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Das griechische Alphabet altgriechisch ἑllhnikὸs ἀlfabhtos hellenikos alphabetos neugriechisch ellhniko alfabhto elliniko alfavito auch ellhnikh alfabhta elliniki alfavita ist die Schrift in der die griechische Sprache seit dem 9 Jahrhundert v Chr geschrieben wird Das griechische Alphabet umfasst heute 24 Buchstaben die ebenso wie im lateinischen Alphabet als Majuskeln Grossbuchstaben und Minuskeln Kleinbuchstaben vorkommen Griechisches AlphabetSchrifttyp AlphabetSprachen GriechischVerwendungszeit seit 800 v Chr Abstammung Protosinaitische Schrift Phonizische Schrift Griechisches AlphabetAbgeleitete Armenisches Alphabet Altitalisches Alphabet Gotisches Alphabet Glagolitische Schrift Kyrillisches Alphabet Koptische Schrift Lateinisches AlphabetUnicodeblock U 0370 U 03FFU 1F00 U 1FFFISO 15924 GrekWegweiser in griechischer Schrift auf Ikaria Schriftart TransportDie griechische Schrift ist eine Weiterentwicklung der phonizischen Schrift und war die erste Alphabetschrift im engeren Sinne Vom griechischen Alphabet stammen u a das lateinische kyrillische und koptische Alphabet ab siehe Ableitung der lateinischen und kyrillischen aus griechischen Buchstaben Inhaltsverzeichnis 1 Zeichen 1 1 Klassische Zeichen 1 2 Nichtklassische Zeichen 1 3 Namen der Buchstaben 1 4 Aussprache 1 4 1 Altgriechisch 1 4 2 Neugriechisch 1 5 Transkription 1 6 Weitere Zeichen 1 6 1 Moderne Zeichen 1 7 Ligaturen 1 8 Spiritus und Akzente 1 9 Weitere diakritische Zeichen 2 Zahlzeichen 3 Geschichte 3 1 Fruhere agaische Schriftsysteme 3 2 Entstehung 3 3 Epichorische Alphabete 3 4 Standardisierung 3 5 Spatantike und Mittelalter 3 6 Neuzeit 4 Weitere Verwendung 5 Weiterentwicklungen aus der griechischen Schrift 6 Typografie und Zeichenkodierung 7 Griechisch auf Computersystemen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseZeichen BearbeitenKlassische Zeichen Bearbeiten Zeichen Var 1 Name 2 altgriech Schreibung Altgriech Transkription Altgriech Aussprache 3 Neugriech Name neugriech Schreibung Neugriech Transkription 4 Neugriech Aussprache 5 A a Alpha ἄlfa a a aː alfa alfa a ai e a ɛ B b ϐ Beta bῆta b b vita bhta v v G g Gamma gamma g g gam m a gam m a g gg ng gk n g 6 gx nch g3 nx ɣ ŋ vor E und I Lauten ʝ D d Delta delta d d delta delta d d E e ϵ Epsilon ἒ psilon ursprunglich Ei eἶ 1 e e ei eː epsilon epsilon e ei i ɛ i Z z Zeta zῆta z zd dz zita zhta z z H h Eta ἦta e ɛː ita hta i i 8 8 ϑ Theta 8ῆta th tʰ thita 8hta th 8 I i Iota ἰῶta i i iː iota iwta i ai e i j ɛ K k ϰ Kappa kappa k k kap p a kap p a k gk n g 6 k c ɟ ɡ ŋ L l Lambda lambda l l lamda lamda l l M m My mῦ m m mi mi m mp m b 7 mps m bz 7 m m b m bz N n Ny nῦ n n ni ni n nt n d 7 n n d 3 3 Xi 3ῖ x ks xi 3i x ks gz O o Omikron ὂ mikron ursprunglich Ou oὖ 2 o oy ou o u omikron omikron o oi i oy ou ɔ i u P p ϖ Pi pῖ p p pi pi p mp m b 7 p m b R r ϱ Rho ῥῶ r h r rʰ ro rw r r S s s 8 Ϲ ϲ 9 Sigma sῖgma s s z sigma sigma s s T t Tau taῦ t t taf tay t nt n d 7 t n d Y y ϒ Ypsilon ὖ psilon y bei ay ey oy u y yː ypsilon ypsilon y oy ou sonst nach Vokal v oder f yi i i u v f F f ϕ Phi fῖ ph pʰ fi fi f f X x Chi xῖ ursprung lich Chei xeῖ 3 ch kʰ chi xi ch x c PS ps Psi psῖ ps ps psi psi ps mps m bz 7 ps bz m bz W w Ѡ ѡ 10 Omega ὦ mega ō ɔː omega wmega o ɔ Nichtklassische Zeichen Bearbeiten Zeichen Var 1 Name 2 Transkription Aussprache 3 ErlauterungϜ ϝ Ͷ ͷ Digamma Wau w w Archaischer Buchstabe und spater Zahlzeichen fur 6Ϛ ϛ Stigma st st Mittelalterliche Ligatur fur st und als Zahlzeichen Ersatz fur ϜͰ ͱ Heta h h Historisches Derivat von Eta als KonsonantϺ ϻ San s s Archaischer Buchstabe alternativ zu SigmaϘ ϙ Ϟ ϟ Koppa q k Archaischer Buchstabe und spater Zahlzeichen fur 90Ͳ ͳ Ϡ ϡ Sampi ss s Ionischer Buchstabe spater Zahlzeichen fur 900Ϸ ϸ Scho sch ʃ Baktrischer BuchstabeAnmerkungen 1 Variante alternative Glyphe fur den Buchstaben 2 Deutscher Name des Buchstaben 3 Rekonstruierte Aussprache im 5 Jahrhundert v Chr siehe auch Altgriechische Phonologie 4 Die neugriechische Transkription wird nicht einheitlich gehandhabt Die hier verwendete Transkription richtet sich nach der in der Wikipedia verwendeten Namenskonvention Neugriechisch 5 Siehe ausfuhrlich in Aussprache des Neugriechischen 6 Das n entfallt am Wortanfang 7 Nicht vor stimmlosen Konsonanten das m oder n entfallt am Wortanfang 8 Nur und immer 4 am Wortende ausser es folgt ein Apostroph Beispiel mesa kann zu mes oder mes verkurzt werden 9 Die C ahnliche Form des Sigmas bekannt als lunares Sigma wird im kirchlichen Kontext noch regelmassig verwendet 10 Die in spatantiken romisch griechischen Inschriften bezeugte W formige Glyphe des Omega siehe beispielsweise das Mosaik der drei Grazien wurde in das kyrillische Alphabet ubernommen und ist in Unicode nicht als griechischer sondern als kyrillischer Buchstabe definiert kyrillisches Omega Zusatzlich existiert ein sehr ahnlich aussehendes lateinisches Omega das in der Neuzeit entwickelt wurde Namen der Buchstaben Bearbeiten Die Bezeichnungen der Buchstaben haben im Griechischen keine Bedeutung Sie wurden grosstenteils aus dem Phonizischen ubernommen Dort bezeichnen die Buchstabennamen Begriffe denen nach dem akrophonischen Prinzip ein Lautwert zugeordnet wurde Beispielsweise bedeutet aleph Ochse und beth Haus Die Namen einiger Vokale gehen auf die byzantinische Zeit zuruck Ihre Bezeichnungen in klassischer Zeit