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Dramentheorien griechisch drama drama Handlung 8ewria theoria Sehen Betrachtung beschaftigen sich mit der Frage was fur ein Drama charakteristisch ist Das Drama wird dabei als eine Kunstform begriffen in der eine schriftlich fixierte Vorlage zum Ausgangspunkt einer Auffuhrung wird 1 Im Gegensatz zu den Gattungen der Lyrik und Epik in denen es um von Texten eroffnete Vorstellungsraume in der Imagination des Lesers geht beansprucht das Drama die sinnliche Wahrnehmung eines Publikums wahrend der Auffuhrung 2 Dramentheorien wurden seit der Antike von Autoren oder Dramaturgen aufgestellt Manchmal versuchen sie bestehende Dramen induktiv nach Gemeinsamkeiten zu ordnen oder gegenuber anderen Dramen zu rechtfertigen manchmal sind sie auch als Programm fur kunftige Dramen mit ethischen oder politischen Zielen oder als Anleitung fur die Konstruktion guter Dramen gemeint Da die heutige Dramentheorie ihren Gegenstand als plurimediale Darstellungsform begreift die nur im Zusammenhang von Text und Auffuhrung ihre volle Wirkung entfaltet geht sie uber die reine Textanalyse des Dramentextes hinaus die sich im Wesentlichen auf die Deutung und Auslegung des Textsubstrats beschrankt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Antike 2 1 Aristoteles 2 2 Horaz 3 Mittelalter und Humanismus 4 Klassik 4 1 Boileau 4 2 Corneille 4 3 Diderot 4 4 Lessing 4 5 Schiller 4 6 Goethe 5 19 Jahrhundert 5 1 Freytag 5 2 Wagner 6 20 Jahrhundert 6 1 Brecht 6 2 Durrenmatt 6 3 Esslin 6 4 Strukturalistische Ansatze 6 5 Abwendung vom Drama als Text 7 Literatur 8 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDas Drama war in der Antike und wiederum seit der Renaissance bis etwa 1900 die angesehenste Gattung der Dichtung wenn es auch der Roman in seiner offentlichen Bedeutung zunehmend ubertraf Daher gab es bestandig Diskussionen daruber was dieses Angesehene ausmacht und vom weniger Angesehenen unterscheidet So wurden in den Dramentheorien oft die schriftstellerische Qualitat und der soziale Rang eines Dramas miteinander in Ubereinstimmung zu bringen versucht oder gegeneinander ausgespielt Dies betrifft vor allem die traditionelle Unterscheidung zwischen Tragodie und Komodie Seit dem spateren 18 Jahrhundert ist auch der kommerzielle Erfolg ein Grund fur positive oder negative Bewertung In diesem Zusammenhang trennte sich das privatwirtschaftliche Volksstuck vom hofischen Drama Weiterhin spielen Rivalitaten zwischen der Oper und dem Schauspiel fur Dramentheorien vom 17 bis zum 19 Jahrhundert eine Rolle indem sowohl die Oper als auch das Schauspiel gelegentlich als das eigentliche Drama bezeichnet wurden Seit dem 20 Jahrhundert wurde zunehmend auch der Fiction Film als das eigentliche oder gegenuber den Buhnendramen aktuellere Drama dargestellt siehe Filmtheorie Die vorderhand sozialen Unterscheidungen zwischen den Formen dramatischer Darstellung versuchte Gustav Freytag im 19 Jahrhundert durch eine neutraler wirkende Abgrenzung zwischen geschlossener und offener Form zu ersetzen Dies kam einer Zeit der werkimmanenten Interpretation seit etwa 1950 wiederum entgegen die sich um eine Fokussierung der Dramentheorien auf Inhalte bemuhte Mittlerweile werden die historischen Dramentheorien wieder als soziale und politische Ausserungen mit dem Ziel sich abzugrenzen oder eigene Geltung zu behaupten zu verstehen versucht In der Theatertheorie der letzten Jahrzehnte hat die Auffassung an Einfluss gewonnen Theater nicht in erster Linie als Drama zu sehen siehe Performativitat Postdramatisches Theater Die politisch soziale Bedeutung der Dramentheorien ist seit dem Ende des 20 Jahrhunderts durch Medientheorien und Medienkritik abgelost worden In der Fortfuhrung des regelpoetischen Ansatzes von Horaz der bis zu Gottsched Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen 1730 