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Die Wissenschaft der Logik ist das Hauptwerk des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770 1831 das zwischen 1812 und 1816 zuerst in Nurnberg erschien Auf der Phanomenologie des Geistes aufbauend soll hier eine ontologisch metaphysische Logik entwickelt werden die an die antike Logos Philosophie anschliesst Zugleich will sie Ontotheologie sein Wissenschaft der Logik Erster Band Dieses Werk zahlt zu den einflussreichsten philosophischen Schriften der Neuzeit die unter anderem im Neomarxismus der Frankfurter Schule der philosophischen Hermeneutik und dem dialektischen Materialismus eine Rolle spielen Viele Philosophen setzten sich bis in die Gegenwart intensiv mit ihren Inhalten auseinander u a Soren Kierkegaard Bruno Liebrucks oder Dieter Henrich Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Lehre vom Sein 1 2 Lehre vom Wesen 1 3 Lehre vom Begriff 2 Schematischer Uberblick 3 Lesarten der Logik 4 Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenHegel setzt in der Logik den in der Phanomenologie des Geistes gewonnenen wissenschaftlichen Standpunkt voraus Dieser hatte gezeigt dass die logischen Bestimmungen Kategorien wie in der klassischen Metaphysik weder als blosse Bestimmungen einer subjektunabhangigen Wirklichkeit aufgefasst werden konnen noch als blosse Bestimmungen des Subjektes wie etwa in der Philosophie Kants Sie mussen vielmehr aus der Einheit von Subjekt und Objekt begriffen werden Die Aufgabe der Logik ist es das reine Denken in seiner spezifischen Bedeutung darzustellen Sie soll die klassischen Disziplinen der Philosophie Logik und Metaphysik ersetzen indem sie die beiden Programme die Darstellung des reinen Denkens und die Idee des Absoluten miteinander vereint Die logischen Bestimmungen haben bei Hegel zugleich ontologischen Charakter Sie sind nicht lediglich als Bewusstseinsinhalte sondern zugleich als das Innere der Welt zu verstehen 1 Hegels Anliegen ist es eine systematische Herleitung der Kategorien durchzufuhren und ihre Notwendigkeit darzulegen Das entscheidende Mittel dafur stellt das Prinzip der Dialektik dar das Hegel in der Natur logischen Bestimmens selbst begrundet sieht Daher ist er der Uberzeugung dass auf diese Weise samtliche Kategorien als ein System der Totalitat 2 vollstandig herleitbar sind Die Logik gliedert sich in eine objektive Logik die Lehre von Sein und Wesen und eine subjektive Logik die Lehre vom Begriff Lehre vom Sein Bearbeiten Begriffe der Qualitat Sein Nichts Werden Dasein QualitatDen Anfang der Logik muss fur Hegel ein Begriff machen der sich durch reine Unmittelbarkeit auszeichnet Dies wird im Begriff des Seins ausgedruckt der keinerlei Bestimmungen aufweist Doch der Verzicht auf jede weitere Differenzierung macht die Bestimmung Sein vollig inhaltsleer Somit ergibt sich fur das Sein immerhin die Bestimmung des Nichts und nicht mehr noch weniger als Nichts 3 Nicht weniger als Nichts heisst dass dieses Nichts immerhin eine Denkbestimmung ein Gedachtes ist Sein und Nichts gehen daher ineinander uber Dieses Ubergehen beider ineinander stellt selbst eine neue Kategorie dar das Werden 4 Im Werden sind beide Bestimmungen Sein und Nichts enthalten und zwar in ihrem wechselseitigen ineinander Ubergehen Wird nun ein durch diese Einheit des Werdens vermitteltes Sein gedacht dann ergibt sich die Bestimmung des gewordenen Seins des Daseins 5 Seine Genese verlangt aber dass auch das Nichts an ihm erkennbar ist Nach dieser Seite hin zeigt sich das Dasein als ein Etwas das dem Anderen gegenubersteht Ein Etwas kann nur erfasst werden wenn es von Anderem