unterschieden sich teils z B wurden die Buchstaben Omikron und Omega schlicht oὖ oː und ὦ ɔː genannt Erst als die Aussprache der beiden Buchstaben zusammenfiel erhielten die Buchstabenbezeichnungen die unterscheidenden Zusatze mikron und mega Omikron bedeutet kleines O Omega grosses bzw breites O Ahnlich verhalt es sich bei den Namen Epsilon einfaches E und Ypsilon einfaches Y oder entsprechend der Aussprache etwa einfaches U bei denen psilon zur Unterscheidung von den inzwischen gleichlautenden Buchstabenkombinationen ai und oi angefugt wurde Aussprache Bearbeiten Die antiken und modernen Lautwerte der griechischen Buchstaben unterscheiden sich recht stark weil die tiefgreifenden lautlichen Veranderungen die die griechische Sprache in uber zweieinhalb Jahrtausenden durchlebte in der Orthografie nicht mitvollzogen wurden Daher sind alt und neugriechische Worter im Schriftbild oft identisch oder sehr ahnlich obwohl sich ihre Aussprache unterscheidet Altgriechisch Bearbeiten Hauptartikel Altgriechische Phonologie Fruhform des griechischen Alphabets Archaologisches Nationalmuseum AthenIn der antiken Aussprache des Griechischen war die Laut Buchstaben Zuordnung recht eindeutig Bei der Darstellung der Vokale musste das Altgriechische aber mit sieben Buchstaben fur 12 Phoneme auskommen Alpha Iota und Ypsilon konnten fur lange oder fur kurze Laute stehen Bei den e und o Lauten wurde dagegen zwischen Epsilon bzw Omikron fur die Kurzvokale e o und Eta bzw Omega fur die offenen Langvokale ɛː ɔː unterschieden Fur die geschlossenen Langvokale eː und oː verwendete man indes die Digraphen Epsilon Iota ei und Omikron Ypsilon oy Daneben ist zu beachten dass die Diphthonge Alpha Ypsilon ay und Epsilon Ypsilon ey als au und eu gesprochen wurden Die im Schulunterricht westlicher Lander etablierte Aussprache ist landerspezifisch akademisch z B im deutschen Schulsystem fur ey ɔʏ sowie fur t und 8 unterschiedslos tʰ und weicht in einigen Punkten von der heute nach wissenschaftlichen Kriterien rekonstruierten Aussprache ab So wurden Theta Phi und Chi in der Antike als aspirierte Verschlusslaute und nicht als Reibelaute gesprochen In Griechenland selbst wird heute fur alle Texte auch fur altgriechische die neugriechische Aussprache verwendet Auch in anderen orthodoxen Landern ist die dem Neugriechischen nahestehende byzantinische statt der antiken Aussprache Grundlage fur die Aussprache griechischer Worter Neugriechisch Bearbeiten Hauptartikel Aussprache des Neugriechischen Im Neugriechischen ist die Orthographie durch den Lautwandel weit weniger phonematisch Durch den Zusammenfall vieler altgriechischer Vokalphoneme kann z B der Laut i im Neugriechischen mit i h y ei yi oder oi geschrieben werden Dadurch ist das Erlernen der griechischen Rechtschreibung auch fur Muttersprachler mit Schwierigkeiten verbunden Die wichtigste Anderung bei der Aussprache der Konsonanten betrifft die stimmhaften und die aspirierten Verschlusslaute b g d 8 f x des Altgriechischen die zu Reibelauten geworden sind Daneben setzt das Neugriechische in grosserem Masse Digraphen ein z B stehen anlautende mp gk und nt fur b ɡ und d Das Alphabet in neugriechischer Aussprache i Transkription Bearbeiten Fur die Transkription altgriechischer Worter in die lateinische Schrift gibt es eine recht eindeutige Norm siehe Tabelle oben Einzig bei der Wiedergabe der Buchstaben h und w mit oder ohne Makron des Digraphen oy ou oder u und des einfachen y normalerweise y in Diphthongen u v a im englisch amerikanischen Sprachraum auch generell als u gibt es kleinere Unterschiede Die Umschrift des Neugriechischen wird nicht einheitlich gehandhabt eine existierende ISO Norm konnte sich bislang nicht durchsetzen Zum Teil orientiert sich die Umschrift an der Aussprache zum Teil am griechischen Schriftbild Weitere Zeichen Bearbeiten Einige Zeichen aus dem phonizischen Alphabet existierten in bestimmten alteren Formen des griechischen Alphabets Durch die Standardisierung des Alphabets wurden sie abgeschafft Die Buchstaben Digamma Koppa und Sampi blieben aber als Zahlenzeichen bestehen Das Digamma digamma Ϝ ϝ ging wie das Ypsilon aus dem phonizischen Waw hervor und bezeichnete ursprunglich den Laut w wie in englisch water Als dieser Laut in den meisten Dialekten wegfiel wurde das Zeichen uberflussig Die Bezeichnung Digamma Doppelgamma ist junger und bezieht sich auf die Form die wie zwei aufeinander gelegte Gammas G aussieht Das San Ϻ ϻ entsprach dem phonizischen Zade Es stand meistens fur s wurde aber schon fruh durch das Sigma ersetzt Im arkadisch kyprischen Dialekt hatte es den Lautwert ts Das Koppa koppa Ϙ ϙ entsprach dem phonizischen Qoph das den semitischen q Laut bezeichnete Im Griechischen wurde das Koppa anfangs fur k vor o oder u verwendet Der Ursprung des Sampi Ͳ ͳ ist nicht eindeutig geklart es konnte vom San abstammen Der genaue Lautwert ist nicht sicher erschliessbar Moglichkeiten sind ss oder ks Infolge der Ubernahme des griechischen Alphabets fur andere Sprachen wurde ein Zeichen erganzt dessen Lautwert es im Griechischen nicht gab Das Scho Ϸ ϸ entstand im 1 Jahrhundert v Chr in Baktrien um den stimmlosen postalveolaren Frikativ wie in Schule wiederzugeben Moderne Zeichen Bearbeiten Im 19 Jahrhundert wurde aus dem lateinischen Alphabet das kleine j unter dem aus dem Deutschen entlehnten Namen Jot griechisch giot giot zur Darstellung innerhalb griechischer