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Ziffer ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Ziffer Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Zahlzeichen oder Zahlsymbol ist eine Anordnung von Zeichen die anstelle eines Wortes fur eine Zahl steht 1 2 Die grosste Verbreitung haben Zahlzeichen in speziell fur Zahlen geschaffenen Schriftzeichen gefunden mit denen in einem Zahlensystem aus einer kleinen Anzahl dieser Zeichen eine grosse Mannigfaltigkeit an Zahlen dargestellt werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe 2 Geschichte 3 Verwendung in Zahlensystemen 4 Zusatzliche Zeichen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBegriffe BearbeitenEin ublich verwendetes Zahlzeichen ist das Ergebnis einer Zahlschrift Bereits in der Fruhzeit kultureller Entwicklungen sind verschiedene Zahlensysteme und Zahlzeichen entstanden Von einer Zahlschrift zu unterscheiden ist eine Ziffernschrift die Zahlzeichen zur Codierung von Text verwendet 3 Als Ziffer wird hier wie in der Mathematik ein Zeichen verstanden mit dem eine Zahl dargestellt wird 4 Sie ist die kleinste Untergliederung aus der das Zahlzeichen einer Zahl zusammengesetzt wird abgesehen von Zusatzzeichen wie Komma Jeder Ziffer wird ein Ziffernwert zugeordnet In einem Stellenwertsystem ergibt sich der Ziffernwert aus einem Abzahlvorgang in dem der Wert einer jeden Ziffer in der konventionellen Reihenfolge um jeweils eine Eins erhoht wird siehe auch Stellenwertsystem Ziffernvorrat Dabei ist zu beachten dass die Anfangsziffer vor dem ersten Zahlschritt eine Null ist Ihr Wert entspricht keiner Anschauung und bedeutet so etwas wie leer 5 nichts oder ohne Wert Im Dezimalsystem mit seinen Ziffern 0 9 ist die hochstwertige Ziffer die 9 Anders ist das in verschiedenen Additionssystemen In diesen werden Ziffernwerte in grosseren Sprungen auf die Ziffern verteilt Jedem Zahlzeichen wird eine Zahl als Zahlenwert zugeordnet 6 So haben das Dezimalzahlensymbol 12 das binare Zahlensymbol 1100 und das romische Symbol XII mit unterschiedlichen Zahlzeichen alle denselben Wert wie die deutschen Worter Zwolf und Dutzend Geschichte BearbeitenDie heute ublichen Ziffern werden als arabisch bezeichnet Einerseits unterscheiden sich diese Zeichen ganz erheblich von denen die in der arabischen Schrift gebrauchlich sind Andererseits wurden sie indischen Zeichen entlehnt und haben sich allein wegen der Null gegenuber der romischen Zahlschrift bei uns durchgesetzt Diese fur das Stellenwertsystem wichtige Ziffer ist eine Erfindung die ab dem 2 Jahrhundert nach Christus in Indien nachweisbar ist Der Italiener Leonardo Fibonacci ubernahm die Ziffern aus arabischen Quellen und beschrieb sie in seinem Liber abaci 1202 als indisch Bemerkenswerter Weise verwendeten schon die Babylonier ein Stellenwertsystem zur Basis 60 7 8 bei dem allerdings eine Stelle untergliedert wurde in Einer und Zehner die ihrerseits nach dem Additionssystem geschrieben wurden Die Babylonische Mathematik kannte folglich im Grunde genommen genau zwei Ziffern einer Keilschrift In vielen Sprachen vor allem auch den Altsprachen werden die in der Schriftsprache ublichen Buchstaben auch als Zahlzeichen verwendet Neben den romischen Zahlen die gelegentlich noch fur Jahreszahlen und Ordnungsnummern verwendet werden gilt das auch fur die hebraischen Buchstaben denen je ein Wert von 1 400 mit Finalformen auch bis 900 zugeordnet ist 9 Dieselbe Zuordnung finden wir im milesischen System fur das griechische Alphabet Dieses wurde jedoch auch auf andere ganz unterschiedliche Weise als griechische Zahlzeichen verwendet In der agyptischen Zahlschrift ist der einfache Strich entweder das Ideogramm fur eins und Einheit oder ein Determinativ Fullzeichen oder Ersatzzeichen Sechs weitere Hieroglyphen wurden auch als Zahlzeichen fur die Zehnerpotenzen von 10 bis 1 000 000 verwendet Ein weiteres Beispiel sind die Quipus im Inkareich mit denen vermutlich nicht nur Zahlen sondern auch Silben geschrieben werden konnten Verwendung in Zahlensystemen BearbeitenJedes Zahlensystem benutzt nur eine begrenzte Anzahl Ziffern die nach genau festgelegten Regeln zu Zahlzeichen aneinandergereiht werden Der Zahlenwert ergibt sich in Additionssystemen meistens unmittelbar aus der Summe der Ziffernwerte In Stellenwertsystemen wird vor der Summierung noch jeder Ziffernwert mit einem Stellenwert multipliziert Varianten dazu finden sich unter Zahlschrift Das bekannteste Stellenwertsystem ist das Dezimalsystem zur Basis 10 mit 10 Ziffern 0 bis 9 In bestimmten Zusammenhangen werden ferner das Binar oder Dualsystem zur Basis 2 mit 2 Ziffern z B 0 und 1 benutzt und das Sedezimal oder Hexadezimalsystem zur Basis 16 mit 16 Ziffern meistens 