unterschieden wird gemass dem von Hegel zitierten Satz des Spinoza Omnis determinatio est negatio Jede Bestimmung ist eine Verneinung 6 Jede Bestimmung ist eine Grenzziehung wobei zu jeder Grenze auch etwas gehort was jenseits von ihr vorhanden ist 7 Eine Grenze als solche zu denken heisst auch das Grenzenlose zu denken Ebenso ist mit dem Gedanken des Endlichen der des Unendlichen gegeben 8 Das Unendliche ist das Andere des Endlichen wie auch umgekehrt das Endliche das Andere des Unendlichen ist Doch fur Hegel kann das Unendliche dem Endlichen nicht einfach gegenubergestellt werden Das Unendliche wurde sonst an das Endliche grenzen und ware damit selbst begrenzt und endlich Das wahrhaft Unendliche muss vielmehr so gedacht werden dass es das Endliche mit umgreift als die Einheit des Endlichen und Unendlichen die Einheit die selbst das Unendliche ist welches sich selbst und die Endlichkeit in sich begreift 9 Hegel will diese Einheit nicht pantheistisch verstanden wissen da es sich bei ihr um keine differenzlose Einheit handelt sondern um eine solche in der das Unendliche das Endliche durchaus bestehen lasst Er nennt diese die wahrhafte oder affirmative Unendlichkeit 10 Sie unterscheidet sich von der schlechten Unendlichkeit 11 die nur durch ein blosses Weiterschreiten von Grenze zu Grenze in einem unendlichen Progress zustande kommt und der der Ruckbezug durch das Jenseits der Grenze fehlt Dieser Ruckbezug charakterisiert auch das Endliche er ist das Ergebnis seiner Vermittlung mit dem Unendlichen und macht das Fursichsein des Endlichen aus 12 Aus der Kategorie des Fursichseins entwickelt Hegel im weiteren Verlauf des Abschnitts uber die Qualitat noch andere Bestimmungen Wenn etwas fur sich ist ist es Eines Ist dieses Eine vermittelt durch Andere so sind diese ebenfalls jeweils als Eines zu betrachten Aus dem Eins ergibt sich so die Pluralitat von Eins Sie unterscheiden sich voneinander sind aber ebenso aufeinander bezogen was Hegel als Repulsion und Attraktion 13 bezeichnet Ihre gleichformige Pluralitat fuhrt zum Begriff der Quantitat Begriffe der Quantitat Trennung Kontinuitat Intensive Grosse Extensive GrosseQuantitatDer entscheidende Unterschied der Quantitat zur Qualitat besteht darin dass durch die Veranderung der Quantitat die Identitat dessen was verandert wird bestehen bleibt Ein Ding bleibt was es ist egal ob es grosser oder kleiner gemacht wird Hegel unterscheidet zwischen der reinen unbestimmten Quantitat und der bestimmten Quantitat dem Quantum So ist der Raum als solcher eine Instanz der reinen Quantitat Spricht man dagegen von einem bestimmten Raum so ist er eine Instanz der bestimmten Quantitat Die beiden Begriffe Anziehung und Abstossung die in der Kategorie der Quantitat aufgehoben sind werden hier zu den Momenten der Kontinuitat und Trennung Diskretion Auch diese beiden Begriffe setzen einander voraus Kontinuitat bedeutet dass ein kontinuierlich fortsetzendes Etwas da ist Dieses Etwas ist notwendigerweise ein von einem Anderen getrenntes Etwas Umgekehrt setzt auch der Begriff der Trennung den der Kontinuitat voraus man kann nur trennen unter der Voraussetzung dass etwas da ist was nicht getrennt ist und wovon das Getrennte getrennt ist Ein Quantum ist von einer bestimmten Grosse die sich immer durch eine Zahl ausdrucken lasst Der Begriff der Zahl gehort darum unter die Kategorie des Quantums Eine Zahl hat zwei Momente sie ist als Anzahl und als Einheit bestimmt Der Begriff der Anzahl als eine Summe von Einheiten schliesst den Begriff der Trennung der Begriff der Einheit dagegen schliesst Kontinuitat ein Ein Quantum kann eine intensive oder extensive