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Das Organon griechisch ὄrganon Werkzeug ist eine Sammlung von Schriften des griechischen Philosophen Aristoteles In ihnen beschreibt Aristoteles die Kunst der Logik als Werkzeug der Wissenschaft Das Organon besteht aus sechs Einzelschriften die vermutlich nicht von Aristoteles selbst sondern von byzantinischen Gelehrten die der Sammlung auch den Namen gaben in dieser Form zusammengestellt worden sind Inhaltsverzeichnis 1 Titel und Frage nach der Zusammenstellung 2 Inhalte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenTitel und Frage nach der Zusammenstellung BearbeitenWeder der Titel des Organons noch die Anordnung der enthaltenen Schriften stammen von Aristoteles und die Reihenfolge der Bucher ist nicht chronologisch Auch sachlich ist die Zusammenstellung problematisch Ihr liegt die nacharistotelische Einteilung in Lehre vom Begriff Lehre vom Urteil und Lehre vom Schluss zugrunde Es finden sich aber zwei unabhangige Lehren vom Schluss in der Topik und in den Analytiken die zudem beide keine Lehre vom Urteil oder vom Begriff voraussetzen 1 Daruber hinaus fehlt im Organon die eng an die Topik gebundene Rhetorik 2 Dennoch hat die Zusammenstellung eine gewisse Berechtigung Alle enthaltenen Schriften behandeln zumindest teilweise logische Themen in einem weiten Sinne Die wichtige Form Materie Unterscheidung kennen sie alle nicht Es finden sich auch einige Verweise zwischen einigen dieser Schriften aufeinander Vor allem aber lassen sie sich alle ausserhalb des aristotelischen Wissenschaftssystems ansiedeln und als methodologisch und propadeutisch charakterisieren wenngleich sie das nicht zu einem blossen Werkzeug macht vielmehr sind ihre Inhalte auch Gegenstand der Philosophie Die Spannbreite der Themen umfasst aus heutiger Sicht die Disziplinen Sprachphilosophie Grammatik Logik Wissenschaftstheorie und auch Ontologie So behandelt De interpretatione sprachphilosophische logische und grammatische Probleme und die Kategorien scheinen nicht explizit Relationen zwischen Dingen von Relationen zwischen Wortern zu unterscheiden Inhalte BearbeitenDie sechs Bucher des Organon beschreiben wie das menschliche Wissen in unterschiedliche Felder unterteilt und in ihnen mit Hilfe logischer Schlusse aus Beobachtungen weiter entwickelt werden kann Dazu lehrt Aristoteles unter anderem wie man Beweise ableiten beweisen und uberprufen kann Die Themen sind dazu in sechs Bucher unterteilt Die Kategorien lat Categoriae gr Kathgoriai kategoriai Uber die Kategorien hier beschreibt Aristoteles in 15 Kapiteln das Grundprinzip einer hierarchischen Klassifizierung wie sie die Grundlage der heutigen wissenschaftlichen Beschreibungssysteme bilden In der Schrift De interpretatione lat gr Perὶ ἑrmhneias peri hermeneias Uber die Deutung 14 Kapitel definiert Aristoteles die Aussage Demnach besteht eine Aussage aus einem Wortgefuge das wahr oder falsch sein kann Wortgefuge auf die diese Eigenschaften nicht zutreffen z B Wunsche sind demnach keine Aussagen Ebenso begrundet Aristoteles in diesem Buch die Widerspruchsfreiheit von Aussagen als Grundlage wissenschaftlichen Wissenszuwachses Die Lehre vom logischen Schluss lat Analytica priora gr Ἀnalytikὰ protera Analytika protera Erste Analyse erlautert wie aus zwei Beobachtungen oder Erkenntnissen eine neue Aussage abgeleitet wird Syllogismus In der Lehre vom Beweis lat Analytica posteriora gr Ἀnalytikὰ ὕstera analytika hystera Zweite Analyse zwei Bucher mit 34 bzw 19 Kapiteln formuliert Aristoteles die Grundlagen wissenschaftlicher Methodik die Wissenschaftstheorie und versucht die Grenzen wissenschaftlicher Vorgehensweisen zu erkennen Die Topik lat Topica gr Topoi topoi enthalt die Lehre von den allgemeinen Satzen die durch Wahrscheinlichkeiten erschlossen werden den Definitionen Auch hier wird die Zulassigkeit und die Unzulassigkeit von verschiedenen Arten des Beweisschlusses erlautert Diese Vorgehensweise wird als Hilfsmittel fur das fruchtbare wissenschaftliche Streitgesprach vorgestellt Die Schrift Sophistische Widerlegungen lat De sophisticis elenchis gr Perὶ sofistikῶn ἐlegxwn Peri sophistikon elenchon behandelt vornehmlich die Lehre von den Trugschlussen und wie man sie erkennt und vermeidet In den meisten Ausgaben des Organon ist seit antiker Zeit eine Einleitungsschrift des Porphyrios eine Art Vorwort zum ersten Buch Kategorien eingebunden Siehe auch BearbeitenListe logischer Ausdrucke der AntikeLiteratur BearbeitenChristoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie Munchen 2002 ISBN 3 406 47623 6 Christof Rapp Aristoteles zur Einfuhrung Hamburg 2004 ISBN 3 88506 346 8 Gunther Patzig Die aristotelische Syllogistik Logisch philologische Untersuchung uber das Buch A der Ersten Analytik 3 Auflage Gottingen 1969 Kurt Ebbinghaus Ein formales Modell der Syllogistik des Aristoteles Gottingen 1964Weblinks BearbeitenRobin Smith Aristotle s Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Aristoteles Organon Ubersetzung von J H von Kirchmann 1876 1883 Neubearbeitung von Michael Holzinger 2013 bei Zeno orgFussnoten Bearbeiten Weidemann 2002 S 67 f Robin Smith Aristotle s Logic 2 Aristotle s Logical Works The Organon in SEP Normdaten Werk GND 4246253 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Organon Aristoteles amp oldid 232879003