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Luke Joseph Hooke 1716 1 in Corballis Donabate County Dublin 2 16 April 1796 Saint Cloud bei Paris war ein irischer Theologe und Bibliothekar in der Bibliotheque Mazarine Er hatte in den spaten 1720er Jahren seinen Lebensmittelpunkt in das Paris des Ancien Regime verlegt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr war eines von drei Kindern des englischen Historikers Nathaniel Hooke 1763 4 und dessen Ehefrau Mary Gore Seine Geschwister waren Thomas Hooke einem Vicar of Leek Yorkshire 1791 und eine Schwester Jane Mary Hooke 1793 Sein Grossvater war der Richter John Hooke 1655 1712 Luke Joseph Hooke ging mit seinem Vater Nathaniel Hooke nach Paris um Priester zu werden Sie waren Teil der jakobitischen Diaspora die im spaten 17 und beginnenden 18 Jahrhundert nach Frankreich flohen Er lebte in Paris bei seinem Onkel Nathaniel Hooke 1664 1738 5 einem Jakobiten und franzosischen Diplomaten sowie dessen Ehefrau Lady Eleanor McCarthy Reagh 1683 1731 in der rue St Jacques du Haut Pas Aufgrund der bestehenden Gesetze war es in Irland nicht mehr moglich eine katholische Schulerziehung zu absolvieren und so wurde er als Schuler in die Gemeinde St Nicolas du Chardonnet in Paris geschickt Dort blieb er bis zu seinem Lizenziat Mit seinem Baccalaureat universitaire trat er dann zum Studium in die Sorbonne ein und promovierte im Jahr 1736 Im Jahre 1742 wurde er auf einen Lehrstuhl fur Theologie berufen Dessen Aufgaben er bald Berichten zufolge mit grossem Erfolg und Ansehen in den Augen der Studierenden ausfullte 6 Hooke war bestrebt die newtonschen Uberlegungen mit den katholischen Glaubensinhalten in Einklang zu bringen Wegen der anfanglichen Zustimmung zu den Promotionsthesen von Jean Martin de Prades verlor er zunachst seinen Lehrstuhl De Prades hatte in seiner umfangreichen Dissertation eine Reihe von Thesen aufgestellt die zu einer scharfen Auseinandersetzung mit Vertretern der theologischen Fakultat der Pariser Universitat fuhrten Unter anderem hatte de Prades Zweifel an der zeitlichen Abfolge der Ereignisse im Pentateuch geaussert und die Heilwunder Jesu mit denen des griechischen Gottes der Heilkunst Asklepios verglichen Ohne seine Vorbilder zu nennen bediente sich de Prades uber weite Strecken der von d Alembert verfassten Vorrede zur Encyclopedie ou Dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers des Discours preliminaire sowie der Pensees philosophiques von Denis Diderot Mit Diderot stand de Prades auch in personlichem Kontakt und hatte sich mehrmals mit ihm zu Gesprachen getroffen Fur den Zweiten im Januar 1752 veroffentlichten Band der Encyclopedie schrieb de Prades einen rund funfzehnseitigen Artikel unter dem Begriff Gewissheit Certitude Der Artikel de Prades wurde durch eine Einleitung und ein lobendes Schlusswort von Denis Diderot eingerahmt Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um seine Dissertation ausserten sich die Theologen nun emport und beschuldigten de Prades der Haresie Gegen de Prades erging ein Haftbefehl er floh nach Holland und schliesslich nach Berlin Die beiden schon publizierten ersten Bande der Encyclopedie wurden am 7 Februar 1752 verboten ebenso die noch ausstehenden Bande Chretien Guillaume de Lamoignon de Malesherbes Oberzensor der Censure royale griff schutzend ein 7 8 Dies fuhrte dann letztlich zu den Versuch das Erscheinen der beiden ersten Bande der Encyclopedie zu unterbinden Denn am 15 Dezember stellte die mit dem Fall befasste Kommission der Pariser theologischen Fakultat fest dass die in der Dissertation geausserten Thesen und somit das Rigorosum zu verwerfen seien und die Schrift selbst unter die Zensurbestimmungen falle Hooke hatte durch seine Unterschrift bei der Prufung der Promotionsschrift von de Prades seine Zustimmung Ausdruck gegeben d h die Doktoraldissertation zunachst regelkonform abgeschlossen