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Der Gorgias griechisch Gorgias Gorgias ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon zu dessen umfangreichsten Schriften er zahlt Den Inhalt bildet ein fiktives literarisch gestaltetes Gesprach Platons Lehrer Sokrates diskutiert mit dem beruhmten Redner Gorgias von Leontinoi nach dem der Dialog benannt ist sowie dessen Schuler Polos und dem vornehmen Athener Kallikles Platon romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Gorgias steht nachdem er einen Vortrag gehalten hat fur beliebige Fragen aus dem Publikum zur Verfugung Sokrates nutzt die Gelegenheit mit ihm ins Gesprach zu kommen In der ersten Phase des Dialogs debattieren abwechselnd Gorgias und Polos mit Sokrates Spater ubernimmt Kallikles der sich von Sokrates Haltung herausgefordert sieht die Rolle von dessen Gegenspieler Das Thema ist zunachst die Frage worin der Sinn und Zweck der von Gorgias meisterhaft praktizierten Redekunst besteht Es stellt sich heraus dass sie darauf abzielt die Zuhorer durch Schmeichelei zu uberreden Sie soll dem Redner in juristischen oder politischen Auseinandersetzungen den Sieg verschaffen Damit soll sie fur ihn wie er glaubt etwas Gutes bewirken Sokrates bestreitet aber dass die Rhetorik diese Erwartung erfullen kann er meint der Redner bilde sich das nur ein Um dies zu prufen muss man klaren worin eigentlich das Gute und Wunschenswerte besteht Damit wendet sich die Diskussion ihrem Hauptthema zu der Frage nach der richtigen Lebensweise Daruber klaffen die Auffassungen schroff auseinander Fur Kallikles ist das Gute der Lustgewinn der daher mit allen geeigneten Mitteln anzustreben ist ethische und juristische Bedenken sind dabei belanglos Sokrates stellt dem seine philosophische Uberzeugung entgegen wonach es besser ist Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun da begangenes Unrecht dem Tater seelisch den grossten Schaden zufugt Aus seiner Sicht beruhen das Gute und die Vortrefflichkeit auf der richtigen naturgemassen Ordnung die der Mensch sowohl in der Gesellschaft als auch in seiner eigenen Seele zu wahren hat Die seelische Ordnung erfordert dass die chaotischen Begierden der Herrschaft der Vernunft unterstellt werden Wer sich selbst beherrscht ist tugendhaft handelt daher richtig und fuhrt ein gelungenes Leben Er hat den Zustand der Eudaimonie Gluckseligkeit erlangt Dafur wird nicht rhetorisches Geschick benotigt sondern philosophische Einsicht Eine Einigung wird nicht erzielt Weder kann Sokrates seine Gesprachspartner uberzeugen noch gelingt es ihnen seine Argumentation zu entkraften Gorgias Polos und Kallikles machen zwar einige Zugestandnisse doch im Wesentlichen bleibt jeder bei seiner Ansicht Inhaltsverzeichnis 1 Ort Zeit und Teilnehmer 2 Inhalt 3 Die Gesprachsfuhrung 4 Philosophische Bilanz 5 Entstehungszeit und historischer Hintergrund 6 Rezeption 6 1 Antike 6 2 Mittelalter 6 3 Fruhe Neuzeit 6 4 Moderne 7 Ausgaben und Ubersetzungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenOrt Zeit und Teilnehmer Bearbeiten nbsp Sokrates romische Buste 1 Jahrhundert Louvre Paris Die Debatte spielt sich in Athen im Haus des Kallikles ab 1 Eine eindeutige Datierung der fiktiven Handlung ist nicht moglich da die chronologisch relevanten Angaben im Dialog widerspruchlich sind Offenbar hat Platon diesbezuglich von seiner literarischen Freiheit grosszugig Gebrauch gemacht Einer Bemerkung zufolge scheint das Gesprach im Jahr 405 v Chr stattgefunden zu haben doch andere Stellen deuten auf eine fruhere Zeit Es wird erwahnt dass in Makedonien erst seit kurzem Konig Archelaos I regiert Dieser Herrscher ist fruhestens 414 wahrscheinlich 413 v Chr an die Macht gekommen 2 Andererseits wird Perikles 429 als kurzlich verstorben bezeichnet Jedenfalls fallt die Diskussion in die Zeit des Peloponnesischen Krieges Die auffalligen Anachronismen sind offenbar gewollt sie sollen den Leser an die Fiktionalitat des Textes erinnern 3 Die Gesprachspartner des Sokrates sind Gorgias Polos Kallikles und Chairephon Bei Gorgias Polos und Chairephon handelt es sich sicher um historische Gestalten Dass auch Kallikles tatsachlich gelebt hat ist fruher oft bezweifelt worden gilt aber heute als wahrscheinlich 4 Gorgias und Polos stammten aus dem griechisch besiedelten Teil Siziliens Die Heimatstadt des Gorgias war Leontinoi das heutige Lentini die des Polos war Akragas das heutige Agrigent Gorgias ein gefeierter Redner und Lehrer der Rhetorik kam 427 v Chr nach Athen Dort erregte er mit seiner aussergewohnlichen Beredsamkeit grosses Aufsehen sein Stil wurde richtungweisend 5 Mitunter wird er zu den Sophisten gezahlt den damals umherziehenden Wanderlehrern die Junglingen der Oberschicht ein als nutzlich betrachtetes Wissen gegen Entgelt beibrachten In der Forschung ist allerdings umstritten ob diese Bezeichnung auf Gorgias zutrifft 6 Sein Schuler und Begleiter Polos war nach Platons Darstellung zum Zeitpunkt der Dialoghandlung noch jung und unerfahren hatte aber bereits ein Rhetorik Lehrbuch verfasst Das Lehrbuch gab es wirklich Aristoteles hat daraus zitiert 7 Kallikles der Gastgeber des Gorgias war ein junger aristokratisch gesinnter Athener von vornehmer Herkunft mit politischen Ambitionen Platons Schilderung zufolge war er gebildet schatzte die Redekunst und verfugte uber einige Kompetenz im philosophischen Diskurs als nuchterner Pragmatiker und Techniker der Macht verachtete er aber die Philosophen ebenso wie die Sophisten denn er sah in ihnen untuchtige Schwatzer 8 Chairephon war ein Altersgenosse Freund und Schuler des Sokrates und begeisterte sich fur dessen Philosophie Die Ansichten von Platons Dialogfigur Gorgias unterscheiden sich erheblich von denen des historischen Rhetoriklehrers 9 Im Dialog lasst sich Platons Gorgias der offenbar schon in vorgerucktem Alter steht bereitwillig auf die ihm fremde philosophische Diskursmethode des Sokrates ein Es stellt sich heraus dass er ihren Anforderungen nicht gewachsen ist Sein junger hitziger Schuler Polos ist trotz seiner Unerfahrenheit bereit mit Sokrates zu debattieren um den ermudeten Gorgias zu entlasten Er tritt ebenso wie sein Lehrer mit der ausgepragten Selbstsicherheit auf die fur manche Figuren insbesondere die Sophisten in Platons Dialogen charakteristisch ist und manchmal arrogant wirkt 10 Diese Haltung kontrastiert mit dem ausserlich bescheidenen Stil des Sokrates der sich zwar unbefangen und lernwillig gibt aber seine Geringschatzung der Rhetorik und Sophistik nicht verhehlt Kallikles halt sich anfangs zuruck greift dann aber energisch ein und erweist sich als der harteste konsequenteste Gegner der sokratischen Ethik 11 In seinen politischen Ansichten ist Platons Kallikles ambivalent einerseits verachtet er die Moralvorstellungen der Schwachen und tritt fur eine uneingeschrankte Herrschaft der Starken ein was auf eine oligarchische oder tyrannische Gesinnung deutet andererseits akzeptiert er das demokratische System und will darin Karriere machen indem er sich den Stimmungen der Menge anpasst 12 Chairephon ist eine Randfigur an der philosophischen Auseinandersetzung beteiligt er sich nicht Inhalt BearbeitenEinleitungsgesprach und Beginn der DebatteSokrates und Chairephon sind gekommen um einen Vortrag des Gorgias zu horen Da sie sich verspatet haben ist ihnen das Erlebnis entgangen Als Gastgeber des Gorgias macht sie Kallikles darauf aufmerksam dass sein Gast bereit ist beliebige Fragen zu beantworten Man begibt sich ins Haus des Kallikles wo nun die Gelegenheit besteht den beruhmten Meister der Rhetorik zu konsultieren 13 Sokrates schlagt Chairephon vor den Dialog mit der Frage zu eroffnen was Gorgias sei das heisst worin seine berufliche Tatigkeit bestehe Polos mischt sich ein er will anstelle seines nach dem Vortrag etwas ermudeten Lehrers die Fragenbeantwortung ubernehmen Die notige Kompetenz traut er sich ohne weiteres zu Auf Chairephons Frage antwortet er aber nicht mit der verlangten Auskunft sondern mit einem allgemeinen rhetorisch ausgestalteten Lob der Rhetorik welche die bedeutendste aller Kunste sei Sokrates greift ein und stellt missbilligend fest Polos konne zwar gut reden gehe aber nicht auf die gestellte Frage ein Gefragt wurde nach einer Begriffsbestimmung der Rhetorik nicht nach einem Urteil uber sie Daraufhin ergreift Gorgias selbst das Wort 14 Die Debatte zwischen Sokrates und Gorgias um die Funktion der RhetorikZunachst bestimmt Gorgias sein Fach als die Rhetorik die Kunst des Redens Diese Bestimmung erweist sich aber als zu allgemein denn jeder Fachmann ist in der Lage auf seinem Gebiet zu urteilen und zu reden was ihn aber nicht zum Redner macht Gemeint ist also nicht das Darlegen von Fachwissen sondern das Reden als solches Inhaltlich bezieht sich das hier gemeinte Reden auf das was fur Gorgias das Wichtigste und Beste unter allen menschlichen Belangen ist Aus seiner Sicht sind die hochsten Guter nicht Gesundheit Schonheit oder Reichtum Vielmehr ist das hochste erreichbare Gut das was die Rhetorik dem Redner verschafft die Freiheit Sie ermoglicht ihm uber andere Macht auszuuben und selbst von niemand beherrscht zu werden Dazu ist er in der Lage wenn er weiss wie man vor Gericht und in politischen Versammlungen uberzeugend auftritt und die Anwesenden uberredet Demnach ist die Rhetorik die Kunst des Uberzeugens 15 Es geht aber nicht um ein beliebiges Uberzeugen denn auch ein Mathematiklehrer uberzeugt seine Schuler von der Richtigkeit seiner Aussagen Vielmehr uberzeugt der Redner sein Publikum hinsichtlich der Frage was als gerecht und was als ungerecht zu betrachten ist was also zu tun und was zu unterlassen ist Das griechische Wort fur gerecht dikaios bezeichnet zugleich allgemein das Richtige Angemessene und Angebrachte Es handelt sich also um richtiges Verhalten schlechthin und insbesondere um richtige politische Entscheidungen Entsprechende Beschlusse kann ein Redner im demokratisch organisierten athenischen Staat durch sein Auftreten vor der Volksversammlung herbeifuhren Solches Uberzeugen vollzieht sich aber wie Gorgias einraumen muss unabhangig vom Wahrheitsgehalt der Behauptungen des Redners Dieser befahigt sein unwissendes Publikum nicht den Wahrheitsgehalt zu beurteilen Also kann die Redekunst wie Sokrates feststellt grundsatzlich kein Wissen vermitteln sondern nur einen Glauben erzeugen Schon die Kurze der Zeit schliesst aus dass ein Politiker als Redner seinen Zuhorern zu Erkenntnissen verhilft Ausserdem ist er fachlich ebenso ignorant wie sie Dennoch fuhrt er die Beschlusse herbei die dann von den Fachleuten beispielsweise Baumeistern oder Heerfuhrern umgesetzt werden Das findet Sokrates erstaunlich 16 Gorgias betont es komme im Leben letztlich nicht auf Fachkompetenz an sondern auf Uberzeugungskraft Nicht das werde ausgefuhrt was ein Sachverstandiger aufgrund seines Wissens