und Freytag Die Technik des Dramas 1863 siehe unten dazu diente normative Gesetze fur den Dramentext zu formulieren und die Funfteilung zum Gestaltungsprinzip des Dramas erhob 4 hat sich die klassische Einteilung des Dramas in funf Akte eingeburgert von der zunachst in der Dramentheorie bei Aristoteles noch nicht die Rede war Erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts setzte sich mehr und mehr die Einsicht durch dass eine normative Regelpoetik wie sie in der Tradition von Horaz entwickelt wurde den vielfaltigen Dramenformen nicht gerecht wird und an ihre Stelle eine deskriptive Dramentheorie treten muss die die Gesetzmassigkeiten des einzelnen Dramas analytisch bestimmt 5 Antike BearbeitenAristoteles Bearbeiten Weil der antike Philosoph Platon die Dichtung allgemein als staatsgefahrdend dargestellt hatte Politeia versuchte sein Schuler Aristoteles 384 322 v Chr diese Verurteilung abzuschwachen und das Drama das in der Kultur Athens einen grossen politischen und religiosen Stellenwert hatte zu rechtfertigen Die erhaltenen Teile seiner Poetik 335 v Chr befassen sich mit der Tragodie die seiner Meinung nach die besseren Menschen auf die Buhne brachte als die Komodie Seine Ausfuhrungen zur Komodie sind nicht erhalten Im Gegensatz zum Epos soll in der Tragodie die Nachahmung einer Handlung Mimesis in Form von direkter Rede dargebracht und dabei gehandelt werden Es beschrankt sich nicht auf die Schilderung von Charakteren Es soll nicht etwas Statisches wiedergeben sondern etwas Bewegtes und dies wird gespielt und nicht erzahlt Die szenische Darstellung einer tragischen Handlung in der Grosses gesturzt und Niedriges erhoht wird soll Jammern Eleos und Schaudern Phobos beim Zuschauer auslosen Dies ist fur Aristoteles nicht verwerflich weil die Entladung angestauter Spannung im Zuschauer durch die Freisetzung starker Gefuhle eine Reinigung Katharsis von starken Affekten bewirke und so zur inneren Zufriedenheit der Eudamonia beitrage 6 Theater konne derart zu den guten Sitten beitragen statt sie zu zerstoren wie Platon behauptete Des Weiteren fordert Aristoteles fur das Drama die Einheiten der Zeit Handlungsablauf innerhalb eines Sonnenumlaufs also 24 Stunden und der Handlung nicht viele Nebenhandlungen wie im Epos Laut Aristoteles soll ein Theaterstuck eine abgeschlossene Haupthandlung aufweisen die einen Anfang einen Mittelteil und ein Ende hat Aufgrund der Buhnenverhaltnisse in der franzosischen Klassik wurde diesen Einheiten im 17 Jahrhundert noch eine Einheit des Ortes hinzugefugt siehe Drei Aristotelische Einheiten die nicht auf Aristoteles zuruckgeht Weitere Begriffe die von Aristoteles Poetik ausgehen sind das Wiedererkennen auf dem Hohepunkt der Handlung Anagnorisis und die darauf folgende Peripetie als radikaler Umschwung zwischen Gluck und Ungluck Viele Autoren waren bis ins 19 Jahrhundert bestrebt ihre Dramen durch die Ubereinstimmung mit den aristotelischen Kriterien zu legitimieren Bis in die heutige Zeit beruhen die meisten Dramentheorien auf der Auseinandersetzung mit der aristotelischen Theorie 7 Allerdings gab und gibt es zahlreiche Typen des Dramas die weder der Aristotelischen Dramenform entsprechen noch auf irgendwelche anderen Theorien Bezug nehmen So haufen sich seit Beginn des 20 Jahrhunderts Formexperimente mit der klassischen Form des Dramas Horaz Bearbeiten Der romische Dichter Horaz 65 8 v Chr kommt in seiner Ars poetica in den Epistolae ad Pisones ab 13 v Chr auf das Drama zu sprechen Zu seiner Zeit hatte es den religiosen Stellenwert verloren den es fur die griechischen Stadtstaaten besessen hatte Horaz hielt daher eine Verbindung des Angenehmen mit dem Nutzlichen fur den Sinn des Dramas Die romische Komodie war eine allgemein beliebte Art der Unterhaltung wahrend die Tragodie noch am ehesten in den geschlossenen Veranstaltungen einer Oberschicht