaitetos zum Ergebnis kommen dass es sich um eine bestimmte Art von Schwindlern handle Die Thematik des Tauschens bietet den Dialogteilnehmern Anlass zu einer Untersuchung des Verhaltnisses von Sein und Nichtsein Wenn Sein und Nichtsein schroff getrennt sind und Nichtseiendes nicht existiert kann es keine Falschheit und keine Erklarung fur Tauschungen geben Somit muss zwischen Sein und Nichtsein eine Beziehung bestehen die falschen Schein ermoglicht das Nichtseiende muss real sein und zusammen mit dem Seienden gegeben sein Die Untersuchung dieser Frage fuhrt zu allgemeinen Folgerungen auf dem Gebiet der Ontologie der Lehre vom Sein oder vom Seienden als solchem In der modernen Forschung wird der Sophistes als erste Erarbeitung einer differenzierten Ontologie in der Geschichte der abendlandischen Philosophie gewurdigt Zum ersten Mal wurde hier die Frage Was ist das Sein untersucht Durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Seinsverstandnis des Vorsokratikers Parmenides gelangte Platon zu Ergebnissen die ihm eine konsistente Deutung des komplexen Geflechts von Seiendem und Nichtseiendem Einheit und Vielheit ermoglichten Zugleich formulierte er folgenreiche Thesen auf logischem und sprachphilosophischem Gebiet Fur die spatere Entwicklung der Kategorienlehre war seine Einfuhrung von funf obersten Gattungen wegweisend Noch in der Moderne hat seine Untersuchung der Seinsfrage den philosophischen Diskurs erheblich beeinflusst Inhaltsverzeichnis 1 Umstande Ort und Zeit 2 Die Teilnehmer 3 Inhalt 4 Interpretation 5 Entstehung 6 Textuberlieferung 7 Rezeption 7 1 Antike 7 2 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 7 3 Philosophische Rezeption in der Moderne 7 4 Moderne literarische Bewertungen 8 Ausgaben und Ubersetzungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenUmstande Ort und Zeit BearbeitenDie Gesprachssituation ist wahrscheinlich von Platon frei erfunden Im Gegensatz zu manchen anderen platonischen Dialogen ist der Sophistes nicht als Erzahlung eines Berichterstatters gestaltet Das Geschehen ist nicht in eine Rahmenhandlung eingebettet sondern setzt unvermittelt ein und wird durchgangig in direkter Rede wiedergegeben dramatische Form Der Sophistes ist der zweite Teil einer Trilogie einer Gruppe von drei inhaltlich und szenisch verknupften Dialogen die sich innerhalb von zwei Tagen abspielen Am ersten Tag findet ein Gesprach von Sokrates Theaitetos und Theodoros uber Erkenntnistheorie statt das die Handlung des Dialogs Theaitetos bildet Anwesend ist auch ein junger Philosoph namens Sokrates den man heute Sokrates den Jungeren nennt um ihn von dem gleichnamigen Lehrer Platons zu unterscheiden Er hort schweigend zu Am folgenden Tag treffen sich diese Manner sowie ein neuer Gesprachsteilnehmer der Fremde aus Elea zu einer weiteren Diskussion Das ist das Gesprach das im Sophistes dargestellt ist Sokrates der Altere und Theodoros halten sich zuruck sie uberlassen das Feld dem Fremden der mit Theaitetos diskutiert Sokrates der Jungere schweigt weiterhin Am gleichen Tag folgt der dritte Dialog der Politikos Staatsmann in dem die Vorgehensweise beim Definieren anhand des Begriffs Staatsmann erprobt wird Diesmal fuhrt der Fremde die Untersuchung mit Sokrates dem Jungeren durch Theodoros und der altere Sokrates beteiligen sich nur anfangs kurz an der Unterredung Theaitetos greift uberhaupt nicht ein Die drei Dialoge der Trilogie spielen sich im Fruhjahr 399 v Chr ab kurze Zeit bevor Sokrates zum Tode verurteilt und hingerichtet wird Der Prozess der mit dem Todesurteil enden wird steht bevor Im Theaitetos wird erwahnt dass die Anklage gegen Sokrates bereits erhoben ist 1 Dieser Hintergrund war Platons zeitgenossischen Lesern vertraut Der Schauplatz der drei Dialoge ist die Palaistra ein fur Ringkampfe bestimmter Ubungsplatz in einem athenischen Gymnasion Die Gymnasien dienten damals in erster Linie der korperlichen Ertuchtigung ausserdem war eine Palaistra auch ein sozialer Treffpunkt der Jugend Aus den Schilderungen in Platons Dialogen geht hervor dass sich Sokrates gern an solchen Orten aufhielt Dort bot sich ihm Gelegenheit zu fruchtbaren philosophischen Gesprachen mit jungen Mannern und Jugendlichen Die Teilnehmer Bearbeiten nbsp Buste des Sokrates 1 Jahrhundert Louvre Paris Der eigentliche Dialog spielt sich zwischen dem Fremden und Theaitetos ab die beiden anderen Teilnehmer treten nur im Einleitungsgesprach auf Der Fremde ist die Hauptfigur Er bringt die wesentlichen Gedanken ein wahrend sich sein junger unerfahrener Gesprachspartner uber weite Strecken darauf beschrankt Zustimmung zu aussern und Fragen zu stellen Daher wirkt der Sophistes im Vergleich mit anderen platonischen Dialogen relativ dogmatisch Die fur Platons Sokrates Figur charakteristische Didaktik die Maeutik fallt weg 2 Ausser den vier Personen die das Wort ergreifen ist noch eine Anzahl von schweigenden Zuhorern anwesend 3 Der FremdeDer Fremde dessen Name ungenannt bleibt wird in englischsprachiger Fachliteratur gewohnlich ES Eleatic Stranger genannt Die Herkunftsbezeichnung deutet seinen geistigen Hintergrund an Sein Denken ist von der eleatischen Schule gepragt die ihr Zentrum in Elea im damals griechisch besiedelten Suditalien hatte 4 Dort lebten Parmenides der namhafteste unter den eleatischen Denkern und sein Schuler Zenon von Elea Im Sophistes fuhrt Theodoros den Fremden als Gefahrten der Philosophen um Parmenides und Zenon ein 5 Allerdings tritt der Fremde keineswegs als konsequenter Vertreter der reinen Lehre der Eleaten auf Vielmehr kennt und kritisiert er die Schwachen des starren eleatischen Weltbilds von dem er sich teilweise emanzipiert hat Darin stimmt seine Auffassung mit derjenigen Platons uberein dessen Ontologie eine Uberwindung des eleatischen oder zumindest den Eleaten zugeschriebenen Konzepts vom Sein und Nichtsein voraussetzt 6 Das Bild der eleatischen Philosophie das der Fremde zeichnet gibt allerdings die Seinslehre des historischen Parmenides nicht getreu wieder sondern prasentiert sie in einer Platons didaktischer Zielsetzung angepassten Version Manche Philosophiehistoriker meinen die in der Forschung vorherrschende Auffassung der Fremde und damit auch Platon habe die Lehre des Parmenides widerlegen wollen beruhe auf einem Missverstandnis In Wirklichkeit habe er sie nur abgewandelt und vor sophistischen Missdeutungen schutzen wollen 7 Ob sich hinter dem mysteriosen Fremden dessen Namen Platon bewusst verschweigt eine bestimmte historische Person verbirgt ist in der Forschung umstritten doch uberwiegt die Ansicht dass es sich um eine erfundene Gestalt handelt Sowohl im Sophistes als auch im Politikos tritt der Eleate mit grosser Autoritat auf seine Ausfuhrungen bestimmen den Gesprachsverlauf und werden zustimmend aufgenommen Daher ist die Annahme verbreitet dass er Platons eigene Auffassung ausdruckt Befurworter dieser Interpretation weisen darauf hin dass Sokrates der in Platons Dialogen gewohnlich die Position des Autors vertritt in Anwesenheit des Fremden nur zuhort und keine Einwande erhebt also anscheinend die Uberlegungen und die Vorgehensweise des Eleaten billigt Allerdings teilen nicht alle Philosophiehistoriker dieses Verstandnis Einer anderen Deutungsrichtung zufolge halt Platon kritische Distanz zur Untersuchungsmethode des Fremden und will dem Leser deren Unzulanglichkeit vor Augen fuhren In diesem Sinne ist das Schweigen des Sokrates sogar als stillschweigende Missbilligung gedeutet worden 8 Diese Interpretation ist in der Forschung jedoch eine Minderheitsmeinung sie ist auf nachdrucklichen Widerspruch gestossen 9 Der anonyme Fremde zeigt in seinem Auftreten erhebliche Ubereinstimmungen mit Sokrates aber es bestehen auch gewichtige Unterschiede zwischen ihnen 10 Giuseppe Agostino Roggerone meint der Standpunkt des Fremden sei nicht der platonische sondern der des jungen Aristoteles der zu Platons Lebzeiten noch zu dessen Schulern zahlte 11 TheaitetosTheaitetos ist noch ein Jugendlicher Ebenso wie in dem nach ihm benannten Dialog fallt ihm im Sophistes die Rolle des unkundigen aber lernwilligen Schulers zu Sein erfahrener Gesprachspartner vermittelt ihm jeweils das benotigte Rustzeug und macht ihn anhand anspruchsvoller Aufgaben mit der Untersuchungsmethode vertraut Die erste Lektion erhalt er im Theaitetos Dort lernt er die Grundlagen des philosophischen Diskurses kennen und gewinnt dank der didaktisch geschickten Anleitung durch Sokrates wertvolle Erkenntnisse Am folgenden Tag verhilft ihm der Fremde im Sophistes zu weiteren Einsichten die sein Verstandnis der Wahrheitssuche vertiefen Im Theaitetos zeichnet Platon ein ausserordentlich vorteilhaftes Bild vom Intellekt und Charakter des ausserlich unansehnlichen aber hochbegabten und fur philosophische Fragen aufgeschlossenen jungen Mathematikers Auch im Sophistes ist Theaitetos ein geschatzter Gesprachspartner der Respekt geniesst Er leistet mitunter konstruktive Beitrage ist aber manchmal von den anspruchsvollen Ausfuhrungen des Fremden uberfordert 12 Eine von den gangigen Interpretationen abweichende Einschatzung tragt Joachim Dalfen vor Er glaubt im Gesprachsverlauf ein gespanntes Verhaltnis zwischen dem Fremden und Theaitetos erkennen zu konnen 13 Theaitetos ist keine von Platon erfundene Gestalt sondern eine historische Person Die Darstellung im Theaitetos der zufolge er als Mathematiker ein Schuler des Theodoros von Kyrene war und in jugendlichem Alter kurz vor dem Tod des Sokrates in den Kreis von dessen Gesprachspartnern eintrat trifft wohl zu Als glaubhaft gelten zumindest in den Grundzugen auch Platons Angaben zu seinem weiteren Schicksal Nach der Rahmenerzahlung des Theaitetos nahm er spater als Erwachsener an einem Feldzug der Athener teil wurde bei Korinth verwundet erkrankte dort uberdies schwer an einer Seuche und war daher auf der Heimreise dem Tode nahe Strittig ist aber wann dies geschah Es kommen Kampfhandlungen von 391 oder von 369 v Chr in Betracht Aus Platons Darstellung lasst sich erschliessen dass Theaitetos um 415 v Chr geboren wurde Falls er 391 verwundet wurde und trotz seines sehr schlechten Gesundheitszustands den Heimtransport uberlebte oder falls er erst 369 bei Korinth kampfte kann er wie manche Forscher vermuten der Platonischen Akademie angehort haben die um 387 gegrundet wurde 14 SokratesSokrates ist im Dialog ein alter Mann er ist bereits siebzigjahrig Nur anfangs beteiligt er sich kurz an der Unterredung dann beschrankt er sich aufs Zuhoren Allerdings stellt er zu Beginn die Frage die den Ausgangspunkt fur die gesamten folgenden Erorterungen bildet Damit ist ihm die entscheidende Weichenstellung zu verdanken Wie gewohnt gibt er sich bescheiden und willig zu lernen TheodorosEbenso wie Sokrates nimmt Theodoros im Sophistes nur am Einleitungsgesprach teil danach hort er nur noch zu Zur Zeit der Dialoghandlung steht er bereits in fortgeschrittenem Alter Nach der Darstellung im Theaitetos betrachtet er sich nicht als Philosophen sondern beschrankt sich bewusst auf sein Fach die Geometrie in das er sich nach seinen Worten gerettet hat 15 Damit gehort er in Platons Augen nicht zur Elite der Weisheitsliebenden Philosophischen Untersuchungen fuhlt er sich nicht gewachsen 16 die Philosophen betrachtet er ehrfurchtig wie gottliche Menschen 17 An der historischen Existenz des Mathematikers Theodoros besteht kein Zweifel und Platons Angaben zu ihm gelten grossenteils als glaubhaft Er stammte aus Kyrene einer griechischen Stadt im heutigen Libyen Dass er zur Generation des Sokrates gehorte ergibt sich nicht nur aus Platons Darstellung sondern geht auch aus der Geschichte der Geometrie des Eudemos von Rhodos hervor 18 Die Angaben der Quellen fuhren zur Datierung seiner Geburt um 475 460 v Chr Da er Sokrates uberlebte ist er fruhestens 399 v Chr gestorben Ungewiss ist allerdings ob er jemals in Athen war Moglicherweise ist sein dortiger Aufenthalt eine Erfindung Platons zu dem literarischen Zweck ihn mit Sokrates zusammentreffen zu lassen 19 Inhalt BearbeitenEinleitungsgesprach mit Anknupfung an den Dialog TheaitetosAm Ende der Diskussion uber Erkenntnistheorie die im Dialog Theaitetos wiedergegeben ist haben die drei Gesprachspartner Sokrates Theaitetos und Theodoros vereinbart ihre gemeinsamen Bemuhungen am folgenden Tag fortzusetzen Nun sind sie verabredungsgemass wieder am selben Ort zusammengekommen Ausserdem hat Theodoros einen Bekannten mitgebracht den Fremden aus Elea den er als versierten Philosophen aus der Schule der Eleaten vorstellt Aus diesem Anlass wirft Sokrates die Frage auf was man eigentlich unter einem Philosophen versteht In der Offentlichkeit besteht daruber Verwirrung und die Urteile gehen weit auseinander Manche halten die Philosophen fur Politiker manche fur Sophisten anderen kommen sie verruckt vor Daher bittet Sokrates den Fremden um eine klare Abgrenzung des Begriffs Philosoph Zum Zweck der Unterscheidung des Philosophen vom Sophisten soll zunachst geklart werden was ein Sophist eigentlich ist Der Fremde findet sich bereit dies gemeinsam mit Theaitetos zu untersuchen 20 Das Verfahren der Begriffsbestimmung Dihairesis des Begriffs Angelfischerei Abgelehnte Bestimmung Richtige Bestimmungkunstlose Tatigkeit kunstvolle Tatigkeithervorbringende Kunst erwerbende Kunsteinvernehmlich erwerbend besitzergreifendkampfend nachstellendsammelnd jagendBeute zu Lande schwimmende BeuteJagd auf Wasservogel Fischereifangend verwundendbei Feuerschein bei Tagemit Harpune mit AngelhakenAngelfischereiAngesichts der Schwierigkeit der gestellten Aufgabe schlagt der Fremde vor das Verfahren der Begriffsbestimmung zunachst anhand eines einfachen Beispiels des Anglers zu erproben Das Verfahren die dihairesis Trennung Einteilung Unterscheidung besteht darin dass ein allgemeiner Oberbegriff so lange in Unterbegriffe unterteilt wird bis man zur gesuchten Definition gelangt 21 Im Fall des Anglers handelt es sich um jemand der einer bestimmten Tatigkeit nachgeht Alle Tatigkeiten zerfallen in zwei Hauptgruppen Die einen sind Kunste denn sie erfordern eine spezielle Sachkenntnis fur die anderen bedarf man keines besonderen Wissens Offenkundig ist dass das Angeln eine Technik oder Kunst ist denn es erfordert eine gewisse Kompetenz Damit gehort der Angler zur Hauptgruppe derjenigen die eine Kunst ausuben Die Kunste wiederum zerfallen in zwei Klassen die hervorbringenden mit denen etwas produziert wird und die erwerbenden mit denen man etwas bereits Vorhandenes in seinen Besitz bringt etwa durch einen Geschaftsabschluss oder durch Kampf oder Jagd Das