empfehle sondern das wovon ein rhetorisch geschulter Politiker die Entscheidungstrager uberzeugen konne Wer zwar den Durchblick habe nicht aber die notige Kommunikationsfahigkeit der werde unterliegen und nichts erreichen 17 Nun gelingt es Sokrates zu zeigen dass sich sein Gesprachspartner in einen Widerspruch verwickelt hat Gorgias hat den Rhetoriker als Fachmann fur das Gerechte oder Richtige und Angebrachte definiert Das setzt voraus dass der Rhetoriker die Richtigkeit von Handlungsweisen korrekt beurteilen kann Dies muss auch fur sein eigenes Verhalten gelten Daraus folgt dass er selbst sich aufgrund seines Wissens stets richtig verhalt Dabei ist mit dem Richtigen sowohl das Gerechte im ethischen Sinn gemeint als auch das was im richtig verstandenen Interesse des Staates und seiner Burger liegt Andererseits hat Gorgias aber auch festgestellt dass die Rhetorik vorsatzlich missbraucht werden kann und dann zu Fehlentscheidungen fuhrt Dies ware ausgeschlossen wenn der gut ausgebildete Rhetoriker als solcher tatsachlich uber ein Wissen vom Richtigen und Falschen verfugte Sein korrektes Verstandnis wurde ihn dann von jedem Missbrauch abhalten denn Missbrauch ist ein Fehler der Unwissenheit hinsichtlich des Gerechten und Richtigen voraussetzt 18 Der Sinn der Rhetorik nach SokratesPolos greift wieder ein Er will jetzt herausfinden ob Sokrates selbst die Frage worin die Redekunst besteht besser beantworten kann als der Rhetoriker Gorgias Nun bekennt Sokrates offen dass die Rhetorik aus seiner Sicht gar keine Kunst ist sondern nur eine durch Erfahrung erworbene Gewandtheit im Erzeugen von Lust und Wohlgefallen Er vergleicht sie mit der Kochkunst die er ebenfalls nicht fur eine Kunst halt sondern fur eine durch Routine gewonnene Befahigung Vergnugen zu bereiten Dasselbe gelte fur die Putzkunst Kosmetik Schmuck Kleiderluxus die mit Farben und Formen betruge und fur die Sophistik Diese vier Fertigkeiten seien Erscheinungsformen der Schmeichelei Ihnen sei gemeinsam dass ihr Ziel die Gefalligkeit sei ihr Sinn sich im Erzeugen angenehmer Eindrucke erschopfe und ein Bezug zu hoheren Bestrebungen fehle Erkenntnisse und ein Verstandnis des eigenen Handelns seien mit solchen Betatigungen nicht verbunden 19 Die Macht der Redner als OhnmachtPolos weist auf den grossen politischen Einfluss der Redner hin aus dem er den Rang und Wert der Rhetorik ableitet Sokrates widerspricht ihm Nach seinem Verstandnis das er nun erlautert verfugen die Redner nur scheinbar uber ausserordentliche Macht Anscheinend konnen sie nach Belieben ihren Willen durchsetzen Ebenso wie Tyrannen sind sie imstande willkurlich Todesurteile Vermogenskonfiskationen und Verbannungen herbeizufuhren In Wirklichkeit sind aber gerade sie die machtlosesten Menschen wenn man unter Macht die Fahigkeit versteht fur sich selbst etwas Gutes Erstrebenswertes zu erreichen Da sie nicht wissen was das Beste ist konnen sie es auch nicht fur sich bewirken sondern sie erreichen nur das was sie irrtumlich fur das Beste halten Sie konnen zwar viel ausrichten aber vom Ziel jedes Menschen fur sich das Beste zu verwirklichen sind sie weiter entfernt als alle anderen Daraus ist ihre Machtlosigkeit ersichtlich Sie suchen ihren Vorteil fugen sich aber aus Unwissenheit nur Schaden zu 20 Begangenes und erlittenes UnrechtVon seinen Uberlegungen uber die Ohnmacht der scheinbar Machtigen ausgehend stellt Sokrates sein Konzept vom Umgang mit Unrecht vor In der Auseinandersetzung mit Polos fur den ausserliche Macht an sich ein hochstrangiger Wert ist begrundet er seine These dass es grundsatzlich weniger schlimm ist Unrecht zu erleiden als Unrecht zu tun Nach seinen Ausfuhrungen ist Unrecht fur jeden Beteiligten oder Betroffenen ein Ubel aber das grosste Ubel ist es nicht fur das Opfer sondern fur den Tater Wenn somit jemand seine Entscheidungsgewalt dazu benutzt sich durch eine Ubeltat selbst das grosste Ubel zuzufugen ist er nicht im eigentlichen Sinne machtig sondern bedauernswert Daher stellt eine Verfugungsgewalt an sich keinen Wert dar sondern nur gerechte Machtausubung ist gut 21 Nach Sokrates Verstandnis fuhrt Unrecht zwangslaufig ins Elend Dagegen wendet Polos ein es sei offenkundig dass viele Unrechttater glucklich seien Ein Beispiel sei Konig Archelaos I von Makedonien der sich auf skrupellose Weise durch Verwandtenmorde die Herrschaft verschafft habe und nun sein Gluck geniessen konne Nach Sokrates Massstab musste Archelaos der unglucklichste aller Makedonen sein Diese Sichtweise halt Polos fur abwegig Sokrates raumt ein dass fast alle Athener so denken wie Polos misst dem aber keine Bedeutung zu 22 Sinn und Wirkung von StrafenFur Polos ist die Voraussetzung des Glucks das die Unrechttater geniessen dass sie fur ihre Taten nicht zur Verantwortung gezogen werden Ihre Macht schutzt sie vor Strafe Auch in diesem Punkt vertritt Sokrates die gegenteilige Auffassung Nach seinem Verstandnis sind die Unrechttater die der Strafe entgehen noch unglucklicher als die die bestraft werden Polos wendet ein dann musse ein unangefochten regierender Tyrann unglucklicher sein als ein Ubeltater der gefasst und zur Strafe gefoltert und grausam hingerichtet wird Von diesem Einwand lasst sich Sokrates nicht beirren 23 Zur Begrundung seiner Position greift Sokrates auf die Begriffe des Schonen und des Hasslichen zuruck Im Altgriechischen bezeichnen die Worter fur schon und hasslich zugleich das Ehrenvolle und Lobenswerte bzw das Schandliche und Schmachvolle Sie stehen also auch fur das im Sinne herkommlicher Wertvorstellungen moralisch Richtige bzw Verwerfliche 24 Polos raumt ein dass er wie Sokrates das Begehen von Unrecht hasslicher unmoralischer findet als das Erleiden Er bestreitet aber dass das Hasslichere das Schlimmere ist Mit schlimm kakos ist dasjenige gemeint was nicht im Interesse der betreffenden Person liegt sondern ihr schadet Fur Polos kann das Hasslichere durchaus das Vorteilhaftere sein Sokrates ist anderer Meinung er will zeigen dass das moralisch Verwerfliche notwendigerweise immer auch schlimmer ist das heisst dass es auch unter dem Gesichtspunkt des Eigeninteresses zu verwerfen ist Seine Argumentation lautet Der Grund aus dem ein hassliches Ding ein anderes an Hasslichkeit ubertrifft kann nur darin liegen dass es entweder schlimmer ist oder grossere Unlust erzeugt oder beides Wenn also was Polos wie die meisten Leute zugibt das Begehen hasslicher ist als das Erleiden der Grund dafur aber nicht in grosserer Unlust liegt dann kann er nur darin liegen dass das Begehen schlimmer ist Daraus folgt dass das Begehen das grossere Ubel sein muss Polos raumt das ein 25 Von diesem Ergebnis ausgehend wendet sich Sokrates wieder der Bedeutung von Strafen zu Hier lautet sein Gedankengang Jeder Erleidende erleidet genau das was der Begehende begeht Wenn beispielsweise ein Schlagender heftig schlagt wird der Geschlagene heftig geschlagen Wer gerecht straft vollzieht etwas Gerechtes und daher Schones denn alles Gerechte ist notwendigerweise schon Also widerfahrt dem Bestraften etwas Gerechtes und Schones somit etwas auch fur ihn Gutes Die Strafe bessert ihn sie befreit ihn von der Ungerechtigkeit in seiner Seele dem grossten aller Ubel Dabei erlebt er zwar Schmerz doch verhalt es sich damit wie mit einer arztlichen Behandlung die schmerzt aber die Gesundheit wiederherstellt Die Strafe darunter versteht Sokrates auch Tadel und Zurechtweisung fuhrt zu einer seelischen Gesundung indem sie den Bestraften auf einen besseren Weg fuhrt Bleibt ein Ubeltater jedoch unbestraft so wird er in seiner Ungerechtigkeit verharren und das ist das Schlimmste was ihm geschehen kann Polos findet dagegen keinen Einwand er muss wiederum zustimmen 26 Diesen Befund wendet nun Sokrates auf die Rhetorik an was zu einem paradoxen Resultat fuhrt Wer ein Unrecht begangen hat der musste wenn er sich einen Vorteil verschaffen will sein eigener Anklager sein Er hatte seine Tat ans Licht zu bringen um dafur bestraft zu werden Wer seinem Feind Schaden zufugen will der musste dessen Ubeltaten vertuschen und ihn verteidigen um ihm die erlosende Strafe vorzuenthalten Demnach hatte die Rhetorik vor Gericht nur dann eine Berechtigung wenn sie das Gegenteil dessen bezweckte was ihre normale Funktion ist Analog hatte sich ein Redner in der Politik zu verhalten etwa wenn es um ein Unrecht geht das vom eigenen Heimatland begangen wurde 27 Polos ist verwirrt Er raumt die Schlussigkeit des Gedankengangs ein halt aber das Ergebnis weiterhin fur absurd 28 Die Wertordnung des KalliklesKallikles hat schweigend zugehort doch nun ist er uber den Diskussionsverlauf so erzurnt dass er sich energisch einmischt Der restliche Teil des Dialogs spielt sich zwischen ihm und Sokrates ab Als reiner Praktiker ist Kallikles kein Sophist von trickreicher Argumentiertechnik halt er wenig doch teilt er die weltanschauliche Grundhaltung von Gorgias und Polos vollig Nach seiner Einschatzung die er unverblumt aussert hat Sokrates seine beiden Debattengegner nacheinander in eine Falle gelockt Er hat sie dazu gebracht ihm aus Rucksicht auf fragwurdige gesellschaftliche Normen Zugestandnisse zu machen zu denen er sie argumentativ nicht zwingen konnte Dadurch sind sie inkonsequent geworden und in Selbstwiderspruche geraten die Sokrates ihnen dann nachweisen konnte Beide haben es nicht gewagt sich der offentlichen Meinung zu widersetzen und sind so ihrer Scham zum Opfer gefallen 29 Gorgias hatte sich nicht auf die Behauptung einlassen sollen dass es zu seinen Aufgaben als Rhetoriklehrer gehore uber die Gerechtigkeit Bescheid zu wissen und dieses Wissen seinen Schulern bei Bedarf zu vermitteln Polos hatte dem Grundsatz dass das Begehen von Unrecht hasslicher und schandlicher sei als das Erleiden nicht zustimmen sollen Mit dieser Konzession an die sokratische Ethik hat Polos nur einer sehr verbreiteten aber aus Kallikles Sicht grundfalschen Vorstellung gehuldigt Wie Gorgias hat er es aus unangebrachter Scham versaumt sich konsequent zu seiner Meinung zu bekennen 30 Nach seiner Distanzierung von der Nachgiebigkeit der beiden Rhetoriker legt Kallikles sein eigenes Konzept vor einen konsequenten kompromisslosen Gegenentwurf zum Ethikverstandnis des Sokrates Zwar setzt er wie Sokrates und im Gegensatz zu Polos das Schone oder moralisch Richtige mit dem gleich was im Eigeninteresse des Handelnden liegt doch ist fur ihn das moralisch Richtige etwas ganz anderes als fur Sokrates Er geht von einem fundamentalen Gegensatz zwischen der Natur und dem Gesetz aus Unter der Natur oder dem Naturlichen versteht er die spontanen von keiner angelernten Rucksichtnahme behinderten Impulse der vornehmen kraftvollen machtbewussten und durchsetzungswilligen Personlichkeiten Diese Impulse und ihre Verwirklichung stellen fur Kallikles das wahrhaft Gerechte Gute und Schone dar das vorbehaltlos zu bejahen ist Mit dem