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Dieser Artikel behandelt die dem historischen Sokrates zugeschriebene Vorgehensweise Zum modernen didaktischen Begriff siehe Sokratisches Gesprach Als sokratische Methode wird in philosophiegeschichtlicher und didaktischer Fachliteratur eine Vorgehensweise im Diskurs bezeichnet die Platon in einer Reihe seiner literarisch gestalteten Dialoge darstellt In ihnen lasst er seinen Lehrer Sokrates als Hauptsprecher auftreten und die Vorgehensweise im Umgang mit einzelnen Problemen und Gesprachspartnern demonstrieren Die von Platon und anderen Sokratikern verfassten fiktiven Dialoge in denen Sokrates eine wichtige Rolle spielt werden sokratische Dialoge genannt Als charakteristische Elemente der Methode gelten die Suche nach einer Definition die das Untersuchungsobjekt genau beschreibt und abgrenzt und die gemeinsame Uberprufung der Tauglichkeit von Definitionsvorschlagen Behauptungen und Konzepten wobei es um die Aufdeckung allfalliger Unstimmigkeiten geht In didaktischer Hinsicht ist das pragende Merkmal das Bestreben einem Lernenden durch geeignete Fragen zu ermoglichen seine Irrtumer selbst herauszufinden und so sein Erkenntnispotenzial zu aktivieren Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ob man uberhaupt von einer sokratischen Methode sprechen kann und ob die so benannte Gesprachsfuhrung auf den historischen Sokrates zuruckgeht oder nur zu den Eigentumlichkeiten der von Platon geschaffenen literarischen Sokrates Gestalt gehort ist in der Forschung stark umstritten Nach Platons Darstellung bezeichnete Sokrates seine Dialogpraxis als Hebammenkunst was auf ein Verfahren deutet das bestimmten Grundsatzen folgt Inhaltsverzeichnis 1 Die Frage der historischen Realitat 2 Merkmale der Methode 2 1 Die Erkenntnissuche 2 1 1 Die Bedeutung des Definierens 2 1 2 Der Elenchos und die Uberprufung der Stimmigkeit 2 2 Die Maeutik 3 Moderne Rezeption 3 1 Didaktik 3 2 Verhaltenstherapie 4 Literatur 5 AnmerkungenDie Frage der historischen Realitat BearbeitenDer Begriff sokratische Methode kommt in den Quellen nicht vor er stammt aus neuzeitlichen philosophiegeschichtlichen Darstellungen Platon gibt aber einige Hinweise auf eine besondere Diskurskunst seines Lehrers Einer davon findet sich in der Apologie des Sokrates einer literarisch ausgestalteten Version der Verteidigungsrede die Sokrates im Jahr 399 v Chr als Angeklagter hielt Dort bittet Sokrates die Anwesenden nicht daran Anstoss zu nehmen dass er in seiner Argumentation auf seine gewohnte Weise verfahre 1 Im Dialog Theaitetos vergleicht Sokrates seine didaktische Vorgehensweise mit der Hebammenkunst seiner Mutter einer Hebamme Wie die Hebamme den Frauen bei der Geburt ihrer Kinder hilft so helfe er den Seelen bei der Geburt ihrer Einsichten 2 Ein Indiz dafur dass man spatestens im 4 Jahrhundert v Chr Sokrates fur den Urheber einer bestimmten Methode hielt liefert Aristoteles Er schreibt in seiner Metaphysik es gebe zwei Errungenschaften die man dem historischen Sokrates mit Recht zuschreiben konne die heranfuhrende Art der Herleitung eine Art von induktiver Argumentation und die allgemeine Abgrenzung von Bestimmungen das Definieren der Allgemeinbegriffe 3 Im Dialog Politeia lasst Platon Sokrates die Frage stellen ob eine Untersuchung nach der gewohnten Methode vorgenommen werden soll 4 Da es dort aber um eine Untersuchung unter dem Gesichtspunkt der Ideenlehre geht bei der es sich um spezifisch platonisches Gedankengut handelt kann nicht die sokratische Methode gemeint sein Die Frage nach dem