Grosse sein Eine intensive Grosse z B Farbempfindung Warmegefuhl lasst sich mit Hilfe des Begriffs Grad charakterisieren eines Grades der je nach Grosse mehr oder weniger Intensitat hat Extensive Grossen z B Lange oder Volumen haben weder Grad noch Intensitat Uber extensive Grosse wird vermittels eines angelegten Massstabs entschieden Intensive Grossen dagegen konnen durch keinen ausserhalb von ihnen liegenden Massstab bestimmt werden Die physikalistische Theorie jede intensive Grosse lasse sich auf eine extensive Grosse reduzieren wird von Hegel verworfen 14 MassDie Lehre vom Mass handelt von der Einheit von Qualitat und Quantitat An anschaulichen Beispielen erlautert Hegel den Charakter dieser Einheit So fuhrt etwa die quantitative Veranderung der Temperatur des Wassers zu einer qualitativen Anderung seines Zustandes Es gefriert oder wird zu Dampf 15 Damit entsteht die Bestimmung eines zugrundeliegenden indifferent bleibenden Substrates dessen Zustande sich entsprechend den Massverhaltnissen andern Der Gedanke eines Etwas das in dieser Weise nach Substrat und Zustanden in sich unterschieden ist fuhrt zum zweiten Teil der Logik der Lehre vom Wesen Lehre vom Wesen Bearbeiten Die Lehre vom Wesen gilt als der schwierigste Teil der Logik und wurde von Hegel mehrfach modifiziert Hegel konnte sich hier nicht in gleichem Masse wie in den anderen beiden Buchern Lehre vom Sein Lehre vom Begriff an die philosophische Tradition anlehnen Den grossten Einfluss ubte die transzendentale Logik Kants aus deren Theorieelemente Modal und Relationskategorien Reflexionsbegriffe und Antinomien Hegel in einem neuen Zusammenhang begrifflich konsistent abzuleiten versuchte Der Begriff des WesensHegel umschreibt den Begriff des Wesens durch den der Erinnerung den er im wortlichen Sinne versteht als Innerlichwerden und Insichgehen 16 Er bezeichnet eine Sphare die tiefer liegt als die ausserliche Unmittelbarkeit des Seins dessen Oberflache erst durchstossen werden muss um zum Wesen zu gelangen Die logischen Bestimmungen des Wesens sind von der des Seins unterschieden Im Unterschied zu den seinslogischen Kategorien treten sie vorzugsweise paarweise auf und erhalten ihre Bestimmtheit aus dem Bezug auf ihr jeweils Anderes Wesentliches und Unwesentliches Identitat und Unterschied Positives und Negatives Grund und Begrundetes Form und Materie Form und Inhalt Bedingtes und Unbedingtes usw Der WiderspruchHegel beginnt mit der Abhandlung der Reflexionsbestimmungen Identitat Unterschied Widerspruch und Grund Er analysiert die Reflexionsbestimmungen in ihrem Verhaltnis zueinander und zeigt auf dass ihnen in ihrer Isolierung gegeneinander keine Wahrheit zukommt Die bedeutendste Reflexionsbestimmung ist die des Widerspruchs Hegel legt grossen Wert darauf dass der Widerspruch nicht wie bei Kant in die subjektive Reflexion geschoben werden durfe 17 Dies wurde eine zu grosse Zartlichkeit 18 zu den Dingen bedeuten Vielmehr kommt der Widerspruch den Dingen selbst zu Er ist das Prinzip aller Selbstbewegung 19 und deshalb auch in aller Bewegung vorhanden Das Prinzip des Widerspruchs gilt nicht allein fur die ausserliche Bewegung sondern ist das Grundprinzip alles Lebendigen Etwas ist also lebendig nur insofern es den Widerspruch in sich enthalt und zwar diese Kraft ist den Widerspruch in sich zu fassen und auszuhalten anderenfalls geht es in dem Widerspruch zu Grunde In ganz besonderem Masse gilt dieses Prinzip fur die Sphare des Denkens Das spekulative Denken besteht nur darin dass das Denken den Widerspruch und in ihm sich selbst festhalt 20 Der Widerspruch ist so fur Hegel die Struktur von logischer naturlicher