Gesetz meint er diejenigen menschlichen Einrichtungen und Gewohnheiten die er fur naturwidrig und daher schlecht halt Das sind bestimmte gesellschaftliche Konventionen und eine auf ihnen basierende Gesetzgebung zum Schutz und Vorteil der Schwachen und Untuchtigen Im demokratisch organisierten athenischen Staat ubt die Mehrheit der Schwachen Untuchtigen und somit Schlechten die Herrschaft aus Das ist widernaturlich da die Natur selbst sowohl im Tierreich als auch unter den Menschen die kraftigsten und durchsetzungsfahigsten Individuen bevorzugt Ihnen gewahrt sie Erfolg Besitztumer und Herrschaft Diese Guter stehen ihnen somit von Natur aus zu Demnach ist die Unterdruckung und Beraubung der Schwachen kein Unrecht vielmehr ist sie im Sinne des Naturgesetzes das Gerechte Wer in der Lage ist sich gewaltsam durchzusetzen der wird von der Natur begunstigt und daher ist sein Vorgehen berechtigt denn die Natur setzt die ethischen Normen 31 Die Philosophie ist aus Kallikles Sicht eine passende Beschaftigung fur die Jugend nicht aber fur reife Manner Wer zu lange an ihr festhalt wird zum mussigen Schwatzer macht sich lacherlich und wird untauglich zu mannlichen Taten 32 Die Auseinandersetzung uber die Werte des KalliklesSokrates weiss die Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit einer so radikalen Gegenposition zu schatzen In Kallikles These vom Recht des Starkeren findet er einen Widerspruch Die Schwachen sind gemeinsam starker als der Starke und konnen ihm daher ihre Regeln aufzwingen Daraus folgt dass ihre Normen den seinigen von Natur aus uberlegen sind wenn die Durchsetzungsfahigkeit wie Kallikles behauptet das naturgemasse Kriterium fur Vortrefflichkeit ist Dieses Argument zwingt Kallikles sein Konzept der Uberlegenheit und des Herrschaftsanspruchs der Besseren die er zunachst mit den Starkeren gleichgesetzt hat anders zu fundieren Nun versucht er neu zu bestimmen wodurch sie besser sind Er charakterisiert die Besseren als die Edleren und Verstandigeren und weist auch auf ihre Tapferkeit hin Doch auch diese Bestimmungen erweisen sich wie Sokrates zeigt als problematisch Der Einsichtsvollste kann zufalligerweise zugleich der Schwachlichste sein worin das Bessersein das zur Machtausubung legitimeren soll letztlich besteht bleibt unklar 33 Auf einen weiteren Aspekt macht Sokrates aufmerksam indem er fragt wen die aus Kallikles Sicht Besseren und Wurdigeren beherrschen sollen nur die anderen oder auch sich selbst das heisst ihre Begierden Wiederum gehen die Auffassungen diametral auseinander Sokrates pladiert fur Selbstbeherrschung Kallikles tritt dafur ein die Begierden so stark wie moglich werden zu lassen um sie dann zu befriedigen Tapferkeit und Klugheit will Kallikles in den Dienst der Bedurfnisbefriedigung stellen Somit ist seine Ethik hedonistisch am Lustprinzip orientiert 34 Den Lebensentwurf des Kallikles kritisiert Sokrates mit dem Hinweis auf die Unersattlichkeit der Bedurfnisse die Erfullung ausschliesse Dieses Argument beeindruckt Kallikles jedoch nicht denn auch diesbezuglich ist sein Konzept fundamental anders Fur Sokrates ist ein dauerhaft optimierter Gemutszustand erstrebenswert Kallikles hingegen kann einer solchen Zielsetzung nichts abgewinnen Er pladiert zwar fur Bedurfnisbefriedigung als hochstrangiges Ziel erwartet von ihr aber keinen andauernden Gluckszustand und halt einen solchen nicht einmal fur wunschenswert denn fur ihn ist alles Statische unlebendig wie ein Stein Es gibt keine permanente Lust sondern der Genuss ist seiner Natur nach dynamisch und erfordert einen fortwahrenden Wechsel von Lust und Unlust Gleichnishaft ausgedruckt muss vorhandene Lust abfliessen wie Flussigkeit aus einem lochrigen Fass damit neue hinzufliessen kann und das Hinzufliessen erzeugt den Genuss Aus dieser Perspektive betrachtet ist die Lochrigkeit des Fasses nicht wie Sokrates meint ein Ungluck sondern die Voraussetzung fur ein lustvolles Leben 35 Fur Sokrates beruht die genussorientierte Wertordnung auf der irrigen Gleichsetzung des Angenehmen und der Lust mit dem Guten Daher versucht er zu zeigen dass das Gute und Erstrebenswerte nicht mit dem Angenehmen oder Genussreichen identisch sein konne Er gibt zu bedenken eine Begierde sei Ausdruck eines Mangels und daher unangenehm ihre Befriedigung hingegen genussvoll Mit der Befriedigung hore die mit dem Mangel verbundene Unlust auf zugleich aber auch der Genuss Das Gute hingegen ende nicht zugleich mit dem Schlechten sondern es beginne mit dem Ende des Schlechten und umgekehrt Somit sei die Gleichsetzung des Guten mit dem Genuss falsch Ausserdem sei auch fur Kallikles die Gutheit mit Tapferkeit und Klugheit verbunden die Schlechtigkeit mit Feigheit und Dummheit Die Lust der Feigen sei aber nicht geringer als die der Tapferen Somit bestehe kein Zusammenhang zwischen Lust und Gutheit einerseits und zwischen Unlust und Schlechtigkeit andererseits Die Lust konne nicht schlechthin gut sein Nun gibt Kallikles zu dass es gute und schlechte Lust und auch gute und schlechte Unlust gebe schlechte Lust sei zu meiden denn nur Gutes konne erstrebenswert sein Damit widerfahrt Kallikles das was er zuvor bei Gorgias und Polos angeprangert hat Seine Scham wird ihm zum Verhangnis Er kann seine radikal hedonistische Position nicht konsistent durchhalten ohne Luste zu verteidigen die auch aus seiner Sicht schimpflich sind etwa die von Sokrates angefuhrte Lust des Kinderschanders Somit sieht er sich gezwungen die Lust einer ethischen Bewertung zu unterwerfen 36 Nachdem Sokrates dargelegt hat dass die Lust und das Gute nicht zusammenfallen sondern verschieden sind illustriert er dies anhand verschiedener Tatigkeiten die ausschliesslich auf Genuss abzielen und nicht darauf die Menschen besser zu machen Diese Beschaftigungen zahlt er zur Schmeichelei Als Beispiele nennt er die Musik das Theater die Dichtkunst und die Rhetorik In seine Kritik an der Rhetorik bezieht er sogar die beruhmtesten Staatsmanner Athens ein die als Redner den Staat gelenkt haben Themistokles Kimon Miltiades und Perikles Diese hatten sich an ihren unguten Begierden und an den Wunschen der Menge orientiert statt an den tatsachlichen Erfordernissen der Staatsfuhrung Sie hatten sich nicht bemuht in den Seelen ihrer Mitburger Ordnung zu schaffen Das sei jedoch die Aufgabe derer die als Redner Lenkungsfunktionen ausubten 37 Sokrates hat versucht das Gesprach mit zahlreichen Fragen an Kallikles interaktiv zu fuhren und ihn so auf Schwachen des Hedonismus aufmerksam zu machen Schliesslich weigert sich Kallikles sich weiter mit Fragen in die Enge treiben zu lassen Er wirft dem hartnackig nachbohrenden Sokrates Zudringlichkeit vor und will sich nicht mehr an der Debatte beteiligen Gorgias mochte aber noch Naheres uber die Alternative erfahren die Sokrates dem Weltbild seines Widersachers entgegensetzt Sokrates willigt ein sein Konzept zusammenhangend darzulegen 38 Die Wertordnung des SokratesSokrates fasst seine Gedankengange zusammen Den Ausgangspunkt bildet die von Kallikles bereits akzeptierte Einsicht dass das Gute und das Angenehme nicht identisch sind Dann muss das Angenehme dem Guten untergeordnet sein nicht umgekehrt Gut ist jedes Ding durch das Vorhandensein seiner spezifischen Gutheit oder Vortrefflichkeit der aretḗ Sie beruht auf der jeweils angemessenen Ordnung die fur das betreffende Objekt oder Lebewesen charakteristisch ist Das gilt auch fur die Seele Sie hat eine Ordnung die ihr von Natur aus zukommt und ihre Gutheit ausmacht die aber nicht in jeder Seele gewahrt ist Geordnete Seelen zeichnen sich durch Besonnenheit und Selbstdisziplin aus schlechte Seelen sind zugellos und masslos Der Besonnene handelt notwendigerweise tapfer gerecht und fromm Er fuhrt ein Leben in Eudaimonie Dem Schlechten hingegen geht es elend Der Schlechte kann weder mit Menschen noch mit Gottern befreundet sein denn aufgrund seiner Masslosigkeit ist er nicht gemeinschaftsfahig Er fallt aus der Weltordnung heraus die auf Gemeinschaft beruht Der Kosmos als Ganzes ist ebenso wie seine einzelnen Teile sinnvoll geordnet jeder seiner Teile spielt die ihm zukommende Rolle im Einklang mit den anderen 39 Vor diesem Hintergrund bekraftigt Sokrates seine Theorie vom Begehen und Erleiden des Unrechts Das Erleiden ist moglichst zu vermeiden das Begehen unter allen Umstanden Vor dem Erleiden ist man geschutzt wenn man selbst im Staat die Macht ausubt oder sich im Einvernehmen mit den herrschenden Kraften befindet Eine solche Stellung bewahrt aber nicht vor dem weit grosseren Ubel dem Begehen von Unrecht Um dieses zu vermeiden genugt der blosse Wille nicht benotigt wird eine besondere Kompetenz die man sich durch Studium und Ubung anzueignen hat Das grossere Ubel droht dann wenn man dem kleineren entkommen ist Wenn der Machthaber zu dessen Parteigangern man gehort ein ungerechter Herrscher ist gerat man zwangslaufig in eine Verstrickung die schweren Schaden an der Seele bewirkt Wer sich der Beteiligung am Unrecht entzieht indem er sich dem herrschenden System verweigert gerat in Lebensgefahr 40 In einem solchen Dilemma hat man sich an der objektiven Wertordnung zu orientieren in der nicht das eigene Uberleben sondern die Integritat der Seele den ubergeordneten Wert bildet Daher ware es in derartigen Situationen verfehlt am Leben zu hangen Der Tod ist einem Leben als schlechter Mensch vorzuziehen Das Vermeiden des Unrechts hat gegenuber allen anderen Zielen unbedingten Vorrang 41 Die Aufgabe des Staatsmanns sieht Sokrates darin die Burger zu besseren Menschen zu machen Wer dazu nicht in der Lage ist weil ihm dafur die Qualifikation fehlt oder weil die bestehenden Verhaltnisse es nicht gestatten der sollte nicht nach politischer Macht streben Nach diesem Massstab haben sich die vier von Sokrates kritisierten beruhmten Staatsmanner Themistokles Kimon Miltiades und Perikles nicht bewahrt Sie sind alle beim Volk von Athen in Ungnade gefallen wurden vor Gericht gestellt oder verbannt Davor hat sie ihre vielgeruhmte Redekunst nicht bewahrt Also hat sich die Rhetorik letztlich als unwirksam erwiesen Wenn die vier Staatsmanner die Athener zu besseren Menschen gemacht hatten so hatten sich diese nicht undankbar gezeigt und waren nicht gegen ihre Wohltater vorgegangen In Wirklichkeit haben die vier nur danach gestrebt dem Volk gefallig zu sein Daher haben sie den gesellschaftlichen Niedergang nicht verhindert sondern gefordert Die gegenwartigen Politiker sind in dieser Hinsicht ebenso untauglich und uberdies fehlt ihnen die Tatkraft ihrer Vorganger Diesem Irrweg stellt Sokrates sein Politikerideal entgegen wobei er allerdings einen Zweifel daran anklingen lasst dass sich jemand findet der es verwirklichen kann 42 Wer ein guter Ratgeber des Volkes sein will verhalt sich zu ihm wie ein Arzt der eine benotigte Therapie vorschreibt ob sie dem Patienten willkommen