gegenwartig war Daher deutet Horaz die Unterscheidung zwischen Komodie und Tragodie als eine soziale zwischen einer niederen und einer hoheren Gattung wahrend Aristoteles nur von guten und schlechten Charakteren und Handlungen spricht Dies ergab in der Neuzeit erhebliches Konfliktpotenzial Mittelalter und Humanismus BearbeitenDie Schrift De spectaculis des Kirchenvaters Tertullian ca 150 220 propagiert die Abschaffung des Theaters als Verfallserscheinung der antiken Kultur und wahrend der Bucherverluste in der Spatantike ereignet sich die Vernichtung vieler antiker Dramen und Schriften uber das Theater Bis zu Liutprand von Cremona 10 Jahrhundert zeigt sich eine ausserst ablehnende Haltung vor allem der Westkirche gegenuber dem Theater Nach dieser langeren theater oder zumindest uberlieferungsfreien Zeit entwickelt sich im Hochmittelalter aus geistlichen Spielen ein stadtisches Volkstheater ohne parallele Theoriebildung Die Disziplinierung und Eingrenzung dieser Tradition in der Zeit der Reformation und Gegenreformation lauft parallel zu einer humanistischen Theoriebildung die im Unterschied zum regellosen Volkstheater Idealbilder eines hofischen und sittlichen Theaters entwirft das sich an der Antike orientiert Julius Caesar Scaliger versucht in seinen 1561 erschienenen Poetices libri septem eine renaissancetypische Versohnung von platonischer und aristotelischer Poetik die neben Einflussen auf das Elisabethanische Theater oder das Jesuitentheater 8 in die franzosische Klassik mundet Am Pariser Hof entsteht das Bedurfnis aus den klassischen Schriften abgeleitete Regeln und ihre Verletzungen auf der Theaterbuhne zu diskutieren Klassik BearbeitenBoileau Bearbeiten Der wichtigste Dramentheoretiker der franzosischen Klassik war Nicolas Boileau 1636 1711 mit seiner in Versen gehaltenen Schrift L art poetique 1669 1674 Er formulierte die Forderungen der Hofgesellschaft wahrend des Absolutismus an das Drama das in diesem Rahmen zum barocken Regeldrama gemacht wurde Das hofische Drama diente den Adligen als Verhaltensschule und als Diskussionsstoff uber politische Ereignisse Obwohl sich Boileau auf Aristoteles und Horaz beruft wandelt er ihre Lehren stark ab Weil sich das neue franzosische Drama mit Jean Racine oder Pierre Corneille gegenuber dem uberaus popularen englischen und spanischen Drama von Shakespeare oder Calderon behaupten musste werden jene Autoren von Boileau als regellos und unvernunftig verurteilt Den Bedurfnissen der Hofgesellschaft entsprechend sollte das Drama angenehm nicht zu emotional und nicht zu belehrend sein Heftig diskutiert wurden die sogenannte Standeklausel dass Burgerliche sich nicht als tragische Figuren eigneten oder die Bienseance dass nichts Kreaturliches auf der Buhne dargestellt werden sollte wie Kampfe erotische Beruhrungen Alter oder Essen Allerdings verstosst bereits Jean Racine mit seiner Tragodie Phedre 1677 gegen das Gebot der Bienseance ist doch deren Hauptfigur Sklave seiner eigenen Natur Johann Christoph Gottsched versuchte diese Vorstellungen dem deutschsprachigen Burgertum zu vermitteln um ihm eine gesellschaftliche Aufwertung zu ermoglichen Corneille Bearbeiten Pierre Corneille 1606 1684 legte seine theoretischen Ansichten in den Trois discours sur le poeme dramatique 1660 nieder Seine Dramentheorie ist im deutschen Sprachgebiet gegenwartig weil sie ausfuhrlich von Lessing diskutiert wurde Angesichts christlicher Kritik am antiken Drama an welchem vor allem die Gnadenlosigkeit der antiken Tragik bemangelt wurde war es Corneille wichtig die Dramentheorie mit der christlichen Sittenlehre zu verbinden und zu zeigen dass es hier keinen Widerspruch gebe Daher entwickelte Corneille seine Dramentheorie aus der Beschaftigung mit dem Martyrer Drama des Barocks Diese Martyrertragodien wiesen extrem polare Figurenkonstellationen auf Einerseits waren sich die