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Dieser Artikel behandelt die griechische Insel Zu weiteren Bedeutungen siehe Ikaria Begriffsklarung Ikaria griechisch Ikaria ikaˈria oder Ikaria ikarˈja f sg ist eine griechische Insel Sie bildet seit 2011 gleichzeitig die Gemeinde Ikaria Dhmos Ikarias und zusammen mit der Gemeinde Fourni Korseon den Regionalbezirk Ikaria in der Region Nordliche Agais Die Insel zahlt 8354 Einwohner Verwaltungssitz und Hauptort ist Agios Kirykos Gemeinde Ikaria Dhmos IkariasIkaria Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion Nordliche AgaisRegionalbezirk IkariaGeographische Koordinaten 37 36 N 26 10 O 37 599 26 166341666667 Koordinaten 37 36 N 26 10 OFlache 254 688 km Einwohner 8 423 2011 1 Bevolkerungsdichte 33 1 Ew km Sitz Agios KirykosLAU 1 Code Nr 5401Gemeindebezirke 3 GemeindebezirkeLokale Selbstverwaltung f12 2 Stadtbezirke10 OrtsgemeinschaftenLage in der Region Nordliche AgaisDatei 2019 Dimos Ikarias pngf9f10f8 Das Ikarische Meer und die Insel verdanken ihren heutigen Namen der Ikarus Sage Im lokalen Sprachgebrauch wird die Insel auch als Nikaria bezeichnet Zusammenziehung von Nhsi Ikaria Insel Ikaria Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Klima 3 Mythologie 4 Geschichte 4 1 Altertum 4 2 Mittelalter 4 3 Neuzeit 5 Verwaltungsgliederung 6 Ortschaften und Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft und Tourismus 8 Verkehr 8 1 Flughafen Ikaria 9 Weblinks 10 Literatur 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenIkaria liegt in der Ostagais und stellt zusammen mit Samos den nordlichen Abschluss der Sudlichen Sporaden dar Die 255 320 km 2 grosse Insel liegt etwa 19 km westlich von Samos und 46 km ostlich von Mykonos Die nachstgelegenen Inseln sind die der Fourni Inselgruppe Die grosste Lange von nahezu 40 km erreicht Ikaria von Westsudwest nach Ostnordost Die Inselbreite betragt zwischen 5 5 und etwa 8 km die schmalste Stelle im Nordosten in der Nahe des Flughafens misst 1 5 km Ikaria hat uberwiegend gebirgigen Charakter mit zahlreichen Schluchten aber auch eine Hochebene im Sudwesten Auf fast ihrer gesamten Lange wird die Insel vom Atheras durchzogen der eine Hohe von bis zu 1 037 m erreicht 3 4 Dieser Bergzug teilt Ikaria in eine steilabfallende unzuganglichere Sudhalfte wahrend der Abfall zur Nordseite hin sanfter ist und bei Kambos und Faros in kleine fruchtbare Kustenebenen ubergeht Der Kustenverlauf ist kaum gegliedert er bietet einige Buchten Ankerplatze oder naturliche Hafen Klima BearbeitenIkaria hat ein uberwiegend typisch mediterranes Klima mit gelegentlichen winterlichen Niederschlagen und einer etwa funfeinhalb Monate anhaltenden Trockenperiode von Ende April bis Anfang Oktober Die mittlere jahrliche Niederschlagsmenge betragt 579 8 mm mit einem Maximum im Januar und einem Minimum im August Die durchschnittliche Jahrestemperatur betragt 18 9 C Die mittlere monatliche Minimaltemperatur liegt bei 9 C im Februar und die mittlere monatliche Maximaltemperatur im Juli bei 29 3 C Im Sommer herrschen Winde aus Nord bis Nordost vor wahrend die Hauptwindrichtung im Winter auf Sud bis Sudwest wechselt 5 Mythologie BearbeitenAuf Ikaria soll Dadalus seinen Sohn Ikarus der bei der Flucht von Kreta hier ins Meer gesturzt sein soll beerdigt haben Dadalus und Ikarus sollen ihr Gefangnis das Labyrinth des Minotauros mit