Hooke gestand ein dass er die Thesen der Promotion nicht gelesen hatte und zog daraufhin nicht nur seine Unterschrift zuruck sondern forderte sogar die Verurteilung der Abhandlung Kardinal Pierre Guerin de Tencin suspendierte am 3 Mai 1752 auf Grund des bestehenden lettre de cachet Hooke von seinem theologischen Lehrstuhl und zwang ihn damit die Sorbonne zu verlassen Im Jahre 1754 wurde de Prades vom Papst Benedikt XIV begnadigt worauf auch Hooke sich an den zustandigen Kardinal und papstlichen Sekretar wandte um ebenfalls rehabilitiert zu werden Er konnte aber lediglich den Ruckruf des lettre de cachet erwirken Der regierende Konig Ludwig XV gewahrte ihm jedoch eine Rente Im Jahr 1762 konnte er aber seine Lehrtatigkeit wieder aufnehmen Er hatte aber fast keine Studenten die seine Vorlesungen besuchten Seine Lehrtatigkeit wurde zugunsten eines durch den Pariser Erzbischof Christophe de Beaumont eingesetzten Professors boykottiert Im gleichen Jahr wurde Hooke zum Vorsitzenden eines Ausschusses seiner theologischen Fakultat eingesetzt die den Auftrag hatte Rousseaus Emile zu beurteilen Schliesslich gab Hooke seine theologische Professur ab und ubernahm den Lehrstuhl fur Hebraisch Einige Jahre spater wurde er Kurator an der Bibliotheque Mazarine Er behielt diese Position bis zum Jahr 1791 Spater siedelte er nach Saint Cloud um wo er starb Werke Auswahl BearbeitenReligionis naturalis et revelatae principia Paris 1752 Lettre a Mgr l Archeveque de Paris Paris 1763 Discours et reflexions critiques sur l histoire et le gouvernement de l ancienne Rome Paris 1770 1784 Memoires du Marechal de Berwick Paris 1778 Principes sur la nature et l essence du pouvoir de l eglise Paris 1791 Literatur BearbeitenThomas O Connor An Irish Theologian in Enlightenment France 1714 96 Luke Joseph Hooke Four Courts Press Dublin 1995 ISBN 1 85182 139 2 Jacques M Gres Gayer An Irish Theologian in Enlightenment France Luke Joseph Hooke 1714 96 In The Catholic Historical Review April 1998 Vol 84 No 2 Hooke Luke Joseph In Sidney Lee Hrsg Dictionary of National Biography Band 27 Hindmarsh Hovenden MacMillan amp Co Smith Elder amp Co New York City London 1891 S 281 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenThomas O Connor Luke Joseph Hooke In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 abgerufen am 21 Juni 2021 The Irish Ecclesiastical Record Browne and Nolan 1903 Textarchiv Internet Archive Luke Joseph Hooke Irish Paris Einzelnachweise Bearbeiten nach anderen Quellen 1714 Aubrey Gwynn A Forgotten Irish Theologian In An Irish Quarterly Review Vol 63 No 251 Autumn 1974 S 259 268 Hurter Nomenclator Douais in Revue pratique d apologetique Juli 1909 In Francois Xavier de Feller Dictionnaire historique Gillow Bibl Dict Eng Cath S 501 James Livesey Civil Society and Empire Ireland and Scotland in the Eighteenth century Atlantic World Yale University Press 2009 ISBN 978 0 300 15590 7 S 117 118 Thomas Byrne From Irish whig rebel to bourbon diplomat The life and career of Nathaniel Hooke 1664 1738 PDF 10 MB National University of Ireland Maynooth Oktober 2006 Catholic Encyclopedia Luke Joseph Hooke Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot saints catholic org Johanna Borek Denis Diderot Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 499 50447 2 S 58 Pierre Lepape Denis Diderot Eine Biographie Campus Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 593 35150 1 S 198 Normdaten Person GND 119441918 lobid OGND AKS LCCN n96040615 VIAF 100213415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hooke Luke JosephALTERNATIVNAMEN Hooke Lucius Josephus Hooke Luce JosephKURZBESCHREIBUNG irischstammiger Theologe Hochschullehrer KuratorGEBURTSDATUM 1716GEBURTSORT Corballis Donabate County Dublin STERBEDATUM 16 April 1796STERBEORT Saint Cloud Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luke Joseph Hooke amp oldid 235599515