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Dieser Artikel behandelt die Klassifikation in der Philosophie Fur die Diharese in der Metrik siehe Diharese fur die Diarese in der Phonetik siehe Diarese Phonetik fur eine weitere Bedeutung siehe Trema Die Dihairesis altgriechisch diairesis hier fur Begriffseinteilung ist eine in der antiken Logik verwendete Form und Methode der Klassifikation die es moglich macht Begriffe in einem System zu ordnen und Begriffe zu definieren Ein einfaches Beispiel fur eine Dihairesis ware die Unterteilung des Begriffs Mobel in die Unterbegriffe Tische Sessel usw Platons Definition des Begriffs Angelfischerei 1 Bei Platon ist die Dihairesis eine logische Methode mit der ein Begriff bestimmt werden kann indem ein allgemeinerer Begriff solange in mindestens zwei Unterbegriffe unterteilt wird bis man eine Definition des gesuchten Begriffs angeben kann Ausser der Definition eines Begriffs hat sie auch eine hierarchisch geordnete Gliederung von Ober und Unterbegriffen zum Resultat Begrunder der Dihairesis war Platon der im 4 Jahrhundert v Chr auch als erster eine Anleitung fur die Durchfuhrung einer Dihairesis gegeben hat Auch spatere antike Logiker etwa Aristoteles haben sich zur dihairetischen Begriffseinteilung geaussert daruber hinaus wurden auch in anderen Wissenschaften bald ahnliche Methoden angewendet etwa in der antiken Biologie zur Einteilung der Pflanzen Heute spielen andere Klassifikationsmethoden eine wichtige Rolle in den verschiedenen Wissenschaften Die Dihairesis hat nur noch historische Bedeutung Ihre Behandlung beschrankt sich heute auf die philosophiegeschichtliche Fachliteratur Inhaltsverzeichnis 1 Ubersetzung 2 Beispiel 3 Platon 3 1 Entstehung der Methode 3 2 Bedeutung der Dihairesis in Platons Philosophie 3 2 1 Die drei platonischen Methoden 3 2 2 Interpretationen 3 2 3 Theorie der Dihairesis 3 3 Zitate und Textstellen 4 Rezeption 4 1 Antike 4 1 1 Altere Akademie 4 1 2 Aristoteles und die peripatetische Schule 4 1 2 1 Kritik der Dihairesis 4 1 2 2 Die Definition 4 1 2 3 Erste und Zweite Substanz 4 1 2 4 Terminologie 4 1 2 5 Zoologie Botanik und Musiktheorie 4 1 3 Parodien 4 1 4 Hellenismus und romische Kaiserzeit 4 2 Mittelalter 4 3 Neuzeit 4 3 1 Moderne Logik 4 3 2 Kritik und Verteidigung der Dihairesis 5 Siehe auch 6 Literatur 7 FussnotenUbersetzung BearbeitenDas griechische Wort diairesis dihairesis kann mit Trennung Unterscheidung oder Einteilung ubersetzt werden Es ist eine Substantivierung des Verbs dihairein auseinandernehmen trennen zwei teilen unterscheiden welches sich aus hairein nehmen und der Vorsilbe dia auseinander zusammensetzt Die Romer haben das griechische Wort mit divisio ubersetzt Die englische Ubersetzung ist division Beispiel BearbeitenAusgangspunkt der Methode der Dihairesis ist die Frage nach der Definition eines beliebigen Begriffs etwa Was ist ein Angelfischer 2 Um die Definition des Angelfischers zu finden stellt man zunachst einen Oberbegriff auf Der Angelfischer ubt eine Kunstfertigkeit aus Anschliessend wird der Oberbegriff in Arten geteilt Es gibt erwerbende und herstellende Kunstfertigkeiten Dann wird der gesuchte Begriff einer der zwei Arten des Oberbegriffs untergeordnet Der Angelfischer ubt eine erwerbende Kunstfertigkeit aus Nun wird die Art selbst so lange in ihre Unterarten weiter unterteilt bis die unterste nicht mehr teilbare Art das atomon eidos erreicht ist Aus den zwei untersten Arten Harpunenfischerei und Angelfischerei und ihrem Oberbegriff verwundende Fischerei kann nun die genaue Definition des gesuchten Begriffs gebildet werden Die Angelfischerei ist die Kunstfertigkeit einer verwundenden Jagd auf Fische mit einem Haken bei Tage zum Zweck des Erwerbs Platon Bearbeiten nbsp PlatonEntstehung der Methode Bearbeiten Unbekannt ist ob bereits vor Platon bewusst Begriffseinteilungen aufgestellt wurden So reichen die unterschiedlichen Vermutungen uber mogliche Vorlaufer bis zu Homer 8 Jahrhundert v Chr zuruck Plausibler ist jedoch dass Platon die Methode der Dihairesis aus der antiken Wissenschaft ubernommen hat So wurde behauptet die Dihairesis habe in der Mathematik schon vor Platons Zeiten eine Rolle gespielt 3 andere Annahmen sehen die ursprungliche Anwendung in der Musikwissenschaft 4 oder der Medizin 5 Auch Vorlaufer innerhalb der Philosophie wurden in Betracht gezogen namlich Prodikos von Keos 6 die Sophisten 7 sowie Demokrit und Leukipp 8 Einer ganz anderen Hypothese zufolge schreibt sich Platon die Findung der Einteilung selbst zu 9 was bedeuten wurde dass es keine Vorlaufer gibt 10 Und schliesslich wurde auch an eine simple Ubernahme einfacher und alltaglicher Einteilungen in die Logik gedacht 11 Philosophiehistorisch betrachtet ist Platons Dihairesis mit ihrem geordneten System von Begriffen vermutlich eine Reaktion auf die willkurliche oft mutwillig in die Irre fuhrende Begriffsakrobatik der Sophisten deren Auffassungen und Methoden von Sokrates und Platon kritisiert und bekampft wurden 12 Bedeutung der Dihairesis in Platons Philosophie Bearbeiten Die Theorie der Dihairesis sowie Anwendungen findet man vor allem in den platonischen Dialogen Sophistes Politikos Philebos und Phaidros weitere Anwendungen unter anderem in den Dialogen Nomoi 13 und Timaios Die drei platonischen Methoden Bearbeiten Man kann mit Richard Robinson innerhalb der platonischen Dialektik drei wesentliche Methoden unterscheiden die zu Erkenntnis fuhren Erstens die nach Sokrates benannte Methode der sokratischen Widerlegung in den fruhen Dialogen die zur Einsicht in das eigene Nichtwissen fuhrt Zweitens die Methode der hypothesis in den mittleren Dialogen die aufgestellte Hypothesen pruft und drittens die Methode der Dihairesis in den spaten Dialogen 14 In den fruhen Dialogen in denen Sokrates der Hauptakteur ist wird meistens die Definition eines Begriffs gesucht mit der das Wesen des Bezeichneten eindeutig und vollstandig erfasst werden soll beispielsweise Was ist das Fromme Die Methode der Dihairesis ist in den spaten Dialogen ein Mittel ahnliche Definitionsfragen zu beantworten Mit ihr gelangt man von der Frage Was ist die Angelfischerei zur Definition Die Angelfischerei ist die Kunstfertigkeit einer verwundenden Jagd auf Fische mit einem Haken bei Tage zum Zweck des Erwerbs 15 kultivierte Fruchte im Gegensatz zu wilden Fruchten Trockenfruchte Getreide Gemuse Baumfruchte schwerkonservierbares Obst haltbares Obst z B Feigen Nusse Die Einteilung der Fruchte nach Platon im Kritias 16 als Beispiel einer biologischen Einteilung Interpretationen Bearbeiten Einige neuzeitliche Philosophen vor allem Julius Stenzel behaupten Platon beginne sich mit der Einfuhrung der Methode der Dihairesis von einigen Aspekten seiner fruheren Ideenlehre zu distanzieren und diese Lehre einem neuen Erkenntnisstand anzupassen 17 Zum Beispiel seien in einer fruheren Phase der Entwicklung der Ideenlehre Begriffe meist ethischer Art miteinander gleichgesetzt worden z B Das Schone ist das Gute Die