Angeln ist erwerbend Das Erwerben geschieht entweder einvernehmlich etwa durch Schenkung oder Kauf oder durch Besitzergreifung Die besitzergreifenden Kunste zu denen das Angeln zahlt werden entweder durch Kampf ausgeubt oder indem man das Begehrte findet oder erbeutet Die letztgenannte Art der Besitzergreifung kann man als nachstellend bezeichnen Dabei geht es entweder um Gegenstande die man sucht und sammelt etwa als Taucher oder um eine lebende Beute die gejagt wird Die Jagd wird nach dem Lebensraum der Beute unterteilt in Jagd auf Landtiere und Jagd auf Wassertiere die Letztere in Wasservogeljagd und Fischerei Die Unterteilung der Fischerei nach Methoden fuhrt schliesslich zur genauen Bestimmung des Anglers 22 Einige Ansatze zur Bestimmung des Begriffs Sophist Nach dem Muster des Anglers soll nun der Sophist definiert werden Ein erster Einteilungsversuch zeigt dass der Angler nicht nur formal sondern auch inhaltlich ein passendes Muster fur den Sophisten abgibt Beide uben mittels Nachstellung eine durch Besitzergreifung erwerbende Kunst aus beide sind Jager Sie unterscheiden sich aber dadurch dass der Angler Fische jagt der Sophist zahme Landlebewesen Die Beute des Sophisten sind Menschen seine zahlungskraftigen Kunden Diese Beute erjagt er nicht gewaltsam wie etwa durch Krieg Versklavung oder Tyrannis sondern durch Uberredung Damit zahlt er zur Gattung der Uberredungskunstler Von diesen gibt es zwei Klassen Die einen wenden sich an die Offentlichkeit die anderen darunter die Sophisten suchen sich einzelne Opfer Die zweite Klasse lasst sich wiederum unterteilen in die geschenkbringende Art die erotisch Begehrenden und die lohnfordernde Art Der Sophist verlangt ein Honorar Von den anderen Vertretern des lohnfordernden Typus unterscheidet er sich dadurch dass er nicht schmeichelt und Lust verheisst sondern behauptet wertvolle Fahigkeiten vermitteln zu konnen 23 Ein anderer Ansatz geht von dem Umstand aus dass der Sophist seine Kenntnisse verkauft also ein Geschaftsmann ist Im Unterschied zu anderen Geschaftsleuten verkauft er nicht materielle sondern seelische Guter Die nahere Bestimmung seines Geschaftszweiges soll die Definition des Sophisten ergeben 24 Eine weitere dihairetische Einteilungsmoglichkeit ergibt sich aus der Art der Befahigung die der Sophist seinen Schulern zu vermitteln verspricht Er lehrt sie kunstgerecht mit Worten zu streiten und zwar nicht in langen Reden sondern in relativ knappem Wortwechsel Die spezifische Besonderheit seiner Streitkunst besteht darin dass sie nicht auf ein blosses Vergnugen am Reden und Debattieren abzielt sondern auf die materiellen Vorteile die man durch geschicktes Auftreten erlangen kann 25 Schliesslich weist der Fremde noch auf eine weitere Einteilung der Kunste hin die hier in Betracht kommt Eine Hauptgattung ist aussondernd sie besteht im Trennen Wenn dabei das Bessere vom Schlechten getrennt werden soll wie etwa beim Aussieben spricht man von Reinigung Reinigende Kunste betreffen entweder Materielles einschliesslich des menschlichen Korpers oder die Seele in der unerwunschte Eigenschaften weggeraumt werden sollen Das Schlechte in der Seele das beseitigt werden soll ist entweder eine Krankheit oder eine Hasslichkeit Unter seelischer Krankheit versteht der Fremde den Aufruhr der entsteht wenn die Vernunft mit den Begierden und dem Streben nach Vermeidung von Unlust im Streit liegt Wer in einem solchen inneren Zwiespalt lebt bei dem zeigen sich Laster wie Feigheit Zugellosigkeit und Ungerechtigkeit Die seelische Hasslichkeit besteht in der Ungemessenheit dem Fehlen des rechten Masses Dieser Mangel fuhrt dazu dass man auf unangemessene Weise vorgeht und so das Ziel verfehlt Hier liegt Unwissenheit vor Die Kunste die Unwissenheit beseitigen sollen kann man als belehrend bezeichnen Wenn die Belehrung den Zweck hat den Belehrten von Illusionen uber sich selbst zu befreien handelt es sich um Erziehung Erziehung besteht entweder in blosser Ermahnung oder sie fuhrt den Belehrten zu wirklicher Einsicht und Selbsterkenntnis Letzteres scheint die Aufgabe des Sophisten zu sein Doch warnt der Fremde vor einer voreiligen Begriffsbestimmung und betont dass man sich hier leicht tauschen konne 26 Die Frage nach dem richtigen AnsatzDie Moglichkeit von verschiedenen Ansatzen her zu unterschiedlichen Begriffsbestimmungen zu gelangen verwirrt Theaitetos Die sophistische Kunst erscheint als vielgestaltig sie scheint sich dem Zugriff zu entziehen Man kann sie von verschiedenen Seiten betrachten doch was noch fehlt ist die richtige Definition Der Fremde weist darauf hin dass diese Unklarheit ein Zeichen dafur ist dass die Aufgabe noch nicht richtig gelost ist Erst wenn das wirklich Kennzeichnende entdeckt ist steht dem Wahrheitssucher die einzig richtige Antwort vor Augen Ein besonders charakteristisches Merkmal des Sophisten ist jedenfalls dass er ein Streitkunstler und Lehrer der Streitkunst ist Hier stellt sich die Frage was denn die Inhalte sind uber die er kompetent zu streiten weiss 27 Die Untersuchung der sophistischen StreitkunstDer Fremde macht darauf aufmerksam dass die sophistische Kunst nach Belieben auf alles anwendbar ist auf die verborgenen gottlichen Angelegenheiten ebenso wie auf die Gesamtheit dessen was es am Himmel auf der Erde und insbesondere in den menschlichen Verhaltnissen gibt Ein sophistisch Ausgebildeter scheut sich nicht auf jedem Fachgebiet den Fachleuten zu widersprechen Das bedeutet dass die Sophisten universale Kompetenz beanspruchen In Wirklichkeit konnen sie aber diesen Anspruch nicht einlosen denn es ist offenkundig dass kein Mensch alles wissen kann Daraus folgt dass sie sich ein Wissen anmassen uber das sie nicht verfugen Es muss ein Scheinwissen sein Somit ist der Sophist ein Gaukler ein Zauberer Nur indem er nachahmt erweckt er den Eindruck von Kompetenz Die nachahmenden Kunste teilt der Fremde in zwei Klassen auf die abbildenden mit denen eine moglichst getreue Nachbildung eines Urbilds erzeugt wird und die trugerischen deren Produkte nur Ahnlichkeit mit dem Urbild vortauschen Die Frage zu welcher dieser beiden Arten von Nachahmung die Sophistik gehort muss vorerst offenbleiben solange nicht geklart ist was es mit dem Schein und dem Falschen auf sich hat 28 Die Problematik von Sein und Nichtsein Schein und FalschheitDem Fremden ist in der eleatischen Philosophenschule von Jugend an die Lehre des Parmenides vom Seienden und vom Nichtseienden beigebracht und eingescharft worden Dieser Lehre zufolge gibt es nur das Seiende das Nichtseiende kann in keiner Hinsicht existieren nicht einmal als gedankliches Konzept da es sonst in dieser Hinsicht seiend ware Alles was ein Etwas oder ein Eines ist also eine Entitat etwas Bestimmtes Aussagbares muss zum Seienden gehoren Dem Seienden kann keinerlei Nichtsein beigelegt werden dem Nichtseienden keinerlei Sein Daher ist das so aufgefasste Nichtseiende nicht aussprechbar ja nicht einmal ohne Widerspruch denkbar Es ist unbeschreiblich und unerklarlich Wenn die Wirklichkeit so beschaffen ist dann sind Sein und Wahrheit in allem Seienden gleichermassen gegeben Demnach kann es nichts Falsches und keine Tauschung geben keine trugerischen Nachahmungen denn alles zahlt entweder zum Seienden und ist daher absolut wahr oder es existiert als Nichtseiendes auf keine Weise Wenn alles aufgrund seiner blossen Existenz wahr ist ist jede Falschheit in Vorstellungen und Reden ausgeschlossen 29 Trotz seines Respekts vor der Autoritat seines geistigen Vaters Parmenides hat der Fremde einsehen mussen dass die eleatische Lehre von der Unvereinbarkeit von Sein und Nichtsein unhaltbar ist Damit scheint er gewissermassen einen Vatermord 30 an Parmenides zu begehen Die eleatische Seinslehre scheitert sowohl an den Forderungen der Logik da sie das Nichtseiende nicht widerspruchsfrei denken kann als auch an der offenkundigen Tatsache dass es Falschheit Irrtum und Tauschung geben muss beispielsweise im Anspruch der Sophisten auf universale Kompetenz Eine Losung ist nur moglich wenn man einraumt dass das Nichtseiende in gewisser Hinsicht ist und das Seiende irgendwie nicht ist Falschheit ist nur als Verbindung von Seiendem mit Nichtseiendem erklarbar 31 Ein weiteres im Rahmen des Eleatismus unlosbares Problem ergibt sich aus der Frage nach Einheit oder Vielheit des Seienden Hier fuhren die Modelle der vorsokratischen Denker zu widerspruchlichen Folgerungen Die klassischen Eleaten sind Monisten sie lehren alles Seiende sei Eines Um den Schwierigkeiten zu entgehen die aus der eleatischen Bestreitung der Pluralitat resultieren nehmen spater entstandene Richtungen gemeint sind die Konzepte von Heraklit 32 und Empedokles ein Zusammenwirken und Wechselspiel von Einheit und Vielheit an Damit wird aber die Vorstellung des Werdens eingefuhrt die mit der strikten eleatischen Trennung von Seiendem und Nichtseiendem unvereinbar ist Die Abwandlungen der alten Einheitslehre beschreiben die gesamte Wirklichkeit durch einen polaren Gegensatz von zwei kontraren Prinzipien wie warm und kalt wobei sie zugleich dieses Gegensatzpaar als Einheit auffassen Diese Konzepte erweisen sich aber bei naherer Betrachtung als ebenso untauglich wie der eleatische Monismus Ihre Vertreter mussen sich fragen lassen ob bei einem solchen Gegensatzpaar jedem der beiden Prinzipien das Sein zukommt Wenn nur eines der beiden Prinzipien seiend ist und das andere nicht bedeutet dies Aufhebung der Zweiheit und Ruckkehr zum extremen Monismus Wenn beide seiend sind muss man das Sein als etwas auffassen das als zusatzliche Gegebenheit neben dem Gegensatzpaar besteht Dann gibt es das Sein als dritte Entitat Diese kann aber in ein polares System der hier besprochenen und kritisierten Art nicht integriert werden Wenn man versucht das Sein in ein solches System einzufugen dann ergibt sich dass die beiden kontraren Prinzipien untereinander und mit dem Sein identisch sein mussen Dann waren sie aber kein Gegensatzpaar sondern es wurde nur ein monistisches Eines existieren was wiederum Ruckkehr zum eleatischen Monismus bedeuten wurde Aber auch ein streng monistisches Seinskonzept die eleatische Lehre von der absoluten Einheit des Seins fuhrt in eine Sackgasse Wenn das Seiende das ganze All eine Einheit bildet kann diese als seiend und als Eines beschrieben werden Begriffe wie seiend Eines und Ganzes setzen aber bereits eine Mehrzahl von Aspekten dessen worauf sie sich beziehen und damit Vielheit voraus Das gilt fur alle Begriffe und Namen Somit sind alle Aussagen uber eine absolute Einheit widerspruchlich Folglich sind nicht nur uber das Nichtseiende sondern auch uber das eleatische Seiende keine widerspruchsfreien Aussagen moglich Dies sind nur einige der unzahligen unuberwindlichen Schwierigkeiten denen das eleatische Modell der Trennung von Seiendem und Nichtseiendem ausgesetzt ist 33 Zwei gegensatzliche Konzepte vom SeiendenBei dem nunmehr erreichten Erkenntnisstand stellt sich erneut die Frage was das Seiende ist Diesbezuglich sind die Denker in zwei Lager gespalten zwischen denen sich eine Gigantenschlacht abspielt Die einen halten nur Materielles fur seiend und meinen alles Ungreifbare existiere nicht wirklich Die anderen meinen die veranderlichen materiellen Objekte seien nicht als seiend anzusehen vielmehr konne man ihnen nur ein Werden zusprechen Das wahre Sein komme ausschliesslich immateriellen Entitaten den Ideen zu 34 Hier nimmt der Fremde auf die platonische Ideenlehre Bezug Diese Lehre bezeichnet als Ideen die intelligiblen rein geistigen Urbilder der einzelnen verganglichen Sinnesobjekte Nach der Ideenlehre sind die Ideen eigenstandige dem Bereich der sinnlich wahrnehmbaren Objekte ontologisch ubergeordnete Entitaten Sie sind nicht blosse Vorstellungen im menschlichen Geist sondern eine objektive metaphysische Realitat Die Ideen nicht die Objekte der Sinneserfahrung stellen die eigentliche Wirklichkeit dar Sie sind vollkommen und unveranderlich Als Urbilder massgebliche Muster der Sinnesobjekte sind sie die Voraussetzung von deren Existenz Einen Dialog mit konsequenten Materialisten halt der Fremde fur sinnlos da sie seinen Uberlegungen ganz unzuganglich seien Gemassigte Materialisten die der Seele oder einer Tugend wie Gerechtigkeit Existenz zubilligen konnen jedoch zur Einsicht gebracht werden dass das materialistische Verstandnis des Seins unzureichend ist Somit wird ein Seinsprinzip benotigt das immaterielles Sein einschliesst Als solches Prinzip kommt die dynamis Kraft Fahigkeit Vermogen in Betracht Dann ist alles seiend das die Fahigkeit aufweist auf etwas anderes einzuwirken oder selbst eine Einwirkung sei sie auch winzig zu erfahren 35 Aussichtsreicher als Kritik am Materialismus ist fur den Fremden die Auseinandersetzung mit den Vertretern des anderen Lagers die er Ideenfreunde nennt Die Ideenfreunde identifizieren die Ideenwelt mit dem Seienden den materiellen Bereich mit dem Werdenden Diese beiden Spharen trennen sie strikt Die Ideenwelt halten sie fur absolut unveranderlich Daher schliessen sie aus dass die Ideen irgendeiner Einwirkung unterliegen Dagegen wendet der Fremde ein dass dann eine Erkenntnis des Seienden unmoglich sei Das Erkanntwerden sei namlich eine Einwirkung denn das Erkennen sei eine Tatigkeit die als solche ein Subjekt und ein Objekt haben musse Ausserdem musse man dem wahrhaft Seienden pantelṓs on Leben Beseeltheit und Denken absprechen wenn man es im Sinne der Ideenfreunde als absolut statisch auffasse Eine leblose seelenlose gedankenlose Ideenwelt ein Seiendes ohne Vernunft sei aber widersinnig Leben konne nicht statisch sein 36 Nach diesen Ausfuhrungen zieht der Fremde Bilanz Die einseitigen Positionen sind abzulehnen Das Sein kann weder auf Statisches noch auf Bewegtes beschrankt sein vielmehr hat der Philosoph beides als seiend zu betrachten 37 Anschliessend kehrt der Fremde zu einer schon fruher erorterten Problematik zuruck Die Frage wie das Sein von Gegensatzpaaren widerspruchsfrei zu erklaren ist ist noch offen Wenn man zwei kontrare Prinzipien wie Ruhe und Bewegung sowie dieses Gegensatzpaar als solches gleichermassen fur seiend halt muss man das Sein als etwas Zusatzliches betrachten das von den Prinzipien verschieden ist und beide sowie das Paar als solches umfasst Ein solches Sein das sowohl der Ruhe als auch der Bewegung zukommt kann selbst weder ruhend noch bewegt sein Damit ergibt sich ein Paradox wenn man hinsichtlich Ruhe und Bewegung nur ein Entweder oder zulasst Hier zeigt sich die Verfehltheit der vom Fremden kritisierten Denkweise die auch bei der Untersuchung