www.wikidata.de-de.nina.az
Erika Fischer Lichte 25 Juni 1943 in Hamburg ist eine deutsche Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer Lichte 2017 bei den Romerberggesprachen in Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungstatigkeit 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErika Fischer Lichte studierte von 1963 bis 1970 Slawistik Germanistik Philosophie Psychologie und Padagogik auf Lehramt an der Freien Universitat Berlin FU und an der Universitat Hamburg und beendete ihr Studium 1972 mit dem Zweiten Staatsexamen Danach arbeitete sie als Lehrerin 1 Fischer Lichte wurde 1972 im Fach Slawistik an der FU Berlin uber den polnischen Dramatiker Juliusz Slowacki promoviert 1973 wurde sie Professorin am Institut fur deutsche Sprache und Literatur der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main 1986 ubernahm Fischer Lichte den Lehrstuhl fur Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universitat Bayreuth und wurde 1991 Direktorin des Instituts fur Theaterwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Seit 1996 ist Erika Fischer Lichte als Professorin am Institut fur Theaterwissenschaft der Freien Universitat Berlin tatig In der Zeit von 1999 bis 2010 fungierte Fischer Lichte als Sprecherin des DFG Sonderforschungsbereichs 447 Kulturen des Performativen Des Weiteren leitet Fischer Lichte das Forschungsprojekt Asthetische Erfahrung als Schwellenerfahrung im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Asthetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Kunste und ist Sprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs Inter Art Seit 2008 leitet sie zusammen mit Gabriele Brandstetter das internationale Forschungskolleg Verflechtungen von Theaterkulturen Interweaving Performance Cultures Forschungstatigkeit BearbeitenEin Schwerpunkt der Forschungstatigkeit von Fischer Lichte ist die theoretische Grundlegung fur eine Asthetik des Performativen 2004 Diese Studie bietet eine historisch theoretische Klarung des Begriffs Performanz in Kunst und Kunstwissenschaften 2 Fischer Lichte definiert darin das performative Kunstwerk als Ereignis das als wesenhaft selbstreferentiell und wirklichkeitskonstituierend zu gelten hat Damit ist gesagt dass performative Kunst an den konkreten Augenblick ihrer Auffuhrung gebunden ist dass sie erlebt und erfahren werden muss sich einer abschliessend erklarenden Deutung dagegen entzieht Dadurch wird nach Fischer Lichte auch den Zuschauern eine neue Position zugewiesen von bloss Betrachtenden werden sie zu Handelnden aus deren Interaktion mit den auftretenden Kunstlerinnen und Kunstlern das Kunstwerk erst seine konkrete einmalige Verkorperung erhalt In einem Beitrag von 2013 greift Fischer Lichte das Konzept der Erzeugung von Identitat durch stilisierte Wiederholung 3 auf 4 Ansatze einer moglichen Grundlegung einer transformationsorientierten Theorie des Theaters sieht Fischer Lichte sowohl in der Sprechakttheorie als auch in den Theorien Judith Butlers Vollziehen auch Zuschauer performative Akte wenn sie sich affizieren lassen wenn sie durch ihre raumzeitliche Ko Prasenz mit den Schauspielern eine Performance ermoglichen Welche Rolle spielt die Unterwerfung der Zuschauer unter die Illusionen der Auffuhrung Vermag die Wahrnehmung als performativer Akt Identifikationen auszulosen Eine Asthetik des Performativen 5 erkennt Fischer Lichte im auffuhrenden Theater begrundet Das Auffuhren als solches lasst dem Zuschauer die Prasenz des Schauspielers widerfahren platziert sich als Atmosphare im Zwischen der Darstellung und der Schau 6 Mit der Annahme der Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit 7 der Widerfahrnisse der Unmoglichkeit einer adaquaten konzeptuellen oder visuellen Dokumentation sei gleichsam anzuerkennen dass ein Zugriff auf das Genre der Performance einer Verabschiedung der traditionellen Begriffe der Produktion der Rezeption und des Werkes 8 bedarf Erika Fischer Lichte ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften der Academia Europaea seit 1994 9 sowie der Leopoldina seit 2011 10 Vorsitzende des Kuratoriums