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Diderot ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Diderot Begriffsklarung aufgefuhrt Denis Diderot deni didʁo 5 Oktober 1713 in Langres 31 Juli 1784 in Paris war ein franzosischer Abbe Schriftsteller Ubersetzer Philosoph Aufklarer Literatur und Kunsttheoretiker 1 Kunstagent fur die russische Zarin Katharina II und einer der wichtigsten Organisatoren und Autoren der Encyclopedie Er gilt daruber hinaus als ein wichtiger Wegbereiter der franzosischen Revolution Denis Diderot Gemalde von Louis Michel van Loo 1767 unten die Unterschrift Diderots SignaturDenis Diderot Buste von Marie Anne Collot Sammlung von M Jacques Doucet Zusammen mit Jean Baptiste le Rond d Alembert war Diderot der uber ein herausragendes universales laut Voltaire pantophiles 2 Wissen verfugte Herausgeber der grossen franzosischen Encyclopedie zu der er selbst als Enzyklopadist etwa 6000 von insgesamt 72 000 Artikeln beitrug Als Autor von Buhnenwerken und theaterasthetischen Schriften hatte er grossen Anteil an der Entstehung eines burgerlichen Dramas Seine Romane und Erzahlungen zumeist wie La religieuse Jacques le fataliste oder Le Neveu de Rameau postum erschienen leisteten in verschiedener Weise ihren Beitrag zu den grossen Themen der Zeit der europaischen Aufklarung so u a zu den Fragen der Selbstbestimmung des Menschen des Leib Seele Problems und des Gegensatzes von Determinismus und Willensfreiheit sowie zur Kritik an der Religion In seinen Werken wird eine deutliche Entwicklung von einer theistischen uber eine deistische zu einer atheistischen Haltung erkennbar Doch gibt es auch Hinweise darauf dass seine materialistischen und atheistischen Vorstellungen schon in den fruhen Werken so z B in den Pensees philosophiques 1746 3 kenntlich werden 4 Diderots philosophische Gedanken die sich fast immer auf die Erfahrung individueller Sinneseindrucke oder Wahrnehmungen beziehen lassen sich in die Kategorie des Sensualismus einordnen 5 Diderot trat in seinen Spatwerken fur die Popularisierung der Aufklarung des Atheismus und gegen die seiner Ansicht nach noch zu verbreiteten Erscheinungen des Aberglaubens und der Bigotterie ein Diderot und seine Mitstreiter die philosophes uberliessen in ihren Werken nicht mehr den religiosen Institutionen und verschiedensten Agenturen die alleinige Deutungshoheit uber die Welt und die Wissenschaften Somit gab es fur den Glauben an ubernaturliche und irrationale Krafte im unter aufklarerischen Einfluss stehenden Europa sowie im davon beeinflussten Nord und Sudamerika weniger Raum 6 7 Im Zentrum von Diderots Denken stand das fur seine Zeit typische Spannungsfeld zwischen Vernunft und Sensibilitat sens et sensibilite Vernunft zeichnete sich fur Diderot durch die Suche nach wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und der Uberprufbarkeit der empirisch beobachteten und bewiesenen Fakten aus ohne dabei in der rein quantitativen Erfassung der Wirklichkeit in mathematischen Aussagen befangen zu bleiben In den Jahren 1754 bis 1765 entwickelte er daneben die Lehre einer universellen Sensibilitat sensibilite universelle Die Naturwissenschaften waren nach Diderot dadurch charakterisiert dass sie nicht nach einem Warum fragen sondern auf die Frage nach dem Wie eine Antwort suchen Er beschaftigte sich mit vielen Wissensgebieten darunter Chemie Physik Mathematik vor allem aber Naturgeschichte sowie Anatomie und Medizin Als philosophische Position erarbeitete er sich so zu erkennen in seinen spateren Werken eine undogmatische materialistische Geisteshaltung Obgleich Diderot kein Philosoph war der sich mit begrundungstheoretischen Problemen 8 oder systematisierenden analytischen Reflexionen beschaftigte zahlt er zu den vielfaltigsten und innovativsten philosophischen Autoren des 18 Jahrhunderts Diderot und seine Weggefahrten sahen sich durch ihre aufklarerischen Uberlegungen und Publikationen wiederholt mit den herrschenden Vorstellungen des Ancien Regime konfrontiert und waren deshalb zahlreichen Repressionen ausgesetzt Seine Inhaftierung im Jahr 1749 liess Diderot gegenuber weiteren Kontrollen und Uberwachungen durch die verschiedenen Agenturen aufmerksam werden obwohl ihm und den Enzyklopadisten einige Personen aus dem Kreis der Einflussreichen und Herrschenden darunter Mme de Pompadour die Matresse Ludwigs XV und auch einige Minister und vor allem der Chefzensor Chretien Guillaume de Lamoignon de Malesherbes insgeheim zur Seite standen Dennoch war den interessierten Zeitgenossen Diderots die ihn ausschliesslich durch seine Publikationen kannten nur eine begrenzte Auswahl an Essays Romanen Dramen zuganglich wohl aber alle seine Beitrage zur Encyclopedie Inhaltsverzeichnis 1 Diderot und seine Epoche 2 Leben 2 1 Jugendjahre in Langres 1713 bis 1729 2 2 Die Pariser Anfange 1729 bis 1743 2 3 Ehe und Familie ab 1743 2 4 Andere private Beziehungen 2 5 Paris Zeit der sich konsolidierenden Aufklarung 2 6 Inhaftierung 24 Juli 3 November 1749 2 7 Encyclopedie und Hauptwerk 1747 bis 1773 2 8 Reise an den Hof Katharinas II in St Petersburg 1773 bis 1774 2 9 Die Zeit nach der Russlandreise bis zu seinem Tode 3 Darstellung einiger personlicher Beziehungen Diderots zu seinen Zeitgenossen 3 1 Le Rond d Alembert 3 2 Rousseau 3 3 Voltaire 3 4 Melchior Grimm 3 5 D Holbach 4 Ansichten und Werk 4 1 Die Encyclopedie 1747 bis 1766 4 1 1 Phase des Entstehens 4 1 2 Unter der Agide von Denis Diderot 4 1 3 Inhaltliche Ziele 4 1 4 Verlegerische und okonomische Aspekte 4 2 Fruhe philosophische Werke 4 3 Autor von Romanen und Dialogen 4 4 Uberlegungen zur Sprache 4 5 Seine Annahmen zur Theorie der Wahrnehmung und des Schonen 4 6 Der Kunstkritiker 4 7 Sein Wirken als Kunstagent fur die russische Zarin 4 8 Diderot und das Theater 4 9 Diderots Theatertheorie 4 10 Journalistische Tatigkeiten 4 11 Uberlegungen zur Musik oder seine Position im Buffonistenstreit 4 12 Diderots Gedankenwelt 4 13 Die Bedeutung des Begriffs sensibilite universelle in den Uberlegungen von Denis Diderot 4 14 Diderots Ansichten zur biologischen Gedankenwelt 4 15 Okonomische und politische Betrachtungen 4 15 1 Diderot zwischen Monarchie und Tyrannei 4 15 2 Diderot und Friedrich II von Preussen 4 15 3 Diderot und der Kolonialismus 4 15 4 Volonte generale und volonte particuliere bei Diderot 4 16 Uberlegungen zur Geschlechterordnung 4 17 Diderot und die Religion 4 18 Spate philosophische Werke 5 Rezeption 5 1 Allgemeines zur Veroffentlichungsgeschichte und Kompilation seines Œuvres 5 2 Fruhe Rezeption und Einschatzung in Frankreich 5 3 Rezensionen Ubersetzungen und Wertschatzung im deutschsprachigen Raum 5 3 1 Beurteilungen im Frankreich des 19 Jahrhunderts 5 3 2 Beurteilungen im deutschsprachigen Raum bis zum ersten Drittel des 19 Jahrhunderts 5 3 3 Beurteilungen im deutschsprachigen Raum vom zweiten Drittel des 19 Jahrhunderts bis zur Gegenwart 5 4 Fruhe Rezeption in England 5 5 Fruhe Rezeption in Spanien 5 6 Die Bedeutung von Denis Diderot fur das 20 Jahrhundert 6 Darstellungen von Diderot in der Kunst Ausstellungen und Ehrungen 6 1 Bildende Kunst 6 2 Film und Theater 6 3 Literatur 6 4 La Maison des Lumieres Denis Diderot und weitere Ehrungen 6 5 Astronomie 7 Schriften Auswahl 7 1 Deutschsprachige Werkausgaben 8 Literatur 8 1 Allgemeines 8 2 Biographien 9 Denis Diderot im Film 10 Weblinks 10 1 Allgemeines 10 2 Biographisches i e S 10 3 Organisationen 11 AnmerkungenDiderot und seine Epoche BearbeitenDiderots personliche intellektuelle und schriftstellerische Emanzipation fand vor dem Hintergrund eines allgemeinen Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft des Ancien Regime im Gefolge des Grand Siecle statt Noch um das Jahr 1700 war das franzosische Wirtschaftssystem fast zur Ganze der Stufe der Subsistenzwirtschaft verhaftet Fast die gesamte Produktion diente also der unmittelbaren Deckung des Eigenbedarfs und nur ein relativ geringer Anteil der Gesamtleistung wurde als Uberschuss fur den Markt produziert Der wichtigste Sektor war noch immer die Landwirtschaft die durch die traditionellen wenig technisierten Anbaumethoden auf meist kleinbauerlichen Betrieben vergleichsweise geringe Ertrage erwirtschaftete und stark von zyklischen Produktionskrisen abhangig war 9 Das Handwerk blieb wahrend des spaten Ancien Regime ohne nennenswerte quantitative oder qualitative Veranderungen Manufakturen entwickelten sich im Frankreich des 18 Jahrhunderts zogerlich Immerhin wurden die Zunftschranken zu Beginn des Jahres 1770 gelockert Doch konnte Anne Robert Jacques Turgot der als Controleur general des finances in der Zeit zwischen 1774 und 1776 eine ganzliche Abschaffung der Zunfte corporations anstrebte um die handwerkliche Produktion im Sinne einer merkantilistischen Wirtschaftsforderung zu reformieren sein Vorhaben nicht durchsetzen Zugleich erhielt das franzosische Burgertum vor allem in den Metropolen wie Paris Bordeaux oder Marseille starke Impulse durch eine Zunahme des aussereuropaischen Aussenhandels Es kam zu einer Schwerpunktverlagerung vom Mittelmeer hin zum Atlantikhandel Kolonialgebiete wurden so in das europaische Wirtschaftssystem integriert Eine Voraussetzung fur den Aufbau dieser Fernhandelsbeziehungen und vor allem des Seehandels war die schnelle Verfugbarkeit von Kapital durch unkomplizierte Zahlungsverfahren mit Bankkrediten Profiteure dieser Entwicklung waren die Kaufleute und Handelsgesellschaften Franzosische Ostindienkompanie bzw Franzosische Westindienkompanie in den Handelsmetropolen an den Kusten Der meinungsbildende Einfluss der hochadeligen hofischen Kultur und ihrer Institutionen verringerte sich in dem Masse in dem dieses Burgertum an Konturen gewann Die Vielzahl an Publikationen Zeitungen Intelligenzblatter bei gleichzeitig vermehrter Lesekompetenz 10 ferner die Salons und Cafes bestimmten das geistige Leben in vermehrtem Masse An diesen Orten trafen sich Adel und Burgertum in einem diskursiven Prozess Die Diskussionen klarten die eigenen Positionen sie halfen Wertvorstellungen und Motive Einstellungen und Anschauungen weltanschaulich religioser wie naturwissenschaftlich technischer Art zu verandern und diese Veranderungen offentlich zu machen Das entstehende Burgertum und der komplexe Wandel der okonomischen und sozialen Situation fur weite Teile der franzosischen Gesellschaft stellten das bestehende politische System des Ancien Regime zunehmend in Frage Schon in seinem 1751 erstellten Enzyklopadieartikel uber die politische Autoritat Autorite politique lehnte Diderot das Gottesgnadentum ebenso ab wie eine naturrechtliche Ableitung der monarchischen Autoritat Hinsichtlich seiner politischen Vorstellungen setzte Diderot auch nach seiner Ruckkehr aus Russland im Jahr 1774 noch gewisse Hoffnungen in den aufgeklarten Absolutismus also in die Idee einer Monarchie in der die intellektuellen Eliten dazu beitragen wurden Vorstellungen der Aufklarung gewissermassen von oben nach unten einzufuhren Diese Hoffnungen gab er im Wesentlichen in den Jahren 1770 bis 1774 auf 11 Territoriale Organisation Europas im Jahre 1714 differenziert in Monarchien Republiken und kirchliche Landereien MonarchienRepublikenFurstbistumer KirchenbesitzKonigliche Republik der polnischen Krone und des Grossfurstentums LitauenLeben BearbeitenJugendjahre in Langres 1713 bis 1729 Bearbeiten Diderot war das zweitalteste Kind des wohlhabenden jansenistischen 12 Messerschmiede meisters Didier Diderot 13 14 15 aus Langres damals Hauptort des Bistums Langres heute Haute Marne und dessen Ehefrau Angelique Vigneron 12 Oktober 1677 1 Oktober 1748 16 17 der dreizehnten Tochter eines Gerbers 18 Sein Grossvater Denis Diderot 1654 1726 hatte am 20 Juni 1679 Nicole Beligne 1655 1692 19 die Tochter eines Messerschmiedemeisters 20 Francois Beligne 1625 1697 und von dessen Ehefrau Catherine Grassot geheiratet Das Paar hatte insgesamt neun Kinder unter ihnen der Vater von Denis Diderot der Handwerksmeister maitre de guilde Didier Diderot 21 22 Denis Diderot wurde am Donnerstag dem 5 Oktober 1713 geboren und schon am nachsten Tag in der Eglise paroissiale Saint Pierre Saint Paul 23 16 24 zu Langres nach romisch katholischem Ritus getauft 25 Diderot hatte noch funf jungere Geschwister von denen jedoch zwei im Kindesalter starben Zu seiner Schwester Denise Diderot 1715 1797 26 hatte er zeitlebens ein sehr gutes Verhaltnis er nannte sie Sœurette Zu seinem jungeren Bruder Didier Pierre Diderot 1722 1787 27 einem spateren Geistlichen und Stiftsherrn von Langres war seine Beziehung konfliktbeladen Eine weitere Schwester Angelique Diderot 1720 1749 trat dem Ursulinen Orden bei Geboren wurde Denis Diderot in einem Haus im Zentrum von Langres n 9 de la place dans le centre ville de Langres 28 Der Platz tragt heute seinen Namen Seit seinem zwolften Lebensjahr bereiteten ihn seine Eltern auf das Priesteramt vor Am 22 August 1726 erhielt er vom Bischof von Langres Pierre de Pardaillan de Gondrin von 1724 bis 1733 die Tonsur und damit die niederen Weihen Er hatte jetzt das Recht sich als Abbe 29 zu bezeichnen und geistliche Kleidung zu tragen 30 In naherer Zukunft sollte er die Kanonikus Pfrunde seines Onkels mutterlicherseits des Kanonikus Charles Vigneron an der Cathedrale Saint Mammes de Langres ubernehmen 31 Langres im 18 Jahrhundert ein wichtiges Zentrum des Jansenismus hatte damals ungefahr 8000 Einwohner 32 In Langres besuchte Diderot eine Jesuitenschule college des Jesuites 33 34 Die Pariser Anfange 1729 bis 1743 Bearbeiten Mit seinem 16 Lebensjahr plante Diderot auf eigene Faust nach Paris zu gehen Sein Vater durchkreuzte aber diesen Plan und brachte seinen Sohn personlich nach Paris wo er einen Studienplatz fur ihn erworben hatte 35 So wurde Diderot in Paris zunachst am Lycee Louis le Grand aufgenommen wechselte dann an das jansenistisch orientierte College d Harcourt 36 Das propadeutische Kolleg Studium beendete er am 2 September 1732 mit dem Grad eines Magister Artium maitre des arts de l Universite 37 Er unterliess es das geplante Theologiestudium anzuschliessen schloss aber sein Studium an der Sorbonne am 6 August 1735 als Bakkalaureus ab Ab 1736 war Diderot als Anwaltsgehilfe bei dem ebenfalls aus Langres stammenden Advokaten Louis Nicolas Clement de Ris avocat au Parlement de Paris 38 tatig Als er diese Stelle 1737 aufgab beendete sein Vater die regelmassigen Geldzuwendungen Diderot lebte nun vier Jahre von schriftstellerischen Auftragen so schrieb er Predigten fur Geistliche und arbeitete als Hauslehrer bei einem reichen Finanzier nebenbei lernte er Englisch 39 Der junge Diderot fuhrte gewissermassen das Leben eines Bohemien Es war eine Zeit chronischer Geldnot Zeitweise half ihm der Karmelit Fr Angelus oder seine Mutter die sogar ihre Dienstmagd Helene Brule 40 zu Fuss nach Paris schickte um ihn finanziell zu unterstutzen Auch ein Monsieur Foucou aus Langres ein Freund seines Vaters der sich ursprunglich ebenfalls Messerschmied als Kunstler und Dentist in Paris betatigte soll Diderot haufiger mit Geld ausgeholfen haben 41 42 43 Jener Foucou half spater beim Erstellen des enzyklopadischen Eintrags uber den Stahl Diderot begeisterte sich fur das Theater war aber auch an der Mathematik stark interessiert So lernte er den Mathematiker und Philosophen Pierre Le Guay de Premontval kennen und besuchte 1738 dessen Vorlesungen ebenso die von Louis Jacques Goussier 44 Andere Bekannte aus dieser Zeit waren der Literat Louis Charles Fougeret de Monbron der spatere Kardinal Francois Joachim de Pierre de Bernis sowie der spatere Polizeiprafekt von Paris Antoine de Sartine Seit 1740 schrieb Diderot Artikel fur den Mercure de France und die Observations sur les ecrits modernes 45 In dieser Zeit besuchte er auch Anatomie und Medizinvorlesungen bei Cesar Verdier 46 Jean Baptiste Greuze Portrat des Kupferstechers Johann Georg Wille 1763 Musee Jacquemart Andre Paris Im Jahr 1740 lebte Diderot zunachst in einem Haus in der Rue de l Observance heute Rue Antoine Dubois im heutigen 6 Arrondissement unweit der Ecole de medecine 47 eine Etage unter dem deutschen Kupferstecher Johann Georg Wille 48 49 Wille beschrieb ihn als einen sehr umganglichen jungen Mann der ein guter Schriftsteller und wenn moglich ein noch besserer Philosoph sein wollte Noch im selben Jahr zog er mehrfach um so in die Rue du Vieux Colombier ebenfalls im 6 und in die Rue des Deux Ponts im heutigen 4 Arrondissement Spater ubernahm Diderot Ubersetzertatigkeiten aus dem Englischen in das Franzosische 50 Englisch lernte er mittels eines lateinisch englischen Worterbuchs 1742 ubersetzte er die Grecian History Geschichte Griechenlands von Temple Stanyan Robert James hatte Anfang der 1740er Jahre das dreibandige englische Lexikon A medicinal dictionary including physics surgery anatomy chemistry and botany 1743 1745 geschrieben 51 52 Der franzosische Arzt Julien Busson uberarbeitete und erweiterte es zu einem sechsbandigen Werk Dictionnaire universel de medicine welches zwischen 1746 und 1748 von Diderot Francois Vincent Toussaint und Marc Antoine Eidous ins Franzosische ubertragen und von Busson gegengelesen wurde 53 Ferner ubersetzte Diderot 1745 Shaftesburys Inquiry concerning Virtue Essai sur le merite et la vertu dt Untersuchung uber die Tugend 54 Die Ideen Shaftesburys beeinflussten die franzosische Aufklarung stark Fur Diderot waren die Abneigung gegen dogmatisches Denken die Toleranz und die an humanistische Ideale angelehnte Moral besonders wichtig 55 56 Mit grossem Interesse las Diderot ausserdem die Essais von Michel de Montaigne 57 In diesen Jahren befreundete Diderot sich mit anderen jungen Intellektuellen wie D Alembert Abbe Etienne Bonnot de Condillac und Melchior Grimm Er verkehrte im Cafe de la Regence und im Cafe Maugis das auch von Jean Jacques Rousseau besucht wurde 58 im Juli 1742 lernte Diderot ihn kennen 59 60 Rousseau Condillac und Diderot trafen sich zeitweise einmal wochentlich in einem Restaurant in der Nahe des Palais Royal dem Hotel du Panier Fleuri Ehe und Familie ab 1743 Bearbeiten Anne Antoinette Champion genannt Nanette lebte 1741 mit ihrer Mutter in der Rue Boutebrie wo die beiden Frauen von Weissnaherei und Spitzenkloppelei lebten 61 Diderot wohnte zu dieser Zeit in einem kleinen Zimmer desselben Hauses 62 Als er 1743 die besitz und aussteuerlose bekennend katholische Nanette heiraten wollte und wie ublich seinen Vater um Erlaubnis bat liess dieser ihn kraft seiner vaterlichen Autoritat in einem Karmeliterkloster bei Troyes einsperren 63 Diderots Antipathie gegen die Kirche und die Institution Kloster liegt wohl auch in dieser Erfahrung begrundet eine Antipathie die sich spater noch steigerte als seine jungste Schwester freiwillig ins Kloster ging und dort psychisch erkrankte Diderot konnte nach einigen Wochen fliehen er kehrte nach Paris zuruck und heiratete Anne Antoinette Champion heimlich am 6 November 1743 64 65 Das Verhaltnis von Anne Antoinette zum Schwiegervater normalisierte sich spater spatestens 1752 war es ein freundliches Die Familie wohnte zunachst in der Rue Saint Victor im heutigen 5 Arrondissement 1746 zog sie in die Rue Traversiere im April gleichen Jahres weiter in die n 6 Rue Mouffetard ebenfalls im 5 Arrondissement 66 In der Nahe wohnte der Polizeioffizier Francois Jacques Guillotte der ein Freund Diderots wurde 67 68 Seit 1747 wohnte die Familie Diderot in der n 3 Rue de l Estrapade 69 70 von 1754 bis 1784 dann im vierten und funften Stockwerk eines Hauses in der Rue Taranne heute am 7 und 6 Arrondissement liegend 71 72 Die Rue Taranne im Stadtteil Faubourg Saint Germain im Jahre 1866 Photographie von Charles Marville Das spater abgerissene Haus in dem die Familie von 1754 bis 1784 wohnte lag an der Ecke rechts gegenuber der Einmundung zur Rue Saint Benoit 73 74 In seinem Essay Regrets sur ma vieille robe de chambre ou Avis a ceux qui ont plus de gout que de fortune 1772 beschrieb Diderot sein Arbeitszimmer im vierten Stockwerk Ein Stuhl aus geflochtenem Stroh ein einfacher Holztisch und Bucherbretter aus Tannenholz an den Wanden einfache italienische Farbtapeten zusatzlich rahmenlose Kupferstiche einige Alabasterbusten von Horaz Vergil und Homer Der Tisch war bedeckt mit Druckbogen und Papieren Im funften Stockwerk unter dem Dachgeschoss hatte er die Redaktion der Encyclopedie eingerichtet 75 Bei einem Freund dem Juwelier Etienne Benjamin Belle in Sevres n 26 Rue Troyon mietete Diderot um Oktober oder November 1767 ein zusatzliches Appartement Dorthin zog er sich bis kurz vor seinem Tode regelmassig zum Arbeiten zuruck 76 77 Sein letztes Domizil in dem er auch die letzten Tage seines Lebens verbrachte 78 lag in der n 39 Rue de Richelieu im heutigen 2 Arrondissement von Paris 79 80 Das Paar hatte vier Kinder von denen drei sehr fruh starben Angelique 1744 1744 Jacques Francois Denis 1746 1750 Denis Laurant 1750 1750 sowie Marie Angelique 2 September 1753 5 Dezember 1824 81 Marie Angelique heiratete am 9 September 1772 den Industriellen Abel Francois Nicolas Caroillon de Vandeul 82 Er war der Sohn von Diderots Jugendliebe Simone la Salette 1713 1788 83 und ihrem Ehemann Nicolas Caroillon 1708 1766 84 Diderot hatte zwei Enkel die fruh verstorbene Marie Anne 1773 1784 und Denis Simon Caroillon de Vandeul 1775 1850 der Politiker wurde Dessen Ehe mit Eugenie Cardon entstammen die drei Urenkel Diderots Abel Francois Caroillon de Vandeul 1812 1870 Marie Anne Wilhelmine Caroillon de Vandeul 1813 1900 und Louis Alfred Caroillon de Vandeul 1814 1900 85 Ein interessantes Faktum ist dass sein Bruder Didier Pierre Diderot von 1743 bis 1744 ebenfalls zum Studieren in Paris lebte Er besuchte ein Katholisches Priesterseminar seminaire diocesain und studierte daneben Jurisprudenz Am Freitag den 9 Dezember 1746 beendete er sein Studium und ging zuruck nach Langres 86 Diderots Verhaltnis zu seinem Bruder war immer schwierig Die Einladung zur Hochzeit Marie Angeliques beantwortete dieser rude und kam nicht Am 14 November 1772 kam es zum endgultigen Bruch zwischen den Brudern Andere private Beziehungen Bearbeiten Seine Frau die Mutter seiner Kinder war die Seele seines Hauses und Diderot tolerierte auch ihre strenge Religiositat Wahrend seiner Ehe fuhrte er weitere intime Beziehungen Ab 1745 war er mit Madeleine de Puisieux liiert einer aventuriere Abenteurerin wie emanzipierte und unverheiratet lebende Frauen meist besserer Herkunft und Bildung genannt wurden 87 Im Jahr 1755 lernte Diderot Sophie Volland kennen die ihm eine lebenslange Gefahrtin Seelen und Intimfreundin wurde beide fuhrten einen regen empfindsamen Briefwechsel 88 Es war das Jahr des Erdbebens von Lissabon das u a die Theodizee Diskussion neu aufwarf Vom Fruhjahr 1769 bis 1771 hatte Diderot dann eine weitere intime Beziehung mit Jeanne Catherine Quinault die er bereits seit 1760 kannte 89 Im August 1770 traf er sich mit ihr und ihrer Tochter in Bourbonne les Bains und kurte dort mit ihnen im Thermalbad Kurz danach schrieb er Les Deux Amis de Bourbonne Die beiden Freunde aus Bourbonne 90 Paris Zeit der sich konsolidierenden Aufklarung Bearbeiten Diderot verkehrte weiter mit Pariser Intellektuellen im Cafe Procope auch im Cafe Landelle So lernte er Alexis Piron kennen Uber diesen Kreis kam er in Kontakt zu der Salonniere und Schriftstellerin Louise d Epinay sowie zu Paul Henri Thiry d Holbach Er wurde Teil der sogenannten coterie holbachique 91 Im Cafe de la Regence 92 an der Place du Palais Royal spielte Diderot regelmassig Schach Mit Francois Andre Danican Philidor dem besten Spieler dieser Zeit war er befreundet beider Familien trafen sich regelmassig 93 94 Dem Schachlehrer Philidors Francois Antoine de Legall einem regelmassigen Besucher des Cafes setzte Diderot spater in Le Neveu de Rameau ein literarisches Denkmal Diderots philosophische Ansichten hatten sich inzwischen weit von den christlichen seines Elternhauses entfernt Seine Zweifel daran sein Ubergang zu einem vernunftgepragten Theismus wurden 1746 offentlich mit dem wohl zu Ostern verfassten Essay Pensees philosophiques Dieser machte ihn obgleich anonym erschienen 95 einer grosseren Leserschaft bekannt Das religionskritische Werk wurde vom Parlement de Paris verurteilt und offentlich verbrannt Die weitere Entwicklung seiner Positionen hin zu einem eindeutigeren Materialismus markieren La promenade du sceptique 1747 und der Brief uber die Blinden zum Gebrauch fur die Sehenden Lettre sur les aveugles a l usage de ceux qui voient 1749 spater dann die Pensees sur l interpretation de la nature 1753 Ab 1747 stand die Arbeit an der Encyclopedie im Vordergrund Im Jahre 1749 wurde sie jedoch unterbrochen Inhaftierung 24 Juli 3 November 1749 Bearbeiten Chateau de Vincennes bei Paris in der Region Ile de FranceDer Kriegsminister Frankreichs Marc Pierre d Argenson forderte am 22 Juli 1749 den Generalleutnant der Polizei Nicolas Rene Berryer auf einen koniglichen Haftbefehl lettre de cachet fur Diderot auszustellen Am 24 Juli 1749 um halb acht Uhr morgens wurde Diderot von Joseph d Hemery Kommissar und Inspektor der koniglichen Zensurbehorde verhaftet Er wurde verhort und in die Festung Vincennes chateau de Vincennes gebracht 96 Diderot wurde die Veroffentlichung der Pensees philosophiques und des Briefes uber die Blinden zum Gebrauch fur die Sehenden in denen er seine materialistische Position dargelegt hatte sowie das Arbeiten an weiteren gegen die Religion gerichteten Schriften zur Last gelegt 97 Schon zwei Jahre zuvor war er vom Pfarrer seiner Gemeinde Saint Medard 98 Pierre Hardy de Levare 1696 1778 99 als gottloser sehr gefahrlicher Mensch denunziert worden 100 Eine gewisse Rolle soll auch gespielt haben dass eine einflussreiche Frau Mme Dupre de Saint Maur Ehefrau von Nicolas Francois Dupre de Saint Maur sich fur eine herabsetzende Ausserung Diderots rachen wollte 101 Rousseau besuchte ihn regelmassig im Gefangnis Die Buchhandler an zugiger Arbeit an der Encyclopedie interessiert beschwerten sich uber die Verhaftung Diderot selbst intervenierte brieflich bei Rene Louis d Argenson und Nicolas Rene Berryer Am 3 November 1749 wurde er entlassen Er musste sich hierfur schriftlich verpflichten keine blasphemischen Schriften mehr zu veroffentlichen Um den Fortgang der Encyclopedie nicht zu gefahrden liess er daher in den folgenden Jahren vieles unpubliziert Die Erfahrung seiner Inhaftierung pragte sich Diderot tief ein und liess ihn kunftig mit grosserer Vorsicht vorgehen Viel spater am 10 Oktober 1766 bekannte Diderot in einem Brief an Voltaire bezogen auf seine Arbeit an der Encyclopedie dass seine Seele voller Angst vor einer moglichen Verfolgung sei er aber dennoch nicht fliehen werde da eine innere Stimme ihm befehle weiterzumachen teils aus Gewohnheit teils aus Hoffnung dass schon am nachsten Tage alles anders aussehen konne 102 Auszug uber die Verhaftung von Diderot Nationalarchiv Das einzige Buch das von ihm beschlagnahmt wurde war der Brief uber die Blinden zum Gebrauch fur die Sehenden hier lesbar als franzosisch Lettre sur les aveugles a l usage de ceux qui voient Encyclopedie und Hauptwerk 1747 bis 1773 Bearbeiten Die Ursprunge der Encyclopedie lagen in einer Ubersetzung der 1728 von Ephraim Chambers herausgegebenen zweibandigen Cyclopaedia or An universal dictionary of arts and sciences die der Englander John Mills seit 1743 zusammen mit dem deutschen Gelehrten Gottfried Sellius betrieb 103 Um ihr Werk zu drucken wandten sich die Ubersetzer an den Verleger und koniglichen Hofdrucker imprimeur ordinaire du Roy Andre Francois Le Breton der ein konigliches Druckprivileg beantragte welches am 25 Februar 1745 bewilligt wurde Im Mai 1745 gab Le Breton einen Prospekt heraus in dem er das Erscheinen eines funfbandigen Werks bis Ende 1748 in Aussicht stellte 104 Nachdem Le Breton sich mit Mills dessen Geeignetheit als Ubersetzer zweifelhaft bleibt 105 uberworfen und sich die Rechte an dem Projekt angeeignet hatte wurde Jean Paul de Gua de Malves mit der organisatorischen Leitung beauftragt Dieser regte sogleich eine grundlegende Uberarbeitung an gab aber