des Verhaltnisses von Seiendem und Nichtseiendem zu unannehmbaren Konsequenzen gefuhrt hat Die Frage was unter dem Seienden und dem Nichtseienden zu verstehen ist muss neu uberdacht werden 38 Die Beziehungen zwischen den BegriffenDie Untersuchung und Kritik der verschiedenen Modelle hat in eine scheinbare Ausweglosigkeit Aporie gefuhrt Ein Mangel der bisherigen Erorterungen besteht darin dass nur nach dem ontologischen Status einzelner Entitaten gefragt worden ist Dabei wurde von der ungepruften Annahme ausgegangen dass die Entitaten beziehungslos nebeneinander stehen und jede hinsichtlich des Seins separat zu betrachten ist Solches Denken ist verbreitet Es fuhrt zur Konsequenz dass man nicht sagen kann ein Mensch sei gut sondern nur dass der Mensch Mensch sei und das Gute gut semantischer Atomismus Ausserdem wurde vorausgesetzt dass kontrare Qualitaten nicht zugleich demselben Objekt zukommen konnen dass also alles entweder Eines oder eine Vielheit sein muss usw Vertreter dieser Denkweise sind nicht nur junge Debattierer sondern auch altere Leute die solche Gedankenspiele fur besonders gescheit halten in der Terminologie der modernen Fachliteratur die Spatlerner Nun ist zu prufen ob diese Betrachtungsweise uberhaupt angemessen ist denn es ist auch denkbar dass zwischen den Entitaten ontologisch relevante Zusammenhange bestehen Fur Letzteres stehen zwei Moglichkeiten zur Wahl Entweder ist alles mit allem vermischt oder zwischen manchen Entitaten ist Gemeinschaft moglich und zwischen anderen nicht 39 Eine ontologische Position die jede Gemeinschaft und Vermischung konsequent verneint ist widerlegbar denn sie muss auch zur Bestreitung der Gemeinsamkeit fuhren die in der Eigenschaft seiend besteht Absolut getrennte Entitaten konnen nicht gemeinsam am Sein teilhaben Dann kann es uberhaupt nichts Seiendes geben und auch keine sinnvollen sprachlichen Verknupfungen Das verunmoglicht jeden Diskurs auch den der Vertreter dieser Position Ausgeschlossen ist aber auch dass sich alles untereinander vermischt denn dann fielen einander entgegengesetzte Begriffe wie Ruhe und Bewegung zusammen Daraus folgt dass die Begriffe teils verbunden teils getrennt sein mussen Manche Begriffe haben miteinander Gemeinschaft andere nicht manche weisen wenig andere viel Gemeinsamkeit auf und es gibt auch Begriffe die mit allem verbunden sind Diese Verhaltnisse sind Gegenstand einer eigenen Wissenschaft der Dialektik Mit ihr befassen sich die Philosophen 40 Die funf grossten GattungenZu einer befriedigenden Klarung der Frage nach dem Seienden und dem Nichtseienden ist es nicht notig die Gesamtheit der Begriffe zu untersuchen Es genugt funf zentrale Begriffe die grossten Gattungen megista gene und ihre Beziehungen ins Auge zu fassen Zu den grossten das heisst umfassendsten Gattungen zahlt der Fremde das Seiende to on oder das Sein die Bewegung kinesis die Ruhe stasis das Selbe tauton oder die Selbigkeit und das Verschiedene thateron oder die Verschiedenheit Andersheit Er erlautert die Beziehungen die zwischen ihnen bestehen 41 Der Losung des Problems von Sein und NichtseinDie Erkenntnis dass zwischen den Begriffen oder platonischen Ideen ein Geflecht von Beziehungen unterschiedlicher Art besteht ermoglicht differenzierende Aussagen uber das Sein und das Nichtsein Damit offnet diese Einsicht den Weg zur Beseitigung der Widerspruche und zu einer konsistenten Ontologie Beispielsweise sind die Gattungen Bewegung und Selbigkeit nicht identisch unter diesem Gesichtspunkt hat die Bewegung nicht an der Selbigkeit Anteil sondern an deren Gegenteil der Verschiedenheit Insoweit aber die Bewegung mit sich selbst identisch ist kommt ihr Selbigkeit zu Also weist sie sowohl Selbigkeit als auch Verschiedenheit auf obwohl das kontrare Gegensatze sind Ebenso ist die Bewegung nicht mit dem Sein identisch und insoweit sie sich von ihm unterscheidet hat sie am Gegenteil dem Nichtsein teil Andererseits existiert sie also muss sie auch am Sein teilhaben Somit ist sie zugleich seiend und nichtseiend Das gilt fur alle Begriffe ausser dem Sein und dem Nichtsein Nichtseiend sind sie nicht durch ihre eigene Natur sondern infolge ihrer Verschiedenheit vom Sein das heisst aufgrund ihrer Teilhabe an der Natur der Verschiedenheit seiend sind sie aufgrund ihrer Teilhabe am Sein auf der ihre Existenz beruht Die Natur der Verschiedenheit bewirkt dass alles was nicht das Sein ist vom Sein verschieden und somit in gewisser Hinsicht nichtseiend ist Aus diesen Uberlegungen ergibt sich die nur scheinbar widersinnige Folgerung dass auch das Nichtseiende ist Es ist insofern seiend als das Nichtsein wegen der in allem Seienden vorhandenen Verschiedenheit in allem als Gegebenheit existiert Sogar im Sein ist das Nichtsein vorhanden denn da das Sein nicht mit allem identisch ist kann gesagt werden dass das Sein alles von dem es verschieden ist nicht ist und insofern ein Nichtsein aufweist 42 Das Nichtseiende ist dem Seienden nicht kontrar entgegengesetzt sondern nur etwas von ihm Verschiedenes Generell druckt ein vorangestelltes Nicht nur Verschiedenheit aus nicht Unvereinbarkeit Das Nichtschone und das Nichtgrosse sind ebenso seiend wie das Schone und das Grosse Sogar uber das Nichtseiende lasst sich dies sagen Es hat seine eigene Natur und ist als Begriff ebenso seiend wie das Seiende und alle anderen Begriffe 43 Mit dieser Behauptung ist wie der Fremde feststellt die Trennung von der Lehre des Parmenides noch vertieft der Bruch mit ihm noch konsequenter vollzogen 44 Es hat sich gezeigt dass das Nichtseiende ist Das ist aber nicht so zu verstehen dass das Nichtseiende das Gegenteil des Seienden und paradoxerweise zugleich seiend ist Vielmehr ist es eine Gattung wie jede andere und uber alles Seiende verteilt 45 Falschheit im Denken und RedenBevor die Ausgangsfrage nach dem Sophisten beantwortet werden kann muss noch geklart werden worin die Falschheit von Vorstellungen und Aussagen besteht Dies ist notwendig denn Sophisten bestreiten die Existenz des Irrtums und damit die Moglichkeit falscher Aussagen Auch wenn sie das Vorhandensein des Nichtseins im Seienden nicht generell in Abrede stellen konnen sie auf der Meinung beharren das Vorstellen und Reden sei vom Nichtsein getrennt und daher eine Tauschung unmoglich 46 Den Ausweg zeigt auch hier die Verbundenheit der Begriffe und die allgemeine Einsicht dass auch das Nichtseiende eine Gattung der seienden Entitaten ist Auch im Bereich des Denkens und Redens liegt eine Mischung von Seiendem und Nichtseiendem vor die sich im Einzelfall unterschiedlich gestaltet Gabe es in diesem Bereich kein mit dem Seienden vermischtes Nichtseiendes so waren alle Aussagen gleichermassen absolut wahr Irrtum ware prinzipiell unmoglich Falsche Aussagen beruhen darauf dass sich etwas Nichtseiendes mit dem Reden verbindet Dasselbe gilt analog fur den Bereich der Gedanken denn das Denken ist ein stummes Selbstgesprach der Seele Als Beispiel wahlt der Fremde die Mischung von Seiendem und Nichtseiendem in der falschen Aussage Theaitetos mit dem ich jetzt rede fliegt In diesem Satz ist etwas Seiendes denn er handelt von einer bestimmten seienden Person und von einer Tatigkeit die als solche etwas ist Zugleich ist aber in dem Satz auch etwas Nichtseiendes da er etwas hinsichtlich dieser Person vom Seienden Verschiedenes aussagt Der Fremde gelangt zum Ergebnis dass eine Vorstellung oder Rede dann falsch ist wenn sie hinsichtlich des Objekts von dem sie handelt Verschiedenes als Selbes und Nichtseiendes als seiend darstellt 47 Die richtige Bestimmung des Begriffs Sophist Dihairesis des Begriffs Sophist Abgelehnte Bestimmung Richtige Bestimmungkunstlos kunstvollerwerbend hervorbringendgottlich menschlichGegenstande herstellend Abbilder herstellendgetreu abbildend trugerischdurch Werkzeuge durch sich selbstkundig nachahmend unkundig nachahmendeinfaltig sich verstellendoffentlich als Redner auftretend in kleinem Kreis diskutierendSophistJetzt konnen die beiden Gesprachspartner zu der Stelle ihres Dialogs zuruckkehren an der sie zwischen der getreu abbildenden und der trugerischen Nachahmung unterschieden haben aber die Frage zu welcher dieser Arten von Nachahmung die Sophistik zahlt offen gelassen haben Nachdem sich gezeigt hat dass es Falschheit gibt also ein Unterschied zwischen wahren und falschen Aussagen objektiv besteht ist es nun moglich den Sophisten unter die Ausubenden von tauschenden Kunsten einzuordnen Anders als beim ersten Bestimmungsversuch als die Sophistik wegen ihres kommerziellen Aspekts zu den erwerbenden Kunsten gezahlt wurde erscheint sie jetzt in der Gattung der hervorbringenden da der Sophist als Nachahmer Abbilder des Nachgeahmten erzeugt Die hervorbringende Gattung zerfallt in einen gottlichen und einen menschlichen Teil Die menschlichen Kunste produzieren teils Objekte wie etwa Hauser teils Nachbildungen von Objekten wie etwa Zeichnungen von Hausern Von den nachbildenden Kunsten bringen die einen Ebenbilder hervor die anderen nur Trugbilder Die einen Erzeuger von Trug gebrauchen Werkzeuge die anderen tauschen mit sich selbst etwa indem sie mit ihrem Korper oder ihrer Stimme jemand nachahmen Von den Letzteren kennen die einen das was sie nachahmen die anderen haben nur eine unzulangliche Vorstellung davon erwecken aber den Eindruck es zu kennen Bei der zweiten Gattung sind zwei Typen zu unterscheiden der Typus des Einfaltigen der sich zu Unrecht fur kompetent halt und der des Unaufrichtigen der sich verstellt Von den Unaufrichtigen gibt es zwei Arten Die einen treten offentlich als Redner auf die anderen fuhren in kleinem Kreis ihre Kunst vor mit Trugschlussen scheinbare Widerspruche zu erzeugen Die letztgenannte Art von Tauschern sind die Sophisten Abschliessend stellt der Fremde fest dies sei die treffendste Bestimmung des Begriffs Sophist Theaitetos stimmt zu 48 Interpretation BearbeitenDie Leistung der DihairesisIm Lauf der Untersuchung die im Sophistes angestellt wird erweist sich die Dihairesis als ein Verfahren das teils bessere teils schlechtere Ergebnisse liefert nicht aber die Kriterien bereitstellt die fur die Beurteilung der Richtigkeit der Ergebnisse massgeblich sind Die Antwort auf die Frage warum eine der dihairetisch korrekt erlangten Bestimmungen den anderen vorzuziehen ist wird von der Dihairetik nicht gegeben Diese kann ihre eigenen Voraussetzungen nicht begrunden Die Begrundung der Voraussetzungen und damit die Schaffung der philosophischen Ausgangsbasis bleibt der Dialektik vorbehalten Die Aufeinanderfolge der dihairetischen Anlaufe im Dialog veranschaulicht die Grenzen dessen was die dihairetische Methode leistet 49 Die Lehre des eleatischen Fremden und die IdeenlehreEin zentrales Thema der Forschung ist die Rolle der Ideenlehre im Sophistes Sie wird im Rahmen der andauernden Diskussion uber die Ontologie in Platons Spatwerk erortert Umstritten ist ob der Philosoph in der letzten Phase seines Schaffens von seiner Ideenlehre abgeruckt ist nachdem er bei ihrer Ausarbeitung auf unuberwindlich scheinende Hindernisse gestossen war Zwei kontrare Forschungsmeinungen stehen einander gegenuber Die Unitarier nehmen an er habe durchgangig eine koharente Sichtweise vertreten die Revisionisten schreiben ihm einen Sinneswandel zu Revisionistische Forscher unterscheiden verschiedene Entwicklungsphasen seines ontologischen Denkens und behaupten er habe die Ideenkonzeption seiner mittleren Schaffensperiode spater aufgegeben oder zumindest einen gravierenden Revisionsbedarf gesehen In diesem Zusammenhang wird die ontologische Relevanz der dihairetischen Methode zur Begriffsbestimmung unterschiedlich eingeschatzt Aus revisionistischer Sicht erscheint die Dihairesis als blosses Instrument der Definitionssuche Aus unitarischer Sicht dient sie zur Untersuchung der Beziehungen zwischen eigenstandig unabhangig von den Sinnesobjekten existierenden Ideen im Rahmen der Ontologie die Platon im Dialog Politeia dargelegt hat 50 Platon verwendet zwar im Sophistes Begriffe die anderswo bei ihm eine ontologische Bedeutung im Kontext der Ideenlehre haben doch ist es nicht selbstverstandlich dass sie auch in diesem Dialog so zu verstehen sind Eine Forschungsrichtung sieht in ihnen blosse logische Werkzeuge Wenn die ontologische Bedeutung fur den Sophistes abgelehnt wird abgesehen vom Begriff Idee in der Passage uber die Ideenfreunde bestehen zwei Deutungsmoglichkeiten Entweder hat sich Platon von der Ideenlehre distanziert oder sie ist fur seine Argumentation im Sophistes nicht relevant Da die zweite Moglichkeit besteht kann man die ontologische Bedeutung der Begriffe fur diesen Dialog verneinen ohne notwendigerweise Revisionist zu sein Strittig ist insbesondere ob die funf grossten Gattungen als platonische Ideen oder Metaideen also als ontologische Gegebenheiten aufzufassen sind wie manche Forscher annehmen 51 oder ob sie nur Begriffe ohne ontologischen Hintergrund sind 52 Ein weiteres Thema ist die Frage ob es nach der Auffassung des eleatischen Fremden Formen das heisst je nach Interpretation Begriffe oder platonische Ideen gibt die negativen Pradikaten das heisst den Pradikaten in Aussagen von der Form x ist nicht y entsprechen Im Dialog Politeia scheint die Existenz einer Idee fur Barbar Nichtgrieche verneint zu werden und Aristoteles berichtet dass die Platoniker Ideen fur negative Pradikate ablehnten Im Sophistes hingegen werden anscheinend negative Formen angenommen Michael Frede ist der Ansicht hier seien nicht platonische Ideen gemeint sondern Bedeutungen von Ausdrucken 53 Die Verflechtung der Begriffe Kontrovers diskutiert wird die Frage wie die gegenseitige Verflechtung der Begriffe symplokḗ eidṓn gemeint ist Im Dialog stellt der Fremde fest nur durch eine solche Verflechtung konne eine sinnvolle Aussage logos entstehen 54 Hierzu gibt es unterschiedliche Deutungsansatze 55 Nach einer Interpretationsrichtung behauptet der Fremde hier jede sinnvolle Aussage sei eine Beschreibung einer Beziehung zwischen Begriffen Demnach ermoglicht jeder einzelne Satz diejenige Verflechtung unmittelbar abzulesen die ihm zugrunde liegt Das gilt auch fur Satze die Aussagen uber Einzeldinge enthalten denn jedes Einzelding kann auf Begriffe zuruckgefuhrt werden indem es als Summe seiner Eigenschaften dargestellt wird Nach einer alternativen Deutung ist gemeint dass die Existenz einer Verflechtung von Begriffen eine allgemeine Voraussetzung dafur ist dass Aussagen sinnvoll sind obwohl es viele sinnvolle Aussagen gibt die keine Verknupfung von Begriffen ausdrucken oder beschreiben Beispielsweise