Worter im wissenschaftlichen Kontext ubernommen um vor allem in fruhaltgriechischen und protogriechischen Texten das Phonem j in Abgrenzung zum vokalischen i wiedergeben zu konnen Im Unicode Block Griechisch und Koptisch wurden diesem Buchstaben die Positionen U 037F und U 03F3 zugewiesen Ligaturen Bearbeiten Text von 1821 Konstantinos Nikolopoulos mit den genannten drei LigaturenDes Weiteren gibt es Ligaturen aus byzantinischer Zeit Diese wurden in der Minuskel Handschrift entwickelt und im fruhen Buchdruck wurden einige von ihnen weiterverwendet Heute sind jedoch nur noch drei von ihnen gebrauchlich das Stigma Ϛ ϛ zusammengesetzt aus Sigma und Tau die Verbindung aus Omikron und Ypsilon als Ersatz fur die haufig benotigte Vokalverbindung oy mit dem Lautwert u Ȣ ȣ in moderner Typografie auch Ʊ ʊ die Ligatur fur kai ke Ϗ ϗ deutsch und gebrauchlich analog zum Kaufmanns Und amp Beispiele fur byzantinische handschriftliche Ligaturen eῖ ei ger ger kaὶ kai mw mō os os oὖn oun fhsὶ phesi Spiritus und Akzente Bearbeiten Hauptartikel Polytonische Orthographie Beispiel fur die Glyphe Ͱ fur h am Beispiel ἭRA Hera Als der Buchstabe H der ursprunglich fur h stand den Lautwert ɛː erhielt entwickelte man durch Halbierung des H das Zeichen Ͱ Heta um weiterhin den h Laut wiedergeben zu konnen Spater entwickelte sich daraus der Spiritus asper ein diakritisches Zeichen das wie ein hochgestelltes kleines c aussieht und uber dem anlautenden Vokal steht In Analogie zum Spiritus asper wurde spater der Spiritus lenis der die Form eines spiegelverkehrten Spiritus asper hat fur einen vokalischen Anlaut ohne h entwickelt Beispiele Spiritus asper ὕdwr hydōr Wasser ῥy8mos rhythmos Rhythmus Ἕllas Hellas Griechenland Spiritus lenis ἐgw egō ich Ἔrws Erōs Liebe Das Altgriechische verfugte uber einen musikalischen Akzent mit drei verschiedenen Tonen Diese konnen bedeutungsunterscheidend sein z B bedeutet pan mit steigend fallendem Ton alles wahrend dasselbe Wort im steigenden Ton der Name des Gottes Pan ist Der musikalische Akzent wandelte sich schon in hellenistischer Zeit zu einem dynamischen Akzent wie er im Deutschen und den meisten anderen europaischen Sprachen vorkommt Um die antiken Texte weiterhin korrekt aussprechen zu konnen entwickelte man drei Zeichen als Bezeichnung der Tone der Akut griechisch Oxeia fur den Hochton Beispiel Diotima Diotima der Gravis griechisch Bareia fur den Tiefton Beispiel kaὶ aὐtὸs timῶ kai autos timo auch ich selbst ehre der Zirkumflex griechisch Perispomene fur den Steig und Fallton Beispiel Faῖdros PhaidrosIm modernen Griechisch das keinen h Laut mehr hat und auch keine Tone mehr kennt wurden diese Akzente und Spiritus 1982 abgeschafft Die Akzente wurden durch ein einziges Zeichen den Tonos tonos ersetzt der heute in mehrsilbigen Wortern die betonte Silbe kennzeichnet Anm 1 Dieses vereinfachte System wird monotonisch monotoniko monotoniko genannt hin und wieder wird jedoch noch das alte polytonische Akzentsystem polytoniko polytoniko inklusive Spiritus verwendet sowohl in literarischen Produktionen als auch in privaten Alltagstexten Anmerkung Im Unicode Standard gibt es zwar zwei unterschiedliche allein stehende Zeichen fur griechischen Akut sowie Tonos U 0384 und lateinischen Akut U 00B4 aber nur ein vereinheitlichtes kombinierendes Zeichen U 0301 das fur beide Schriftsysteme verwendet werden darf Weitere diakritische Zeichen Bearbeiten Das Trema zeigt im Altgriechischen an dass zwei Vokale keinen Diphthong bilden sondern in zwei Silben gesprochen werden So wird Ἀtreidhs Atride Sohn des Atreus viersilbig als Atre ides gesprochen Im Neugriechischen kennzeichnet das Trema die getrennte Aussprache eines der Digraphen oi oy ai ei z B das Boot kaiki sprich ka iki ware ohne Trema kɛki In den Langdiphthongen ei ōi und ai verstummte das i bereits fruh Ab dem 12 Jahrhundert wurde es als Iota subscriptum untergeschriebenes Iota unter den vorangehenden Vokal gesetzt Beispiel tῇ statt thῖ te der Dativ des bestimmten femininen Artikels Bei Grossbuchstaben wird das Iota meist als Iota adscriptum dazugeschriebenes Iota neben den vorangehenden Vokal gesetzt Beispiel Ἅidhs sprich Hades Hades Unterwelt Im Neugriechischen wurde das Iota subscriptum im Zuge der Reform von 1982 abgeschafft Zahlzeichen Bearbeiten Hauptartikel Griechische Zahlzeichen Die altgriechischen Schriftzeichen sind zugleich Zahlzeichen Es gab zwei Zahlweisen die Thesische und die Milesische wohl von Milet abgeleitet Der Gebrauch beider Zahlweisen ist schon in der Ilias belegt Die thesische Zahlweise weist den Buchstaben Alpha bis Omega je nach ihrem Standort im Alphabet die dazugehorige Ordnungszahl als Wert zu Alpha hat den Wert eins und Omega den von vierundzwanzig Nach dieser Zahlweise sind die Gesange Homers nummeriert Die milesische Zahlweise ist mit geringen Abweichungen aus der im phonizischen benutzten konstruiert Auch das hebraische Alphabet benutzt diese Technik fur die Zahlenwerte Alpha bis Theta nehmen die Werte eins bis neun an Iota bis Koppa nicht mit Kappa zu verwechseln die zum vorigen parallelen Zehnerwerte namlich zehn zwanzig bis neunzig und Rho bis Sampi die entsprechenden Hunderter so dass Alpha dann wieder auch Tausend bedeuten kann Geschichte Bearbeiten Tontafel mit Linear B Inschrift aus MykeneFruhere agaische Schriftsysteme Bearbeiten Schon einige Jahrhunderte vor Entstehung des griechischen Alphabets war die