die Leitung des Projekts bald ermudet von Auseinandersetzungen auf 103 Im Jahre 1747 ubernahm Diderot die Leitung der Arbeit an der Encyclopedie als Herausgeber zunachst gemeinsam mit D Alembert ab 1760 mit Louis de Jaucourt Den Gesamtplan zu entwerfen Autoren zu gewinnen und deren Zusammenarbeit zu organisieren um das Druckprivileg und gegen die Zensur zu kampfen und ausserdem noch mehr als 3000 Artikel selbst zu schreiben war genug Arbeit auf Jahre hinaus Wo notig erweiterte Diderot hierfur seinen Wissensbereich So besuchte er von 1754 bis 1757 regelmassig die Chemievorlesungen Guillaume Francois Rouelles 106 107 108 Bei den unausweichlichen Kampfen wurde Diderot auch durch die Freimaurer unterstutzt dass er selbst Freimaurer war ist jedoch nicht nachgewiesen 109 Diderot schrieb in dieser Zeit ausserdem Romane und Erzahlungen Stucke fur das Theater er arbeitete an einer Theatertheorie und zur Erkenntnistheorie Vieles hiervon wurde zunachst nicht publiziert manches kam jedoch durch Abschriften bereits an die Offentlichkeit Ein wichtiger Mitarbeiter wurde ihm hierbei Jacques Andre Naigeon auch als Sekretar d Holbachs tatig der Texte redigierte und bearbeitete und auch fur die Encyclopedie schrieb Er gab spater 1798 eine erste wenn auch unvollstandige Werkausgabe heraus 110 Trotz all dieser Arbeit nahm Diderot am regen gesellschaftlichen Leben der philosophes teil der kritisch eingestellten Pariser Intellektuellen wie Condillac Turgot Helvetius und d Holbach ebenso besuchte er adlige Salons Seit dem Winter 1752 53 hatte er auch Briefkontakt zu Madame de Pompadour die dem Journal von Marc Pierre d Argenson zufolge 1752 Verbindung zu den Enzyklopadisten aufgenommen hatte Spater empfing sie einige von ihnen auch Diderot zu informellen Diners und Gesprachen 111 Auf dem Landsitz der Schwiegermutter von d Holbach dem Chateau du Grand Val im heutigen Pariser Aussenbezirk Sucy en Brie verbrachte Diderot haufig die Sommer Er wohnte in der ersten Etage des rechten Flugels Das Gebaude wurde 1949 zerstort Postkarte aus dem Jahr 1907 112 Spannungen gab es jedoch So beklagte Diderot sich 1757 bei Grimm uber eine Einladung durch d Holbach auf das Chateau du Grand Val er zweifle ob er ihr folgen solle sei der Baron doch ein despotischer und launischer Mensch Spater hielt er sich allerdings mehrfach dort auf ebenso auf dem Chateau de la Chevrette in Deuil la Barre dem Besitz von Louise d Epinay In Briefen an Sophie Volland 113 schilderte Diderot seinen Tagesablauf im Grand Val Neben Lesen Nachdenken und Schreiben Spaziergang und Gesprachen mit d Holbach allgemeiner Konversation und den Mahlzeiten gehorten auch Tric Trac und Piquet dazu Im Juli 1765 beendete Diderot die Arbeit an der Encyclopedie Fast 20 Jahre hatten er und seine Familie von den Zahlungen der Verleger bzw Buchhandler gelebt Rechte auf Tantiemen besass er nicht So kamen nun lediglich Einnahmen aus dem vaterlichen Erbe aus Langres Dmitri Alexejewitsch Golizyn und Grimm retteten die Situation Sie vermittelten den Verkauf von Diderots Bibliothek an Katharina II von Russland sie wurde nach dessen Tod bei Transportkosten von 16 000 Livre nach Sankt Petersburg verschickt Katharina II besoldete ihn zudem zeitlebens als Bibliothekar seiner eigenen Bibliothek mit 1000 Livre pro Jahr und stattete ihn mit Geld fur Neuanschaffungen aus 1773 fuhr Diderot fur einige Monate an den Hof von Sankt Petersburg Das Geld ermoglichte es seiner Tochter Marie Angelique ab 1765 Cembalounterricht zu nehmen zunachst bis 1769 bei der Pianistin Marie Emmanuelle Bayon Louis 114 dann bei dem Musiktheoretiker und Komponisten Anton Bemetzrieder Dieser machte sie 1771 zu einer Hauptperson seines musikalischen Lehrwerks den Lecons de Clavecin et Principes d Harmonie 115 116 Diderots Bibliothek ging wie auch die Voltaires in die 1795 gegrundete Russische Nationalbibliothek ein Wie deren ubrige Bestande wurde sie jedoch spater zerstreut eine begleitende Aufstellung ging verloren 117 118 Sie konnte nur luckenhaft uber die Register der Diderot mit Buchern versorgenden Verleger rekonstruiert werden 119 Reise an den Hof Katharinas II in St Petersburg 1773 bis 1774 Bearbeiten Hauptartikel Denis Diderots Russlandreise von 1773 bis 1774 Die Reise von Denis Diderot 1773 1774 Die blaue Linie zeigt die Hinfahrt 11 Juni 8 Oktober 1773 die rote Linie die Ruckreise 5 Marz 21 Oktober 1774 Die Entfernung betragt etwa 3500 km Die Zarin Katharina II hatte Denis Diderot schon im Jahr 1762 nach Russland eingeladen 120 dort sollte er die Enzyklopadie vollenden Diderot sagte ab blieb aber mit dem General und Schulreformer Iwan Iwanowitsch Bezkoi in Verbindung um eventuell spater eine zweite redigierte Ausgabe der Enzyklopadie in Russland zu veroffentlichen Als Diderot 1773 nach Russland aufbrach war die Enzyklopadie fertiggestellt seine Tochter verheiratet und er seiner Mazenin zu Dank verpflichtet 121 122 Am 11 Juni 1773 verliess Diderot Paris zu seiner einzigen langeren Reise mit dem Ziel Sankt Petersburg Die Reise mit vielen Begegnungen unterwegs ging zunachst uber Den Haag in das Herzogtum Kleve wo er seinen spateren Reisebegleiter Alexei Wassiljewitsch Naryschkin 123 traf In Den Haag wohnte er bis zum 20 August 1773 bei dem russischen Botschafter Dmitri Alexejewitsch Furst von Gallitzin 1738 1803 und seiner Ehefrau Amalie von Gallitzin siehe auch Munsterscher Kreis Nach krankheitsbedingter Pause fuhr Diderot weiter ins Kurfurstentum Sachsen 124 125 Uber Leipzig das er am 2 September 1773 erreichte um u a den Theologen und Kirchenliederdichter Georg Joachim Zollikofer zu treffen und Dresden wo er dem Kunsttheoretiker Christian Ludwig von Hagedorn begegnete ging es unter Vermeidung der preussischen Residenzen Potsdam und Berlin weiter nach Konigsberg Memel Mitau Riga und Narva Am 8 Oktober 1773 erreichte Diderot den Zarensitz an der Newabucht In Sankt Petersburg kam Diderot von einer Krankheit geschwacht zunachst bei Naryschkin und dessen alteren Bruder Semjon 1731 1807 unter 126 127 Dort hutete er zunachst noch das Bett 128 Vom 15 Oktober 1773 an wurde Diderot von der Zarin mitunter dreimal pro Woche zu regelmassigen Audienzen empfangen Als Vertreterin des aufgeklarten Absolutismus versprach sie sich davon Anregungen fur ihre Reformpolitik Sie hatte bereits mit Voltaire korrespondiert und sich gerade den franzosischen Aufklarern geneigt gezeigt seit sie 1767 ihre umfangreiche Grosse Instruktion russisch Nakaz uber Rechtsgrundsatze fur die russische Gesetzbuch Kommission veroffentlicht hatte in der sie sich insbesondere an die Schriften Montesquieus sehr stark angelehnt hatte Aufgabe der neu gebildeten Kommission war ein System einheitlicher Rechtsprechung fur das gesamte Russische Reich zu schaffen Diderot hatte wahrend seines Aufenthaltes kaum Gelegenheit die Verhaltnisse im Zarenreich genau und direkt kennenzulernen so dass seine Empfehlungen gemeinhin abstrakt bleiben mussten 129 Den Inhalt seiner Gesprache mit der Zarin legte er in den Entretiens avec Catherine II nieder Er unterstutzte etwa das Bemuhen um eine einheitliche Rechtsprechung kritisierte aber nachdrucklich die autokratische absolute Monarchie Die Gesprache und Erfahrungen in Sankt Petersburg liessen Diderot spater besonders in seiner Auseinandersetzung mit der Grossen Instruktion Nakas der Zarin unter dem Titel Observations sur l instruction de l imperatrice de Russie deutlich abrucken von der in Gesetze gegossenen monarchie pure wie sie Katharina II vorschwebte Er propagierte Gluck und Freiheit als Ziele aller Gesellschaften und als Aufgabe der sich Herrscher wegbereitend zu stellen hatten Er forderte die vollstandige Beseitigung der Leibeigenschaft und ein Ende des kirchlichen politischen Machteinflusses Im Nachgang erwartete Diderot am Leitbild der Volkssouveranitat orientiert von der Kaiserin eine deutliche Selbstbeschrankung ihrer absoluten Macht 130 Dies erfuhr die Zarin erst nach Diderots Tod Vor seiner Abreise beauftragte sie ihn einen Plan zur Reform des russischen Erziehungssystems zu entwickeln um die Ideen der franzosischen Aufklarung im Zarenreich zu verbreiten 131 Diderot schrieb den Plan d une universite pour le gouvernement de Russie ou d une education publique dans toutes les sciences Plan des gesamten Schulwesens fur die russische Regierung oder einer offentlichen Erziehung in allen Wissenschaften 1775 Darin forderte er etwa die akademische Ausbildung durfe sich nicht einzig an der unmittelbaren Verwendbarkeit durch die Krone oder an der Staatsrason orientieren 132 Grimm brachte die Abhandlung nach Russland 133 Gegenuber Louis Philippe de Segur dem franzosischen Gesandten in Sankt Petersburg von 1783 bis 1789 ausserte die Zarin Hatte sie alle Ideen und Vorstellungen Diderots in das politische Handeln einfliessen lassen ware das gesamte Zarenreich auf den Kopf gestellt worden Und sie sagte Diderot zum Ende seines Aufenthaltes in Russland dass sie seinen brillanten Ausfuhrungen mit grosstem Vergnugen zuhorte dass sie aber im Unterschied zu ihm nicht mit Papier sondern mit Menschen arbeite Am 1 November 1773 wurde Diderot zusammen mit Grimm auf Order der Zarin hin als membre etranger in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen Die anwesenden Akademiker zeigten hieruber eine sehr gedampfte Begeisterung Diderot legte der Akademie einen Katalog mit 24 Fragen zur Naturgeschichte Sibiriens vor Erik Gustawowitsch Laxmann war beauftragt sie zu beantworten 134 Wahrend seines Aufenthaltes in Sankt Petersburg bemuhte Diderot sich die russische Sprache zu erlernen 135 Haufig wurde er in die Palaste der russischen Aristokraten eingeladen 136 Am 5 Marz 1774 begann die Ruckreise mit der Postkutsche Uber Hamburg Osnabruck ging es wieder nach Den Haag wo er am 5 April eintraf und dann einige Zeit verweilte Erst am 21 Oktober 1774 war er wieder in Paris 137 In seiner Abhandlung Essai sur la vie de Seneque le philosophe sur ses ecrits et sur les regnes de Claude et de Neron 1778 verteidigte Diderot die Zarin gegen den Vorwurf sie sei ahnlich der Iulia Agrippina welche ihren Ehemann den romischen Kaiser Claudius ermordete eine Gattenmorderin an Peter III von Russland gewesen Die Zeit nach der Russlandreise bis zu seinem Tode Bearbeiten Denis Diderot wie auch sein Freund Paul Henri Thiry d Holbach fand seine letzte Ruhestatte in der Kirche St Roch in Paris Diderots gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich seit der Ruckkehr aus Russland zusehends Herz und Kreislaufprobleme machten ihm zu schaffen er litt unter geschwollenen Beinen und Kurzatmigkeit 1774 schrieb er an Sophie Volland er erwarte in zehn Jahren sein Ende Haufiger als fruher zog es ihn in sein Ausweichquartier in Sevres oder auf das Landgut Chateau de Grand Val seines Freundes d Holbach 138 139 Ein letztes Mal sollte Diderot nur knapp einer erneuten Inhaftierung entgehen Im Jahr 1782 erschien im damals unabhangigen Furstentum Bouillon eine zweite Ausgabe seines Versuchs uber Seneca und seine Zeit unter dem vereinfachten Titel Essai sur les regnes de Claude et de Neron Der Pariser Polizeileutnant Jean Charles Pierre Lenoir erlaubte Diderot einige Exemplare davon zum Eigenbedarf an der Pariser Buchhandlerzunft vorbei zu erwerben Diderot bezog nun sechshundert Exemplare Die Pariser Buchhandler sahen sich dadurch in ihrem Verdienst geschmalert und zeigten Diderot an In den Vorgang wurde auch der Siegelbewahrer Armand Thomas Hue de Miromesnil 1723 1796 einbezogen Laut Lenoir verlangte Konig Ludwig XVI Diderots Bestrafung Diderot wurde vorgeladen konnte aber die Vorwurfe entkraften zumal man ihm seitens der Administration eine gewisse Sympathie entgegenbrachte Er vollzog einen rhetorischen Kniefall und beschwichtigte seine Anklager noch durch einen Widerruf Diderot traf sich in der Folgezeit regelmassig mit dem Polizeileutnant Lenoir zum Gedankenaustausch war dieser doch ein liberaler Geist und Logenmitglied Im Februar 1784 in einem von extremer Kalte gepragten Winter starb Diderots langjahrige Freundin Sophie Volland mit 67 Jahren Im April folgte ihr seine Enkelin Marie Anne Caroillon de Vandeul Minette 1773 im Alter von zehn Jahren Am 19 Februar 1784 erlitt Diderot einen plotzlichen Zusammenbruch moglicherweise einen Herzinfarkt begleitet von einer akuten oder exazerbierten Herzinsuffizienz Er starb am Samstag dem 31 Juli 1784 beim Mittagessen 140 Bei der Obduktion am Folgetag wurden eine vergrosserte Leber ein vergrossertes Herz und ein linksseitiger Pleuraerguss gefunden ausserdem ausgepragte Odeme Die Autopsie fuhrte u a der Chirurg Francois Dominique Lesne durch 141 der Befund ist Teil des Fonds Vandeul Anne Antoinette Diderot die Ehefrau und der Schwiegersohn Abel Francois Nicolas Caroillon de Vandeul 1746 1813 organisierten die Bestattung in der Pfarrkirche St Roch in Paris Hierzu wurde dem Priester diskret ein Betrag von 1800 Livre als Spende zugesichert Bei der Zeremonie sollen 50 Priester anwesend gewesen sein Denis Diderot wurde im Ossuarium unterhalb des Hauptaltars beigesetzt Wahrend der Franzosischen Revolution wurden am 4 Februar 1796 das Beinhaus das Grab Diderots und seine sterblichen Uberreste von den dort stationierten Soldaten demoliert Darstellung einiger personlicher Beziehungen Diderots zu seinen Zeitgenossen BearbeitenDiderot fuhrte eine Vielzahl von mehr oder weniger intensiven Beziehungen zu den verschiedensten Personlichkeiten seiner Zeit Diese Beziehungen waren durch ein hohes Mass an individueller Spezifitat und Dynamik zu seinem Gegenuber charakterisiert somit aber auch von unterschiedlicher Dauer und Konfliktualitat in ihren direkten personlichen oder postalischen Ausformungen Nur die Zusammenarbeit Vieler ermoglichte die Encyclopedie was intensive Beziehungen Diderots zu anderen Denkern erforderte Diese speziell die zu Rousseau und Voltaire Grimm und d Holbach befruchteten auch sein ubriges Werk Diderots Rede und Diskussionsstil sei so die Beurteilung der anderen von haufig schneller Sprechweise gekennzeichnet gewesen seine Ausfuhrungen waren ausnehmend lebhaft und ergreifend mit der Neigung zum Abschweifen Von Jean Francois Marmontel wird ihm eine mitreissende Eloquenz bezeugt die alle Gemuter erhellte und ein weiterer Enzyklopadist Andre Morellet bescheinigte ihm dass er uberfliessend von Ideen sei und den Gesprachspartnern seinen Sprachwitz schenke Le Rond d Alembert Bearbeiten Zu den dreien die sich regelmassig im Hotel du Panier Fleuri unweit des Palais Royals zum Essen trafen zahlte neben Rousseau und de Condillac auch Jean Baptiste le Rond d Alembert Als Mitherausgeber und Verfasser vieler vor allem naturwissenschaftlicher und mathematischer Eintrage in der Encyclopedie schrieb er im November 1757 im siebten Band des Werkes ein Lemma uber Geneve 142 Im Mai 1741 war Le Rond d Alembert als Mitglied der Academie francaise aufgenommen worden Le Rond d Alembert stand fortwahrend in postalischem Kontakt zu Voltaire der ihn anregte eben das besagte Lemma uber Genf zu verfassen Letzterer dabei moglicherweise nicht ganz frei von intrigantem Bemuhen Dabei liess sich le Rond d Alembert inhaltlich zu manchem Seitenhieb auf die Kultur der Stadt verleiten was einen kleinen Aufruhr verursachte und Voltaire aus Genf zu einem dichten Briefwechsel mit vielen Beteiligten anspornte Mit der Folge dass le Rond d Alembert sich am 7 Januar 1758 aus dem enzyklopadischen Projekt zuruckzog Zwischen den beiden Mannern bestand eine distanziert hofliche Beziehung Nachdem Diderot 1769 Le reve de D Alembert geschrieben hatte war der Protagonist des Werkes erbost und verlangte laut Jacques Andre Naigeon dass die Manuskriptseiten in seiner personlichen Gegenwart verbrannt werden sollten Diderot versuchte sich an einer neuen Fassung der Trilogie und sah von einer Veroffentlichung der Dialoge ab durch kursierende Abschriften des ursprunglichen Originaltextes konnte er spater dennoch publiziert werden Und noch ein Unterschied machte sich zwischen den beiden philosophes bemerkbar Wahrend Diderot und die russische Zarin nach ihrer Inthronisation im Jahr 1762 in Kontakt traten nahm D Alembert seit dem Jahre 1746 stetig intensiveren Kontakt zum preussischen Konig Friedrich II auf Fur beide philosophes blieben diese Monarchen wenn auch nicht widerspruchlos Bezugspersonen Beide unterstutzen die philosophes finanziell So erhielt D Alembert ab dem Jahre 1751 eine Pension uber 1200 Livre von Friedrich II 143 Rousseau Bearbeiten Als Jean Jacques Rousseau im Sommer 1742 nach Paris kam lernte er den spateren Bankier Daniel Roguin 144 und uber ihn bald Diderot kennen beide wurden enge Freunde Diderot wiederum wurde mit Etienne Bonnot de Condillac uber Rousseau bekannt der diesen bereits kannte Diese drei trafen sich nun regelmassig Dabei vereinbarten sie eine literaturkritische Zeitschrift herauszugeben Le Persifleur 145 Rousseau edierte die erste Ausgabe eine zweite erschien nicht mehr 146 Wahrend seiner Haft in Vincennes wurde Diderot durch Rousseau unterstutzt Dieser bat mit einer schriftlichen Eingabe an Mme de Pompadour um Diderots Freilassung Um 1750 lernte Rousseau Melchior Grimm kennen er machte Grimm auch mit Diderot bekannt Mitte der 1750er Jahre beendete Rousseau jedoch die enge Beziehung zu Diderot Ursachlich waren seine schwierige Personlichkeit und paranoide Vorstellungen die allerdings nicht ganz unbegrundet waren Diderot jedoch blieb ihm zeitlebens freundlich gesinnt 147 Auch die Beziehung Rousseaus zu Grimm brach zwischen 1756 und 1757 durch Verstrickungen und die Rivalitat um Mme Louise d Epinay entzwei Jean Huber Un diner de philosophes 1772 Voltaire Foundation Oxford Dargestellt ist ein imaginares Diner in Ferney das so nie stattgefunden hat Voltaire in der Mitte mit erhobener Hand Diderot rechts aussen Voltaire Bearbeiten Diderot war lange ein Bewunderer Voltaires so lobte er dessen Verhalten in der Affare Jean Calas Das Verhaltnis wurde spater distanzierter Im Februar 1778 weilte Voltaire zur Urauffuhrung seines Stucks Irene in Paris Ob er dabei auch Diderot traf ist umstritten 148 Auch Voltaire wahlte Friedrich II als seinen Bezugsmonarchen Melchior Grimm Bearbeiten Auch die Freundschaft zu Grimm war in ihrem Verlauf von wechselvoller Intensitat Auf einer Festivitat des Geheimdiplomaten und Oberhofmeister Baron Ulrich von Thun 1707 1788 149 lernte Grimm im Sommer genauer August 1749 in einem Landhaus in Fontenay sous Bois dessen Besitzer der Friedrich Ludwig von Sachsen Gotha Altenburg war Jean Jacques Rousseau kennen 150 Durch letzteren machte er dann die Bekanntschaft zu Diderot Zu Beginn ihrer Begegnung war sie getragen von ausserordentlicher Sympathie zueinander sowie der beiden zu Louise d Epinay Grimm und Diderot arbeiteten an gemeinsamen Projekten wie der Correspondance litteraire philosophique et critique oder der Encyclopedie Spater arrangierte Grimm den Verkauf der Bibliothek Diderots an die russische Zarin er konnte ihn hierdurch aus einem finanziellen Engpass befreien Spat aber endete die Freundschaft Die 1772 1781 unter Mitarbeit Diderots entstandene kolonialkritische Analyse Geschichte beider Indien von Guillaume Thomas Francois Raynal lehnte Grimm ab Diderot schrieb ihm dazu am 25 Marz 1781 einen Brief Lettre apologetique de l abbe Raynal a monsieur Grimm der Grimm jedoch nie erreichte Diderot war enttauscht uber dessen subalterne und egoistische Einstellung uber seine zunehmend monarchistische absolutistische Positionierung 151 D Holbach Bearbeiten Wie sich Diderot und d Holbach kennenlernten ist nicht bekannt Ihre Korrespondenz ging grossenteils verloren Vermutlich verband sie zunachst ihr Interesse an der Musik 152 Beide verfolgten naturgeschichtliche Themen so etwa die Chemie mit grossem Interesse Diderot redigierte d Holbachs wichtigstes Werk das System der Natur Ihre Freundschaft hatte lebenslang Bestand D Holbach hielt sich von Verpflichtungen zu europaischen Monarchen fern Ansichten und Werk BearbeitenDie Encyclopedie 1747 bis 1766 Bearbeiten In gewisser Weise verfolgte die Encyclopedie dabei das Ziel alltagliche Sachzusammenhange also das Konnen als solches ohne dabei sagen zu konnen wie seiner Zeit sprachlich einzufangen und mit ausfuhrlichen Abbildungen sowie Erganzungen durch den Text in einem wie erklarbar werden zu lassen 153 vergleichbar einer Unterscheidung zwischen implizitem und explizitem Wissen als Ausdruck eines sich versprachlichenden Prozesses der Explikation des Impliziten 154 155 156 157 Beispiel Ein Kleinkind erlernt die Grammatik der Muttersprache implizit d h uber Mustererkennung Ein Kind in der Schule erlernt i A die Grammatik einer Sprache explizit das heisst uber Regeln 158 159 Phase des Entstehens Bearbeiten Der Pariser Verleger und Hofdrucker Andre Le Breton plante 1745 eine franzosische Ausgabe des ursprunglich zweibandigen englischen Werks Cyclopaedia or Universal Dictionary of the Arts and Sciences von Ephraim Chambers aus dem Jahr 1728 zu verlegen welches geschichtliche biographische und geographische Texte enthielt Zunachst tat sich Le Breton mit dem aus England stammenden Verfasser landwirtschaftlicher Lehrbucher John Mills und dem Danziger Juristen und Naturforscher Gottfried Sellius zusammen Wahrend er die Finanzierung ermoglichen wollte sollten die beiden das zweibandige Werk von Chambers ins Franzosische ubersetzen Der Vertrag zwischen Le Breton Sellius und Mills wurde am 5 Marz 1745 unterzeichnet und im August desselben Jahres gebrochen 160 Le Breton unzufrieden uber den Fortschritt der Ubersetzungen warf John Mills vor das Franzosische nicht gut genug zu beherrschen und sich zudem nicht an die vereinbarten Termine zu halten Am 7 August 1745 kam es zu einem offenen handgreiflichen Streit zwischen beiden Le Breton wurde von Mills wegen Korperverletzung und tatlichen Angriffs verklagt aber freigesprochen Die Leitung des Enzyklopadieprojekts als Herausgeber ubertrug Le Breton zunachst dem Geistlichen und Mathematiker Jean Paul de Gua de Malves Dieser plante eine Umgestaltung der Chambers schen Cyclopaedia und wollte sie an die aktuellen Verhaltnisse anpassen Da Le Breton allein die notigen finanziellen Mittel fur das Projekt nicht aufbringen konnte tat er sich mit drei weiteren Verlegern zusammen Antoine Claude Briasson Michel Antoine David Laurent Durand 161 Im Jahr 1747 gab jedoch de Malves seine Teilnahme an dem Projekt auf Jetzt wurde Diderot Leiter des Projekts hatte er doch schon eine Geschichte der alten Griechen ein medizinisches Lexikon und ein philosophisches Traktat von Shaftesbury aus dem Englischen ubertragen 162 Die Encyclopedie war von Anfang an als ein ausschliessliches Gemeinschaftsprojekt 163 konzipiert hierin unterschied sie sich zum Teil von anderen Lexika und Enzyklopadien Eine weitere Neuerung war das Einfuhren von Querverweisen Der franzosische Fruhaufklarer Pierre Bayle wandte in seinem Dictionnaire historique et critique 1697 einen aufwandigen Satzspiegel an in Gestalt eines ein und zweispaltigen Satzes kombiniert mit Fussnoten und Marginalien die rechts wiedergegeben wurden 164 Diese Bayle sche Methode fand wenn auch in abgewandelter Weise in der Diderot schen Encyclopedie Eingang siehe auch Enzyklopadik Einige der Autoren plagiierten Texte oder Textpassagen aus anderen Lexika Johann Heinrich Zedlers Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste 1732 1754 etwa war Quelle fur viele philosophische Artikel von Jean Henri Samuel Formey Zedlers Werk hatte seinerseits manches dem Philosophischen Lexicon 1726 von Johann Georg Walch entnommen 165 Unter der Agide von Denis Diderot Bearbeiten Doch es vergingen noch fast drei Monate bis am 16 Oktober 1747 Diderot und Jean Baptiste le Rond d Alembert als Herausgeber der Encyclopedie benannt wurden Diderot nunmehr mit der Leitung des Projekts beauftragt anderte das ursprungliche Vorhaben einer reinen Ubertragung und Adaptation des Texts in das Franzosische und beschloss das zweibandige Werk betrachtlich zu erweitern um daraus eine Summa des gesamten Wissens seiner Zeit zu machen Hierzu gewann er als Mitarbeiter zuerst seinen Freund D Alembert einen Mathematiker und Naturwissenschaftler sowie nach und nach andere Autoren die sogenannten Enzyklopadisten die teils sonst wenig bekannte Spezialisten teils aber auch beruhmte Personlichkeiten waren z B Montesquieu oder Voltaire Am 30 April 1748 wurde das konigliche Druckprivileg Approbation et Privilege du Roy erteilt Wegen seiner Inhaftierung in der Festung Vincennes von Juli bis November 1749 musste er seine Arbeit an der Encyclopedie fur einige Monate aussetzen und kam durch eine schriftlich hinterlegte Verpflichtung keine blasphemischen Schriften mehr zu veroffentlichen frei In Zukunft war er deshalb vorsichtiger und liess um den Fortgang der Encyclopedie nicht zu gefahrden viele andere Schriften unpubliziert Im Oktober 1750 gab Diderot in seinem prospectus bekannt dass eine Ausgabe der Encyclopedie mit acht Banden und sechshundert Tafeln erscheinen werde Obgleich Denis Diderot und D Alembert das menschliche Wissen in ein System verwoben sahen wahlten sie eine alphabetische Ordnung fur die Darstellung ihrer fast 61 000 Artikel so in der ersten endgultigen Version der Encyclopedie 166 Sie sahen zunachst in der Encyclopedie auch eine Ubersicht uber den Wissensstand ihrer Zeit 167 Diderot schrieb selbst eine Reihe von Artikeln so zur Geschichte der Philosophie aber auch Artikel zur Asthetik Grammatik Rhetorik sogar zur Padagogik und zur Politik wurden von ihm verfasst Gerade mit den Letzteren begab er sich in eine gefahrliche Situation Einen wichtigen Beitrag mit uber tausend Eintragungen wurden von ihm uber die mechanischen Kunste Handwerk verfertigt Hinzu kamen die aus den unterschiedlichsten Grunden notwendig gewordenen Erganzungsartikel aus den unterschiedlichsten Gebieten so wurden Eintragungen zur Landwirtschaft und dem Lemma Tier durch Diderot bearbeitet Einen wichtigen Beitrag zur Fertigstellung der Encyclopedie leistete Louis de Jaucourt der um das Jahr 1751 nach D Alemberts Ruckzug zum Projekt hinzutrat Obgleich das Verhaltnis zwischen Diderot und de Jaucourt eher als kuhl zu charakterisieren ware schatzte jener dessen schriftstellerische Arbeit und seinen Fleiss der ihm daruber hinaus noch Zeit fur das Schreiben anderer Werke liess Inhaltliche Ziele Bearbeiten Drei Bereiche sind bedeutsam die Wissenschaften gefolgt von den freien Kunsten und den mechanischen Kunsten Hierzu war es notwendig Worte und Begriffe einer Sache oder einem Sachzusammenhang eindeutig zuzuordnen So wurden etwa im Bereich der mechanischen Kunste also der Fertigkeiten und Techniken von Kunsthandwerkern und Handwerkern viele Gesprache mit den Tatigen gefuhrt um Ordnung in die Sachverhalte zu bringen Dennoch gab es fur die Enzyklopadisten keine vornehmen Beschaftigungen die den alltaglichen gegenuberstanden Fur Diderot und seine Mitarbeiter war es daruber hinaus uberaus wichtig die Funktionsweisen der Technologien ihrer Zeit nicht nur sprachlich einzufangen sondern durch die Erganzung des Texts mit ausfuhrlichen Abbildungen durch Stiche dem Leser oder Betrachter zu veranschaulichen Im Abschnitt uber die Landwirtschaft werden demgemass neben einer pastoralen Landschaftsszene mit Hugeln und den in diesen Bereichen tatigen Menschen diejenigen Maschinen und Werkzeuge abgebildet die fur die Arbeit eingesetzt wurden Diese alphabetische Gliederung ermoglichte Diderot aber auch die Zensur zeitweise zu hintergehen Im Wissen dass die Vertreter der Obrigkeit besonders Begriffe und Artikel mit politischer und religioser Brisanz im Fokus hatten brachte er haufig seine aufklarerischen Ideen und Kritiken bei belanglosen Themen unter 168 An diesem normativen Programm der Encyclopedie orientierten sich implizit die Protagonisten der Technikwissenschaften im 19 Jahrhundert im Sinne der Aufhebung des Enzyklopadischen in Gestalt des Systems der klassischen Technikwissenschaften 169 1750 verfasste er einen in ganz Europa verschickten Prospekt in dem er Interessenten zur Subskription der Encyclopedie aufrief Im November 1750 wurden die ersten