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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Zeichen Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Zeichen ist im weitesten Sinne etwas das auf etwas anderes hindeutet etwas bezeichnet Zeichentheoretiker sehen darin ein semiotisches Phanomen und bestimmen im engeren Sinne Zeichen als eine Unterklasse dieses Phanomens Dort stehen Zeichen anderen semiotischen Phanomenen wie den Symbolen und Anzeichen vgl Index Signal gegenuber Sprachzeichen sind Grundelemente einer Sprache Zeichen ist dabei allgemein etwas Unterscheidbares dem eine Bedeutung zugesprochen wird ein sprachliches Zeichen als Grundelement eines Kommunikationssystems also auch Gesten Gebarden Laute Markierungen auch Symbole Zeichen kommt aus indogermanisch dei fur hell glanzen schimmern scheinen und wird im Althochdeutsch zu zeihhan Wunder Wunderzeichen Dem deutschen Wort liegt ursprunglich die irdische Erscheinung einer hoheren Macht zugrunde Inhaltsverzeichnis 1 Zeichenbegriff 1 1 Einseitiger und zweiseitiger Zeichenbegriff 1 2 Aristoteles 1 3 Der Zeichenbegriff der strukturalistischen Sprachwissenschaft 1 4 Der Zeichenbegriff des Pragmatismus 1 5 Sonstige Bedeutungen 2 Eigenschaften des Zeichens 2 1 Kommunikationsabsicht 2 2 Arbitraritat und Konventionalitat 2 3 Assoziativitat 2 4 Kontext und Situationsbezogenheit 2 5 Zeichen als Systemelement und die Systemfunktionalitat des Zeichens 2 6 Linearitat 3 Einteilungen von Zeichen 3 1 Symbol Ikon Index 3 1 1 Uberblick 3 1 2 Terminologie von Peirce 3 2 Sprachliche und nichtsprachliche Zeichen 3 3 Indexikalische Zeichen und Kommunikationszeichen 3 4 Zeichenmuster type und Zeichenvorkommnis token 4 Sonstige Zeichentypen 4 1 Schriftzeichen 4 2 Zahlzeichen 4 3 Zeichen in Mathematik Physik und Technik 4 4 Zeichen in Kalkulen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 QuellenZeichenbegriff Bearbeiten Hauptartikel Semiotik Einseitiger und zweiseitiger Zeichenbegriff Bearbeiten Das Wort Zeichen kann entsprechend bedeuten nur den Zeichenkorper einseitiger unilateraler Zeichenbegriff 1 die als untrennbar gedachte Einheit der Beziehung des Zeichenkorpers zu seiner Bedeutung zweiseitiger dyadischer Zeichenbegriff 2 bilateraler 1 Einen einseitigen Zeichenbegriff vertraten nicht nur Ogden Richards sondern schon die klassische Zeichentheorie Geht man davon aus dass ein Zeichenkorper nicht direkt sondern nur auf Grund einer Vermittlungsinstanz Vorstellung Begriff Gebrauch etwas Aussersprachliches bezeichnet kann diese dreistellige Relation als semiotisches Dreieck veranschaulicht werden Einen zweiseitigen bilateralen Zeichenbegriff vertrat nach herrschender Vorstellung de Saussure das Zeichen als psychische Einheit bestehend aus einer Ausdrucksseite signifiant und aus einer Inhaltsseite signifie wie zwei Seiten eines Blatts Papiers Nach anderer Auffassung soll de Saussure den Ausdruck Zeichen auch zur Bezeichnung des Signifikanten allein verwendet haben Zeichen i S v 1 3 Dann ist unklar ob de Saussure Zeichen im Sinne von 1 2 oder im Sinne einer Kombination von beiden verwendet 4 Definiert man das Zeichen so als psychische Einheit dann wird der Bezug auf die Wirklichkeit Referenz und der pragmatische zu den Sprachbenutzern ausgeblendet Aristoteles Bearbeiten Zeichen ist im weitesten Sinn alles was fur etwas anderes steht was als zuvor Erkanntes zur Erkenntnis eines anderen fuhrt 5 eine andere Gegebenheit reprasentiert bzw diese bezeichnet oder darstellt 6 irgendetwas das einem anderen dem Bezeichneten zugeordnet ist 7 das was zu diesem in einer Verweisbeziehung 8 steht Ein Zeichen zeigt etwas an d h es verweist auf etwas das ausserhalb des