griechische Sprache schriftlich festgehalten worden Die mykenische Kultur verwendete vom 14 bis 12 Jahrhundert v Chr die Silbenschrift Linear B die aus der Linear A Schrift der Minoer Kretas entwickelt worden war Nach dem Untergang der mykenischen Kultur geriet sie aber wahrend der sogenannten dunklen Jahrhunderte 12 9 Jahrhundert v Chr wieder in Vergessenheit Einzig auf Zypern hielt sich die kyprische Schrift die den kretisch minoischen Schriften nahestand Das griechische Alphabet steht in keiner Verbindung zur Linearschrift B Entstehung Bearbeiten Phonizische Buchstaben und ihre griechischen EntsprechungenPhonizisch Griechisch Aleph A Alpha Beth B Beta Gimel G Gamma Daleth D Delta He E Epsilon Waw Ϝ Digamma Zajin Z Zeta Heth H Eta Teth 8 Theta Jodh I Iota Kaph K Kappa Lamed L Lambda Mem M My Nun N Ny Samech 3 Xi Ajin O Omikron Pe P Pi Sade Ϻ San Qoph Ϙ Koppa Resch R Rho Schin S Sigma Taw T TauDas griechische Alphabet stammt von dem phonizischen Alphabet ab Die genauen Umstande sowie Ort und Zeit der Entstehung sind weitgehend unbekannt Wahrscheinlich geschah die Ubernahme im 9 Jahrhundert v Chr auch wenn manche Forscher einen fruheren Zeitpunkt annehmen Als Entstehungsorte werden Euboa Kreta Rhodos und Zypern vorgeschlagen Die ersten uberlieferten griechischen Inschriften auf der Dipylon Kanne von Athen und dem Nestorbecher von Pithekussai stammen aus der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts v Chr Das phonizische Alphabet war wie auch die anderen semitischen Schriften eine Konsonantenschrift Im Griechischen spielten aber die Vokale eine weitaus grossere Rolle als in den semitischen Sprachen weshalb fur sie auch eigene Buchstaben benotigt wurden Zu diesem Zweck wurden phonizische Buchstaben die im Griechischen nicht vorkommende Laute bezeichneten zu Vokalzeichen umfunktioniert Es ist unklar ob es sich bei der Schaffung der Vokalzeichen um eine geplante Innovation oder eine blosse Fehlinterpretation des phonizischen Systems handelte Aus dem Aleph fur den Knacklaut ʔ wurde das Alpha fur a aus dem He fur h das Epsilon fur e aus dem Jodh fur j das Iota fur i und aus dem Ajin fur den speziellen semitischen Kehllaut ʕ das Omikron fur o Aus dem phonizischen Waw entwickelten sich im Griechischen zwei Buchstaben das konsonantische Digamma fur w und das vokalische Ypsilon fur u spater y Dadurch war das griechische Alphabet die erste Schrift die sowohl Konsonanten als auch Vokale durch eigenstandige Zeichen darstellte und somit die erste Alphabetschrift im engeren Sinne Es ist aber davon auszugehen dass die Entwicklung der Vokalzeichen in einem einzigen Schritt vonstattenging da sie schon in den fruhesten bekannten griechischen Inschriften vorhanden sind und keinerlei Schriftdenkmaler bekannt sind in denen Griechisch in einer Konsonantenschrift geschrieben wurde Korinthische Vase mit den Namen Perseus Andromeda und Ketos in einer Fruhform des griechischen AlphabetsAnsonsten entsprachen sich die phonizischen und griechischen Buchstaben weitgehend Einige Konsonantenzeichen wurden in ihrem Lautwert angepasst Aus dem phonizischen Tet fur das emphatische tˁ wurde das griechische Theta 8 fur das aspirierte tʰ aus dem phonizischen Zajin fur z wurde das Zeta Z das ursprunglich wahrscheinlich dz oder zd gesprochen wurde Im Phonizischen gab es drei verschiedene s Laute Samech Sade und Schin im Griechischen jedoch nur einen Daher wurde das Samech zum Xi 3 fur ks umfunktioniert aus dem Sade entwickelte sich der griechische Buchstabe San Ϻ der aber schon fruh zugunsten des aus dem Schin hervorgegangenen Sigma S aufgegeben wurde Die phonizische Sprache unterschied zwischen dem Kaph fur k und dem Qoph fur q Im Griechischen wurden daraus die Buchstaben Kappa K und Koppa Ϙ die beide k gesprochen wurden Weil sich zwei Buchstaben fur denselben Laut als redundant erwiesen wurde das Koppa spater abgeschafft Das phonizische Heth das einen im Griechischen nicht vorkommenden h ahnlichen Laut bezeichnete wurde zum griechischen H das zunachst Heta genannt wurde und fur h stand Erst spater wurde es zum Vokalzeichen fur ɛː Die Reihenfolge der Buchstaben hatten die Griechen von den Phoniziern ubernommen An das Ende des Alphabets wurden die neuentwickelten Zeichen Y F X PS und W angehangt Das Ypsilon Y stammte ebenso wie das Digamma von dem phonizischen Waw ab den Buchstaben Omega W fur ɔː bildeten die Griechen aus dem Omikron neu Genuin griechische Neubildungen ohne Entsprechung im Phonizischen sind Phi F fur pʰ Chi X fur kʰ und Psi PS fur ps Epichorische Alphabete Bearbeiten Verbreitung der epichorischen Alphabete nach Kirchhoff 1887 Alphabete von Euboa Ionien Athen und KorinthUrsprunglich war das griechische Alphabet ebenso wie das phonizische linkslaufig d h es wurde von rechts nach links geschrieben Danach wurde furchenwendig d h abwechselnd links und rechtslaufig als Bustrophedon geschrieben erst spater setzte sich die rechtslaufige Schreibrichtung durch Bis ins 9 Jahrhundert n Chr gab es nur die heutigen Grossbuchstaben die ohne Wortzwischenraume oder Satzzeichen geschrieben wurden scriptio continua Zunachst war die griechische Schrift keineswegs einheitlich Es bildeten sich lokale sogenannte epichorische Alphabete mit jeweils unterschiedlichen Zeichen Sie werden nach der Einteilung des Grazisten Adolf Kirchhoff in drei Hauptgruppen und nach den Farben benannt die Kirchhoff in seinen Studien zur Geschichte