Helden ihres Heils so sicher dass sie eigentlich gar nicht in eine Katastrophe gesturzt werden konnten Andererseits waren ihre Gegenspieler dermassen bose dass der Untergang des Helden von vornherein fur den Zuschauer voraussehbar wurde 9 Diese Problematik fuhrte Corneille zum Gedanken dass die von Aristoteles geforderte Katharsis durch das Hervorrufen von Furcht und Mitleid als Reinigung von Leidenschaften zu verstehen sei Leidenschaft ist nach dem religiosen Verstandnis der Zeit noch etwas Schlechtes Deshalb konnte es noch keine Spannung oder uberbordende Heiterkeit im Drama geben Die Affekte treten auf um vor ihnen zu warnen Einerseits kann der Held ein Bosewicht sein der durch seine Leidenschaften Angst und Schrecken verbreitet Mit ihm empfindet der Zuschauer zwar kein Mitleid kann sich jedoch vor dessen Leidenschaften furchten Andererseits kann der Held auch ein Heiliger und Martyrer sein der durch seine Tugend uber allen Leidenschaften steht Dieser wird vom Zuschauer bemitleidet und gleichzeitig auch fur seine Erhabenheit bewundert Somit erweitert Corneille das Affektpaar Furcht und Mitleid eine christliche Ubersetzung von Phobos und Eleos das den Zuschauer von seinen Leidenschaften reinigen soll um einen dritten Affekt namlich die Bewunderung 10 Diderot Bearbeiten In den Jahren vor der Franzosischen Revolution wurden die Privilegien des Adels die sich im Hoftheater spiegelten in Frage gestellt Die hoch angesehene Tragodie sollte nicht mehr dem Adel vorbehalten bleiben und die Nichtadeligen sollten nicht mehr in der Komodie verlacht werden Denis Diderot 1713 1784 entwarf in seinen Abhandlungen Entretiens sur le fils naturel 1757 und De la poesie dramatique 1758 eine Theorie des burgerlichen Trauerspiels er selbst nennt es genre serieux die grossen Einfluss hatte und im deutschen Sprachgebiet etwa von Lessing ubernommen wurde Lessing Bearbeiten Fur Gotthold Ephraim Lessing 1729 1781 spielte die Emanzipation des Dramas von der christlichen Sittenlehre nicht mehr die Hauptrolle wie noch fur Corneille Er forderte ein burgerliches Drama und gab einer positiv bewerteten Leidenschaft auf der Buhne und im Zuschauerraum einen grosseren Stellenwert Lessing veroffentlichte seine Theorie in Form von regelmassig erscheinenden Magazinen der Hamburgischen Dramaturgie 1767 im Zusammenhang mit seiner Tatigkeit fur die Hamburgische Entreprise Gustav Freytag erklarte spater Lessing habe eine nationale Auffassung des dramatisch Schonen 11 begrundet Der Begriff des Nationalen wie in Nationaltheater diente dazu die Rivalitaten zwischen Burgern und Adligen abzuschwachen oder zuzudecken Daher ist die sozialkritische Komponente von Lessings Theorie seit dem 19 Jahrhundert heruntergespielt und eine national deutsche hervorgehoben worden auch in der kulturellen Rivalitat zu Frankreich das in der dramatischen Produktion nach wie vor fuhrend war Wichtig war Lessing die Emanzipation des burgerlichen Dramas vom Hoftheater die in seiner Zeit geschah Daher stand fur ihn die Uberwindung der Standeklausel im Zentrum seines Bemuhens die sich seit der Renaissance als Abgrenzung zwischen schlechten oder hasslichen burgerlichen und guten oder schonen adligen Theaterfiguren entwickelt hatte Er kritisiert auch die eindimensionalen Charaktere des von Corneille verteidigten Martyrerdramas die aus seiner Sicht in ihrem unerschutterlichen Glauben und ihrer Gewissheit auf Erlosung die menschlichen Fahigkeiten bei weitem uberschreiten und ihr Martyrium zu einer Selbstverstandlichkeit machen Lessing fordert Charaktere die nicht stereotyp und polar wirken sondern die Vielfalt menschlicher Emotionen und Gedanken in sich vereinen also ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprechend nicht nur bose oder nur gut sind Dadurch werden ihre Motive psychologisch begrundbar und fur den Zuschauer nachvollziehbar Anstelle des