und geistiger Wirklichkeit uberhaupt Die ErscheinungIm zweiten Abschnitt der Wesenslogik Die Erscheinung setzt sich Hegel explizit mit Kant und dem Problem des Ding an sich auseinander Seine Absicht ist es nicht nur die Differenz von Ding an sich und Erscheinung zu eliminieren sondern daruber hinaus die Erscheinung zur Wahrheit des Ding an sich zu erklaren Die Erscheinung ist das was das Ding an sich ist oder seine Wahrheit 21 Was etwas an sich ist zeigt sich fur Hegel nirgends als in seiner Erscheinung und es ist daher sinnlos dahinter noch ein Reich des Ansich aufzubauen Die Erscheinung ist die hohere Wahrheit sowohl gegen das Ding an sich als auch gegen die unmittelbare Existenz denn sie ist die wesentliche dahingegen die unmittelbare Existenz die noch wesenlose Erscheinung ist 22 Die WirklichkeitIm dritten Abschnitt Die Wirklichkeit erortert Hegel zentrale Lehrstucke der logischen und metaphysischen Tradition Ein zentrales Thema ist dabei die Auseinandersetzung mit Spinozas Begriff des Absoluten Hegel sieht im Absoluten einerseits alle Bestimmtheit des Wesens und der Existenz oder des Seins uberhaupt sowohl als der Reflexion aufgelost 23 da es sonst nicht als das schlechthin Unbedingte verstanden werden konnte Wurde es aber bloss als die Negation aller Pradikate gedacht so ware es lediglich das Leere obschon es doch als dessen Gegenteil namlich als die Fulle schlechthin gedacht sein soll Diesem Absoluten kann nun aber nicht das Denken als aussere Reflexion gegenuberstehen denn hierdurch wurde der Begriff des Absoluten aufgehoben Die Auslegung des Absoluten kann daher nicht in eine ihm aussere Reflexion fallen sondern muss vielmehr seine eigene Auslegung sein In der Tat aber ist das Auslegen des Absoluten sein eigenes Tun und das bei sich anfangt wie es bei sich ankommt 24 Lehre vom Begriff Bearbeiten Das dritte Buch der Wissenschaft der Logik entwickelt eine Logik des Begriffs die sich in die drei Abschnitte Subjektivitat Objektivitat und Idee unterteilt Die SubjektivitatIm Abschnitt Subjektivitat handelt Hegel die klassische Lehre von Begriff Urteil und Schluss ab Zur Erlauterung des Begriffs des Begriffs erinnert Hegel an die Natur des Ich Zwischen dem Begriff und dem Ich besteht eine Strukturanalogie Wie der Begriff so ist auch das Ich sich auf sich beziehende Einheit und dies nicht unmittelbar sondern indem es von aller Bestimmtheit und Inhalt abstrahiert und in die Freiheit der schrankenlosen Gleichheit mit sich selbst zuruckgeht 25 Hegels Verwendung des Terminus Begriff unterscheidet sich von dem was man gewohnlich unter einem Begriff versteht Fur ihn ist der Begriff keine vom empirischen Inhalt absehende Abstraktion sondern das Konkrete Ein wesentliches Moment des Begriffs stellt seine Negativitat dar Hegel lehnt das dem gewohnlichen Begriffsverstandnis zugrundeliegende Konzept einer absoluten Identitat ab da der Begriff der Identitat fur ihn notwendigerweise den Begriff des Unterschieds mit einschliesst Hegels Begriff hat drei Momente Allgemeinheit Besonderheit Getrenntsein und Einzelheit Individualitat Negieren heisst zu bestimmen und zu begrenzen Das Ergebnis der Negation des Allgemeinen ist das Getrennte Besonderheit das als Ergebnis der Negation dieser Negation also der Negation der Besonderheit mit dem Allgemeinen identisch ist da die Besonderheit zu der ursprunglichen Einheit zuruckkehrt und zur Individualitat wird Der Begriff ist fur Hegel die Einheit von Allgemeinem und Individuellem Diese Einheit wird im Urteil S ist P expliziert wo S das Subjekt das Individuelle und P das Pradikat das Allgemeine ist Ein Satz kann dabei nach Hegel sehr wohl