ist oder nicht Sokrates selbst betatigt sich in diesem Sinne Wegen seiner offenen Kritik an seinen Mitburgern muss er aber damit rechnen dass sie ihn anklagen und ihm nach dem Leben trachten Das nimmt er in Kauf 43 Die Illustration von Sokrates Konzept durch einen MythosAbschliessend erzahlt Sokrates einen Jenseitsmythos mit dem er sein Gerechtigkeitsverstandnis veranschaulicht Dem Mythos zufolge werden die Seelen nach dem Tode fur ihre Taten von den Gottern belohnt oder bestraft Wer als Gerechter gelebt hat gelangt auf die Inseln der Seligen wo das Dasein vollkommen gluckselig ist und es keine Ubel gibt Ubeltater hingegen kommen in den Tartaros die Unterwelt wo es ihnen ubel ergeht 44 Fruher kamen die Seelen am Todestage noch bevor der Tod eintrat vor die Richter die uber ihr weiteres Schicksal zu entscheiden hatten Da sie sich noch in ihren Korpern befanden kam es zu Fehlurteilen da die Richter vom Aussehen der Korper beeinflusst wurden was zu Befangenheit fuhrte Wer einen schonen Korper hatte und Verwandte die als seine Fursprecher auftraten der wurde bevorzugt Ausserdem wurden die Richter durch ihre eigenen Korper behindert denn wenn eine Seele vom Korper verhullt ist ist ihre Wahrnehmung weniger zuverlassig Als die Folgen der Fehlurteile zu Beschwerden fuhrten beschloss der Gottervater Zeus den Ubelstand zu beheben Er ordnete an dass die Seelen kunftig erst nach dem Tode vor dem Gericht erscheinen sollten in nacktem Zustand also ohne ihre Korper und ohne Fursprecher Auch die Richter sollten nackte Seelen sein 45 Seit der Reform des Zeus steht jede Seele entblosst vor ihrem Richter der sie unmittelbar so erblickt wie sie ist Der Richter weiss nicht welche Person er vor sich hat sondern er urteilt nur nach seiner Wahrnehmung So wie ein Leichnam das Aussehen behalt das der Korper zu Lebzeiten des Verstorbenen angenommen hat also beispielsweise gross fett und langhaarig ist so behalt auch die Seele die Beschaffenheit die sie wahrend ihres Lebens im Korper erhalten hat Wenn sie Untaten begangen hat treten diese nun als sichtbare Verunstaltungen an ihr in Erscheinung analog den Narben und Verformungen des Korpers Die ethische Mangelhaftigkeit manifestiert sich asthetisch als Hasslichkeit Daher ist es unmoglich den Richter zu tauschen Die Urteile des Totengerichts beruhen auf unmittelbarem Augenschein und sind daher gerecht Die Bestrafung der Verurteilten in der Unterwelt soll deren Besserung dienen ihr Zweck ist Heilung Davon sind allerdings einige besonders verbrecherische Seelen ausgenommen da sie unheilbar sind Sie verbleiben daher fur immer in der Unterwelt Zu ihnen zahlen vor allem Tyrannen und andere ungerechte Herrscher denen ihre Macht die Gelegenheit geboten hat die schwersten Verbrechen zu begehen 46 Abschliessend ruft Sokrates dazu auf hieraus die Konsequenz zu ziehen und so zu leben dass man einst als moglichst unversehrte Seele vor den Richter treten kann Eine Rhetorik die diesem Zweck dient und frei von Schmeichelei ist erklart er fur legitim 47 Die Gesprachsfuhrung BearbeitenIm Gorgias stellt Platon die sokratische Art der Gesprachsfuhrung vor die eng mit der entsprechenden Weltanschauung und Lebensweise verbunden ist Der sokratische Dialog soll ein gemeinsames Bemuhen der Beteiligten um Erkenntnisgewinn sein verbunden mit der bestandigen Bereitschaft sich belehren und korrigieren zu lassen Unbefangenheit konstruktive Zielsetzung philosophische Einsicht und gute Lebensfuhrung bilden eine Einheit Dahinter steht der hartnackige Wille sich und die anderen zu verbessern 48 Allerdings fallt auch die Scharfe und Schroffheit auf mit der Platons Sokrates die Meinungen Haltungen und Betatigungen die er fur schadlich halt verurteilt und bekampft Damit tragt er erheblich zu einer konfrontativen Stimmung bei 49 Trotz seiner eindrucklichen Ausfuhrungen scheint Sokrates letztlich erfolglos zu bleiben Seine Gesprachspartner beugen sich zwar der Logik seiner Folgerungen der sie wenig entgegensetzen konnen verweigern sich aber den Konsequenzen die sich fur die Lebenspraxis ergeben Sie horen ihm aus Hoflichkeit oder Neugier zu nicht aus einem echten Interesse an der Wahrheitssuche Kallikles der die fruchtbarsten Beitrage zur Formulierung und Begrundung einer antisokratischen Position geleistet hat beteiligt sich in der Schlussphase kaum noch inhaltlich am Diskurs obwohl er weiterhin an seiner Meinung festhalt Er hat sich angewidert aus der Auseinandersetzung zuruckgezogen und lasst Sokrates reden damit das Gesprach von dem er sich nichts mehr verspricht baldmoglichst zu einem Ende kommt Auf die letzten Ausfuhrungen des Sokrates den Mythos und den damit verbundenen Appell reagiert er nicht mehr Wie auch in anderen Werken Platons tritt Sokrates im Gorgias als entschiedener Befurworter eines sachbezogenen nur auf Erkenntnis und ethische Verbesserung abzielenden Argumentierens auf Er kritisiert die Gewohnheit aufgrund personlicher Empfindlichkeiten Andersdenkende fragwurdiger Motive zu verdachtigen und sie zu beschimpfen 50 Dennoch unterstellen ihm Polos und Kallikles gerade das unsachliche Verhalten das er so nachdrucklich ablehnt Polos wirft ihm vor er strebe aus Freude am Widerlegen danach Gorgias einen Widerspruch nachzuweisen zu dem er ihn selbst verleitet habe 51 Kallikles beschuldigt ihn der Spitzfindigkeit und Rechthaberei 52 Somit kann Sokrates die beiden nicht von der Lauterkeit seiner Absichten uberzeugen Ein gemeinsames philosophisches Bemuhen kommt nicht zustande Philosophische Bilanz BearbeitenWie auch bei anderen Dialogen Platons dreht sich die moderne philosophische Diskussion um die Schlussigkeit der Argumentation des Sokrates Verschiedentlich ist auf logische Mangel hingewiesen worden Dazu zahlen unrichtige Anwendung eines allgemeinen Prinzips auf einen Einzelfall Zirkelschluss und die irrige Annahme aus einer sprachlichen Form ergebe sich die logische Gultigkeit der Aussage 53 Unterschiedlich beurteilt wird in der Forschung die Qualitat der Argumente mit denen Platons Sokrates die Annahmen seiner drei Gesprachspartner widerlegen will Dabei geht es um die Fragen ob oder inwieweit im Gorgias unerkannte Trugschlusse vorliegen und ob die Debattengegner des Sokrates der Widerlegung hatten entgehen konnen wenn sie bestimmte Behauptungen unterlassen oder bestimmten Thesen des Sokrates ihre Zustimmung verweigert hatten Bei Gorgias ist strittig ob er mit einem Verzicht auf den Anspruch er sei auch ein Lehrer der Gerechtigkeit oder sogar ohne diesen Verzicht eine konsistente Position hatte aufrechterhalten konnen Eine der erorterten Hypothesen lautet dass der fatale Fehler der ihn zum Selbstwiderspruch fuhrte in seiner ubertriebenen Darstellung der Macht der Rhetorik besteht 54 James Doyle fuhrt Gorgias Fehlschlag darauf zuruck dass er sich auf die Debatte eingelassen habe ohne eine klare Vorstellung uber das Verhaltnis von Rhetorik und Ethik zu besitzen 55 Brad Levett meint Platons Sokrates habe den Rhetoriklehrer uberlistet Dazu habe er sich einer rhetorischen Strategie bedient die zu Gorgias eigenem Repertoire gehorte Der Dialog biete somit eine Parodie von Gorgias Uberredungskunst 56 Gregory Vlastos Gerasimos Xenophon Santas und Peter Stemmer halten die Widerlegung des Polos nicht fur zwingend Sie meinen Polos habe zugeben konnen dass das Begehen von Unrecht hasslicher sei als das Erleiden und zugleich an seiner Aussage festhalten konnen es sei dem Erleiden vorzuziehen ohne dadurch in den Selbstwiderspruch zu geraten den Sokrates ihm unterstellt 57 Die Analyse von Vlastos hat eine Reihe von teils zustimmenden teils ablehnenden Reaktionen hervorgerufen Mary Margaret Mackenzie Joseph Patrick Archie und Rebecca Bensen Cain verwerfen Vlastos Argumentation kommen aber auf anderem Wege ebenfalls zum Ergebnis dass die Widerlegung des Polos nicht schlussig sei 58 Curtis N Johnson meint Polos habe vier unnotige Konzessionen gemacht die alle vier fur die Widerlegung seiner Position erforderlich gewesen seien 59 Charles H Kahn verteidigt die Widerlegung wenngleich er Schwachen einraumt Er meint Sokrates habe die Position der Gegenseite als unhaltbar erweisen konnen allerdings nur in der von Polos vertretenen Version doch der Nachweis der Richtigkeit seiner eigenen Auffassung sei ihm nicht gegluckt 60 Fur die Stichhaltigkeit der Argumentation des Sokrates pladieren Scott Berman und Marcel van Ackeren 61 George Klosko untersucht die Position des Kallikles Er kommt zum Ergebnis dass sie erhebliche Schwachen aufweist und dass Kallikles seinen Immoralismus besser hatte verteidigen konnen wenn er ihn nicht mit einem extremen Hedonismus verknupft hatte 62 Dieser Ansicht ist auch Charles H Kahn der aber zu bedenken gibt dass ein selektiver Hedonismus der eine Rangordnung der Luste etabliert und begrundet in Kombination mit der Weltanschauung des Kallikles ebenfalls problematisch und angreifbar ware 63 Strittig ist auch ob die paradoxe These des Sokrates die Machtigen seien aufgrund ihrer Unwissenheit in Wirklichkeit machtlos stichhaltig begrundet ist 64 Richard McKim weist darauf hin dass nach der Uberzeugung von Platons Sokrates das richtige Verstandnis des Begehens und Erleidens von Unrecht in jedem Menschen bereits latent vorhanden ist Der philosophische Dialog hat den Zweck dieses latente Wissen ins Bewusstsein zu bringen Dies geschieht indem Sokrates seinen Gesprachspartnern demonstriert dass ihre Scham sie daran hindert ihre Positionen konsequent zu vertreten Diese Scham lasst die wirkliche Haltung der Seele erkennen Sie ist nicht wie Kallikles glaubt das Ergebnis einer naturwidrigen gesellschaftlichen Konditionierung sondern ein Anzeichen fur das in der Seele verborgene Wissen Sie zeigt eine von vornherein bestehende ethische Orientierung Dies im Diskussionsverlauf zu erkennen ist wichtiger als die Stringenz der Argumente 65 Ein in der Forschung kontrovers diskutiertes Thema ist die Einschatzung irrationaler Faktoren durch Platons Sokrates im Gorgias In Platons fruhen Dialogen vertritt sein Sokrates eine intellektualistische Ethik die auch im Gorgias deutlich zum Ausdruck kommt Dieses Konzept besagt dass alle das Gute wollen und niemand willentlich schlecht handelt Wer das Gute richtig versteht verhalt sich zwangslaufig gut Ethisch falsches Verhalten kann nur die Folge von Unwissenheit hinsichtlich des Guten sein Ein Handeln wider besseres Wissen akrasia ist unmoglich Andererseits legen manche Stellen im Gorgias die Existenz eines autonomen irrationalen Bereichs in der Seele nahe wodurch die Moglichkeit der akrasia doch in Betracht zu kommen scheint 66 John M Cooper nimmt an dass die Argumentation des Sokrates im Gorgias mit bestimmten Schwachen und Unklarheiten behaftet sei die Platon ihm vorsatzlich in den Mund gelegt habe Damit habe Platon auf Mangel der sokratischen Handlungstheorie aufmerksam machen wollen deren