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Dieser Artikel erlautert den Akkord in der Musik zu der stuckzahlorientierten Arbeitsform siehe Akkordlohn Ein Akkord ist in der Musik das gleichzeitige oder kurz aufeinanderfolgende Erklingen mehrerer unterschiedlicher Tone die sich harmonisch deuten lassen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Wortes 2 Erlauterung 3 Arten und Aufbau von Akkorden 3 1 Terzschichtung 3 2 Analyse von Akkorden 3 3 Lage von Akkorden 3 4 Umkehrungen von Akkorden 3 4 1 Dreiklange 3 4 2 Vierklange 3 4 3 Funf und Mehrklange 4 Benennungssysteme von Akkorden 4 1 Basston und Intervalle 4 2 Stufe 4 3 Tonvorrat 4 4 Tonart 4 5 Funktion 4 6 Akkordsymbol 5 Vergleich der Benennungssysteme 6 Akkordbegleitung im Lied 7 Motivation aus den Obertonen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHerkunft des Wortes BearbeitenDer Begriff Akkord leitet sich vom franzosischen accord beide erst Ubereinkunft Ubereinstimmung der Gefuhle dann auch musikalischer Zusammenklang 1 ab das seinerseits auf das vulgarlateinische accordare in Ubereinstimmung bringen anpassen harmonisieren von lateinisch cor Herz zuruckgeht Daneben wirkte wohl schon seit dem Spatlateinischen das griechische xordh chordḗ deutsch Saite auf das Wort ein und bestarkte vielleicht die Anwendung auf den musikalischen Bereich 2 Ursprunglich stand der Begriff fur den Gleichklang also fur die Erzeugung desselben Tones auf verschiedenen Saiten So wurde er schon 1619 von Michael Praetorius verwendet Erst 1732 tauchte der Begriff im Sinne von Zusammenklang verschiedener Tone auf der sich auch auf das Erklingen der Obertonreihe eines einzelnen Tones beziehen lasst Erlauterung BearbeitenIn der realen Musik bilden sich Akkorde aus dem Zusammenklang vieler Stimmen die verschiedene Funktionen haben Melodie Bass Begleit bzw Fullstimmen Am deutlichsten wird die Behandlung der Akkorde in einzelnen Stimmen im vierstimmigen Satz Es konnen aber auch in einer einzelnen Stimme Tone erklingen die vom Horer als gemeinsame Bestandteile einer harmonischen Struktur erlebt werden Damit sind auch Akkordbrechungen Arpeggien und der langsame Aufbau von Zusammenklangen z B Rachmaninoff Melodie Op 3 Nr 3 vorletzter Takt Akkorde im beschriebenen Sinne Wie Akkorde in der Musik konkret verwendet werden hangt vom Genre ab Als gegensatzliche Pole kann man hierbei die Polyphonie waagerechte Struktur mehrere unabhangige Stimmen etwa in einer Fuge und die Homophonie senkrecht akkordische Struktur etwa in einem Lied mit Gitarrenbegleitung ansehen Arten und Aufbau von Akkorden BearbeitenNormalerweise bezeichnet man erst mindestens drei unterschiedliche Tone als Akkord Allerdings gibt es auch Zusammenklange nur zweier Tone Zweiklange die trotzdem akkordische Funktionen erfullen Es fehlt dann entweder die Quinte zum vollstandigen Dreiklang oder die Terz Da aber in der ersten Variante die Quinte im naturlichen Obertonspektrum bereits vorhanden ist kann ein derartiger Zweiklang einen Dreiklang vollwertig vertreten Die zweite Variante ohne Terz tritt haufig in der Rockmusik in Form eines Powerchord auf Es wird dort zusammen mit der Tonart und der 5 bezeichnet z B A5 und klingt harmonisch kraftvoll und gleichzeitig geschlechtslos ist also wegen der fehlenden Terz weder Dur noch Moll zuzuordnen Weiter gibt es die Quartenharmonik mit Strukturen bei denen eine reine Quarte deutlich bevorzugt wird Die relativ junge Quartenharmonik ist als bewusster Gegensatz zur traditionellen Terzenharmonik zu sehen Terzschichtung Bearbeiten Von Dreiklang spricht man wenn die drei erklingenden Tone sich ggf nach Oktavversetzungen im Terzabstand uber dem Grundton des Akkords schichten lassen beispielsweise c e g Fur Akkorde der Terzenharmonik gilt zwei ubereinanderliegende unterschiedliche Terzen erst