achttausend Exemplare des Prospectus der Vorankundigung der Encyclopedie publiziert mit der die Kauferschaft zur Subskription aufgefordert wurde Man plante zunachst acht Textbande und zwei Bande mit Kupferstichen 170 In einer spater erschienenen Auflage aus dem Jahr 1755 spricht Diderot im Artikel zum Begriff Enzyklopadie im Band V von insgesamt zwolf geplanten Banden 171 1751 erschienen die beiden ersten Bande der Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers Der buchhandlerische Erfolg des Werks war enorm doch die Jesuiten und einflussreiche Vertreter aus der Sorbonne diagnostizierten eine unchristliche Tendenz und erwirkten beim koniglichen Kronrat Conseil du roi de France ein Verbot Da aber Mme de Pompadour einige Minister viele einflussreiche Freimaurer und der Chefzensor Chretien Guillaume de Lamoignon de Malesherbes auf der Seite der Enzyklopadisten standen konnten von 1753 bis 1756 trotz des Verbots vier weitere Bande erscheinen Hatte doch Malesherbes als Oberzensor Censure royale 1751 der Encyclopedie das konigliche Druckprivileg verliehen Malesherbes sympathisierte in einer doppelten Position mit den Aufklarern Er war in verschiedenen Funktionen unter Ludwig XV und Ludwig XVI Diener der franzosischen Monarchie Doch rettete er 1752 das Erscheinen der Enzyklopadie und verhinderte eine erneute Verhaftung von Diderot Zwar wurden die ersten beiden Bande der Ausgabe verboten Malesherbes erreichte aber dass der konigliche Erlass das Druckprivileg nicht explizit aufhob 172 Dies geschah vor folgendem Hintergrund Der erste Band der Encyclopedie erschien im Januar 1752 das gedruckte Datum vom Juni des Jahres 1751 im Titelblatt ist inkorrekt 173 Die erste durch staatliche Institutionen durchgefuhrte Repression erfuhr die Enzyklopadie also im Jahr 1752 Anlass hierzu gab die theologische Dissertation von Jean Martin de Prades Durchgesehen vom irischen Professor Reverend Luke Joseph Hooke 1716 1796 welcher am Ende sein Amt und Wurden verlor Am 18 November 1751 verteidigte de Prades seine Arbeit an der Sorbonne Doch bald darauf wurde seine Dissertation fur den doctor theologiae einer zweifelhaften Dogmentreue d h der Nahe zur Encyclopedie verdachtigt so dass die akademischen Verantwortlichen seine Arbeit einer genauen Prufung unterwarfen In seiner Dissertation hatte de Prades eine Reihe von Thesen aufgestellt die zu einer scharfen Auseinandersetzung mit Vertretern der theologischen Fakultat der Pariser Universitat fuhrten Unter anderem hatte de Prades Zweifel an der zeitlichen Abfolge der Ereignisse im Pentateuch geaussert und die Heilwunder Jesu mit denen des griechischen Gottes der Heilkunst Asklepios verglichen Ohne seine Vorbilder zu nennen bediente sich de Prades uber weite Strecken der von D Alembert verfassten Vorrede zur Encyclopedie des Discours preliminaire sowie der Pensees philosophiques von Diderot Mit Diderot stand de Prades auch in personlichem Kontakt und hatte sich mehrmals mit ihm zu Gesprachen getroffen Am 15 Dezember stellte die mit dem Fall befasste Kommission der Pariser theologischen Fakultat fest dass die in der Dissertation geausserten Thesen zu verwerfen seien und die Schrift selbst unter die Zensurbestimmungen falle Fur den zweiten im Januar 1752 veroffentlichten Band der Encyclopedie schrieb de Prades einen rund funfzehnseitigen Artikel unter dem Begriff Gewissheit Certitude Der Artikel de Prades wurde durch eine Einleitung und ein lobendes Schlusswort von Diderot eingerahmt Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um seine Dissertation ausserten sich die Theologen nun emport und beschuldigten de Prades der Haresie Gegen de Prades erging ein Haftbefehl er floh nach Holland und schliesslich nach Berlin Die beiden schon publizierten ersten Bande der Encyclopedie wurden am 7 Februar 1752 verboten ebenso die noch ausstehenden Bande Chretien Guillaume de Lamoignon de Malesherbes Oberzensor der Censure royale griff schutzend ein 174 175 Malesherbes lenkte die Krise dergestalt um dass am 2 Februar 1752 mit einem Ratserlass arrets du Conseil lediglich Textstellen in den ersten beiden Banden identifiziert wurden welche auf die konigliche Autoritat zerstorerisch wirkten und den Geist der Unabhangigkeit und Revolte festigten und mit zweideutigen Begriffen die Grundlagen des Irrtums der Sittenverderbnis der Irreligion und des Unglaubens forderten Auswirkungen auf die Verbreitung der Encyclopedie hatte dies aber nicht waren doch die ersten beiden Bande schon an die Kaufer bzw Subskribenten ausgeliefert worden Vor allem wurde das Druckprivileg nicht zuruckgenommen Unterstutzung erhielt Malesherbes in dieser Angelegenheit auch von Mme de Pompadour 176 177 Danach jedoch wuchs der Druck der Gegner Im Jahre 1758 wurde das Verbot erneuert 1759 setzte Papst Clemens XIII das Werk auf den Index Inzwischen hatte die Regierung die Deviseneinnahmen schatzen gelernt die trotz des Siebenjahrigen Kriegs 1756 1763 durch den Verkauf der Encyclopedie aus ganz Europa hereinkamen und man ermutigte Diderot unter der Hand zum Weitermachen Der Mitherausgeber Jean Baptiste le Rond d Alembert zog sich 1759 aus dem Projekt zuruck An seine Stelle trat ab dem Jahr 1760 der sehr engagierte Louis de Jaucourt 178 Am 12 November 1764 entdeckte Diderot zufallig dass sein Verleger Andre Le Breton ohne Rucksprache in den letzten Textbanden Anderungen durch Auslassung ganzer Textpassagen und gravierende Textveranderungen vorgenommen hatte Obgleich Diderot zunachst jede weitere Zusammenarbeit mit ihm aufgeben wollte liess er es nicht so weit kommen In einem Brief an Andre Le Breton schrieb er Sie haben mich zwei Jahre lang feige betrogen Sie haben die Arbeit von zwanzig rechtschaffenen Mannern zerstort oder durch dummes Vieh zerstoren lassen die Arbeit von Mannern welche Ihnen ihre Zeit ihre Talente ihre Nachtwachen umsonst aus Liebe zum Guten und Wahren und in der einzigen Hoffnung geopfert haben einige wohlverdiente Achtung dafur zu erwerben deren Ihre Ungerechtigkeit und Ihre Undankbarkeit sie beraubt haben wird Denis Diderot Brief vom 12 November 1764 an A Le Breton 179 Anfang des Jahres 1766 kam der 17 Textband heraus in der Ausgabe der Encyclopedie aus dem Jahr 1772 war das Projekt schliesslich mit dem elften Band abgeschlossen Diderot widmete diesem Projekt 20 Jahre seines Lebens Er schrieb mehr als 3000 Artikel 180 bevor er das Projekt im Juli 1765 mangels Anerkennung voller Bitterkeit beendete Diderot zog sich zuruck und uberliess die Herausgabe der letzten Abbildungsbande seinen Nachfolgern die wie schon die ersten viel zum Ruhm des Unternehmens beitrugen Laut Vertrag mit den Verlegern sollte er 25 000 Livre fur die fertiggestellte Enzyklopadie erhalten 181 Uber diesen geringen Betrag fur eine zwanzigjahrige bzw vermutete zwolfjahrige Arbeit beklagte sich Voltaire in einem Brief vom 14 April 1760 an Jean Baptiste le Rond d Alembert 182 In der Encyclopedie methodique in 166 Banden von 1782 und 1832 von dem Verleger Charles Joseph Panckoucke und Mme Therese Charlotte Agasse 1775 1838 herausgegeben fand die Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers schliesslich ihre Neubearbeitung Erweiterung und Neuaufteilung in verschiedene Fachlexika Verlegerische und okonomische Aspekte Bearbeiten Andre Francois Le Breton und seine drei Geschaftspartner Antoine Claude Briasson Michel Antoine David und Laurent Durand unterzeichneten am Montag den 18 Oktober 1745 einen Gesellschaftervertrag traite de societe mit einem Startkapital von 20 000 Livre und einer Anteilsverteilung entsprechend den Einlagen Le Breton hielt einen Anteil von 50 Prozent die anderen je ein Sechstel 183 Viele der im 18 Jahrhundert publizierten Bucher erschienen in einer durchschnittlichen Auflage von 500 bis 1000 Exemplaren Der Prospectus der Encyclopedie im November 1750 erschienen war mit 8000 Exemplaren geplant Die Kaufer sollten zur Subskription aufgefordert werden Angekundigt wurden acht Textbande und 2 Bande mit Kupferstichen Sie sollten so der Plan in Abstanden von etwa einem halben Jahr erscheinen Somit hatte Band II im Dezember 1775 und Band III im Juni 1776 erscheinen mussen usw bis schliesslich im Dezember 1779 Band VIII der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden sollte Die Subskription sah eine Vorauszahlung von 60 Livre vor und bei Erhalt von Band I weitere 36 Livre fur die Bande II bis VIII 24 Livre und fur die beiden letzten Bande mit den Kupferstichen 40 Livre 184 Die Gesamtkosten beliefen sich rechnerisch auf 280 Livre legt man einen annahernden Umrechnungskurs von 1 Livre gleich 10 bis 12 Euro zugrunde beliefe sich der Gesamtpreis auf 3000 bis 3400 Euro 185 Tatsachlich erschienen dann der Band I im Juni 1751 Band II Januar 1752 Band III November 1753 Band IV Oktober 1754 Band V November 1755 Band VI Oktober 1756 Band VII November 1757 Band VIII bis XVII von 1765 bis Januar 1766 und im Jahr 1772 der letzte Band mit den Tafeln bzw Kupferstichen 186 In dieser ersten Version umfasste das Werk 60 660 Artikel Als Diderot im Jahr 1746 47 zu dem ursprunglichen Projektvorhaben der Ubersetzung der englischen Ausgabe Cyclopaedia or Universal Dictionary of the Arts and Sciences von Ephraim Chambers hinzutrat unter der verlegerischen Agide um Le Breton erhielt er fur seine Tatigkeit im Februar 60 Livre 45 Livre im Marz 90 Livre im April und 120 Livre im Juni Im Oktober 1747 aus dem ursprunglichen Vorhaben der reinen Ubersetzung war mittlerweile das eigenstandige Werk der Encyclopedie geworden handelten Diderot und d Alembert einen neuen Vertrag mit der Verlegergemeinschaft um Andre Francois Le Breton Antoine Claude Briasson Michel Antoine David und Laurent Durand aus Dieser sah vor dass Diderot 7200 Livre erhalten sollte 1200 Livre nach der Publikation von Band I und die weiteren 6000 Livre in einer Rate von 144 Livre in den folgenden Monaten Umgerechnet waren dies siehe oben etwa 78 000 bis 90 000 Euro 187 Als Diderot im November 1754 seine Familie und Bekannte in seiner Heimatstadt Langres fur eine langere Zeit aufsuchte gab ihm ein dort ansassiger Notar Dubois den Rat seinen Vertrag mit den Verlegern neu zu verhandeln Die neuen Konditionen sahen vor dass Diderot fur jeden fertiggestellten Band 2500 Livre und zum Abschluss des Encyclopedie Projekts noch einmal 20 000 Livre erhalten solle 188 Diderot erhielt vermutlich fur seine 25 jahrige Arbeit an der Encyclopedie rund 80 000 Livre was umgerechnet einem Durchschnittswert von 32 000 bis 38 000 Euro pro Jahr entspricht Die Pariser Verlegergemeinschaft unter Le Breton erzielte einen Gewinn von 2 5 Millionen Livre ein Jahrhundertverlagsgeschaft Weltweit wurden von der Encyclopedie bis zum Jahr 1789 rund 25 000 Exemplare in verschiedenen Ausgaben verkauft 189 Als sich das Encyclopedie Projekt auf seinem Hohepunkt befand waren eine grossere Anzahl Handwerker und andere Berufsgruppen direkt oder indirekt daran beteiligt Kupferstecher Zeichner Schriftsetzer Drucker und Buchbinder um nur einige zu nennen Die Encyclopedie umfasste von 1751 bis 1765 17 Bande mit Artikeln und von 1762 bis 1772 elf Bande mit Abbildungen 18 000 Seiten Text 75 000 Eintrage davon 44 000 Hauptartikel und 28 000 Nebenartikel mit insgesamt 20 Millionen Wortern Die Zielgruppe fur die kostspielige und umfangreiche Encyclopedie waren vermutlich beguterte und wahrscheinlich auch gebildete Menschen aus der Schicht der Bourgeoisie des Adels und des Klerus Ferner kann man vermuten dass die Zahl der Leser grosser war als die der Eigentumer Fruhe philosophische Werke Bearbeiten Neben der Encyclopedie hatte Diderot immer auch andere Werke in Arbeit So war die Ubersetzung von Shaftesburys Inquiry mehr als eine Ubertragung in die franzosische Sprache Schon an ihrem ausgreifenden Titel Principes de la Philosophie morale ou essai de M S sur le merite et la vertu Avec Reflexions 190 1745 zeigte sich der kommentierende Charakter dieser Arbeit die mit umfangreichen Begleittexten versehen war die Diderots eigene Position deutlich machten Schon 1746 hatte er im Anschluss an die Shaftesbury Ubersetzung seine Pensees philosophiques Philosophische Uberlegungen publiziert worin er erstmals materialistische und atheistische Vorstellungen eines radikalen Aufklarers entwickelte 1748 veroffentlichte er zudem den erotischen Roman Les bijoux indiscrets Die geschwatzigen Kleinode der ein Skandalerfolg wurde 191 In den Pensees sur l interpretation de la nature Gedanken zur Deutung der Natur 1754 betatigte sich Diderot als theoretischer Naturwissenschaftler 192 193 Der Text war ein Pladoyer fur das Prinzip des Experiments und gegen die rationalen Naturerklarungen der Cartesiens der rationalistischen Denker im Gefolge von Rene Descartes Diderot sieht den Erkenntnisprozess als Wechselwirkung zwischen Beobachtung kombinierender Reflexion und Experiment 194 Die Welt scheint ihm grundsatzlich erkennbar agnostizistische Positionen lehnt er ebenso wie eine ausschliesslich auf der Mathematik beruhende Naturerkenntnis oder deren Uberbetonung ab letzteres im Widerspruch zu D Alembert und dessen Essai sur les elements de philosophie 1759 Aber auch die kritische Wurdigung der philosophischen Positionen eines Pierre Louis Moreau de Maupertuis dargestellt in seinem Systeme de la nature ou Essai sur les corps organises zunachst 1751 in lateinischer Sprache als Dissertatio inauguralis metaphysica de universali naturae systemate und unter dem Pseudonym Dr Baumann aus Erlangen publiziert in dem jener sich mit der Leibniz schen Monadenlehre 195 und deren Bedeutung fur die Naturphilosophie auseinandersetzte flossen in Diderots Pensees sur l interpretation de la nature ein 196 197 Dieser gewissermassen aphoristisch in kurze Artikeln gegliederte Text legt der Erkenntnis drei Werkzeuge zugrunde die Naturbeobachtung die Reflexion und das wissenschaftliche Experiment In dieser Vorgehensweise war er der Philosophie von John Locke und Isaac Newton verbunden vgl Artikel XV 198 Ein Schwerpunkt der von Diderot in den Pensees sur l interpretation de la nature entworfenen Methodologie besteht darin auf der Basis der Beobachtung der empirischen Realitat jeweils provisorische Hypothesen aufzustellen die Ausgangspunkt neuer wissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungsobjekte sein sollen jedoch immer explizit als approximative als durch die Forschung wieder zu uberschreitende gesetzt werden Derselbe relative Gultigkeitsanspruch gilt auch bei Diderot fur die philosophischen Theorien die einen Gesamtentwurf als Synthese der Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften bieten sollen jedoch ebenfalls wieder gemass dem prinzipiell immer offenen Fortgang der Wissenschaften nur Haltepunkte des Denkens niemals Endpunkte sein durfen Ein wesentliches Merkmal der von Diderot postulierten Methode fur die Naturforschung besteht darin den Wert der Hypothesen der Gesamttheorien selbst der Spekulationen gegenuber dem von Newtons Postulat Hypotheses non fingo bedeutet sinngemass in der Experimentalphilosophie gibt es keine Unterstellungen gepragten Denkmodell seiner Zeitgenossen wieder zu rehabilitieren die Hypothesen in einen methodischen Kontext mit Beobachtung und Experiment zu stellen Ursula Winter Wissenschaftsmethodologie und Moral In D Harth M Raether Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklarung S 157 184 Im Artikel XXIV Grundriss der experimentellen Physik beschrieb Diderot deren Umfang und deren Aufgaben die experimentelle Physik beschaftigt sich im allgemeinen mit der Existenz den Eigenschaften und dem Gebrauch und definiert in der Folge diese und weitere daraus abgeleitete Begriffe Im Artikel XXIII differenziert er die Arten von Philosophie Wir haben zwei Arten der Philosophie unterschieden experimentelle und rationale Philosophie In den nachfolgenden Artikeln wurde aus beiden Aphorismen eine synthetische Schlussfolgerung gesucht Ab Artikel XXXI werden Beispiele und daraus abgeleitete Vermutungen formuliert 199 Uberhaupt war der Einfluss des Denkens von John Locke auf Denis Diderot nicht unerheblich dessen wichtigstes Werk fur den erkenntnistheoretischen Sensualismus An Essay Concerning Humane Understanding Versuch uber den menschlichen Verstand 1690 war von Pierre Coste schon im Jahr 1690 unter dem Titel Essai sur l entendement humain ins Franzosische ubertragen worden Auch Diderot geht wie die englischen Sensualisten von der sinnlichen Grundlegung der Erkenntnis somit auch des Vorrangs der experience uber die raison beim Erkenntnisvorgang aus 1749 kam die schon genannte philosophische Schrift Lettre sur les aveugles a l usage de ceux qui voient Brief uber die Blinden zum Gebrauch der Sehenden heraus in der Diderot ausgehend von der These dass ein blind Geborener siehe hierzu auch Visuelle Wahrnehmung keine Moglichkeit habe die Existenz Gottes zu erdenken dessen Existenz uberhaupt bezweifelt Diderot setzt sich in dieser Monographie mit den philosophischen Uberlegungen des blinden Cambridger Mathematikers Nicholas Saunderson auseinander dessen Gedanken stark von atheistischen Uberlegungen gepragt waren Doch war es William Molyneux der 1688 erstmals dieses sogenannte Molyneux Problem thematisierte 200 Diderot ubernimmt die Perspektive des Blinden und fordert von den Sehenden sich in dessen Einbildungskraft hineinzudenken In der Lettre sur les aveugles wurde so auch ein Wandel der Auffassung Diderots deutlich Die in den Pensees philosophiques vertretenen deistisch pantheistischen Anschauungen wurden zugunsten von starker materialistisch atheistischen Vorstellungen abgelost 201 202 1751 trug er zu einer Grundlegung der philosophischen Asthetik mit der Lettre sur les sourds et muets a l usage de ceux qui entendent et qui parlent Brief uber die Taubstummen zum Gebrauch der Horenden und Sprechenden bei Daneben thematisiert Diderot hier das Phanomen der Sprache und ihrer Verbindung mit der sinnlichen Umwelt In einer Art von metaphysischer Anatomie espece d anatomie metaphysique stellt er die sensualistische Uberlegung an wie ein Mensch seine Umgebung empfande wenn einzelne Sinnesorgane ausgeschaltet wurden und fragt wie er die Umgebung durch nur ein einziges Sinnesorgan wahrnehmen konne wie sich mithin die Welt in jedem einzelnen der Sinne darstellte 203 In der Lettre sur les sourds et muets entwirft Diderot ein Szenario bestehend aus einer Gruppe von funf Personen von denen jede uber nur einen einzigen Sinn verfugen wurde und jede glaubte die Welt in ihrer Gesamtheit zu erkennen Er folgert dass diese Personen dank ihres Bewusstseins Gedachtnisses und ihrer Abstraktionsfahigkeit durchaus in der Lage waren aus ihren unterschiedlichen Wahrnehmungen etwa einen Zahlbegriff zu generieren und auch in Kommunikation daruber zu treten Analoge Erfahrungen der verschiedenen Sinne konnten zu einem abstrakten Zahlenbegriff und so zu einem sinnvollen Dialog fuhren Andererseits mussten sich die kommunizierenden Personen wechselseitig fur verruckt halten denn eine jede beurteile mit ihrer einzelnen Sinnesleistung alles Im selben Jahr wurde Diderot neben D Alembert in die Konigliche Akademie der Wissenschaften Friedrichs II aufgenommen 204 Diderot zeigte sich insbesondere in seinen philosophischen Schriften von der Idee der Entwicklung geradezu begeistert 205 einer Idee die das gesamte Universum einbeziehe Aus dem materiellen Substrat entstehe alles Leben Materie konne damit auch lebendige Materie sein die damit Lebendiges und Empfindsamkeit sensibilite 206 zu entwickeln imstande sei ohne dass man in dieser Entwicklung oder Hervorbringung eine finale Kausalitat annehmen musse In der letzten Unzuganglichkeit dieser Finalitat zeigt sich dann auch das menschliche Unvermogen die Natur nach eigener Massgabe zu verstehen in der Annahme in dieser Unzulanglichkeit liege das Verbot die Natur unter der Vernunft und den Willen eines Gottes zu subsumieren Gott war damit als ein ins Unendliche hinein gesteigerter Mensch gedacht 207 Natur sei das Ganze der Kreis in dem alles Leben auseinander hervorgehe Dieses Ganze besitze eine zeitliche Abfolge eine Entwicklung so dass das Seiende in einen Zeitfluss gelange Er sah in der Materie die Substanz des Werdens die er sich aber weniger konkret vorstellte als etwa sein Freund Paul Henri Thiry d Holbach Wenn seine Naturinterpretation einerseits wissenschaftlich fundiert sein sollte war sie zugleich ein mit Gefuhl und Phantasie besetzter Entwurf der spater in ahnlicher Weise von Goethe eingefordert werden sollte Autor von Romanen und Dialogen Bearbeiten Der Roman ist eine fiktionale literarische Gattung die sich erst im 18 Jahrhundert vom Vorurteil zu befreien begann sie sei so einige zeitgenossische Betrachter frivol oberflachlich und sittenverderblich 208 Diderot arbeitete an Romanen und Erzahlungen die ruckblickend erstaunlich modern wirken und meist erst postum erschienen sind So verfasste er 1760 und 1761 den kirchenkritischen empfindsamen Roman La religieuse Die Nonne der den Leidensweg einer unfreiwilligen Nonne beschreibt und heute sein meistgelesenes auch verfilmtes Werk ist gedruckt erst 1796 Diderot war ein Bewunderer der Werke von Samuel Richardson und vieles aus dessen Romanen Pamela or Virtue Rewarded 1740 und Clarissa or The History of a Young Lady 1748 fand seinen Weg in La religieuse 209 Wahrend er an seinem Roman Le Neveu de Rameau arbeitete verstarb Richardson am 4 Juli 1761 In seiner Eloge de Richardson 1760 lobte er ihn dafur das Genre des Romans auf ein ernsthaftes Niveau gehoben zu haben Damit unterschied er sich von Voltaire aber auch von Rousseau die dem Erneuerer des englischen Romans ablehnend gegenuberstanden Man zahlte sie deshalb auch zu den anciens und nicht wie Diderot zu den modernes In seiner Leidenschaft fur Richardson machte Diderot gar seiner Vertrauten Sophie Volland Vorhaltungen da sie eine ablehnende Haltung gegenuber dem Roman Pamela einnahm 210 Uberhaupt war der Einfluss der englischen Literatur auf Diderot erheblich Waren seine ersten Publikationen noch Ubersetzungen von englischen Texten ins Franzosische denen sich die von Richardson beeinflusste La religieuse anschloss so sind an Jacques le fataliste et son maitre 1776 Parallelen zu Laurence Sternes The Life and Opinions of Tristram Shandy Gentleman 1759 1767 festzustellen 211 Sterne der zwischen 1762 und 1765 wahrend seiner Reise durch Frankreich und Italien mehrfach in Paris weilte und dort auch die Bekanntschaft von Baron d Holbach Diderot und anderen machte gilt als wichtige Anregung fur Jacques le fataliste 212 Bekannt ist dass Sterne seinen Verleger in London beauftragte ihm einige der schon fertiggestellten Bande seiner Ausgabe des Tristram Shandy zu ubersenden um sie Diderot zu schenken Spater schrieb Diderot an Sophie Volland dass er mit dem Tristram Shandy das narrischste weiseste frohlichste aller Bucher las Von 1760 bis etwa 1774 verfasste Diderot den experimentellen Roman Le Neveu de Rameau Rameaus Neffe erstmals gedruckt in Goethes deutscher Ubersetzung 1805 in einer franzosischen Ruckubersetzung 1821 im endlich wiederentdeckten Originaltext erst 1891 Der im Jahr 1773 begonnene und 1775 beendete 213 Roman Jacques le fataliste et son maitre wurde 1778 bis 1780 in der handschriftlichen Zeitschrift Correspondance litteraire veroffentlicht im Druck erst 1796 erschienen 214 Als Rahmenhandlung wahlte Diderot die neuntagige Reise des Dieners Jacques mit seinem Herren zu einer Amme um dort die Schulden fur die Pflege eines ihm unterschobenen Kindes auszugleichen 215 Die Reise bietet den Anlass weitere Geschichten einzuflechten Das Verhaltnis zwischen dem von der Determiniertheit aller Ereignisse uberzeugten aber lebenstuchtigen und aktiven Diener Jacques und seinem an die Willensfreiheit glaubenden aber lethargischen und passiven Herrn inspirierte Hegel zu seiner in der Phanomenologie des Geistes entfalteten Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft ebenso wie ihn der zwiespaltige Protagonist des Neveu de Rameau zur Unterscheidung von Ansichsein und Fursichsein anregte In Diderots unveroffentlichten Schriften mit satirischer Tendenz zeigen sich deutliche Zweifel am optimistischen aufklarerischen Weltbild das er mit der Encyclopedie offentlich vertrat Sein einstiger Freund und spaterer Widersacher Rousseau warf Diderot vor er habe ihn vom Optimismus abgebracht Fur Diderot war das Schreiben in Dialogform sowohl in Theaterstucken als auch in Essays sehr wichtig Er entwickelte seine Gedanken im Austausch mit einem virtuellen Gegenuber Diese imaginaren Gesprachspartner hiessen bald Zuhorer auditeur bald Leser lecteur oder Gesprachspartner Mit der Zeit zeigten sich hier zudem ein Wandel Wahrend die Dialogpartner im Entretien entre D Alembert et Diderot 1769 als Teil der Trilogie des Le Reve de D Alembert und im Le Neveu de Rameau 1769 noch konkrete Personen waren wurden sie in der Erzahlung Ceci n est pas un conte 1773 zum abstrakten Gesprachspartner interlocuteur womit der Partner nur noch wenige personliche Zuge aufwies um die konkrete Personalitat schliesslich in den Supplement au voyage de Bougainville 1772 als Gesprach zwischen A und B noch weiter aufzuheben 216 Uberlegungen zur Sprache Bearbeiten Diderot fasste den Begriff Sprache sehr weit Gestik und Mimik gehorten dazu die nonverbale Kommunikation allgemein speziell die melodisch rhythmische Stimmfuhrung allgemeiner die Prosodie Die artikulierte Sprache war fur Diderot ob gesprochen oder geschrieben nur eine der Formen des menschlichen Ausdrucks Er ist hier einig mit Etienne Bonnot de Condillac 217 Diderot kann als Sensualist beschrieben werden der auch unter dem Einfluss des Enzyklopadisten Charles de Brosses stand 218 Seine Uberlegungen zur Entwicklung der Sprache legte er in der Lettre sur les sourds et muets a l usage de ceux qui entendent et qui parlent 1751 dar 219 Er antwortet hier auch auf Charles Batteux Schriften Les beaux arts reduits a un meme principe 1747 und Lettres sur la phrase francaise comparee avec la latine 1748 Ein weiterer wichtiger Diskutant war der Mitarbeiter an der Encyclopedie und Begrunder des sprachtypologischen Ansatzes Nicolas Beauzee 220 Die Sprachentwicklung sah Diderot als Prozess an in dem Gebarden zunehmend durch Worter ersetzt werden Wenn es um die Mitteilung von Emotionen ausserordentlichen Empfindungen oder extremen seelischen Zustanden ging gab er jedoch den Gebarden der gestischen Sprache den Vorrang gegenuber der gesprochenen der Wortsprache 221 Sprache ist bei ihm mehr an die Emotionalitat die Affekte und somit an Dichtung und Musik angelehnt als an rationales Denken und Logik In seiner Lettre sur les sourds et muets versucht Diderot die Unterscheidung zwischen einer naturlichen Ordnung der Sprache zu einer artifiziellen Sprache nachzuzeichnen Ausgehend von der Unterscheidung der naturlichen Objekte der Wahrnehmung weist er den Adjektiven eine besondere Rolle zu Sie fuhre in den naturlichen Sprachen zu den Substantiven gewissermassen von den Eigenschaften zu den Objekten Auch die Sprache der Gebarden folge diesem Prinzip In seinen Reflexionen die eine naturlichen Sprache eine artifiziellen Sprache voraussetzt verdeutlicht Diderot die Grundproblematik der Sprachentstehungstheorien Denn wie gelangt man zur Unterscheidung der Objekte der Wahrnehmung ohne uber Zeichen zu verfugen Und woraus entwickelt man die Kriterien die von den Adjektiven oder Eigenschaften ausgehend zur Bildung von Substantiven aus Ausdruck von Ideen fuhre 222 Er setzte sich auch mit den Uberlegungen einer allgemeinen Syntax des Denkorgans auseinander Bis in die Zeit der Aufklarung hinein dachte man dass in der Sprache auch die Grundkategorien der Logik enthalten seien Anders formuliert man war uberzeugt dass das Wort auch die Sache wiedergebe mit ihr also unmittelbar zusammenhange oder in moderne Terminologie ubersetzt dass zwischen Signifikant die sprachliche Form und Signifikat der sprachlichen Inhalt eine Wesenseinheit bestehe Diderot beschaftigte sich mit dem Begriff der Inversion 223 die einen zentralen Aspekt der Grammatik von Port Royal im 18 Jahrhundert darstellte