des Griechischen Alphabets von 1887 zu ihrer Markierung verwendete Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind die sogenannten Supplement Zeichen also die zusatzlich zu der ubernommenen phonizischen Schrift neu geschaffenen Zeichen F X und PS Bei den grunen Alphabeten auf Kreta fehlen diese Supplement Zeichen vollig Die roten Alphabete die z B auf Euboa und in Lakonien verwendet wurden haben F und PS mit den Lautwerten pʰ und kʰ Die blauen Alphabete unterteilen sich in zwei Untergruppen Die hellblauen Varianten in Attika verwenden F und X fur pʰ und kʰ Die dunkelblauen Alphabete etwa in Korinth und auf Rhodos haben zusatzlich dazu noch das Zeichen PS mit dem Lautwert ps Standardisierung Bearbeiten Ab dem 5 Jahrhundert v Chr begann sich die ionische Variante des griechischen Alphabets meist als ionisches Alphabet oder milesisches Alphabet bezeichnet auch in anderen Stadten durchzusetzen In Athen wurde 403 v Chr unter dem Archonten Eukleides das ionische Alphabet amtlich eingefuhrt Das milesische Alphabet besass einige zusatzliche Buchstaben gleichzeitig wurden nicht mehr benotigte Buchstaben wie das Digamma abgeschafft Im alten attischen Alphabet gab es keine Unterscheidung zwischen langen und kurzen e und o Lauten beide wurden mit Epsilon bzw Omikron geschrieben Fur das lange ɔː war im milesischen Alphabet das Omega W entwickelt worden Weil im ionischen Dialekt der h Laut ausgefallen war hatte man in Milet das H zum Vokalzeichen fur ɛː umfunktioniert In Attika hatte man die Lautfolgen ks und ps zuvor mit XS und FS geschrieben nun gab es dafur die Buchstaben Xi 3 und Psi PS Durch die Vormachtstellung Athens wurde das milesische Alphabet zur Standardvariante der griechischen Schrift und verdrangte nach und nach die epichorischen Alphabete Spatantike und Mittelalter Bearbeiten Griechische Inschrift mit Widmung an Ptolemaios VI von Agypten 2 Jahr hundert v Chr Im 3 Jahrhundert v Chr entwickelte Aristophanes von Byzanz in Alexandrien die Tonzeichen zur Unterscheidung der Tone Diese ursprunglich als Lesehilfe gedachten Akzente benotigte man fur poetische und Theatertexte zumal der dezentralisierende Akzent einem zentralisierenden zu weichen begann Die Minuskeln entwickelten sich erst in byzantinischer Zeit wohl in Syrien im 9 Jahrhundert aus einer Vereinfachung der Alltagsschrift Kursive Noch im 12 Jahrhundert wanderte das nicht ausgesprochene Iota unter den vorangehenden Vokal Iota subscriptum In der Spatantike entstanden in Griechenland ahnlich wie im Westen Europas neue Schriftformen die fur die neuen Schreibstoffe und techniken besser geeignet waren Daraus ging die mittelalterliche griechische Buchschrift hervor zunachst die sogenannten Unziale dann uber Zwischenstufen die Minuskel Neuzeit Bearbeiten Wahrend die Antike nur Grossbuchstaben Versalien kannte die fur das Schreiben von Briefen und Buchern lediglich kursiver geschrieben wurden entstanden mit der Minuskel erstmals jene Kleinbuchstaben Gemeine die noch heute in den griechischen Druckschriften fortleben Die dabei ubliche Zuordnung Grossbuchstaben am Beginn von Namen sowie gegebenenfalls von Satzen zu verwenden kam jedoch erst in der fruhen Neuzeit auf im Mittelalter wurden Handschriften zunachst vollstandig in der Unziale spater vollstandig in Minuskel geschrieben wobei die Grossbuchstaben hochstens fur Uberschriften u a Auszeichnungen gebraucht wurden In der fruhen Neuzeit gab es in der gedruckten Schrift zahlreiche Ligaturen und Abkurzungen die spater wieder verschwanden Einzig das Stigma Ϛ ϛ die Ligatur aus Sigma und Tau und die Verbindung aus Omikron und Ypsilon Ȣ und ȣ in moderner Typographie mit Ʊ und ʊ wiedergegeben haben sich bis heute erhalten Gleichzeitig hat sich in Griechenland eine Schreibschrift herausgebildet die teilweise auf andere Formen der griechischen Minuskeln zuruckgeht als die heute ubliche Druckschrift Es existieren aber auch einige Varianten in der Druckschrift die den schreibschriftlichen Formen ahneln so ϑ fur 8 ϰ fur k oder ϖ fur p Einige Buchstaben der Schreibschrift gleichen Formen der lateinischen Schreibschrift so das Vita dem b das Ita dem n oder das Psi dem y Diese Schreibschrift bei der nicht alle Buchstaben miteinander verbunden sind ist auch die Grundlage der heutigen personlichen Handschriften griechischer Schreiber Die in Spatantike und Mittelalter entwickelte Orthographie fur das Altgriechische blieb auch fur das Neugriechische zunachst verbindlich obwohl viele Unterscheidungen phonetisch nicht mehr benotigt wurden Erst 1982 vereinfachte man das Alphabet indem man den Spiritus abschaffte und statt der drei Akzente einen einzigen reinen Betonungsakzent einfuhrte Beispiele nach Carl Faulmann Mittelalterliche Schriftformen Ligaturen SchreibschriftWeitere Verwendung BearbeitenAusser fur das Griechische wurde das griechische Alphabet in der Antike auch fur einige weitere antike Sprachen verwendet Dazu gehorten in Kleinasien gesprochene Sprachen wie Phrygisch und Lydisch die auf dem Balkan gesprochene thrakische Sprache sowie einige weitere ausgestorbene Sprachen wie Baktrisch in Zentralasien Von allen diesen Sprachen sind jedoch nur sparliche Schriftquellen erhalten Heute findet das griechische Alphabet im Sinne einer Schrift praktisch nur fur die griechische Sprache Verwendung Daneben werden nur vereinzelt einige in Griechenland gesprochene Minderheitensprachen wie Aromunisch oder