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Ton bezeichnet in der Musik ein Schallereignis sowie dessen Horeindruck und gedankliche Abstraktion das von Musikinstrumenten der menschlichen Stimme oder anderweitig mittels eines elastischen Korpers erzeugt wird und dem eine mehr oder weniger exakte Tonhohe zugeordnet werden kann Wahrend die physikalischen Eigenschaften als Kombination von Sinustonen und Gerauschkomponenten bzw zur Grundschwingung der sinusformigen Schwingung hinzukommenden harmonischen Obertonen analysiert und beschrieben werden konnen ist die subjektive Tonwahrnehmung von psychoakustischen Gegebenheiten kulturellen Erfahrungen und asthetischer Erwartung abhangig In Musikpraxis und Musiktheorie sind Tone Elemente eines Tonsystems bzw einer mathematisch beschreibbaren Tonstruktur die in einer Intervallbeziehung zueinander stehen und durch Tonsymbole und oder Noten beschrieben werden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und begriffliche Komplexitat 2 Tonparameter 3 Zeitliche Struktur eines Instrumentaltons 4 Ton und Klang in der physikalischen Akustik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie und begriffliche Komplexitat BearbeitenDer Begriff Ton stammt von Tonus der latinisierten Form des altgriechischen tonos tonos Spannung zum Verb teinein teinein spannen an ausspannen Die Bedeutung des Wortes variiert je nach Kontext Mehr zur Komplexitat der Beschreibung Analyse und Wahrnehmung von Tonen ist in zahlreichen Beitragen zu finden Neben Universalien der Musikwahrnehmung und objektiven Aspekten wie Tonhohe Klang Tonheit Obertone Klangspektren werden Aspekte der subjektiven Perzeption z B unter Hortypologie auditiver Wahrnehmung Musikpsychologie Tonhohenwahrnehmung und Psychoakustik erlautert Die atonale Musik ist nicht tonlos gerauschlos lautlos klanglos oder gar unhorbar das Wort atonal bezieht sich vielmehr auf ein fehlendes Tonalitatssystem Tonparameter BearbeitenZur naheren Beschreibung eines Tones werden je nach Zugang verschiedene Parameter herangezogen 1 2 Ublicherweise sind dies folgende die Tonhohe sie lasst sich akustisch als Frequenz Anzahl der Schwingungen pro Sekunde angeben oder praktisch in Tonsymbolen oder Noten ausdrucken die Tondauer sie lasst sich physikalisch akustisch absolut in Sekunden messen oder praktisch relativ durch Notenwerte angeben die Lautstarke oder Tonstarke sie lasst sich akustisch als Amplitude die Weite der Schwingungen oder als Schalldruck bestimmen aber auch pragmatisch durch Lautstarkeangaben die Klangfarbe sie lasst sich akustisch annaherernd durch die Obertonzusammensetzung bzw allgemeiner durch das Frequenzspektrum charakterisieren oder praktisch durch Instrumentangaben und Spielweisen bestimmen Zeitliche Struktur eines Instrumentaltons BearbeitenDer von Musikinstrumenten erzeugte Ton lasst sich zeitlich in drei Abschnitte unterteilen Er besteht aus den drei Phasen des Einschwingvorgangs dem Onset der stationaren Schwingung bzw der zumeist von Transienten uberlagerten quasistationaren Schwingung Sustain und dem Ausschwingvorgang Decay Im zeitlichen Verlauf des Klangs andert sich dabei das Lautstarkeverhaltnis Amplitude der Teiltone Diese Lautstarkenverhaltnisse bestimmen die Klangfarbe der Tone Auch die Stimme ist in dieser Hinsicht ein Instrument und erzeugt Tone im genannten Sinn bei denen aber sogenannte Formanten die Farbung des Tones beeinflussen Ton und Klang in der physikalischen Akustik Bearbeiten Schematisches Oszilloskopbild eines Sinustons Schematisches Oszilloskopbild eines komplexen Tons Wahrend man in der physikalischen Akustik unter Ton nur den reinen unendlichen Sinuston versteht ist ein vokal oder instrumental erzeugter Ton aus Sicht der physikalischen Akustik ein komplexes Schallsignal das in vielen Fallen annahernd einen Klang darstellt 3 Unter Klang versteht man in der Physik ein periodisches aus Sinustonen zusammengesetztes Schallereignis bei dem die Frequenzen der Teiltone in einem ganzzahligen Verhaltnis zueinander stehen sich also harmonisch zueinander verhalten Hierbei handelt es sich jedoch um ein vereinfachtes Modell das auf reale Klange nur naherungsweise angewendet werden kann Reale Klange sind namlich im Allgemeinen komplexer wobei Gerauschkomponenten und Inharmonizitaten eine wichtige Rolle spielen Bei der menschlichen Stimme und bei Blasinstrumenten ist die Teiltonzusammensetzung weitgehend harmonisch und befindet sich in guter Ubereinstimmung mit dem einfachen Modell Bei Saiteninstrumenten ist die Frequenzzusammensetzung nur mehr naherungsweise harmonisch und bei Schlaginstrumenten sind nur noch einzelne Teiltone fast harmonisch wahrend das Gesamtspektrum eher unharmonisch ist Solche unharmonischen Klange die man in der physikalischen Akustik auch als Tongemisch bezeichnet treten z B auf bei Pauken Glocken Stabspielen Rohren oder membranartigen Korpern Ein Tonhoheneindruck kann auch auf sogenannten Formanten beruhen die zum Beispiel bei einer Maultrommel durch Veranderung des Mund und Rachenraumes beeinflusst werden Auch innere Strukturen von Gerauschen etwa enthaltene Einzelfrequenzen mit verstarkter Amplitude konnen einen Tonhoheneindruck erzeugen Im Jahr 1863 begrundete Helmholtz die physikalische Theorie der Tonempfindung 4 Die Tonhohenempfindung hat eine ausreichende Dauer des Schallsignals zur Voraussetzung da sonst eine Tonhohenunscharfe auftritt Literatur BearbeitenWieland Ziegenrucker Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1977 Taschenbuchausgabe Wilhelm Goldmann Verlag und Musikverlag B Schott s Sohne Mainz 1979 ISBN 3 442 33003 3 S 11 15 Weblinks BearbeitenMusiktheoretische Grundbegriffe der Elektronischen Musik Larmorama Tone Intervalle Frequenzen und FrequenzverhaltnisseEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Meyer Akustik und musikalische Auffuhrungspraxis Leitfaden fur Akustiker Tonmeister Musiker Instrumentenbauer und Architekten Hrsg Verlag Erwin Bochinsky Das Musikinstrument Nr 24 1995 ISBN 3 923639 01 5 Donald Hall Johannes Goebel Musikalische Akustik Ein Handbuch Hrsg Schott Music Mainz 2008 ISBN 978 3 7957 8737 0 Dieter Meschede Gerthsen Physik Springer Verlag 2015 ISBN 978 3 662 45977 5 S 207 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 41 Normdaten Sachbegriff GND 4185645 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ton Musik amp oldid 232867791