enthalt der sinnvolle Satz Theaitetos sitzt keine explizite Aussage uber eine Beziehung zwischen Begriffen da Theaitetos kein Begriff sondern ein Eigenname ist Implizit ist aber eine solche Beziehung vorausgesetzt denn der Satz ist deswegen sinnvoll weil zwischen Sitzen und Begriffen wie Stehen oder Fliegen eine Beziehung der Inkompatibilitat besteht Man kann nicht zugleich sitzen stehen und fliegen und dieser Sachverhalt verleiht dem Satz seinen Sinn Allerdings ist umstritten ob eine Beziehung der Inkompatibilitat als Verflechtung im Sinne des Sophistes aufgefasst werden kann Zweifelhaft ist auch ob uber jeden Begriff eindeutig festgestellt werden kann dass er mit einem bestimmten anderen Begriff entweder kompatibel oder inkompatibel ist Nach einer weiteren Interpretation bezeichnen in Satzen sowohl Subjekt als auch Pradikat Einzeldinge Beispielsweise steht in dem Satz Theaitetos sitzt das Sitzen wie ein Eigenname fur dieses Sitzen da Mit dieser Verknupfung von Eigennamen wird zugleich eine solche von zugehorigen Ideen bewerkstelligt wobei im Fall des Beispielsatzes Theaitetos fur die Idee Mensch steht Einem weiteren Ansatz zufolge werden nicht Begriffe sondern nur Klassen von Sprachelementen verflochten Ferner ist umstritten ob die Verflechtung vom menschlichen Diskurs erzeugt wird oder der Diskurs von einer bereits bestehenden Verflechtung ermoglicht wird Wenn Letzteres der Fall ist bestehen wiederum verschiedene Moglichkeiten Man kann sich vorstellen dass die Verflechtung primar eine Gegebenheit in einem der Sinneswahrnehmung ganzlich entzogenen rein geistigen Ideenreich ist die sich sekundar im Bereich der Sinnesobjekte abbildet oder man kann annehmen dass es sich um eine Verflechtung von Ideen handelt die den Einzeldingen immanent sind 56 Francis J Pelletier unterscheidet vier Typen von Deutungen der Verflechtung Die erste Gruppe von Interpreten nonstarters vertritt unterschiedliche Hypothesen denen im Ergebnis gemeinsam ist dass das Verflechtungskonzept nicht als valide Entgegnung Platons auf die Seinslehre des historischen Parmenides betrachtet werden kann Die zweite Gruppe correspondence theorists nimmt an dass Platon die Bedrohung des rationalen Diskurses durch das eleatische Verstandnis von Sein und Nichtsein umgeht indem er jeden Satz der normalen Sprache so in eine philosophische Ausdrucksweise ubersetzt dass der eigentliche Sinn korrekt wiedergegeben wird und widersinnige Konsequenzen vermieden werden Die dritte Gruppe backdrop theorists meint Platon betrachte die Verflechtung als allgemeine Gegebenheit hinter der Sprache die eine sinnvolle Nutzung von Sprache ermoglicht Die vierte Gruppe zu der Pelletier selbst zahlt tritt fur eine Mischung aus Komponenten des zweiten und des dritten Ansatzes ein 57 Wahrheit und FalschheitEin besonderes Problem stellt sich bei der Erklarung von falschen Aussagen wie Theaitetos mit dem ich jetzt rede fliegt im Rahmen des Verflechtungskonzepts Hier hat Platon bewusst ein Beispiel gewahlt das sowohl eine kontingente als auch eine notwendige Falschheit enthalt Der Satz ist kontingent falsch weil Theaitetos zu diesem Zeitpunkt zufalligerweise sitzt und daher nicht zugleich etwas tun kann das mit dem Sitzen unvereinbar ist Er ist auch notwendigerweise falsch weil Theaitetos ein Mensch ist und als solcher nicht fliegen kann Platons Beispiel fur einen wahren Satz Theaitetos sitzt hat ebenso wie das Beispiel fur Falschheit nicht einen Begriff sondern einen Eigennamen als Subjekt Es geht also nicht nur um die Wahrheit im Ideenbereich sondern auch um kontingente Wahrheiten die Einzeldinge betreffen und zeitabhangig sind In der Forschung werden verschiedene Moglichkeiten Platons Konzept der Falschheit zu deuten erortert Nach einer Deutungsrichtung Oxford Interpretation ist der Satz Theaitetos fliegt falsch weil er etwas uber Theaitetos aussagt das von allem verschieden ist was uber ihn der Fall ist Einer anderen Richtung Inkompatibilitatsinterpretation zufolge ist der Satz falsch weil er etwas uber Theaitetos aussagt das mit dem was in Bezug auf ihn der Fall ist inkompatibel ist 58 Eine dritte Richtung incompatibility range interpretation oder quasi incompatibility interpretation ist eine Variante der Inkompatibilitatsinterpretation sie soll Vorteile der beiden erstgenannten Richtungen verbinden Die vierte Richtung extensionale Interpretation bestimmt die Falschheit so dass der Satz Theaitetos fliegt dann falsch ist wenn Theaitetos von jeder Entitat verschieden ist auf welche die Aussage dass sie fliegt zutrifft Daneben gibt es noch weitere Interpretationsvorschlage 59 Wenn man Platon eine Abbildtheorie unterstellt in der den Satzteilen Fakten Bestandteile der mit den Satzen beschriebenen Welt entsprechen treten bei der Erklarung falscher Satze Schwierigkeiten auf Zur Behebung dieser Schwierigkeiten sind spekulativ unterschiedliche Annahmen eingefuhrt worden Eine solche Annahme ist die Hypothese dass die Ideen als Bedeutungen der Pradikate anzusehen sind Damit wird auch falschen Satzen eine Bedeutung verliehen diese soll die Existenz solcher Satze begrunden obwohl ihnen keine Fakten entsprechen Ein anderer Losungsvorschlag lautet dass nicht Ideen sondern nur Einzeldinge als Bedeutungen der Pradikate zu wahlen sind also Pradikate wie Eigennamen zu behandeln sind Dieser Interpretation zufolge ist eine Verbindung solcher Eigennamen dann falsch wenn die zugehorigen Einzeldinge in Wirklichkeit nicht so verknupft sind Eine weitere Hypothese besagt jede Aussage habe es ausschliesslich mit Ideen zu tun es gebe fur Platon keine Eigennamen im heutigen Sinn sondern nur Namen von Ideen Demnach ist Theaitetos eine Kennzeichnung fur denjenigen der eine Kombination von Eigenschaften aufweist die so nur bei ihm vorkommt Uber diese Kombination sollen dann aufgrund der Ideenverflechtung sinnvolle Aussagen darunter auch falsche moglich sein 60 Mit diesem Problem und den alteren Losungsvorschlagen haben sich Kuno Lorenz und Jurgen Mittelstrass eingehend auseinandergesetzt Sie haben das Verhaltnis von Worterverflechtung und Ideenverflechtung untersucht und dabei folgende Uberlegungen angestellt Wenn man Platon die Auffassung des eleatischen Fremden unterstellt und diese auf die bisher ubliche Weise wiedergibt dann stellt Platon die These auf jede sinnvolle Aussage sei das Ergebnis einer Verflechtung von Ideen miteinander Demnach entstehen auch falsche Satze wie Theaitetos fliegt da sie einen Sinn haben durch Ideenverflechtung Daraus folgt da jede formal korrekte Worterverflechtung einen sinnvollen Satz ergibt dass mit jeder solchen Worterverflechtung auch eine Verflechtung der durch die Worter dargestellten Ideen gegeben ist Wenn das zutrifft mussen im Satz Theaitetos fliegt die Ideen Mensch oder Theaitetos und Fliegen miteinander verflochten sein Dann stellt sich aber die Frage wie in diesem Modell wahre von falschen Aussagen unterschieden werden konnen Aus der Worterverflechtung kann das Wahrheitskriterium nicht abgeleitet werden Daher muss eine Unterscheidung zwischen korrekter und inkorrekter Ideenverflechtung eingefuhrt werden Diese muss trotz der Koppelung von Worterverflechtung und Ideenverflechtung von der Worterverflechtung unabhangig sein Sie muss ergeben dass die Verflechtung der Ideen Mensch und Fliegen inkorrekt ist obwohl die Verflechtung der Worter Theaitetos und Fliegen zulassig ist Hier besteht aber ein Problem da das vom eleatischen Fremden angegebene Wahrheitskriterium fur diesen Zweck untauglich ist Sein Wahrheitskriterium lautet dass ein wahrer Satz uber sein Subjekt das Seiende aussagt so wie es bezuglich dieses Subjekts ist Dieses Kriterium lasst sich auf Ideenverflechtungen nicht anwenden ausser wenn diese unzulassigerweise mit Worterverflechtungen gleichgesetzt werden Wenn man vom Wahrheitsverstandnis des Fremden ausgeht so ergibt sich dass die Ideen Mensch und Fliegen nicht inkorrekt verflochten sind sondern gar nicht verflochten sind Dies fuhrt aber zu einem Selbstwiderspruch wenn jede sinnvolle Aussage eine Ideenverflechtung voraussetzt 61 Dem Selbstwiderspruch wollen Lorenz und Mittelstrass entgehen indem sie der Feststellung des Fremden eine sinnvolle Aussage entstehe durch Verflechtung der Ideen miteinander einen anderen Sinn geben als den bisher angenommenen Sie meinen unter der sinnvollen Aussage logos sei eine uberprufbare zu verstehen und unter der Verflechtung die Vertraglichkeit Gemeint sei somit Durch die Vertraglichkeit der Ideen wird der logos wahr oder falsch gemacht 62 Als ratselhaft gilt in der Forschung der Umstand dass der Fremde und Theaitetos den Satz Bewegung ruht als Ausdruck einer evident falschen Aussage bewerten Dies scheint einer Annahme die zum Kernbestand von Platons Philosophie gehort zu widersprechen der These dass Formen Ideen stabile und in diesem Sinne ruhende Erkenntnisgegenstande seien Verschiedene Erklarungsmoglichkeiten sind diskutiert worden Benedikt Strobel hat nach eingehender Analyse der alteren Hypothesen eine neue Erklarung vorgeschlagen Nach Strobels Interpretation versteht Platon die Form der Bewegung als etwas das von dem Pradikat Term bewegt bezeichnet wird und somit etwas Bewegtes ist jedoch kein bewegtes Individuum Wenn man die Form der Bewegung als Gegenstand des Typs So etwas im Sinne der Terminologie des Aristoteles bestimmt wird das Urteil uber die Falschheit der Aussage verstandlich Die Form wird dann nicht als Eigenschaft bewegter Individuen aufgefasst sondern als etwas das sie als bewegte Individuen sind wobei das sind als Kopula zu verstehen ist 63 Denis O Brien meint Platons Kriterium zur Unterscheidung von Wahrheit und Falschheit sei die Teilhabe oder Nichtteilhabe der Entitat auf die sich eine Aussage bezieht an bestimmten Ideen Nach dieser Auslegung ist jede Entitat dadurch gekennzeichnet dass sie an bestimmten Ideen teilhat und an anderen nicht Aussagen sind falsch wenn sie auf einer Verkennung der jeweiligen durch die Teilhabe bedingten Seinsverhaltnisse beruhen 64 Die IdeenfreundeSeit langem umstritten ist die Frage wie die Ideenfreunde die Gegenspieler der Materialisten im Gigantenkampf philosophiegeschichtlich einzuordnen sind Eine altere Hypothese wonach es sich um Megariker handelt wird in der neueren Forschung nicht mehr vertreten Diskutiert werden noch drei Moglichkeiten dass es italische Pythagoreer sind dass es Schuler Platons sind die fur eine von ihm missbilligte stark von eleatischem Denken gepragte Variante der Ideenlehre eintreten dass das Modell der Ideenfreunde Platons eigene Ontologie ist die er fruher vertreten hat aber jetzt als widerspruchlich verwirft Zugunsten der oft vertretenen Selbstkritik Hypothese wird geltend gemacht dass das den Ideenfreunden zugeschriebene Konzept auffallig mit der Sichtweise von Platons Sokrates in fruheren Dialogen wie etwa dem Phaidon ubereinstimmt Die Deutung dass Platon sich selbst oder eine Richtung seiner Schuler meint passt allerdings nicht zu seiner Angabe der Gigantenkampf spiele sich immer aei ab also seit jeher der Kampf kann kaum als immerwahrend bezeichnet werden wenn eine der beiden Lehren erst vor relativ kurzer Zeit von Platon selbst eingefuhrt wurde 65 Sein Nichtsein und WerdenDie Auseinandersetzung mit dem eleatischen Verstandnis von Sein und Nichtsein ist ein zentrales Anliegen Platons im Sophistes In diesen Zusammenhang gehort die Kritik des Fremden an der Denkweise der Ideenfreunde Bei ihnen zeigt sich ein starker Einfluss des Eleatismus darin dass sie Sein und Werden strikt trennen und dem Veranderlichen keinerlei Sein zubilligen Daraus ergeben sich aus platonischer Sicht unannehmbare Konsequenzen auf die der Fremde hinweist Fur Beseeltheit und Leben ist in der statischen Ideenwelt der Ideenfreunde kein Platz da Leben dynamisch ist Ein rein statisches Verstandnis der metaphysischen Realitat hat zur Folge dass die Ideenwelt als leblos und seelenlos erscheint Seele und Leben samt der Vernunfttatigkeit werden vom Sein ausgeschlossen auf den untergeordneten Bereich des Werdens beschrankt und damit massiv abgewertet Diesem isolationistischen Verstandnis der Ideenlehre halt der Fremde seine gemassigte Position entgegen der zufolge die Bewegung ebenso wie die Ruhe dem Seienden nicht abgesprochen werden kann und dem rein geistigen Bereich Leben zukommt 66 Offen bleibt dabei aber die Frage welche Rolle das dynamische Prinzip der Beseeltheit und Lebendigkeit im Bereich der unveranderlichen platonischen Ideen spielen kann Der eleatische Fremde behauptet das wahrhaft Seiende pantelṓs on musse auch Bewegung Leben und Seele umfassen Dies kann als Anderung von Platons rein statischem Verstandnis der geistigen Welt das aus fruheren Dialogen bekannt ist gedeutet werden Ausserdem ist nach der Argumentation des Fremden das Erkennen eine Einwirkung des Erkennenden auf das Erkannte und wenn das Erkannte einer solchen Einwirkung unterliegt ist es nicht absolut frei von Beeinflussung und insofern nicht absolut unveranderlich Hier stellt sich die Frage ob das Platons eigener Auffassung entspricht Wenn dies der Fall ist ergibt sich ein Widerspruch zum klassischen platonischen Konzept der fruheren Dialoge Phaidon und Politeia wonach die Ideen zwar erkennbar aber jeder Einwirkung entzogen sind Manche Forscher meinen Platon habe das Ideenkonzept seiner mittleren Schaffensperiode im Sophistes radikal abgewandelt und die Ideen nun fur veranderlich erklart Einer Forschungshypothese zufolge hielt Platon zwar an dem Grundsatz fest dass das Wesen der Ideen unveranderlich ist raumte aber im Sophistes ein dass sie in ihrer Eigenschaft als Objekte der Erkenntnis einer Beeinflussung unterliegen Da er diese Beeinflussung nicht als ein Werden auffasste konnte er an dem Prinzip festhalten dass es im Bereich des reinen Seins kein Werden gibt Demnach tangiert der Erkenntnisvorgang die Ideen zwar aber nicht hinsichtlich ihrer unveranderlichen Natur Durch das Erkanntwerden wird die Idee zwar beeinflusst griechisch paschei aber nicht verandert Nach einer weiteren Interpretation ist die Annahme dass das Erkennen eine Einwirkung auf das Erkannte darstellt nicht Platons eigene Position sondern nur ein Argument mit dem der Fremde die Lehre der Ideenfreunde bekampft 67 Fur das Vorhandensein von Bewegung im Bereich des wahrhaft Seienden sind verschiedene Erklarungen vorgeschlagen worden Eine davon lautet dass die Bewegung nur die Beziehungen zwischen den Ideen und nicht deren Natur betreffe Eine andere Interpretation besagt die Ideen seien an sich ruhend bewegt seien sie nur aus der Perspektive eines menschlichen