Zeichens selbst liegt 9 Ein Zeichen ist alles was und insofern es dazu dient etwas anzuzeigen oder kenntlich zu machen 10 Zeichen sind physikalische Dinge Markierungen mit Tinte auf Papier Tonwellen etc 11 Was sie zu Zeichen macht ist die vermittelnde intermediare Stellung die sie zwischen einem Objekt und einem Zeichenverwender d h einer Person einnehmen 11 Nach Gottlob Frege ist das Zeichen das was uns dazu dient irgendetwas zu bezeichnen auszudrucken oder zu behaupten Es ist nur ein willkurlich gewahltes Mittel des Gedankenausdrucks das ganz ausserhalb der Betrachtung bleibt In dieser Stellvertretung liegt der Nutzen der Zeichen 12 Grundlage der Zeichentheorie ist der Grundsatz aliquid stat pro aliquo etwas steht fur etwas Ein Wesensmerkmal eines Zeichens ist demnach seine Stellvertreterfunktion Ein Zeichen steht per definitionem fur etwas anderes es ist also prinzipiell nicht selbstreferentiell 13 Die aliquid pro aliquo Zeichendefinition ist ihrer Formulierung nach ein Grundsatz der mittelalterlichen Scholastik 14 der Sache nach aber schon bei Aristoteles angelegt 15 Schon seit Aristoteles wird vertreten dass Zeichen Dinge der Welt nicht unvermittelt sondern vermittelt uber einen Begriff Vorstellung etc bezeichnen 16 was eine naive Konzeption uberwindet Die Sachen werden von den Zeichen nicht prasentiert sondern reprasentiert 16 Diese Einsicht wird fur die ganze Geschichte der Semiotik entscheidend 15 Der Zeichenbegriff der strukturalistischen Sprachwissenschaft Bearbeiten Nach Ferdinand de Saussure ist ein Zeichen die Beziehung Verbindung zwischen Bezeichnetem Signifie Signifikat und Bezeichnendem Signifiant Signifikant Das Bezeichnete entspricht einer Vorstellung oder einem Konzept das Bezeichnende ist ein Lautbild Das Lautbild ist auch etwas Gedachtes also ein psychischer Eindruck und nicht die physikalische Schallwelle da man fur sich selber eine Lautfolge gedanklich aussprechen kann ohne die Lippen zu bewegen Der Zusammenhang zwischen Bezeichnetem und Bezeichnendem ist beliebig arbitrar Beliebig bedeutet hier nicht dass jede Person frei einen Signifikanten fur ein Signifikat aussuchen kann sondern dass die ursprungliche Festlegung eines Zeichens unmotiviert ist Zeichen fur die Kommunikation zwischen Menschen bedurfen der Verabredung einer Konvention Ist das Zeichen erst einmal zur Konvention geworden bleibt es fest zugeordnet 17 Der Zeichenbegriff des Pragmatismus Bearbeiten Charles S Peirce entwickelte eine pragmatische Semiotik und erweiterte den dyadischen Zeichenbegriff zu einem spezifischen triadischen Modell Dies fuhrt zu einer prozesshaften und dynamischen Zeichentheorie Peirce definiert das Zeichen als eine triadische Beziehung zwischen einem Reprasentamen einem Interpretanten und einem Objekt Ein Reprasentamen ist ein Zeichentrager z B ein Bild ein Wort ein Zeichen im engeren Sinn das fur jemanden in irgendeiner Hinsicht oder durch irgendeine Eigenschaft fur etwas steht 18 Ein Interpretant ist ein Gedanke den der Zeichentrager bei einem Interpreten hervorruft und selbst wieder ein Zeichen im engeren Sinn ist Mit den Worten Peirce Ein Zeichen oder Reprasentamen ist alles was in einer solchen Beziehung zu einem Zweiten steht das sein Objekt genannt wird dass es fahig ist ein Drittes das sein Interpretant genannt wird dahin gehend zu bestimmen in derselben triadischen Relation zu jener Relation auf das Objekt zu stehen in der es selber steht Dies bedeutet dass der Interpretant selbst ein Zeichen ist das ein Zeichen desselben Objekts bestimmt und so fort ohne Ende 19 Umberto Eco schlagt vor alles Zeichen zu nennen was aufgrund einer vorher vereinbarten sozialen Konvention als etwas aufgefasst