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Musiktheorie ist sowohl ein Teilgebiet der Musikwissenschaft als auch eine eigenstandige kunstlerisch wissenschaftliche Disziplin die sich unter anderem mit Harmonielehre Kontrapunkt Formenlehre und der musikalischen Analyse befasst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Moderne Musiktheorie 3 Literatur 3 1 Fachzeitschriften 4 WeblinksGeschichte BearbeitenSiehe auch Liste historisch musiktheoretischer Literatur Die Musiktheorie im antiken Griechenland war hochentwickelt Bemuht war man bereits um die Ausformulierung eines Tonsystems verwendete eine differenzierte Notierung der Tonhohen und fuhrte ausgiebige Diskussionen uber mogliche ethische und charakterliche Gehalte der Musik und des Musizierens Den Theoretikern des Abendlandes im fruhen Mittelalter sowie auch erneut in der Renaissance galt die antik griechische Musiktheorie als Ausgangspunkt Mit den legendaren Berichten uber Pythagoras in der Schmiede wurde Pythagoras von Samos spatestens seit der Spatantike die Erfindung der theoretischen Musik zugeschrieben Bis zum Mittelalter hatten praktisch ausfuhrende und theoretische Musiker wenig oder gar nichts miteinander zu tun Wahrend die praktische Musikausubung wozu auch die Komposition gehorte den Charakter eines Lehrberufs hatte und im Ansehen entsprechend niedrig stand wurde die theoretische Musik lat Musica innerhalb der Sieben Freien Kunste zum hoher stehenden mathematischen Zweig dem Quadrivium gerechnet Die Musiktheoretiker beschaftigten sich hauptsachlich mit mathematischen kosmologischen und religiosen Betrachtungen die sie in theoretischer Weise auf Tonleitern und Rhythmen bezogen ohne dass aus diesen Betrachtungen jemals klingende Musik entstanden ware Erst mit der Entstehung der Mehrstimmigkeit im Mittelalter begannen sich theoretische Reflexion und praktische Musikausubung einander anzunahern erstmals gab es auch Personlichkeiten die Theoretiker und Komponisten in Personalunion waren zum Beispiel Leonin Perotin In den folgenden Jahrhunderten bildeten sich theoretisch fundierte Kompositionslehren heraus die mit der jeweiligen Musikpraxis in vielfaltiger Wechselwirkung standen Im Zeitalter der Aufklarung setzte die Musikgeschichtsschreibung ein und die Aufgabenfelder der Musiktheorie waren im 19 Jahrhundert Lehrfacher an den Konservatorien Bei der Grundlegung der akademischen Musikwissenschaft am Ausgang des 19 Jahrhunderts wurde Musiktheorie spekulative Musiktheorie als eine unter der systematischen Musikwissenschaft aufgefuhrte Disziplin genannt Doch im Zuge einer Historisierung des Fachs verloren systematische Aspekte in der Musikwissenschaft zunehmend an Bedeutung Moderne Musiktheorie BearbeitenHeute versteht man unter Musiktheorie Themengebiete der systematischen Musikwissenschaft oder des gleichnamigen Ausbildungsfachs an den Musikhochschulen Verbreitete Themengebiete sind Harmonielehre Musikalische Analyse Tonsatz inkl Kontrapunkt siehe auch Historische Satzlehre FormenlehreFerner folgende auch Generalbass und Partimento in Theorie und Praxis Instrumentation und Arrangement Instrumentenkunde und Stimmung Gehorbildung AkustikIn der Praxis fuhrt das Ineinandergreifen der Themengebiete vielerorts zu einer Aufhebung der Einzeldisziplinen z B von Kontrapunkt und Harmonielehre Musiktheoretisches Wissen ist dem vertieften Verstandnis von der Beschaffenheit und Wirkung von Musik forderlich Aus diesem Grunde ist Musiktheorie in den kunstlerischen Studiengangen an den Musikhochschulen ein Pflichtfach Nebenfach Musikalische Analyse und das Schreiben von Stilubungen Tonsatz werden in diesem Unterricht ublicherweise wechselseitig aufeinander bezogen d h durch Analyse werden Kriterien gewonnen die dann in Stilubungen praktisch erprobt und uberpruft werden An den Musikhochschulen Musikuniversitaten und an manchen Universitaten gibt es daruber hinaus Hauptfachstudiengange in Musiktheorie und oder Gehorbildung die zum Teil mit unterschiedlichen Profilen und Schwerpunkten wissenschaftlich kunstlerisch padagogisch angeboten werden Literatur BearbeitenThomas Christensen Hrsg The Cambridge History of Western Music Theory Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 978 0 521 62371 1 Ulrich Kaiser Hrsg Musiktheoretische Quellen 1750 1800 Gedruckte Schriften von Joseph Riepel H Chr Koch Johann Friedrich Daube und Johann Adolf Scheibe Directmedia Publishing Berlin 2007 DVD ROM Zeno org 015 ISBN 978 3 89853 615 8 Clemens Kuhn Musiktheorie unterrichten Musik vermitteln Barenreiter Kassel 2006 ISBN 978 3 7618 1835 0 Helga de la Motte Haber Oliver Schwab Felisch Hrsg Musiktheorie Handbuch der Systematischen Musikwissenschaft Band 2 Laaber Verlag Laaber 2004 ISBN 3 89007 563 0 Ullrich Scheideler Felix Worner Hrsg Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart Lexikon Schriften uber Musik Band 1 Barenreiter amp Metzler Kassel Stuttgart 2017 ISBN 978 3 7618 2032 2 Ute Ringhandt Musiktheorie praxisnah Ein Handbuch fur Schule und Studium Schott Music Mainz 2022 ISBN 978 3 7957 2091 9 Matthias Schmidt Musiktheorie In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Fachzeitschriften Bearbeiten Music Theory and Analysis MTA Music Theory Online MTO Zeitschrift der Gesellschaft fur Musiktheorie ZGMTH Georg Olms Verlag Hildesheim auch online MusikTheorie Zeitschrift fur Musikwissenschaft Laaber Verlag LaaberWeblinks Bearbeiten Wikisource Verzeichnis von Traktaten der Musiktheorie von den Anfangen bis zum 19 Jahrhundert Quellen und Volltexte Wikibooks Musiklehre Lern und Lehrmaterialien Wiktionary Musiktheorie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lehrklaenge Online Lehrgang fur Musiktheorie musikanalyse net Tutorials zu Themen der Musiktheorie Gesellschaft fur MusiktheorieNormdaten Sachbegriff GND 4040876 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musiktheorie amp oldid 230491775