Betrachters insofern sie in den Sinnesobjekten immanent und damit von deren Veranderlichkeit mitbetroffen seien Nach einem weiteren Deutungsvorschlag handelt es sich um die Bewegung eines beseelten Geistes dem die Ideen innewohnen Ferner ist eine metaphorische Bedeutung von Bewegung und Ruhe in diesem Kontext erwogen worden Zu beachten ist jedenfalls dass der Begriff Bewegung kinesis wenn er sich auf den uberzeitlichen und nichtraumlichen Ideenbereich bezieht nicht in dem raumlichen und zeitlichen Sinn gemeint sein kann der bei Bezugnahme auf die physische Welt vorliegt Strittig ist ob die Bewegung im metaphysischen Bereich von der Seele oder von den Ideen selbst ausgeht 68 Unterschiedlich ausgelegt wird die Bedeutung von Nichtsein und Verschiedenheit im Diskurs des Fremden Der Fremde fuhrt das Nichtsein auf die Gattung der Verschiedenheit zuruck Nach einer Hypothese ist die Verschiedenheit in der einschlagigen Passage durchgangig als Nicht Identitat aufzufassen Dann hat a ist nicht schon immer die Bedeutung Kein Attribut von a ist identisch mit schon Ein anderer Deutungsvorschlag besagt unter Verschiedenheit sei Inkompatibilitat zu verstehen Das bedeutet dass die Aussage a ist nicht schon besagt a ist mit Schonheit unvereinbar Diese Interpretation ist allerdings auf das Nichtsein und die Verschiedenheit selbst nicht anwendbar da nach dem Verstandnis des Fremden das Nichtsein nicht mit dem Sein unvereinbar ist und die Verschiedenheit nicht mit der Selbigkeit Problematisch ist auch der Vorschlag die Verschiedenheit oder das Nichtsein als qualitativen Unterschied zu deuten Ein weiterer Vorschlag lautet Verschiedenheit bezeichne in dieser Passage des Sophistes das Verhaltnis zwischen Pradikaten und ihren negativen Gegenstucken a ist F und a ist nicht F Nach einer anderen Deutung ist das nicht Schone eine kollektive Bezeichnung fur alle Formen ausser der Form des Schonen 69 Der sprachanalytische Aspekt von Platons SeinskonzeptionAus sprachanalytischer Sicht geht es um die verschiedenen Verwendungsweisen des Verbs einai sein Diese werden mit den Mitteln der formalen Logik untersucht Gegenstand einer lebhaften Debatte sind die Fragen welche Verwendungsarten von ist im Sophistes eine Rolle spielen ob zwischen ihnen unterschieden wird und inwieweit ihre Verschiedenheit fur die Argumentation relevant ist In Betracht kommen ein existentieller Gebrauch existenztheoretische Interpretation oder ein Gebrauch in pradikativem Sinn pradikationalistische Interpretation Bei existentiellem Gebrauch besagt ist dass etwas existiert Bei pradikativem Gebrauch ist das ist die Kopula die das Subjekt mit dem Pradikatsnomen verbindet entweder im Sinne einer Identitatsbehauptung A ist B bedeutet A ist mit B identisch oder im Sinne einer Charakteristik A ist B bedeutet B kommt A zu Eine Kontroverse dreht sich um die Frage ob ein existentieller Gebrauch von ist im Sophistes uberhaupt nachweisbar und relevant ist 70 Nach der existenztheoretischen Interpretation von Francis Macdonald Cornford 71 kommt es Platon in erster Linie auf den existentiellen Aspekt von Sein an wahrend Pradikationalisten unter den Philosophiehistorikern wie Michael Frede 72 Gwilym E L Owen 73 John Malcolm 74 und Michael Bordt 75 meinen die existentielle Verwendung von ist sei fur Platons Argumentation irrelevant Die Pradikationalisten reduzieren die Seinskonzeption des Sophistes auf eine Konzeption der Pradikation Aus ihrer Sicht geht es nicht um das Seiende als metaphysische Wirklichkeit im Sinne der Ideenlehre sondern nur um die Konsistenz von Aussagen uber Relationen Ausserdem wird von pradikationalistischer Seite vorgebracht die existentielle Verwendung von ist sei nur ein Spezialfall der pradikativen Kritiker der pradikationalistischen Denkweise wenden ein dass diese Interpretation die Existenz in ein Pradikat verwandle und damit die platonische Idee des Seienden auflose Das werde dem metaphysischen Anliegen des antiken Philosophen nicht gerecht Zu den profilierten Gegnern der pradikationalistischen Sophistes Interpretation zahlen Stanley Rosen 76 und Lambert Marie de Rijk 77 Jan Szaif ist der Ansicht das existentielle und das pradikative ist seien bei Platon untrennbar sein Begriff des Seienden umfasse sowohl den existenzbezogenen als auch den kopulativen Aspekt 78 Auch Robert Heinaman wendet sich gegen die Annahme der existenzbezogene Aspekt spiele im Sophistes keine Rolle 79 Denis O Brien pladiert nachdrucklich fur die existentielle Verwendung von ist im Sophistes 80 Ausserdem stellt sich die Frage ob Platon tatsachlich beabsichtigt hat die verschiedenen Bedeutungen von ist zu analysieren Daran bestehen in der Forschung erhebliche Zweifel Ferner ist strittig wie Platon unterteilt falls er im Rahmen seiner Argumentation Verwendungsarten von ist unterscheidet Im Verlauf der Forschungsdiskussion sind drei Hypothesen im Vordergrund gestanden Er benotigt fur seine Argumentation nur den Unterschied zwischen existentiellem und identifizierendem Gebrauch von ist und beschrankt seine Uberlegungen daher auf diesen Francis Macdonald Cornford Norman Gulley Er unterscheidet drei Verwendungsarten die existentielle die identifizierende und den Typ A ist B im Sinne von B kommt A zu John L Ackrill Julius M E Moravcsik Er beachtet den existentiellen Gebrauch nicht und differenziert innerhalb des pradikativen Gebrauchs indem er Identitatssatze als besonderen Typ abgrenzt Michael Bordt John Malcolm 81 Michael Frede meint die verbreitete Ansicht Platon habe erstmals in der Geschichte verschiedene Bedeutungen von ist und ist nicht unterschieden sei falsch Vielmehr habe er die mit dem Sein und Nichtsein zusammenhangenden Probleme losen konnen ohne eine solche Unterscheidung einzufuhren Unterschieden habe er nicht zwischen Bedeutungen sondern nur zwischen zwei Verwendungen von ist Die erste liegt vor wenn in einem Satz von der Form x ist y ausgesagt wird dass x ein Begriff von y nicht verschieden ist Standardfalle dieser Verwendung sind Definitionen Bei der zweiten Verwendung wird in einem Satz von der Form a ist b wobei a ein Begriff oder ein Einzelding sein kann ist b uber a ausgesagt ohne dass b notwendig zu a dazugehort 82 Frank A Lewis bezweifelt dass Platon das identifizierende ist als besondere Kategorie eingefuhrt hat 83 Lesley Brown ist der Ansicht er habe das Problem der Spatlerner losen konnen ohne dabei zwischen verschiedenen Bedeutungen von ist unterscheiden zu mussen 84 Auch William J Prior bestreitet die Unterscheidung zwischen verschiedenen Bedeutungen oder Verwendungen von ist 85 nbsp Buste Platons romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Entstehung BearbeitenSicher ist dass es sich beim Sophistes um ein Spatwerk Platons handelt Da er als Fortsetzung des Theaitetos prasentiert wird ist in der Forschung vermutet worden dass er nach diesem Dialog verfasst wurde Falls dies zutrifft ist er wohl nicht vor den fruhen 360er Jahren v Chr vollendet worden Eindeutige Anhaltspunkte fur die Bestimmung der Entstehungszeit fehlen jedoch und auch die umgekehrte Reihenfolge der Entstehung von Theaitetos und Sophistes hat Befurworter 86 Textuberlieferung BearbeitenDie direkte antike Textuberlieferung beschrankt sich auf zwei kleine Fragmente eines Papyrus aus dem 3 Jahrhundert v Chr 87 Die alteste erhaltene mittelalterliche Sophistes Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich fur Arethas von Caesarea angefertigt 88 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Die Nachwirkung des Sophistes war anscheinend in der Epoche des Hellenismus und in den ersten drei Jahrhunderten der romischen Kaiserzeit gering doch in der Spatantike intensivierte sich das Interesse deutlich Platons Schuler Aristoteles schrieb zwei Dialoge mit den Titeln Sophistes und Politikos Wahrscheinlich wollte er mit dieser Titelwahl eine Konkurrenz zu den beiden entsprechenden Dialogen Platons andeuten In seiner Metaphysik kritisierte Aristoteles Platons Vorhaben im Sophistes das Sein des Nichtseienden aufzuzeigen und so dem Eleatismus entgegenzutreten 89 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort der Sophistes zur zweiten Tetralogie Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte ihn zu den logischen Schriften und gab als Alternativtitel Uber das Seiende an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Gelehrten Thrasyllos 90 In der Epoche des Mittelplatonismus 1 Jahrhundert v Chr bis 3 Jahrhundert n Chr scheint der Sophistes wenig Beachtung gefunden zu haben von einer mittelplatonischen Kommentierung des Dialogs ist nichts bekannt Die Neuplatoniker eine im 3 Jahrhundert entstandene in der Spatantike den philosophischen Diskurs dominierende Richtung zeigten grosses Interesse am Sophistes Ein zentrales Thema war fur sie die Unterscheidung zwischen dem Einen und dem Seienden und die Bestimmung von deren Beziehung zueinander Dafur bot ihnen neben dem Dialog Parmenides dem Haupttext fur diese Thematik auch der Sophistes Hinweise Plotin 270 der Begrunder des Neuplatonismus kritisierte die Kategorienlehre des Aristoteles mit dem Argument sie sei nur fur die Beschreibung der sinnlich wahrnehmbaren Welt ersonnen auf die weitaus wichtigere geistige Welt sei das aristotelische Schema der zehn Kategorien nicht anwendbar Fur die geistige Welt nahm Plotin ein Schema von funf Kategorien an die den funf grossten Gattungen im Sophistes entsprechen Allerdings wandelte er Platons Konzept ab indem er es den Erfordernissen seines Systems anpasste Er versuchte zu zeigen dass es sich um funf Kategorien handeln musse obwohl Platon die Moglichkeit einer grosseren Anzahl von grossten Gattungen nicht ausschliessen wollte Nachdrucklich trat Plotin fur die Auffassung des eleatischen Fremden ein das wahrhaft Seiende konne nichts Totes sein man habe es sich als lebendig vorzustellen 91 Plotins Schuler Porphyrios verfasste einen Sophistes Kommentar der nicht erhalten geblieben ist Auch Iamblichos von Chalkis um 320 325 der fur den spatantiken Neuplatonismus eine wegweisende Rolle spielte scheint den Dialog kommentiert zu haben 92 Iamblichos liess in seiner Philosophenschule den Sophistes als einen der zwolf aus seiner Sicht wichtigsten Dialoge Platons studieren 93 Im spatantiken Neuplatonismus wurden die Dialoge Sophistes und Politikos als Beschreibung der kosmischen Ordnung betrachtet und in diesem Sinne allegorisch ausgelegt Die Neuplatoniker Proklos 485 und Damaskios nach 538 nahmen verschiedentlich auf den Sophistes Bezug ob sie auch Kommentare zu dem Dialog verfassten geht aus den Quellen nicht eindeutig hervor Proklos zog den Sophistes in seiner Schrift Platonische Theologie heran Er hielt ihn fur eine Vorbereitung auf den Parmenides und nutzte ihn zur Abstutzung seiner Lehre vom Einen Henologie 94 Simplikios um 560 zitierte und analysierte im Rahmen seiner Aristoteles Kommentierung Passagen des Sophistes 95 Einem Zeitgenossen des Simplikios Olympiodoros nach 565 wird in einer arabischen Quelle des 10 Jahrhunderts dem kitab al Fihrist des Gelehrten ibn an Nadim ein Sophistes Kommentar zugeschrieben 96 nbsp Der Anfang des Sophistes in der Erstausgabe Venedig 1513Mittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Mittelalter waren Handschriften des Sophistes manchen byzantinischen Gelehrten zuganglich doch den Gebildeten des Westens blieb der Text unbekannt da es keine lateinische Ubersetzung gab Im Westen wurde der Dialog erst im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt Die erste lateinische Ubersetzung erstellte der Humanist Marsilio Ficino Er veroffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen und stellte ihr eine Einleitung argumentum voran Damit machte er den Dialog einem breiteren Lesepublikum zuganglich Ficino schrieb auch einen lateinischen Kommentar zum Sophistes der allerdings in unvollendetem Zustand 1496 gedruckt wurde 97 Bei der Darstellung der grossten Gattungen mit denen er sich eingehend befasste nahm er Plotins Kategorien zum Ausgangspunkt Im Unterschied zu Plotin erorterte er auch die sprachphilosophische Thematik 98 Den eleatischen Fremden identifizierte Ficino mit dem Vorsokratiker Melissos In einer Kontroverse die in den 1490er Jahren zwischen Ficino und dem Philosophen Giovanni Pico della Mirandola ausgetragen wurde spielte der Sophistes eine wesentliche Rolle Pico der zum Aristotelismus neigte wandte sich gegen Ficinos neuplatonisch gepragte Platon Interpretation Er selbst war allerdings auch von der neuplatonischen Sichtweise beeinflusst 99 Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio als Teil der ersten Gesamtausgabe der Werke Platons Der Herausgeber war Markos Musuros Dichtungstheoretiker der Renaissance befassten sich mit Platons Aufteilung der nachahmenden Kunste in die zwei Klassen der abbildenden ikastischen und der trugerischen phantastischen 100 Dabei ging es um die Vor und Nachteile dieser beiden Arten der Stoffbehandlung in der Dichtkunst Literaturtheoretiker des 16 Jahrhunderts wie Francesco Patrizi da Cherso Lodovico Castelvetro und Jacopo Mazzoni nahmen dazu Stellung Meist gaben die Theoretiker der ikastischen Dichtung den Vorzug da sie der Wirklichkeit naher sei als die phantastische Fur die phantastische Dichtung galt das Epos Der rasende Roland von Ludovico Ariosto als Musterbeispiel fur die ikastische das Epos Gerusalemme liberata von Torquato Tasso Tasso veroffentlichte 1585 seine Schrift Apologia in difesa della sua Gerusalemme liberata in der er sein Werk gegen Kritik verteidigte wobei er auch auf den Sophistes Bezug nahm 101 Philosophische Rezeption in der Moderne Bearbeiten 19 JahrhundertDer einflussreiche Platon Ubersetzer Friedrich Schleiermacher schrieb in der Einleitung zu seiner 1807 veroffentlichten Ubersetzung des Dialogs hier sei in der Tat das Wesen aller wahren Philosophie ausgesprochen 102 Schleiermacher war der Ansicht dass sich im Sophistes fast zuerst in den Schriften des Platon das innerste Heiligtum der Philosophie rein philosophisch aufschliesst 103 nbsp Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1831Georg Wilhelm Friedrich Hegel befasste sich in seinen Vorlesungen uber die Geschichte der Philosophie und in der 1832 postum veroffentlichten zweiten Auflage seiner Wissenschaft der Logik mit dem Sophistes Dabei deutete er Platons Ontologie aus der Perspektive seiner eigenen spekulativen Dialektik Die These des antiken Philosophen uber das Sein des Nichtseienden als eines Verschiedenen interpretierte Hegel als Identitat des Seins und des Nichtseins Er meinte damit eine absolute Identitat in der einander widersprechende