Arvanitisch in griechischer Schrift aufgezeichnet Ausserdem schreiben die Karamanli eine christlich orthodoxe Minderheit aus der Turkei ihre turkische Mundart in griechischer Schrift Bei allen diesen Minderheitensprachen ist allerdings die schriftliche Verwendung sehr selten Ausserdem hat sich in Wissenschaft und Technik eine punktuelle Nutzung des griechischen Alphabets erhalten bzw etabliert Diese Entwicklung begann bereits in den fruhmodernen Wissenschaften in Wechselwirkung mit dem etwa zeitgleich einsetzenden Humanismus der das Studium antiker griechischer Autoren und Texte auch wissenschaftlicher Natur wiederbelebte Entsprechend greifen auch heute noch mathematisch naturwissenschaftliche Notationen oft auf griechische Buchstaben als Formelzeichen zuruck So werden Winkel meist mit griechischen Kleinbuchstaben bezeichnet Viele spezielle Funktionen sind nach griechischen Buchstaben benannt bzw werden mit ihnen bezeichnet ebenso viele mathematische und physikalische Konstanten Das wohl bekannteste Beispiel ist die Kreiszahl p pi nicht zu verwechseln mit der vom gleichen griechischen Buchstaben abgeleiteten griechischen Minuskel ϖ varpi mit der seit Carl Friedrich Gauss die lemniskatische Konstante bezeichnet wird Daher spielt das griechische Alphabet beim Formelsatz noch immer eine bedeutende Rolle Ausserhalb der mathematisch naturwissenschaftlichen Formelnotation wird das griechische Alphabet in wissenschaftlichen Bezeichnungssystemen haufig zum Ausdruck der Position oder Stellung bezeichneter Objekte in Rangfolgen und Grossenfolgen bzw Anordnungen und Konfigurationen verwendet Gleichfalls ublich ist Vergabe von Bezeichnungen einfach nach der zeitlichen Vergabereihenfolge Bekannte Beispiele sind in Natur und Humanwissenschaften sowie der Medizin die Bezeichnung von Anordnungen bzw Stellungen in der Biologie und Chemie siehe beispielsweise unter Standigkeit die differenzierte Benennung ahnlicher Motive in der Sekundarstruktur von Polypeptidketten bzw Proteinen in der Verhaltensforschung die Bezeichnung entsprechend sozialer Rangposition Alphatier als Leittier einer Gruppe Beta Tiere mittleren Ranges und Omega Tiere als rangniedrigste Gruppenmitglieder die Bayer Bezeichnung von Sternen in Sternbildern bei der griechische Buchstaben fur die Reihenfolge nach scheinbarer Helligkeit stehen in der Physik Alpha Beta und Gammastrahlung die Bezeichnung der Varianten des Betacoronavirus SARS CoV 2 das ab 2020 die COVID 19 Pandemie ausloste in der Softwareentwicklung bezeichnen Alpha und Beta typische Entwicklungsstadien bzw Reifegrade von noch unfertigen aber bereits testweise einsetzbaren Softwareversionen In den westlich gepragten Industrie und Konsumgesellschaften die in der Tradition klassisch humanistischer Bildung stehen finden die griechischen Buchstaben punktuell Verwendung in Kommunikation und Marketing teils mit ihrer graphischen Darstellung als gestalterischem Akzent teils mit ihrem in lateinischer Schrift ausgeschriebenen Namen als typographisches Element in Logos als Bestandteil von Firmen Projekt Produkt und Markennamen etwa fur diverse Fahrzeugserien des italienischen Fahrzeugherstellers Lancia Weiterentwicklungen aus der griechischen Schrift BearbeitenDas lateinische Alphabet geht uber das von den Etruskern verwendete altitalische Alphabet auf eine westgriechische Variante zuruck Einige Unterschiede in Lautwert griechischer und lateinischer Zeichen erklaren sich mit dem westgriechischen Ursprung so stand X dort ebenso wie im Lateinischen fur ks und nicht fur kʰ Andere Unterschiede sind der etruskischen Uberlieferung geschuldet z B verfugte die etruskische Sprache nicht uber die Laute g und w weshalb den griechischen Buchstaben G und Ϝ die Lautwerte k bzw f zugeordnet wurden Die Romer ubernahmen sie in Form der Buchstaben C und F In spaterer Zeit wurden die Buchstaben Y und Z direkt aus dem griechischen Alphabet ubernommen um griechische Lehnworter wiedergeben zu konnen Das kyrillische Alphabet wurde im 10 Jahrhundert auf Grundlage einer griechischen Unzialschrift entwickelt Zusatzlich zu den im griechischen Alphabet vorhandenen Zeichen enthalt das kyrillische Alphabet fur Laute die im Griechischen nicht vorkamen Zeichen aus dem glagolitischen Alphabet Die Aussprache des Griechischen hatte sich zu dieser Zeit bereits gewandelt weshalb etwa die kyrillischen Buchstaben V und I ebenso wie B und H im und Neugriechischen als v und i ausgesprochen werden Ursprunglich wurden auch diejenigen griechischen Buchstaben ubernommen deren Aussprache im Kirchenslawischen mit der anderer Lettern zusammenfiel wie Ѳ Fita das auf das griechische 8 zuruckging und f gesprochen wurde und Ѡ Omega Nach der Oktoberrevolution wurden Ѳ Fita und Ѯ Ksi abgeschafft im Russischen auch das i Iota Letzteres blieb aber im Ukrainischen Belarussischen und Kasachischen als Vokal I im Ukrainischen zudem als Yi im Serbischen und Mazedonischen als Konsonant Ј erhalten Die Kopten in Agypten verwenden fur die mittlerweile nur noch als Sakralsprache benutzte koptische Sprache das koptische Alphabet Dabei handelt es sich um eine Abwandlung des griechischen Alphabets das mit Zeichen aus der altagyptischen demotischen Schrift erweitert wurde Die ausgestorbene gotische Sprache wurde mit dem gotischen Alphabet geschrieben Dieses entwickelte im 4 Jahrhundert der Bischof Wulfila ebenfalls auf Grundlage des griechischen Alphabets Daneben