zuvor im Mittelpunkt stehenden Verhaltnisses zwischen Mensch und Gott und zwischen den Standen wird nun der psychologische Prozess fur den Handlungsverlauf ausschlaggebend Ich frage nicht ob ihn den Zuschauer der Poet so weit bringt dass er diese Leidenschaft in der spielenden Person billiget sondern ob er ihn so weit bringt dass er diese Leidenschaften selbst fuhlt und nicht bloss fuhlt ein andrer fuhle sie die Bestimmung der Tragodie ist diese Sie soll unsre Fahigkeit Mitleid zu fuhlen erweitern Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch G E Lessing 12 Aus diesem Zitat aus einem Brief Lessings an Moses Mendelssohn wird ersichtlich dass Lessing die Aufgabe des Trauerspiels in der Verbesserung des Menschen sieht indem dieser mitleiden darf Das Mitleid als starke Emotion die man auch als christliche Haltung ausgeben konnte war in der Empfindsamkeit gesellschaftsfahig geworden und wurde auch als offentliches Weinen zelebriert siehe Ruhrstuck Mit diesem kreaturlichen Verhalten konnte man gegen die hofische Schicklichkeit revoltieren Eine ahnliche Aufgabe sichert Lessing der Komodie zu die dem Publikum zur Fahigkeit verhelfen soll Lacherliches leicht wahrzunehmen Derjenige der diese Fahigkeit besitzt solle dadurch zu einem wohlerzogenen und gesitteten Menschen werden Die hofische Komodie dagegen hielt den Burgern ihre Lacherlichkeit vor definierte das Lacherliche also nicht als allgemein menschliche sondern als soziale Eigenschaft Schiller Bearbeiten Friedrich Schiller 1759 1805 bemuhte sich wie Goethe um eine neue Klassik die der Antike naher kommen sollte als die Franzosische Klassik Gebundene Rede didaktische Ziele und eine Vermeidung des Gemeinen zu Gunsten des Poetischen lagen ihm am Herzen Als 25 Jahriger versuchte er mit seiner Rede Die Schaubuhne als eine moralische Anstalt betrachtet 1784 die Mitglieder der kurpfalzischen Tochter der Deutschen Gesellschaft fur sich zu gewinnen Ob die starke Betonung des Lehrhaften in dieser Rede Schillers Ansichten wirklich entsprach und wie weit sie auch fur seine spatere Haltung zutrifft ist umstritten In seinem Brief an Goethe vom 24 November 1797 erklarte Schiller dass er die gebundene Rede im Drama fur wurdiger halte als die Prosa In seiner Vorrede zu Die Braut von Messina Uber den Gebrauch des Chores in der Tragodie 1803 verteidigte er den Chor in modernen Buhnenstucken und verurteilt die Durftigkeit der franzosischen Tragodien die auf ihn verzichten und die Aristotelischen Einheiten im gemeinsten empirischen Sinn verstanden Goethe Bearbeiten Fur Johann Wolfgang von Goethe 1749 1832 war das burgerliche Drama Realitat geworden Die Wanderbuhnen hatten eine akzeptable deutsche Schauspielkultur hervorgebracht und es gab mittlerweile einige deutschsprachige Autoren von Bedeutung Goethe brauchte sich nicht mehr so sehr gegenuber Kirche und Adel oder gegenuber der italienischen Oper und dem franzosischen Drama zu verteidigen sondern bemuhte sich um eine Aufweichung der Gegensatze So versuchte er mit der Weimarer Klassik den antiken Figuren Handlungen und hofischen Verhaltensregeln die vom Theater der franzosischen Klassik herstammten eine Schlichtheit zu verleihen die zumindest er selbst als naturlich das heisst nicht gesellschaftlich differenzierend empfand Die romanische und die deutsche Kultur sowie das Burgertum und der Adel sollten dadurch versohnt werden Allerdings wandte sich Goethe von dem von Aristoteles bis Lessing in verschiedensten Varianten geforderten Regeldrama ab Er wollte die Fesseln der formalen Einheiten brechen und dem Beispiel William Shakespeares folgen den er als eine Art naiven Dramatiker beschrieb Shakespeare und kein Ende 1813 Als Goethe seine antiken Figuren auf das kleine Weimarer Hoftheater brachte hatte sich die Theaterwelt allerdings schon fast vollstandig von den klassizistischen Stoffen und Deklamationsregeln