werden kann das fur etwas anderes steht Er ubernimmt damit weitgehend die Definition von Charles W Morris 1938 Fur Hans Georg Gadamer ist ein Zeichen nichts anderes als was seine Funktion fordert und die ist von sich wegzuverweisen Es darf nicht so auf sich ziehen dass es bei sich verweilen lasst denn es soll nur etwas gegenwartig machen das nicht gegenwartig ist und so dass das Nicht Gegenwartige allein das Gemeinte ist z B als Verkehrszeichen die kommende Kurve oder die Seite bis zu der ein Buch gelesen ist 20 Sonstige Bedeutungen Bearbeiten In religiosen und spirituellen Zusammenhangen werden unter Zeichen Ahnungen Traume verstarkende Wiederholungen bestimmter Ereignisse innerhalb kurzer Zeit Koinzidenzen d h merkwurdige Zusammentreffen auffalliger Umstandeverstanden Eigenschaften des Zeichens BearbeitenKommunikationsabsicht Bearbeiten Ob eine Kommunikationsabsicht zum Zeichenbegriff dazugehort hangt vom verwendeten Zeichen wie vom Kommunikationsbegriff ab Wenn es heisst Jedes Zeichen dient der Verstandigung der Kommunikation 21 dann gilt dies fur Sprachzeichen Der semiotische Zeichenbegriff kann weiter sein Er bezieht auch blosse Anzeichen in den Zeichenbegriff ein Rauch als Zeichen fur Feuer Siehe auch unten zur Unterscheidung zwischen indexikalischen und Kommunikationszeichen Arbitraritat und Konventionalitat Bearbeiten Hauptartikel Arbitraritat Arbitraritat und Konventionalisierung sind die beiden zentralen Charakteristika sprachlicher Zeichen 22 Arbitraritat Willkurlichkeit besagt Zwischen dem Bezeichnenden Signifikant Zeichen Symbol und dem Bezeichneten Signifikat Begriff Gedanke besteht eine beliebige nicht naturnotwendige oder abbildende sondern konventionell festgelegte Bedeutung 23 Der arbitrare Charakter des sprachlichen Zeichens ist aber nicht absolut zu nehmen Seit Saussure hat man im Gegenteil auf dem motivierten d h unmittelbar verstandlichen Charakter von gewissen lexikalischen Einheiten bestanden Drei Typen von Motivation strukturieren das Lexikon die phonetische Motivation die morphologische Motivation und die semantische Motivation 24 Konventionalitat bedeutet Die Zeichen beruhen auf auch stillschweigenden Vereinbarungen Gewohnheiten auf Leistungen einer Sprachgemeinschaft 25 Gemeint ist eine in der Regel stillschweigende Konvention die als sprachliche Regel oder gesellschaftliche Norm zur Kultur einer Gesellschaft gehort 26 Sie gibt der willkurlichen Zuordnung von Zeicheninhalt und Zeichenform die fur die Kommunikation notwendige Stabilitat 26 Zum Teil wird auf die Unterscheidung von Konvention und Ubereinkunft wert gelegt Nur der Konventionsbegriff im Sinne von Lewis sei zugrunde zu legen Danach seien Konventionen Verhaltensregularitaten von Individuen einer Gruppe die durch komplexe wechselseitig aufeinander gerichtete Erwartungen erzeugt werden 27 Aus der Arbitraritat und Konventionalitat von Zeichen folgt ihre Veranderlichkeit 28 Assoziativitat Bearbeiten Neben der Arbitraritat und Konventionalitat wird als dritte kennzeichnende Eigenschaft von Sprachzeichen nach der Theorie von de Saussure die Assoziativitat der Zeichen angefuhrt 29 Dies setzt eine psychologisch mentalistisch kognitiv istisch orientierte Zeichentheorie voraus und beschreibt das Verhaltnis von Zeichenform und Zeicheninhalt in psychologischer Perspektive als assoziativ Dass wie das Phanomen der Aphasie zeigt Zeichenform und Zeicheninhalt unabhangig voneinander verloren gehen 29 wird nicht als Widerspruch zu der Behauptung de Saussures von der Untrennbarkeit von Zeicheninhalt und Zeichenausdruck an gesehen 30 Kontext und Situationsbezogenheit Bearbeiten Zeichen werden immer in einem physischen sozialen und psychischen