der Studienstiftung des deutschen Volkes und Kommissionsvorsitzende des Europaischen Wissenschaftsrates fur den Bereich Cultures and Cultural Production Auszeichnungen Bearbeiten2006 Ehrendoktorwurde der Universitat Kopenhagen 2010 Berliner Wissenschaftspreis 11 2011 Deutscher Theaterpreis Der Faust Preis des Prasidenten 12 2018 Mitglied der American Academy of Arts and SciencesSchriften BearbeitenAutorin Semiotik des Theaters 3 Bande Narr Tubingen 1983 ISBN 978 3 8233 6321 7 1 Band ISBN 978 3 87808 177 7 2 Band ISBN 978 3 8233 6529 7 3 Band Geschichte des Dramas 2 Bande UTB Stuttgart 1990 ISBN 978 3 8252 1565 1 1 Band ISBN 978 3 8252 1566 8 2 Band Kurze Geschichte des deutschen Theaters UTB Stuttgart 1993 ISBN 978 3 8252 1667 2 Die Entdeckung des Zuschauers Paradigmenwechsel auf dem Theater des 20 Jahrhunderts Francke Tubingen 1997 ISBN 978 3 7720 2173 2 The Show and the Gaze of Theatre A European Perspective Gesammelte Aufsatze Englisch University of Iowa Press 1997 ISBN 0 87745 608 9 Das eigene und das fremde Theater Francke Tubingen Basel 1999 ISBN 3 7720 2740 7 Asthetik des Performativen Suhrkamp Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 518 12373 4 Theatre Sacrifice Ritual Exploring Forms of Political Theatre Routledge Chapman amp Hall London New York 2005 ISBN 978 0 415 27675 7 Theaterwissenschaft Eine Einfuhrung in die Grundlagen des Fachs UTB Francke Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8252 3103 3 Herausgeberin Arbeitsfelder der Theaterwissenschaft Schriftenreihe Forum Modernes Theater Narr Tubingen 1994 ISBN 978 3 8233 4035 5 TheaterAvantgarde Wahrnehmung Korper Sprache Francke Tubingen Basel 1995 ISBN 978 3 8252 1807 2 Inszenierung von Authentizitat Francke Tubingen Basel 2000 ISBN 978 3 7720 8208 5 Performativitat und Ereignis Francke Tubingen Basel 2003 ISBN 978 3 7720 2944 8 Kunst der Auffuhrung Auffuhrung der Kunst Theater der Zeit Berlin 2004 ISBN 978 3 934344 34 1 Metzler Lexikon Theatertheorie Metzler Stuttgart Weimar 2005 ISBN 978 3 476 01956 1 Wege der Wahrnehmung Theater der Zeit Berlin 2006 ISBN 978 3 934344 64 8 Staging Festivity Theater und Fest in Europa Francke Tubingen Basel 2009 ISBN 978 3 7720 8318 1 Die Auffuhrung Diskurs Macht Analyse Fink Munchen u a 2012 ISBN 978 3 7705 5354 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erika Fischer Lichte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erika Fischer Lichte im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erika Fischer Lichte in der Datenbank renommierter Wissenschaftlerinnen AcademiaNet englisch Prof Dr Dr h c Erika Fischer LichteEinzelnachweise Bearbeiten https www academia net org profil prof dr erika fischer lichte 1133712 abgerufen am 19 Februar 2022 Erika Fischer Lichte Asthetik des Performativen edition suhrkamp Frankfurt am Main 2004 ISBN 978 3 518 12373 7 Fischer Lichte 2013 S 177 Erika Fischer Lichte Die verwandelnde Kraft von Auffuhrungen Von vorubergehenden zu nachhaltigen Transformationen In K Hasselmann Hrsg Performing the Future Die Zukunft der Performativitatsforschung Wilhelm Fink Verlag Munchen 2013 S 177 190 Fischer Lichte 2003 S 97 Erika Fischer Lichte Theater als Modell fur eine Asthetik des Performativen In J Kertscher D Mersch Hrsg Performativitat und Praxis Wilhelm Fink Munchen 2003 S 97 111 hier S 99f Fischer Lichte 2003 S 106 Fischer Lichte 2003 S 110 Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea Mitgliedseintrag von Prof Dr Erika Fischer Lichte mit Bild bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 6 Juli 2016 Berliner Wissenschaftspreis 2010 geht an Professorin Erika Fischer Lichte In Informationsdienst Wissenschaft 14 Oktober 2010 abgerufen am 27 Oktober 2010 Deutscher Buhnenverein DER FAUST 2011 abgerufen am 31 Januar 2012Normdaten Person GND 120962144 lobid OGND AKS LCCN n79118373 VIAF 14764635 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer Lichte ErikaKURZBESCHREIBUNG deutsche Theaterwissenschaftlerin und HochschullehrerinGEBURTSDATUM 25 Juni 1943GEBURTSORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Fischer Lichte amp oldid 233332671