Bestimmungen vereinigt sind Das Verhaltnis des Selben und des Verschiedenen verstand er in einer Weise die Platons Auffassung im Sophistes diametral entgegengesetzt ist Platons Fremder vertritt in dem Dialog die Position das Verschiedene sei immer nur in Beziehung auf Anderes verschieden niemals in Beziehung auf sich selbst Hegel hingegen nahm ein Anderes seiner selbst an ein in Bezug auf sich selbst Anderes das in negativer Beziehung zu sich selbst steht und seinen eigenen Bestand verneint Gerade darin besteht fur ihn die eigene Natur des Anderen Nach seinem Verstandnis gehen das mit sich Identische und das Andere in ihrer Entgegensetzung ineinander uber und dadurch besteht eine Einheit in der Entgegensetzung und im Widerspruch Hegel meinte die Einheit des Selben und des Anderen in ein und derselben Hinsicht gehore notwendig zur Wahrheit Damit wollte er Platon nicht widersprechen vielmehr war er der Uberzeugung sein Konzept stimme mit dem platonischen uberein Dabei stutzte er sich auf eine Fehlubersetzung einer einschlagigen Textstelle des Sophistes die deren Sinn ins Gegenteil verkehrt 104 Trotz des Ubersetzungsfehlers und des Gegensatzes zwischen der Position Platons und ihrer Interpretation bei Hegel wird aber in der Forschung die Ansicht vertreten Hegels Konzept sei eine legitime Weiterfuhrung der platonischen Dialektik 105 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling schatzte den Sophistes sehr in seiner Erlanger Vorlesung im Wintersemester 1820 1821 empfahl er ihn als Darlegung der ersten Grundbegriffe der Philosophie Platon zeige dort in der hochsten Allgemeinheit wie notwendig das Nichtseiende sei ohne welches Wahrheit von Irrtum untrennbar ist Nach Schellings Einschatzung ist der Sophistes ein wahrer Weihegesang fur die Wissenschaft da die Begriffe des Seienden und Nichtseienden die Angelpunkte aller Wissenschaft sind 106 Hermann Lotze griff 1874 in seiner Auseinandersetzung mit der Transzendentalphilosophie auf Platons Ausfuhrungen im Sophistes zuruck allerdings ohne diesen Dialog namentlich zu nennen Er berief sich auf Platon der gelehrt habe dass den Ideen nicht ein Sein sondern nur Gultigkeit zukomme 107 Fruhes 20 JahrhundertNicolai Hartmann legte 1909 in seiner Abhandlung Platos Logik des Seins eine Analyse der Ontologie des Sophistes vor die er als kuhnen Wurf Platons betrachtete Nach Hartmanns Verstandnis bringt die Antithesis der Gegensatz eines Seienden gegen ein anderes 108 ein Sein hervor Das Nichtsein ist nicht weniger Seinsprinzip als das Sein selbst Der Nachdruck liegt auf dem Nichtsein denn in ihm wird die Idee lebendig und aktiv und entsteht die Gemeinschaft der Ideen Das Nichtsein bewirkt die gegenseitige Durchdringung von Sein und Nichtsein deren Hindurchgehen durcheinander Im Nichtsein liegt nicht mehr und nicht weniger als der Ursprung des Seins Die Ideen sind dadurch dass sie Verknupfung eingehen Die Verknupfung wird vom Nichtsein bewirkt und bedeutet logisch das Sein So kommt heraus dass erst das Nichtsein zum Sein fuhrt Das Nichtsein ist die Bedingung der Moglichkeit von Platons Verflechtung der Begriffe und das Sein deren Vollzug Die Dialektik der Begriffsgemeinschaft ist die Logik des Seins 109 Der Neukantianer Emil Lask ausserte sich in einer Vorlesung im Wintersemester 1911 12 die 1924 publiziert wurde Er meinte Platons Bestimmung der Falschheit als Verwechslung zweier seiender Entitaten sei vollig misslungen Beim Irrtum vergreife man sich nicht nur am Vorrat des Seienden sondern erzeuge ein Nichtseiendes in ganz anderem Sinn Es gebe ein Nichtubereinstimmen das eine Depravierung gegenuber aller Wirklichkeit sei Dabei handle es sich um eine Zusammenfugung von Elementen die sich in einer Distanz von der Flache des Seienden uberhaupt befinde 110 Paul Natorp ein fuhrender Vertreter des Neukantianismus ging in der 1922 veroffentlichten uberarbeiteten zweiten Auflage seiner Monographie Platos Ideenlehre ausfuhrlich auf den Sophistes ein 111 Er sah einen wesentlichen Ertrag der Uberlegungen Platons in der Erkenntnis der Strukturahnlichkeit zwischen dem Logos den Urteilen in Natorps Terminologie und den Ideen Die platonischen Ideen hielt Natorp nicht fur Dinge sondern fur Methoden die reinen Methodenbegriffe der Erkenntnis es handle sich nicht um absolute Existenzen sondern um reine Setzungen des Denkens Von seinem Verstandnis der Ideenlehre ausgehend konstatierte Natorp Platon habe im Sophistes folgerichtig den positiven Aufbau seiner Seinslehre mit einer Urteilslehre einer allgemeinen Theorie der Pradikation beginnen lassen 112 nbsp Martin Heidegger Foto von Willy Pragher 1960 Fur Martin Heidegger zahlte der Sophistes zu den wenigen Dialogen die ihm die Textbasis fur seine Interpretation der Philosophie Platons lieferten Im Wintersemester 1924 25 hielt er in Marburg eine Vorlesung uber das Werk deren Edition einen umfangreichen Band der Heidegger Gesamtausgabe bildet Im Mittelpunkt stand dabei das Verhaltnis von Wahrheit und Sein Heidegger befand Platons Aufweis des Seins des Nicht Seienden sei die radikalere Fassung des Sinnes von Sein selbst und der darin beschlossenen Charaktere des Nicht Damit habe sich Platon von der damals herrschenden bisher auch von ihm selbst vertretenen Auffassung uber das Sein abgewendet 113 Trotz der Wurdigung dieser Leistung hielt Heidegger jedoch die Konsequenzen aus dem Seinsverstandnis des Sophistes fur verhangnisvoll Aus seiner Sicht bewirkten die Entscheidungen welche die Gesprachspartner im Dialog treffen eine Weichenstellung fur den weiteren Verlauf der Philosophiegeschichte Platon wollte zeigen dass Philosophie moglich ist und dass die Sophistik eine Position ist gegen die gultig und wirksam argumentiert werden kann Der Preis dafur war aber die Etablierung einer problematischen Theorie der Verbindung von Sein und Denken Das unmittelbare Erleben geriet unter die Verfugungsgewalt eines Denkens das sich die Erlebnisebene nur dadurch im Erkenntnisprozess erschliessen kann dass es das Erleben als vergegenstandlichtes Sein auffasst In der Sophistes Vorlesung wollte Heidegger die platonische Entscheidung nachvollziehen um zugleich die Moglichkeit einer grundsatzlichen Alternative aufzuzeigen 114 Heidegger war der Uberzeugung im Sophistes habe sich Platon mit dem jungen Aristoteles auseinandergesetzt Seine Auslegung des Dialogs erfolgte aus einer aristotelischen Perspektive da er dies fur die angemessene Herangehensweise hielt Er glaubte Aristoteles habe Platons Dialektik uberwunden 115 Alfred Edward Taylor befand im Sophistes werde die Logik erstmals in der Geschichte der Philosophie als eigenstandige Wissenschaft behandelt Platon habe mit dieser Untersuchung sowohl der Logik als auch der Metaphysik einen unschatzbaren Dienst erwiesen 116 Von den 1930er Jahren bis zur GegenwartIn neuerer Zeit zahlt der Sophistes zu den von philosophischer Seite intensiv rezipierten Werken Platons Bei Vertretern der analytischen Philosophie hat er besondere Beachtung gefunden da er nichtmetaphysisch interpretiert werden kann und Ansatze zu Kritik an der klassischen Ontologie des Platonismus bietet Interessant sind aus der Sicht analytisch orientierter Philosophen auch die sprachphilosophischen Aspekte des Dialogs insbesondere die Ausfuhrungen zur Falschheit von Aussagen und die Behandlung der Problematik des Nichtseins und der Nichtexistenz 117 1935 erschien der Sophistes Kommentar von Francis Macdonald Cornford 118 Er erfuhr zwar von den spateren Interpreten vielfache Kritik bildet aber den Ausgangspunkt der seitherigen philosophiehistorischen Auseinandersetzung mit dem Werk Wilhelm Kamlah ein Befurworter des revisionistischen Verstandnisses von Platons Philosophie widmete dem Sophistes 1963 eine Monographie Darin schrieb er Platon habe in diesem Dialog eine Abanderung der Ideenlehre vorgenommen indem er den Bezug der Dinge auf die Ideen nicht mehr als Urbild Abbild Verhaltnis aufgefasst habe Er habe die Ideenlehre nicht aufgegeben sondern in kritischer Bewahrung wiederaufgenommen Allerdings sei ihm der Bruckenschlag zwischen der Bestimmung des Nichtseienden als Verschiedenheit und seiner Analyse des falschen Satzes nicht gelungen dort klaffe eine Lucke 119 Kuno Lorenz und Jurgen Mittelstrass stellten 1966 fest der Sophistes durfe auch heute mit Recht als ein unerlasslicher Bestandteil der Prolegomena zur Logik angesehen werden Platon denke uber wahr und falsch im Wesentlichen nicht anders als man es heute tut Er habe aufklaren konnen wann Minimalsatze wahr oder falsch heissen sollen Die moderne Logik habe keine wesentlich andere Grundlage anzubieten 120 Helmut Meinhardt ging 1968 auf die Schwierigkeiten moderner Leser bei der Lekture des Sophistes ein Der Grund dafur sei historisch Die moderne Denkweise basiere auf Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft Sie setze eine starke Trennung von Denken und Sein von Begriff und damit gemeintem Seiendem voraus In diesem Rahmen sei Platons Vorgehensweise mit der er aus sprachlichen Gegebenheiten auf ontologische schliesse nicht einleuchtend Um Platon zu verstehen und seinen Argumenten gerecht zu werden musse man berucksichtigen dass es fur ihn die scharfe Trennung Kants nicht gebe sondern aus seiner Sicht sinnvolles Reden und Denken immer auf Seiendes gehe In der platonischen Erkenntnistheorie werde das erkennende Subjekt als ein Bestandteil der objektiven Welt behandelt Als Errungenschaft Platons im Sophistes wertete Meinhardt dass dort erstmals die Einsicht deutlich formuliert worden sei dass das Anderssein eine durchgangige wesentliche Bestimmung aller endlichen Seienden sei Damit stehe dieser Dialog am Anfang der langen Begriffsgeschichte der Andersheit 121 Gilles Deleuze befasste sich mit dem Sophistes im Rahmen seiner Umkehrung des Platonismus mit der er den Vorrang eines Urbilds gegenuber dem Abbild anfocht Er schrieb 1968 in seiner Untersuchung Difference et repetition Differenz und Wiederholung Platon selbst habe als Erster den Platonismus umgekehrt oder zumindest die Richtung einer solchen Umkehrung angezeigt Dies zeige das grandiose Ende des Sophistes Dort wende sich die Teilung Dihairesis gegen sich selbst und arbeite gegen den Strich Durch die fortwahrende Vertiefung des Trugbilds demonstriere sie die Unmoglichkeit es vom Original oder Urbild zu unterscheiden Schliesslich gebe der Fremde eine Definition des Sophisten die sich nicht mehr von Sokrates selbst unterscheiden konne 122 Im folgenden Jahr kam Deleuze in seiner Studie Logique du sens Logik des Sinns auf diese Uberlegung zuruck Dort befand er das Ende des Sophistes enthalte das vielleicht aussergewohnlichste Abenteuer des Platonismus Indem Platon in der Welt des Trugbildes suche und sich uber seinen Abgrund beuge entdecke er im Aufleuchten eines Augenblicks dass das Trugbild nicht einfach ein falsches Abbild sei sondern die Begriffe des Abbilds und des Urbilds in Frage stelle 123 Burkhard Mojsisch ausserte sich 1986 anerkennend uber den Sophistes den er als Platons wichtigsten Dialog zur Theorie der Sprache bezeichnete Er erhob jedoch Einwande gegen die dort dargelegte Sprachtheorie und Theorie der Dialektik des Sich Unterredens Erstens sei es nicht moglich die faktische Wahrheit oder Falschheit von Satzen einer dialektischen Prufung zu unterziehen Zweitens werde eine Hierarchisierung der Inhalte vorgenommen die sich zwar nicht bei Platon selbst aber in der spateren Geschichte der Philosophie als problematisch erwiesen habe Sie habe zu verhangnisvollen Auswuchsen gefuhrt wie etwa der Vorstellung dass Substanz vor der Relation einen Vorrang geniesse Dies wiederum habe dazu gefuhrt dass der Mensch als Substanz dinganalog unbezuglich konzipiert worden sei und dass es in den idealistischen Denkmodellen der Neuzeit zu ungerechtfertigter Systemgeschlossenheit gekommen sei Drittens habe Platon zwar das sprachliche Denken das Sich Unterreden der Seele vom gesprochenen oder vorgestellten Satz unterschieden und damit eine gewusste Differenzierung vorgenommen diese Differenzierung selbst aber nicht als Gegenstand des Wissens anerkannt und fur das Sich Unterreden selbst nicht thematisch werden lassen Viertens habe Platon im Sophistes zwar das Nichtsein und die Bewegung theoretisch angemessen analysiert doch habe ihn sein statisches Konzept der Seele und eines unvermischten Geistes daran gehindert die Prozessualitat des Denkens adaquat zu erfassen und zu wurdigen Er habe verkannt dass Geist und Seele gerade aufgrund des Nichtseins stets auch im Gegensatz zu sich selbst stunden 124 Hans Georg Gadamer befasste sich mit dem Sophistes in seiner 1990 publizierten Arbeit Dialektik ist nicht Sophistik Dabei setzte er sich unter anderem mit Heideggers Deutung des Dialogs auseinander Nach Gadamers Verstandnis zeigt Platon dass es sich bei der Unterscheidung des Philosophen vom Sophisten um Lebensentscheidungen und Lebenshaltungen handelt Der Fremde vollbringt an dem jungen Theaitetos ein wahres Meisterstuck von Seelenfuhrung Alles ist voll subtiler Wendungen und versteckter Anspielungen Fur Gadamer ist der Sophistes der wohl vielsinnigste Dialog Platons 125 Michael Bordt hob 1999 Platons geradezu revolutionare Methode im Sophistes hervor Diese bestehe darin anhand des Gebrauchs von Begriffen in Satzen die Beziehungen zwischen den Ideen zu erforschen So gelange er zu Erkenntnissen uber die Ideen indem er Satze uber Begriffe und auch uber Gegenstande der physischen Erfahrungswelt analysiere also ohne Ruckgriff auf eine metaphysische Erfahrung wie die mythische Ideenschau 126 Andreas Eckl urteilte 2011 die im Sophistes entworfene dialektische Grundlagen Theorie sei fur die Gegenwartsphilosophie relevant Nach Eckls Einschatzung liegt ihr Vorzug darin dass die Grundbegriffe dieser Theorie ein offenes System der Grundlegung wissenschaftlichen Erkennens bilden das kritisch revidiert und erganzt werden kann und selbstbegrundend angelegt ist Den Verzicht von Teilen der Gegenwartsphilosophie auf die Begrundung der eigenen theoretischen Grundannahmen wertete Eckl als einen Mangel mit dem Platons Theorie nicht behaftet sei 127 Moderne literarische Bewertungen Bearbeiten Unter literarischem Gesichtspunkt hat der Sophistes relativ wenig Beachtung gefunden da er zu den Dialogen gehort in denen der dramatische Aspekt eine vergleichsweise geringe Rolle spielt 1919 fallte der renommierte Grazist und Platon Kenner Ulrich von Wilamowitz Moellendorff ein ungunstiges Urteil uber die literarische Qualitat Er konstatierte Platon habe kunstlerische Wirkung nicht beabsichtigt denn er habe dieses Werk