Auch mit den Uberlegungen von Cesar Chesneau Du Marsais und de Condillac hierzu setzte er sich auseinander 224 Fur Diderot gab es eine ursprunglich naturliche eine eigenschaftszentrierte und eine spatere dingzentrierte Wortstellung Auch er sah in der Inversion welche allen Hochsprachen zu eigen sein sollte einen Ruckgriff auf die ursprunglich naturliche Wortstellung Diderot nimmt bei seinem Theorieentwurf die Position eines Nominalisten ein Er negiert jeglichen originaren Zusammenhang zwischen dem Wort und dem Gegenstand 225 Batteux Du Marsais und de Condillac nahmen an die ersten Bezeichnungen seien durch Nachahmung von Lauten Lautmalerei gebildet worden Diderot meint dagegen der Bezug einer Lautausserung zu einer Sache die dadurch bezeichnet werden soll sei zunachst durch Gebarden hergestellt worden es gebe eben keine dem Gegenuber unmittelbar verstandliche Beziehung zwischen Lautausserung und Sache Zudem nimmt er eine Entwicklung des Bestandes formbarer Laute an mit einfach sprechbaren Lauten beginnend seien die Artikulationsorgane durch Einubung sukzessive auch zur Bildung schwerer formbarer fahig geworden Dieses ursprungliche Stadium des Sprachgebrauchs nennt er langage animal Es sei der Zustand eines Nebeneinanders von Lauten und Gebarden 226 Dieses Stadium werde allmahlich abgelost von dem der langue naissante Der zum gegenseitigen Verstandnis benotigte Wortschatz sei dabei im Wesentlichen entstanden Zunachst sei durch nur einen Sinn Wahrnehmbares bezeichnet worden Gegenstandseigenschaften also die ersten Worte seien daher uberwiegend Adjektive gewesen Dann seien beginnend mit den durch mehrere Sinne erfassbaren Gegenstanden Substantive gebildet worden Durch Abstraktion von den sinnlich erfassbaren Eigenschaften seien schliesslich weitere allgemeinere Begriffe entstanden Damit seien Artikel Substantive Adjektive und Verben vorhanden es fehlten noch die Deklination und die Konjugation Auf dieser Stufe seien Gestik und Mimik noch unverzichtbar fur das Verstandnis der sprachlichen Aussagen Schliesslich bilde sich die langue formee Alle Teile der sprachlichen Aussage sind jetzt syntaktisch verknupft Gebarden fur das Verstandnis nicht mehr notwendig 227 Fur Diderot waren letztlich die temporalen Strukturen in den unterschiedlichen Sprachen von entscheidender Bedeutung Er beschrieb den Ubergang von der langue naissante zur langue formee mit dem Begriff der Harmonien hierunter verstand er die Klangqualitaten die Rhythmik in der Verbindung von Vokalen und Konsonanten sowie in der Syntax also der Anordnung der Worte Die Gleichzeitigkeit beider Harmonien erzeuge die Poesie Fur Diderot sind Sprache und Worter immer an Erfahrungen Konnotation oder Assoziationen gebunden und formen somit das menschliche Denken Seine Annahmen zur Theorie der Wahrnehmung und des Schonen Bearbeiten In einem Brief vom 7 Juli 1688 an John Locke warf William Molyneux folgendes Problem auf das Molyneux Problem Dublin 7 Juli 1688 Ein Problem gestellt an den Autor des Essai Philosophique concernant l Entendement humain Angenommen Ein erwachsener blind geborener Mann der gelernt hat mit seinem Tastsinn zwischen einem Wurfel und einer Kugel aus demselben Metall und nahezu gleicher Grosse zu unterscheiden und der mitteilen kann wenn er den einen oder die andere betastet hat welches der Wurfel und welches die Kugel ist Angenommen Wurfel und Kugel seien auf einem Tisch platziert und der Mann sei sehtuchtig geworden Die Frage ist Ob er in der Lage ist durch seinen Sehsinn bevor er diese Gegenstande beruhrt hat sie zu unterscheiden und mitteilen kann welches die Kugel und welches der Wurfel ist Wenn der gelehrte und geniale Autor der oben genannten Abhandlung denkt dieses Problem sei der Beachtung und Antwort wurdig moge er die Antwort zu jeder Zeit weiterleiten an jemanden der ihn sehr wertschatzt und Sein untertanigster Diener ist William Molyneux High Ormonds Gate in Dublin Irland 228 Vorausgesetzt so Diderot der Blinde konne nach einer gelungenen Augenoperation deutlich genug sehen um die einzelnen Dinge voneinander zu unterscheiden ware er dann sofort in der Lage den Dingen die er erfuhlte den gleichen Namen zu geben wie denen die er nunmehr sah Was konne jemand aussagen der es nicht gewohnt sei sich zu uberlegen und auf sich selbst zu besinnen Der vormals Blinde sei sehr wohl in der Lage etwa einen geometrischen Korper wie etwa eine Kugel von einem Wurfel zu unterscheiden Nach der Meinung von Diderot benotige ein vormals Blindgeborener keineswegs seinen Tastsinn jedoch mehr Zeit damit sich sein Sehsinn an seine Aufgabe adaptieren kann Diderot ging also keineswegs davon aus dass zur Losung des Molyneux Problem eine Zuhilfenahme des Tastsinns unerlasslich sei Er nahm an dass es gebildeten Personen die in Philosophie Physik bzw im Fall der geometrischen Korper in Mathematik ausgebildet waren leichter falle erfuhlt wahrgenommene Dinge in Ubereinstimmung zu bringen mit den Ideen die er durch den Gefuhlssinn gewonnen hat und sich von der Wahrheit ihres Urteils zu uberzeugen Er nahm an dass dieser Prozess bei Personen die im abstrakten Denken geschult seien wesentlich schneller verlaufe als bei Personen die wenig gebildet seien und keine Ubung in der Reflexion hatten Diderot kommt in seinem Brief uber die Blinden zum Gebrauch fur die Sehenden Lettre sur les aveugles a l usage de ceux qui voient von 1749 zu der Annahme die Qualitat der Perzeption sei unabhangig von der Anzahl der Sinnesorgane Dahinter steht eine empiristische Position denn uber die Sinne gelangen die Wahrnehmungen in das sensorium commune das gemeinsame Sensorium Er zeichnet fur dieses sensorium commune im Reve de D Alembert 1769 eine Metapher die Spinne als Gehirn gedacht in welchem alle Impressionen und Wahrnehmungsinhalte zusammenlaufen und das Spinnennetz denn alle Fasern der Sinne munden an der Spinne und die Beruhrungen des Netzes rufen bei jener entsprechende Reaktionen hervor Wenn die Wahrnehmung aber unabhangig von der Zahl der Sinne sei stelle sich die Frage nach der Sekuritat und Zuverlassigkeit des Wahrnehmungsprozesses Denn im Ergebnis ware der Inhalt der Wahrnehmung unabhangig von der Art des Sinnesorgans abstrakt wurden uns die Inhalte kein wahrheitsgetreues Abbild der Wirklichkeit liefern sondern nur Realitaten in abstrakten Zeichen die wir dank der Erfahrung experience interpretieren konnten Die durch die Sinnesempfindung vermittelte Gesamt Realitat aus der Wirklichkeit ist fur Diderot keine absolute sondern habe nur den Charakter einer relativen Bedeutung Denn ein jeder Sinn konstituiere eine eigene Unter Realitat welche erst in ihrer Kombination zusammen eine Vorstellung des Menschen zur Wirklichkeit ermoglicht Fehlende Sinneseinrichtungen fuhrten deshalb notwendigerweise zu einer Modifikation der Gesamt Realitat welche in ihrer Konsequenz eine Anderung der geistigen und ethischen Befindlichkeiten des Menschen zur Folge hatte einen Standpunkt den er insbesondere in seinem Brief uber die Blinden entwickelt hat 229 Hierin steht er im Widerspruch zu Charles Batteux dieser schrieb in seinen Les beaux arts reduits a un meme principe 1773 dass die Kunste Nachahmungen seien die durch die menschlichen Sinne vermittelten wurden Eine solcherart nachgeahmte Natur biete sich nicht ihrem Wesen nach dar sondern in ihrer Erscheinung Diese Nachahmungstheorie sieht Batteux fur allen Kunste als Grundlage an mit anderen Worten gelten die gleichen asthetischen Gesetze fur die Dichtung wie fur die Malerei und die Musik Diderot wendet sich gegen solch eine vereinheitlichende Theorie der Kunste in seiner Lettre sur les sourds et muets 1751 Im Artikel zum Schonen Beau stellt Diderot seine Ansichten uber das Schone in einer ausfuhrlichen Erorterung dar er erschien im zweiten Band der Encyclopedie im Jahr 1751 Dieser Aufsatz wurde schon 1750 als Vorabdruck separat publiziert und deutet an dass er ihm bedeutsam genug erschien ihn unabhangig der Offentlichkeit zuganglich zu machen Er enthalt alle wichtigen Uberlegungen zur diderotschen Asthetik Das Schone erscheint in der Wahrnehmung der betrachtenden Person dabei war Diderot uberzeugt dass der schone Gegenstand diese Wirkung selbst erzeugen konne Diderot lehnt die Vorstellung eines objektiven Schonen ab durch sein methodisches Vorgehen zur Erlauterung seiner Gedanken machte er deutlich dass der Akzent auf der Wahrnehmung der Beziehungen rapports liege Schonheit stand fur Diderot in unmittelbarem Zusammenhang mit einem abstrahierenden Begriff der Kunst Wenn man als Ziel fur die bildenden und darstellenden Kunste des 18 Jahrhunderts insbesondere die Nachahmung der Natur sah man suchte die sujets in der Wirklichkeit und ubergab die gestalterische Umsetzung normativen Regeln dann war der Massstab der Bewertung die Natur selbst und hierbei eine moglichst vollkommene Abbildung sprich Schaffung einer kunstlerischen Realitat die dadurch den grossten Gehalt an Schonheit und damit Wahrheit enthalte Diderot unterschied zwischen den Formen in den Dingen und den Gestalten unserer Vorstellung Nicht unser Verstand legt die Formbeziehung in die Dinge sondern er bemerkt nur die Beziehungen zwischen beiderlei Gestalten Schon sei alles was im Verstande die Vorstellung von Beziehungen rapports eloignes innerhalb einer als Einheit begriffenen Mannigfaltigkeit zu wecken vermag eben als Ausdruck eines abstrahierenden Begriffs der Kunst Einer Mannigfaltigkeit die in der durch ein Netz von Verbindungen organisierten Wirklichkeit versteckt sei Schonheit sei kein absoluter Wert abhangig davon ob der zu betrachtende Gegenstand fur sich oder aber mit anderen Gegenstanden seiner Art zu beurteilen ist ergeben sich verschiedene Qualitaten von Schonheit Diderot differenzierte zwischen einem realen Schonen beau reel auch Schones ausser mir beau hors de moi und einem wahrgenommenen Schonen beau relatif auch Schones in Beziehung auf mich beau par rapport a moi Eine Schonheit als beau reel bestehe in den harmonischen Verhaltnissen aller seiner Teile zum Ganzen das beau relatif eines Gegenstandes hingegen grunde sich in einer hoheren Anzahl von rapports und stelle damit einen hoheren Grad der Schonheit dar Diderot gibt zu bedenken dass Schonheit kein absoluter Wert sei ein Werturteil des Schonen komme den Gegenstanden somit nur unter der Voraussetzung zu dass menschliche Betrachter existierten welche aufgrund der Ahnlichkeit ihrer physischen und psychischen Konstitution ein solches Werturteil fallen konnten Der Akt kunstlerischer Aneignung war fur ihn der wissenschaftlichen Erkenntnis verwandt So sei fur beide sinnlichen Vorgange oder Beziehungen zum Gegenstand die Wahrheit das Ziel Dies werde erreicht durch eine Ubereinstimmung des Urteils bzw in der Schonheit etwa des Bildes mit der Sache 230 Der Grad an Schonheit eines Gegenstandes steigt wenn mehr als eine Beziehung rapport erkannt werden kann Aber dieser Zuwachs sei dadurch begrenzt dass die Anzahl der Beziehungen beliebig oder auch unubersichtlich seien Fur Diderot ist die Wahrnehmung von Beziehungen die Grundlage des Schonen dabei sei die alltagliche Natur gewissermassen das erste Modell der Kunst Diderot verstand unter Natur die gesamte Wirklichkeit diese enthalte auch das alltagliche menschliche Dasein er lenkte die Aufmerksamkeit dabei auf samtliche zwischenmenschlichen Facetten 231 Der Kunstkritiker Bearbeiten Im Jahr 1665 initiierte die Academie royale de peinture et de sculpture eine Kunstausstellung welche dann ab dem Jahr 1667 einer grosseren Offentlichkeit zuganglich gemacht wurde und in mehr oder weniger regelmassigen Abstanden stattfand Diese Ausstellungen fanden ab dem Jahr 1699 in der Grande Galerie du Louvre auch Cour Carree statt man nannte sie kurz le Salon Dieser Salon diente im Verein mit Pariser Galeristen ebenso dem Kunstverkauf 232 233 Ab dem Jahr 1759 besuchte Diderot haufig zusammen mit Sophie Volland bis zum Jahr 1781 diese Salons und beschrieb seine Impressionen und Reflexionen in insgesamt neun Salons Mehr noch in den Jahren hiernach beschaftigte er sich mit Kunstgeschichte sowie den Techniken der Malerei und wurde einer der ersten professionellen Kunstkritiker mit den neun Artikeln die er zwischen 1759 und 1781 uber die Pariser Salons fur die handschriftlich verbreitete Zeitschrift Correspondance litteraire philosophique et critique seines Freundes Melchior Grimm verfasste 234 235 Im Jahr 1759 schrieb Diderot seinen ersten Salon mit nur acht Seiten nieder Jener aus dem Jahr 1761 wies schon 50 Seiten auf und die der Jahre 1763 bis 1767 waren nicht nur noch umfangreicher geworden sondern zeigten auch deutlich seine Entwicklung oder Individuation zum Kunstkritiker Diderot erwarb nicht nur Sachkenntnis sondern zahlte mehrere Maler zu seinem Freundeskreis In Diderots Salons von 1769 1775 und 1781 ist eine Stagnation in seiner Bewertung der bildenden Kunst bemerkbar Grundsatzliches zu seinen Reflexionen beschrieb er aphorismenartig in der Monographie Pensees detachees sur la peinture la sculpture l architecture et las poesie 1772 Er war zum Kenner der Malerei geworden konnte technische Details Bildgestaltung und Arrangement ebenso erortern wie Wirkungen welche die Gemalde hervorriefen Es waren die kunstlerischen Produktionen eines Francois Boucher Jean Honore Fragonard Louis Michel van Loo Charles Andre van Loo Jean Simeon Chardin oder Claude Joseph Vernet die ihn zu seinen asthetischen Reflexionen anregten so unter dem Begriff le beau in seiner Encyclopedie In den Gewichtungen der einzelnen Kunstgattungen zeigten sich Parallelen zu der Theatertheorie So sah er zwar in der Genremalerei also der Darstellung alltaglicher Handlungsszenen nur einen simple imitateur copiste d une nature commune und fur die klassische Historienmalerei einen createur d une nature ideale et poetique aber in seinen Pensees detachees sur la peinture la sculpture l architecture et la poesie 1772 fuhrte er folgendes aus Mir scheint die Einteilung der Malerei in Genre und Historienmalerei sinnvoll zu sein aber ich wunschte dass man bei dessen Einteilung etwas mehr die Natur der Dinge in Betracht zoge Die Bezeichnung Genremalerei wendet man ohne jeden Unterschied sowohl auf solche Maler an die sich mit Blumen Fruchten Tieren Hainen Waldern und Bergen beschaftigen wie auch solche die ihre Szenen aus dem alltaglichen hauslichen Leben nehmen Teniers Wouwerman Greuze Chardin Loutherbourg und selbst Vernet heissen Genremaler Ich dagegen versichere dass der Vater der seiner Familie vorliest der Undankbare Sohn und die Verlobung von Greuze und die Seestucke von Vernet die alle Arten von Verwicklungen incidents und Szenen darbieten fur mich in demselben Masse Historienbilder sind wie die Sieben Sakramente von Poussin die Familie des Darius von Le Brun oder die Susanna von Van Loo Denis Diderot Pensees detachees sur la peinture la sculpture l architecture et la poesie 1772 236 Man entnimmt dem Zitat dass letztlich bestimmte Formen der Genremalerei das Sentiment des Betrachters mehr ansprechen konnten Weil sie nicht exklusiv sind konnten sie Allgemeinmenschliches deutlicher zeigen 237 Fur Diderot werde die Schonheit in der bildenden Kunst les beaux arts durch folgende Bedingungen zum Ausdruck gebracht werden Bei der Bildgestaltung sollten nicht mehr als zwei Handlungen oder Handlungssequenzen in einer Komposition verfolgt werden Auf eine konfuse Kombinationen von Motiven solle verzichtet werden Durch die Malerei aber auch der Bildhauerei wiedergegebenen Ereignissen mussten im grossen Masse realistisch sein In jedem Sujet sah Diderot gewissermassen eine literarische Situation die im Sinne einer zeitlichen Abfolge eine Davor und ein Danach hat Fur Diderot gilt es durch unvoreingenommene methodische Betrachtung der Kunstwerke eine Beurteilung zu erreichen Er legte keine universellen und zeitlosen Massstabe bei seiner Betrachtung zu Grunde jedoch zieht er die Darstellung des Ursprunglichen und Alltaglichen dem Idealisierten und Uberhohten vor Die sinnliche Bildwirkung das Sentiment des Betrachters ist fur ihn von grosserer Bedeutung als die Beurteilung des Grades der technischen Vervollkommnung Diderot fasste sein Verstandnis der Kunst seine Kunsttheorie in einer Vielzahl von Briefen und Essays in literarischen Zeitschriften oder Salonbeschreibungen 238 Es existiert somit keine koharente Kunsttheorie von ihm siehe auch Asthetik Vielmehr schrieb er uber die Kunst in Form von Reflexionen seiner eigenen subjektiven Empfindungen und Vorstellungen Hierdurch entstand eine Unmittelbarkeit eine grosse Nahe zu dem betrachteten Kunstobjekt welche sich in seinen erlauternden Beschreibungen und seiner Wirkung auf den Betrachter zeigt 239 Diderot erwahnt die Werke von Anna Dorothea Therbusch u a sein Portrat und dessen Entstehung in seiner Correspondance litteraire von 1767 Sein Wirken als Kunstagent fur die russische Zarin Bearbeiten Nach dem durch Friedrich Melchior Grimm und Dmitri Alexejewitsch Golizyn vermittelten Verkauf der Diderotschen Bibliothek an die russische Zarin Katharina II im Marz 1765 werden Diderots postalische Kontakte zur Zarin dichter Er wurde nun neben der Anstellung als Bibliothekar seiner eigenen Bibliothek daruber hinaus noch zum kaiserlichen Kunstagenten bestimmt 240 und im Jahr 1767 zum Mitglied der Russischen Kaiserlichen Kunstakademie russisch Imperatorskaya Akademiya hudozhestv ernannt 241 So vermittelte Denis Diderot zusammen mit Dimitrij Alexejewitsch Golyzin und Baron Grimm u a die Sammlung Crozat Sie war ursprunglich unter den Anstrengungen von Pierre Crozat entstanden und im Jahr 1772 mit der Unterstutzung von Denis Diderot nach Sankt Petersburg verkauft worden so dass die Sammlung Crozat sich heute dort grosstenteils in der Ermitage befindet Diese einzigartige Sammlung sie enthielt Werke von Peter Paul Rubens Rembrandt van Rijn Raffael da Urbino Tizian u a ging zunachst auf Crozats Neffen Louis Francois Crozat 1691 1750 uber und nach dessen Tod erhielt Louis Antoine Crozat Baron de Thiers 1699 1770 die Kunstsammlung der sie mit seiner eigenen Kollektion vereinigte die vor allem franzosische und niederlandische Kunstler enthielt Spater erbte er noch die Bildersammlung seines jungeren kinderlosen Bruders Joseph Antoines Baron de Tugny 1696 1751 und fuhrte die Sammlungen zusammen Auch setzte Louis Antoine Crozat die Sammeltatigkeit fort und bereicherte die Sammlung erneut 242 Die Zarin liess sich vor dem Ankauf noch von Etienne Maurice Falconet beraten letztlich wurde im Oktober 1771 die Sammlung bzw mehr als 400 Gemalde von Katharina II fur 460 000 Livre erworben Zum Dank fur die Vermittlung erhielt Diderot edle Zobelfelle aus denen er sich einen Wintermantel fertigen liess Aus der Sammlung der Madame Marie Therese Rodet Geoffrin erwirbt Diderot im Jahr 1772 zwei Gemalde fur die Zarin Mme Geoffrin gab sie 1754 bei Charles Andre van Loo fur sich in Auftrag 243 Die Sammlung von Francois Tronchin 1704 1798 244 wurde ebenfalls von Diderot vermittelt sie enthielt fast hundert Gemalde u a von Philips Wouwerman Nicolaes Pietersz Berchem und Gabriel Metsu Diderot und das Theater Bearbeiten Mit Pierre Augustin Caron de Beaumarchais 245 zahlte Denis Diderot zu den Erfindern des burgerlichen Trauerspiels Mit dem franzosischen Buhnendichter Michel Jean Sedaine war er freundschaftlich verbunden beider Ansichten uber das Drama glichen sich Er bewunderte Samuel Richardsons Romane Pamela or Virtue Rewarded 1740 und Clarissa or The History of a Young Lady 1748 so in seiner Schrift Eloge de Richardson 1760 da es diesem gelungen sei moralische Themen anschaulich und spannend am alltaglichen Geschehen und seinen Mitmenschen darzustellen 246 Seine Romane liessen den Leser vergessen dass es sich um eine Fiktionen handele An Richardsons Werken erarbeitete sich Diderot seine Lehre vom realistischen Detail roman realiste 247 Es seien in die Handlung eingebetteten Einzelheiten die zur Authentizitat des Gesamten beitrugen Denn die Kunst eines Dichters oder eines Malers sei es durch Detailtreue dem Leser oder Betrachter die Realitat nahe zu bringen 248 Diderot wahlte haufig die Form des Dialogs als Ausdrucksmittel fur seine Gedanken ihm war zudem und dies nicht nur als einem der bedeutendsten Kunstrezensenten seiner Zeit ein Sinn fur das Szenische und Gestische in hohem Masse zu eigen Er verfasste mehrere Dramen die heute wegen ihrer ereignisarmen wenig an der Wahrscheinlichkeit interessierten Handlung zwar kaum mehr aufgefuhrt werden zu ihrer Zeit dank ihrer eindringlichen Darstellung widerspruchlicher Gefuhle und innerer Konflikte wie auch dank ihrer durch die burgerlichen Sujets ausgedruckten Realitatsnahe erfolgreich waren 249 Am bekanntesten wurden Diderots drames bourgeois Le Fils naturel ou Les epreuvres de la vertu Der naturliche Sohn 1757 der seine Urauffuhrung im Jahr der Publikation auf dem Anwesen des Herzogs d Ayen in Saint Germain en Laye erlebte und Le Pere de famille Der Familienvater 1758 der zunachst im Jahr 1760 in Marseille am 18 Februar 1761 dann erstmals in Paris durch die Comediens francais aufgefuhrt wurde Beide Dramen sind von burgerlichen Familienkonflikten gepragt In Le Fils naturel ringt ein junger Mann sich tugendhaft dazu durch seinem Freund diejenige Frau zu uberlassen in die er sich wider Willen verliebt hat und die sich ihrerseits magisch von ihm angezogen fuhlt sich aber zuletzt als seine Halbschwester herausstellt In Le Pere de famille gestattet ein Vater der eigentlich nur eine passende Konventionalehe fur seine beiden Kinder anstrebt diesen nach langen inneren Konflikten die von ihnen gewunschten Liebesheiraten die sich nachtraglich als gesellschaftlich akzeptabel erweisen Wichtiger noch als die Stucke wurden die dramentheoretischen Essays die Diderot seinen beiden Dramen anfugte so Entretiens sur le fils naturel als Epilog des im Titel genannten Dramas und De la poesie dramatique als Erganzung zum Pere de famille Sie begrundeten das neue Genre auch theoretisch als ausserhalb der traditionellen Gattungen Tragodie und Komodie angesiedeltes drame bourgeois burgerliches Trauerspiel das besser als jene die Realitat der Epoche darstellen und selbstverstandlich keine Verse sondern Prosa verwenden sollte 250 Der konservativ royalistische Publizist Elie Catherine Freron war einer der Zeitgenossen die versuchten Diderot mit zum Teil unredlichen Mitteln anzugreifen So bezichtigte er ihn etwa des Plagiats einiger seiner Theaterstucke und produzierte oder besser konstruierte hierzu Beweise 251 Diderots Theatertheorie Bearbeiten Bedeutsam fur die Entwicklung des Theaters Pariser Jahrmarktstheater Comedie Francaise wurde Diderot weniger durch die Auffuhrung der Dramen selbst die in Frankreich kaum in Gang kam als vielmehr durch sein theoretisches Werk in dem er sich um eine Erneuerung der zeitgenossischen Dramatik bemuhte 252 In der franzosischen Dramatik des 18 Jahrhunderts dominierten hofische Themen und Inszenierungen 253 Diderot wollte hingegen fur das sich emanzipierende Burgertum schreiben und war daher bemuht ein burgerliches Trauerspiel als neues Theatergenre von ihm auch genre serieux genannt zu etablieren 254 Das Theater sollte Themen behandeln wie sie im alltaglichen Leben vorkamen und von den gewohnlichen gleichsam privaten Gefuhlen der Menschen ausgehen um so eine Erneuerung der dramatischen Kunst zu erreichen Das drame serieux fuhrte damit gewissermassen zur Auflosung der strengen Gattungsgrenzen zwischen Komodie und Tragodie Allerdings griff Diderot nicht zu einer Addition der Extreme um die Trennung der Genres in Tragodie und Komodie zu uberwinden Seine Stucke verzichteten sowohl auf prononciert komische Elemente als auch auf das deklamatorische Pathos der Tragedie Ebenso entfielen die Dienerrollen als Erinnerungen an jenen Standesunterschied der die beiden Genres wahrend des Ancien Regime mit Notwendigkeit trennte Standeklausel Die von ihm vorgeschlagene dramatische Form siedelt er zwischen dem klassizistischen Schauspiel comedie classique und der Komodie die er wiederum differenziert in eine ernsthafte comedie serieuse und eine lustige Komodie comedie gaie Diderot fordert dass der Dichter weder im Drama noch in den Dialogen der Romane die eigene Stimme erheben durfe vielmehr musse er den Figuren eine ihrem Charakter und ihrer Situation angemessene Sprache und ebensolchen Ausdruck verleihen Ein ergreifendes Theater so Diderot lebe im Ubrigen weniger vom gesprochenen Wort als von der mimischen Expression es habe in Prosa zu stehen da im Alltag niemand in Versen spreche Zugleich sollten die soziale Rolle und Funktion der Charaktere so auch ihr burgerliches Berufsleben starker in das Buhnenwerk einbezogen werden 255 Diderot war damit eher dem Schaffen des englischen Dramatikers George Lillo 1691 1739 verpflichtet als dem Theater Shakespeares 256 Ein zentrales Thema der franzosischen Schauspieltheorie im 18 Jahrhundert war die Frage nach der sensibilite Inwieweit sollte der Schauspieler die Gefuhle der darzustellenden Figur mitempfinden also dem Prinzip der Gefuhlsschauspielerei folgen Hier mass sich die schauspielerische Leistung an dem notigen Empfindungsvermogen Auch Diderot folgte zunachst in seinen fruheren Schriften dieser Auffassung zur Schauspielerei Im Jahr 1764 war der englische Schauspieler und Freund von d Holbach David Garrick 257 zu einem Gastspiel in Paris In den Jahren von 1769 bis 1770 publizierte Fabio Antonio Sticotti 1676 1741 sein Garrick ou les acteurs anglois Diderots Rezension der franzosischen Ausgabe Beobachtungen uber das kleine Buch mit dem Titel Garrick oder die englischen Schauspieler Observations sur une brochure intitulee Garrick ou Les acteurs anglais 1770 zeigt eine geanderte Auffassung Er hatte sie bereits in einem Brief an Melchior Grimm vom 14 November 1769 dargelegt Es gebe ein schones Paradox es sei die Empfindsamkeit sensibilite die einen mittelmassigen Schauspieler hervorbringe mehr noch aber die extreme Empfindsamkeit die einen bornierten Schauspieler erzeuge und nur der kalte Sinn und Kopf die einen grossartigen Mimen mache Diderot wurde zum Befurworter der Theorie dass ein Schauspieler zur darzustellenden Figur bewusst Distanz halten solle also dem Prinzip der Reflexionsschauspielerei folgen musse 258 Im Dialog Paradoxe sur le comedien Das Paradoxon des Schauspielers den er von 1770 bis 1773 schrieb distanzierte er sich ganzlich von der Emotionalitat Er sprach sich fur einen rationalen kuhlen und beobachtenden Schauspieler aus 259 nicht der leidenschaftlich gefuhlvolle Schauspieler sondern der innerlich nuchterne bewege die Gemuter Der perfekte Schauspieler verkorpere deshalb die folgenden Paradoxa Das Paradox der Naturlichkeit Der Eindruck von Spontaneitat und Authentizitat entsteht demnach nur durch die geplante und kontrollierte Nachahmung einer Handlung Das Paradox der Ruhrung Der Schauspieler soll die naturlichen Anzeichen einer Gemutsbewegung zwar ausserlich reproduzieren dabei eine innere personliche gefuhlsmassige Beteiligung vermeiden Denn erst wenn der Schauspieler nicht selbst geruhrt sei vermoge er zu ruhren Das Paradox der Wirkung Letztlich gelinge dem Schauspieler das Auslosen wahrer Ruhrung erst wenn er nicht beabsichtigt eine bestimmte Wirkung zu erzielen Fur Diderot entsteht ein gelungenes Schauspiel gerade nicht indem der auf der Buhne agierende Schauspieler sich mit seiner jeweiligen Rolle identifiziert und sein echtes Gefuhl entaussert Denn dann konne dieser erstens nur sich selbst oder zumindest eine nur sehr begrenzte Sparte von Rollen und Situationen spielen und zweitens sei dies nicht einmal buhnenwirksam Vielmehr musse der Schauspieler mit kuhler Distanz entscheiden und vollfuhren welche Handlungsweise immer ihm als die angemessenste erscheint So wandte sich Diderot etwa gegen das sogenannte Beiseitesprechen vielmehr durfe ein Schauspieler nicht aus der Rolle fallen und die vierte Wand durchbrechen etwa indem er auf Beifalls oder Missfallensausserungen aus dem Publikum eingehe Hierdurch werde nebenbei die Reproduzierbarkeit des Spiels sichergestellt die bei gefuhlvollem