selbstgefertigten Flugeln verlassen haben Im Hafen von Agios Kirykos steht eine neuzeitliche Bronzeplastik die dieses Ereignis verbildlicht Dionysos der Gott des Weines soll bei Ikaria eine legendare Begegnung mit Piraten gehabt haben Ausserdem soll er den Wein von Oinoe gr Oinos Wein besonders geschatzt haben Der ursprungliche Name der Insel war Doliche ubersetzt etwa die Lange bis sie schliesslich nach Ikarus benannt wurde Geschichte BearbeitenAltertum Bearbeiten Die Geschichte Ikarias begann im 8 Jahrhundert v Chr als die Insel von Milet aus besiedelt wurde Im 5 Jahrhundert v Chr waren dann die Stadte Oinoe und Thermai Mitglieder des Attischen Seebundes Etwa ab dem 2 Jahrhundert v Chr gehorte Ikaria zu Samos Mittelalter Bearbeiten Oberhalb von Oinoe lag die mittelalterliche Siedlung mit der zum Teil erhaltenen Kirche Hagia Irini 11 Jahrhundert In die byzantinische Zeit gehoren ebenfalls die Reste der Festung Koskinas Paliokastro heute Kosikia Ikaria Nikaria diente damals auch als Verbannungsort Nach 1204 wurde die Insel frankische Baronie gelangte nach 1304 an die Genuesen von Chios 1481 an die Johanniter von Rhodos und 1523 an die Turken 6 Neuzeit Bearbeiten Von 1523 bis 1912 gehorte die Insel zum Osmanischen Reich Wahrend des Italienisch Turkischen Krieges nahmen griechische Einwohner am 17 Juli 1912 die 30 Mann starke turkische Garnison gefangen und riefen am folgenden Tag den Freistaat Ikaria aus Am 4 November 1912 besetzte die griechische Marine die Insel 7 die 1913 an Griechenland angegliedert wurde Londoner Botschafterkonferenz Im Zweiten Weltkrieg stand Ikaria erst unter italienischer spater unter deutscher Besatzung Durch Kampfhandlungen und Repressionen erlitt die Inselbevolkerung sehr hohe Verluste sowohl an Menschenleben als auch an Wirtschaftsgut Allein im Dorf Karavostomos sollen uber 100 Menschen verhungert sein Den Entbehrungen des Weltkriegs folgten unmittelbar die des griechischen Burgerkrieges zwischen Nationalisten und Kommunisten 1946 1948 Die neue griechische Regierung gebildet aus den siegreichen Nationalisten benutzte die Insel als Exil Ort zur Unterbringung von bis zu 13 000 Kommunisten in Verbannungslagern Diese Exilanten wurden von den Bewohnern Ikarias aufgenommen und beeinflussten diese ideologisch Die Kommunistische Partei Griechenlands KKE die gegen Ende des 20 Jahrhunderts im restlichen Land ihre dominante Stellung im linken Spektrum verlor stellte 2010 alle drei Burgermeister Deshalb wird die Insel scherzhaft oder provokativ auch Roter Fels griechisch kokkinos braxos kokkinos vrachos genannt Da sich die Kommunisten Zugang zu Privilegien verschaffen sollen wurde 2010 auch Kritik an einer bizarren Form des Kommunismus laut 8 Die dominierende Position der KKE schmalerte das nicht auch bei der Parlamentswahl im Juni 2023 war sie in allen drei Gemeindebezirken starkste Partei Die Insel war im Lauf der Jahrhunderte oft Opfer von Piratenuberfallen daher zogen sich die Bewohner in das unzugangliche Inselinnere zuruck Dort bauten sie von aussen nur schwer erkennbare Hauser und passten ihre Lebensweise so an dass sie moglichst unentdeckt blieben 9 Verwaltungsgliederung Bearbeiten Verwaltungsgliederung von IkariaMit der Umsetzung der Gemeindereform nach dem Kapodistrias Programm im Jahr 1997 war die Insel Ikaria in drei Gemeinden mit insgesamt 12 Gemeindebezirken untergliedert Zum 