gross dann klein oder umgekehrt ergeben einen Dur bzw Moll Akkord zwei gleiche Terzen gross und gross oder klein und klein ergeben einen ubermassigen bzw verminderten Akkord drei ubereinanderliegende Terzen ergeben einen Septakkord ublicherweise ist der vierte Ton unabhangig vom Tongeschlecht mit kleinem Terzabstand zur Quinte wenn nicht ausdrucklich anders bezeichnet vier ubereinanderliegende Terzen ergeben einen Nonakkord funf ubereinanderliegende Terzen ergeben einen Undezimakkord sechs ubereinanderliegende Terzen ergeben einen Tredezimakkord Nicht in Terzen geschichtete Akkorde oder so geschichtete deren Grundton gar nicht erklingt konnen gedanklich dem jeweiligen musikalischen Zusammenhang entsprechend zu terzgeschichteten Akkorden erganzt oder aber anderweitig z B durch Vorhalte erklart werden So kann etwa der Dreiklang e g b in entsprechendem Zusammenhang als Dominantseptakkord c e g b fungieren So etwas ist aber im Zusammenhang des Stucks zu prufen da es oft mehrere Deutungsmoglichkeiten gibt Analyse von Akkorden Bearbeiten Beim Zahlen der unterschiedlichen Tone in einem Akkord werden lediglich verschiedene Tonnamen unabhangig von ihrer Tonhohe berucksichtigt Nach dieser Transformation werden die enthaltenen Tone des Akkordes als Intervalle zum tiefsten Ton des Akkordes benannt im genannten Beispiel als Terz und Quinte zum tiefsten Ton obwohl sie tatsachlich als Quint und Dezime vorlagen Die konkrete Bezeichnung des Akkordes hangt vom Benennungssystem ab Lage von Akkorden Bearbeiten Die Bezeichnung Lage hat im Zusammenhang mit Akkorden zwei Bedeutungen nbsp C Dur Dreiklang in verschiedenen Lagen die schwarzen Notenkopfe zeigen Lucken an a Oktavlage weit b Terzlage eng c Quintlage gemischt d Grenzlagedie Diskantlage gibt an welcher Ton im Sopran Diskant erscheint Je nachdem ob bei einem Dreiklang der hochste klingende Ton Grundton Terz oder Quinte ist spricht man von Oktav Terz oder Quintlage bei Mehrklangen auch von Sext Sept Non Undezim und Tredezimlage Die Oktavlage wurde fruher auch Grundlage genannt die Abstandslage kennzeichnet den Abstand der drei Oberstimmen zueinander Dabei unterscheidet man weite Lage enge Lage gemischte Lage und als deren Spezialfall die Grenzlage weite Lage der Abstand zwischen den drei Oberstimmen ist so gross dass sowohl zwischen Sopran und Alt als auch zwischen Alt und Tenor ein akkordeigender Ton dazwischengeschoben werden konnte Die weite Lage wird vor allem beim vierstimmigen Chorsatz gerne verwendet enge Lage die drei Oberstimmen liegen so dicht dass kein akkordeigener Ton mehr dazwischenpasst Der Abstand zwischen Sopran und Tenor betragt dann weniger als eine Oktave so dass beim Klaviersatz die drei Oberstimmen bequem mit der rechten Hand gegriffen werden konnen Die enge Lage wird vor allem beim Generalbassspiel bevorzugt gemischte Lage zwischen Sopran und Alt besteht enge zwischen Alt und Tenor weite Lage oder umgekehrt Ein Sonderfall der gemischten Lage ist die Grenzlage bei welcher der Abstand zwischen Sopran und Tenor genau eine Oktave betragt Umkehrungen von Akkorden Bearbeiten Zur Bestimmung der Umkehrung eines Akkords ist der tiefste Ton der Basston entscheidend unabhangig davon ob der Akkord in enger oder weiter Lage erklingt Die Umkehrungen erhalten ihre Namen nach charakteristischen Intervallen die vom tiefsten Ton aus gemessen werden Die einzelnen Bezeichnungen siehe unten entstammen der Generalbass Technik Dreiklange Bearbeiten nbsp DreiklangumkehrungenDreiklange konnen in Grundstellung und in zwei Umkehrungen auftreten Grundstellung z B in C Dur c e g die Grundstellung ist an der Schichtung in Terzen zu erkennen 1 Umkehrung in diesem Beispiel e g c genannt Sextakkord da es nichts Besonderes ist dass unten eine Terz ist aber wohl dass es vom tiefsten zum hochsten Ton eine