abgewandt die erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts wieder modern wurden 19 Jahrhundert BearbeitenFreytag Bearbeiten In der Reaktionsara war eine politisch soziale Dramentheorie kaum moglich Gustav Freytag 1816 1895 verstand Dramentheorie als Gebrauchsanleitung und Bauplan fur Theaterstucke Sein Ideal eines einheitlichen geschlossen aufgebauten Dramas brachte er jedoch ausdrucklich mit der nationalen Einheit der Deutschen in Zusammenhang die mit der Reichsgrundung 1871 verwirklicht wurde Sein Buch Die Technik des Dramas 1863 ist als Lehrbuch fur Dramatiker verwendbar und hatte daher grossen Einfluss Freytag versuchte in der Zeit des Historismus an die antiken und klassizistischen neuzeitlichen Dramentheorien anzuknupfen und entwarf eine stark schematisierte und daher besonders gut verstandliche Vorstellung vom Drama Er pragte vor allem die Vorstellung vom pyramidalen Aufbau der Handlung Er stellte das funfaktige Drama als Modell heraus und schilderte die Folge der Akte als Spannungsverlauf I Exposition II Steigende Handlung mit erregendem Moment III Hohepunkt und Peripetie IV Fallende Handlung mit retardierendem Moment V Katastrophe 13 Ob Freytags Darstellung tatsachlich vorbildlich ist und wie weit sie auf antike oder zeitgenossische Vorbilder uberhaupt zutrifft ist kontrovers diskutiert worden Wagner Bearbeiten In der italienischen Tradition seit etwa 1600 war die Oper mehr oder weniger gleichbedeutend mit dem Drama Sie konnte das Schauspiel zuweilen auch ausserhalb Italiens verdrangen Nach 1800 verlor die italienische Oper jedoch an Einfluss Dies ist der Ausgangspunkt von Richard Wagners 1813 1883 Dramentheorie die er in Oper und Drama 1852 sowie in weiteren Schriften wie Das Kunstwerk der Zukunft darlegte Im Unterschied zu Freytag betatigte sich Wagner als Revolutionar der nach dem Scheitern der Marzrevolution 1848 mit zahlreichen politischen Schwierigkeiten zu kampfen hatte Das von ihm entworfene Konzept eines Gesamtkunstwerks war fur ihn ein Gesellschaftsmodell als Genossenschaft von Gleichrangigen und Gleichgesinnten das sich der fortbestehenden feudalen Gesellschaft entgegenstellen sollte Wagner verstand die Oper ebenso wie das Schauspiel als verungluckte Wiederbelebungen des antiken Dramas Seine eigenen Opern stellt er dagegen als das eigentliche erneuerte Drama dar in dem die Musik und vor allem der Chor wieder eine der griechischen Tragodie entsprechende Rolle finden sollten Den Chor machte er dabei zum melodramatisch kommentierenden Orchester Friedrich Nietzsche unterstutzte ihn mit seiner Schrift Die Geburt der Tragodie aus dem Geiste der Musik 1872 Dass Wagner auch den religiosen Stellenwert des athenischen Dramas mit seinen Werken erneuern wollte wurde zum Gegenstand heftiger Kritik 20 Jahrhundert BearbeitenBrecht Bearbeiten Bertolt Brecht 1898 1956 stellte sich mit seiner Dramentheorie gegen den Naturalismus den er als Inbegriff eines burgerlichen Illusionstheaters empfand das vor den aktuellen sozialen und politischen Ereignissen die Augen verschliessen wolle Er sah die aristotelische Dramentheorie in der Nahe der Einfuhlungstheorie die Ende des 19 Jahrhunderts popular war und wollte sich dagegen richten Sein nicht aristotelisches Theater wendet sich weniger gegen Aristoteles selbst als gegen dessen Deutungen in der damaligen Asthetik Brechts Episches Theater ist ein Widerspruch in sich weil das erzahlerische Epos ein Gegenteil des Dramas ist Er macht den Widerspruch jedoch fruchtbar indem er den Darstellern ein illusionistisches Nachahmen verbietet und stattdessen ihre Distanz zum Dargestellten fordert Sie sollen sich standig uberlegen ob die Handlungsweise ihrer Figur auch ihrem sozialen Verantwortungsgefuhl entspricht Der Dramatiker fordert dies durch Verfremdungseffekte wie ein Heraustreten der Darsteller aus der Handlung Durrenmatt