1 Januar 2011 fuhrte das Kallikratis Programm die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neu geschaffenen Gemeinde Ikaria Dimos Ikarias Dhmos Ikarias zusammen Verwaltungssitz ist Agios Kirykos Die bisherigen Gemeinden bilden Gemeindebezirke Gemeindebezirke griechischer Name Code Flache km Einwohner 2001 Einwohner 2011 Stadtbezirke Ortsgemeinschaften Dhmotikh Topikh Koinothta LageAgios Kirykos Dhmotikh Enothta Agioy Khrykoy 540101 0 75 367 0 3243 0 3511 Agios Kirykos Perdiki Chrysostomos nbsp Evdilos Dhmotikh Enothta Eydhloy 540102 0 78 425 0 2831 0 2749 Evdilos Arethousa Dafni Karavastamo Manganitis Frandato nbsp Raches Dhmotikh Enothta Raxwn 540103 100 896 0 2238 0 2163 Christos Agios Polykarpos Karkinagri nbsp Gesamt 5401 254 688 8312 8423Ortschaften und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schildkroten am Strand von Livadi nbsp Kloster im InselinnerenDer Hauptort der Insel ist die Hafenstadt Agios Kirykos Agios Khrykos Etwas ostlich davon in der Ortschaft Therma 8erma sprudeln die seit der Antike bekannten Thermalquellen Das 50 C heisse Wasser enthalt Schwefel Radium und Radon In der Nahe sind die Ruinen der antiken Stadt Drakanos zu besichtigen Weitere Quellen liegen westlich von Agios Kirykos bei Therma Lefkados am Meer Hier sprudelt das Wasser in unmittelbarer Ufernahe mit fast 60 C aus dem Boden Der Inselflughafen liegt am aussersten Nordostende der Insel zwolf Kilometer von Agios Kirykos entfernt Mit dem Flugzeug ist er von Athen Thessaloniki Samos und weiteren inlandischen Destinationen aus erreichbar Es handelt sich um einen nationalen Flughafen der nicht aus dem Ausland direkt angeflogen werden kann Die an der Nordkuste liegende Hafenstadt Evdilos Eydhlos ist die ehemalige Hauptstadt und heute der zweitgrosste Ort der Insel Von beiden Hafen aus gehen Fahrverbindungen Richtung Osten nach Samos Karlovasi und Fourni Richtung Westen uber Mykonos und Paros oder Syros nach Piraus Von touristischer Bedeutung sind ferner die ca zehn Kilometer westlich von Evdilos gelegenen Fischerdorfer Armenistis Armenisths und Gialiskari Gialiskari Zwischen beiden Dorfern liegen die zwei grossten Sandstrande der Insel Livadi und Mesachti Diese gehoren zu den Hauptattraktionen der Insel Besonders der Ort Armenistis zieht viele Besucher an und hat die grosste Dichte an Besucherbetten auf der Insel In der Bucht Nas gr Naos Tempel sind die Fundamente eines Artemis Tempels zu sehen Die malerische Bucht in der auch im Sommer ein Bach der Chalaris ins Meer mundet war fruher inoffizieller Campingplatz Heute steht das Gebiet unter Naturschutz was seiner Beliebtheit als Badeort keinen Abbruch tut besonders seit eine durchgehend asphaltierte Strasse die westliche Nordkuste der Insel erschliesst Christos Raches dagegen die Chora und der charismatischste Ort der Insel liegt geschutzt in den Bergen In der Antike wurde er Histoi genannt Das Bergdorf war der Verbannungsort von Mikis Theodorakis im Burgerkrieg 1947 laut anderen Quellen war er in Vrakadhes einige Kilometer weiter westlich Das Dorf meist kurz Raches genannt ist unter Einheimischen und Reisenden bekannt wegen seiner verschobenen Tageszeiten Die Laden und Tavernen offnen wesentlich spater als gewohnlich manche erst um Mitternacht und schliessen auch dementsprechend spat oft erst nachts um drei oder vier Dieses Phanomen ist keine mit dem