nur fur seine Schuler nicht fur ein breiteres Publikum geschrieben Er habe ein streng wissenschaftliches Buch verfasst zu dem die Dialogform nicht passe 128 Ahnlich ausserte sich 1974 Olof Gigon Er befand das Gesprach sei fast vollstandig auf ein einformiges schulmassig wirkendes Spiel des Fragens und Antwortens reduziert die Gesprachsform werde beinahe lastig Platon habe einen fast unertraglichen Kompromiss zwischen den Anforderungen des Themas und dem Stil des urbanen Gesprachs schliessen mussen Die spekulative Abstraktheit des Denkens in den Ausfuhrungen des eleatischen Fremden habe mit sokratischem Philosophieren wenig zu tun 129 Michael Frede untersuchte 1996 die Frage warum Platon den Sophistes den dogmatischsten unter allen seinen Dialogen uberhaupt in Gesprachsform geschrieben hat statt etwa den Fremden eine lange Rede halten zu lassen In Platons spaten Werken empfinden Leser die Dialogform oft als wenig hilfreich und fragen nach ihrem Sinn Einen Grund fur das Festhalten an dieser Form sah Frede darin dass Platon weiterhin den impliziten Anspruch auf Autoritat ablehnte den der Verfasser einer Abhandlung erhebt Als weiteren Grund nannte er die Absicht Platons dem Leser durch die Untersuchung des Wesens des Sophisten im Rahmen eines solchen Gesprachs auch Informationen uber das Wesen des Philosophen zukommen zu lassen 130 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenAusgaben teilweise mit Ubersetzung Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Bd 6 4 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 S 219 401 Abdruck der kritischen Ausgabe von Auguste Dies 3 Auflage Paris 1955 mit der Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 verbesserte Auflage Berlin 1824 Helmut Meinhardt Hrsg Platon Der Sophist Reclam Stuttgart 1990 ISBN 3 15 006339 6 unkritische Edition mit Ubersetzung und Kommentar Donald B Robinson William S M Nicoll Hrsg Sophistes In Elizabeth A Duke u a Hrsg Platonis opera Bd 1 Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 814569 1 S 383 471 massgebliche kritische Edition Reiner Wiehl Hrsg Platon Der Sophist Meiner Hamburg 1967 Abdruck der kritischen Ausgabe von John Burnet Oxford 1900 ohne den kritischen Apparat mit der Ubersetzung von Otto Apelt 2 durchgesehene Auflage Leipzig 1922 von Wiehl neu bearbeitet und mit Anmerkungen versehen Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27004 2 Abdruck der Ausgabe von Auguste Dies 6 Auflage Paris 1985 ohne den kritischen Apparat mit der Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 verbesserte Auflage Berlin 1824 bearbeitet und einem ausfuhrlichen Kommentar von Christian Iber Ubersetzungen Otto Apelt Platon Sophistes In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Bd 6 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der 2 durchgesehenen Auflage Leipzig 1922 Rudolf Rufener Platon Spatdialoge I Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 5 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 125 221 mit Einleitung von Olof Gigon S XXVI XXXIV Friedrich Schleiermacher Der Sophist In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Bd 2 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 663 740Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Bd 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 238 244 641 645Kommentare Seth Benardete The Being of the Beautiful Plato s Theaetetus Sophist and Statesman The University of Chicago Press Chicago London 1984 ISBN 0 226 67037 6 Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 518 27004 2 S 179 496 Giancarlo Movia Apparenze essere e verita Commentario storico filosofico al Sofista di Platone Vita e Pensiero Milano 1991 ISBN 88 343 0533 7 Darstellung aus der Sicht der Tubinger und Mailander Schule Lambert Marie de Rijk Plato s Sophist A Philosophical Commentary North Holland Publishing Company Amsterdam 1986 ISBN 0 444 85627 7 Gustav Adolf Seeck Platons Sophistes Ein kritischer Kommentar Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62558 9 Seeck geht nicht auf die wissenschaftlichen Kontroversen ein sondern will nur das unmittelbare Verstandnis des Wortlauts sicherstellen Nicolas Zaks Apparences et dialectique un commentaire du Sophiste de Platon Brill s Plato studies series 12 Brill Leiden Boston 2023 Untersuchungen David Ambuel Image and Paradigm in Plato s Sophist Parmenides Publishing Las Vegas 2007 ISBN 978 1 930972 04 9 Paolo Crivelli Plato s Account of Falsehood A Study of the Sophist Cambridge University Press Cambridge 2012 ISBN 978 0 521 19913 1 Untersuchung aus der Perspektive der modernen Sprachphilosophie Andreas Eckl Sprache und Logik bei Platon Teil 2 Ideenlogik und Logik der grammatischen Form im Sophistes Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2011 ISBN 978 3 8260 4403 8 Christoph Hochholzer Teile und Teilhabe Eine Untersuchung uber Platons Sophistes De Gruyter Berlin Boston 2016 ISBN 978 3 11 045170 2 Peter Kolb Platons Sophistes Theorie des Logos und Dialektik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1997 ISBN 3 8260 1294 1 Fabian Mie Dialectica predicacion y metafisica en Platon Investigaciones sobre el Sofista y los dialogos tardios Ediciones del Copista Cordoba 2004 ISBN 987 563 032 2 Darstellung aus der Sicht der Tubinger und Mailander Schule Noburu Notomi The Unity of Plato s Sophist Between the Sophist and the Philosopher Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 63259 5 Stanley Rosen Plato s Sophist The Drama of Original and Image Yale University Press New Haven 1983 ISBN 0 300 02964 0 Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Nijhoff Den Haag 1974 ISBN 90 247 1580 6Aufsatzsammlungen Pierre Aubenque Hrsg Etudes sur le Sophiste de Platon Bibliopolis Neapel 1991 ISBN 88 7088 250 0 Beatriz Bossi Thomas M Robinson Hrsg Plato s Sophist Revisited De Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 028695 3Rezeption Markus J Brach Heidegger Platon Vom Neukantianismus zur existentiellen Interpretation des Sophistes Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 ISBN 3 8260 1136 8Weblinks BearbeitenOriginaltext und Ubersetzungen nbsp Wikisource Sophistes Quellen und Volltexte Sophistes griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1900 Sophistes deutsche Ubersetzung nach Friedrich Schleiermacher bearbeitet PDF Datei Sophistes deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 1807 Sophistes deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher Sophistes deutsche Ubersetzung nach Friedrich SchleiermacherLiteratur Mary Louise Gill Method and Metaphysics in Plato s Sophist and Statesman In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Kang Liu Sein und Erkennen Platons Ideenlehre im Parmenides und Sophistes Dissertation Berlin 2011Anmerkungen Bearbeiten Platon Theaitetos 210d Zu den Unterschieden zwischen der Vorgehensweise des Fremden und der des Sokrates siehe Marina McCoy Plato on the Rhetoric of Philosophers and Sophists Cambridge 2008 S 138 166 Platon Sophistes 217d Der gangige Begriff eleatische Schule wird allerdings kritisiert von Nestor Luis Cordero L invention de l ecole eleatique Platon Sophiste 242 D In Pierre Aubenque Hrsg Etudes sur le Sophiste de Platon Neapel 1991 S 91 124 Platon Sophistes 216a Die Stelle ist allerdings textkritisch umstritten siehe dazu Michel Narcy Sophiste In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 1 Paris 2012 S 700 706 hier 701 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 241 f 244 Friedo Ricken Platon Politikos Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2008 S 87 f Siehe dazu die einschlagigen Beitrage in der von Beatriz Bossi und Thomas M Robinson herausgegebenen Aufsatzsammlung Plato s Sophist Revisited Berlin 2013 S 117 201 sowie John A Palmer Plato s Reception of Parmenides Oxford 1999 S 91 93 118 124 145 147 181 185 Denis O Brien A form that is of what is not Existential einai in Plato s Sophist In George Boys Stones u a Hrsg The Platonic art of philosophy Cambridge 2013 S 221 248 hier 240 243 Denis O Brien Le Non Etre Sankt Augustin 1995 S 10 13 87 f Francisco J Gonzalez The Eleatic Stranger His Master s Voice In Gerald A Press Hrsg Who Speaks for Plato Lanham 2000 S 161 181 Moth Stygermeer Wahrend Sokrates schweigt Berlin 2005 S 111 f Brigitte Theophila Schur Von hier nach dort Gottingen 2013 S 333 338 352 358 Vgl Friedo Ricken Platon Politikos Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2008 S 234 Anm 1 Thomas A Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 129 133 Siehe die Analyse von Ruby Blondell The Man with No Name Socrates and the Visitor from Elea In Ann N Michelini Hrsg Plato as Author Leiden 2003 S 247 266 hier 255 266 Giuseppe Agostino Roggerone La crisi del Platonismo nel Sofista e nel Politico Lecce 1983 S 45 79 126 131 Siehe zur Dialogfigur Theaitetos Thomas Alexander Szlezak Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 135 138 141 145 Joachim Dalfen Platonische Intermezzi Diskurse uber Kommunikation In Grazer Beitrage 16 1989 S 71 123 hier 99 104 Siehe zum historischen Theaitetos Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 274 278 Platon Theaitetos 165a Platon Theaitetos 146b Platon Sophistes 216b c Eudemos von Rhodos Fragment DK 43 A 2 Kurt von Fritz Theodoros 31 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band 5 A 2 Stuttgart 1934 Sp 1811 1825 hier 1811 Leonid Zhmud Theodoros aus Kyrene In Hellmut Flashar u a Hrsg Fruhgriechische Philosophie Basel 2013 S 420 f hier 420 Leonid Zhmud Pythagoras and the Early Pythagoreans Oxford 2012 S 128 Platon Sophistes 216a 218c Platon Sophistes 218c 219a Platon Sophistes 219a 221c Platon Sophistes 221c 223b Platon Sophistes 223b 224e Platon Sophistes 224e 226a Platon Sophistes 226a 231b Vgl Alberto Bernabe The Sixth Definition Sophist 226a 231c Transposition of Religious Language In Beatriz Bossi Thomas M Robinson Hrsg Plato s Sophist Revisited Berlin 2013 S 41 56 Jose Solana Socrates and Noble Sophistry Sophist 226b 231c In Beatriz Bossi Thomas M Robinson Hrsg Plato s Sophist Revisited Berlin 2013 S 71 85 Paul W Gooch Vice is Ignorance The Interpretation of Sophist 226a 231b In Phoenix 25 1971 S 124 133 Platon Sophistes 231b 232b Platon Sophistes 232b 237a Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 12 14 Platon Sophistes 236d 241b Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 15 f Zur Verwendung des Begriffs Vatermord in diesem Zusammenhang siehe Georgia Mouroutsou Die Metapher der Mischung in den platonischen Dialogen Sophistes und Philebos Sankt Augustin 2010 S 62 73 Platon Sophistes 241b 242b vgl 238a 239a Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 17 21 Siehe dazu Enrique Hulsz Plato s Ionian Muses Sophist 242d e In Beatriz Bossi Thomas M Robinson Hrsg Plato s Sophist Revisited Berlin 2013 S 103 115 Platon Sophistes 242b 245e Siehe dazu Michael Frede Die Frage nach dem Seienden Sophistes In Theo Kobusch Burkhard Mojsisch Hrsg Platon Seine Dialoge in der Sicht neuer Forschungen Darmstadt 1996 S 181 199 hier 186 191 Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 22 29 Vgl Anton Friedrich Koch Pradikate von und Beziehungen zwischen Ideen in Platons Sophistes und Parmenides In Ulrike Bruchmuller Hrsg Platons Hermeneutik und Prinzipiendenken im Licht der Dialoge und der antiken Tradition Hildesheim 2012 S 345 361 hier 353 f Platon Sophistes 245e 246c Platon Sophistes 246c 248a Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 31 f Vgl zur dynamis William Lentz The Problem of Motion in the Sophist In Apeiron 30 1997 S 89 108 Georgia Mouroutsou Die Metapher der Mischung in den platonischen Dialogen Sophistes und Philebos Sankt Augustin 2010 S 74 100 Fiona Leigh Being and Power in Plato s Sophist In Apeiron 43 2010 S 63 85 Platon Sophistes 248a 249c Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 33 38 Platon Sophistes 249c d Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 36 38 40 Platon Sophistes 249d 251a Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 41 43 Platon Sophistes 250d 251e Platon Sophistes 251e 254c Vgl Monique Dixsaut Metamorphoses de la dialectique dans les dialogues de Platon Paris 2001 S 221 230 Alfonso Gomez Lobo Plato s description of Dialectic in the Sophist 253d1 e2 In Phronesis 22 1977 S 29 47 Wolfgang Waletzki Platons Ideenlehre und Dialektik im Sophistes 253d In Phronesis 24 1979 S 241 252 Robert Heinaman Self Predication in the Sophist In Phronesis 26 1981 S 55 66 Platon Sophistes 254c 255e Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 58 63 Platon Sophistes 255e 257a Siehe dazu Job van Eck Not Being and Difference On Plato s Sophist 256 D 5 258 E 3 In Oxford Studies in Ancient Philosophy 23 2002 S 63 84 hier 63 72 84 Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 73 80 Platon Sophistes 257b 258c Vgl Job van Eck Not Being and Difference On Plato s Sophist 256 D 5 258 E 3 In Oxford Studies in Ancient Philosophy 23 2002 S 63 84 hier 63 f 73 84 Edward N Lee Plato on Negation and Not Being in the Sophist In The Philosophical Review 81 1972 S 267 304 Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 81 84 Platon Sophistes 258c e Platon Sophistes 258e 259d 260b Platon Sophistes 259d 261c Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 87 97 Platon Sophistes 261c 264b Siehe dazu Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 98 118 Platon Sophistes 264b 268d Vgl Monique Dixsaut La derniere definition du Sophiste In Marie Odile Goulet Caze u a Hrsg Sophies maietores Chercheurs de sagesse Hommage a Jean Pepin Paris 1992 S 45 75 Margarita Kranz Das Wissen des Philosophen Tubingen 1986 S 64 68 Nicholas P White Ubersetzer Plato Sophist Indianapolis 1993 S IX XIV Zu den Befurworten der ontologischen Interpretation zahlen Giancarlo Movia Apparenze essere e verita Milano 1991 S 180 Alan Robert Lacey Plato s Sophist and the Forms In The Classical Quarterly New Series 9 1959 S 43 52 William Lentz The Problem of Motion in the Sophist In Apeiron 30 1997 S 89 108 Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 2 f John R Trevaskis The megista genh and the vowel analogy of Plato Sophist 253 In Phronesis 11 1966 S 99 116 hier 104 Robert Heinaman Self Predication in the Sophist In Phronesis 26 1981 S 55 66 hier 60 Dieser Meinung sind u a Jason Xenakis Plato s Sophist A defense of negative expressions and a doctrine of sense and of truth In Phronesis 4 1959 S 29 43 Richard J Ketchum Participation and Predication in the Sophist In Phronesis 23 1978 S 42 62 Henry Teloh The Development of Plato s