enthalt die gotische Schrift Buchstaben die aus dem lateinischen Alphabet oder der Runenschrift ubernommen wurden Die armenische und die georgische Schrift wurden beide im 5 Jahrhundert vom Heiligen Mesrop neu entwickelt Dabei zeigt vor allem die Reihenfolge der Buchstaben griechischen Einfluss Ahnlich verhalt es sich mit dem glagolitischen Alphabet das im 9 Jahrhundert von Kyrill von Saloniki nach dem das kyrillische Alphabet benannt ist erschaffen wurde Siehe auch Ableitung der lateinischen und kyrillischen aus griechischen BuchstabenTypografie und Zeichenkodierung BearbeitenDer erste bekannte Druck mit Lettern in griechischer Schrift ist ein Ausschnitt aus dem platonischen Dialog Gorgias enthalten in einer romischen Ausgabe der Noctes Atticae des Aulus Gellius aus dem Jahr 1469 5 Im 16 Jahrhundert wirkte als bedeutendster Drucker mit griechischen Typen der Pariser Drucker Robert Estienne 6 Seit Einfuhrung des Fotosatzes entstanden zahlreiche digitale Schriftsatze wie die Sophia CF oder die Demo CF Fur die Kodierung griechischer Zeichen existieren verschiedene Standards ISO 8859 7 und Windows 1253 sind zwei ahnliche aber inkompatible 8 Bit Zeichenkodierungen die die Zeichen der neugriechischen Schrift umfassen Die Zeichen fur Griechisch in Unicode umfassen dagegen auch Buchstaben mit Diakritika fur die polytonische Orthographie Griechisch auf Computersystemen BearbeitenDie griechischen Zeichen konnen auf der Computertastatur mit einem Code eingeben werden Die monotonischen Zeichen ohne Akut finden sich im Unicodeblock Griechisch und Koptisch die polytonischen Zeichen mit Diakritika im Unicodeblock Griechisch Zusatz In vielen Textprogrammen konnen die Zeichen zusammen mit den Codes auch im Menupunkt Sonderzeichen einfugen gefunden und generiert werden Beispiel a entsteht unter Windows in Microsoft Office durch Eingabe der Unicode Sequenz hexadezimal 1F00 eintippen und anschliessend Alt c drucken Eingabe der Unicode Sequenz dezimal Alt Taste gedruckt halten und gleichzeitig 7936 auf dem Ziffernblock eingeben Num Taste muss dabei aktiviert sein Alt 7936Zu Eingabemethoden fur andere Betriebs und Textsysteme siehe unter Unicode Verwendung auf Computersystemen Unter Windows gibt es unverandert seit Windows 98 eine praktikable Methode Es lassen sich fast alle griechischen Zeichen durch bestimmte Tastenkombinationen erzeugen 7 Voraussetzung ist dass statt der Deutsch Tastatur die griechische genauer Griechisch Polytonisch Tastatur angewahlt und benutzt wird moglicherweise muss sie dazu uber die Systemeinstellungen heruntergeladen und hinzugefugt werden Beispiele a wird generiert durch die Eingabe von oa ᾴ durch die Eingabe von Alt Gr q und folgendem a im Dokument bei eingeschalteter Griechisch Polytonisch Tastatur In TeX das als Textsatzsystem zu Zeiten entwickelt wurde als Computer einen sehr beschrankten Speicher besassen wurden ausschliesslich fur den Einsatz im systemeigenen Mathematikmodus fur den Formelsatz eigene Befehle allein fur diejenigen griechischen Buchstaben definiert die sich von optischen Pendants aus dem lateinischen Alphabet unterscheiden eine nichtlateinische Schrift vorzugeben war ebenfalls nicht moglich wegen der geplanten Verwendung in mathematischen Formeln wurden die Kleinbuchstaben zusatzlich so definiert dass sie kursiv dargestellt werden Im auf TeX aufbauenden LaTeX wurden diese Einschrankungen spater mit Hilfe diverser Zusatzpakete aufgehoben In modernen LaTeX Varianten kann Griechisch direkt eingegeben werden fur den gelegentlichen Einsatz und fur den Formelsatz werden die Befehle jedoch weiterhin benotigt siehe auch Griechische Buchstaben im Formelsatz Griechische Grossbuchstaben in LaTeX 8 Buchstabe Unicode Darstellung LaTeX Syntax Darstellung mitMediaWiki Alpha A Alpha x A mathrm A Beta B Beta x B mathrm B Gamma G Gamma G Gamma Delta D Delta D Delta Epsilon E Epsilon x E mathrm E Zeta Z Zeta x Z mathrm Z Eta H Eta x H mathrm H Theta 8 Theta 8 Theta Iota I Iota x I mathrm I Kappa K Kappa x K mathrm K Lambda L Lambda L Lambda My M Mu x M mathrm M Ny N Nu x N mathrm N Xi 3 Xi 3 Xi Omikron O Omicron x O mathrm O Pi P Pi P Pi Rho R Rho x P mathrm P Sigma S Sigma S Sigma Tau T Tau x T mathrm T Ypsilon I Y Upsilon Y Upsilon Phi F Phi F Phi Chi X Chi x X mathrm X Psi PS Psi PS Psi Omega W Omega W Omega Griechische Kleinbuchstaben in LaTeX 8 Buchstabe Unicode Darstellung LaTeX Syntax Darstellung mitMediaWiki alpha a alpha a alpha beta b beta b beta gamma g gamma g gamma delta d delta d delta epsilon eϵ varepsilon V epsilon e varepsilon ϵ epsilon zeta z zeta z zeta eta h eta h eta theta 8ϑ theta vartheta V 8 theta ϑ vartheta iota i iota i iota kappa kϰ kappa varkappa x k kappa ϰ varkappa lambda l lambda l lambda my m mu m mu ny n nu n nu xi 3 xi 3 xi omikron o omicron x o mathrm o pi pϖ pi varpi p pi ϖ varpi rho rϱ rho varrho V r rho ϱ varrho sigma ss sigma varsigma s sigma s varsigma tau t tau t tau ypsilon y upsilon y upsilon phi fϕ varphi V phi f varphi ϕ phi chi x chi x chi psi ps psi ps psi omega w omega w omega Anmerkungen Der Mathematikmodus fur den Formelsatz in MediaWiki das die technische Grundlage der Wikipedia bildet verwendet ebenfalls die LaTeX Syntax Die exakte Darstellung ist abhangig von individuellen Einstellungen x In TeX nicht verfugbar in LaTeX nur uber Zusatzpakete I In Abhangigkeit von der benutzten Schriftart ist eventuell kein Unterschied zum lateinischen