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F Als Ziffernwerte dienen hier naturliche Zahlen deren Werte kleiner sind als die Basis Jede Ziffer belegt eine Stelle Die Anzahl an Stellen ist nicht begrenzt Das elementarste Additionssystem ist das Unarsystem Strichliste mit einer einzigen Ziffer und deren Ziffernwert eins Der zugehorige Zahlenwert ergibt sich durch Zahlung Ein in Mitteleuropa noch bekanntes Additionssystem ist das Romische Zahlensystem mit Buchstaben als Ziffern Mit diesem werden nur naturliche Zahlen dargestellt Durch Hinzunahme von Zeichen fur Bruche sind auch positive rationale Zahlen moglich Stellen gibt es nicht Auch hier konnen mehrere gleiche Ziffern aneinandergereiht sein die jede einzeln in ihrem Wert zahlen Die Werte der romischen Ziffern sind so verteilt dass in einem Zahlzeichen hochstens vier gleiche Ziffern vorkommen konnen bei Verwendung der Besonderheit der Subtraktionsregel hochstens drei Ziffern in Additionssystemen symbolisieren ihren Wert unabhangig von ihrer Position in der Zahl Die Ziffer V steht in der romischen Schreibweise immer fur funf Dagegen wird in einem Stellenwertsystem ein Ziffernwert je nach Position in einem Ziffernverbund und je nach Basis mit einem Stellenwert gewichtet Die 5 in der Dezimalzahl 53 wird zehnfach gewichtet funfzig in der Zahl 35 einfach funf In der Hexadezimalzahl 5B steht die 5 fur 5 10 umgerechnet auf Dezimalzahl fur 5 16 Die Gewichtung einer Ziffer im Stellenwertsystem ist erst durch die Erfindung der Null moglich geworden Ihr Vorhandensein ist die unabdingbare Voraussetzung fur dieses System Fur die Dezimalzahl hundertzwei wird 102 geschrieben Obwohl im Wort eine Aussage uber die Zehnerstelle fehlt muss im Zahlzeichen diese Stelle vorhanden sein und mit einer Null belegt werden damit die Eins an die fur ihre Gewichtung richtige Stelle kommt In anderen Zehner Zahlensystemen gibt es neben den Ziffern fur die naturlichen Zahlen 1 9 zusatzlich Ziffern fur Zehnerpotenzen Letztere werden je mit einer Zahlziffer paarweise kombiniert Der Zahlenwert ergibt sich multiplikativ innerhalb jeder Kombination und im Ubrigen additiv Ein Zeichen fur etwas Fehlendes ist dann nicht erforderlich Das Zahlzeichen fur zweitausendsechs wird aus drei Ziffern gebildet mit den Werten zwei tausend sechs Zusatzliche Zeichen BearbeitenFur das zumindest in Europa ubliche Zahlensystem haben sich Regeln zur Schreibweise von Zahlen ausgebildet Beispielsweise werden Zahlzeichen mit Zeichen zur Dezimal und Tausendertrennung versehen Fur viele mathematische und physikalische Konstanten haben sich Formelzeichen bewahrt die die haufige Wiederholung von Ziffernfolgen vermeiden beispielsweise das p pi fur die Kreiszahl Fur eine solche Zahl oder Grosse wird ein Buchstabe anstatt des Zahlzeichens verwendet Zahlen in ausgewahlten Rechenoperationen konnen auch mittels allgemeiner mathematischer Zeichen angegeben werden Beispiel mit Funktionszeichen Bruchstrich Wurzelzeichen sin 60 1 2 3 displaystyle sin 60 circ tfrac 1 2 sqrt 3 Siehe auch BearbeitenIdentifikator Zifferncode Nummer Informationstechnik Unicode Block Zahlzeichen Zahlzeichen in Unicode Typografie Versalziffer MediavalzifferWeblinks Bearbeiten Wiktionary Ziffer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Artikel Ziffer aus Meyers Konversationslexikon Memento vom 3 Februar 2008 im Internet Archive Artikel Zahl aus Meyers Konversationslexikon Memento vom 28 Dezember 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten DIN 1333 Zahlenangaben 1992 Abschnitt 10 1 Deutsches Worterbuch In F A Brockhaus Hrsg Brockhaus Enzyklopadie 19 Auflage Band 28 Manheim 1995 ISBN 3 7653 1100 6 S 3974 Deutsches Worterbuch In F A Brockhaus Hrsg Brockhaus Enzyklopadie 19 Auflage Band 28 Manheim 1995 ISBN 3 7653 1100 6 S 4017 Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Ziffer Abgerufen am 22 Oktober 2022 Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm digitalisierte Fassung im Worterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities Version 01 21 abgerufen am 27 Oktober 2022 Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Zahlenwert Abgerufen am 31 Oktober 2022 Stanislas Dehaene Der Zahlensinn oder Warum wir rechnen konnen Springer 1999 S 117 Howard L Resnikoff Mathematik im Wandel der Kulturen Vieweg 1983 S 18 Frank Matheus Einfuhrung in das Biblische Hebraisch Studiengrammatik In Theologische Arbeitsbucher 7 Auflage Lit Verlag Dr W Hopf Berlin 2017 ISBN 978 3 8258 3171 4 S 20 21 Ziffern Null 0 Eins 1 Zwei 2 Drei 3 Vier 4 Funf 5 Sechs 6 Sieben 7 Acht 8 Neun 9 Normdaten Sachbegriff GND 4477778 4 lobid OGND AKS Anmerkung Unterbegriff Ziffer GND 4190809 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zahlzeichen amp oldid 232679365