Kontext aktualisiert Situation sodass wir das Zeichen verstehen weil wir es im Rahmen einer Gesamtsituation interpretieren Zeichen als Systemelement und die Systemfunktionalitat des Zeichens Bearbeiten Ein Zeichen oder eine Zeichenmenge gehoren zu einem bestimmten Zeichensystem der Chemie 31 Morsecode Flaggensignale etc 32 Das ein System der Sprachzeichen wird in der Sprachwissenschaft seit Ferdinand de Saussure Langue genannt Die Bedeutung eines Zeichens hangt von seiner Stellung im Zeichensystem und dessen Struktur ab De Saussure verwendete dafur den Ausdruck valeur franz Wert der im Deutschen mit Wert sprachlicher Wert Stellenwert eines Zeichens oder mit systemischer Wert wiedergegeben wird Beispiel Die Note das Wort das Zeichen gut hat in dem Notensystem sehr gut gut ausreichend mangelhaft einen anderen Notenwert einen anderen Sinn als in der Notenskala gut befriedigend mangelhaft Nach dem extremen Strukturalismus allein davon Jedes Zeichen hat einen Wert nur durch seine Opposition zu den anderen Zeichen des Systems Was hier wichtig ist ist also nicht die positive Qualitat sondern der differentielle Charakter der Zeichen 33 Zu beachten ist dass ein Zeichen in verschiedenen systematischen Zusammenhangen stehen und damit ganz unterschiedliche Werte 34 je nach System im Konkreten haben kann Nach de Saussure kommt einem Zeichen in einem System ein fester Wert als Produkt differentieller Relationen 35 zu In der strukturalistischen Linguistik werden insbesondere zwei Systemaspekte unterschieden paradigmatische Beziehungen Beziehungen zwischen Zeichen gleicher Art bzw Funktion syntagmatische Beziehungen Beziehungen zwischen Zeichen unterschiedlicher Art bzw Funktion die dem Aufbau von komplexen Zeichen zugrunde liegen Siehe auch Paradigma und Syntagma Linearitat Bearbeiten Eigenschaft eines Zeichens ist weiterhin seine Linearitat 33 Diese beruht darauf dass das Zeichen in der Zeit verwirklicht wird 33 Einteilungen von Zeichen BearbeitenSymbol Ikon Index Bearbeiten Uberblick Bearbeiten Der Ausdruck Symbol wird zum Teil umgangssprachlich mit dem Begriff Zeichen gleichgesetzt 36 Fachsprachlich bezeichnet Symbol in der europaischen Tradition z B Ferdinand de Saussure ein Zeichen im weiteren Sinn bei dem zwischen dem Zeichen und dem was es bezeichnet ein gewisser Ahnlichkeitsbezug besteht Gegenbegriff ist dann das Zeichen im engeren Sinn das rein willkurliche Zeichen 37 in der amerikanischen Tradition begrundet von Charles S Peirce bezeichnet Symbol das Gegenteil das rein willkurliche Zeichen Es wird dann den Zeichentypen Ikon abbildendes Zeichen und Index anzeigendes Zeichen entgegengesetzt Terminologie von Peirce Bearbeiten Unter dem Einfluss der amerikanischen ist auch in der deutschen Linguistik eine Terminologie von Charles S Peirce verbreitet in der zwischen Symbol Ikon und Index unterschieden wird Die Terminologie von Peirce fur den Ausdruck Symbol widerspricht dabei der europaischen Tradition Peirce unterteilt die Zeichen in drei Zeichen Trichotomien so dass sich neun Subzeichenklassen und durch deren Kombination untereinander zehn Hauptzeichenklassen ergeben Unter den Subzeichenklassen sind die wohl bekanntesten Ikon Index und Symbol Sie gehoren zur zweiten Trichotomie in der die Objektrelation des Zeichens thematisiert wird Ein Ikon ist ein Zeichen das durch Ahnlichkeit auf seinen Gegenstand verweist ein Abbildverhaltnis lautmalerische onomatopoetische Ausdrucke Kuckuck Uhu wiehern Wau fur das Klaffen eines Hundes usw ebenso wie formikonische Worter S Kurve T Trager V Ausschnitt usw Ein Index ist ein Zeichen das durch unmittelbare kausale Wirkung seines Objektes auf dieses verweist so ist z B Rauch ein