die grammatische Form eines Urteils haben ohne ein Urteil zu sein So ist der Satz Aristoteles ist im 73 Jahre seines Alters in dem 4 Jahr der 115 Olympiade gestorben 26 kein Urteil Er zeigt zwar die Syntax des Urteils verbindet aber keinen Allgemeinbegriff mit dem Individuellen und erfullt somit nicht die logischen Forderungen des Urteils Dennoch kann der obige Satz ein Urteil sein namlich dann wenn der Satz in einer Situation benutzt wird in der man bezweifelte in welchem Jahr Aristoteles starb oder wie alt er war und das Beenden des Zweifels in dem hier behandelten Satz ausgedruckt wird Fur Justus Hartnack bedeutet dies dass Hegel damit faktisch ohne es so zu formulieren die analytische Unterscheidung zwischen einem Satz und seinem Gebrauch einfuhrt Ein und derselbe Satz kann als Imperativ verwandt werden als Warnung oder Drohung als ein Ersuchen usw 27 Im Schluss findet eine Einheit von Urteil und Begriff statt Hegel betrachtet folgendes Beispiel aus L II 383 Alle Menschen sind sterblich Nun ist Cajus ein Mensch Ergo ist Cajus sterblichDer besondere Begriff das Besondere sind hier Menschen das Individuelle das Einzelne ist Cajus und der Begriff sterblich ist das Allgemeine Das Resultat ist eine Einheit des individuellen Subjekts und des allgemeinen oder universalen Pradikats also des Pradikats in dem Urteil Cajus ist sterblich Die ObjektivitatDer Begriff des Objekts lasst sich fur Hegel nur insofern verstehen als er eine notwendige Verbindung zum Begriff des Subjekts hat Insofern ist er auch Gegenstand der Wissenschaft der Logik Hegels philosophische Analyse fuhrt schrittweise von einer mechanischen uber eine chemische zu einer teleologischen Betrachtungsweise des Objekts Im teleologischen Objekt konnen die Prozesse die zum Zweck fuhren und der Zweck selbst nicht mehr voneinander verschieden werden In ihm objektiviert sich die Subjektivitat selbst Diese Einheit von Subjektivitat und Objektivitat nennt Hegel die Idee Die IdeeIm Begriff der Idee sind alle Bestimmungen der Seins und Wesenslogik wie die der Logik des Begriffs aufgehoben Die Idee ist das Wahre 28 sie ist damit identisch mit allem was die Wissenschaft der Logik in Bezug auf die logische Struktur des Seins darlegt Alle Kategorien sind in der Idee integriert mit ihr endet die sogenannte Bewegung des Begriffs Hegel unterscheidet drei Aspekte der Idee Leben Erkenntnis und die absolute Idee Im Leben kann die Idee als Einheit von Seele und Korper verstanden werden Die Seele macht einen Organismus erst zu einem solchen Die verschiedenen Teile eines Organismus sind was sie sind ausschliesslich aufgrund ihres Verhaltnisses zur Einheit des Organismus In der Erkenntnis des Wahren und des Guten strebt das erkennende Subjekt nach Wissen uber ein gegebenes Objekt Das Objekt der Erkenntnis ist dabei vom Subjekt zugleich unterschieden und mit ihm identisch In der absoluten Idee schliesslich als der Kulmination des philosophischen Denkens sieht das Bewusstsein die Identitat von Subjektivem und Objektivem von Ansich und Fursich ein Das Subjekt erkennt sich selbst als Objekt und das Objekt ist darum das Subjekt Schematischer Uberblick BearbeitenGrundbegriffe der Logik Logik die Idee an und fur sichSein Begriff an sichBestimmtheit Qualitat innere BestimmtheitGrosse Quantitat ausserliche BestimmtheitMass qualitative Quantitat grossenabhangiges SeinWesen Begriff fur sichReflexion in sichErscheinungWirklichkeitBegriff Begriff an und fur sichSubjektivitatObjektivitatIdeeLesarten der Logik BearbeitenIn der Sekundarliteratur lassen sich drei prominente Hauptstromungen unterschieden Ontologische epistemologische erkenntnistheoretische