mangelnde Differenzierung bei solchen Aussagen habe Platon veranlasst die Subsumtion mittels der Dihairesis die eine systematische Ordnung von Begriffen festlegt einzufuhren 18 Viele Interpreten vermuten auch die Dihairesis zeige eine generelle Tendenz Platons sich verstarkt dem Empirischen zuzuwenden Innerhalb der fruhen Ideenlehre bestehe zwischen der wahren Welt des Seins der Ideenwelt und der als blosser Schein diskreditierten Welt des Werdens der empirisch gegebenen Welt noch eine unuberbruckbare Trennung chorismos die erst mit Anwendung der Begriffseinteilung uberwunden werde Die Ideen seien nun nicht mehr ausschliesslich im transzendenten Bereich jenseits der sinnlich wahrnehmbaren Dinge verortet wie die Definition des Angelfischers zeige 19 Diese Hypothese einer Entwicklung der platonischen Philosophie wird allerdings nicht von allen Forschern gebilligt Unter anderem steht ihr die Auffassung entgegen Platon habe niemals eine strikte Abtrennung der Ideen vom Bereich der empirischen Welt beabsichtigt er selbst ironisiert diese Position 20 Vielmehr musse man sich die Ideen als Grundlage jeder Erkenntnis in jeden Weltzugang eingewoben vorstellen Theorie der Dihairesis Bearbeiten Das Prinzip des Einteilens stellt zwar ein logisches Grundphanomen dar doch wird kontrovers diskutiert ob Platons Methode der Dihairesis daruber hinaus fur die Logik von hoher Relevanz ist 21 Zweck sowie Resultat der Einteilung ist entweder eine Definition oder eine Klassifikation Die Einteilung resultiert entweder in einer Definition eines einzelnen Begriffs oder in einer Klassifikation einer Mehrzahl von Begriffen in einem System das heisst aller Arten und Unterarten einer Gattung In der pseudoplatonischen Platon zu Unrecht zugeschriebenen Schrift Horoi wird der Begriff Definition selbst definiert Definition horos Erklarung logos aus der Differenz diaphora und der nachstgelegenen Gattung genos synkeimenon 22 Die Definition der Frau ware demgemass Eine Frau ist ein Mensch nachstgelegene Gattung dessen Geschlecht nicht mannlich ist Differenz Einteilungskriterium In unterschiedliche Arten eingeteilt wird eine Gattung immer nach einem bestimmten Einteilungs oder Unterschiedskriterium diaphora Mann und Frau unterscheiden sich hinsichtlich ihres Geschlechts Zweifusser unterscheiden sich von Vierfussern hinsichtlich des Kriteriums Anzahl der Beine Trennen und Zusammenfassen Das Gegenstuck zur Methode der Ein oder Zerteilung dihairesis bildet die umgekehrte Methode der Zusammenfassung synagoge von Begriffen 23 nbsp Linkes Bild der Baum des Porphyrios nach Petrus Hispanus 13 Jahrhundert Rechtes Bild der Baum des Porphyrios in einer neuzeitlichen Darstellung 24 Regeln zur korrekten Einteilung Zur Durchfuhrung einer korrekten Begriffseinteilung gibt Platon zahlreiche Regeln an 25 Er halt sich aber selbst nicht immer genau daran 26 moglicherweise weil er die Dihairesis eher als Kunstfertigkeit techne auffasst nicht als eine starr festgelegte und strikt zu befolgende Methode 27 Dichotomie und Aufzahlung Platon bevorzugt ausdrucklich die Teilung der Gattung in zwei Arten gegenuber der Teilung in mehr als zwei Arten 28 Die beiden Arten sind einander meist entgegengesetzt Dichotomie z B gerade Zahlen und ungerade Zahlen Umfasst eine bestimmte Einteilung mehr als zwei Elemente kann man von einer Aufzahlung sprechen z B Sokrates Platon Aristoteles Jimi Hendrix usw sind Menschen Ende der Einteilung Das Ende der platonischen Dihairesis nach oben hin ist umstritten Die von Platon aufgezahlten funf hochsten Gattungen megista gene 29 mussen nicht unbedingt als Oberbegriffe eines hierarchischen Begriffsystems verstanden werden 30 Am unteren Ende der Einteilung steht nach Platon ein nicht mehr ein bzw unterteilbarer Begriff atomon eidos der also keine Unterbegriffe hat Umstritten ist erstens was genau dieser unteilbare Begriff ist ein Begriff eine Idee oder eine extensionale Klasse von individuellen Elementen und zweitens was unter diesen unteilbaren Begriff fallt die nicht begrifflichen sinnlich wahrnehmbaren Gegenstande oder eine unbestimmte Mannigfaltigkeit 31 In Schaubildern und Listen veranschaulicht wurde die Dihairesis erst in spaterer Zeit bei Platon kommt sie ausschliesslich im Rahmen von Dialogen vor Heute wird die Dihairesis gewohnlich durch Begriffspyramiden veranschaulicht wie beispielsweise den Baum des Porphyrios der als Graphik auf Boethius 6 Jahrhundert zuruckgeht Versucht wurden auch Visualisierungen mittels Linien 32 Flachen 33 und Klammern Bloss ansatzweise liegen Versuche vor die Dihairesis in anwendbare Formeln umzuwandeln sie in formale logische Sprachen zu ubersetzen 34 Viele die Dihairesis betreffende Einzelfragen zu denen sich Platon nicht oder nur andeutungsweise geaussert hat sind bis heute umstritten Eine Auflistung dieser offenen Fragen bietet James A Philip 35 Zitate und Textstellen Bearbeiten Phaidros 265 266 Sokrates Einmal indem er das vielseitig Zerstreute in der Anschauung zusammennehmend gleichmassig wie jedes gewachsen ist um jedes begriffsmassig bestimmend klarzumachen woruber er jedesmal belehren wolle so wie ja eben von der Liebe nachdem zuvor ihr Wesen begriffsmassig bestimmt war gesprochen worden ist gleichviel ob gut oder schlecht sicherlich hat wenigstens die Rede daher den Ausdruck der Deutlichkeit und der Ubereinstimmung mit sich selbst Phaidros Was aber verstehst du unter der zweiten Redeart Sokrates Sokrates Wenn man umgekehrt den Gegenstand formgerecht zerlegen kann nach Gliedern wie er naturgemass sich bestimmt ohne dass man versucht nach der Art eines schlechten Kochs verfahrend irgend ein Stuck zu zerbrechen sondern so verfahrt wie vorhin die zwei Reden indem sie zunachst den nichtbesonnenen Zustand des Geisteslebens ungeschieden als eine Form auffassten Dann aber wie an dem einen Korper ein gleichnamiges Doppeltes sich naturgemass bestimmt namlich eine sogenannte linke und rechte Seite ebenso von der Betrachtung des Zustandes der Verruckung als einer in uns naturgemass bestimmten einheitlichen Form ausgehend haben die zwei Reden die eine das Linke fur sich ausscheidend diese Seite selbst wieder zerlegt und nicht geruht bis sie darin eine Liebe auffand die sie die linke nannte und mit Recht sehr schmahte wahrend die andere uns auf die rechte Seite des Wahnsinns fuhrte und eine zwar jener gleichnamige dagegen aber gottliche Liebe auffand und vor Augen stellte die sie als die Quelle der grossten Guter fur uns ruhmte Phaidros Sehr wahr gesprochen Sokrates Hiervon nun bin ich selbst meinesteils ein Liebhaber Phaidros von diesen Teilungen und Zusammenfassungen namlich um sowohl reden als auch denken zu konnen und wenn ich von irgend einem anderen der Ansieht bin dass er das zur Einheit und zur Vielheit sich Bestimmende einzusehen vermoge dem gehe ich nach Auf dem Fuss ihm folgend als einem der Gotter Ob ich jedoch diejenigen die es zu leisten vermogen richtig bezeichne oder nicht das weiss ein Gott ich nenne sie aber bis jetzt Dialektiker Aber nun