Behebung er erst spater im Dialog Politeia in Angriff genommen habe Daher konne man den Sokrates des Gorgias nicht einfach wie es gewohnlich geschieht als Platons Sprachrohr betrachten Die Mangel die Cooper meint betreffen insbesondere die Bestreitung der Moglichkeit einer akrasia und irrationaler Motive 67 Entstehungszeit und historischer Hintergrund BearbeitenMeist wird der Gorgias zu Platons Fruhwerken gezahlt Innerhalb der Gruppe der fruhen Dialoge scheint er zu den spateren zu gehoren Jedenfalls entstand er nach dem Prozess des Sokrates der im Fruhjahr 399 v Chr stattfand Als plausibel gilt die Datierung um 390 387 Strittig ist in der Forschung ob Platon den Gorgias verfasst hat bevor er um 388 v Chr seine erste Sizilienreise antrat oder erst nach seiner Ruckkehr von dieser Reise 68 Im Gegensatz zu fruheren Dialogen in denen Sokrates keine eigenen Antworten auf die erorterten Fragen vortragt und das Gesprach in einer zumindest vorlaufigen Ratlosigkeit Aporie endet lasst Platon im Gorgias seinen Sokrates entschieden Position beziehen Den realen Hintergrund des Dialoggeschehens bilden Platons Auseinandersetzung mit der zeitgenossischen massgeblich von Rednern gestalteten Politik in Athen sein Verzicht auf politische Betatigung in seiner Heimatstadt und die Kontroversen um die Hinrichtung seines Lehrers Sokrates Im Gorgias sieht Platons Sokrates seinen Prozess und das Todesurteil voraus er bietet eine Erklarung dafur und rechtfertigt sich bereits obwohl die Anklage gegen ihn zum Zeitpunkt der Dialoghandlung noch nicht erhoben ist Somit gehort der Gorgias zu den polemischen Texten die im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen Anhangern und Gegnern des Sokrates verbreitet wurden 69 Die vernichtenden Urteile die Sokrates im Dialog uber den athenischen Staat und dessen vier beruhmteste Reprasentanten sowie uber die Masse seiner Mitburger fallt spiegeln Platons tiefe Enttauschung uber den Politikbetrieb in Athen Im Gorgias will er unter anderem seine Entscheidung sich aus der Politik herauszuhalten plausibel machen indem er ein politisches Engagement als aussichtslos darstellt Er suggeriert man konne unter den herrschenden Verhaltnissen nicht in die Politik eingreifen ohne die eigene Integritat zu opfern 70 Vielen Lesern ist die leidenschaftliche Heftigkeit aufgefallen mit der im Gorgias die Rhetorik und die Rolle der als Redner agierenden Politiker verdammt wird Olof Gigon erklart diese Polemik Platons mit dem Gegensatz zwischen dem Lebensentwurf des Redners und Politikers und demjenigen des Anhangers der platonischen Philosophie Platon habe die Gefahrlichkeit des Alternativmodells erkannt Man begreift dass Platon alles daran setzte diesen Rivalen unschadlich zu machen Daher habe er zu Vereinfachungen Verzerrungen und boshaften Unterstellungen gegriffen 71 In den Zusammenhang aktueller Konflikte gehort auch die im Gorgias vorgetragene Polemik gegen sophistische Tugendlehrer die fur ihren Unterricht ein Honorar verlangen und sich uber die Undankbarkeit ihrer Schuler beklagen wenn diese ihnen die Vergutung schuldig bleiben Platons Sokrates argumentiert die Undankbarkeit der Schuler beweise den Fehlschlag des Tugendunterrichts und damit dessen Wertlosigkeit Wenn der Unterricht wertvoll und erfolgreich ware wurde sich der Schuler von sich aus dankbar erweisen Es sei schandlich fur Tugendunterricht Geld zu verlangen 72 Hier bildet eine grundsatzliche Meinungsverschiedenheit zwischen Platon und dem Rhetoriklehrer Isokrates uber die Honorarfrage den Hintergrund Isokrates erkannte den von Platon angeprangerten Widerspruch ebenfalls zog aber daraus die entgegengesetzte Konsequenz Er sah den Fehler nicht in der Honorarforderung sondern wandte sich gegen die Behauptung Tugend sei lehrbar 73 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Die Nachwirkung des Gorgias in der Antike war stark sowohl wegen der provokativen Kritik an der bei Griechen und Romern weithin popularen Rhetorik als auch wegen des verbreiteten Interesses an der ethischen Thematik Bezeichnend fur den tiefen Eindruck den der Dialog machte ist eine Anekdote der zufolge ein korinthischer Bauer nachdem er den Gorgias gelesen hatte seinen Beruf aufgab und Philosoph wurde 74 Athenaios uberliefert anekdotisches Material aus einer antiplatonischen Quelle Nach seinen Angaben hat Gorgias den nach ihm benannten Dialog gelesen und dazu geaussert Wie ironisch Platon schreiben kann Gorgias soll auch wie Athenaios erzahlt den Dialog in seinem Bekanntenkreis vorgelesen und dazu bemerkt haben er habe in Wirklichkeit nichts von alledem gesagt oder gehort 75 Platons Zeitgenosse Isokrates der als Rhetoriklehrer zu einem im Gorgias scharf angegriffenen Personenkreis gehorte wandte sich gegen die dort vorgebrachte pauschale Kritik an den Athenern Ohne ausdrucklich auf Platons Werk Bezug zu nehmen wies er darauf hin dass er und viele seiner Mitburger das Verhaltnis von Machtbesitz und Gluckseligkeit nicht auf die im Gorgias kritisierte oberflachliche und falsche Weise betrachteten 76 Fur romische Rhetoriker war Platons Verdammung ihrer Betatigung eine Herausforderung mit der sie sich auseinandersetzten Ausfuhrlich ausserte sich zu dem heiklen Thema Cicero In seiner in Dialogform gestalteten Schrift De oratore Uber den Redner liess er den Redner und Politiker Lucius Licinius Crassus 91 v Chr mitteilen die verbreitete Kritik der Philosophenschulen der Akademie der Stoa und des Peripatos an der Redekunst gehe auf den Gorgias zuruck Er Crassus habe in Athen in der Akademie den Gorgias aufmerksam gelesen Dabei sei ihm aufgefallen dass Platon der Urheber der philosophischen Geringschatzung der Rhetorik gerade in seiner Verspottung der Redner zeige dass er selbst ein sehr bedeutender Redner sei 77 Die Unterstellung den Rednern fehle es an Fachkompetenz hinsichtlich der von ihnen behandelten Fragen sei falsch Nur wer sich inhaltlich auskenne konne als Redner erfolgreich sein Wer uber keine gute Allgemeinbildung verfuge durfe nicht Redner genannt werden 78 Ein weiteres in Ciceros De oratore vorgebrachtes Argument lautet der historische Sokrates habe sich falls er tatsachlich mit Gorgias debattierte gegen diesen nur dann durchsetzen konnen wenn er selbst der bessere Redner war 79 Auch Quintilian nahm eingehend zur Bewertung der Rhetorik im Gorgias Stellung Er behauptete Platons Kritik richte sich nur gegen die missbrauchliche Verwendung der Redekunst nicht gegen das gute Reden an sich Dies sei unter anderem daraus zu ersehen dass Platon selbst die Verteidigungsrede des Sokrates vor Gericht sowie im Dialog Menexenos eine Lobrede auf die furs Vaterland Gefallenen geschrieben habe Gegner der Rhetorik die sich auf den Gorgias beriefen hatten den Dialog missverstanden 80 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort der Gorgias zur sechsten Tetralogie Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte ihn zu den widerlegenden Schriften und gab als Alternativtitel Uber die Rhetorik an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Mittelplatonikers Thrasyllos 81 Der beruhmte Stoiker Epiktet war stark vom Gorgias beeinflusst Er schatzte nicht nur die von Platons Sokrates vertretenen ethischen Grundsatze sondern auch dessen philosophische Untersuchungsmethode In Epiktets Unterricht spielte der Gorgias wahrscheinlich eine wichtige Rolle 82 Auch der Mittelplatoniker Lukios Kalbenos Tauros legte in seiner Schule besonderes Gewicht auf die Behandlung dieses Dialogs wie den Angaben seines Schulers Gellius zu entnehmen ist Tauros verfasste einen anscheinend ausfuhrlichen Gorgias Kommentar der bis auf die von Gellius uberlieferten Zitate verloren ist 83 Gellius ging in seinem Werk Noctes Atticae auf die im Gorgias dargelegte Kritik des Kallikles an der Philosophie ein wobei er ausfuhrlich aus dem Dialog zitierte Er meinte die Kritik sei nicht ganzlich verfehlt sondern habe eine gewisse Berechtigung denn sie richte sich gegen angebliche Philosophen die sich nur mit Spitzfindigkeiten befassten statt sich einer philosophischen Lebensfuhrung zu widmen Davor habe Platon durch den Mund des Kallikles warnen wollen 84 Der Rhetoriker und Sophist Aelius Aristides verfasste drei Reden in denen er sich mit dem Gorgias auseinandersetzte Die erste schrieb er in den 140er Jahren sie diente der Verteidigung der Rhetorik gegen Platons Kritik Die zweite bald darauf verfasste ist eine Antwort auf Angriffe gegen die erste Rede In der dritten Rede die in den 160er Jahren entstand verteidigte Aelius Aristides die im Gorgias als unfahig dargestellten vier athenischen Staatsmanner 85 Er erwahnte dass die Verdammung der Rhetorik im Gorgias in manchen Kreisen als der bewundernswerteste Teil von Platons Gesamtwerk galt 86 Nach seiner eigenen Interpretation war jedoch Platons Angriff auf die Rhetorik nicht ernst gemeint sondern ein literarisches Kunstmittel zur Ergotzung des Publikums der Philosoph sei selbst ein Meister jener Sprachkunst gewesen die er anderen vorwarf 87 Der antiphilosophisch gesinnte Gelehrte Athenaios wies im Rahmen einer Polemik gegen Platon auf die chronologischen Unstimmigkeiten im Gorgias hin Er verwertete Uberlegungen die wahrscheinlich letztlich auf eine verlorene Schrift des Grammatikers Herodikos von Seleukia zuruckgehen 88 Der Sophist Flavius Philostratos ausserte sich in einem Brief an die Kaiserin Julia Domna uber Platons Verhaltnis zur sophistischen Rhetorik das er im Sinne der ublichen Entscharfung des Gegensatzes zwecks Verteidigung der Rhetorik als positiv beschrieb die literarische Gestaltung des Gorgias zeige was der Philosoph von den Sophisten gelernt habe 89 Im 3 Jahrhundert verfasste ein in Athen lebender Mittelplatoniker namens Eubulos eine heute verlorene Schrift in der er den Gorgias behandelte 90 Bei den spatantiken Neuplatonikern gehorte der Gorgias in den Philosophenschulen zum Unterrichtsstoff 91 Der einflussreiche Neuplatoniker Iamblichos um 320 325 ordnete ihn den politischen Tugenden zu und legte im Lekturekanon seiner Schule fest dass nach dem Grossen Alkibiades mit dem das Studium der Dialoge zu beginnen hatte als zweiter Dialog der Gorgias zu behandeln war 92 In seinem Protreptikos zitierte Iamblichos den Gorgias ausgiebig Vermutlich hat Plutarch von Athen um 432 der Grunder der neuplatonischen Philosophenschule in Athen einen Gorgias Kommentar verfasst 93 Auch Hierokles von Alexandria nahm den Gorgias in seinem Unterricht durch 94 Der beruhmte Neuplatoniker Proklos 485 hat einen Gorgias Kommentar geschrieben der heute verloren ist vielleicht behandelte er darin nur den Schlussmythos des Dialogs 95 Ausserdem interpretierte Proklos den Mythos in seiner Platonischen Theologie 96 Erhalten ist als Nachschrift eines Schulers der ausfuhrliche Gorgias Kommentar Olympiodoros des Jungeren eines im 6 Jahrhundert tatigen Neuplatonikers Sein Werk ist der einzige