Sexte statt einer Quinte ist 2 Umkehrung in diesem Beispiel g c e genannt Quartsextakkord da sowohl Quarte statt Terz im unteren Teil des Akkords als auch Sexte statt Quinte als Rahmenintervall zu bemerken sind Vierklange Bearbeiten nbsp Umkehrungen von SeptakkordenSeptakkorde konnen in Grundstellung und in drei Umkehrungen auftreten Grundstellung z B G7 g h d f wiederum an der Terzenschichtung zu erkennen genannt Septakkord weil die zusatzliche Septime ihn von einem Dreiklang unterscheidet beachte es wird die ausserhalb der Tonleiter liegende kleine Septime verwendet ausser der Akkord ist ausdrucklich als Gmaj7 bezeichnet die maj7 bezeichnet die Verwendung der grossen Septime 1 Umkehrung in diesem Beispiel h d f g genannt Quintsextakkord da Quinte und Sexte uber dem tiefsten Ton gleichzeitig auftreten 2 Umkehrung in diesem Beispiel d f g h genannt Terzquartakkord da Terz und Quarte uber dem tiefsten Ton gleichzeitig auftreten 3 Umkehrung in diesem Beispiel f g h d genannt Sekundakkord da die Sekunde uber dem tiefsten Ton das Charakteristische an ihm ist Andere Vierklange die keine Septakkorde sind lassen sich selbstverstandlich ebenso umkehren nur gelten bei ihnen nicht die obigen Bezeichnungen fur die einzelnen Umkehrungen Als Beispiel hierfur sei der Dreiklang mit hinzugefugter Sexte Sixte ajoutee genannt der zwar in seiner Grundstellung ebenfalls Quintsextakkord genannt wird aber einen anderen Aufbau und darum eine andere Funktion als die 1 Umkehrung eines Septakkords hat so dass man diese Begriffsverwirrung vermeiden sollte Funf und Mehrklange Bearbeiten Als Funf und Mehrklang bezeichnet man einen vierstimmigen Akkord dem ein Funfklang oder mehrere Tone im Terzabstand None Undezime Tredezime der Tonleiter hinzugefugt wurden Diese Klange sind meist sehr farbig durch Sekundreibungen und werden kompositorisch fur besondere Stimmungen verwendet Manchmal in der Klassik hier wohl am gelaufigsten als Dominantseptnonenakkord weitaus haufiger aber im Jazz da sich hier durch die den Drei und Vierklangen hinzugefugten Tone im englischen auch Tension Notes Grundlage fur die spannungsgeladene Jazzharmonik bildet Hauptartikel Funfklang Hauptartikel Dominantseptnonakkord Hauptartikel Cluster Musik Benennungssysteme von Akkorden BearbeitenFur die Benennung von Akkorden sind mehrere unabhangige Systeme gebrauchlich die im Folgenden kurz angerissen werden Der Basston des Akkordes und daruber liegende Intervalle Generalbass Die Stufe des Akkordes im Sinne der Stufentheorie Die Funktion des Akkordes im Sinne der Funktionstheorie Die Tonart des Akkordes und tiefster tonal relevanter Ton sowie Erganzungen siehe AkkordsymbolDie Benennungssysteme sind in der Reihenfolge aufgefuhrt in der sie historisch entstanden sind Jedes neue System hat einen Grossteil der Errungenschaften der alten Systeme speziell im Hinblick auf die Syntax der Modifikationen gegenuber dem Grunddreiklang ubernommen und weiter entwickelt Die Grundstrukturen von Akkorden werden deshalb im altesten Beschreibungssystem dem Generalbass genannt in den darauf folgenden nicht mehr obwohl sie dort ebenfalls verwendet werden Basston und Intervalle Bearbeiten Diese Art der Beschreibung wird vor allem im Generalbass verwendet Der Akkord heisst nach den Intervallen die die enthaltenen Tone zum tiefsten Ton einnehmen Grunddreiklang Die Intervalle Terz und Quinte gelten als Normalfall und werden deshalb nicht genannt Der durch das Fehlen weiterer Angaben gekennzeichnete Akkord ist also z B in der Grundtonart C Dur ein Grunddreiklang uber dem Ton c Sextakkord Die Quinte kann durch die Sexte ersetzt werden so dass ein Sextakkord c e a entsteht Der Sextakkord gilt wie der Grunddreiklang als regularer Klang Quartvorhalt Im Akkord kann die Quarte die Terz ersetzen c f g In der traditionellen