sage auch wie man diejenigen die bei dir und Lysias gelernt haben nennen soll Oder ist das eben die Redekunst durch deren Anwendung Thrasymachos und die anderen teils selbst Weise im Reden geworden sind teils andere dazu machen welche Lust haben ihnen Konigen gleich Geschenke zu bringen Platon Phaidros 265 266 Philebos 16 17 die Alten Besseren als wir und den Gottern naher Wohnenden haben uns diese Sage ubergeben aus Einem und Vielem sei alles wovon jedesmal gesagt wird dass es ist und habe Bestimmung und Unbestimmtheit in sich verbunden Deshalb nun mussen wir da dieses so geordnet ist immer Einen Begriff von allem jedesmal annehmen und suchen denn finden wurden wir ihn gewiss darin Wenn wir ihn nun ergriffen haben dann nachst dem Einen ob etwa zwei darin sind zu sehn wo aber nicht ob drei oder irgend eine andere Zahl und mit jedem einzelnen von diesen darin befindlichen eben so bis man von dem ursprunglichen Einen nicht nur dass es Eins und Vieles und Unendliches ist sieht sondern auch wie vieles des Unendlichen Begriff aber an die Menge nicht eher anlegen bis einer die Zahl derselben ganz ubersehen hat die zwischen dem Unendlichen und dem Einen liegt und dann erst jede Einheit von allem in die Unendlichkeit freilassen und verabschieden So nun haben wie ich sagte die Gotter uns uberliefert zu untersuchen und zu lernen und einander zu lehren Die jetzigen Weisen unter den Menschen hingegen setzen Eines wie sie es eben treffen und Vieles schneller oder langsamer als es sich gehorte nach dem Einen aber gleich unendliches das in der Mitte hingegen entgeht ihnen wodurch doch eben zu unterscheiden ist ob wir in unsern Reden dialektisch oder nur streitsuchtig mit einander verfahren Platon Philebos 16 17 Politikos 287 Gast Nun weisst du wohl dass es schwer ist sie die Staatskunst in zwei Teile zu teilen und auch die Ursache davon wird uns denke ich wenn wir weiter gehen nicht minder deutlich werden Der jungere Sokrates So wollen wir es denn so tun Gast Gliederweise wollen wir sie also wie die Opfer zerteilen da es in die Halften nicht gehen will Denn in die moglichst nachste Zahl von dieser muss man immer zerschneiden Platon Politikos 287 Weil sie aber nicht gewohnt sind was sie betrachten nach Arten einzuteilen so werfen sie diese so sehr von einander verschiedenen Dinge in Eins zusammen und halten sie fur ahnlich eben so tun sie dann auch wieder das Gegenteil indem sie anderes gar nicht nach einer ordentlichen Teilung von einander trennen da doch wer zuerst die Ahnlichkeit zwischen vielen bemerkt nicht eher ablassen sollte bis er alle Verschiedenheiten in derselben gesehen hat so viele nur ihrer auf Begriffen beruhen und wiederum wenn die mannigfaltigen Unahnlichkeiten an einer Mehrheit erschienen sind man nicht im Stande sein sollte eher sich zu scheuen und aufzuhoren bis man alles verwandte innerhalb Einer Ahnlichkeit eingeschlossen und unter das Wesen Einer Gattung befasst hat Platon Politikos 285 nbsp Eine mit Klammern visualisierte dihairetische Struktur aus der Enzyklopadie von Denis Diderot und D Alembert Gast Da wir nun zugestanden haben dass auch die Begriffe sich gegen einander auf gleiche Weise in Absicht auf Mischung verhalten muss nicht auch mit einer Wissenschaft seine Reden durchfuhren wer richtig zeigen will welche Begriffe mit welchen zusammenstimmen und welche einander nicht aufnehmen Und wiederum ob es solche sie allgemein zusammenhaltende gibt dass sie im Stande sind sich zu vermischen Und wiederum in den Trennungen ob andere durchgangig der Trennung Ursache sind Theaitetos Wie sollte es hierzu nicht einer Wissenschaft bedurfen und vielleicht wohl der grossten Gast Und wie Theaitetos sollen wir diese nennen Oder sind wir beim Zeus ohne es zu bemerken in die Wissenschaft freier Menschen hineingeraten Und mogen wohl gar den Sophisten suchend zuerst den Philosophen gefunden haben Theaitetos Wie meinst du das Gast Das Trennen nach Gattungen dass man weder denselben Begriff fur einen andern noch einen andern fur denselben halte wollen wir nicht sagen dies gehore zur dialektischen Wissenschaft Theaitetos Das wollen wir sagen Gast Wer also dieses gehorig zu tun versteht der wird Einen Begriff durch viele einzeln von einander gesonderte nach allen Seiten auseinander gebreitet genau bemerken und viele von einander verschiedene von Einem ausserlich umfasste und wiederum Einen durchgangig nur mit einem aus vielen verknupfte und endlich viele ganzlich von einander abgesonderte Dies heisst dann in wiefern jedes in Gemeinschaft treten kann und in wiefern nicht der Art nach zu unterscheiden wissen Theaitetos Auf alle Weise gewiss Gast Aber dies dialektische Geschaft wirst du hoffe ich keinem andern anweisen als dem rein und recht philosophierenden Theaitetos Wie sollte man es wohl einem Andern anweisen Gast In dieser Gegend herum werden wir also jetzt sowohl als hernach wenn wir ihn suchen den Philosophen finden Platon Sophistes 253 Uberlegungen zur Methode der Dihairesis finden sich vor allem in den Dialogen Philebos 16c 17a und an drei Stellen des Phaidros 265c 266c 273d 273e 277b Anwendungen vor allem in den Dialogen Sophistes und Politikos aber auch im Philebos Einteilung der Buchstaben 18b 18d und Einteilung musikalischer Intervalle 17d Die Definition dessen was ein Angelfischer ist findet sich in Sophistes 218e 221b sechs verschiedene Definitionen des Sophisten in Sophistes 221b 231e und eine siebente Definition des Sophisten in Sophistes 235b 236e und 264c 268d Weitere konkrete Anwendungen der Dihairesis sind die erste Definition des Politikers in Politikos 258b 267c und die Definition der Weberei in Politikos 279c 283b Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Altere Akademie Bearbeiten Ungefahr in die Zeit Platons fallen drei uberlieferte Definitionssammlungen deren unbekannte Autoren wohl dem Umfeld der Platonischen Akademie zuzuordnen sind 36 die des Pseudo Aristoteles 37 die des Pseudo Andronikos 38 und die pseudoplatonischen Horoi 39 In der Akademie aber auch in anderen philosophisch interessierten Kreisen kursierten Sammlungen von Einteilungen und Definitionen die in unterschiedlichen Fassungen und Bearbeitungen bis in die Spatantike verbreitet waren 40 Der Nachfolger Platons als Scholarch Leiter der Akademie war Speusippos Von seinen Schriften sind nur Fragmente erhalten jedoch sind einige Werktitel uberliefert die klar auf die Methode der Dihairesis 41 verweisen Dihairesen und Annahmen auf die Ahnlichkeiten hin Uber Beispiele von Gattungen und Arten Definitionen 42 In den Fragmenten seines Werks Homoia Ahnlichkeiten finden sich zoologische und botanische Definitionen etwa des Wiesenkrauts des Kuckucksfisches oder des Spindeltierchens 43 Offenbar versuchte Speusippos die Gesamtheit der zu seiner Zeit bekannten Dinge nach Art und Gattungsverhaltnissen zu ordnen und zu klassifizieren indem er die in der Akademie praktizierte dihairetische Methode planmassig auf samtliche Wissensbereiche anwendete In den nicht erhaltenen Teilen