antike Kommentar zum Gorgias der nicht verloren ist 97 Olympiodoros milderte die sehr negative Einschatzung der Rhetorik im Gorgias ab und rehabilitierte die vier von Platon angegriffenen Staatsmanner insbesondere Perikles teilweise 98 nbsp Der Anfang des Gorgias in der altesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift dem 895 geschriebenen Codex ClarkianusDer Verfasser der anonym uberlieferten spatantiken Prolegomena zur Philosophie Platons betonte Platons eigentliche Absicht im Gorgias sei nicht die Zuruckweisung des verkehrten Rhetorikkonzepts von Gorgias und Polos gewesen vielmehr habe er dem Leser begreiflich machen wollen worin eine authentische Rhetorik bestehe Daraus ergebe sich als Nebeneffekt die Entlarvung der sophistischen Rhetorik 99 Auch bei christlichen Autoren fand der Gorgias Beachtung Der spatantike Kirchenvater Eusebius von Caesarea zitierte eine lange Passage in seiner Praeparatio evangelica 100 Die antike Textuberlieferung beschrankt sich auf einige Papyrus Fragmente aus der romischen Kaiserzeit 101 Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene mittelalterliche Gorgias Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich angefertigt 102 Das Interesse einzelner Gelehrter am Gorgias spiegelt sich in den zahlreichen Scholien erlauternden Notizen die im Mittelalter teils vielleicht schon in der Spatantike in Abschriften des Textes eingetragen wurden 103 In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Westens war der Gorgias im Mittelalter unbekannt Allerdings kannte man einige in dem Dialog dargelegte Gedanken aus antiken lateinischen Werken in denen auf sie Bezug genommen wird Dazu gehorten der Zusammenhang zwischen Rechtschaffenheit und Gluckseligkeit einerseits Ungerechtigkeit und Elend andererseits sowie die Behauptung dass Ubeltater niemals das erreichen was ihr eigentliches Ziel ist Zu den Werken die dem Mittelalter Gedankengut aus dem Gorgias vermittelten zahlten die Tusculanae disputationes Ciceros der Kommentar zum Somnium Scipionis des Macrobius die Schrift De Platone et eius dogmate des Apuleius die Noctes Atticae des Gellius und die Consolatio philosophiae des Boethius 104 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Westen wurde der Gorgias im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt nachdem der byzantinische Gelehrte Manuel Chrysoloras in den 1390er Jahren eine Handschrift des griechischen Originaltextes nach Italien gebracht hatte 105 Die erste lateinische Ubersetzung erstellte der italienische Humanist und Staatsmann Leonardo Bruni Sie wurde im Herbst 1409 abgeschlossen und 1411 dem Gegenpapst Johannes XXIII gewidmet 106 Im Widmungsbrief betonte Bruni Platons Lehre stimme in grundlegenden Aussagen mit der christlichen uberein Damit wollte er dem Papst die Berechtigung der humanistischen Studien plausibel machen und den Widersachern des Humanismus am papstlichen Hof entgegentreten Allerdings war Bruni als Humanist selbst ein eifriger Befurworter der im Gorgias scharf kritisierten Rhetorik Weder die Polemik gegen die Rhetoriker noch das abfallige Urteil von Platons Sokrates uber die beruhmten Staatsmanner Themistokles Kimon Miltiades und Perikles konnte im Kreis der Humanisten um Bruni Anklang finden Brunis Unbehagen ist daraus ersichtlich dass er sich in seiner lateinischen Fassung des Gorgias bemuhte die Scharfe der im Dialog aufeinanderprallenden Gegensatze abzumildern und dem Text eine harmlosere erbaulichere Form zu geben 107 nbsp Der Anfang des Gorgias in der Erstausgabe Venedig 1513Zu einem ganz anderen Urteil gelangte der scharf antiplatonisch eingestellte Humanist Georgios Trapezuntios Er verfasste 1458 eine Kampfschrift in der er als Aristoteliker Platon mit Aristoteles verglich Dort berichtete er dass er schon in seiner Jugend Platon gehasst hatte weil dieser im Gorgias die vier beruhmtesten und erfolgreichsten Staatsmanner Athens und die Rhetorik angegriffen hatte Platon habe sich als Feind alles Guten erwiesen 108 Auch der aristotelisch gesinnte byzantinische Humanist Theodoros Gazes der 1446 1449 an der Universitat von Ferrara unterrichtete und dabei unter anderem den Gorgias behandelte beurteilte den Dialog kritisch den Angriff auf Perikles fuhrte er auf eine personliche Antipathie Platons zuruck 109 1469 publizierte Kardinal Bessarion ein platonisch gesinnter Gelehrter eine Entgegnung auf die Polemik des Georgios Trapezuntios die Schrift In calumniatorem Platonis Gegen den Verleumder Platons Darin rechtfertigte er unter anderem Platons Kritik an den vier Staatsmannern im Gorgias 110 In den siebziger Jahren des 15 Jahrhunderts wurde Brunis lateinischer Gorgias in Bologna gedruckt 111 Eine weitere Ubersetzung ins Lateinische stammt von Marsilio Ficino Er veroffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen In seiner Einleitung argumentum zu seinem lateinischen Gorgias versuchte Ficino ahnlich wie schon Bruni die in dem Dialog aufbrechenden tiefen Gegensatze zu verharmlosen 112 Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio im Rahmen der von Markos Musuros herausgegebenen Gesamtausgabe der Werke Platons Moderne Bearbeiten Literarische AspekteDie Urteile uber die literarische Qualitat sind unterschiedlich ausgefallen Friedrich Nietzsche bezeichnete den Dialog als merkwurdig weil die Auffassung total unkunstlerisch ist 113 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff hielt den Gorgias nicht fur ein Meisterwerk er meinte die Gliederung des Stoffs sei noch unvollkommen und das Buch sei zu lang geworden die Auseinandersetzung mit Kallikles wirke schleppend und ermudend erst nach dem Dialog Menon habe Platon die Meisterschaft erreicht 114 Auch Alfred Edward Taylor fand den Gorgias schleppend und zu lang was er auf die Unerfahrenheit des Autors zuruckfuhrte es handle sich um ein Jugendwerk 115 1959 veroffentlichte Eric Robertson Dodds eine kritische Ausgabe des Gorgias mit Einleitung und Kommentar 116 Sein Kommentar ist in der spateren Forschungsliteratur oft als vorbildliche Leistung gewurdigt worden Paul Shorey sieht in den Ausfuhrungen des Kallikles die eindrucklichste Formulierung der immoralistischen Haltung in der europaischen Literaturgeschichte 117 Fur Olof Gigon ist der ungewohnlich klare Aufbau ein wesentlicher Vorzug des Gorgias Die Ausdifferenzierung der Figuren sei hervorragend gegluckt die Radikalitat der Fragestellungen sei eindrucklich 118 Charles H Kahn lobt die Lebendigkeit und unvergessliche Intensitat der Darstellung die sich aus der dramatischen Gestaltung und deren eindrucklicher Verknupfung mit dem philosophischen Anliegen des Autors ergebe 119 Philosophische und politische AspekteJohn Stuart Mill 1806 1873 bezeichnete den Gorgias als eines der schonsten Beispiele fur Platons dialektische Fahigkeiten und dramatisches Talent Die Argumentation des Sokrates fand er allerdings nicht uberzeugend Mill meinte die Argumente des Sokrates seien fast alle Trugschlusse unter diesem Gesichtspunkt betrachtet sei der Gorgias eines der schwachsten Werke Platons Die Behauptung dass Tugend der Weg zur Gluckseligkeit sei treffe nicht zu vielmehr widerspreche ihr die gesamte Erfahrung der Menschheit Die Ausfuhrungen von Platons Sokrates konnten nur diejenigen beeindrucken die bereits dessen Uberzeugung teilten Die Liebe zur Tugend sei eine Sache des Gefuhls man konne nicht mit Argumenten zu ihr bekehrt werden Zwar konne der Gorgias diese Liebe fordern doch geschehe dies nicht durch einleuchtende Grunde sondern indem der dafur empfangliche Leser emotional angesprochen werde Letzteres hielt Mill fur eine sehr verdienstvolle Leistung er war der Ansicht der Gorgias stelle einen der bedeutendsten Schritte in der Geschichte der Ethik dar 120 Oft ist ein Zusammenhang zwischen Nietzsches Konzept des Ubermenschen und dem immoralistischen Menschenbild des Kallikles in Platons Gorgias vermutet worden 121 Allerdings fehlt ein Beleg dafur und es bestehen neben manchen Gemeinsamkeiten auch fundamentale Unterschiede Nietzsche bewunderte Perikles Platons abfalliges Urteil uber diesen Staatsmann und uber das perikleische Athen missbilligte er scharf er wertete es als Verfallssymptom 122 Nach der Einschatzung von Ulrich von Wilamowitz Moellendorff zahlt die Uberzeugung fur die Sokrates im Gorgias eintritt nicht zur Philosophie sondern ist Glaubenswahrheit es ist zu beachten dass hier Religion gepredigt wird zwar nicht im gangigen Sinne des Begriffs aber Religion als das was die Stellung des Menschen zur Aufgabe seines Lebens bestimmt Der grosse Reiz des Gorgias liegt fur Wilamowitz darin dass Sokrates die moralischen Prinzipien auf die Spitze treibt 123 Wie schon in der Antike hat Platons Angriff auf Themistokles Kimon Miltiades und Perikles auch bei modernen Lesern Befremden ausgelost Joachim Dalfen bezeichnet die Kritik an den vier Staatsmannern als unsachlich und historisch verfehlt 124 Olof Gigon sieht darin eine geradezu absurde Bosheit 125 Allerdings sind in der Forschungsliteratur die Meinungen uber das im Gorgias dargelegte Geschichtsbild geteilt William K C Guthrie billigt Platons sehr ungunstiger Gesamtbilanz von Perikles Wirken Berechtigung zu 126 Auch Eric Robertson Dodds bringt fur die Kritik des Philosophen am athenischen Staat und dessen vergangener Glanzzeit Verstandnis auf Er halt die Ansicht fur vertretbar dass der Verlauf der Geschichte dem Philosophen recht gegeben habe 127 Karl Popper ergreift zwar nachdrucklich fur Perikles und gegen Platon Partei beurteilt den Gorgias aber uberwiegend positiv Er glaubt Platon sei zu der Zeit als er den Gorgias schrieb noch von der Lehre des Sokrates beeinflusst gewesen von der er sich erst spater abgewendet habe Der Grundsatz dass es schlimmer sei Unrecht zu tun als es zu erleiden sei wohl auf den historischen Sokrates zuruckzufuhren und sei Ausdruck von dessen individualistischer Haltung die mit der christlichen Lehre sehr verwandt sei 128 Oft wird auf die zeitlose Aktualitat der Thematik hingewiesen und ihre philosophische Bedeutung gewurdigt Fur Eric Robertson Dodds ist der Gorgias der modernste Dialog Platons Seine Themen die Macht der Propaganda im demokratischen Staat und die Neuetablierung ethischer Normen nach dem Verfall der herkommlichen Werte seien auch die zentralen Probleme des 20 Jahrhunderts 129 Michael Erler meint die Thematik des Gorgias sei von zeitloser Bedeutung 130 Ernst Heitsch halt Platons Text fur revolutionar in mehrfacher Hinsicht damals wie heute 131 Theo Kobusch urteilt der Gorgias sei einer der philosophisch gehaltvollsten und zugleich einer der kunstvollsten platonischen Dialoge 132 Franz von Kutschera stellt fest der Dialog sei glanzend geschrieben und sein zentrales Thema sei die wichtigste Frage die es uberhaupt gibt die Frage wie man leben soll die Argumentation des Sokrates sei aber mangelhaft sie zehre von Zugestandnissen