klassischen Musik wird das so empfunden als ob die Quarte die Terz von ihrem Platz verdrangt hatte Deshalb muss dieser Klang aufgelost werden indem die Stimme die die Quarte vortragt als nachsten Ton die Terz bringt c e g Quartsextvorhalt Die Kombination von Quarte und Sexte in einem Akkord c f a wird als Erweiterung des vorherigen Falles verstanden Beide Tone mussen aufgelost werden c e g Diese Vorhaltsvarianten wurden erst nach dem Barock ublich Es hat sich dennoch die Bezeichnung Quartsextvorhalt gehalten die speziell fur Kadenzen in Konzerten der Wiener Klassik eine grosse Rolle spielt vermindert Durch die Halbtonschritte in der Grundtonleiter ergeben sich bei bestimmten Grundtonen verminderte Akkorde also Grunddreiklange aus zwei kleinen Terzen ubereinander c es ges oder h d f Das fuhrt zu einer verminderten Quinte die dem Klang seinen Namen gegeben hat Der Name wird auch verwendet wenn die verminderte Quinte als ubermassige Quarte notiert wird c es fis Quintsextakkord Die Quinte wird genannt weil sie zusatzlich zu der Sexte erklingt durch die sie normalerweise ersetzt wird Quintsextakkorde werden in der Funktionstheorie als subdominantisch oder als dominantisch beschrieben Die subdominantische Variante auch sixte ajoutee fugt die Sexte zu einem Grunddreiklang hinzu f a c f a c d wahrend die dominantische Variante auf einem verminderten Dreiklang beruht h d g h d f g Die begriffliche Unterscheidung stammt aus der funktionstheoretischen Analyse und damit im historisch fruheren Erscheinen des Akkords der sixte ajoutee in subdominantischer Funktion im Gegensatz zum Dominantseptakkord ubermassiger Quintsextakkord Er klingt wie der Dominantseptakkord und ermoglicht die Modulation in weitere Tonarten bzw hat einen Raumeffekt Der ubermassige Quintsextakkord ist z B f a c dis mit der ubermassigen Sexte f dis Er klingt hier wie der F Dur Septakkord und kann sich z B nach E Dur Moll C Dur Moll A Dur Moll auflosen wobei eben die ubermassige Sexte zur Oktave e e hinstrebt Septakkord Zum Grunddreiklang wird die Septime gesetzt die je nach Position gross c e g c e g h oder klein Dominantseptakkord sein kann g h d g h d f Stufe Bearbeiten Die Benennung der Stufen ist eine Weiterentwicklung der Benennung uber den Basiston die im Gegensatz zu dieser die tonale Einordnung des Akkordes in den harmonischen Kontext beschreibt Es konnen alle oben genannten Akkordtypen in entsprechender Weise identifiziert werden wobei der Bezugston nicht ein konkreter Basiston sondern stattdessen die Nummer dieses Basistones in der Tonleiter der Grundtonart ist Beispiele in C Dur der Klang c e g ist ein Grunddreiklang uber der ersten Stufe der Klang g h d f wird als Septakkord uber der funften Stufe bezeichnet Dieses System der klanglichen Beschreibung wird in der Stufentheorie verwendet Tonvorrat Bearbeiten Akkorde bestehen aus dem Tonvorrat der vom jeweiligen musikalischen Kontext zur Verfugung gestellt wird Im Falle der traditionellen westlichen Musik sind das die zwolf Tone der chromatischen Tonleiter und ihre Wiederholungen in verschiedenen Lagen Da die traditionelle westliche Musik zum grossten Teil auf einer Grundtonart basiert ergibt sich ein Kerntonvorrat aus den 7 sogenannten leitereigenen Tonen Im Falle von C Dur sind das c d e f g a h Um im musikalischen Ablauf zeitweilig zu anderen Tonarten zu wechseln kann dieser Tonvorrat um die Tone erweitert werden die abweichend von der Grundtonart in den anderen Tonarten vorkommen Tatsachlich geschieht die Modulation der Wechsel durch die Einfuhrung von leiterfremden Tonen Die typischsten Erweiterungen die zu Alterationen von leitereigenen Tonen zu leiterfremden Tonen fuhren sind die kleine Septime und die ubermassige Quarte Im Falle von C Dur sind das b statt h und fis statt f Das Alterieren vom h zum b wird als