und semantische Lesarten 29 Ontologische Lesarten gehen davon aus dass Hegels Logik eine voraussetzungslose Theorie entwickelt indem sie die grundlegende Struktur der Wirklichkeit darstellt Voraussetzungslos ist dieses Unterfangen da der Anfang der Logik mit dem absoluten Wissen bzw reinen Sein einen minimalen Startpunkt wahlt Das Projekt einer Logik zeichne sich demnach vor allem darin aus undogmatisch und skepsisresistent zu sein Der Fortgang der Untersuchung wird ebenso nicht durch eine dogmatisch vorausgesetzte Methode durchgefuhrt sondern soll sich aus der Sache selbst ergeben Hegels Projekt zeichnet sich also explizit nicht durch das Voraussetzen einer sogenannten dialektischen Methode aus wie dies beispielsweise von Russell vorgeworfen wurde 30 Vertreter dieser Lesart sind beispielsweise Vittorio Hosle Stephen Houlgate und Herbert Marcuse 31 Epistemologische Lesarten sehen die Wissenschaft der Logik als ein Unterfangen in Kontinuitat eines kantischen Projekts Besonders ausschlaggebend fur die Rezeptionsgeschichte dieser Interpretationsstromung ist das 1989 erschienene Buch Hegel s Idealism The Satisfactions of Self Consciousness von Robert B Pippin 32 Semantische Lesarten lassen sich in zwei Varianten einteilen erststufige und hoherstufige Erststufigen semantischen Lesarten zufolge werden in der Logik Kategorien dargelegt die unserer sprachlichen Praxis immanent sind Hegels Ausgangspunkt ist unsere alltagliche wissenschaftliche und philosophische Sprache Darunter fallen dann etwa die Analyse von inferenziellen Zusammenhangen unseres Begriffsgebrauchts in diesen verschiedenen Sprachpraxen Vertreter dieser Lesart sind Berto und Pinkard Dagegen verstehen hoherstufige semantische Lesarten die Logik als eine Metatheorie uber erststufige semantische Projekte In seinem fur diesen Ansatz in besonderem Masse rezipierte Pirmin Stekeler Weithofer versteht die Logik als allgemeine Methode der Reflexion auf eine konventionelle Praxis unter Einschluss der noch hoherstufigen spekulativen Reflexion auf die Moglichkeitsbedingungen des bewussten und kritischen Denkens 33 Ausgaben BearbeitenGeorg Wilhelm Friedrich Hegel Wissenschaft der Logik 2 Bande Schrag Nurnberg 1812 1816 Band 1 1 Schrag Nurnberg 1812 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Band 1 2 Schrag Nurnberg 1813 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Band 2 Schrag Nurnberg 1816 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Band 1 1 Cotta Stuttgart und Tubingen 1832 books google de Werkausgabe von 1841 Textkritische Edition im Meiner Verlag mit besonderer Orthographie und Interpunktion Bd 11 Wissenschaft der Logik Erster Band Die objektive Logik 1812 13 Hrsg von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke Hamburg 1978 Bd 12 Wissenschaft der Logik Zweiter Band Die subjektive Logik 1816 Hrsg von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke Hamburg 1981 Bd 21 Wissenschaft der Logik Erster Teil Die objektive Logik Erster Band Die Lehre vom Sein 1832 Hrsg von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke Hamburg 1985 Werke in 20 Banden Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert Redaktion Eva Moldenhauer Karl Markus Michel Suhrkamp Frankfurt am Main 1969 1971 dazu Register Zu den 20 Werken erstellt von Helmut Reinicke Suhrkamp Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 518 28221 2 Hier Band 5 und 6 Literatur BearbeitenPatrick Eiden Offe Hegels Logik lesen Matthes amp Seitz Berlin 2020 ISBN 978 3 75180 302 1 David Gray Carlson A Commentary on Hegel s Science of Logic Palgrave Macmillian New York 2007 ISBN 978 1 4039 8628 3 Lothar