der Gesprachspartner Dies sei darauf zuruckzufuhren dass Platons Konzepte damals noch nicht ausgereift gewesen seien 133 Die Philosophin Hannah Arendt befasst sich in ihrer postum veroffentlichten Arbeit Das Denken mit Sokrates in dem sie einen vorbildlichen Denker sieht und mit seiner Einschatzung des Begehens und Erleidens von Unrecht Sie untersucht die Bedeutung der im Gorgias von Platons Sokrates geausserten Auffassung ein innerer Zwiespalt im Menschen sei schlimmer als Widerspruch aus der Aussenwelt 134 Nach Arendts Verstandnis existiert das geistige Ich nur in der Dualitat die sich im inneren Zwiegesprach des Denkens zeigt Die inneren Gesprachspartner konnen sich nicht trennen solange die Person denkt Daher hat Sokrates grossten Wert darauf gelegt dass sie Freunde bleiben dass die Eintracht des Individuums mit sich selbst gewahrt wird Unrecht zu leiden ist besser als Unrecht zu tun weil man als Opfer Freund des Leidenden bleiben kann nicht aber als Tater Freund eines Morders 135 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenOtto Apelt Ubersetzer Platons Dialog Gorgias In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Bd 1 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 Ubersetzung mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der 2 durchgesehenen Auflage Leipzig 1922 Winfried Czapiewski Ubersetzer Platon Gorgias 2 Auflage Laufen Oberhausen 2017 ISBN 978 3 87468 261 9 Joachim Dalfen Ubersetzer Platon Gorgias Ernst Heitsch Carl Werner Muller Hrsg Platon Werke Ubersetzung und Kommentar Bd VI 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 30422 6 Julius Deuschle Ubersetzer Gorgias In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Bd 1 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 301 409 Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Band 2 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 S 269 503 Abdruck der kritischen Ausgabe von Maurice Croiset 13 Auflage Paris 1968 mit der deutschen Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher 2 verbesserte Auflage Berlin 1818 Michael Erler Theo Kobusch Hrsg Platon Gorgias Reclam Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 018896 5 unkritische Ausgabe mit Ubersetzung von Erler Kommentar und Nachwort von Kobusch Kurt Hildebrandt Ubersetzer Platon Gorgias oder Uber die Beredsamkeit Reclam Stuttgart 1989 ISBN 3 15 002046 8 Rudolf Rufener Ubersetzer Platon Die Werke des Aufstiegs Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 2 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 269 400 mit Einleitung von Olof Gigon S 87 159 Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Consejo Superior de Investigaciones Cientificas Madrid 2000 ISBN 84 00 07972 8 kritische Edition mit Einleitung und spanischer Ubersetzung lateinisch humanistisch Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Societa Internazionale per lo Studio del Medioevo Latino Firenze 2011 ISBN 978 88 8450 408 1 kritische Edition von Brunis Gorgias Ubersetzung Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen Louis Andre Dorion Gorgias In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 5 Teil 1 CNRS Editions Paris 2012 ISBN 978 2 271 07335 8 S 771 780 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 132 141 596 598 Untersuchungen und Kommentare Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Bedeutung und Kontinuitat des Tugendwissens in den Dialogen Platons Gruner Amsterdam 2003 ISBN 90 6032 368 8 S 64 75 96 122 Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Ernst Heitsch Carl Werner Muller Hrsg Platon Werke Ubersetzung und Kommentar Bd VI 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 30422 6 Michael Erler Luc Brisson Hrsg Gorgias Menon Selected Papers from the Seventh Symposium Platonicum Academia Verlag Sankt Augustin 2007 ISBN 978 3 89665 357 4 zahlreiche Aufsatze Charles H Kahn Drama and Dialectic in Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy Bd 1 1983 S 75 121 Richard McKim Shame and Truth in Plato s Gorgias In Charles J Griswold Hrsg Platonic Writings Platonic Readings Routledge New York 1988 ISBN 0 415 00187 0 S 34 48 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Interpretationen zu den fruhen und mittleren Dialogen De Gruyter Berlin 1985 ISBN 3 11 010272 2 S 191 207 Weblinks BearbeitenGorgias griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1903 Gorgias PDF 313 kB deutsche Ubersetzung nach Friedrich Schleiermacher bearbeitet Gorgias deutsche Ubersetzung von Julius Deuschle 1859 Robin Waterfield KommentarAnmerkungen Bearbeiten Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 123 f Nach einer anderen Interpretation handelt es sich um ein offentliches Gebaude siehe Theo Kobusch Kommentar In Michael Erler Hrsg Platon Gorgias Stuttgart 2011 S 253 295 hier 253 Eugene N Borza In the Shadow of Olympus Princeton 1990 S 162 Michael Erler Platon Basel 2007 S 133 Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 118 122 Monique Canto Platon Gorgias 2 uberarbeitete Auflage Paris 1993 S 49 54 Michael Vickers Alcibiades and Critias in the Gorgias Plato s Fine Satire In Dialogues d Histoire Ancienne 20 2 1994 S 85 112 hier 87 f Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 132 136 Zum historischen Gorgias siehe George B Kerferd Hellmut Flashar Die Sophistik In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 1 137 hier 44 51 Michel Narcy Marie Christine Hellmann Gorgias de Leontinoi In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 3 Paris 2000 S 486 491 Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 125 129 Monique Canto Platon Gorgias 2 uberarbeitete Auflage Paris 1993 S 27 30 Aristoteles Metaphysik 981a Zum historischen Polos siehe Pierre Chiron Polos d Agrigente In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 5 Teil 2 V b Paris 2012 S 1218 1221 Zum historischen Kallikles siehe George B Kerferd Hellmut Flashar Die Sophistik In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 1 137 hier 85 f Michel Narcy Callicles In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 2 Paris 1994 S 168 f Siehe dazu Francois Renaud La rhetorique socratico platonicienne dans le Gorgias 447a 461b In Philosophie antique 1 2001 S 65 86 hier 70 72 Zur Dialogfigur Polos siehe Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 130 f Monique Canto Platon Gorgias 2 uberarbeitete Auflage Paris 1993 S 36 38 Zur Dialogfigur Kallikles siehe Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 136 f Charles H Kahn Drama and Dialectic in Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 1 1983 S 75 121 hier 100 Die Ambivalenz oder Gespaltenheit in Kallikles Weltanschauung untersucht eingehend Raphael Woolf Callicles and Socrates Psychic Dis harmony in the Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 18 2000 S 1 40 hier 1 17 25 29 Vgl zum Verstandnis der politischen Haltung von Platons Kallikles George B Kerferd Plato s treatment of Callicles in the Gorgias In Proceedings of the Cambridge Philological Society New Series 20 1974 S 48 52 Ernst Kapp Ausgewahlte Schriften Berlin 1968 S 99 f Platon Gorgias 447a c Platon Gorgias 447c 449a Platon Gorgias 449a 453a Platon Gorgias 453b 456a Platon Gorgias 456a c Platon Gorgias 456c 461b Platon Gorgias 461b 465e Platon Gorgias 466a 468e Platon Gorgias 468e 470c Platon Gorgias 470c 472c Platon Gorgias 472c 474c Zur Terminologie des Hasslichen und Schandlichen und der Scham im Gorgias siehe William H Race Shame in Plato s Gorgias In The Classical Journal 74 1978 79 S 197 202 Vgl Peter Stemmer Unrecht Tun ist schlechter als Unrecht Leiden Zur Begrundung moralischen Handelns im platonischen Gorgias In Zeitschrift fur philosophische Forschung 39 1985 S 501 522 hier 501 503 Platon Gorgias 474c 476a Platon Gorgias 476a 479e Vgl zu Platons Verstandnis von Strafe im Gorgias Christopher J Rowe A Problem in the Gorgias How is Punishment Supposed to Help with Intellectual Error In Christopher Bobonich Pierre Destree Hrsg Akrasia in Greek Philosophy Leiden 2007 S 19 40 hier 27 36 Christopher J Rowe Plato and the Art of Philosophical Writing Cambridge 2007 S 147 152 David Sedley Myth punishment and politics in the Gorgias In Catalin Partenie Hrsg Plato s Myths Cambridge 2009 S 51 76 hier 59 65 Mary Margaret Mackenzie Plato on Punishment Berkeley 1981 S 179 188 Platon Gorgias 480a 481b Platon Gorgias 480e Zur Bedeutung der Scham im Gorgias siehe Charles H Kahn Plato and the Socratic dialogue Cambridge 1996 S 134 141 Christina H Tarnopolsky Prudes Perverts and Tyrants Plato s Gorgias and the Politics of Shame Princeton 2010 S 56 88 Platon Gorgias 481b 482e Platon Gorgias 482e 484c Vgl Kristian Ostergaard Die Antithese Physis Nomos als rhetorische Problemstellung im Dialog Gorgias In Classica et Mediaevalia 50 1999 S 81 96 Platon Gorgias 484c 486d Platon Gorgias 486d 491d Platon Gorgias 491d 492e Platon Gorgias 492e 494c Vgl Scott Berman Socrates and Callicles on Pleasure In Phronesis 36 1991 S 117 140 hier 124 127 Platon Gorgias 494c 500a Vgl Theo Kobusch Sprechen und Moral In Philosophisches Jahrbuch 85 1978 S 87 108 hier 90 Platon Gorgias 500a 505b Platon Gorgias 505c 506c Platon Gorgias 506c 508a Platon Gorgias 508b 511b Platon Gorgias 511b 512e Zu dem Zweifel Gorgias 520d siehe Joachim Dalfen Kann man Menschen wirklich gut machen Zu einem unbeachteten Nebensatz in Platons Gorgias In Jozef Korpanty Jerzy Styka Hrsg Freedom and Democracy in Greek Literature Krakau 2001 S 129 143 Platon Gorgias 512e 522e Platon Gorgias 523a b Platon Gorgias 523b 524a Platon Gorgias 524a 526d Vgl zum Mythos Alessandra Fussi The Myth of the Last Judgment in the Gorgias In The Review of Metaphysics 54 2000 2001 S 529 552 Christopher Rowe The Status of the Myth of the Gorgias or Taking Plato Seriously In Catherine Collobert u a Hrsg Plato and Myth Leiden 2012 S 187 198 Platon Gorgias 526d 527e Michael Erler Platon Basel 2007 S 135 Theo Kobusch Sprechen und Moral Uberlegungen zum platonischen Gorgias In Philosophisches Jahrbuch 85 1978 S 87 108 hier 93 108 Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 139 141 Platon Gorgias 457c 458b Platon Gorgias 461b c Platon Gorgias 497a c 499b Siehe dazu Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Madrid 2000 S LXXV LXXVIII Alessandra Fussi Socrates Refutation of Gorgias In Proceedings of the Boston Area Colloquium in Ancient Philosophy 17 2001 2002 S 123 145 hier 123 139 Gegen Fussis Hypothese der entscheidende Fehler des Gorgias sei ein von ihm fur die Rhetorik erhobener Allmachtanspruch gewesen wendet sich Mark L McPherran Commentary on Fussi In Proceedings of the Boston Area Colloquium in Ancient Philosophy 17 2001 2002 S 146 154 hier 146 150 James Doyle Socrates and Gorgias In Phronesis 55 2010 S 1 25 Brad Levett Platonic Parody in the Gorgias In Phoenix 59 2005 S 210 227 Gregory Vlastos