identifizierendem Schauspiel nicht gegeben sei Diderot unterscheidet drei Typen von Schauspielern den schlechten Schauspieler der nur wenig Empfindsamkeit besitzt den mittelmassigen Schauspieler dem viel Empfindsamkeit eignet und den erhabenen Schauspieler der keine Empfindsamkeit zeigt 260 Ein guter Schauspieler musse eine gute Urteilskraft haben ein kuhler Beobachter mit ausgepragten Verstand und ohne Empfindsamkeit begabt und zur Nachahmung befahigt sein Fur Diderot sollte sich ein Schauspieler seine Rolle durch Phantasie und Urteilskraft erarbeiten er nannte es ein modele ideale kreieren das einstudiert jederzeit reproduzierbar sei Modern interpretiert ein psycho physischer Vorstellunginhalt ein Modell an das sich der Schauspieler akkommodiert hat und das er aus dem Gedachtnis heraus vermittels korperlicher Anstrengung wiedergeben kann 261 Diderot warnt den Schauspieler vor den grossen Gefuhlsschwankungen die den Darsteller an der geistigen und korperlichen Konzentration hindern die er fur den einheitlichen Aufbau seines Rollenspiels unbedingt benotigt 262 Die Kritik Diderots richtete sich gegen die Auffuhrungspraxis der klassischen franzosischen Tragodie tragedie classique francaise denn anstelle der stilisierten Szenerie auf einer kleinen Buhne wunscht er sich eine grosse Buhne welche eine Darstellung von Simultanszenen ermogliche Auch solle anstelle einer ortlichen Einheitlichkeit im gesamten Buhnenstuck ein Ortswechsel angestrebt werden der im Wechsel des Buhnenbildes uberzeugend kenntlich gemacht werden sollte 263 Diderots Einfluss auf die Theatertheorie 264 reicht insofern bis hin zu Bertolt Brecht und seiner Theorie der Verfremdung die im Wesentlichen der Sichtbarmachung einer Distanz zwischen Dargestelltem und Darstellung diente siehe auch Dramentheorie 265 Journalistische Tatigkeiten Bearbeiten Im Laufe seines literarischen Lebens wirkte Diderot an verschiedenen journalistischen Projekten mit 266 Das Pressewesen trat in Frankreich schon im 17 Jahrhundert in Erscheinung so wurden die Nachrichtenzeitung La Gazette und die Wochenzeitung Nouvelles ordinaires de divers endroits seit 1631 publiziert 267 Dabei meint der Begriff des Journals zunachst einmal die Zeitschriften im Allgemeinen so waren die Zeitschriften des 18 Jahrhunderts zunachst nur literarische Periodika also Publikationen mit Rezensionscharakter 268 269 Im Jahr 1740 schrieb Diderot Artikel fur den Mercure de France und die Observations sur les ecrits modernes 1747 plante er u a zusammen mit Rousseau die Ausgabe des Le Persifleur in der Correspondance litteraire philosophique et critique von Grimm schrieb er seine erste Rezension am 15 Januar 1755 mit dem dann hier fur ihn typischen Vermerk Cet article est de M Diderot 1775 ubernahm Grimms langjahriger Sekretar Jacques Henri Meister die Redaktion dieser Publikation Dies entlastete auch Diderot der in den funfziger und sechziger Jahren vier bis funf Beitrage pro Jahr geliefert hatte meist kleinere oder grossere Auftragsarbeiten literatur und kunstkritischen Inhalts Auffallig ist die gehaufte Beteiligung Diderots in der Abwesenheit von Grimm 270 Die Pariser Buchhandlerzunft vertreten durch den Verleger Andre Le Breton bat Diderot um einen Text zum Thema Pressefreiheit 1763 verfasste er das Memoire sur la liberte de la presse gerichtet an Antoine de Sartine den Nachfolger von Malesherbes als directeur de la librairie 271 Uberlegungen zur Musik oder seine Position im Buffonistenstreit Bearbeiten Am 1 August 1752 fuhrte eine italienische Opernspielgruppe um Eustachio Bandini u a Giovanni Battista Pergolesis Oper La serva padrona an der Academie royale de musique in Paris auf Durch Grimm entzundete sich nun ein Streit welcher als Buffonistenstreit die offentliche Diskussion pragte 272 Diese Eskalation hatte eine jahrzehntelange Tradition und ausserte sich in der Konkurrenz zwischen franzosischen und italienischen Opernspielgruppen Im Laufe der Auseinandersetzungen die sich fast zwei Jahre hinzogen wurden etliche Schriften von meist fuhrenden Musiktheoretikern und Philosophen zu diesem Thema publiziert Schon im 17 Jahrhundert war die Unterscheidung von dessin der Zeichnung oder der Melodie im Unterschied zur couleur der Farbe oder den Akkorden in der Musik wichtig Im 18 Jahrhundert wurde dieses Begriffspaar dessin und couleur vor allem von Jean Jacques Rousseau fur die Musikasthetik aufgegriffen Es war eine Zeit in der die Imitation de la nature die Nachahmung und nicht die kunstlerische Idee den Rang und Wert eines Kunstwerkes bestimmten Und in diesen Akkorden bzw Harmonien sah Rousseau das Alte Uberkommene welches zwar den Ohren gefiele aber ohne Leben und Seele sei Diese beruhten nach Rousseau allein auf Konventionen zu deren genauem Verstandnis man eigentlich ein Worterbuch oder eine exakte kompositorische Vorgabe von Rameau benotige 273 Die italienische Musik nun sei durch ihre Melodie welche das Singen einbinde und das menschliche Gefuhl erreiche im Gegensatz zur mathematischen Differenziertheit der Rameauschen Kompositionen zu sehen fur die die harmonischen Strukturen wichtiger seien und eher den Verstand als das Gefuhl ansprachen 274 Vordergrundig diskutierte man die Frage welcher Gattung der Oper der Vorzug zu geben sei der italienischen Opera buffa oder aber der traditionellen franzosischen Tragedie lyrique Der prominenteste Vertreter der franzosischen Oper war Jean Philippe Rameau jener Komponist und Musiktheoretiker der um das Jahr 1722 gegen die Musik und Kompositionspraxis des verstorbenen Jean Baptiste Lully zu Felde zog Rameau komponierte nach harmonischen Gesetzmassigkeiten Traite de l Harmonie 1722 die sich auf die Ordnung der Mathematik grundeten Er wurde aber Mitte des 18 Jahrhunderts nach anfanglicher Unterstutzung einiger Enzyklopadisten zunehmend mit dem Musikempfinden des Ancien Regime in Verbindung gebracht Diese Enzyklopadisten verteidigten zunachst Rameau gegen Lully positionierten sich aber im Jahr 1752 gegen Rameau und Lully Auch blieb Rameaus kompositorischer Hintergrund im 17 Jahrhundert und dem cartesischen Denken verhaftet wobei seine Asthetik auf dem Prinzip beruhte die Natur nachzuahmen 275 Die Protagonisten der querelle des Bouffons waren Grimm mit seinem Le petit Prophete de Boehmischbroda 1753 und Rousseau Lettre sur la musique francoise 1753 Sie ergriffen fur die italienische Ausformung der Oper deshalb Position da hier die Musik an erster Stelle komme und zusammen mit einer emotionsbetonten Sprache der Opernauffuhrung ein Hochstmass an Ausdruck verleihe Diderot ergriff Partei fur seine Freunde und verteidigte die von ihnen vehement vertretenen Positionen sowie Rousseaus Opernkomposition Le devin du village Hingegen sahen die Verteidiger des franzosischen Opernstils es als eine Unmoglichkeit an dass etwa Handlungen des alltaglichen Lebens mit Musik illustriert wurden Wirke doch der Gesang als Mittel dramatischer Gestaltung nur auf einer hoheren Ebene der Idealisierung also bei erhabenen Sujets so aus der Mythologie oder Geschichte Dennoch griff Diderot weniger die franzosische Oper an sich an als vielmehr ihre dogmatischen Befurworter Und so nimmt Diderot nur eine mittlere Position bei diesem Streit ein und manche seiner Ansichten hieruber wurden zeitnah nicht publiziert Mag es nun sein dass er sein Encyclopedie Projekt vor Augen hatte zu dessen Mitarbeit er auch Rameau gewinnen wollte mag es sein dass ihm die Pointierungen zu zugespitzt waren die Uberlegungen etwa die Buhnenbilder der Opern weniger pompos und an das alltagliche Leben anzugleichen fanden seine uneingeschrankte Zustimmung Insgesamt nahm der Buffonistenstreit fur ihn eine nur untergeordnete Rolle ein Letztlich setzte sich Diderot fur neue Sujets in der Musik ein die dieser Gelegenheit geben sollten echte Leidenschaften zu wecken Diderot war sehr an Musik interessiert uber den Cembalo Unterricht fur seine Tochter lernte er 1769 etwa den Musiktheoretiker und Autor Anton Bemetzrieder kennen 276 Diderots Gedankenwelt Bearbeiten Betrachtet man Diderots Schaffen als ganzes ordnet er nie seine Gedanken zu einem einheitlichen und umfassenden System koharent systematisierendes philosophisches System dennoch findet sich ein fixes Bezugssystem oder lasst sich ein solches Rekonstruieren Aber die uber sein gesamtes Œuvre verteilten Uberlegungen geben den Eindruck des Ungleichartigen bis hin zum Widerspruchlichen Paradoxen in seinen Annahmen Hierin zeigt sich Diderots Eigenheit der Vielfalt der Erscheinungen der haufigen Losung in der Dialogform Diderots Denken und Reflektieren richtet sich auf einen Aspekt den er aber nunmehr nicht bezogen auf sein Gesamtwerk systematisch abarbeitet sondern er durchdringt den aktuellen Aspekt ohne Rucksichtnahme auf das philosophische Ganze Diderot liefert ferner selten Quellenangaben und seine Hinweise sind dem rezenten Leser nicht mehr direkt zuganglich so dass seine geisteswissenschaftlichen Wurzeln sich nur indirekt erschliessen Die Analyse der diderotschen philosophiehistorischen Tatsachen seines Œuvres werden durch seine nur luckenhaft erhaltenen Korrespondenz und der ebenso bruchstuckhaften Belegsituation seiner nach Russland exportierten und dort disseminierten Bibliothek erschwert deren begleitender Katalog daruber hinaus noch verloren ging 277 Dies mag vielleicht darin begrundet sein dass Diderot ein dogmatisches Denken in jeglicher Form ablehnte Solch konsequente Ablehnung eines Systemgeistes mag aus seiner Ansicht darin begrundet sein dass alle auch noch so elaborierten metaphysischen Systeme eine absolute Wahrheit oder das Wesen der Dinge nicht erfassen liessen 278 Dogmatismus ist fur Diderot Ausdruck geistiger Beschranktheit und reflexiver Einseitigkeit verabsolutieren solche Haltungen doch die Fulle der Komplexitat der Wirklichkeit und lassen eine nur beschrankte Form der rekonstruierbaren Realitat zu Darin zeigt sich sein erkenntnistheoretischer und metaphysischer Skeptizismus Das Fehlen eines unmittelbar koharenten und systematisierenden philosophischen Systems bedeutet aber nun nicht dass Diderot nicht in der Lage gewesen sei Fragestellungen in seinen Schriften durch einen einheitlichen systematischen und logischen Aufbau zu losen Als Beispiele fur solch ein ausschliessliches Vorgehen seien folgende Werke angefuhrt Memoires sur differents sujets de mathematique 1748 Elements de physiologie 1773 1774 oder der Artikel Beau aus der Encyclopedie So lasst sich eine Behauptung keinesfalls bestatigen dass Diderots Werke sich durch eine prinzipielle Unfahigkeit zum methodischen Denken auszeichneten 279 Vielmehr loste er komplexe philosophische Fragestellungen in verschiedenen literarischen Genres Er ging bei der menschlichen Erkenntnis davon aus dass die materiellen Dinge auf die Sinne wirkten und hierdurch eine Wahrnehmung im menschlichen Verstand hervorriefen Mit jenen Wahrnehmungen sei der Verstand entendement befasst entsprechend der Hauptfahigkeit des menschlichen Geistes mit der memoire raison und imagination umzugehen Diese bestimmten aber auch die Grundstruktur der Wissenschaften und Kunste in der menschlichen Erkenntnis so beinhalten beispielsweise die Geschichte das Gedachtnis memoire als deren Grundlage die Philosophie die auf der Vernunft raison beruhe und die Poesie die aus der Einbildungskraft imagination hervorgehe Zur menschlichen Erkenntnis fuhrten nach Diderot die Erkenntnistechniken als wichtige Vorgehensweisen Aus gesammelten Erfahrungen Beobachtungen also den materiellen Dingen die auf die Sinne wirken werden durch ein auswahlendes Zusammenstellen oder Neukombination die Erfahrungsinhalte zu Hypothesen Reflexion deren Aussagewert durch das Prufen im Versuch sich bestatigt oder negiert Experiment Man gelangt deshalb nur zur Wahrheit wenn Wahrnehmungsinhalte von den Sinnen zur Reflexion und uber die Reflexion und das Experiment wieder zu den Sinnen kommen Diderot verfolgte ein materialistisches Konzept welches uber die Pensees sur l interpretation de la nature Uberlegungen zur Deutung der Natur 1754 den Le Reve de d Alembert 1769 D Alemberts Traum 1769 und schliesslich den Elements de physiologie Elemente der Physiologie 1774 eine monistische Position zum Ausdruck brachten Seine Gedankenwelt entwickelte Diderot in verschiedenen von ihm bevorzugten literarischen Formen und Gattungen so etwa der Skizze dem Essay den Dialog den Traum das Paradox den Brief und letztlich der Conte Die Bedeutung des Begriffs sensibilite universelle in den Uberlegungen von Denis Diderot Bearbeiten Diderot wurde gepragt durch den ab dem 18 Jahrhundert sich mehr und mehr abzeichnenden Diskurs der Abwendung vom cartesianischen Denken und der Hinwendung zum Empirismus englischer Pragung Gleichzeitig erlebte die Vorstellung der Empfindsamkeit des Menschen eine wichtige Bedeutung als Erklarung zwischenmenschlicher Vorgange so sprach man von einem Gefuhlsempfinden sensibilite de l ame auf der einen Seite und auf der anderen Seite von einer verinnerlichten moralischen Empfindsamkeit die mit herrschenden Werten verbunden war Dieses Sensibilitatsverstandnis wurde im Laufe des Jahrhunderts in den medizinischen Diskurs einbezogen und als Eigenschaft des reizbaren Nervensystems ausgedeutet Aber auch die vitalistischen Vorstellungen so der Doctrine medicale de l Ecole de Montpellier beeinflussten Diderot in ahnlicher Weise wie seine gedankliche Nahe zu Shaftesbury Es waren die Pensees sur l interpretation de la nature 1751 die Diderot zu seinem ersten naturwissenschaftlichen Werk gefuhrt hatten In dieser Monographie nahm er eine kritische Wurdigung der philosophischen Positionen des Pierre Louis Moreau de Maupertuis auf Jenem Maupertuis der sich in seinem Systeme de la nature ou Essai sur les corps organises zunachst 1751 in lateinischer Sprache als Dissertatio inauguralis metaphysica de universali naturae systemate und unter dem Pseudonym Dr Baumann publizierte mit der leibnizschen Monadenlehre und ihrer Bedeutung fur die Naturphilosophie auseinandergesetzt hatte Auch Maupertuis hatte den Molekulen der Materie gewissermassen eine sensibilite zugesprochen um eine Bewegung und Entwicklung zum organischen Leben zu erklaren 280 Schon 1759 verfasste Diderot einen Brief an Sophie Volland in dem er berichtete dass er daruber auf dem Chateau du Grand Val mit d Holbach und dem aus Schottland stammende Vater Hoop le pere Hoop einem studierten Mediziner 281 diskutierte 282 Auch die Artikel uber das Tier animal und das Geborenwerden naitre umkreisten diesen Themenkomplex Diese Vorstellung einer sensiblen Materie oder einer universellen Sensibilitat sensibilite universelle hatte er zwischen 1754 und 1765 genauer in einem weiteren Brief diesmal an Charles Pinot Duclos datiert auf den 10 Oktober 1765 entworfen 283 Es war genau jene sensibilite generale de la matiere oder auch sensibilite universelle welche Anorganisches zu Organischem werden lasst und die Grundhypothese des diderotschen Naturverstandnisses war Leben entstehe aus der sukzessiven Kombination durch die zur Sensibilitat fahiger Molekule der Materie ahnlich einem Bienenschwarm In Diderots Naturphilosophie besteht das Universum aus sensiblen und energetischen Molekulen die sich durch ihre innewohnenden Krafte neu kombinieren und gleichsam wieder auflosen konnen Ein andauernder Wechsel ist hiervon die Folge Schema zur Darstellung des emergetischen Monismus von Denis Diderot Im Jahr 1769 schrieb Diderot den Le reve de D Alembert und handelte die Frage um den Ubergang von unbelebter anorganischer Materie zu belebter organischer Materie mit dem Begriff der sensibilite ab 284 Im Abschnitt der Entretien entre d Alembert et Diderot der Le reve de D Alembert 1769 reflektiert er zunachst den Begriff der Bewegung Diese sei nicht als physikalische Bewegung im engeren Sinne also der Beforderung eines Korpers von einem Ort zu einem anderen zu verstehen sondern sei eine Eigenschaft des Korpers an sich Dann im weiteren Dialog kommt er auf die Einheit von Materie und Empfindungsvermogen sensibilite generale de la matiere oder auch sensibilite universelle zu sprechen und bemuht hierzu eine Analogie aus der Physik So vergleicht er die lebendige Kraft force vive mit der toten Kraft force morte 285 Wobei der lebendigen Kraft die moderne physikalische Bedeutung der Arbeit oder kinetischer Energie zukame wahrend die Begrifflichkeit der toten Kraft der potentiellen Energie zuzuschreiben ware 286 Dies vor dem Hintergrund dass der Unterschied zwischen mechanischer Kraft und Energie im 18 Jahrhundert noch nicht klar begrifflich differenziert war Diesen beiden Kraften entsprachen gleichsam analog nun die sensibilite inerte und die sensibilite active In der anorganischen Welt ist die Sensibilitat nur potentiell als sensibilite inerte enthalten sie trage aber die Moglichkeit ihrer Entfaltung in sich Damit sei die Entstehung der lebendigen Welt durch die Entbindung der in der Materie selbst enthaltenen potentiellen Krafte der sensibilite active bedingt Seine Materie wird in diderotschen Molekulen manchmal auch als Atome gedacht welche aber eine unabdingbare Eigenschaft sozusagen immanent in sich tragen namlich die der Sensibilitat sensibilite Beides sind die Garanten fur die Entwicklung oder Entwicklungsdynamik Wobei Sensibilitat sich erst mit einem gewissen Organisationsniveau einstellte Als solche haben diese diderotschen Molekule zum Teil Eigenschaften die bereits ihre Vorstufen in sich tragen und die sie von diesen gleichsam mitbekommen daneben entstehen resultierende Eigenschaften oder auch neue Eigenschaften die die Vorstufen noch nicht hatten und die erst aus der Interaktion der Elemente hervorgehen emergieren so dass man die diderotsche Auffassung von der Materie oder sein Konzept des Materialismus auch als emergetischen Monismus bezeichnen konnte 287 Diderots Ansichten zur biologischen Gedankenwelt Bearbeiten Denis Diderot war an biologischen Fragen sehr interessiert 288 289 Diese Fragen umkreisten die Themen des Ursprungs der Materie und deren Ubergang von der anorganischen Welt zu den organischen lebendigen Formen der Entstehung der Arten in der Zeit die Fragen der Urzeugung und der praexistierenden Keime u a m so in Le reve de D Alembert 1769 De l interpretation de la nature 1754 und Elements de physiologie 1773 1774 Diderot las traf oder stand im intellektuellen Austausch mit Paul Henri Thiry d Holbach Georges Louis Leclerc de Buffon Theophile de Bordeu Pierre Louis Moreau de Maupertuis Albrecht von Haller Abraham Trembley John Turberville Needham Marie Marguerite Biheron und anderen Zeitgenossen In seinem biologischen Denken war Diderot der Vorstellung der Verwandlung verpflichtet Vorstellungen einer Scala Naturae einer Stufenleiter der Natur franzosisch l echelle de la nature pragten auch das Denken Diderots 290 291 Nach deren Annahmen gab es keine Bruche in der Natur alle naturlichen Objekte stunden in einem engen kontinuierlichen Verhaltnis zueinander Seine Annahme der sensibilite generale de la matiere gab ihm die Moglichkeit die Entstehung des Lebens durch die Freisetzung der in der Materie potentiell enthaltenen Krafte der force morte und der force vive zu erklaren Im Brief uber die Blinden zum Gebrauch fur die Sehenden 1749 fuhrte er an dass obgleich sich die Natur aus den ihr innewohnenden Kraften heraus gestalten konne nur die Formen bestehen blieben die lebensfahig seien und deren Aufbau nicht im Widerspruch zu ihrer Umgebung stehe Diese Gedanken erinnern an die Evolutionstheorie von Charles Darwin Es fehlt aber noch der Gedanke der naturlichen Selektion Naher scheint er Jean Baptiste de Lamarck zu stehen der um 1800 die erste wissenschaftliche Evolutionstheorie vorlegen sollte Bordeu Er hat recht Die Organe schaffen die Bedurfnisse und umgekehrt die Bedurfnisse schaffen die Organe Denis Diderot D Alemberts Traum 1769 In Philosophische Schriften Band I S 537 Diderots Materiebegriff beinhaltet gewissermassen die Einheit von Materie und Empfindungsvermogen Erlauternd bemuht er eine Analogie aus der Physik So vergleicht er im Le reve de D Alembert die lebendige mit der toten Kraft force vive und force morte wobei die lebendige Kraft etwa dem modernen physikalischen Begriff der Arbeit oder der kinetischen Energie entspricht die tote Kraft dagegen der potentiellen Energie 286 Dieser Materie wird mit gleicher Immanenz die Moglichkeit von Entwicklung und Fortschreiten zu selbststandigen Formungen zugesprochen Voraussetzung hierfur sei nach Diderots Auffassung dass man ihr Sensibilitat unterstellte dabei differenziert er zwischen untatiger und tatiger Sensibilitat 292 Materie sei das Ganze bestehend aus einzelnen Molekulen 293 zuweilen sprach Diderot auch von Atomen welche sich dann in unendlicher Vielfaltigkeit zu Korpern oder Bestandteilen auch zu lebenden Organismen zusammenschlossen Diese Bausteine verbinden sich zu einem Ganzen zu einem zusammenhangenden Ganzen welches das Potenzial zu lebenden Organismen und der Entwicklung von Bewusstsein hat Damit wird das Seiende als Kombination von sensiblen Molekulen erklart Somit wird der Ubergang vom Anorganischen zum Organischem und letztlich zum Lebendigem zu einem Kontinuum Fur Diderot ist das Lebendige und damit auch der Mensch Teil des kausal bedingten Universums und darin eine hochkomplexe strukturierte Verbindung von Molekulen der sich nicht mehr entscheidend durch seine Vernunft durch postulierte eingeborene Ideen ideae innatae gmeass dem cartesianischen Innatismus oder eine immaterielle Seele von dem ubrigen lebendigen Sein unterscheide Leben unterscheidet sich nur mehr graduell in seiner molekularen Komplexitat 294 Eine Vorstellung die mehr beeinflusst scheint durch seine Teilnahme an den Vorlesungen von Guillaume Francois Rouelle 295 so Cours de chimie de Rouelle 296 als durch die Vorstellung von de Buffon die dem Menschen noch einen aussergewohnlichen Status in der chaine des etres zuschreibt 297 Der anorganischen Welt wird von Diderot das Potenzial zu einer ihr immanenten Entwicklung hin zum Organisch Lebendigen zugesprochen Dies darf aber nicht verkurzt mit einer Spontanzeugung oder generatio spontanea missverstanden werden Vielmehr zeigen die diderotschen Molekule qua des Empfindungsvermogens sensibilite auch sensibilite universelle erst ihre charakteristischen Eigenschaften eben die des bestandigen Ubergangs und der permanenten Verwandlung Den Ubergang aus der matiere inerte in die matiere active fuhrt er auf die Wirkung eines inneren Agens zuruck die er als energie bezeichnet Ferner war die Materie in der diderotschen Terminologie mit sensibilite ausgestattet Eine Gleichsetzung der sensibilite aber etwa mit dem deutschen Begriffsfeld des Empfindungsvermogens oder Empfindung wird den Diderot schen Uberlegungen nicht gerecht So vergleicht er in D Alemberts Traum die lebendige Kraft force vive mit der toten Kraft force morte 285 Der Unterschied zwischen mechanischer Kraft und Energie war damals noch nicht klar herausgearbeitet worden Diesen beiden Kraften entsprachen gleichsam analog nun die sensibilite inerte und die sensibilite active In eben dem Brief an Sophie Volland den Diderot am 15 Oktober 1759 aus Grand Val schrieb 298 sagte er eindeutig dass ein Wesen nie vom Zustand des Nichtlebendigseins in den Zustand des Lebendigseins ubergehen konne Fur eine ausschliesslich in physikalischer und chemischer Weise gedachte Materie war ein Ubergang aus anorganischen Molekulen in organisches Leben nicht denkbar Keine auch noch so komplexe Kombination anorganischer Molekule ware nach Diderot fur solch eine Interpretation von Materie hierzu imstande Aber durch die Einbeziehung durch die Erganzung eines rein physikalisch chemischen Materiebegriffs durch das Postulat einer sensibilite universelle Diderots eigener Materiebegriff kann anorganisches totes sich zu lebendigem und bewussten Leben entwickeln 299 Diderots Monismus und die Erkenntnis aus ErfahrungDie Wirkung des inneren Agens der energie erinnert an Gottfried Wilhelm Leibniz dessen ihm zuganglichen Werke er schatzte fur Leibniz war aber dieses Agens ganzlich immateriell Obgleich manches an eine vitalistische Position so die Lebenskraft vis vitalis erinnert steht seine Haltung doch eher der Schule von Montpellier Doctrine medicale de l Ecole de Montpellier nahe die man als vitalistischen Materialismus bezeichnet 300 Mit Georges Louis Leclerc de Buffon der den Enzyklopadisten nahestand 301 zeigten sich Ubereinstimmungen in der Auffassung zur Naturlehre Auch er seit 1739 Direktor des heutigen Jardin des Plantes stellte sich gegen eine rein cartesische und mathematische Auffassung von Wissenschaft 302 Diderot propagierte die Vorstellung einer Stufenleiter der Materie bzw der Arten auf welcher sich die belebte und unbelebte Natur nach Vollkommenheit in Stufen anordne Eine Vorstellung die auch de Buffon zur Grundlage nahm Er sollte zunachst einen Artikel unter dem Eintrag nature fur die Encyclopedie verfassen 303 Dieser Artikel ging nie bei Diderot ein dennoch blieben beide Autoren freundschaftlich miteinander verbunden Fur Diderot haben sich die einzelnen Arten hier am Beispiel der Vierfusser aus einem Urtier einem Urbild aller Tiere entwickelt die Natur habe nichts weiter getan als gewisse Organe desselben Tieres zu verlangern zu verkurzen umzugestalten zu vermehren oder wegzulassen so in den Pensees sur l interpretation de la nature 1754 304 Diese Vorstellungen scheinen im Austausch mit den Gedanken von de Maupertuis und dessen Systeme de la nature ou Essai sur les corps organises 1751 und denen von de Buffon und Louis Jean Marie Daubenton im vierten Band der Histoire naturelle generale et particuliere 1752 entstanden oder zumindest von diesen beeinflusst worden zu sein Entwicklung wurde von Diderot als eine Aufeinanderfolge von Metamorphosen begriffen die die Gestalt des Urtieres im Sinne des oben gesagten modifiziere Zwischen diesen Artubergangen waren klare Trennungen oder Grenzen die eine Art von der anderen unterschieden nicht im Fokus seiner Uberlegungen vielmehr wurde der Ubergang von der einen zur anderen Spezies als etwas unmerkliches und allmahliches gedacht Fur ihn schien es dass ganze Arten genauso nacheinander entstehen als auch absterben konnten wie die Individuen jeder der einzelnen Arten Eine Schopfungsvorstellung ablehnend hielt er nicht den Glauben sondern die Naturbeobachtung oder das Experiment fur die wesentliche Stutze der Annahme die Arten seien seit einer angenommenen Schopfung unveranderlich Diderots Auffassung kann aber nicht mit der Idee der Evolution im engeren Sinne gleichgesetzt werden Obgleich der Gedanke eines unmerklichen und allmahlichen Ubergangs von der einen zur anderen Art im Ansatz schon ein erster wichtiger Schritt zur spateren Idee der Klassifizierung der einzelnen Arten darstellte Okonomische und politische Betrachtungen Bearbeiten Diderot konnte in seinem Leben drei grosse Kriege mitverfolgen so den Polnischen Thronfolgekrieg von 1733 bis 1738 und den Osterreichischen Erbfolgekrieg von 1740 bis 1748 und den Siebenjahrigen Krieg als erstes mondiales Geschehen von 1756 bis 1763 Diderot schrieb im Jahr 1751 den Artikel Politische Autoritat autorite politique fur die Enzyklopadie Hierin stellte er nachdrucklich das Gottesgnadentum der Konige und Herrscher genauso wie die naturrechtliche Herleitung ihrer Autoritat in Frage Die Losung sah er nicht in der montesquieuschen Gewaltenteilung sondern vielmehr in einer von der Zustimmung der Untertanen getragenen Monarchie der Regent als Vollstrecker des Volkswillens handelnd Ein einzelner aufgeklarter Monarch sei jedoch keine Garantie gegen despotische Bestrebungen 305 Diderot entwickelte keine klar umschriebenen politischen Vorstellungen welche ein System wie das des Ancien Regime hatten ablosen sollen Aber er formulierte allgemein dass es keinem Menschen gestattet sei uneingeschrankt uber einen anderen Menschen zu herrschen Vielmehr hatten sich die Untertanen gegenuber dem Herrschenden und vice versa durch einen Gesellschaftsvertrag consentement abzusichern Durch seine Kontakte