der Homoia hat er wohl die Bereiche des Unbelebten der geistigen und materiellen Produkte des Menschen und der Mathematik durch Definition und Klassifikation in sein alles umfassendes Einteilungssystem einbezogen Damit wollte er vermutlich die Gemeinschaftsarbeit der Akademie systematisch zusammenfassen 44 Auch das uberlieferte Verzeichnis der heute verlorenen Schriften von Speusippos Nachfolger Xenokrates 45 lasst vermuten dass er sich mit der Dihairesis beschaftigt hat Aristoteles und die peripatetische Schule Bearbeiten nbsp AristotelesAristoteles hat als erster abendlandischer Autor ein systematisches Lehrwerk der Logik verfasst In der modernen Forschung zur Geschichte der Logik sieht man Platons uber viele Dialoge verstreute Theorie der Dihairesis als eine in vielen Hinsichten wichtige Vorstufe des aristotelischen Organon an 46 Aristoteles aussert sich allerdings mehrfach ausserst kritisch zur Methode der Dihairesis Nach einigen Interpreten richtet sich seine Kritik im Wesentlichen nicht gegen die Dihairesis als Klassifikationsweise sondern gegen den aus seiner Sicht unberechtigten Anspruch es handle sich dabei um eine Beweismethode 47 Jedenfalls unterscheidet sie sich als blosse Einteilung von Begriffen wesentlich von Aristoteles Syllogistik die es mit Schlussen von gegebenen Satzen auf neue Satze zu tun hat An anderen Stellen gesteht Aristoteles der Dihairesis durchaus auch einen Nutzen zu 48 Dazu kommt dass er selbst unzahlige Begriffseinteilungen aufstellt 49 und dass sowohl seine Kategorienlehre als auch seine Syllogistik auf die Dihairesis als Vorgangerin verweisen 50 Letzteres ist aus dem Umstand ersichtlich dass die aristotelische Schlusslogik eine Begriffslogik ist die ein hierarchisch geordnetes System von Begriffen voraussetzt oder konstruiert Dem folgenden Schluss links liegt beispielsweise folgende Begriffshierarchie rechts zugrunde Alle Menschen sind sterbliche LebewesenAlle Griechen sind MenschenEs folgt Alle Griechen sind sterbliche Lebewesen Sterbliche Lebewesen Menschen Griechen Agypter Romer usw Tiere Pflanzen nbsp Veranschaulichung des logischen Schliessens mit Hilfe von MengendiagrammenKritik der Dihairesis Bearbeiten Die Kritik des Aristoteles an der Dihairesis besteht vor allem darin dass er sie als schwachen Schluss ansieht 51 Sie beweise keine Aussagen sondern postuliere sie einfach Dabei nehme sie den obersten der drei Begriffe des Schlusses als Mittelbegriff 52 Will man eine Definition beweisen so ist das nach Aristoteles mittels der Methode der Dihairesis nicht moglich vielmehr seien durch Begriffseinteilung erreichte Definitionen unbewiesene Behauptungen 53 Die Definition Bearbeiten Gattung Artunterschied Art und Individuum nach Aristoteles Kategorien ZweiteSubstanzGattung Lebewesen artbildenderUnterschied Zweibeinig vernunftbegabt wieherndereinhufigerVierbeiner ZweiteSubstanz ArtMensch ZweiteSubstanz ArtPferd Individuation Erste Substanz Sokrates Erste Substanz Platon Erste Substanz Bukephalos Beruhmt wurde die auf die Dihairesis verweisende aristotelische Definition Dabei werden Artbegriffe durch Angabe der Gattung und des artbildenden Unterschiedes definiert 54 Ein Beispiel fur eine Definition ware Der Mensch ist im Unterschied zum Tier ein vernunftbegabtes Lebewesen Von dem was einem einzelnen Dinge immer einwohnt erstreckt sich Manches auch auf andere Dinge Man muss wenn man ein ganzes Gebiet regelrecht untersucht die Gattung bis zu den ersten nicht weiter theilbaren untersten Arten trennen dann muss man versuchen die Definitionen dieser Arten zu gewinnen Aristoteles Analytica posteriora 2 13 Erste und Zweite Substanz Bearbeiten Aristoteles unterscheidet erste Substanzen womit er beispielsweise bestimmte Menschen wie Sokrates oder Platon meint von zweiten Substanzen womit er Art und Gattungsbegriffe wie beispielsweise Mensch oder Lebewesen meint Zweite Substanzen man konnte sagen Allgemeinbegriffe konnen von den ersten Substanzen man konnte sagen von bestimmten Gegenstanden ausgesagt werden 55 Terminologie Bearbeiten Platon hatte sich hinsichtlich der Begriffe Gattung und Art nicht an eine konsequente Terminologie gehalten erst Aristoteles verwendete durchgehend das Wort genos fur Gattung und eidos fur Art Zoologie Botanik und Musiktheorie Bearbeiten Aristoteles nutzte der dihairestischen Methode ahnliche Vorgangsweisen in seiner Schrift Historia animalium 56 zur zoologischen Klassifikation Nach Ansicht einiger Forscher steht die Dihairesis damit am Beginn der klassifizierenden Biologie 57 andere sprechen von wesentlichen Unterschieden zwischen der Dihairesis und den Klassifikationen in der Historia animalium So wurde etwa angenommen dass Aristoteles zwar zuerst fur zoologische Klassifikationen die Methode der Akademiker ubernommen habe in seinen spateren biologischen Hauptwerken aber zu einem komplexeren empirischen System fortgeschritten sei 58 Theophrast ubernahm die Vorgehensweise seines Lehrers Aristoteles fur seine Botanik 59 Der Musiktheoretiker Aristoxenos auch ein Schuler des Aristoteles wandte die Dihairesis zur Klassifikation der Intervalle und Rhythmen an Parodien Bearbeiten Einige moderne Forscher unterstellen Platon dass er unmoglich alle in seinen Dialogen vorkommenden Dihairesen ernst gemeint haben konne Demnach tragen manche direkt lacherliche Zuge auch antike Schriftsteller haben sich uber Platons Begriffseinteilungen lustig gemacht Im Dialog Politikos wird auf der Suche nach der Definition des Staatsmannes implizit auch der Mensch definiert Die Definition basiert auf rein korperlichen Eigenschaften Ahnliches findet sich in der Zoologie des Aristoteles und sagt am Ende aus dass der Mensch ein ungefiederter Zweibeiner sei Bei Diogenes Laertios ist eine Stelle erhalten in der berichtet wird in welcher Weise sich der Kyniker Diogenes von Sinope sich uber diese Definition lustig gemacht haben soll Da Platon mit seiner Definition der Mensch sei ein zweifussiges federloses Lebewesen Beifall fand rupfte Diogenes einen Hahn trug ihn in den Unterricht und rief Hier ist Platons Mensch Deshalb fugte man der Definition breitnagelig hinzu Diogenes Laertios 60 Aus einer Komodie des Dichters Epikrates der in der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr tatig war also zu Platons Lebzeiten ist eine Stelle erhalten in der die Dihairesis sowie Platon und seine Schuler parodiert werden nbsp Dieses Gemalde eines unbekannten Urhebers aus dem 19 Jahrhundert zeigt Diogenes von Sinope wie er Platon einen gerupften Hahn vorbeibringt Person A Wie steht s mit Platon Speusippos und Menedemos Was ist jetzt ihr Geschaft Welch Problemen welch Themen gilt jetzt ihre Untersuchung Person B Ich sah die Schar der Burschen am Ubungsplatzder Akademie horte Reden unsagbar sinnlos Definitionen uber Natur Das Wesen der Tiere teilten sie ein die Arten der Baume der Gemuse Gattungen Sie pruften auch den Kurbis welcher Gattung er wohl sei Zuerst da standen alle schweigend beugten sich nieder meditierten Auf einmal sagte