Bearbeiten Friedrich Durrenmatt 1921 1990 stand unter dem Erlebnis des Zweiten Weltkriegs und der Atombombe Er widmet sich in seinen dramentheoretischen Texten Theaterprobleme 1955 wiederum dem Gegensatz zwischen Tragodie und Komodie setzt sich mit dem Epischen Theater Brechts auseinander befurwortet die Distanz des Darstellers und des Zuschauers zur Handlung widerspricht aber dem von Brecht betonten Lehrgehalt des Dramas Fur Durrenmatt gibt es keine Tragodien mehr da es die Reprasentationsmacht des Adligen oder des Feldherrn nicht mehr gebe denn die tragischen Helden sind ohne Namen Nur mit dem hergebrachten Komodienpersonal mit dem kleinen Schieber dem Kanzlisten oder dem Polizisten lasse sich die heutige Welt wiedergeben Auch die eindeutige Schuldzuweisung der Tragodie sei nicht mehr moglich Alle konnen nichts dafur und haben es nicht gewollt Daraus schliesst er Uns kommt nur noch die Komodie bei aber wir konnen das Tragische aus der Komodie erzielen Der Weg dazu sei das Groteske Esslin Bearbeiten Hauptartikel Absurdes Theater Die zahlreichen Stromungen der modernen Dramatik die sich nach 1900 aus der Avantgarde entwickelt hatten und sich sowohl gegen den Naturalismus als auch gegen ein lehrhaftes sinngebendes und damit autoritares Theater wandten wurden von Martin Esslin 1918 2002 erfolgreich unter dem Begriff Das Theater des Absurden 1961 zusammengefasst Seine Dramentheorie ist eine wissenschaftliche Beschreibung der kulturgeschichtlichen und philosophischen Stromungen die hinter Autoren wie Eugene Ionesco oder Samuel Beckett stehen Strukturalistische Ansatze Bearbeiten Die strukturalistischen Ansatze bis in die 1970er Jahre hatten einigen Einfluss auf die Literatur und Sprachwissenschaft ignorierten aber das Drama weitgehend 14 Die Bedeutung der literaturwissenschaftlich gebildeten Dramaturgen im deutschsprachigen Theater hat strukturalistische Analysen von Dramentexten allerdings in die Theaterpraxis einfliessen lassen und einzelne Literaturwissenschaftler wie die Slawistin Herta Schmid haben sich um eine strukturalistische Dramentheorie 15 bemuht Dabei wird versucht die Struktur des Dramas in einem Akt der genauen Lekture eingehender zu analysieren Es treten Aspekte des Dramentextes in den Vordergrund die bei einer auf Inhalte ausgerichteten Betrachtungsweise unbeachtet bleiben so werden unterschiedliche Editionsformen nach ihrer Bedeutung befragt ebenso wie Paratexte z B Mottos oder Widmungen Abwendung vom Drama als Text Bearbeiten Um dem plurimedialen Charakter des Dramas gerecht zu werden lenkt die Theatersemiotik vor allem seit Beginn der 1980er Jahre verstarkt den Blick auf die Auffuhrungssituation Auf der Grundlage einer Lehre von den Zeichen rucken die theatersemiotischen Ansatze die physische Realitat der Auffuhrung in das Zentrum ihrer Betrachtung Diese materialisiert sich beispielsweise in Gestik Kostumen oder Choreografien und wird dann in einer Art semiotischer Exegese als interpretierbare Zeichen oder Textstruktur verstanden Diese Art Auffuhrungsanalyse geht in jungere Ansatze uber die sich allgemeiner mit einer Asthetik des Performativen Fischer Lichte beschaftigen 16 In neueren Ansatzen wird nicht mehr wie in theatersemiotischen Konzepten die Position vertreten dass die theatralen Zeichen notwendig Bedeutungstrager sind Sie betonen jedoch die Dynamik und die Zufalligkeiten der Auffuhrung die nicht in all ihren Aspekten planbar ist und von den Zuschauerreaktionen oder den Darstellungsweisen der Schauspieler abhangt Die Schauspieler spielen nicht nur ihre jeweilige Rolle sondern werden in ihrer spezifischen Korperlichkeit als Spielende wahrgenommen Die Bedeutung des Dramas entsteht dementsprechend aus einem Wechselspiel von Text und korperlichem Spiel das heisst sowohl aus Geplantem als auch aus Ungeplantem 17 Die Beschaftigung mit der Asthetik des Performativen weitet