zu Francois Quesnay Pierre Samuel du Pont de Nemours 306 und den ubrigen Mitgliedern der Schule der Physiokraten stand er deren Positionen zunachst nahe 307 Mit dem Dekret uber den Kornhandel vom 19 Juli 1764 setzten sich die Ideen von Francois Quesnay durch Hiernach sollten der unbegrenzte Kornexport ermoglicht und alle Hindernisse der colbertschen Verordnungen beseitigt werden um so den Markt zu einem naturlichen Regulationsinstrument des Wirtschaftssystems zu machen Angeregt durch Ferdinando Galiani dessen Dialoges sur les commerce des bles 308 Diderot redigierte anderte er seine Meinung Abbe Galianis Meinung widersprach der der Regierung unter Cesar Gabriel de Choiseul Praslin und seines physiokratisch orientierten Generalkontrolleurs der Finanzen Etienne Maynon d Invault wie auch der Jacques Neckers Aufgrund dieser Brisanz veroffentlichte Diderot den Dialog des Abbe Galiani erst im Dezember 1769 nachdem d Invault seines Amtes enthoben und durch Joseph Marie Terray ersetzt worden war welcher fur die Gedanken des Abbe Galiani offen war Fur die Physiokraten wie auch fur Anne Robert Jacques Turgot den Marquis de Condorcet und d Alembert war der okonomische Liberalismus untrennbar mit der Idee des politischen Liberalismus verbunden Fur Abbe Galiani und Denis Diderot hingegen gingen diese Uberlegungen an der Realitat vorbei Eine sich selbst einstellende naturliche Ordnung im Wirtschaftssystem wurde sich zu einem Staat der Besitzenden entwickeln in dem sich die Interessen Einzelner oder Gruppen gegenuber dem Anliegen der Allgemeinheit und der Bevolkerung durchsetzen wurden Diderot anderte daher nicht nur seine okonomischen sondern anschliessend auch seine politischen Konzeptionen 309 Endgultig brach er mit dem Physiokratismus nach seinen Reisen nach Bourbonne les Bains und Langres wo er sich mit dem Elend der Bauern konfrontiert sah In seiner Apologie de l abbe Galiani 1770 publiziert 1773 verteidigte er noch einmal dessen Ablehnung des freien Getreidehandels Zu seinen wichtigen politischen Texten zahlen die Voyage de Hollande 1773 die Observations sur Hemsterhuis Refutation d Helvetius 1774 das Essai sur les regnes de Claude et de Neron 1778 Dialogues sur le commerce des bles 1770 und die Histoire des deux Indes Einige Texte waren Briefe oder Erwiderungen so der Premiere lettre d un citoyen zele 1748 an M D M nachtraglich identifiziert als Sauveur Francois Morand der Brief Lettre sur le commerce des livres 1763 an Antoine de Sartine die Observations sur le Nakaz 1774 und der Plan d une universite 1775 beide an Katharina II von Russland Fast alle der genannten Werke erschienen in den siebziger Jahren des 18 Jahrhunderts 310 Diderot zwischen Monarchie und Tyrannei Bearbeiten In der Zeit von 1770 bis 1774 entstanden die wesentlichen politischen und okonomischen Schriften Diderots Er beschrieb in ihnen auch seine Enttauschungen uber die aufgeklarten Monarchen wie die Zarin Katharina II von Russland mehr noch uber Friedrich II von Preussen Die Tyrannei stellt fur Diderot die Aneignung der Macht schlechthin dar diese fuhre nicht zu einer Welt des gegenwartigen Glucks bonheur present sondern verwandele die Welt in eine Statte des Elends Damit sind ihre Folgen vergleichbar mit denen der Lehre der Theologen die alles auf das kommende Gluck bezogen bonheur a venir die den Menschen dadurch spirituell desorientierten und sie zum gegenseitigen Morden brachten Diderot beleuchtete die Folgen der Tyrannenherrschaft in seinem Lettre sur l examen de l Essai sur les prejuges ou Pages contre un tyran 1771 und in den Principes de politiques des souverains 1774 Mit dem Bild des preussischen Monarchen Friedrich II hatte Diderot den machiavellistischen und despotischen Tyrannen schlechthin vor Augen Fur einen solchen gebe es nach Diderot nichts Heiliges sacre denn ein Tyrann gabe alles zugunsten seines Machtanspruchs auf selbst das Gluck seiner Untertanen 311 Mehr noch war der friderizianische Staat fur ihn ein Militarstaat dessen Politik und monarchische Macht nur darauf hin ausgerichtet war letztere zu steigern aber eben nicht zum Wohle seiner Untertanen Diderot und Friedrich II von Preussen Bearbeiten Im Jahr 1770 veroffentlichte Diderots Freund d Holbach in London anonym mit dem Initialen Mr D M 312 das Essai sur les prejuges ou de l influence des opinions sur les mœurs et sur le bonheur des hommes In diesem Essay uber die Vorurteile forderte er etwa neben einem allgemeinen staatlichen Schulsystem auch einen Zusammenschluss des ersten und dritten Standes unter der Agide der Philosophie Es war Friedrich II von Preussen der diesem Werk mit einem eigenen Essay widersprach Examen de l Essai sur les prejuges par le philosophe de Sans Souci 1772 Diese Gegenschrift in Berlin bei Voss verlegt legte der Konig am 24 Mai Voltaire und am 17 Mai 1772 d Alembert zu Begutachtung vor 313 Friedrich wies die mehr auf die franzosischen Verhaltnisse bezogene Behauptung zuruck dass etwa Konige die Stutze der Kirche und des Aberglaubens seien Friedrich II schrieb an d Alembert und Voltaire u a folgende Zeilen Sie wundern sich dass in Europa ein Krieg ist von dem ich nichts weiss Wissen Sie dass die Philosophen mit ihren bestandigen Deklamationen gegen das was sie gewohnlich Rauber nennen mich friedfertig gemacht haben Die Kaiserin von Russland mag Krieg fuhren so viel sie will sie hat von Diderot fur schones Geld Dispens erhalten um die Russen und Turken einander schlagen zu lassen Ich der ich die philosophische Censur die encyclopadische Excommunication furchte und kein Verbrechen der Laesio philosophiae begehen mochte verhalte mich ruhig Und da noch kein Buch gegen Subsidien erschienen ist so glaube ich dass es mir nach Civil und Naturrecht erlaubt ist meinem Verbundeten die ihm schuldige Beisteuer zu zahlen und ich stehe ganz in Ordnung jenen Lehrern des Menschengeschlechts gegenuber welche sich das Recht anmassen Fursten Konige und Kaiser welche ihren Vorschriften nicht gehorchen zu geisseln Ich habe mich wieder an dem Werke Versuch uber die Vorurtheile erholt und sende Ihnen einige Bemerkungen welche ein Freund von mir in der Einsamkeit daruber gemacht hat Ich denke die Ansichten dieses Einsiedlers stimmen sehr oft mit Ihrer Denkungsart uberein so wie mit der Massigung welche Sie in allen Ihren Schriften beobachten Friedrich II Ausgewahlte kriegswissenschaftliche Schriften Friedrichs des Grossen Ubersetzt von Heinrich Merkens 1836 1902 Hermann Costenoble Jena 1876 II S VII VIII Die Reaktion des preussischen Philosophenkonigs blieb nicht unbeantwortet Diderot schrieb 1774 die Lettre de M Denis Diderot sur l Examen de l Essai sur les prejuges 314 Friedrich II wurde von Diderot durchaus differenziert beurteilt So bewertete er 1765 in der Encyclopedie in dem Artikel Prusse die schriftstellerischen Leistungen des Monarchen als positiv 315 Zwischen Diderot und dem preussischen Konig bestand aber durchaus eine Antipathie nicht zuletzt seitens Diderot wegen der Schlesischen Kriege Erster Schlesischer Krieg 1740 1742 und Zweiter Schlesischer Krieg 1744 1745 und des langer dauernden Siebenjahrigen Krieges aus preussischer Sicht auch als Dritter Schlesischer Krieg bezeichnet 316 Obgleich seine fruhere Einstellung zum preussischen Monarchen Diderot war im Jahr 1751 als auswartiges Mitglied in die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden noch eine eher positivere war So habe sich so Diderot der preussische Konig um die Erneuerung der Wissenschaften wie auch der Kunste und deren Schutz verdient gemacht 317 Als Diderot von 1773 bis 1774 seine Reise zur russischen Zarin nach Sankt Petersburg antrat mied er konsequent die Nahe zu den preussischen Residenzen in Potsdam und Berlin obwohl mehrfache Einladungen durch den preussischen Konig vorlagen Fur Diderot war Friedrich II ein Zerstorer des Friedens er hegte tiefe Abneigung gegen den preussischen Monarchen und sah im friderizianische Staat einen Militarstaat mit Friedrich II im Zentrum als seinen tyrannischen machiavellistischen Despoten Diderot und der Kolonialismus Bearbeiten Guillaume Thomas Francois Raynal meist kurz Abbe Raynal publizierte 1770 die erste Ausgabe von Die Geschichte beider Indien Histoire philosophique et politique des etablissements et du commerce des Europeens dans les deux Indes also von Indien oder Asien Ostindien und der Karibik und Lateinamerika Westindien Er beschreibt wie die europaischen Lander mit ihren Kolonien umgehen und nennt die Folgen des globalen und interkulturellen Handels 318 Diderot wirkte intensiv an diesem Werk mit Zunachst 1770 in sechs Banden in den Niederlanden in Amsterdam verlegt dann 1774 in sieben Banden in Den Haag und im Jahr 1780 in zehn Banden in Genf wurde das standig erweiterte Werk auch immer konsequenter Bereits 1772 wurde es verboten auch die Fassung von 1774 wurde vom Klerus sofort auf den Index gesetzt Schliesslich wurde es am 21 Mai 1781 nach einem Urteil des Parlement de Paris dem Scheiterhaufen uberantwortet Raynal wurde mit der Inhaftierung bedroht Er fluchtete verliess Frankreich und begab sich in die Schweiz und nach Preussen Diderot verteidigte den Abbe Raynal ohne zu zogern und konsequent gegen die Angriffe des Klerus und der Administration In dieser Situation kam es zum Bruch mit Friedrich Melchior Grimm spielte dieser doch ein undurchschaubares und intrigantes Spiel zwischen Abbe Raynal Denis Diderot und seinen Kontakten am franzosischen Hof Diderot schrieb Grimm am 25 Marz 1781 einen Brief in dem er sich von seinem fruheren engen Freund enttauscht loste der Brief erreichte den Adressaten jedoch nicht Die Geschichte beider Indien war ein Pamphlet gegen die Sklaverei den Kolonialismus und die politische Bevormundung und Despotie das Diderots Auffassungen entsprach Das Werk war ein Bestseller es hatte hohe Auflagen und wurde auch durch Raubdrucke aus dem umgebenden Ausland nach Frankreich reimportiert 319 Diderots politische Philosophie war wie seine ubrigen Reflexionen und Denkansatze weniger systemisch Der ursprungliche menschliche Zustand Naturzustand wurde von ihm als ein Uberlebenskampf gegen die Unbilden der Natur verstanden fur den sich die Menschen zusammentun mussten im Sinne einer Gemeinschaft sociabilite Gerechtigkeit war fur ihn ein universeller Begriff der fur den Naturzustand ebenso Gultigkeit habe wie fur eine entwickelten Gemeinschaft In seinem Enzyklopadie Artikel Naturrecht droit naturel wurde das Eigentums und Profitstreben als eine allgemeine menschliche Eigenschaft angenommen und damit als allgemeiner Wille verstanden Diese Strebungen seien individuell entwickelbar nach Massgabe der Fahigkeiten welche in dem einzelnen Menschen lagen Diderot entwirft keine utopischen Zustande menschlichen Zusammenlebens Eine menschliche Gemeinschaft betrachtete er als gelungen wenn religiose und gesetzliche Vorschriften weder einander noch den naturlichen Bedurfnissen des Menschen widersprechen Die naturlichen Bedurfnisse hingen von der Geographie dem Klima der zivilisatorischen Entwicklung u a m ab 320 In dem in vier Teilen als erste Fassung 1773 und 1774 erschienenen und letztlich 1796 postum publizierten Nachtrag zu Bougainvilles Reise Supplement au voyage de Bougainville als Vorarbeiten erstmals 1772 in der Correspondance litteraire 321 bezieht Diderot sich auf das von Louis Antoine de Bougainville im Jahr 1771 erschienene Voyages autour du monde 1771 Diderot nimmt den Reisebericht als Moglichkeit durch eine in Form eines Dialogs gefuhrte Kontroverse die Gesellschaft des Ancien Regime 322 zu analysieren Volonte generale und volonte particuliere bei Diderot Bearbeiten Der Begriff der volonte generale oder allgemeiner Wille zeigt sich erstmals in den Texten der beiden franzosischen Philosophen Theologen und Mathematiker Antoine Arnauld 323 und Blaise Pascal 324 wo er jeweils im Kontext der katholischen Gnadenlehre steht und sich auf Gott als Subjekt bezieht Diderot definiert volonte generale im Artikel droit naturel der Encyclopedie mit folgenden Worten Der allgemeine Wille ist in jedem Individuum ein reiner Akt des Verstandes un acte pur de l entendement welcher wahrend die Leidenschaften schweigen daruber nachdenkt was der Mensch von seinesgleichen fordern kann und daruber was seinesgleichen von ihm zu fordern berechtigt ist Diesem allgemeinen Willen setzt Diderot den privaten Willen des Einzelnen gegenuber den volonte particuliere Der allgemeine Wille war in Diderots Betrachtung aber nicht etwa nur auf den Staat oder das herrschende politische Gebilde bezogen sondern auf die gesamte Menschheit Er war fur ihn das einzige der menschlichen Welt innewohnende Ordnungsprinzip und hat den Charakter eines allgemeinen Prinzips Auch deshalb wurde dieser Begriff von ihm in seiner Pluralform verwendet 325 Uberlegungen zur Geschlechterordnung Bearbeiten Fur Diderot lasst sich die Sexualitat und das geschlechterspezifische Verhalten im Sinne einer science de l homme am ehesten aus medizinischen und biologischen Uberlegungen herleiten 326 So zollte er dem Einfluss der Genitalien und deren Wirkung auf das weibliche Verhalten in vielen seiner literarischen Produktionen etwa in Les bijoux indiscrets 1748 La religieuse 1760 Le reve de D Alembert 1769 Supplement au Voyage de Bougainville 1772 grossere Aufmerksamkeit Eingehend wird das weibliche Leben in Sur les femmes 1772 und in Paradoxe sur le comedien 1769 beleuchtet 327 Wenn Diderot auch in vielerlei Hinsicht die Vorstellungen uber die Weiblichkeit seiner Zeit kolportiert so nimmt er doch eindeutig Position gegen eine entwurdigende Herabsetzung oder gar Gewalttatigkeit gegenuber Frauen Er widerspricht gewissermassen Antoine Leonard Thomas Qu est ce qu une femme 1772 der in seinem Essay haufig an Geschlechter Stereotypien verhaftet blieb 328 Fur ihn waren die Frauen in der Lage mehr Zorn Eifersucht Aberglauben Liebe und Leidenschaft empfinden zu konnen Aber dieses Mehr an Emotionen sei beim Trieb zur Wollust in derselben Ausgepragtheit geringer als beim Mann Dieser wollustige Antrieb sei beim weiblichen Geschlecht sehr zart und konne zuweilen ganz ausbleiben 329 In seiner Arbeit Sur les femmes 1772 sah Diderot den weiblichen Orgasmus l extreme de la volupte durch die Andersartigkeit ihrer Genitalien und ihres Triebes zur Wollust als so verschieden geformt an dass fur Manner eine sexuelle Befriedigung regelhafter erwartbar sei Frauen hingegen mussten danach streben und es gelinge ihnen nicht diese Erfullung so selbstverstandlich zu erreichen wie ihre mannlichen Konterparts da sie ihre Sinne weniger beherrschten Diderot nahm an dass die Frauen einen zarteren Korper und eine labilere Seele hatten 330 Diderot und die Religion Bearbeiten Obgleich sich Diderot nicht ausgiebig mit den Fragen um die Religion zu beschaftigten schien trat er oft in seinem Leben diesem Themenkomplex literarisch gegenuber 331 Sein unmittelbarer lebensgeschichtlicher Bezug zur Religion und Kirche waren gepragt durch die Einflusse in einer katholisch jansenitischen Umgebung dem Besuch der jesuitischen Schule und der 1726 durch den Bischof von Langres erlangten niederen Weihen sich als Abbe zu bezeichnen und fortan geistliche Kleidung tragen zu konnen Dem fruhen Tod seiner Schwester Angelique Diderot 1720 1749 die einem Ursulinen Orden beigetreten war und dort in jungen Jahren im Zustand der psychischen Verwirrung starb Uber seine in Paris sich entwickelnde Auseinandersetzung mit deistischen Positionen hin zu einer mehr und mehr atheistischen Haltung 332 Am 2 September 1732 beendete er mit dem Grad eines Magister Artium maitre des arts de l Universite ein theologisch propadeutisches Kolleg Studium in Paris Er verfolgte aber das sich eigentlich anschliessende Theologiestudium nicht mehr weiter vielmehr beendete er die akademische Laufbahn an der Sorbonne am 6 August 1735 mit einem Bakkalaureus Zwischen den Jahren von 1746 bis 1749 erschienen die Pensees philosophiques 1746 wo seine deistische Position noch am deutlichsten hervorzutreten scheint gefolgt von den Lettre sur les aveugles a l usage de ceux qui voient et des Additions 1749 in denen er diese theologische Haltung dann zunehmend in Frage stellte 333 Anhand des blinden Menschen und dessen Einschrankung in seiner Sinnesmodalitat zeigte er paradigmatisch dass der vernunftige deistische Schluss der sichtbaren Wunder in der Natur nicht allgemein und zwangslaufig auf einen gottlichen Schopfer hinfuhren konnen In seiner spateren Schrift Le reve de D Alembert 1769 wird die Entwicklung in der Welt als ein Prozess der Garung verstanden 334 335 Im Juli des Jahres 1766 schrieb er in einem Brief an den Ingenieur Guillaume Viallet 1728 1771 Ingenieur ordinaire des Ponts et Chausseese 336 einem Freund von Charles Pinot Duclos folgende Zeilen Cette religion etant a mon sens la plus absurde et la plus atroce dans ses dogmes la plus inintelligible la plus metaphysique la plus entortillee et par consequent la plus sujette a divisions sectes schismes heresies la plus funeste a la tranquillite publique la plus dangereuse pour les souverains par son ordre hierarchique ses persecutions et sa discipline la plus plate la plus maussade la plus gothique et la plus triste dans ces ceremonies la plus puerile et la plus insociable dans sa morale consideree non dans ce qui lui est commun avec la morale universelle mais dans ce qui lui est propre et ce qui la constitue morale evangelique apostolique et chretienne la plus intolerante de toutes Denis Diderot Lettre a Viallet Juillet 1766 dans Correspondance Inedite Denis Diderot ed Gallimard 1931 S 333 In einem Brief an die Zarin Katharina II 1774 schrieb er L e philosophe n a jamais tue de pretres et le pretre a tue beaucoup de philosophes Der Philosoph habe bisher keinen Priester getotet Aber an den Handen der Priester klebe das Blut zahlreicher Philosophen 337 Vor dem Hintergrund der Konfrontation zwischen dem zaristischen Russland beziehungsweise ab 1721 mit dem Russischen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich in den Russisch Osmanischen Kriegen kam es in der Neuzeit nicht nur zwischen Russland zu einer militarischen sondern auch zu einer verstarkten kritischen Auseinandersetzung mit dem Islam als Weltanschauung im ubrigen Europa Turkenkriege Daneben vermischten sich bei den Machteliten religiose Motive mit Grossmachtstreben So setzte sich die aufklarerische Elite auch mit dieser Religion auseinander neben Diderot auch Francois Marie Arouet genannt Voltaire etwa Le fanatisme ou Mahomet le Prophete 1741 338 Im Verhaltnis zum Propheten und Begrunder des Islams Mohammed ausserte Diderot sich u a im Jahre 1759 in einem Brief an Sophie Volland 339 daneben aber auch in einem Eintrag in der Encyclopedie zur Philosophie der Sarazenen oder Araber 1765 Le saint prophete ne savait ni lire ni ecrire de la la haine des premiers musulmans contre toute espece de connaissance et la plus longue duree garantie aux mensonges religieux dont ils sont entetes 340 Zusammengefasst hat Diderots seine Position auch in seiner Histoire generale des dogmes et opinions philosophiques On peut regarder Mahomet comme le plus grand ennemi que la raison humaine ait eu Wir konnen in Mohammed als den grossten Feind den die menschliche Vernunft je hatte ansehen 341 Denis Diderot Histoire generale des dogmes et opinions philosophiques Band 3 London 1769 Spate philosophische Werke Bearbeiten Zu Diderots wichtigsten philosophischen Werken gehort D Alemberts Traum Le Reve de D Alembert von 1769 In der Form eines Dialogs legt er hier seine materialistischen Positionen dar betrachtet die Sensibilitat der Materie differenziert diese Empfindsamkeit und versucht die Entwicklung der lebendigen Materie 342 zu beschreiben Eine wichtige Schrift ist der 1770 erschienene nur wenige Seiten umfassende Essay Principes philosophiques sur la matiere et le mouvement Philosophische Grundsatze uber Materie und Bewegung Zwischen 1773 und 1774 schrieb Diderot die Elements de physiologie 343 344 Obgleich das Werk die Form einer aphorismenartigen Sammlung hat und hauptsachlich Notizen Paraphrasen Erlauterungen Kommentare und Uberlegungen zu medizinisch anatomisch physiologischen Themen enthalt hat es teilweise den Charakter eines Lehrbuchs teilweise den einer methodischen Reflexion uber das Wesen der lebendigen Materie Die Form legt nahe dass es ein unfertiges Werk ist Um seine Kenntnisse der menschlichen Anatomie zu verbessern besuchte Diderot bei der Modellatorin fur anatomische Wachspraparate Marie Marguerite Biheron eine ihrer wochentlichen Anatomieunterweisungen 345 346 Er las um 1774 viele zeitgenossische anatomische physiologische medizinische und anthropologische Schriften darunter die Elementa physiologiae corporis humanivon Albrecht von Haller 1757 1766 die Medicine de l Esprit 1753 des franzosischen Chirurgen Antoine Le Camus 347 und die Nouveaux elements de la science de l homme 1773 von Paul Joseph Barthez Rezeption BearbeitenAllgemeines zur Veroffentlichungsgeschichte und Kompilation seines Œuvres Bearbeiten Einige wichtige philosophische Werke zu Diderots Materialismus fanden erst postum ihren Weg in die breitere Offentlichkeit Der Autor hatte sich zudem nie explizit auf eine materialistische Position festgelegt bzw eine solche in den Vordergrund gestellt Dagegen fanden die Texte fur die Encyclopedie oder Diderots Beitrage als Romancier fanden in der wissenschaftlichen Forschung und Philologie eine weit grossere Aufmerksamkeit Jacques Andre Naigeon wurde der erste Herausgeber Kompilator und Kommentator von Diderots Schaffen und damit zum ersten Nachlassverwalter des Werks Im Jahr 1798 publizierte er entgegen dem expliziten Willen von Diderots Tochter eine funfzehnbandige unvollstandige Ausgabe von Diderots Arbeiten und eine Wurdigung seines Œuvres Er steht dabei leider auch in dem Verdacht inhaltliche Anderungen an Diderots Texten vorgenommen zu haben Als Œuvres completes sollten spater Jules Assezat und Maurice Tourneux eine zwanzigbandige gleichwohl unvollstandige Ausgabe edieren die im Zeitraum von 1875 bis 1877 verlegt wurde Ein wichtiger Meilenstein der Diderot Forschung war die Entdeckung von bis dahin unbekanntem Material im Jahr 1948 durch Herbert Dieckmann Es wurde 1951 unter dem Titel Inventaire du fonds Vandeul et inedits de Diderot vorgelegt Nachdem im Jahr 1911 der letzte direkte Nachkomme Diderots Charles Denis auch Albert Caroillon de Vandeul 1837 1911 proprietaire d Orquevaux verstorben war war der Nachlass von Denis Diderot an das Haus Le Vavasseur ubergegangen Diesen Nachlass des Barons Jacques Le Vavasseur 348 fand Dieckmann auf dem Chateau des Ifs Departement Seine Maritime Er gehorte ursprunglich zu der Sammlung von Diderots Tochter Marie Angelique de Vandeul 349 Dieckmann setze mit dieser Arbeit das Fundament fur eine neue komplettierte und kritische Diderot Ausgabe die Œuvres completes von 1975 Die editorische Arbeit wurde nicht von Dieckmann allein ubernommen vielmehr wurde er vom Jean Fabre Jacques Proust und Jean Varloot massgeblich unterstutzt Eine grosse Zahl von Texten Diderots finden sich in der Correspondance litteraire philosophique et critique die seit 1753 ausschliesslich handschriftlich an verschiedenen europaischen Hofen Verbreitung fand Ein wichtiger Schritt zur Erforschung dieses umfangreichen Textmaterials wurde durch Bernard Bray Jochen Schlobach und Jean Varloot in einem Colloquium und Sammelband La Correspondance litteraire de Grimm et Meister 1754 1813 Actes du Colloque de Sarrebruck 1976 oder auch von Ulla Kolving und Jeanne Carriat 1928 1983 mit ihrem Inventaire de la Correspondance litteraire de Grimm et de Meister aus dem Jahr 1984 geleistet Fruhe Rezeption und Einschatzung in Frankreich Bearbeiten Diderot hatte im nachrevolutionaren Frankreich einen negativen Nimbus Ausschlaggebend war dabei der in der franzosischen Aufklarung engagierte Autor und Kritiker Jean Francois de La Harpe der obgleich er Diderot postum im Mercure de France gegen Angriffe verteidigte ihn in spateren Zeiten der Sittenverderbnis und abschatzig mit negativer Konnotation des Atheismus und Materialismus bezichtigte Sein verzerrendes und negatives Urteil ging in der Folge in die franzosischen aber auch englischen und deutschen Literaturbetrachtungen sowie Philosophiegeschichten ein 350 Der franzosische Literat Eusebe de Salverte 1771 1839 schrieb in der napoleonischen Ara eine Eloge philosophique de Denis Diderot 1801 351 Der Enzyklopadist und Literat Jean Francois Marmontel fand in seinen postum veroffentlichten Memoires d un Pere pour servir a l instruction de ses enfants 1805 viele lobende Worte zu Denis Diderot Der franzosische Theologe Kirchenhistoriker und Literat Michel Pierre Joseph Picot 1770 1841 schrieb im elften Band der Biographie universelle ancienne et moderne 1811 1828 der Bruder Louis Gabriel und Joseph Francois Michaud aus dem Jahr 1814 einen biographischen Essay uber Diderot 352 Rezensionen Ubersetzungen und Wertschatzung im deutschsprachigen Raum Bearbeiten Beurteilungen im Frankreich des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Es war Charles Augustin Sainte Beuve der mit seinen Portraits litteraires 1844 nicht nur die schriftstellerisch schaffende Person Denis Diderot darstellte sondern auch seine bedeutsame Rolle innerhalb der franzosischen Aufklarung hervorhob Er sei der wohl konsequenteste philosophische Denker gegen das Ancien Regime gewesen obzwar nicht explizit politisch in seinen denkerischen Konzeptionen sei er doch in der Philosophie die eigentliche Stimme dieses im Wandel begriffenen Jahrhunderts gewesen Er sei der Vorsitzende aller jener undisziplinierten Denker gewesen die sich gegen die bestehende Ordnung auflehnten das Band zwischen Voltaire d Holbach Buffon Rousseau u a m und zwischen den Naturwissenschaftlern und Schongeistern den Literaten und den bildenden Kunstlern Sainte Beuve schloss sich aber in seiner Kritik auch der von konservativen Literaturkritikern in Frankreich vertretenen Meinung an Diderot sei der deutscheste der franzosischen philosophes gewesen Eine von ihm kolportierte Auffassung die spater auch die Rezeptionsgeschichte im deutschen Sprachraum pragen sollte Beurteilungen im deutschsprachigen Raum bis zum ersten Drittel des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Ausser durch seine Schriften wurde Diderot in Deutschland durch seine Kontakte zu deutschen Reisenden bekannt etwa auf ihrer Grand Tour oft vermittelt durch die aus Deutschland stammenden Grimm und d Holbach Es waren Adlige darunter Kunstler und Wissenschaftler z B 1767 Ferdinand von Braunschweig Wolfenbuttel 1768 Ernst II von Sachsen Gotha Altenburg und Karl Heinrich von Gleichen Russwurm 1733 1807 353 Im deutschsprachigen Raum wurde Diderots Bedeutung im Sinne eines Kulturtransfers fruher als in Frankreich erkannt 354 So interessierten sich Goethe fur das erzahlerische Werk Lessing fur die Theaterproduktionen 355 Hegel und Marx fur die philosophischen Betrachtungen schliesslich Hofmannsthal fur den Briefwechsel von Diderot mit Sophie Volland 356 Gotthold Ephraim Lessing 357 beschaftigte sich ausgiebig mit dem sechzehn Jahre alteren Denis Diderot ubersetzte Dramen Diderots einschliesslich beigefugter dramentheoretischer Essays ins Deutsche und schatzte dessen philosophischen Hintergrund und positionierte sich zu seinen Gunsten als dieser inhaftiert worden war siehe auch Burgerliches Trauerspiel 358 359 360 Lessing schatzte die Theaterreform von Diderot vor allem wegen der Abschaffung der Standeklausel der Aufhebung des Heldenhaftigkeit der dramatischen Personen und des Verwendens prosaischer Sprache im Drama 361 362 Im Mai 1769 trat der Kant Schuler Johann Gottfried Herder eine Reise nach Frankreich an zunachst per Schiff nach Nantes spater nach Paris Dort war es der oben schon erwahnte Johann Georg Wille Kupferstecher und einstiger Nachbar Diderots der Herder in die Pariser Gesellschaft einfuhrte 363 Und so traf Herder auch mit Denis Diderot zusammen Im Jahr 1769 trat er uber Belgien Amsterdam seine Ruckreise nach Hamburg an Angeregt