einer Ein rund Gemuse Der andre Kraut Der dritt Ein Baum Dies horend liess ein Arzt aus Sizilienmit einem Furz sich vernehmen Die sind ja verruckt Person A Da wurden sie wohl machtig bos Und schrien sie nun nicht Das ist Beleidigung Denn nicht geziemt sich s im Horsaal derart sich zu aussern Person B Nein den Jungens macht das gar nichts aus und Platon der dabeistand sagteganz sanft und ohne Zorn Versucht s noch mal von Anfang an zu definieren Was ist ein Kurbis Und die teilten weiter ein Epikrates 61 Hellenismus und romische Kaiserzeit Bearbeiten Beispiel einer mittelplatonischen Einteilung Das Universum bei Philon von Alexandria 1 Jahrhundert 62 Der Kosmos Wesen lebendig Pflanzen seelenlos wilde kultivierte Tiere beseelt unvernunftige Vogel Wassertiere Landtiere vernunftige Sterbliche Manner Frauen Unsterbliche Materie unbelebt Das Schwere und Dichte Erde Festland Inseln Wasser Flusse Meere Das Leichte und Dunne Luft FeuerPhilosophiehistorisch relevante methodische Einteilungen oder Aussagen uber die Methode der Einteilung findet man auch in mehreren bedeutenden philosophischen Schulen des Hellenismus und der romischen Kaiserzeit bis hin zur Spatantike Der Stoiker Chrysipp 3 Jahrhundert v Chr unterscheidet die Dihairesis als Einteilung einer Gattung in ihre Arten von einer Antidihairesis als Einteilung der Gattung in kontradiktorisch Entgegengesetztes einer Hypodihairesis als Weitereinteilung einer Art und einer ganz neuen Art der Einteilung der Teilung merismos als Einteilung von Attributen nach den Substanzen an denen sie vorkommen 63 Vor allem uber die Vermittlung durch die Logik der Stoiker gelangte die Methode der dihairetischen Einteilung im 2 Jahrhundert v Chr zur Kenntnis der romischen Juristen darunter Publius Mucius Scaevola Marcus Iunius Brutus Manius Manilius und vor allem Quintus Mucius Scaevola Diese verwendeten zur Erstellung juristischer Systematiken vor allem die Termini Gattung genus fur den weiter gefassten Ausgangsbegriff und Art species fur die nach der Teilung der Gattung erhaltenen Begriffe Eine spatere Anwendung der Dihairesis durch einen romischen Juristen findet man in den Institutiones von Gaius aus dem 2 Jahrhundert n Chr Jeder Hauptabschnitt dieser Schrift beginnt mit einer hochsten Unterscheidung summa divisio in der elementare Begriffe unterteilt werden etwa der Begriff Personen personae in Freie liberi und Sklaven sciavi 64 65 Cicero 1 Jahrhundert v Chr begreift die Definition als Aussage oratio die ihren Gegenstand in seinem Was sein bestimmt Eine Definition ist fur Cicero entweder eine Zerteilung partitio oder eine Einteilung divisio Die Zerteilung zerlegt einen wahrnehmbaren Gegenstand in seine organischen Teile wie etwa den menschlichen Korper in Kopf Schultern Hande Beine usw Die Einteilung hingegen teilt keine Gegenstande sondern Begriffe namlich jeweils eine Gattung genus in ihre Arten formae 66 Mittelplatoniker des 1 bis 3 Jahrhunderts wie Alkinoos Maximos von Tyros und Philon von Alexandria 67 teilten das Gesamtsein in die verschiedenen Arten der Materie und der Lebewesen ein Unter dem Einfluss dieser Seinsdihairesen stand auch der Stoiker Seneca 1 Jahrhundert 68 69 Auch im Neuplatonismus ab dem 3 Jahrhundert spielt die Dihairesis eine Rolle Im Werk Plotins des Begrunders des Neuplatonismus kommt sie zwar nur nebenbei zur Sprache 70 doch erlangte Plotins Schuler Porphyrios mit seiner Veranschaulichung der Dihairesis grosse Bedeutung fur die weitere Rezeptionsgeschichte Uberdies behandelt Porphyrios in seiner einflussreichen Schrift Isagoge ausfuhrlich funf Begriffe die Pradikabilien die als zentrale Begriffe der Theorie der Dihairesis angesehen werden konnen Gattung Art Differenz Proprium und Akzidens Der im 5 und 6 Jahrhundert wirkende Akademiker Damaskios hat einen Kommentar zu Platons Dialog Philebos verfasst in dem er zwolf Aufgaben der Dihairesis angibt Dabei lassen sich nur vier davon direkt auf Platons Philebos beziehen die restlichen acht gehen uber Platons Angaben hinaus 71 Bei Boethius 6 Jahrhundert findet man am Ende der Antike eine Art Zusammenfassung der bisherigen Lehren der Einteilung Seine Schrift De divisione lag spater den mittelalterlichen Logikern und Philosophen vor und bildete somit eine Brucke zwischen Antike und Mittelalter Boethius beschaftigt sich mit dem Nutzen den Einteilungen haben konnen den verschiedenen Einteilungsarten und der Methodik der Einteilung Die beiden grundlegenden Arten der Einteilung sind nach seiner Darstellung die Einteilung nach Akzidenzien divisio per accidens das heisst nach bloss nebensachlichen Merkmalen und die wichtigere Einteilung an sich division secundum se Die Einteilung an sich unterteilt sich wiederum in die Einteilung einer Gattung in ihre Arten divisio generis in species die Einteilung eines Ganzen in seine Teile divisio totius in partes und die Einteilung verschiedener Bedeutungen eines Wortes divisio vocis in significationes 72 Obwohl Boethius als Philosoph neuplatonisch dachte verweist er in De divisione nirgends auf Dialoge Platons sondern beruft sich auf Aristoteles und weist auf den Aristoteliker Andronikos von Rhodos hin der eine Abhandlung uber die Einteilung verfasst habe Sein gesamthaft aristotelisch gepragtes Werk fusst hauptsachlich auf der Darstellung des Porphyrios in dessen heute verlorenem Kommentar zu Platons Dialog Sophistes Porphyrios hatte eine aristotelische Quelle verwertet 73 Mittelalter Bearbeiten In der mittelalterlichen Logik war die Methode der divisio Einteilung Unterteilung weit verbreitet Sie ist zwar historisch gesehen das spate Ergebnis einer Weiterentwicklung der ursprunglichen platonischen Dihairesis doch unterscheidet sie sich in einigen Hinsichten von Platons Methode die im Mittelalter nur indirekt dank der Vermittlung durch Aristoteles Cicero Porphyrios und Boethius bekannt war Die Autoren der mittelalterlichen Summen in denen das gesamte Wissen eines Fachgebiets zu einem System verarbeitet wurde verwendeten die Methode der Ableitung aus einem Prinzip mittels der divisio 74 So entstanden Begriffspyramiden etwa in Darstellungen der Wissenschaftssystematik und oder der Systematik transzendentaler Begriffe Systeme mit derartigen Einteilungen finden sich im 12 Jahrhundert bei Dominicus Gundisalvi im 13 Jahrhundert bei Thomas von Aquin Bonaventura und Johannes Duns Scotus 75 Philosophie oder Wissenschaft Gegenstande betreffend dieder Mensch nicht geschaffen hat Gegenstande betreffend dieder Mensch geschaffen hat TheologieMathematikPhysikPolitikOkonomieEthikDie Einteilung der Philosophie als Inbegriff aller Wissenschaften nach Dominicus Gundisalvi 76 Neuzeit Bearbeiten In der Neuzeit gibt es keine Vertreter der Dihairesis jedoch liegen dutzende oft sehr unterschiedliche Interpretationsversuche vor Die moderne Erforschung begann 1888 mit einer umfangreichen Arbeit von Franz Lukas 77 Fur die spatere Forschung wegweisend war eine 1917 veroffentlichte Untersuchung von Julius Stenzel 78 In seiner Arbeit Erfahrung und