Zeichen fur das verursachende Feuer Eine andere Bedeutung von Index als individuell zugeordnetem Zeichen z B Eigennamen steht damit insofern in Einklang als ein solcher Index nur durch einen physischen Benennungsakt zustande kommt an dem sein Objekt beteiligt ist z B Taufe Symbole im Sinne von Peirce sind Zeichen im oben angefuhrten Sinne zwischen der Form des Zeichens Bezeichnendes und seiner Bedeutung Bezeichnetes besteht ein Verhaltnis das durch Arbitraritat und Konventionalitat gekennzeichnet ist zwischen der Buchstabenfolge s t u h l und dem gemeinten Gegenstand besteht keine Ahnlichkeitsbeziehung D h das Symbol verweist durch reine Gewohnheit auf seinen Gegenstand Die Einteilung ist idealtypisch In der Wirklichkeit sind Zeichen Kombinationen dieser Grundtypen 38 Sprachliche und nichtsprachliche Zeichen Bearbeiten Quer zu der Einteilung der Zeichen in Index Ikon und Symbol steht die Einteilung in sprachliche und nichtsprachliche auch verbale und nonverbale Zeichen Der Einteilungsgrund ist die Benutzung von Sprache zum Zwecke der Kommunikation Die Terminologie ist allerdings nicht einheitlich Im weiteren Sinn sind nichtsprachliche Zeichen alle Zeichen die nicht sprachlicher Art sind Darunter werden paraverbale und nichtsprachliche Zeichen im engeren Sinn nonverbale Zeichen 39 gefasst Paraverbale Zeichen sind nichtsprachliche Zeichen im weiteren Sinn die sich in einer sprachlichen Ausserung manifestieren Gemeint sind damit etwa stimmliche Qualitaten die mitgeteilte Stimmung z B Angst Unsicherheit Nichtsprachliche Zeichen im engeren Sinn sind nichtsprachliche Zeichen die unabhangig von der Sprache existieren Dies betrifft z B die Gestik Mimik die Korperhaltung im weiteren Sinn auch die Kleidung die Wohnungseinrichtung die Frisur oder auch z B Verkehrszeichen Piktogramme 40 Siehe auch nonverbale Kommunikation Indexikalische Zeichen und Kommunikationszeichen Bearbeiten Zeichen im weiteren Sinn konnen eingeteilt werden in Zeichen mit Kommunikationsabsicht Kommunikationszeichen Zeichen im engeren Sinn Zeichen fur und Zeichen ohne Kommunikationsabsicht indexikalische Zeichen im engeren Sinn Zeichen von 41 Dies ist eine idealtypische Unterscheidung da haufig die Grenze nicht ausmachbar ist z B die Grenze zwischen einem naturlichen spontanen Lacheln und z B einem tauschenden Lacheln Zeichen ohne Kommunikationsabsicht werden auch Indiz Anzeichen naturliche uneigentliche Zeichen genannt und sind Indexe im Sinne von Peirce oder Symptome in anderer Terminologie Die Unterscheidung setzt voraus dass man wie das herrschende Verstandnis fur eine Kommunikation eine Absichtlichkeit und damit Gerichtetheit verlangt 42 Fasst man wie Watzlawick den Kommunikationsbegriff weiter und betrachtet als Kommunikation als Mitteilung und Mitteilung als etwas was unabhangig von einer Kommunikationsabsicht interpretierbar ist so sind alle Zeichen Kommunikationszeichen Zeichenmuster type und Zeichenvorkommnis token Bearbeiten Charles S Peirce unterschied bei einem Zeichen type und token Im Deutschen spricht man unterschiedlich unter anderem von Muster oder Typ Vorkommnis oder vom virtuellen Zeichen aktuellen Zeichen 43 Beispiel In dem Wort Hallo hat der Buchstabe l als Muster type zwei Vorkommnisse token Das Zeichen als Muster nennt man virtuelles Zeichen da es eine abstraktive Grosse ist die dem einzelnen Gebrauch zugrunde liegt realisiert jedoch nicht als solches sondern nur in der konkreten Verwendung als aktuelles Zeichen vorkommt 44 Siehe auch Token und Type Sonstige Zeichentypen BearbeitenSchriftzeichen Bearbeiten Die chinesische Schrift ist der Prototyp einer ikonischen Schrift Gerade das Beispiel zeigt dass auch diese konventioneller