Eley Hegels Wissenschaft der Logik Leitfaden und Kommentar Munchen 1976 Frank Peter Hansen G W F Hegel Wissenschaft der Logik Ein Kommentar Ferdinand Schoningh Wurzburg 1997 Justus Hartnack Hegels Logik Eine Einfuhrung Peter Lang Europaischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 1995 Errol E Harris An Interpretation of the Logic of Hegel London 1983 Dieter Henrich Friedhelm Nicolin Otto Poggeler Hrsg Die Wissenschaft der Logik und die Logik der Reflexion Hegel Tage Chantilly 1971 Hegel Studien Beiheft 18 Bonn 1978 Dieter Henrich Hrsg Hegels Wissenschaft der Logik Formation und Rekonstruktion Veroffentlichungen der Internationalen Hegel Vereinigung Bd 16 Stuttgart 1986 Anton Friedrich Koch Friedrike Schick Hrsg G W F Hegel Wissenschaft der Logik Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003711 3 Anton Friedrich Koch Friedrike Schick Klaus Vieweg Claudia Wirsing Hrsg Deutsches Jahrbuch Philosophie Band 5 Hegel 200 Jahre Wissenschaft der Logik Meiner Hamburg 2014 ISBN 978 3 7873 2526 9 John McTaggart A Commentary on Hegel s Logic 1910 New York 1964 Michael Quante Nadine Mooren Hrsg Kommentar zu Hegels Wissenschaft der Logik Meiner Hamburg 2018 ISBN 978 3 7873 3186 4 Hans Rademaker Hegels Wissenschaft der Logik Eine darstellende und erlauternde Einfuhrung Wiesbaden 2 Aufl 1979 Hermann Schmitz Hegels Logik Bonn 1992 Pirmin Stekeler Weithofer Hegels Analytische Philosophie Die Wissenschaft der Logik als kritische Theorie der Bedeutung Ferdinand Schoningh Paderborn 1992 ISBN 3 506 78750 0 Pirmin Stekeler Weithofer Hegels Wissenschaft der Logik Ein dialogischer Kommentar 3 Bde Band 1 Die Lehre vom Sein Band 2 Die Lehre vom Wesen Meiner Hamburg 2019 ISBN 978 3 7873 2975 5 Weblinks BearbeitenTexte Hegel Georg Wilhelm Friedrich Wissenschaft der Logik Bd 1 1 Nurnberg 1812 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Hegel Georg Wilhelm Friedrich Wissenschaft der Logik Bd 1 2 Nurnberg 1813 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Hegel Georg Wilhelm Friedrich Wissenschaft der Logik Bd 2 Nurnberg 1816 Digitalisat und Volltext im Deutschen TextarchivLiteratur Hermann Schmitz Hegels Logik PDF 683 kB Bouvier Bonn 1992 Multimediabeitrage Podcast des ZfL Bucher im Gesprach Episode 1 Hegels Logik lesenEinzelnachweise BearbeitenDie Wissenschaft der Logik Hegel wird zitiert auf Grundlage der Theorie Werkausgabe von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 Enzyklopadie I 81 Z 1 L I 569 L I 83 L I 83 f L I 113 ff L I 121 L I 145 L I 139ff L I 158 L I 156 L I 149 L I 166 L I 190ff Justus Hartnack Hegels Logik Eine Einfuhrung Peter Lang Europaischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 1995 S 31f L I 440 Zum folgenden vgl Walter Jaeschke Hegel Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2003 S 238 ff L II 75 L I 276 L II 76 L II 76 L II 124 125 L II 148 L II 187 L II 190 L II 253 L II 305 Justus Hartnack Hegels Logik Eine Einfuhrung Peter Lang Europaischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 1995 S 86 L II 367 Christian Georg Martin Ontologie der Selbstbestimmung Mohr Siebeck Tubingen 2012 S 8 9 Bertrand Russell History of Western Philosophy Routledge Classics 2004 S 661 674 Christian Georg Martin Ontologie der Selbstbestimmung Mohr Siebeck Tubingen 2012 S 5 Robert Pippin Hegel s Idealism The Satisfactions of Self Consciousness Cambridge University Press Cambridge 1989 Pirmin Stekeler Weithofer Hegels Analytische Philosophie Die Wissenschaft der Logik als kritische Theorie der Bedeutung Paderborn 1992 S 8 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wissenschaft der Logik amp oldid 227085833