Metaphysics University Park 1981 S 189 199 Charles Griswold Logic and Metaphysics in Plato s Sophist In Giornale di Metafisica 32 1977 S 555 570 Einen Forschungsbericht zur Diskussion um die grossten Gattungen bietet Peter Kolb Platons Sophistes Wurzburg 1997 S 233 246 Michael Frede Pradikation und Existenzaussage Gottingen 1967 S 92 94 Vgl Fabian Mie Dialectica predicacion y metafisica en Platon Cordoba 2004 S 94 100 Jan Szaif Platons Begriff der Wahrheit Freiburg 1996 S 434 445 Richard S Bluck Plato s Sophist Manchester 1975 S 167 170 Lambert Marie de Rijk Plato s Sophist Amsterdam 1986 S 173 180 Platon Sophistes 259e5 6 Kuno Lorenz Jurgen Mittelstrass Theaitetos fliegt Zur Theorie wahrer und falscher Satze bei Platon Soph 251d 263d In Archiv fur Geschichte der Philosophie 48 1966 S 113 152 hier 114 128 kritische Forschungsubersicht Nicholas P White Ubersetzer Plato Sophist Indianapolis 1993 S XIV Julius M E Moravcsik Symplokὴ eἰdῶn and the Genesis of logos In Archiv fur Geschichte der Philosophie 42 1960 S 117 129 Antonia Soulez La grammaire philosophique chez Platon Paris 1991 S 165 178 Lambert Marie de Rijk Plato s Sophist Amsterdam 1986 S 140 143 Francis J Pelletier Plato on Not Being In Peter A French u a Hrsg Contemporary Perspectives on the History of Philosophy Minneapolis 1983 S 35 65 Georgia Mouroutsou Die Metapher der Mischung in den platonischen Dialogen Sophistes und Philebos Sankt Augustin 2010 S 169 Lesley Brown The Sophist on Statements Predication and Falsehood In Gail Fine Hrsg The Oxford Handbook of Plato Oxford 2008 S 437 462 hier 455 458 Paolo Crivelli Plato s Account of Falsehood Cambridge 2012 S 184 196 238 241 Siehe die Forschungsubersicht bei Kuno Lorenz Jurgen Mittelstrass Theaitetos fliegt Zur Theorie wahrer und falscher Satze bei Platon Soph 251d 263d In Archiv fur Geschichte der Philosophie 48 1966 S 113 152 hier 114 128 Eine Ubersichtsdarstellung der Problematik und der Losungsvorschlage bietet auch Patricia Clarke The Interweaving of the Forms with One Another Sophist 259 E In Oxford Studies in Ancient Philosophy 12 1994 S 35 62 Vgl Paul Seligman Being and Not being An Introduction to Plato s Sophist Den Haag 1974 S 88 118 Kuno Lorenz Jurgen Mittelstrass Theaitetos fliegt Zur Theorie wahrer und falscher Satze bei Platon Soph 251d 263d In Archiv fur Geschichte der Philosophie 48 1966 S 113 152 hier 114 134 Kuno Lorenz Jurgen Mittelstrass Theaitetos fliegt Zur Theorie wahrer und falscher Satze bei Platon Soph 251d 263d In Archiv fur Geschichte der Philosophie 48 1966 S 113 152 hier 134 150 Benedikt Strobel Dieses und So etwas Gottingen 2007 S 57 88 Vgl zu dieser Frage Paolo Crivelli Plato s Account of Falsehood Cambridge 2012 S 161 166 Denis O Brien La forma del non essere nel Sofista di Platone In Francesco Fronterotta Walter Leszl Hrsg Eidos Idea 2 Auflage Sankt Augustin 2011 S 115 159 hier 156 Theodor Ebert Wer sind die Ideenfreunde in Platons Sophistes In Rainer Enskat Hrsg Amicus Plato magis amica veritas Berlin 1998 S 82 100 pladiert fur die Pythagoreer Hypothese Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 5f 42 53 56 59 146 sieht in den Ideenfreunden eine Gruppe in der Akademie Wilhelm Kamlah Platons Selbstkritik im Sophistes Munchen 1963 S 34 37 halt die Ideenfreunde fur Vertreter der klassischen Ideenlehre der mittleren Dialoggruppe Michael Erler Platon Basel 2007 S 241 f Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Frankfurt am Main 2007 S 271 274 Eine knappe Ubersicht bieten Lidia Palumbo Giovanni Casertano Discorso e realta nel Sofista platonico In Atti dell Accademia di Scienze Morali e Politiche Neapel 105 1994 1995 S 281 296 hier S 291 Anm 25 Vgl Giancarlo Movia Apparenze essere e verita Milano 1991 S 258 261 C David C Reeve Motion Rest and Dialectic in the Sophist In Archiv fur Geschichte der Philosophie 67 1985 S 47 64 hier 52 54 Georgia Mouroutsou Die Metapher der Mischung in den platonischen Dialogen Sophistes und Philebos Sankt Augustin 2010 S 90 92 Siehe dazu Christoph Ziermann Platons negative Dialektik Wurzburg 2004 S 83 88 Hans Eberhard Pester Platons bewegte Usia Wiesbaden 1971 S 19 ff ausfuhrliche Untersuchung der Konzepte Ideenbewegung und Seelenbewegung William Lentz The Problem of Motion in the Sophist In Apeiron 30 1997 S 89 108 Lambert Marie de Rijk Plato s Sophist Amsterdam 1986 S 13 21 Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Frankfurt am Main 2007 S 398 f Julius M E Moravcsik Being and Meaning in the Sophist In Acta philosophica Fennica 14 1962 S 23 78 hier 66 69 Vgl John McDowell Falsehood and not being in Plato s Sophist In Malcolm Schofield Martha Nussbaum Hrsg Language and Logos Cambridge 1982 S 115 134 hier 119 f Richard S Bluck Plato s Sophist Manchester 1975 S 164 167 Vgl Denis O Brien A propos du Sophiste de Platon In Les Etudes philosophiques 1996 S 375 380 Eine Ubersichtsdarstellung bietet Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Frankfurt am Main 2007 S 179 496 hier 392 397 Siehe auch Lidia Palumbo Il non essere e l apparenza Napoli 1994 S 142 187 Francis M Cornford Plato s Theory of Knowledge London 1935 S 295 f Michael Frede Pradikation und Existenzaussage Gottingen 1967 S 37 58 Gwilym E L Owen Plato on Not Being In Gregory Vlastos Hrsg Plato A Collection of Critical Essays Bd 1 Garden City 1971 S 223 267 John Malcolm Plato s analysis of tὸ ὄn and tὸ mὴ ὄn in the Sophist In Phronesis 12 1967 S 130 146 Michael Bordt Der Seinsbegriff in Platons Sophistes In Theologie und Philosophie 66 1991 S 493 529 Stanley Rosen Plato s Sophist New Haven 1983 S 29 48 229 244 Lambert Marie de Rijk Plato s Sophist Amsterdam 1986 S 74 f Jan Szaif Platons Begriff der Wahrheit Freiburg 1996 S 344 355 Robert Heinaman Being in the Sophist In Archiv fur Geschichte der Philosophie 65 1983 S 1 17 Robert Heinaman Once more Being in the Sophist In Archiv fur Geschichte der Philosophie 68 1986 S 121 125 Denis O Brien A form that is of what is not Existential einai in Plato s Sophist In George Boys Stones u a Hrsg The Platonic art of philosophy Cambridge 2013 S 221 248 Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Frankfurt am Main 2007 S 179 496 hier 392 f John L Ackrill Plato and the Copula Sophist 251 59 In Gregory Vlastos Hrsg Plato A Collection of Critical Essays Bd 1 Garden City 1971 S 210 222 Michael Bordt Der Seinsbegriff in Platons Sophistes In Theologie und Philosophie 66 1991 S 493 529 John Malcolm Plato s analysis of tὸ ὄn and tὸ mὴ ὄn in the Sophist In Phronesis 12 1967 S 130 146 Norman Gulley Plato s Theory of Knowledge London 1962 S 153 Paolo Crivelli Plato s Account of Falsehood Cambridge 2012 S 154 159 Michael Frede Pradikation und Existenzaussage Gottingen 1967 S 9 12 30 35 95 Michael Frede Plato s Sophist on false statements In Richard Kraut Hrsg The Cambridge Companion to Plato Cambridge 1992 S 397 424 hier 401 f Frank A Lewis Did Plato Discover the Estin of Identity In California Studies in Classical Antiquity 8 1975 S 113 143 Lesley Brown The Sophist on Statements Predication and Falsehood In Gail Fine Hrsg The Oxford Handbook of Plato Oxford 2008 S 437 462 hier 439 451 William J Prior Unity and Development in Plato s Metaphysics London 1985 S 149 Michael Erler Platon Basel 2007 S 239 Vgl Christian Iber Kommentar In Ursula Wolf Hrsg Platon Sophistes Frankfurt am Main 2007 S 210 Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 373 375 Oxford Bodleian Library Clarke 39 Codex B der Platon Textuberlieferung Aristoteles Metaphysik 1088b35 1089b24 Siehe dazu Michel Narcy La lecture aristotelicienne du Sophiste et ses effets In Pierre Aubenque Hrsg Etudes sur le Sophiste de Platon Neapel 1991 S 417 448 hier 428 438 Diogenes Laertios 3 56 58 Zur Sophistes Rezeption bei Plotin siehe Maria Isabel Santa Cruz L exegese plotinienne des megista genh du Sophiste de Platon In John C Cleary Hrsg The Perennial Tradition of Neoplatonism Leuven 1997 S 105 118 Jean Michel Charrue Plotin lecteur de Platon Paris 1978 S 205 229 Michele Abbate Die Interpretation des Vorsokratikers Parmenides bei Plotin Die Begrundung der Identitat von Sein und Denken In Wurzburger Jahrbucher fur die Altertumswissenschaft Neue Folge 30 2006 S 188 191 hier 190 f John M Dillon Hrsg Iamblichi Chalcidensis in Platonis dialogos commentariorum fragmenta Leiden 1973 S 90 f 245 247 Vgl Bent Dalsgaard Larsen Jamblique de Chalcis Exegete et philosophe Aarhus 1972 S 357 361 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 106 109 367 369 Siehe zur Rezeption bei Proklos und Damaskios Marc Antoine Gavray Simplicius lecteur du Sophiste Paris 2007 S 17 22 zu Proklos und 22 32 zu Damaskios Carlos Steel Le Sophiste comme texte theologique dans l interpretation de Proclus In Egbert P Bos Pieter A Meijer Hrsg On Proclus and His Influence in Medieval Philosophy Leiden 1992 S 51 64 hier S 53 und Anm 11 Concetta Luna Alain Philippe Segonds Gerhard Endress Proclus de Lycie In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 2 V b Paris 2012 S 1546 1674 hier 1572 f Philippe Hoffmann Damascius In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 2 Paris 1994 S 541 593 hier 582 Jesus de Garay Difference and Negation Plato s Sophist in Proclus In Beatriz Bossi Thomas M Robinson Hrsg Plato s Sophist Revisited Berlin 2013 S 225 245 Annick Charles Saget Lire Proclus lecteur du Sophiste In Pierre Aubenque Hrsg Etudes sur le Sophiste de Platon Neapel 1991 S 475 508 mit Anhang von Christian Guerard Marc Antoine Gavray Simplicius lecteur du Sophiste Paris 2007 S 35 53 und Zusammenstellung der Texte mit franzosischer Ubersetzung S 95 201 Leendert G Westerink Hrsg The Greek commentaries on Plato s Phaedo Bd 1 Olympiodorus Amsterdam 1976 S 22 Michael J B Allen Hrsg Icastes Marsilio Ficino s Interpretation of Plato s Sophist Berkeley 1989 kritische Edition mit englischer Ubersetzung und umfangreicher Untersuchung Burkhard Mojsisch Platon Plotin Ficino Wichtigste Gattungen eine Theorie aus Platons Sophistes In Olaf Pluta Hrsg Die Philosophie im 14 und 15 Jahrhundert Amsterdam 1988 S 19 38 hier 30 38 Michael J B Allen Hrsg Icastes Marsilio Ficino s Interpretation of Plato s Sophist Berkeley 1989 S 11 S 12 Anm 3 S 35 48 73 Platon Sophistes 236c Arthur F Kinney Humanist Poetics Amherst 1986 S 28 f Baxter Hathaway The Age of Criticism Ithaca 1962 S 23 64 Friedrich Schleiermacher Der Sophist Einleitung In Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Uber die Philosophie Platons hrsg von Peter M Steiner Hamburg 1996 S 244 260 hier 250 Friedrich Schleiermacher Der Sophist Einleitung In Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Uber die Philosophie Platons hrsg von Peter M Steiner Hamburg 1996 S 244 260 hier 248 Siehe zu Hegels Sophistes Interpretation Klaus Dusing Ontologie und Dialektik bei Plato und Hegel In Hegel Studien 15 1980 S 95 150 hier 135 148 Hans Georg Gadamer Hegel und die antike Dialektik In Gadamer Gesammelte Werke Bd 3 Tubingen 1987 S 3 28 hier 18 20 Klaus Dusing Ontologie und Dialektik bei Plato und Hegel In Hegel Studien 15 1980 S 95 150 hier S 139 Anm 95 Vittorio Hosle Wahrheit und Geschichte Stuttgart Bad Cannstatt 1984 S 529 f Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Initia philosophiae universae hrsg von Horst Fuhrmans Bonn 1969 S 130 144 Vgl Thomas Leinkauf Schelling als Interpret der philosophischen Tradition Munster 1998 S 17 31 Markus J Brach Heidegger Platon Vom Neukantianismus zur existentiellen Interpretation des Sophistes Wurzburg 1996 S 82 89 Platon Sophistes 257e Nicolai Hartmann Platos Logik des Seins 2 unveranderte Auflage Berlin 1965 Erstveroffentlichung 1909 S 133 f 138 141 Emil Lask Gesammelte Schriften Bd 3 Tubingen 1924 S 34 Vgl Markus J Brach Heidegger Platon Vom Neukantianismus zur existentiellen Interpretation des Sophistes Wurzburg 1996 S 129 131 Paul Natorp Platos Ideenlehre 3 Auflage Darmstadt 1961 Nachdruck der 2 Auflage von 1922 S 278 312 Paul Natorp Platos Ideenlehre 3 Auflage Darmstadt 1961 Nachdruck der 2 Auflage von 1922 S 292 296 Siehe dazu Markus J Brach Heidegger Platon Vom Neukantianismus zur existentiellen Interpretation des Sophistes Wurzburg 1996 S 185 189 Vgl Alan Kim Plato in Germany Sankt Augustin 2010 S 142 147 Martin Heidegger Platon Sophistes Martin Heidegger Gesamtausgabe Bd 19 Frankfurt am Main 1992 S 192 Markus J Brach Heidegger Platon Vom Neukantianismus zur existentiellen Interpretation des Sophistes Wurzburg 1996 S 35 38 Zu Heideggers Sophistes Interpretation siehe auch Alan Kim Plato in Germany Sankt Augustin 2010 S 231 269 Eine kritische Untersuchung dieser Auffassung Heideggers bietet Barbara Peron Mit Aristoteles zu Platon Heideggers ontologische Ausdeutung der Dialektik im Sophistes Frankfurt am Main 2008 S 35 ff Alfred Edward Taylor Plato The Man and his Work 3 Auflage London 1929 erste Auflage 1926 S 392 Nicholas P White Ubersetzer Plato Sophist Indianapolis 1993 S VII IX Francis M Cornford Plato s Theory of Knowledge London 1935 Wilhelm Kamlah Platons Selbstkritik im Sophistes Munchen 1963 S 8 18 35 45 Kuno Lorenz Jurgen Mittelstrass Theaitetos fliegt Zur Theorie wahrer und falscher Satze bei Platon Soph 251d 263d In Archiv fur Geschichte der Philosophie 48 1966 S 113 152 hier 113 150 f Helmut Meinhardt Teilhabe bei Platon Freiburg 1968 S 30 f 58 Gilles Deleuze Differenz und Wiederholung Munchen 1992 franzosische Originalausgabe Paris 1968 S 97 Gilles Deleuze Logik des Sinns Frankfurt am Main 1993 franzosische Originalausgabe Paris 1969 S 313 f Burkhard Mojsisch Platons Sprachphilosophie im Sophistes In Burkhard Mojsisch Hrsg Sprachphilosophie in Antike und Mittelalter Amsterdam 1986 S 35 62 hier 35 f 48 54 Hans Georg Gadamer Dialektik ist nicht Sophistik Theatet lernt das im Sophistes 1990 In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Bd 7 Tubingen 1991 S 338 369 hier 348 350 353 368 Michael Bordt Platon Freiburg 1999 S 164 f Andreas Eckl Sprache und Logik bei Platon Teil 2 Wurzburg 2011 S 406 f Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 442 Olof Gigon Einleitung In Platon Spatdialoge I Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 5 Zurich 1974 S V LI hier XXVII XXXIV Michael Frede The Literary Form of the Sophist In Christopher Gill Mary Margaret McCabe Hrsg Form and Argument in Late Plato Oxford 1996 S 135 151 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 November 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Werk GND 4200953 4 lobid OGND AKS LCCN n85055975 VIAF 180444987 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophistes amp oldid 238363904