Was Polus Refuted In American Journal of Philology 88 1967 S 454 460 Gregory Vlastos Socrates ironist and moral philosopher Cambridge 1991 S 139 148 Gerasimos Xenophon Santas Socrates Philosophy in Plato s Early Dialogues London 1979 S 218 253 Peter Stemmer Unrecht Tun ist schlechter als Unrecht Leiden Zur Begrundung moralischen Handelns im platonischen Gorgias In Zeitschrift fur philosophische Forschung 39 1985 S 501 522 Mary Margaret Mackenzie A Pyrrhic victory Gorgias 474b 477a In The Classical Quarterly New Series 32 1982 S 84 88 Joseph Patrick Archie Callicles Redoubtable Critique of the Polus Argument in Plato s Gorgias In Hermes 112 1984 S 167 176 hier 172 174 Rebecca Bensen Cain Shame and Ambiguity in Plato s Gorgias In Philosophy and Rhetoric 41 2008 S 212 237 hier 222 224 Curtis N Johnson Socrates Encounter with Polus in Plato s Gorgias In Phoenix 43 1989 S 196 216 hier 213 f Charles H Kahn Drama and Dialectic in Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 1 1983 S 75 121 hier 84 97 Scott Berman How Polus Was Refuted Reconsidering Plato s Gorgias 474c 475c In Ancient Philosophy 11 1991 S 265 284 Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 69 und Anm 278 George Klosko The Refutation of Callicles in Plato s Gorgias In Greece amp Rome 31 1984 S 126 139 Charles H Kahn Drama and Dialectic in Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 1 1983 S 75 121 hier 104 107 108 110 Vgl Theo Kobusch Sprechen und Moral Uberlegungen zum platonischen Gorgias In Philosophisches Jahrbuch 85 1978 S 87 108 hier 90 f Siehe dazu Terry Penner Desire and Power in Socrates The Argument of Gorgias 466A 468E that Orators and Tyrants Have No Power in the City In Apeiron 24 1991 S 147 202 Erik Nis Ostenfeld The Meaning and Justification of a Paradox Wrongdoing is Involuntary The Refutation of Polus In Michael Erler Luc Brisson Hrsg Gorgias Menon Sankt Augustin 2007 S 108 115 Gregory Vlastos Socrates ironist and moral philosopher Cambridge 1991 S 148 154 Kevin McTighe Socrates on Desire for the Good and the Involuntariness of Wrongdoing Gorgias 466a 468e In Hugh H Benson Hrsg Essays on the Philosophy of Socrates New York 1992 S 263 297 Vgl Roslyn Weiss Killing Confiscating and Banishing at Gorgias 466 468 In Ancient Philosophy 12 1992 S 299 315 Richard McKim Shame and Truth in Plato s Gorgias In Charles J Griswold Hrsg Platonic Writings Platonic Readings New York 1988 S 34 48 Vgl Harald Seubert Polis und Nomos Berlin 2005 S 235 241 Charles H Kahn Drama and Dialectic in Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 1 1983 S 75 121 hier 115 f Jessica Moss Shame Pleasure and the Divided Soul In Oxford Studies in Ancient Philosophy 29 2005 S 137 170 hier 139 152 159 169 Theo Kobusch Wie man leben soll Gorgias In Theo Kobusch Burkhard Mojsisch Hrsg Platon Seine Dialoge in der Sicht neuer Forschungen Darmstadt 1996 S 47 63 hier 50 53 Gabriela Roxana Carone Calculating Machines or Leaky Jars The Moral Psychology of Plato s Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 26 2004 S 55 96 Vgl Raphael Woolf Callicles and Socrates Psychic Dis harmony in the Gorgias In Oxford Studies in Ancient Philosophy 18 2000 S 1 40 hier 24 40 Michael Erler Sokrates in der Hohle Argumente als Affekttherapie im Gorgias und im Phaidon In Marcel van Ackeren Hrsg Platon verstehen Darmstadt 2004 S 57 68 hier 59 61 John M Cooper Reason and Emotion Princeton 1999 S 29 75 Vgl Alessandra Fussi Socrates Refutation of Gorgias In Proceedings of the Boston Area Colloquium in Ancient Philosophy 17 2001 2002 S 123 145 hier 142 145 Mark L McPherran Commentary on Fussi In Proceedings of the Boston Area Colloquium in Ancient Philosophy 17 2001 2002 S 146 154 hier 151 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 132 f Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 114 118 Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Madrid 2000 S LXXXIII XCI Theo Kobusch Nachwort In Michael Erler Hrsg Platon Gorgias Stuttgart 2011 S 307 341 hier 307 310 Jacqueline Duchemin Remarques sur la composition du Gorgias In Revue des Etudes grecques 56 1943 S 265 286 hier 275 280 283 286 Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 31 Ernst Kapp Ausgewahlte Schriften Berlin 1968 S 101 f Olof Gigon Gorgias bei Platon In Luciano Montoneri Francesco Romano Hrsg Gorgia e la Sofistica Catania Lentini 1986 S 567 593 hier 593 Platon Gorgias 519c d 520b e Christoph Eucken Isokrates Berlin 1983 S 39 41 Themistios Rede 23 295 Vgl Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 184 f Athenaios 11 505d e Vgl Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 93 f Christoph Eucken Isokrates Berlin 1983 S 221 223 Cicero De oratore 1 45 47 Siehe dazu Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 1 Stuttgart Bad Cannstatt 1987 S 433 435 und Band 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 195 Cicero De oratore 1 48 73 Cicero De oratore 3 129 Quintilian Institutio oratoria 2 15 Diogenes Laertios 3 57 59 Anthony Arthur Long Epictetus A Stoic and Socratic Guide to Life Oxford 2002 S 70 74 Gellius Noctes Atticae 7 14 Vgl Marie Luise Lakmann Der Platoniker Tauros in der Darstellung des Aulus Gellius Leiden 1995 S 88 94 Gellius Noctes Atticae 10 22 Aelius Aristides Reden 2 4 Siehe dazu die Untersuchung von Antonino M Milazzo Un dialogo difficile la retorica in conflitto nei Discorsi Platonici di Elio Aristide Hildesheim 2002 Aelius Aristides An Platon uber die Rhetorik 6 siehe die Ausgabe von Charles A Behr Aristides in Four Volumes Bd 1 London 1973 S 290 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 249 252 Athenaios 5 217c 218a Philostratos Brief 73 Porphyrios Vita Plotini 20 41 43 Vgl Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 195 Anm 4 Zur neuplatonischen Interpretation des Gorgias siehe Harold Tarrant Plato s First Interpreters Ithaca 2000 S 124 126 135 139 Prolegomena zur Philosophie Platons 26 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 39 Siehe dazu Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 1 Stuttgart Bad Cannstatt 1987 S 106 109 367 369 Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 58 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 195 und Anm 6 Damaskios Philosophische Geschichte 45A hrsg von Polymnia Athanassiadi Damascius The Philosophical History Athen 1999 S 132 f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Band 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 196 und Anm 2 Harold Tarrant Plato s First Interpreters Ithaca 2000 S 135 f Kritisch ediert von Leendert G Westerink Olympiodori in Platonis Gorgiam commentaria Leipzig 1970 Harold Tarrant Introduction In Robin Jackson Kimon Lycos Ubersetzer Olympiodorus Commentary on Plato s Gorgias Leiden 1998 S 1 52 hier 17 20 47 Prolegomena zur Philosophie Platons 22 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 34 Siehe zu diesem Zitat Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 64 f Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 66 90 Vgl Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Madrid 2000 S CXV CXIX Oxford Bodleian Library Clarke 39 Codex B der Platon Textuberlieferung Zur Textuberlieferung siehe Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Madrid 2000 S XCIII CXIV Ramon Serrano Cantarin Mercedes Diaz de Cerio Diez Hrsg Platon Gorgias Madrid 2000 S CXX f Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 60 62 Eine kritische Edition der Scholien mit italienischer Ubersetzung und Kommentar bietet Mirella Carbonara Naddei Gli scoli greci al Gorgia di Platone Bologna 1976 Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Firenze 2011 S 3 f Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Firenze 2011 S 3 6 8 Zu dieser Ubersetzung und ihrer Datierung siehe James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 53 58 379 383 Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Firenze 2011 S 12 14 James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 53 58 394 396 Siehe zu Georgios Einschatzung des Gorgias James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 168 170 Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Firenze 2011 S 24 f Matteo Venier Hrsg Platonis Gorgias Leonardo Aretino interprete Firenze 2011 S 25 Siehe dazu James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 230 Siehe zu dieser Ausgabe James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 739 James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 326 328 468 Vorlesungsaufzeichnung in Friedrich Nietzsche Werke Kritische Gesamtausgabe Abteilung 2 Bd 4 Berlin 1995 S 118 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 161 Alfred Edward Taylor Plato The man and his work 5 Auflage London 1948 S 103 Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 Paul Shorey What Plato Said 2 gekurzte Auflage Chicago 1965 1 Auflage 1933 S 106 Olof Gigon Einleitung In Platon Die Werke des Aufstiegs Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 2 Zurich Munchen 1974 S 87 159 hier 89 f Charles H Kahn Plato and the Socratic dialogue Cambridge 1996 S 125 John Stuart Mill Essays on Philosophy and the Classics The Collected Works of John Stuart Mill Bd 11 Toronto 1978 S 97 149 f 415 f Viel Beachtung fanden vor allem die einschlagigen Ausfuhrungen von Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 387 391 Friedrich Nietzsche Nachgelassene Fragmente In Kritische Studienausgabe hrsg von Giorgio Colli und Mazzino Montinari 2 durchgesehene Auflage Munchen 1988 Bd 12 S 560 und Bd 13 S 168 Peter von Kloch Kornitz Der Gorgias Platons und die Philosophie Friedrich Nietzsches In Zeitschrift fur philosophische Forschung 17 1963 S 586 603 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 162 f 179 Joachim Dalfen Platon Gorgias Ubersetzung und Kommentar Gottingen 2004 S 109 Olof Gigon Gorgias bei Platon In Luciano Montoneri Francesco Romano Hrsg Gorgia e la Sofistica Catania Lentini 1986 S 567 593 hier 585 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 294 f Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 32 34 Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde 6 Auflage Bd 1 Tubingen 1980 S 149 f Eric Robertson Dodds Plato Gorgias Oxford 1959 S 387 Michael Erler Platon Basel 2007 S 135 Ernst Heitsch Platon und die Anfange seines dialektischen Philosophierens Gottingen 2004 S 48 Theo Kobusch Sprechen und Moral Uberlegungen zum platonischen Gorgias In Philosophisches Jahrbuch 85 1978 S 87 108 hier 87 Franz von Kutschera Platons Philosophie Bd 1 Paderborn 2002 S 109 116 Platon Gorgias 482b c Hannah Arendt Vom Leben des Geistes Band 1 Das Denken Munchen 1979 S 179 187 Normdaten Werk GND 4360456 0 lobid OGND AKS LCCN nr97038426 VIAF 178144260 nbsp Dieser Artikel wurde am 29 Oktober 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorgias Platon amp oldid 231048770