harmonischer Schwenk in Richtung der im Quintenzirkel nachsten Tonart empfunden die diesen Ton zu ihren leitereigenen zahlt Im Falle von C Dur ist das F Dur Dieser Schwenk wird auch empfunden wenn noch kein Klang auf der Basis F Dur gebildet wird sondern zum Beispiel lediglich ein Septakkord uber c c e g b erklingt Modulationen zu weiter entfernten Tonarten erweitern entsprechend den Tonvorrat aus dem Akkorde gebildet werden konnen Tonart Bearbeiten Wahrend der Generalbass und die Stufentheorie den Tonvorrat der Grundtonart zum Ausgangspunkt ihrer Benennung machen lassen sich die Akkorde auch direkt als Reprasentanten einer Tonart auffassen Dafur werden die enthaltenen Tone ausgewertet Beispiele Innerhalb eines Stuckes in C Dur ist der Klang f a c ein F Dur Grunddreiklang der Klang c e a ein a Moll Dreiklang in der 1 Umkehrung und der Klang d f g h ein G Dur Septakkord in der 2 Umkehrung Diese Bezeichnung ist anschaulicher als IV Stufe oder I Stufe Sextakkord verzichtet aber darauf den benannten Klang in den harmonischen Kontext des Stuckes einzugliedern Funktion Bearbeiten Die Funktionstheorie beschreibt Akkorde anhand der Verwandtschaftszusammenhange die sich aus dem Quintenzirkel ergeben Auch hier lassen sich die oben beschriebenen Akkordtypen verwenden und durch weitergehende Vier Funf und Mehrklange erweitern Basis des Klanges ist die Tonart die durch ihren funktionalen Zusammenhang zur Grundtonart benannt wird Da der Basiston des Akkordes damit nicht beschrieben ist wird zusatzlich eine Angabe zur Umkehrung oder zum Intervall gemacht das der Basiston im Verhaltnis zum Grundton der beschriebenen Funktion hat Die oben genannten Beispiele fuhren zu folgenden Bezeichnungen f a c Subdominante in Grundstellung c e a Tonikaparallele in der ersten Umkehrung bzw mit Terzbass d f g h Dominantseptakkord in der zweiten Umkehrung bzw mit QuintbassAkkordsymbol Bearbeiten Hauptartikel Akkordsymbol Jazz Noten werden ublicherweise als Leadsheets mit Gesangsstimme und Akkordsymbolen verbreitet Das Jazz Akkordsymbol als Notation entspricht im weitesten Sinne einer Generalbassnotation bei der der Grundton explizit als Notenname in Buchstabenform angegeben wird Ein vom Grundton abweichender Basston wird durch einen Schragstrich abgetrennt zusatzlich bestimmt siehe Slash Akkord Akkordmodifikationen werden durch Angaben zum Klanggeschlecht Ziffern und andere Kurzbezeichnungen angeben Vergleich der Benennungssysteme BearbeitenDie jeweiligen Benennungssysteme spiegeln das Harmonieverstandnis der Zeit wider in der sie entstanden sind Wahrend die Generalbassnotation eine pragmatische Abkurzung im Schriftbild darstellt baut die Stufentheorie einen ersten harmonischen Zusammenhang auf der von der Funktionstheorie extrem erweitert wird Die Jazz Notation ubernimmt die bis dahin entstandene Syntax gibt aber den im Jazz nicht immer notwendigen Funktionszusammenhang vollstandig auf Am Beispiel des verminderten Septakkordes uber cis cis e g b in einem C Dur Zusammenhang sei gezeigt wie sich diese Unterschiede aussern Generalbass Basston cis Angabe 7 Stufentheorie I7 Funktionstheorie DDD7 9 wenn der Akkord zur Doppeldominante D Dur aufgelost wird oder D7 9 Sp wenn er sich zur Subdominantparallele d Moll auflost Durchstreichung kennzeichnet den fehlenden Akkordgrundton Einklammerung eine Zwischendominante Jazz C 7Der verminderte Septakkord liegt ausserhalb der ublichen Kadenz ist aber auch fur Bach nicht ungewohnlich Man kann erkennen dass der Generalbass durch den Verzicht auf jede Erklarung den fur ihn nicht alltaglichen Klang problemlos notiert wahrend die Stufentheorie ihr Basiskonstrukt die Stufe modifizieren muss und die Funktionstheorie weitere Informationen zur korrekten Bezeichnung benotigt Die Notationsgewohnheiten im Jazz ahneln in ihrer Pragmatik