Ypsilon zu erkennen Die ursprungliche und in einigen Schriftarten bis heute verwendete Glyphe unterscheidet sich aber deutlich V Diese nur als Variante definierten Kleinbuchstaben Glyphen sind im deutschsprachigen Raum die historisch weit haufiger benutzten Formen Beim Epsilon und Phi sind zudem beide Glyphen in TeX verglichen mit dem Unicode Standard vertauscht und deshalb die Variante hier vor der TeX Hauptform prasentiert Siehe auch BearbeitenVom Mysterium der Buchstaben eine fruhbyzantinische christliche Auslegung des griechischen Alphabets Protosinaitische Schrift Beziehungen der griechischen Schriftzeichen zu ihren Ursprungen Literatur BearbeitenBernard Comrie Stephen Matthews Maria Polinksy Hrsg Bildatlas der Sprachen Ursprung und Entwicklung der Sprachen dieser Erde Bechtermunz Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0707 5 Florian Coulmas The Blackwell Encyclopedia of Writing Systems Blackwell Publishers Oxford u a 1999 ISBN 0 631 21481 X englisch Gerhard Fink Die griechische Sprache Artemis amp Winkler Dusseldorf 1992 Seite 11 24 Griechisches Alphabet Hans Poeschel Die griechische Sprache Geschichte und Einfuhrung Heimeran Verlag Munchen 1950 Seite 7 53 Geschichte der Schrift Aussprache und Betonung Lautgesetze Barry B Powell Homer and the Origin of the Greek Alphabet Cambridge University Press Cambridge u a 1991 ISBN 0 521 37157 0 englisch Wilhelm Schubart Griechische Palaeographie Handbuch der Altertumswissenschaft 1 4 1 Beck Munchen 1925 Stanislav Segert Altaramaische Schrift und die Anfange des griechischen Alphabets In Klio 41 1963 S 38 57 doi 10 1524 klio 1963 41 jg 38 Andreas Willi Kadmos ἀne8hke Zur Vermittlung der Alphabetschrift nach Griechenland In Museum Helveticum 62 2005 S 162 171 doi 10 5169 seals 47943 Weblinks Bearbeiten Commons Greek writing Medien zur griechischen Schrift Wiktionary griechisches Alphabet Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen The Unicode Standard Section 7 2 Greek PDF 975 kB The Unicode Standard Code Chart Greek and Coptic PDF 318 kB The Unicode Standard Code Chart Greek Extended PDF 199 kB The Unicode Standard Code Chart Ancient Greek Numbers PDF 123 kB The Unicode Standard Section 21 4 Ancient Greek Musical Notation PDF 242 kB The Unicode Standard Code Chart Ancient Greek Musical Notation PDF 198 kB Nick Nicholas Greek Unicode Issues Yannis Haralambous Keeping Greek Typography alive Memento vom 8 Marz 2012 im Internet Archive Griechische Schreibschrift englisch Griechische Ligaturen zusammengestellt von Friedrich Sylburg Altgriechisch tippen polytonisch und ohne Akzente mit WINDOWS 2000 Altgriechisch tippen mit WINDOWS XP Herodot 5 58 griechisch und deutsch Herodot schildert die Ubernahme der phonizischen SchriftEinzelnachweise Bearbeiten Vergleiche Lemmata in Liddell Scott Jones e ἒ psilon Perseus Project und eἶ LSJ gr Eintrag oὖ in Liddell Scott Jones LSJ gr Eintrag xeῖ in Liddell Scott Jones LSJ gr Nick Nicholas 2004 vom Thesaurus Linguae Graecae TLG nennt hierzu allerdings historische Ausnahmen There was a somewhat widespread practice in the nineteenth century of using final sigma word medially to indicate a morphemic break For example the TLG text of Plutarch s Paroimiai aἷs Ἀle3andreῖs ἐxrῶnto dated 1839 has the spellings dyskatanohtwn dysklhroyntwn dysxeirwtoi ἐpeishgagon prosagoreyetai prosede3anto prosedokhsan proshkei prosofeilwn ὥsper In each case the final sigma marks a morpheme boundary deutsch Im neunzehnten Jahrhundert war es weit verbreitete Praxis das finale Sigma mitten im Wort zu verwenden um eine morphemische Unterbrechung anzuzeigen Der TLG Text von Plutarchs Paroimiai aἷs Ἀle3andreῖs ἐxrῶnto datiert auf 1839 hat zum Beispiel die Schreibweisen dyskatanohtwn dysklhroyntwn dysxeirwtoi ἐpeishgagon prosagoreyetai prosede3anto prosedokhsan proshkei prosofeilwn ὥsper In all diesen Fallen markiert das finale Sigma eine Morphemgrenze Diese Praxis erinnert an die Regeln des Gebrauchs von langem ſ und finalem s die fruher in deutscher Orthographie gehandhabt wurden Helmut Kind Helmut Rohlfing Gutenberg und der europaische Fruhdruck Zur Erwerbungsgeschichte der Gottinger Inkunabelsammlung Wallstein Gottingen 1995 ISBN 3 89244 204 5 S 66 online Gabriel Christoph Benjamin Busch Handbuch der Erfindungen Teil 11 Die Buchstaben R und S enthaltend 4 ganz umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage Barecke Eisenach 1821 S 313 online Tabellen mit Anleitung zur Einrichtung der Tastatur finden sich auf homepage ruhr uni bochum de und auf uibk ac at a b Vergleiche Scott Pakin The Comprehensive LaTeX Symbol List PDF 21 MB 5 Mai 2021 archiviert vom Original am 18 Juli 2021 abgerufen am 19 Juli 2021 englisch siehe Tabellen Greek Letters und folgende siehe erganzend auch Tabelle textgreek Upright Greek Letters der Originallink fuhrt zu einem Spiegelserver des CTAN zum Archivlink vergleiche Datei Comprehensive LaTeX Symbol List pdf Das griechische Alphabet Alpha Aa Beta Bb Gamma Gg Delta Dd Epsilon Ee Zeta Zz Eta Hh Theta 88 Iota Ii Kappa Kk Lambda Ll My Mm Ny Nn Xi 33 Omikron Oo Pi Pp Rho Rr Sigma Sss Tau Tt Ypsilon Yy Phi Ff Chi Xx Psi PSps Omega WwWeitere nichtklassische Buchstaben Digamma Ϝϝ Stigma Ϛϛ Heta Ͱͱ San Ϻϻ Koppa Ϙϙ Sampi Ͳͳ Scho Ϸϸ Normdaten Sachbegriff GND 4158186 6 lobid OGND AKS LCCN sh85057152 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechisches Alphabet amp oldid 235282455