durch Immanuel Kant und Diderot ubernahm Herder den Begriff der Energie in seine Betrachtungen der asthetischen Wahrnehmung 364 365 Johann Wolfgang von Goethe schatzte den sechsunddreissig Jahre alteren Kollegen sehr und sah in ihm einen Seelenverwandten des Sturm und Drang Er hatte ab 1758 Franzosischunterricht erhalten und war spater mit der franzosischen Sprache und Kultur wohlvertraut Zwischen 1759 und 1761 sah er Le Pere de famille 1758 im franzosischen Theater in Frankfurt am Main und Le Fils naturel 1757 Er las Les deux amis de Bourbonne 1770 und spater in Weimar Diderots philosophische und asthetische Schriften Im Marz 1780 bzw 1781 setzte er sich mit den in Frankreich noch nicht publizierten Romanen Jacques le fataliste et son maitre 1776 und La religieuse 1760 auseinander Er kannte auch den Roman Les bijoux indiscrets 1748 366 367 Im Dezember 1796 schrieb Goethe an Friedrich Schiller dass Diderot ihn recht entzuckt und in seinen innersten Gedanken bewegt habe Er sah in fast jeder Aussage einen Lichtfunken welcher die Erzahlkunst beleuchte und uberschwanglich fuhr er fort Diderots Bemerkungen seien sehr aus dem Hochsten und aus dem Innersten der Kunst 368 Im Jahr 1831 lobte Goethe Diderot mit dem schlichten Satz Diderot ist Diderot ein einzig Individuum wer an ihm oder seinen Sachen makelt ist ein Philister und deren sind Legionen 369 Die erste wenn auch recht freie Teilubersetzung aus Jacques der Fatalist und sein Herr Jacques le fataliste et son maitre war die von Friedrich Schiller ubertragene Episode um Mme de La Pommeraye die 1785 unter dem Titel Merkwurdiges Beispiel einer weiblichen Rache 370 in der ersten und einzigen Nummer seiner Zeitschrift Thalia veroffentlicht wurde Eine anonyme Ruckubersetzung ins Franzosische dieses Schiller Textes wurde 1793 in Paris gedruckt 1792 erschien unter dem Titel Jakob und sein Herr aus Diderots ungedrucktem Nachlass eine zweibandige Ubersetzung von Wilhelm Christhelf Sigmund Mylius im Verlag von Johann Friedrich Unger in Berlin In einem Brief vom 12 Februar 1788 an Christian Gottfried Korner schrieb Schiller Welche Thatigkeit war in diesem Menschen Eine Flamme die nimmer verloschte Wieviel mehr war er anderen als sich selbst Alles an ihm war Seele Alles tragt den Stempel einer hoheren Vortrefflichkeit deren die hochste Anstrengung anderer gewohnlicher Erdenburger nicht fahig ist Friedrich Maximilian Klinger gelangte 1780 als Ordonnanzoffizier im Rang eines Leutnants im Marinebataillon des russischen Thronfolgers Grossfurst Paul I nach Petersburg Nach Diderots Tod wurde seine Bibliothek an den Zarenhof uberfuhrt darunter auch das bislang in Frankreich unveroffentlichte Manuskript des Le Neveu de Rameau welches Klinger in Diderots Bibliothek fand und als Abschrift zunachst dem Verleger Johann Friedrich Hartknoch in Riga anbot der aber ablehnte Schliesslich gelangte die Kopie um das Jahr 1801 an Friedrich Schiller dieser handigte es seinerseits Goethe aus der es ubersetzte und veroffentlichte Es erschien in Leipzig mit dem Titel Rameaus Neffe ein Dialog von Diderot Kurioserweise wurde im Jahr 1821 Goethes Ubersetzung von zwei franzosischen Literaten Joseph Henri de Saur und M de Saint Genies in die franzosische Sprache ruckubersetzt 1821 publiziert und auch noch als das Original ausgegeben Erst zwei Jahre spater erfolgte eine authentische Ausgabe nach einer Kopie von Mme de Vandeul Die Denkstrukturen die Diderot in seinem Le Neveu de Rameau und auch Jacques le fataliste et son maitre ausbreitete wiesen in vielerlei Hinsicht eine Verwandtschaft zu der von Georg Wilhelm Friedrich Hegel im Jahr 1807 publizierten Phanomenologie des Geistes auf 371 So uberrascht es nicht dass Hegel mit einigen Werken der franzosischen Aufklarung vertraut war Im sechsten Kapitel seiner Phanomenologie Abschnitt B Der sich entfremdete Geist Die Bildung und a Die Bildung und ihr Reich der Wirklichkeit 372 nahm er explizit Bezug auf Le Neveu de Rameau Hegel der die Erscheinungsweisen des Geistes analysierte skizzierte einen Zusammenhang zwischen Bildung und dem sich entfremdenden Geist In Diderots Dialog wurden zwei Bewusstseinsformen des Geistes zum Ausdruck gelangen das Ich des Erzahlers auf der Ebene des einfachen noch nicht reflektierten Bewusstseins und der Erscheinungsform des Geistes beim Neffen der sich im Rahmen der Hegel schen Dialektik bereits auf einer hoheren Stufe bewege Wahrend der Ich Erzahler die Positionen der Gesellschaft zumeist unreflektiert in seinen Ausfuhrungen wiedergibt reflektiert sich das Bewusstsein des Neffen gerade im Verhaltnis zur Gesellschaft und beobachtet sich hierin kritisch Dies vermag er mittels seiner Bildung zu tun indem er uber Musik Padagogik und ahnlichem rasoniert und reflektiert Hegel hob Diderots Dialog von Ich Erzahler und Neffen auf eine abstrakte Ebene der dialektischen Entwicklung der Entwicklung der Erscheinungsformen des Geistes Fur Diderot hingegen standen die Personlichkeiten und deren charakterliche Zerrissenheit im Vordergrund Dagegen hatte Immanuel Kant in seinem Werk keinen Bezug auf die Schriften Diderots genommen In der Akademieausgabe der Gesammelten Werke herausgegeben von Gottfried Martin ist nur eine einzige Erwahnung von Diderot und D Alembert belegt Die Bemerkung entstammt einem Brief von Johann Georg Hamann an Immanuel Kant aus dem Jahr 1759 373 Beurteilungen im deutschsprachigen Raum vom zweiten Drittel des 19 Jahrhunderts bis zur Gegenwart Bearbeiten Hermann Julius Theodor Hettner setzte sich in einer Darstellung in der Geschichte der franzosischen Literatur im achtzehnten Jahrhundert 1860 mit den Inhalten der Encyclopedie auseinander Johann Karl Friedrich Rosenkranz war der Erste der eine umfassende Biographie Diderot s Leben und Werke 1866 uber den franzosischen Philosophen Enzyklopadisten und Autor in deutscher Sprache verfasste Friedrich Albert Lange gab Diderot in seinem 1866 erschienenen Werk Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart mehrfach Raum fur eigene Interpretationen 374 Lange ubernimmt dabei die Ansicht von Rosenkranz der Diderot einen widerspruchsvollen Charakter und eine zersplitterte literarische Tatigkeit attestierte bei grundsatzlich zundender Genialitat seines Wesens in lichtvollen Zugen Lange sieht in Diderot nicht nur keinen sondern alles andere als einen Materialisten der sich aber im Austausch mit seinen Zeitgenossen zu einem solchen weiterentwickelte dabei sei er mit seiner Konzeption des Materialismus fur andere Philosophen lediglich inspirierend gewesen Hier haben wir uns an die einfache Tatsache zu halten dass Diderot vor dem Auftreten des homme machine nichts weniger als Materialist war dass sein Materialismus sich erst im Verkehr mit der Holbachschen Gesellschaft entwickelt hat und dass auf ihn die Schriften andrer Franzosen wie Maupertuis Robinet ja wahrscheinlich sogar der geschmahte Lamettrie selbst mehr bestimmenden Einfluss geubt haben als Diderot seinerseits auf irgendeinen namhaften Vertreter des Materialismus Wir sagen bestimmenden Einfluss mit Beziehung auf die Annahme eines klaren theoretischen Standpunktes denn anregenden Einfluss hat Diderot allerdings in reichstem Masse geubt und es lag in der Natur jener garenden Zeit dass alles was nur im revolutionaren Zuge lag fordernd aufeinander wirkte Friedrich Albert Lange Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart 1866 375 Dagegen erwahnte Karl Marx den franzosischen Aufklarer mehrfach in seinen Arbeiten 376 und nennt ihn als Lieblingsautor Der Prosaist der am besten gefallt Diderot in seiner Confession von 1865 377 Dies ist vor dem Hintergrund dass er den Autoren der franzosischen Aufklarung skeptisch gegenuberstand besonders hervorzuheben 378 Friedrich Engels sprach in Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie 1886 uber Diderot als einem materialistischen Denker der sich fur den gesellschaftlichen Fortschritt engagiert habe und getragen war von einer Begeisterung fur Wahrheit und Recht denen er sein gesamtes Leben weihte 379 380 Wolfgang Engler ging davon aus dass Diderot die burgerliche Utopie wahrhaftigen Menschseins die sein Drama Der naturliche Sohn exponierte auch selbst vertrat 381 In bewusstem Gegensatz zur hofischen Konversation in der die Sprache die Falschheit schlechthin war und der Intrige und dem Egoismus diente sah er am Ursprung aufrichtiger Kommunikation das Problem etwas auszusagen ohne die Aussage zu tatigen Das Prinzip der Aufrichtigkeit polemisiere gegen eine Kommunikationsweise die auf dem Widerspruch zwischen Verstandigung Mitteilung und Motivation Interesse beruht Wer auch immer spricht oder schreibt setze sich dem Verdacht aus damit etwas zu beabsichtigen und somit dem der Unlauterkeit Dem Verstummen der Aufrichtigkeit bei radikalem Motivverdacht vorzubeugen vermag einzig die einsame und unwillkurliche Aussage In seinem Text Le Reve de D Alembert von 1769 lasst Diderot die Titelfigur im Fieberschlaf sprechen Das Kunststuck etwas auszusagen ohne etwas zu wollen und bewusst zu meinen war vollbracht und somit wie durch einen Zaubertrick unanzweifelbar die Wahrheit gesagt 382 Fruhe Rezeption in England Bearbeiten Es war Thomas Carlyle 383 der sich 1833 384 ausgiebig mit Denis Diderot beschaftigte Sein erster englischsprachiger Biograph war John Morley er schrieb 1875 eine Darstellung des Lebens von Diderot Diderot and the Encyclopaedists Fruhe Rezeption in Spanien Bearbeiten Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts beeinflusste die Encyclopedie trotz der auferlegten Zensur durch die bourbonische Administration weite Kreise der intellektuellen spanischen Leserschaft Im Jahr 1821 erschien Diderots La religieuse als spanische Ubersetzung La religiosa 385 386 Die Bedeutung von Denis Diderot fur das 20 Jahrhundert Bearbeiten Die Rezeption Diderots im 20 Jahrhundert verbindet sich zunachst mit einem wichtigen intellektuellen Zentrum in dessen Mittelpunkt die Arbeiten des Philosophen und Historikers Bernhard Groethuysen stehen 387 Groethuysen steht fur den deutsch franzosischen Gedankenaustausch wahrend des Ersten Weltkrieges Seine Arbeit La pensee de Diderot 1913 wurde zum Ausgangspunkt fur weitere Reflexionen Fragestellungen und Arbeiten die das Diderot Verstandnis im weiteren Verlauf beeinflussen sollten 388 Groethuysen suchte in der thematischen Vielfalt und den vermeintlichen Widerspruchlichkeiten von Diderots Denkens uber verschiedene Schaffensperioden hinweg eine einheitliche Unverwechselbarkeit in der Vorstellungswelt des franzosischen Aufklarers Spater versuchte Leo Spitzer anhand des sprachlichen diderotschen Ausdrucks dessen Denkvorgange zu analysieren Er legte diese Betrachtung in The Style of Diderot 1948 vor blieb aber thematisch eng an Groethuysen angelehnt Als weitere Interpreten sind zu nennen Ernst Cassirer Die Philosophie der Aufklarung 1932 und Henri Lefebvre der Diderot im Jahr 1949 im franzosischen Sprachraum wieder gegenwartiger machte Auch Werner Krauss mit seinem wissenschaftlichen Schwerpunkt zur franzosischen Aufklarung bezog Diderot wurdigend in den Gesamtkontext der europaischen Aufklarung ein In Russland und dann in der Sowjetunion fanden die Interpretationen und Auslegungen Diderots Eingang in die Diskussion uber den Dialektischen Materialismus so etwa mit Georgi Walentinowitsch Plechanows Schrift Beitrage zur Geschichte des Materialismus 1896 oder in der Einleitung von Lenins Materialismus und Empiriokritizismus 1908 in der er die Philosophien von George Berkeley und Diderot vergleicht Darstellungen von Diderot in der Kunst Ausstellungen und Ehrungen Bearbeiten Denkmal fur Denis Diderot und die Enzyklopadisten im Pantheon in Paris gefertigt von Alphonse Terroir 1913 Bildende Kunst Bearbeiten Eines der bekanntesten Portrats malte Louis Michel van Loo im Jahr 1767 Diderot selbst soll es nicht gemocht haben Weitere Bildnisse stammen von Jean Honore Fragonard 1768 und von Dmitri Lewizki Eine Statue Diderots gefertigt von Frederic Bartholdi im Jahr 1884 steht in seiner Heimatstadt Langres Eine Statue von Jean Gautherin 1886 befindet sich in Paris Im Jahr 1913 fertigte Alphonse Terroir ein Denkmal zu Ehren Diderots und den Enzyklopadisten an welches sich im Pantheon in Paris befindet Film und Theater Bearbeiten 1966 drehte Jacques Rivette seinen zweiten Film Suzanne Simonin la religieuse de Diderot Rivette bevorzugte diesen Titel gegenuber der Kurzfassung La religieuse Als Vorlage zum Film diente der Roman La religieuse 1760 von Denis Diderot Der Film wurde zeitweise von der franzosischen Zensur verboten Eric Emmanuel Schmitt verfasste eine Komodie uber Diderots erotische Abenteuer und die Enzyklopadie unter dem Titel Le libertin dt Titel Der Freigeist Die Urauffuhrung fand 1997 in Paris statt die deutschsprachige Erstauffuhrung folgte im selben Jahr Das Stuck wurde von Schmitt zu einem gleichnamigen Drehbuch umgearbeitet das von Gabriel Aghion als Liebeslust und Freiheit Le libertin verfilmt wurde und im Jahr 2000 in die franzosischen Kinos kam 2005 verfilmte der portugiesische Regisseur Joao Botelho Diderots letzten Roman Jacques der Fatalist und sein Herr in seiner pramierten Komodie O Fatalista Literatur Bearbeiten Der deutsche Dichter und Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger beschaftigte sich in seinen publizistischen Tatigkeiten des Ofteren mit Denis Diderot so etwa in der Sammlung Diderots Schatten 1994 389 in der Enzensberger ein fiktives Interview zwischen Diderot und einem Journalisten mit einem Tonbandgerat entwirft Wahrend des Dialogs spricht Diderot der Tonbandgerate nicht kennt und von der Technik beeindruckt ist von einer Mystifikation und benennt das Mikrophon als ein dunkles Ei Der Interviewer ist nunmehr einerseits bestrebt Diderot die Funktionsweise seines Tonbandgerates anschaulich zu erklaren Zum anderen aber ist er bestrebt seine Fragen an Diderot uber die gesellschaftliche Struktur und Ordnung sowie das Parasitentum voranzubringen Erlautert werden Diderots fiktive Ansichten aus der Feder und Perspektive von Enzensberger mittels verschiedener Einlassungen und provokativer Ausserungen die in verschiedene Schlussfolgerungen munden Trotz der zynischen Worte die Enzensberger dem Gesprachspartner uber Politik und Gesellschaft in dem Mund legt sieht er in Diderot einen Philanthropen 390 Die Metapher vom dunklen Ei fand durch Enzensberger in dem Sprechakt oder Schauspiel auch Mystifikation genannt schon im Jahr 1990 unter dem Titel Diderot und das dunkle Ei Ein Interview Verwendung 391 Peter Prange verfasste den historischen Roman Die Philosophin 2003 dessen Heldin Sophie sich in Diderot verliebt 2022 erschien das dialogisch philosophische Werk Der Mann mit den Mullsacken von Gunter Pohl unter dem Obertitel Von der Ordnung der Welt 392 Dabei handelt es sich dem Stil nach um eine in das 21 Jahrhundert eingepasste Hommage an den Dialog zwischen Jacques und seinem Herrn La Maison des Lumieres Denis Diderot und weitere Ehrungen Bearbeiten Hauptartikel La Maison des Lumieres Denis Diderot Am 5 Oktober 2013 zu seinem dreihundertsten Geburtstag wurde in Langres ein Museum La Maison des Lumieres Denis Diderot auf der place Pierre Burelle im renovierten Hotel du Breuil de Saint Germain fur die Besucher eroffnet Die franzosische Regierung plante fur das Jahr 2013 eine symbolische Umbettung von Denis Diderot in das Pariser Pantheon Astronomie Bearbeiten 1979 wurde ein Mondkrater 393 und 1994 der Asteroid 5351 Diderot 394 nach Diderot benannt Schriften Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Das Gesamtwerk von Denis Diderot Deutschsprachige Werkausgaben Bearbeiten Philosophische Schriften Zwei Bande hrsg und ubersetzt von Theodor Lucke Berlin DDR 1961 Nachdruck Berlin West 1984 Das erzahlerische Gesamtwerk von Denis Diderot Vier Bande hrsg von Hans Hinterhauser ubertragen von Hans Hinterhauser Guido Meister und Raimund Rutten Propylaen Berlin 1966 Asthetische Schriften Zwei Bande hrsg von Friedrich Bassenge Berlin DDR 1967 Nachdruck Berlin West 1984 Schriften zur Kunst Fundus Band 157 ausgewahlt und mit einem Nachwort von Peter Bexte Philo amp PhiloFineArts Berlin 2005 ISBN 3 86572 412 4 Weiss man je wohin man geht Ein Lesebuch Humanismus neu entdeckt Band 1 Hrsg von Werner Raupp Mit einem Geleitwort von Peter Prange Diderot Verlag Rottenburg am Neckar 2008 ISBN 978 3 936088 95 3 Philosophische Schriften Ubersetzt von Theodor Lucke hrsg und mit einem Nachwort von Alexander Becker Suhrkamp Berlin 2013 ISBN 978 3 518 29684 4 Diderots Enzyklopadie Mit Kupferstichen aus den Tafelbanden Neu ediert von Anette Selg und Rainer Wieland aus dem Franzosischen ubersetzt von Holger Fock Theodor Lucke Eva Moldenhauer Sabine Muller Die Andere Bibliothek Berlin 2013 ISBN 978 3 8477 0013 5 Literatur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Philipp Blom Das vernunftige Ungeheuer Diderot d Alembert de Jaucourt und die Grosse Enzyklopadie Eichborn Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 8218 4553 8 Philipp Blom Bose Philosophen Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklarung Hanser Munchen 2011 ISBN 978 3 446 23648 6 Carol Blum Diderot The Virtue of a Philosopher Viking New York City 1974 ISBN 0 670 27227 2 Daniel Brewer The Discourse of Enlightenment in Eighteenth Century France Diderot and the Art of Philosophizing Cambridge University Press Cambridge 2008 ISBN 978 0 521 03221 6 Sophie Chauveau Diderot Le genie debraille Gallimard Paris 2011 ISBN 978 2 07 043745 0 Anne Marie Chouillet Hrsg Ennemis de Diderot Klincksieck Paris 2000 ISBN 2 252 02880 7 Andrew H Clark Diderot s Part Ashgate Publishing Limited Farnham 2008 ISBN 978 0 7546 5438 4 Robert Darnton Glanzende Geschafte Die Verbreitung von Diderots Encyclopedie Oder Wie verkauft man Wissen mit Gewinn Klaus Wagenbach Berlin 1993 ISBN 3 8031 3568 0 Herbert Dieckmann Inventaire du fonds Vandeul et inedits de Diderot Librairie Droz Geneve 1951 Hans Magnus Enzensberger Diderots Schatten Unterhaltungen Szenen Essays Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 518 40632 9 Claire Fauvergue Diderot lecteur et interprete de Leibniz Editions Honore Champion Paris 2006 ISBN 2 7453 1402 5 James Fowler New Essays on Diderot Cambridge University Press Cambridge 2011 ISBN 978 0 521 76956 3 Hans Ulrich Gumbrecht Prosa der Welt Denis Diderot und die Peripherie der Aufklarung Suhrkamp Berlin 2020 ISBN 978 351 858 757 7 Dietrich Harth Martin Raether Hrsg Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklarung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1987 ISBN 3 88479 277 6 Wulf Kellerwessel Werner Raupp Hrsg Schwerpunkt Denis Diderot zum 300 Geburtstag In Aufklarung und Kritik Zeitschrift fur freies Denken und humanistische Philosophie Hrsg von der Gesellschaft fur kritische Philosophie Nurnberg Jg 20 Nr 4 Dezember 2013 ISSN 0945 6627 395 Roger Kempf Diderot et le roman Seuil Paris 1964 Thomas Knapp Christopher Pieberl Hrsg Denis Diderot Aufklarer Schriftsteller Philosoph Locker Wien 2016 ISBN 978 3 85409 742 6 Erich Kohler Vorlesungen zur Geschichte der franzosischen Literatur Hrsg von Henning Krauss und Dietmar Rieger Band 5 1 FreiDok plus der Universitat Freiburg 2006 S 66 116 PDF Yann Lafon Fiktion als Erkenntnistheorie bei Diderot In Zeitschrift fur Franzosische Sprache und Literatur Beiheft 38 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 515 09853 3 John Lough Essays on the Encyclopedie of Diderot and d Alembert Oxford University Press London und Oxford 1968 Helmut Martens Denis Diderot und das vergessene Erbe der Aufklarung Die radikale Aufklarung als Inspiration und Warnung angesichts der Traume der westlichen Zivilisation August 2014 S 1 78 Volker Mueller Denis Diderots Idee vom Ganzen und die Encyclopedie Angelika Lenz Neu Isenburg 2013 ISBN 978 3 943624 03 8 John Morley Diderot and the Encyclopaedists Band 1 von 2 1886 Digitalisat im Project Gutenberg Nachdruck Aeterna 2011 ISBN 978 1 4444 0984 0 Denis Diderot Vier Erzahlungen Mit 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franzosisch Wikiquote Denis Diderot Zitate Wikisource Lettres a Sophie Volland Quellen und Volltexte franzosisch Literatur von und uber Denis Diderot im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Denis Diderot in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Denis Diderot im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Allgemeines Bearbeiten Charles T Wolfe J B Shank Denis Diderot In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Werke bei UQAC franzosisch Diderot et Paris Itineraire de la vie de Denis Diderot a Paris Denis Diderot Hommage a ecrivain au philosophe et a encyclopedie Werke von Denis Diderot bei Zeno org Werke von Denis Diderot im Projekt Gutenberg DE Gerhardt Stenger Diderot le combattant de la liberte Universite de Nantes 17 April 2013 in franzosischer Sprache Denis Diderot Heroes of the Enlightenment The Power of Knowledge 24 August 2014 in englischer und deutscher SpracheBiographisches i e S Bearbeiten Jean Paul Fontaine Reperes pour le tricentenaire de la naissance de Diderot Histoire de la Bibliophilie 20 Februar 2013 Bibliotheque nationale de France Tous les savoirs du monde Denis Diderot 1713 1784 L incontournable pere fondateur Tabellarische Ubersicht biographischer Eckdaten in franzosischer SpracheOrganisationen Bearbeiten Les Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie franzosische Diderot Gesellschaft franzosisch Anmerkungen Bearbeiten Diderot Denis In Die Brockhaus Enzyklopadie Online 1 Januar 2012 abgerufen am 18 Juli 2016 Gerhard Rudolph Diderot Denis In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin und New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 305 F Venturi Jeunesse de Diderot 1939 S 12 U Winter Der Materialismus bei Diderot 1972 S 8 Cordula Neis Anthropologie im Sprachdenken des 18 Jahrhunderts die Berliner Preisfrage nach dem Ursprung der Sprache 1771 Studia linguistica Germanica Band 67 De Gruyter Berlin 2003 ISBN 3 11 017518 5 S 63 Der Begriff Sensualismus war zum ersten Mal 1804 von dem Franzosen Joseph Marie Degerando in seiner Geschichte der Philosophie verwendet worden Er bezeichnete damit neuzeitliche Erkenntnistheorien die physisches Empfinden als Ursprung allen Denkens und Handelns auffassten In der Folge wurde die Bezeichnung Sensualismus als philosophiehistorische Kategorie genutzt und auch auf vergleichbare Sichtweisen antiker Philosophen angewendet Der Sensualismus ist eine besonders in England im 17 Jahrhundert einflussreiche Geistesstromung der Aufklarung Davon ausgehend ist er aber auch eine in Frankreich heimische philosophische Richtung siehe Benjamin Franklin El Mercurio Peruano Toribio Rodriguez de Mendoza Miguel Gregorio Antonio Ignacio Hidalgo y Costilla y Gallaga Mondarte Villasenor Heinz Krumpel Aufklarung und Romantik in Lateinamerika ein Beitrag zu Identitat Vergleich und Wechselwirkung zwischen lateinamerikanischem und europaischem Denken Peter Lang Frankfurt 2004 ISBN 3 631 50218 4 S 15 f Vergleiche auch die Atlantische Revolutionen und Aufklarung in Lateinamerika Vittorio Hosle Der philosophische Dialog C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54219 0 S 118 f Zu den klimatischen Hintergrunden hierzu siehe auch die Kleine Eiszeit Der Anteil der Lesekundigen stieg Schatzungen zufolge im 18 Jahrhundert von 25 auf 50 in der Stadt von 20 auf 37 auf dem Lande Allerdings gab es starke Unterschiede zwischen den Berufsgruppen und zwischen den Geschlechtern Siehe Otto Dann Aufklarungsgesellschaft und absolutistischer Staat In Peter Eckhard Knabe Hrsg Frankreich im Zeitalter der Aufklarung dme Koln 1985 ISBN 3 922977 15 4 S 24 Daniel Mornet Les origines intellectuelles de la Revolution francaise 1715 1787 A Collin Paris 1933 Lyon 1989 Paris 2009 Der Jansenismus benannt nach dem Bischof Cornelius Jansen 1585 1638 war eine Bewegung in der katholischen Kirche des 17 und 18 Jahrhunderts die sich auf die Gnadenlehre des Augustinus grundete Genealogie der Familie Diderot Bei genea net abgerufen am 24 Mai 2013 franzosisch Portrat des Vaters von einem unbekannten Meister aus dem Musee d Art et d Histoire Langres Denis Diderot Rameau s Nephew and First Satire Oxford World s Classics Oxford University Press Oxford 2006 S XXXI a b Raymond Trousson Diderot Gallimard Paris 2007 ISBN 978 2 07 034170 2 S 10 Anne Marie Chouillet Trois lettres inedites de Diderot Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie 1991 Band 11 Nr 11 S 8 18 S 9 Fussnote Langres et Denis Diderot Haute Marne Association Guillaume Bude section d Orleans Memento vom 8 April 2012 im Internet Archive Charles Danzin Deux dynasties alliees de couteliers langrois les Beligne et les Diderot Heraldique et genealogie n 181 2006 Janine Bouet Les couteliers Langrois au XVIIIe D E S faculte des lettres de Dijon 1966 Marie Souviron Diderot Langres et la religion In Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie 1988 Band 4 Nr 4 S 7 36 Georges Viard Maitres et collegiens langrois au temps de la jeunesse de Diderot In Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie 1987 Band 2 Nr 2 S 19 45 Die Kirche Saint Pierre Saint Paul von Langres Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Langres Corlee Eglise paroissiale Saint Pierre Saint Paul Memento vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive Im Taufregister fand sich folgender Eintrag Le 6 octobre 1713 a ete baptise Denis ne d hier fils du legitime mariage de Didier Diderot maitre coutelier et d Angelique Vigneron ses pere et mere Le parrain Denis Diderot coutelier la marraine Claire Vigneron ont signe avec le pere de l enfant Louis Marcel Un petit probleme d histoire religieuse et d histoire litteraire La mort de Diderot d apres des documents inedits suite In Revue d histoire de l Eglise de France Band 11 Nr 51 1925 S 202 226 online Portrat von Denise Diderot 1715 1797 Musee du Breuil de St Germain Memento vom 12 Oktober 2013 im Internet Archive Louis Marcel Le frere de Diderot Didier Pierre Diderot chanoine de la Cathedrale et grand archidiacre du diocese fondateur des Ecoles chretiennes de Langres Champion Paris 1913 Das Geburtshaus von Denis Diderot in Langres mit Inschrift im ersten Stock im Erdgeschoss heute ein Tabakladen Journaux Tabacs le Diderot Abbe ist in Frankreich eine seit dem 17 Jahrhundert eine gebrauchliche Anrede fur einen katholischen Diozesanpriester Ph Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 S 50 P Lepape Denis Diderot 1994 S 23 Sebastien Herscher Les debuts du jansenisme dans le diocese de Langres 1654 1734 In Revue d histoire de l Eglise de France Jahrgang 1910 Band 1 Nr 1 S 1 14 Blake T Hanna Denis Diderot formation traditionnelle et moderne In Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie Jahrgang 1988 Band 5 Nr 5 S 3 18 Die Jesuiten kamen im Jahr 1621 nach Langres und errichteten im Jahr 1651 inmitten der Ortschaft eine Schule Im Jahr 1746 etliche Jahre nach dem Besuch von Diderot wurde das ursprungliche Gebaude durch einen Brand zerstort man begann sofort mit dem Bau der neuen Schule dem heutigen Ancien College des Jesuites Man kennt die Lehrer aus dieser Zeit Pere Beaucamp 1701 in der Cinquieme dem zwolften bis dreizehnten Schuljahr 1723 1725 und in der Quatrieme 1725 1726 Desprez 1703 in der Troisieme 1726 1727 und in der Seconde 1727 1728 Die Rektoren waren Pere la Chapelle 1650 1725 in der Zeit von 1722 bis 1725 gefolgt von Pere Fuzee 1658 1727 bis 1727 und schliesslich Pere Boulon 1670 1732 bis 1731 Zu den Lehrern vgl Georges Viard L Encyclopedie en son temps S 24 Auch in Dominique Guenit Hrsg L Encyclopedie entre arts et sciences Musee d Art et d Historique de Langres 2001 zitiert aus Jacques Attali Diderot ou le bonheur de penser Fayard Paris 2012 ISBN 978 2 213 66845 1 S 33 Josef Rattner Gerhard Danzer Irmgard Fuchs Glanz und Grosse der franzosischen Kultur im 18 Jahrhundert Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2001 ISBN 3 8260 2048 0 S 79 Ph Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 S 52 Fussnote Nr 5 Diderots