Urteil verwies Edmund Husserl zur Charakterisierung der analytisch synthetischen Struktur eines pradikativen Urteils in Anlehnung an die aristotelische Definitionslehre auf den Zusammenhang von Synthesis und Dihairesis mit der Frage Was ist die Art der Verknupfung dieser beiden Glieder d h des Terminus S und des Terminus p die immer schon im Urteil unterschieden werden inwiefern ist das Urteil Synthesis und Diairesis in eins 79 Im Jahr 1928 hat Hans Leisegang die Dihairesis als einen Hauptvertreter einer bestimmten Art zu denken er sagt einer Denkform zu identifizieren versucht 80 Es handelt sich nach Leisegang um die Denkform der hierarchisch geordneten Begriffspyramide Karen Gloy unterschied im Jahr 2001 funf verschiedene Rationalitatstypen von denen sie einen den dihairetischen Rationalitatstypus nannte 81 Dieser sei der im abendlandischen Kulturraum vorherrschende und bilde zusammen mit der mathematischen Rationalitat seit der Antike das Paradigma unseres Wissenschaftsverstandnisses 82 Moderne Logik Bearbeiten nbsp Die Klasse A z B die Klasse der Fischer ist der Klasse B Jager subsumiert In der modernen Logik spielen Einteilungsfragen zwar eine Rolle doch nehmen moderne Logiker und die Philosophiehistoriker die sich mit der Geschichte der Logik befassen sehr selten explizit auf Platons Dihairesis Bezug Die Dihairesis beruhrt Fragen der Aussagenlogik sowie der Schlusslogik Aus einer Begriffspyramide kann man leicht Aussagen ablesen Ein Pradikat ist grundsatzlich ein hoherer Begriff Gattungsbegriff ein Subjekt grundsatzlich ein niederer Begriff Artbegriff Ein Schluss wie erstmals bei Aristoteles formuliert setzt drei mittels Einteilung hierarchisch gegliederte Begriffe in Beziehung Subjekt Pradikat Mittelbegriff 83 Daraus ist die zumindest historische Bedeutung der Dihairesis fur jede Art Systematik ersichtlich 84 Wahrend Aristoteles die Uber und Unterordnung von Begriffen in seiner Syllogistik systematisierte geht die moderne Klassische Logik noch einen Schritt weiter So gilt die aristotelische Syllogistik heute als blosses Teilsystem der seit 1879 entstehenden Pradikatenlogik Die seit 1847 entstehende Klassenlogik sowie seit 1874 die Mengenlehre bietet ihrerseits eine ausserst genaue und umfassende formale Behandlung des Begriffsumfangs d h der Ober und Unterordnung von Begriffen bzw von Klassen und Mengen So schreibt man in der modernen Klassenlogik fur den naturlichsprachlichen Ausdruck die Klasse der Jager in einer der vielen erfundenen kunstlichen Sprachen zum Beispiel f x displaystyle f x nbsp in Worten diejenigen x displaystyle x nbsp die f displaystyle f nbsp sind wobei f displaystyle f nbsp fur die Jager steht Um etwa auszudrucken dass Sokrates ein Mensch ist kann man a K displaystyle a in K nbsp schreiben wobei a displaystyle a nbsp fur das Individuum Sokrates K displaystyle K nbsp fur die Klasse der Menschen und displaystyle in nbsp fur Element von steht Ob eine bloss extensionale Klassenlogik die platonische Dihairesis vollstandig beschreiben kann wird kontrovers diskutiert 85 Kritik und Verteidigung der Dihairesis Bearbeiten In der Moderne wird gegen Platons Dihairesis eingewendet dass man um uberhaupt einen Begriff in Unterbegriffe teilen zu konnen schon ein Vorwissen uber diese Struktur brauche 86 und dass die Einteilungen keiner bestimmten Regel folgten sondern willkurlich seien 87 Von Karen Gloy wurden die Beziehung zwischen rein logisch einteilendem System und der Realitat auch ontologischem System sowie die Internstruktur des realitatsbezogenen logisch dihairetischen Systems problematisiert 88 Sie wies auch auf den geschichtlichen Wandel der Kriterien hin nach denen Gegenstandsbereiche wie etwa die Pflanzen oder Tiere systematisch eingeteilt werden 89 Ausserdem haben moderne Kritiker generell Wert und Nutzen der Dihairesis in Frage gestellt Sie sei ohne philosophische Relevanz und aufgrund ihrer Einfachheit wohl fur die jungsten Studenten der platonischen Akademie gedacht gewesen Ein Hauptvertreter dieser Auffassung ist Gilbert Ryle dessen Kritik am Wert der Dihairesis stellenweise polemischen Charakter zeigt 90 Ein weiterer Anhanger dieser Sichtweise ist John R Trevaskis 91 Zahlreicher ist aber die Gruppe der Vertreter der Gegenmeinung Sie nehmen die Dihairesis ernst und verteidigen sie teilweise aussern sie sogar Bewunderung Zu dieser Gruppe zahlen Carl Prantl 92 Joseph Maria Bochenski 93 Franz Lukas Julius Stenzel Julius M E Moravcsik James A Philip und John Lloyd Ackrill Siehe auch BearbeitenGenus proximum et differentia specifica Liste logischer Ausdrucke der Antike Klassifikation Hierarchie TaxonomieLiteratur BearbeitenLexikonartikel Fritz Peter Hager Dihairesis In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Schwabe Basel 1972 Sp 242 244 Michael Schramm Dihairesis In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Begriffsworterbuch zu Platon und der platonischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 S 92 95 Matthias Gatzemeier Dihairesis In Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Bd 1 Metzler Mannheim 1980 S 482 Niko Strobach Dialektik Dihairesis In Christoph Horn Jorn Muller Joachim Soder Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2009 S 258 263 Hartmut Westermann Dihairesis In Christoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie C H Beck Munchen 2002 Sp 110 112 Ubersichtsdarstellungen der Rezeptionsgeschichte Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 Nachdruck der Ausgabe von 1928 S 215 284 Paul Michel Verzweigungen geschweifte Klammern Dezimalstellen Potenz und Grenzen der taxonomischen Ordnungssystems von Platon uber Theodor Zwinger bis Melvil Dewey In Paul Michel Madeleine Herren Martin Ruesch Hrsg Allgemeinwissen und Gesellschaft Akten des internationalen Kongresses uber Wissenstransfer und enzyklopadische Ordnungssysteme vom 18 bis 21 September 2003 in Prangins Shaker Verlag 2007 S 105 144 hier S 111 115 online PDF 3 9 MB Peter Kolb Platons Sophistes Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1997 S 202 213 Margarita Kranz Das Wissen des Philosophen Dissertation Tubingen 1986 S 132 135Untersuchungen Franz Lukas Die Methode der Eintheilung bei Platon Halle Saale 1888 online Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Teubner Stuttgart 1961 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1931 James A Philip Platonic Diairesis In Transactions and Proceedings of the American Philological Association Bd 97 1966 S 335 358 Artur von Fragstein Die Diairesis bei Aristoteles Adolf M Hakkert Amsterdam 1967Fussnoten Bearbeiten Platon Sophistes 218e 221b Dieses Beispiel stammt aus Platons Dialog Sophistes Platon Sophistes 218e 221b Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 S 220 Hermann Koller Die diharetische Methode In Glotta Bd 39 1961 S 6 21 hier S 23 Hans Herter Platons Naturkunde In Rheinisches Museum fur Philologie Bd 121 1978 S 103 131 hier S 116 online PDF 6 6 MB Michael Schramm Dihairesis