dem Generalbass Im Gegenzug dazu kann die Funktionstheorie ihre Vorteile realisieren wenn es um die Beschreibung von Klangen geht die in der Zeit des Generalbasses oder der Stufentheorie nicht denkbar waren Das ist zum Beispiel bei Klangen der Fall in denen die Terz gleichzeitig als grosse und als kleine Terz vorkommt was funktional als Terz und ubermassige Sekunde None notiert wurde oder bei solchen die sich nicht mehr eindeutig auf einen Basiston beziehen lassen wie der aus Quarten geschichtete Mystische Akkord von Alexander Skrjabin c fis b e a d sowie der Tristanakkord von Richard Wagner mit dem die Oper Tristan und Isolde beginnt Akkordbegleitung im Lied BearbeitenIn Liedern dienen Akkorde ublicherweise zur instrumentalen Begleitung Sie geben der Melodie abschnittsweise einen harmonischen Bezug Die Akkordbegleitung wird meistens mit einem polyphonen Tasten oder Saiteninstrument z B Klavier oder Gitarre gespielt Die Abfolge von Akkorden wird Progression genannt Falls sich die Akkordfolge immer zyklisch wiederholt z B G Em C D7 spricht man von einem harmonischen Ostinato Motivation aus den Obertonen Bearbeiten nbsp Die ObertonreiheDie Tone eines Durakkordes zeichnen sich gegenuber anderen Tonen dadurch aus dass sie die ersten ganzzahligen Unterteilungen der Schwingung des Grundtons darstellen Die Halbierung der Wellenlange ergibt hierbei die erste Oktave in Drittelung die zweite Quint und Funftelung die dritte grosse Terz des Grundtons Die nachsthohere bzw niedrigere Oktave dieser Tone ergibt sich durch Verdopplung bzw Halbierung der Frequenz Diese Obertone die auch bei praktisch allen Klangerzeugungen bereits naturlicherweise zusammen mit dem Grundton erklingen werden dabei als harmonisch zum Grundton passend wahrgenommen Die realen Obertone hangen auch vom klangerzeugenden Instrument ab und sind nur naherungsweise hier als Beispiel angefuhrt Da sich in der reinen Stimmung eines Tasteninstrumentes diese Verhaltnisse nicht fur alle Grundtone genau stimmen lassen wird seit dem 19 Jahrhundert meistens die gleichtemperierte Stimmung verwendet die nur fur die Oktaven ein exaktes Frequenzverhaltnis sicherstellt Die zwolf Zwischentone einer Oktave werden dabei so gewahlt dass das Frequenzverhaltnis zum nachsten Halbton immer identisch ist Hieraus ergeben sich zwar leichte Abweichungen des Frequenzverhaltnisses zu Terzen und Quinten um wenige Cent doch ist so jeder Ton als Grundton eines Akkordes nutzbar Siehe auch BearbeitenAbgeleiteter Akkord Akkord Skalen Theorie Akkordsymbol Arpeggio Cluster Gitarrenakkord Harmonie Musik Notation Musik Powerchord Stufentheorie Harmonik QuartenharmonikLiteratur BearbeitenWieland Ziegenrucker Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1977 Taschenbuchausgabe Wilhelm Goldmann Verlag und Musikverlag B Schott s Sohne Mainz 1979 ISBN 3 442 33003 3 S 104 135 Von den Akkorden und den harmonischen Verwandtschaften Markus Fritsch Katrin Jandl Peter Kellert Andreas Lonardoni Harmonielehre amp Songwriting LEU Verlag 8 Auflage 2020 ISBN 3 928825 23 2 S 69 98Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Akkord Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Akkorde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Akkordrechner mit Akkordbenennung Bilden von Akkorden und Umstellungen mit Beispielen Ubersicht aller Dur Akkorde mit Soundbeispielen Intervalle und Akkorde OpenBook fur KinderEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag accord in Le Tresor de la Langue Francaise informatise Artikel 2Akkord in Etymologisches Worterbuch des Deutschen Erarbeitet im Zentralinstitut fur Sprachwissenschaft Berlin unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1995 S 21 Normdaten Sachbegriff GND 4141705 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akkord amp oldid 239970845