Festlegungen bedurfen um Missverstandnissen entgegenzuwirken Worter in einer Alphabetschrift bestehen aus Buchstabensequenzen Erst das ganze einzelne Wort ist im linguistischen Sinn ein Zeichen und zwar ein symbolisches Nicht zu verwechseln mit dem Begriff des Zeichens ist der Begriff des Schriftzeichens der Letter Letzterer muss nicht einer Bedeutung Bezeichnetem zugeordnet sein sondern ist bei Alphabet und Silbenschriften einer bestimmten Lautung oder Funktion innerhalb des Schriftsystems zugeordnet Im Englischen ist die Unterscheidung eindeutiger sign vs character Zahlzeichen Bearbeiten Hauptartikel Zahlzeichen Verwandt mit den Schriftzeichen aber nur in ihrer Form arbitrar und weniger in der Funktion sind die Zahlzeichen Entgegen der formalen Parallelen zwischen Ziffer und Letter und Zahl und Wort ubernimmt nur in der elementarsten Mathematik dem Zahlen die Zahl in Wort Geste und Schriftzeichen die Funktion des Zeichens in der eigentlichen Mathematik dem Rechnen die Ziffer die das Zahlensystem reprasentiert 45 Zeichen in Mathematik Physik und Technik Bearbeiten Mathematische und physikalische Grossen Variable und Konstanten werden in Rechnungen aber auch in Texten durch Formelzeichen DIN 1304 gekennzeichnet Fur Rechenvorschriften gibt es mathematische Zeichen DIN 1302 Fur konkrete Werte physikalischer Grossen die als Produkt von Zahlenwert und Masseinheit angegeben werden gibt es international festgelegte Einheitenzeichen DIN 1301 Zeichen in Kalkulen Bearbeiten Zeichen bilden die Bausteine logischer Kalkule Deren wesentliche Eigenschaft besteht gerade darin dass logische Schlussregeln ausschliesslich auf zeichenhaften Formeln ausgefuhrt werden Bestimmte Zeichenkombinationen werden aus anderen Zeichenkombinationen rein formal abgeleitet Der Bezug auf eine Wirklichkeit ein Bezeichnetes ist innerhalb des Kalkuls nicht vorhanden er ergibt sich erst durch die Interpretation der Zeichen Die Untersuchung derartiger Interpretationen ist Gegenstand der Modelltheorie Siehe auch BearbeitenAlphanumerische Zeichen Genealogisches Zeichen Deixis Marke Name Namenszeichen Wahrzeichen Begriff Philosophie Benennung Syntax Daten Information Piktogramm Mojibake Sprachgebrauch Tierkreiszeichen Lew Semjonowitsch WygotskiLiteratur BearbeitenHadumod Bussmann Hrsg unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer Lexikon der Sprachwissenschaft 4 durchgesehene und bibliographisch erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 520 45204 7 Jacques Derrida Die Struktur das Zeichen und das Spiel im Diskurs der Wissenschaften vom Menschen In Jacques Derrida Die Schrift und die Differenz Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 S 422 ff Jacques Derrida Die Stimme und das Phanomen Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 518 10945 6 Umberto Eco Zeichen Einfuhrung in einen Begriff und seine Geschichte Suhrkamp Frankfurt am Main 1977 Umberto Eco Semiotik Entwurf einer Theorie der Zeichen Wilhelm Fink Verlag Munchen 1987 Sven Frotscher 5000 Zeichen und Symbole der Welt Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2006 ISBN 3 258 06802 X Jochen Horisch Das Sein der Zeichen und die Zeichen des Seins Marginalien zu Derridas Ontosemiologie In Jacques Derrida Die Stimme und das Phanomen Suhrkamp Frankfurt am Main 1979 S 7 50 Ferdinand de Saussure Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft 2 Auflage mit neuem Register und einem Nachwort von Peter von Polenz de Gruyter Berlin 1967 Ubersetzung der frz Originalausgabe v 1916 Erster Teil Kapitel I Die Natur des sprachlichen Zeichens 1916 Thomas Bernhard Seiler Begreifen und Verstehen Verlag Allgemeine Wissenschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 