schulische Laufbahn in Paris ist tatsachlich unklar Es gibt Hinweise auf das College Louis le Grand und das College d Harcourt aber auch zwei weitere das College de Bourgogne und das College de Beauvais Moglicherweise wechselte er die Schule oder er besuchte die meiste Zeit eine der Schulen und horte gelegentlich Vorlesungen an einer anderen Bedenkt man dass er in Langres eine Jesuitenschule besucht hatte dass er um 1727 extrem fromm war dass er sogar von zu Hause weglaufen wollte um zu den Jesuiten zu gehen dass sein Vater ihn personlich nach Paris brachte und dass schliesslich auch das Jesuitenkolleg Louis le Grand und das jansenistische College d Harcourt ideologisch nicht miteinander vertraglich waren dann besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit dass Diderot in Paris zunachst eine Jesuitenschule besuchte Ph Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 Denis Diderot Le neveu de Rameau Satire tierce Notes presentation commentaires de Daniel Carmantrand Edition de Langres 1984 S 9 Biographische Daten Memento vom 25 Juli 2012 im Internet Archive F Venturi Jeunesse de Diderot 1939 Lester G Crocker Diderot The Embattled Philosopher Collier Macmillan Canada td Toronto Ontario 1966 S 23 Auguste Denis Fougeroux de Bondaroy L art du coutelier en ouvrages communs par M Fougeroux de Bondaroy L F Delatour 1772 S 295 und Fussnote Lester G Crocker Diderot The Embattled Philosopher Collier Macmillan Canada td Toronto Ontario 1966 S 22 A M Wilson Diderot 1972 S 29 Ph N Furbank Diderot A critical biography 1992 S 15 Jean Sgard Observations sur les ecrits modernes 1735 1743 In Dictionnaire des journaux 1600 1789 Nr 1092 Dianah Leigh Jackson Anatomy of Observation From the Academie Royale De la Chirurgie to the Salons of Denis Diderot In Canadian Journal of History April 2001 Band 36 Nr 1 Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 32 Johann Georg Wille Memoires et journal G Duplessis 1857 Band 1 S 91 Ph N Furbank Diderot A critical biography 1992 S 13 f Johanna Borek Denis Diderot 2000 Robert James A medicinal dictionary including physics surgery anatomy chemistry and botany 3 Vols London 1743 1745 in der Ubersetzung von Denis Diderot Dictionnaire universel de medecine traduit de l Anglais de Denis Diderot u a 6 Vols Paris 1746 1748 Carmela Bisaccia u a Nephrology in A Medicinal Dictionary of Robert James 1703 1776 In Journal of Nephrology Band 24 Suppl 17 2011 S 37 50 Les docteurs de la mine Julien Busson docteur des Lumieres so der Titel einer Ubersetzung Johann Joachim Spaldings aus dem Jahr 1747 siehe Laurent Jaffro Selected Bibliography Anthony Ashley Cooper third Earl of Shaftesbury 1671 1713 Jurgen von Stackelberg Diderot Artemis Munchen 1983 ISBN 3 7608 1303 8 S 16 17 Arthur M Wilson Diderot the testing years 1713 1759 Oxford University Press Oxford 1957 Jerome Schwartz Diderot and Montaigne The Essais and the Shaping of Diderot s Humanism Librairie Droz Geneve 1966 OCLC 859058417 Takuya Kobayashi Chronologie de Jean Jacques Rousseau presentation en photos de tous les lieux qu il a habites et visites Vie mondaine 1742 1752 online mit Abbildungen Dieter Sturma Jean Jacques Rousseau C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 41949 6 S 19 11 HISTORY OF THE EARLY PARISIAN COFFEE HOUSES Memento des Originals vom 25 September 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www web books com Raymond Trousson Diderot Gallimard Paris 2007 ISBN 978 2 07 034170 2 S 22 P Lepape Denis Diderot 1994 S 28 29 Andre Garnier La sequestration arbitraire de Denis Diderot en janvier 1743 In Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie 1987 Band 2 Nr 2 S 46 52 P Lepape Denis Diderot 1994 S 39 Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 145 Siehe die zeitgenossische Fotografie der n 6 Rue Mouffetard unter Commons Chez le sieur Guillotte exempt du prevost de l Isle de France premier etage a droite Voir Georges Roth Diderot correspondance Ed de Minuit Paris 1955 1970 I S 53 Almanach Royal 1757 La marechaussee parisienne de 1667 a 1770 sous les regnes de Louis XIV et Louis XV Bericht uber die Lebensumstande von Denis Diderot in Paris franzosisch online Memento vom 4 November 2013 im Internet Archive n 3 Rue de l Estrapade Hier wohnte Diderot und seine Familie in der zweiten Etage von 1747 bis 1754 Das renovierte Gebaude in der n 3 Rue de l Estrapade mit Gedenktafel Die Wohnung der Diderots befande sich heute auf der Hohe der Hausnummer n 149 boulevard Saint Germain vis a vis der Rue Saint Benoit Wikisource Seite fur Denis Diderot franzosisch Die Rue Taranne auf Turgots Plan von 1734 Als dreidimensionale Rekonstruktion Stadtplan der rue Taranne auf dem Pariser Stadtplan von Michel Etienne Turgot 1734 in der Nahe der Abtei Saint Germain des Pres Abbaye de Saint Germain des Pres Richard Friedenthal Entdecker des Ich Montaigne Pascal Diderot Piper Munchen 1969 S 345 Louis Marcel Un petit probleme d histoire religieuse et d histoire litteraire La mort de Diderot d apres des documents inedits suite In Revue d histoire de l Eglise de France Band 11 Nr 51 1925 S 202 226 hier S 209 Maurice Tourneux Diderot Et Catherine II Slatkine Geneve 1970 S 517 Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 14 Biographie franzosisch Memento des Originals vom 13 April 2013 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fichesdelecture com Thomas Jager Frankreich eine Privilegiengesellschaft Springer Verlag Heidelberg und New York 2013 ISBN 3 322 81297 9 S 164 Nach Jager lasst sich das Wohnungsprivileg anhand der zu zahlenden Mieten ablesen So wurden fur gute Lagen um die 2300 Livre und fur beste Lagen bis zu 8000 Livre fallig Diesem monatlichen Mietzins sind die Vermogensrucklagen eines einfachen Arbeiters entgegenzusetzen der an seinem Lebensende zwischen 776 und 1700 Livre besass Ausfuhrliche Biographie Marie Angelique Diderots Memento vom 15 Februar 2014 im Internet Archive Genealogie Tochter und Schwiegersohn Lionel Gallois Claude et Abel Gautier hommes d affaires langrois des Caroillon de Vandeul In Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie ISSN 0769 0886 Oktober 1993 Nr 15 S 113 140 Genealogie von Simone und Nicolas Caroillon Es ist Herbert Dieckmann zu verdanken dass er nach dem Zweiten Weltkrieg den aufsehenerregenden Fund des Nachlasses von Denis Diderot an seine Tochter Marie Angelique de Vandeul Inventaire du Fonds Vandeul machte und damit die Grundlagen fur eine Diderot Gesamtausgabe schuf an deren Herausgabe er beteiligt war Diesen Nachlass des Baron Jacques Le Vavasseur fand Dieckmann auf dem Chateau d If Charles Urbain Le Frere de Diderot by Le Chanoine Marcel Une legende Diderot catechiste de sa fille by Le Chanoine Marcel In Revue d Histoire litteraire de la France 22e Annee No 3 4 1915 S 607 609 Alice M Laborde Diderot et madame de Puisieux Stanford French and Italian Studies Anma Libri Saratoga CA 1985 ISBN 0 915838 54 0 Anne Marie Boileau Liaison et liaisons dans les lettres de Diderot a Sophie Volland Champion Paris 1999 ISBN 2 7453 0047 4 La vie de Denis Diderot PDF 3 2 MB Alice M Laborde Diderot et l amour Anma Libri Saratoga CA 1979 ISBN 0 915838 22 2 Charles Avezac Lavigne Diderot et la societe du Baron d Holbach etude sur le XVIIIe siecle 1713 1789 E Leroux Paris 1875 Innenansicht des Cafe de la Regence aus Anfang des 19 Jahrhunderts Fotografie Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Carsten Priebe Eine Reise durch die Aufklarung BoD Norderstedt 2007 ISBN 978 3 8334 8614 2 S 60 Markus Jakobi Schach im Zeitalter der Aufklarung Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Vortrag gehalten am 1 und 2 November 2003 im Rahmen der Veranstaltung Wiesbadener Hafa bietet Schach mit einer Biographie Philidors bis zum Ausbruch der Franzosischen Revolution PDF 22 kB bei Laurent Durand Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 43 44 Manfred Geier Aufklarung Das europaische Projekt Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2012 ISBN 978 3 498 02518 2 S 129 P Lepape Denis Diderot 1994 S 7 Bulletin de la Commission historique et archeologique de la Mayenne Creee par arrete prefectoral du 17 janvier 1878 Deuxieme serie Tome vingt septieme 1911 Laval imprimerie librairie Ve A Goupil 1911 S 25 Fussnote online Ph Blom Bose Philosophen 2011 S 78 ff Diderots Tochter die spatere Mme de Vandeul berichtet Bei Monsieur de Reaumur lebte ein Blindgeborener man fuhrte an diesem Menschen eine Operation des grauen Stars durch Der erste Verband sollte in Anwesenheit von Kunstfreunden und Literaten abgenommen werden auch mein Vater war dazu eingeladen Er war sehr neugierig die ersten Eindrucke des Lichts auf jemanden der dies nicht kannte zu beobachten und versprach sich viel davon Man entfernte den Verband doch die Reden des Blinden liessen nur zu deutlich werden dass er schon fruher gesehen hatte Die Zuschauer reagierten argerlich und die Laune der einen rief die Indiskretion der Anderen hervor Irgend jemand plauderte aus dass die erste Seherfahrung vor Mme Dupre de Saint Maur geschehen sei Im Hinausgehen sagte mein Vater Monsieur de Reaumur habe sich als Zeugen wohl lieber schone Augen ohne Folgen als urteilsfahige Manner gesucht Diese Ausserung wurde Mme Dupre de Saint Maur zugetragen Sie betrachtete den Satz als Beleidigung ihrer Augen sowie ihrer anatomischen Kenntnisse Marie Angelique Diderot Memoires pour servir a l histoire de la vie et des ouvrages de M Diderot par Mme de Vandeul sa fille In Diderot Œuvres completes Paris 1975 Band I S 21 Ubersetzung durch Peter Bexte Sinne im Widerspruch Diderots Schriften zur bildenden Kunst S 304 online PDF 137 kB Heiner Wittmann Laurent Loty parle de Denis Diderot 23 Juni 2013 Teil I und Teil II franzosisch a b Eintrag Encyclopaedia in Encyclopaedia Britannica Elfte Ausgabe 1911 S 369 382 hier S 376 Encyclopedie ou Dictionnaire universel des arts et des sciences contenant l explication des termes et des matieres comprises sous ce titre soit dans les sciences divines et humaines soit dans les arts liberaux et mechaniques Le Breton petit fils d Houry Paris 1745 Katalogeintrag der Bibliotheque nationale de France Vgl John Lough The Encyclopedie Slatkine Genf 1989 S 9 ff Mi Gyung Kim Affinity that elusive dream A Genealogy of the chemical Revolution Massachusetts Institute of Technology Cambridge Massachusetts London England 2003 ISBN 0 262 11273 6 S 161 218 Elizabeth A Williams A Cultural History of Medical Vitalism in Enlightenment Montpellier The History of Medicine in Context Ashgate Publishing Hants UK 2003 ISBN 0 7546 0881 6 S 119 ff Marco Beretta Rinman Diderot and Lavoisier New Evidence Regarding Guillaume Francois Rouelle s Private Laboratory and Chemistry Course In Nuncius Band 26 Nr 2 2011 S 355 379 25 doi 10 1163 182539111X596667 Diderot wird dennoch als offizielles Mitglied im Bund der Freimaurer gefuhrt Denis Diderot Freimaurer 1 Website Internetloge Lemma Freim Personlichkeiten Abgerufen am 26 August 2010 Pascale Pellerin Naigeon une certaine image de Diderot sous la Revolution Recherches sur Diderot et sur l Encyclopedie 29 2000 Uwe Schultz Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52194 0 S 147 Uberbleibsel des Chateau du Grand Val Denis Diderot Briefe an Sophie Volland Philipp Reclam jun Leipzig 1986 ISBN 3 379 00001 9 S 36 f Marie Emmanuelle Bayon Louis 1746 1825 Deborah Hayes Women musicians of the eighteenth century September 2010 online Memento vom 15 August 2014 im Internet Archive Anton Bemetzrieder Lecons de Clavecin et Principes d Harmonie Diderot Marie Angelique verh Vandeul Sophie Drinker Institut online Memento vom 15 Februar 2014 im Internet Archive Jacques Proust La bibliotheque de Diderot In Revue des sciences humaines 1958 S 257 272 Anthony R Strugnell Larissa L Albina Recherches nouvelles sur l identification des volumes de la bibliotheque de Diderot In Recherches sur Diderot et sur l 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Forum Diderot Langres 2002 S 89 103 Je I Krasnowa Beruhmte Gaste Sankt Petersburgs Denis Diderot Geschichte einer Suche In Geschichte Petersburgs 3 2005 S 68 71 PDF 221 kB Die Autorin kommt zu dem Schluss dass Diderot bei Alexei Wassiljewitsch Naryschkin und dessen Bruder Semjon wohnte in einem Haus ihres Vaters Wassili Wassiljewitsch Inna Gorbatov Le voyage de Diderot en Russie Etudes litteraires Band 38 Nr 2 3 2007 S 215 229 PDF 411 kB Sergej Karp Didro A V Naryshkin i civilizaciya Rossii GIIM Doklady po istorii XVIII veka DHI Moskau Vortrage zum 18 Jahrhundert Nr 1 2009 Volker Sellin Gewalt und Legitimitat Die europaische Monarchie im Zeitalter der Revolutionen Oldenbourg Munchen 2011 ISBN 978 3 486 70705 2 S 145 f Edoardo Tortarolo Katharina II und die europaische Aufklarung offentliche Meinung und arcana imperii In Sonja Asal Johannes Rohbeck Hrsg Aufklarung und Aufklarungskritik in Frankreich Selbstdeutungen des 18 Jahrhunderts im Spiegel der Zeitgenossen Berlin 2003 S 126 Emil Unger Die Padagogik Diderots auf Grund seiner Psychologie und Ethik PDF 6 5 MB Gustav Fock Leipzig 1903 Helmut Reinalter Harm Klueting Der aufgeklarte Absolutismus im europaischen Vergleich Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99426 4 S 27 Walter Ruegg Geschichte der Universitat in Europa Band 2 Von der Reformation bis zur Franzosischen Revolution 1500 1800 C H Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 36953 7 S 66 H Denzel de Tirado Biographische Fiktionen Das Paradigma Denis Diderot 2009 S 307 308 Jacques Proust La grammaire russe de diderot Rev d hist litt de la France 1954 S 329 331 Inna Gorbatov Catherine the Great and the French Philosophers of the Enlightenment Montesquieu Voltaire Rousseau Diderot and Grimm Academic Press Waltham MA 2005 ISBN 1 933146 03 6 S 179 Ph Blom Bose Philosophen 2011 S 306 ff Georges Viard Sucy en Brie Denis Diderot au Grandval Textauszug Natale G De Santo Carmela Bisaccia Massimo Cirillo Gabriel Richet Medicine in the Encyclopedie 1751 1780 of Diderot and d 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Strohsessel und Kutsche ein Leben zwischen Paris und Sankt Petersburg epubli Berlin 2015 ISBN 3 7375 5562 1 Joseph Royall Smiley Diderot s Relations with Grimm University of Illinois Press Urbana IL 1950 Mary Trouille La Femme Mal Mariee Mme d Epinay s Challenge to Julie and Emile Eighteenth Century Life 20 1 1996 42 66 1996 The Johns Hopkins University Press online Georg Hans Neuweg Konnerschaft und implizites Wissen Waxmann Verlag Munster 2001 ISBN 978 3 8309 5753 9 S 401 Werner Rammert Zwei Paradoxien einer Wissenspolitik Die Verknupfung heterogenen und die Verwertung impliziten Wissens Technical University Technology Studies Working Papers TUTS WP 8 2002 Institut fur Soziologie S 14 1 Jorg Dinkelaker Jochen Kade Wissensvermittlung und Aneignungsorientierung Antworten der Erwachsenenbildung Weiterbildung auf den gesellschaftlichen Wandel des Umgangs mit Wissen und Nicht Wissen REPORT 2 2011 34 Jg S 25 2 Christian Schilcher Implizite Dimensionen des Wissens und ihre Bedeutung fur betriebliches Wissensmanagement Dissertationsschrift Technischen Universitat Darmstadt 2006 S 9 15 3 Joachim Renn Wissen und Explikation Zum kognitiven Geltungsanspruch der Kulturen In Friedrich Jaeger Burkhard Liebsch Jorn Rusen Jurgen Straub Hrsg Handbuch der Kulturwissenschaften Sonderausgabe in 3 Banden Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2016 ISBN 978 3 476 00631 8 S 244 wega14 in Neuronales Netz Implizites Wissen ist das Wissen das seinem Trager nicht bewusst ist und nicht oder nur schwierig in sprachlicher Form weitergegeben werden kann Implizites Wissen entzieht sich dem formalen sprachlichen Ausdruck Diese Form von Wissen basiert auf Erfahrungen Erinnerungen und Uberzeugungen und wird daruber hinaus noch durch personliche Wertsysteme gepragt Wird versucht das implizite Wissen in explizites Wissen zu transformiert beschreibt man im Sinne der Wissensmodellierung den Prozess der Externalisierung Jacques Proust Diderot et l Encyclopedie Albin Michel Paris 1995 ISBN 2 226 07862 2 Robert Darnton The Business of Enlightenment Publishing History of the Encyclopedie 1775 1800 Harvard University Press Cambridge MA 1987 ISBN 0 674 08786 0 Diderots Enzyklopadie Die Bildtafeln 1762 1777 Band 1 Augsburg 1995 ISBN 3 89604 001 4 S IX vergleiche Arbeitsgruppe aber auch Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste 1732 1754 Hannelore Gartner beschreibt die Bayle sche Methode und seine typische Anordnung der Artikel Auf das Stichwort folgt zunachst eine sachliche Information meist mit Definition Grossbuchstaben an den entsprechenden Stellen in Klammern eingefugt verweisen auf den anschliessenden Teil der einzelne Passagen des ersten Teils erlautert kritisch kommentiert mit Zitaten beweist oder widerlegt In diesem Text machen wiederum Zeichen lateinische oder griechische Buchstaben auf die Randbemerkungen aufmerksam die Literaturangaben auch Zitate und Verweisungen auf andere Artikel enthalten Hannelore Gartner Zur Geschichte der Lexikographie der Encyclopedie 1976 In Hans Joachim Diesner Gunter Gurst Lexika gestern und heute Leipzig 1976 S 98 99 Werner Schneiders Das Zeitalter der Aufklarung C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 44796 9 S 67 P Lepape Denis Diderot 1994 S 112 113 Michele Duchet Diderot et l encyclopedie Annales Economies Societes Civilisations Jahrgang 1964 Band 19 Nr 5 S 953 965 P Lepape Denis Diderot 1994 S 114 K E Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Berlin 2018 ISBN 978 3 433 03229 9 S 161 195 Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 53 54 Encyclopedie de Diderot et d Alembert P Lepape Denis Diderot 1994 S 134 Frankwald Mohren Die materielle Bibliographie der Encyclopedie Originale und Raubdrucke In Dietrich Harth Martin Raether Hrsg Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklarung Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1987 ISBN 3 88479 277 6 S 63 89 Johanna Borek Denis Diderot Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 499 50447 2 S 58 Pierre Lepape Denis Diderot Eine Biographie Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1994 ISBN 3 593 35150 1 S 198 Robert Darnton Glanzende Geschafte Die Verbreitung von Diderots Encyclopedie oder Wie verkauft man Wissen mit Gewinn 1993 S 22 Philipp Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 S 166 Ulrike Spindler 1 Die Encyclopedie von Diderot und d Alembert Aus Madame de Pompadour Die Encyclopedie In historicum net online Memento des Originals vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historicum net Publikationsgeschichte abgerufen am 7 Dezember 2013 Denis Diderot Enzyklopadie Philosophische und politische Texte aus der Encyclopedie sowie Prospekt und Ankundigung der letzten Bande DTV Munchen 1969 S 29 Jurgen von Stackelberg Diderot Artemis Munchen 1983 ISBN 3 7608 1303 8 S 35 P Lepape Denis Diderot 1994 S 225 Voltaire Correspondance generale Perronneau 1821 Band 12 R Darnton Glanzende Geschafte 1993 S 27 Ph Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 S 122 Philip Nicholas Furbank Diderot A critical biography Secker amp Warburg London 1992 ISBN 0 436 16853 7 S 474 Ph N Furbank gibt einige Erlauterungen uber die Wahrungssituation zu Diderots Zeiten 1 Louis d or entsprach 24 Livre 1 Sou waren ein Zwanzigstel Livre 1 Liard entsprach ein Viertel Sou Ein durchschnittliches Mittagsmenu ein sogenanntes table d hote kostete 1 Livre der Preis fur ein Brot lag zwischen 2 und 12 Sous Eine Tasse Cafe au lait an einem Strassencafe 2 Sous Der gewohnliche Sitzplatz in der Comedie francaise war fur 1 Livre und in der Opera fur 2 Livre 8 Sous zu erwerben Die Fahrt mit einer Postkutsche von Bordeaux nach Paris 72 Livre Frankwalt Mohren Die materielle Bibliographie derEncyclopedie Originale und Raubdrucke In D Harth M Raether Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklarung S 63 89 Ph N Furbank Diderot A critical biography 1992 S 474 475 Ph Blom Das vernunftige Ungeheuer 2005 S 243 244 A Selg Die Welt der Encyclopedie 2001 S 476 erschienen in Amsterdam bei Zacharie Chatelain J Schlobach Denis Diderot 1992 Wikisource Pensees sur l interpretation de la nature Denis Diderot Zur Interpretation der Natur Vorwort von Eckart Richter Philipp Reclam jun Leipzig 1967 S 5 24 Silvio Vietta Europaische Kulturgeschichte Eine Einfuhrung W Fink Paderborn 2007 ISBN 978 3 8252 8346 9 S 369 Eberhard Knobloch Die Kunst Leibniz herauszugeben In Spektrum der Wissenschaft September 2011 S 48 57 Charles T Wolfe Endowed Molecules and Emergent Organization The Maupertuis Diderot Debate In Early Science and Medicine 2010 15 1 2 S 38 65 U Winter Der Materialismus bei Diderot 1972 Denis Diderot Zur Interpretation der Natur Philipp Reclam jun Leipzig 1967 S 38 Denis Diderot Zur Interpretation der Natur Philipp Reclam jun Leipzig 1967 S 42 41 46 ff Michael Hayat L enracinement biologique de la pensee de Diderot aux sciences 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Textanalysen zur Sprachtheorie von Condillac und Rousseau Zurich Universitat Dissertation 1986 M L Roy Die Poetik Denis Diderots 1966 S 68 71 William Molyneux Letter to John Locke 7 July 1688 In E S de Beer Hrsg The Correspondence of John Locke 9 Bande Clarendon Press Oxford 1978 Band 3 Nr 1064 Dublin July 7 88 A Problem Proposed to the Author of the Essai Philosophique concernant L EntendementA Man being born blind and having a Globe and a Cube nigh of the same bignes Committed into his Hands and being taught or Told which is Called the Globe and which the Cube so as easily to distinguish them by his Touch or Feeling Then both being taken from Him and Laid on a Table Let us Suppose his Sight Restored to Him Whether he Could by his Sight and before he touch them know which is the Globe and which the Cube Or Whether he Could know by his Sight before he stretch d out his Hand whether he Could not Reach them tho they were Removed 20 or 1000 feet from Him If the Learned and Ingenious Author of the Forementiond Treatise think this Problem Worth his Consideration and Answer He may at any time Direct it to One that Much Esteems him and is His Humble Servant William Molyneux High Ormonds Gate in Dublin Ireland U Winter Der Materialismus bei Diderot 1972 S 251 Daniela Tobias Denis Diderot Die Spur des Schonen Hausarbeit 2006 fur das Seminar Das Schone B Uske Bergische Universitat Wuppertal PDF 2 9 MB Hubertus Kohle Ut pictura poesis non erit Denis Diderots Kunstbegriff Mit einem Exkurs zu J B S Chardin Studien zur Kunstgeschichte Georg Olms Hildesheim Zurich New York 1989 ISBN 3 487 09096 1 S 50 ff PDF 17 4 MB Johanna Borek Denis Diderot 2000 S 86 92 Jurgen von Stackelberg Diderot Artemis Munchen 1983 ISBN 3 7608 1303 8 S 62 72 Gedruckt wurden sie erstmals 1812 13 in der 16 bandigen Pariser Ausgabe Correspondance litteraire philosophique critique addressee a un Souverain d Allemagne par Grimm et Diderot veroffentlicht John S D Glaus Jean Seznec Hrsg On Art and Artists An Anthology of Diderot s Aesthetic Thought Springer Dordrecht Heidelberg London New York 2010 ISBN 978 94 007 0061 1 Zitiert nach Werner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 42279 9 S 239 240 Werner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 42279 9 S 239 240 Joachim Gessinger Diderots sprechendes Auge In Jorg Neuenfeld Sabine Eickenrodt Stephan Porombka Susanne Scharnowski Hrsg Ubersetzen Ubertragen Uberreden Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 ISBN 3 8260 1567 3 S 71 87 Annette Geiger Urbild und fotografischer Blick Diderot Chardin und die Vorgeschichte der Fotografie in der Malerei des 18 Jahrhunderts W Fink Paderborn 2004 ISBN 3 7705 3974 5 S 11 65 Marianna Butenschon Ein Zaubertempel fur die Musen Die Ermitage in St Petersburg Buhlau Koln Weimar 2008 ISBN 978 3 412 20102 9 S 58 Katharina Schirmer Die Gemaldesammlung Katharinas II von Russland Der Ankauf des europaischen bon gout Diplomarbeit Universitat Wien 2013 S 57 Nina Simone Schepkowski Johann Ernst Gotzkowsky Kunstagent und Gemaldesammler im friderizianischen Berlin Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 05 004437 8 S 365 Katharina Schirmer Die Gemaldesammlung Katharinas II von Russland Der Ankauf des europaischen bon gout Diplomarbeit Universitat Wien 2013 S 80 Nina Simone Schepkowski Johann Ernst Gotzkowsky Kunstagent und Gemaldesammler im friderizianischen Berlin Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 05 004437 8 S 364 P A Beaumarchais In historicum net online Kurzbiogramm Autor Stefan W Rommelt abgerufen am 7 Dezember 2013 Barbara Korte Theatralitat der Emotionen Zur Korpersprache im englischen Roman des 18 Jahrhunderts S 141 155 PDF 9 2 MB Introduction aux grandes theories du roman S 5 online in franzosischer Sprache PDF 50 kB Jurgen von Stackelberg Diderot Artemis Munchen 1983 ISBN 3 7608 1303 8 S 72 81 R R Wuthenow 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Heidelberg Oktober 2004 Andrea Eckert Die Imagination der Sensualisten Aufklarung im Spannungsfeld von Literatur und Philosophie Dissertation Bonn 2005 urn nbn de hbz 5 06359 S 128 153 PDF 1 6 MB Peter Hesselmann Gereinigtes Theater Dramaturgie und Schaubuhne im Spiel deutschsprachiger Theaterperiodika des 18 Jahrhunderts Klostermann Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 465 03216 0 S 351 Denis Diderot Wikisource Paradoxe sur le comedien Œuvres completes de Diderot Garnier 1875 1877 VIII S 361 423 zunachst publiziert als Observation sur une brochure intitulee Garrick ou les acteurs anglais Finja Christin Wrocklage Das Paradox der Wahrhaftigkeit Die Rolle des Schauspielers bei Diderot und Brecht Grin Norderstedt 2009 ISBN 978 3 640 42187 9 Anne Marie Chouillet Denis DIDEROT 1713 1784 In Dictionnaire des journalistes 1600 1789 Nr 240 Jacqueline Giraud Pierre Retat Henri Duranton Le Journalisme d Ancien Regime Presses universitaires de Lyon Lyon 1982 Jochen Schlobach Diderot als Journalist und literarischer Korrespondent In D Harth M Raether Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklarung S 128 142 Arnold Ages Diderot and Society The Philosophe As Gazetteer the Testimony of the Correspondence The Dalhousie Review S 5 16 Gary B Rodgers Diderot and the Eighteenth Century French Press Studies on Voltaire Voltaire Foundation 1973 ISBN 0 903588 36 6 Roger Chartier Die kulturellen Ursprunge der Franzosischen Revolution Campus Frankfurt am Main New York Paris 1995 ISBN 3 593 35358 X S 52 Stefan Huth Opernfehden und Opernreformen Asthetische Kontroversen im Paris des 18 Jahrhunderts Grin Norderstedt 2009 ISBN 978 3 640 25086 8 S 12 18 Christian Berger Klang und Struktur Debussy und die Franzosische Musik um 1900 In Monika Fludernik Ariane Huml Hrsg Fin de siecle Literatur Imagination Realitat 29 Wissenschaftlicher Verlag Trier 2002 S 142 Auf freidok uni freiburg de PDF 365 kB Christiane Landgrebe Zuruck zur Natur das wilde Leben des Jean Jacques Rousseau Beltz Weinheim Basel 2012 ISBN 978 3 407 22928 1 S 111 Christian Berger Harmonie und melodie Eine musikasthetische Kontroverse im Frankreich des 18 Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf das Komponieren im 19 Jahrhundert In Axel Beer Laurenz Lutteken Hrsg Festschrift Klaus Hortschansky zum 60 Geburtstag Schneider Tutzing 1995 S 275 288 Auf freidok uni freiburg de online PDF 0 3 MB Jean Gribenski A propos des Lecons de clavecin 1771 Diderot et Bemetzrieder In Revue de musicologie Band LXVI 1980 S 125 178 Marie Luise Roy Die Poetik Denis Diderots Wilhelm Fink Munchen 1966 S 9 14 U Winter Der Materialismus bei Diderot 1972 S 239 f Emile Callot La philosophie de la vie au XVIIIe siecle etudiee chez Fontenelle Montesquieu Maupertuis La Mettrie Diderot D Holbach Linne Riviere Paris 1965 Frank Baasner Der Begriff sensibilite im 18 Jahrhundert Aufstieg und Niedergang eines Ideals Studia Romanica 69 Carl Winter Heidelberg 1988 ISBN 3 533 03965 X S 268 Denis Diderot Briefe an Sophie Volland Philipp Reclam jun Leipzig 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