Tourismus gewachsene Entwicklung es sollte bei Ausflugen berucksichtigt werden denn nachmittags ist der Ort auch zur Saison wie ausgestorben Wirtschaft und Tourismus Bearbeiten nbsp Armenistis das touristische Zentrum der InselSeit den 1960er Jahren wurde von der griechischen Regierung verstarkt in den Ausbau der Infrastruktur der Insel investiert so dass Ikaria wenn auch verspatet noch etwas vom Tourismusboom profitieren konnte Trotzdem gibt es auf Ikaria immer noch keinen Massentourismus Verhindert haben dies das Fehlen eines internationalen Flughafens der Mangel an grossen Sehenswurdigkeiten und die noch immer vielerorts nicht westeuropaischen Standards angeglichene Infrastruktur Daraus erklart sich aber auch die Beliebtheit der Insel bei Individualreisenden die diese Einschrankungen nicht als Nachteil sehen und die deshalb noch anzutreffende Ursprunglichkeit von Landschaft und Leuten zu schatzen wissen So erbringt der Agrarsektor neben dem Tourismus noch immer einen Grossteil des Volkseinkommens Verkehr BearbeitenFlughafen Ikaria Bearbeiten Der Flughafen Ikaria nbsp 37 682717 26 347061 IATA JIK ICAO LGIK liegt 12 km nordostlich der Stadt Agios Kirykos und wurde am 14 Juni 1995 eroffnet Die asphaltierte Start und Landebahn mit einer Ausrichtung von 15 33 ist 1 381 m lang und 30 m breit Der Flughafen liegt auf einer Hohe von 24 m 79 ft uber dem Meeresspiegel 10 Er wird bedient von Olympic Air mit Flugen nach Athen Limnos und Thessaloniki sowie von Sky Express mit Flugen nach Athen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ikaria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Ikaria Reisefuhrer www nikaria gr griechisch Ubersicht uber die Quellen und deren Wirkung News und Infos direkt von der InselLiteratur BearbeitenLudwig Burchner Ikaros 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IX 1 Stuttgart 1914 Sp 978 985 Einzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Griechisches Statistisches Amt EL STAT Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Excel Dokument 2 6 MB Ellhnikh Statistikh Arxh ELSTAT Hrsg Statistikh Epethrida ths Ellados Statistical Yearbook of Greece 2009 amp 2010 Piraus 2011 S 47 Karte 209 Ikaria Fourni 1 50 000 Road Editions ISBN 960 8189 48 9 Karte NA 6 Samos Ikaria 1 70 000 Z Editions ISBN 960 6693 12 0 Olga Mavrokordopoulou Maria Aslanidou Pavlos Smiris The Island of Ikaria Terrestrial ecosystems and restoration prospects International Conference on Sustainable Management and Development of Mountainous and Island Areas Hrsg Department of Forestry and Management of the Environment and Natural Resources Democritus University of Thrace Vol 1 Iraklio 2006 ISBN 960 89345 1 6 S 314 320 Hans Kaletsch In Siegfried Lauffer Hrsg Griechenland Lexikon der historischen Statten Munchen 1989 S 278 Chronologie Anm hier wird ein greg Datum genannt Georg Ismar Rote Insel in blauem Meer In tagesspiegel de 27 September 2010 abgerufen am 21 April 2012 Luke Waterson The Greek Island homes hidden from pirates BBC 11 November 2022 Ikaria Airport In airportguide com Abgerufen am 2 Februar 2020 englisch Gemeinden der Region Nordliche Agais Agios Efstratios Anatoliki Samos Chios Dytiki Lesvos Dytiki Samos Fourni Korseon Ikaria Inousses Limnos Mytilini Psara Normdaten Geografikum GND 4239960 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ikaria amp oldid 235020311