In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Begriffsworterbuch zu Platon und der platonischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 S 92 95 hier S 92 John Lloyd Ackrill In Defense of Platonic Division In John L Ackrill Essays on Plato and Aristotle Clarendon Press Oxford 1997 S 3 109 hier S 105 Artur von Fragstein Die Diairesis bei Aristoteles Hakkert Amsterdam 1967 S 80 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 112 Platon Sophistes 267 siehe dazu Margot Fleischer Hermeneutische Anthropologie Platon Aristoteles de Gruyter Berlin 1976 S 143 Richard Robinson Plato s Earlier Dialectic Oxford University Press Oxford 1953 S 89 Hans Herter Platons Naturkunde PDF 6 6 MB In Rheinisches Museum fur Philologie Bd 121 1978 S 103 131 hier S 111 Kurt Walter Zeidler Grundriss der transzendentalen Logik Junghans Cuxhaven 1992 S 127 So etwa das dihairetisch gewonnene Stemma der Bewegungstypen siehe dazu Christian Pietsch Die Dihairesis der Bewegung in Platon Nomoi X 893b1 894c9 In Rheinisches Museum fur Philologie 146 2003 S 303 327 Richard Robinson Plato s Earlier Dialectic Oxford University Press Oxford 1953 S 65 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 42 f 53 Platon Kritias 115a 115b Schema nach Hans Herter Platons Naturkunde PDF 6 6 MB In Rheinisches Museum fur Philologie Bd 121 1978 S 103 131 hier S 109 111 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 25 44 siehe auch Friedrich Kummel Platon und Hegel zur ontologischen Begrundung des Zirkels in der Erkenntnis PDF 228 kB Max Niemeyer Tubingen 1968 Auszug Erster Teil Die platonische Dihairesis und ihre ontologischen Voraussetzungen Zweites Kapitel Die Dialektik als Teilung und Verknupfung der Begriffe S 74 101 abgerufen am 2 Januar 2011 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 1 7 f 46 f Z B Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 19 f 54 58 Weiter als Stenzel geht etwa Friedrich Kummel Platon und Hegel zur ontologischen Begrundung des Zirkels in der Erkenntnis Max Niemeyer Tubingen 1968 S 87 95 Platon Sophistes 246 Zur dihairetischen Logik Platons siehe auch Walter Cavini Naming and Argument Diaeretic Logic in Plato s Statesman In Christopher J Rowe Hrsg Reading the Statesman Proceedings of the III Symposium Platonicum Bd 4 der International Plato studies Academia Verlag Sankt Augustin 1995 S 123 138 Pseudo Platon Definitionen In Karlheinz Hulser Hrsg Platon Samtliche Werke in zehn Banden Insel Verlag Frankfurt am Main 1991 Bd 10 S 446 f vgl Platon Politikos 285a Platon Phaidros 265d auch Sophistes 253d 226a Nomoi 626d Philebos 16d Abbildung des Baums nach Peter Schroeder Heister arbor porphyriana In Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie 2 Auflage Bd 1 A B Stuttgart 2005 S 192 f Einen Katalog aller bei Platon angefuhrten Regeln bietet Franz Lukas Die Methode der Eintheilung bei Platon Halle Saale 1888 S 109 und 287 290 James A Philip Platonic Diairesis In Transactions and Proceedings of the American Philological Association Bd 97 1966 S 335 358 hier S 348 James A Philip Platonic Diairesis In Transactions and Proceedings of the American Philological Association Bd 97 1966 S 335 358 hier S 342 350 357 f Platon Politikos 287c Platon Sophistes 254 Es handelt sich um folgende Gattungen Sein oder Seiendes on Identitat oder Gleichheit tauton Verschiedenheit heteron Bewegung oder Veranderung kinesis Ruhe oder Beharrung stasis James A Philip The Megista Gene of the Sophistes In Phoenix Bd 23 Nr 1 1969 S 89 103 hier S 89 Eine der wichtigsten Stellen dazu ist Platon Philebos 16 Im Zusammenhang mit der Dihairesis vgl Karsten Friis Johansen The One and The Many In Classica et Mediaevalia Bd 18 1957 S 1 35 Antony C Lloyd Plato s Description of Division In Reginald E Allen Hrsg Studies in Plato s Metaphysics Routledge and Kegan Paul London 1965 S 219 230 hier S 221 Konrad Gaiser Platons ungeschriebene Lehre Klett Cotta Stuttgart 1963 S 125 128 Kenneth M Sayre Plato s analytic Method University of Chicago Press Chicago und London 1969 S 216 223 James A Philip Platonic Diairesis In Transactions and Proceedings of the American Philological Association Bd 97 1966 S 335 358 hier S 337 Zur Zuordnung siehe Heinz Gerd Ingenkamp Untersuchungen zu den pseudoplatonischen Definitionen Otto Harrassowitz Wiesbaden 1967 S 109 und Hans Gunter Zekl Hrsg Aristoteles Organon Bd 2 Kategorien Hermeneutik Hamburg 1998 S LXIV LXVII Ausgabe Hermann Mutschmann Hrsg Divisiones quae vulgo dicuntur Aristoteleae Leipzig 1907 S 42 66 Ubersetzung Hans Gunter Zekl Hrsg Aristoteles Organon Bd 2 Kategorien Hermeneutik Hamburg 1998 S 189 231 Ausfuhrlicher Kommentar Cristina Rossitto Aristotele ed altri Divisioni Padova 1984 S 121 391 Heinz Gerd Ingenkamp Untersuchungen zu den pseudoplatonischen Definitionen Otto Harrassowitz Wiesbaden 1967 S 106 Ausgabe John Burnet Hrsg Platonis opera Bd 5 Oxford 1907 Abschnitt Horoi Ubersetzung Hans Gunter Zekl Hrsg Aristoteles Organon Bd 2 Kategorien Hermeneutik Hamburg 1998 S 233 245 Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 2 Berlin 1984 S 681 683 Vgl Malcolm Wilson Speusippos on Knowledge and Division In Wolfgang Kullmann Sabine Follinger Hrsg Aristotelische Biologie Franz Steiner Verlag Stuttgart 1997 und Andrea Falcon Aristotle Speusippus and the Method of Division In The Classical Quarterly Bd 50 Nr 2 2000 Diogenes Laertios Uber Leben und Lehren beruhmter Philosophen 6 4 Einige Fragmente sind ubersetzt von Wilhelm Nestle Die Sokratiker Scientia Aalen 1968 Nachdruck der Ausgabe Jena 1922 S 195 Eine kritische Ausgabe der Fragmente mit Kommentar bietet Leonardo Taran Speusippus of Athens Leiden 1981 Hans Kramer Speusipp In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 Altere Akademie Aristoteles Peripatos 2 Auflage Schwabe Basel 2004 S 13 31 hier S 18 20 Diogenes Laertios Uber Leben und Lehren beruhmter Philosophen 6 11 14 So beispielsweise Joseph Maria Bochenski Formale Logik 5 Auflage Karl Alber Freiburg Munchen 1996 S 46 Klaus Oehler Der geschichtliche Ort der Entstehung der formalen Logik In Antike Philosophie und byzantinisches Mittelalter Aufsatze zur Geschichte des griechischen Denkens C H Beck Munchen 1969 S 48 65 hier S 51 f William Kneale Martha Kneale The Development of Logic Clarendon Press Oxford 1962 S 10 Gegen einen engen Zusammenhang zwischen Dihairesis und Syllogistik ausserte sich Julius M E Moravcsik Logic Before Aristotle Development or Birth In Dov M Gabbay John Woods Hrsg Handbook of the History of Logic Bd 1 Greek Indian and Arabic Logic Elsevier Amsterdam u a 2004 S 1 26 hier S 18 20 Christian Pietsch dihairesis spezifizierende Unterteilung In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 45901 9 S 128 f Vgl zur Position des Aristoteles David M Balme Aristotle s use of division and differentiae In Allan Gotthelf James G Lennox Hrsg Philosophical issues in Aristotle s biology Cambridge 1987 S 69 89 Allan Gotthelf Division and Explanation in Aristotle s Parts of Animals In Hans Christian Gunther Antonios