935924 00 3 Boris Aleksandrovich Serebrennikov Allgemeine Sprachwissenschaft Band 1 Existenzformen Funktion und Geschichte der Sprache Wilhelm Fink Verlag Munchen Salzburg 1973 ISBN 3 7705 1161 1 Elisabeth Walther Zeichen VDG Weimar 2002 ISBN 3 89739 310 7 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Zeichen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Zeichen Bucher Netze virtuelle Ausstellung des Deutschen Buch und Schriftmuseums unter anderem mit einem Themenmodul zu Zeichen und KommunikationsformenQuellen Bearbeiten a b Vater Referenz Linguistik 2005 S 13 Fn 4 Pelz Linguistik 1996 S 45 Mahmoudian Zeichen In Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 258 259 So Mahmoudian Zeichen In Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 258 259 Zeichen In Brugger Santeler Philosophisches Worterbuch 1976 Zeichen In Schulerduden Philosophie 2002 Menne Logik S 12 Volli Semiotik 2002 S 22 Simon Herberger Wissenschaftstheorie fur Juristen 1980 S 207 R Carls Zeichen In F Ricken Hrsg Lexikon der Erkenntnistheorie und Metaphysik 1984 ISBN 3 406 09288 8 S 241 a b Reichenbach Grundzuge der symbolischen Logik 1999 S 3 G G A Frege S 105 zitiert nach Tatievskaya Aussagenlogik 2003 S 38 Ernst Pragmalinguistik 2002 S 73 f Pelz Linguistik 1996 S 39 a b Trabant Semiotik 1996 S 25 a b Trabant Semiotik 1996 S 24 Serebrinnikow Allgemeine Sprachwissenschaft Band 1 Existenzformen Funktion und Geschichte der Sprache Wilhelm Fink Verlag Munchen Salzburg S 79ff Soren Kjorup Semiotik W Fink Paderborn 2009 S 17 Charles S Peirce Phanomen und Logik der Zeichen 2 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 S 64 Hans Georg Gadamer Hermeneutik I Wahrheit und Methode J C B Mohr Tubingen 1990 ISBN 3 16 145613 0 S 157 Fischer Kolleg Abiturwissen Deutsch 2002 S 25 Schlobinski Durr Deskriptive Linguistik 2006 S 166 Stolze Ubersetzungstheorien 4 Auflage 2005 S 39 Paul Puppier Lexikon In Andre Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 136 138 Fischer Kolleg Abiturwissen Deutsch 2002 S 15 a b Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 34 Rudi Keller Zeichentheorie UTB 1849 Francke Tubingen u a 1995 S 40 Dietrich Busse Semantik UTB 3280 W Fink Paderborn 2009 S 30 a b Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 35 So ohne Problematisierung Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 35 Vgl auch Fritz Ludy Tenger Alchemistische und chemische Zeichen Berlin 1928 Neudruck Wurzburg 1973 Brekle Semantik 3 Auflage 1972 S 22 a b c Mahmoudian Zeichen In Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 258 260 Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 36 Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 43 Mahmoudian Zeichen In Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 258 Vgl Pelz Linguistik 1996 S 41 Vgl auch Mahmoudian Zeichen In Martinet Hrsg Linguistik 1973 S 258 259 So Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 24 Nach Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 25 Vgl Soren Kjorup Semiotik W Fink Paderborn 2009 ISBN 978 3 7705 4772 2 S 7 f Vgl Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 29 Helmut Rehbock Zeichen In Helmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 4 Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2010 Angelika Linke Markus Nussbaumer Paul R Portmann Studienbuch Linguistik 5 Auflage Max Niemeyer Verlag Tubingen 2004 S 26 f Georges Ifrah Histoire universelle des chiffres deutsch Universalgeschichte der Zahlen Campus Frankfurt New York 1989 ISBN 3 593 34192 1 Normdaten Sachbegriff GND 4067439 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeichen amp oldid 231241778