daruber hinaus den am Drama geschulten analytischen Blick auf theatrale Ereignisse jenseits des Theaters aus Dabei werden zum Beispiel Formen des Alltagsverhaltens nach Ansatzen des Soziologen Erving Goffman als Inszenierungen angesehen und auf ihre Theatralitat hin analysiert 18 Auch die Auseinandersetzung mit dem postdramatischen Theater verlasst den Boden der klassischen Dramentheorie indem sie sich in wachsendem Masse Inszenierungen zuwendet die nicht mehr auf einem Textsubstrat basieren zum Beispiel der Performance Art Die dramentheoretische Diskussion gegen Ende des 20 Jahrhunderts ist durch eine zunehmende Abwendung von der Textanalyse und eine Hinwendung zur Auffuhrungsanalyse gekennzeichnet 19 Literatur BearbeitenRalf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 Klaus Lazarowicz Hrsg Texte zur Theorie des Theaters Reclam Ditzingen 1991 ISBN 3 15 008736 8 Uwe Sporl Grundbegriffe der Dramatik In Uwe Sporl Grundbegriffe der Dramatik Schoningh Verlag Paderborn u a 2004 ISBN 3 8252 2485 6 S 202 254 Ulrich Staehle Hrsg Theorie des Dramas Reclam Ditzingen 1986 ISBN 3 15 009503 4 Manfred Pfister Das Drama Theorie und Analyse 11 Auflage Munchen 2001 ISBN 3 8252 0580 0 Gottfried Fischborn Theatralitat Dramaturgie Dramatisierung In derselbe Politische Kultur und Theatraltat Frankfurt M 2012 ISBN 978 3 631 63251 2 Peter Langemeyer Hrsg Dramentheorie Texte vom Barock bis zur Gegenwart Reclam Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 018899 6 Bernhard Asmuth Einfuhrung in die Dramenanalyse 8 aktualisierte und erweiterte Auflage Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 18188 6 Bernhard Asmuth Dramentheorie In Walter Killy Hrsg Literaturlexikon Bd 13 Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1992 S 186 192 ISBN 3 570 04713 X Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 63 Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 63 Siehe auch Uwe Sporl Grundbegriffe der Dramatik In Uwe Sporl Grundbegriffe der Dramatik Schoningh Verlag Paderborn u a 2004 ISBN 3 8252 2485 6 S 202 254 hier S 202f Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 63f Vgl auch Siehe auch Uwe Sporl Grundbegriffe der Dramatik In Uwe Sporl Basislexikon Literaturwissenschaft Schoningh Verlag Paderborn u a 2004 ISBN 3 8252 2485 6 S 202 254 hier S 203f Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 64f Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 64f Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 64 Peter Szondi Theorie des modernen Dramas edition suhrkamp Frankfurt 1963 Gunter Berger Die Nachwirkung der Poetik J C Scaligers auf die Dramentheorie der Doctrine classique Bielefeld Diss masch 1975 Katharsis In Wortwuchs Abgerufen am 25 Februar 2019 Linda Kim Wegener Das Drama im Deutschunterricht 2008 abgerufen am 10 Marz 2019 Gustav Freytag Technik des Dramas Leipzig Hirzel 1863 S 5 G E Lessing M Mendelssohn F Nicolai Briefwechsel uber das Trauerspiel hg und kommentiert von Jochen Schulte Sasse Winkler Munchen 1972 ISBN 3 538 07602 2 S 53 56 Vgl detaillierter Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 64f Aloysius van Kesteren Herta Schmid Hrsg Moderne Dramentheorie Scriptor Verlag Kronberg 1975 S 44 Herta Schmid Strukturalistische Dramentheorie Semantische Analyse von Cechows Ivanov und Der Kirschgarten Scriptor Verlag Kronberg 1973 Vgl detaillierter Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 65f Vgl detaillierter Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 65f Vgl detaillierter Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 66 Siehe dazu Ralf Hertel Dramentheorie In Gerhard Lauer Christine Ruhrberg Hrsg Lexikon Literaturwissenschaft Hundert Grundbegriffe Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010810 9 S 63 66 hier S 66 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dramentheorie amp oldid 234124882