Rengakos Hrsg Beitrage zur antiken Philosophie Stuttgart 1997 S 215 229 Pierre Pellegrin Division et syllogisme chez Aristote In Revue Philosophique de la France et de l Etranger 171 1981 S 169 187 Christian Pietsch Prinzipienfindung bei Aristoteles Stuttgart 1992 S 78 139 Aristoteles Analytica posteriora 2 13 Topik 6 5 6 De partibus animalium 1 2 3 und Metaphysik 1037b c Beispiele bei Artur von Fragstein Die Diairesis bei Aristoteles Hakkert Amsterdam 1967 S 86 108 155 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles 2 Auflage Leipzig 1931 Nachdruck Teubner Stuttgart 1961 S 96 Artur von Fragstein Die Diairesis bei Aristoteles Hakkert Amsterdam 1967 S 86 Harold Cherniss Aristotle s Criticism of Plato and the Academy Bd 1 Johns Hopkins Press Baltimore 1944 Aristoteles Analytica priora 1 31 und Analytica posteriora 2 5 Dazu ist anzumerken dass den Schriften Platons nicht zu entnehmen ist dass die Dihairesis uberhaupt einen Schluss darstellen soll Hans Leisegang Denkformen de Gruyter Berlin 1951 S 223 f Vgl Niko Strobach Dialektik Dihairesis In Christoph Horn Jorn Muller Joachim Soder Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2009 S 258 263 hier S 259 Fritz Peter Hager Dihairesis In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Schwabe Basel 1972 Sp 242 244 hier 243 Aristoteles Topik 103b15 16 Aristoteles Kategorien 2a ff Ausgabe David M Balme Hrsg Aristotle Historia animalium Bd 1 Books I X Text Cambridge 2002 Ubersetzung Paul Gohlke Aristoteles Tierkunde 2 Auflage Paderborn 1957 Aristoteles Die Lehrschriften Bd 8 1 Vgl Geoffrey Ernest Richard Lloyd The Development of Aristotle s Theory of the Classification of Animals In Phronesis Bd 6 1961 S 59 81 und Wolfgang Kullmann Sabine Follinger Hrsg Aristotelische Biologie Franz Steiner Stuttgart 1997 Hans Herter Platons Naturkunde PDF 6 6 MB In Rheinisches Museum fur Philologie Bd 121 1978 S 103 131 hier S 123 Geoffrey Ernest Richard Lloyd The Development of Aristotle s Theory of the Classification of Animals In Phronesis Bd 6 1961 S 59 81 hier S 80 Hans Herter Platons Naturkunde PDF 6 6 MB In Rheinisches Museum fur Philologie Bd 121 1978 S 103 131 hier S 115 Reinhold Stromberg Theophrastea Studien zur botanischen Begriffsbildung Dissertation Goteborg 1937 Diogenes Laertios Uber Leben und Lehren beruhmter Philosophen 6 40 Der Auszug aus dem Werk des Epikrates ist durch ein Fragment des Athenaios II 59c f uberliefert Die deutsche Wiedergabe orientiert sich an Hans Gunther Zekl Aristoteles Organon Bd 1 Meiner Hamburg 1997 S XXIII f Eine alternative Ubersetzung bietet Claus Friedrich Athenaios Das Gelehrtenmahl Buch I VI Teil 1 Buch I III Stuttgart 1998 S 104f Vgl dazu Heinz Gunther Nesselrath Die attische Mittlere Komodie Berlin 1990 S 277 Nach Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 S 243 Diogenes Laertios VII 61 f Chrysippos Stoicorum Veterum Fragmenta II 215 1 10 Siehe auch Fritz Peter Hager Dihairesis In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Schwabe Basel 1972 Sp 242 244 hier 243 Gaius Institutiones I 9 12 Vgl italienisch Mario Talamanca Lo schema genus species nelle sistematiche dei giuristi romani In Colloquio Italo Francese La filosofia greca e il diritto romano Rom 1973 und italienisch M Bretone Storia del diritto romano Laterza 1987 S 184 ff Cicero Topica 5 8 und 22 englisch und lateinisch siehe auch Hartmut Westermann Unterschied spezifischer In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 11 Schwabe Basel 2001 Sp 313 325 hier S 315 Philon von Alexandria Wer ist der Erbe der gottlichen Dinge n 27 133 140 Seneca An Lucilius epist 58 8 Fritz Peter Hager Dihairesis In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Bd 2 Schwabe Basel 1972 Sp 242 244 hier 243 Plotin Enneaden III 1 3 9 25 Angela Long La divisione nel commento di Damascio al Filebo di Platone In John M Dillon Luc Brisson Hrsg Plato s Philebus Selected Papers from the eight Symposium Platonicum Academia Sankt Augustin 2010 S 369 375 hier S 372 Siehe auch C Terezis The Ontological Relation One Many according to the Neoplatonist Damascius In Bochumer philosophisches Jahrbuch fur Antike und Mittelalter Nummer 1 1996 S 23 37 Boethius De divisione 877b 878d siehe auch Gerhard Otte Logische Einteilungstechniken bei den Glossatoren des Romischen Rechts In Johannes Fried Hrsg Dialektik und Rhetorik im fruheren und hohen Mittelalter Oldenbourg Munchen 1997 S 157 170 hier S 160 Fur Einzelheiten siehe Paul Moraux Der Aristotelismus bei den Griechen Bd 1 Berlin 1973 S 120 128 Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 S 252 Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 S 253 258 Dominicus Gundissalinus De divisione philosophiae hrsg und kommentiert von Ludwig Baur Munster 1903 S 188 190 Franz Lukas Die Methode der Eintheilung bei Platon Halle Saale 1888 Julius Stenzel Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles Breslau 1917 Edmund Husserl Erfahrung und Urteil Untersuchungen zur Genealogie der Logik Ausgearbeitet und hrsg von Ludwig Landgrebe Academia Prag 1939 2 S 5 Hans Leisegang Denkformen Walter de Gruyter Berlin 1951 Karen Gloy Vernunft und das Andere der Vernunft Alber Freiburg und Munchen 2001 67 114 Karen Gloy Vernunft und das Andere der Vernunft Alber Freiburg und Munchen 2001 67 Kurt Walter Zeidler Grundriss der transzendentalen Logik Junghans Cuxhaven 1992 S 128 f Vgl dazu den Abschnitt Urteil und Schluss auf der Basis des dihairetischen Rationalitatskonzepts in Karen Gloy Vernunft und das Andere der Vernunft Alber Freiburg und Munchen 2001 105 110 Siehe dazu Julius M E Moravcsik Plato s Method of Division In Julius M E Moravcsik Hrsg Patterns in Plato s Thought Reidel Dordrecht 1973 S 158 181 und S Marc Cohen Plato s Method of Division In Julius M E Moravcsik Hrsg Patterns in Plato s Thought Reidel Dordrecht 1973 Stefano Minardi On Some Aspects of Platonic Division In Mind Bd 92 1983 S 417 423 hier S 418 Vgl auch Martin Heidegger Platon Sophistes In Martin Heidegger Gesamtausgabe Bd 19 Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1992 So beispielsweise Gilbert Ryle Plato s Progress Cambridge University Press Cambridge 1966 S 136 Karen Gloy Vernunft und das Andere der Vernunft Alber Freiburg und Munchen 2001 82 89 Karen Gloy Vernunft und das Andere der Vernunft Alber Freiburg und Munchen 2001 94 102 Gilbert Ryle Plato s Progress Cambridge University Press Cambridge 1966 S 135 141 John R Trevaskis Division and Its Relation to Dialectic and Ontology in Plato In Phronesis Bd 12 1967 S 118 129 hier S 128 Vgl auch John R Trevaskis Classification in the Philebus In Phronesis Bd 5 1960 Carl Prantl Geschichte Der Logik im Abendlande Bd 1 Hirzel Leipzig 1855 S 80ff Joseph Maria Bochenski Formale Logik Karl Alber Freiburg Munchen 1956 S 42 46 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 November 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4132796 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dihairesis amp oldid 231049009