Verhaltnis zwischen dem literarisch geschilderten platonischen in Platons Dialogen auftretenden Sokrates und Sokrates als historischer Personlichkeit gehort zu den schwierigsten Problemen der antiken Philosophiegeschichte Eine uberzeugende Rekonstruktion der Philosophie des historischen Sokrates gilt heute als unmoglich 5 Unklar ist auch ob Aristoteles eigene Informationen uber den historischen Sokrates verwertete oder seine Kenntnisse nur Platon verdankte Von der Beantwortung der Frage nach der Glaubwurdigkeit der Quellen hangt ab ob man die sokratische Methode als charakteristisches Merkmal der philosophischen Untersuchungen des historischen Sokrates betrachtet Skeptische Forscher beschranken sich auf die Feststellung dass Platon als Schriftsteller seinem Lehrer den er als Meister des Dialogs ins beste Licht ruckt eine bestimmte uberlegene Art der Gesprachsfuhrung zuschreibt 6 Der Mangel an klaren Quellenaussagen uber die Existenz und den genauen Inhalt einer von Sokrates eingefuhrten und praktizierten Methode hat sogar zu einer Forschungsmeinung gefuhrt der zufolge es eine solche Methode nicht gibt Vielmehr sei es ein Merkmal von Sokrates philosophischen Bemuhungen dass er uber keine besonderen Werkzeuge keine einzigartigen und machtvollen Waffen gegen die Unwissenheit verfugt habe Er habe nur seinen bis zuletzt ungebrochenen Willen die Unwissenheit zu reduzieren besessen nicht aber ein Wissen uber bestimmte Schritte mit denen dies methodisch zu erreichen ware Zwar habe er eine besondere Art der Suche nach Definitionen gehabt nicht jedoch eine Theorie der Definition und von einer Methode im Sinne einer relativ systematischen theoretisch begrundeten Verfahrensweise konne man nicht sprechen 7 Besonders nachdrucklich sprach sich der renommierte Philologe Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1848 1931 gegen die Annahme aus es gebe unabhangig von der Personlichkeit des Sokrates eine sokratische Methode die man formulieren und erlernen konne Nicht mit einer Methode habe Sokrates fasziniert sondern nur durch die Vorbildlichkeit mit der er nach seinen Grundsatzen gelebt habe Die sokratische Methode ohne Sokrates ist nicht mehr als die Padagogik zu sein pflegt die einem Seelenfuhrer von Gottes Gnaden abguckt wie er sich rauspert und wie er spuckt seine angebliche Methode auf Flaschen zieht und dann meint das Wasser des Lebens auszuschenken 8 Die meisten Forscher verwenden Ausdrucke wie sokratische Methode oder sokratische Argumentationstechnik doch gehen ihre Ansichten im Detail auseinander Die Skeptiker welche die Existenz einer bestimmten Methode bestreiten haben sich zwar bisher nicht durchgesetzt doch haben sie gezeigt dass die herkommlichen Vorstellungen uber die sokratische Methode zumindest problematisch sind Viele Fragen bleiben offen Umstritten ist auch die Frage ob der historische Sokrates seine Dialogpraxis als Hebammenkunst Maeutik oder Maieutik aufgefasst und bezeichnet hat oder der Vergleich mit der Geburtshilfe ein Einfall Platons war Einige Indizien deuten darauf dass der historische Sokrates tatsachlich seine Hilfestellung beim philosophischen Nachforschen mit der Tatigkeit einer Hebamme verglichen und in dieser Metapher sein Verstandnis von Erkenntnisvermittlung zusammengefasst hat 9 Merkmale der Methode BearbeitenDie Vorgehensweise des platonischen Sokrates ist durch zwei Aspekte gekennzeichnet den erkenntnistheoretischen Ansatz und das didaktische Prinzip Die Erkenntnistheorie wird insbesondere im Dialog Theaitetos thematisiert Die spezifisch sokratische Praxis des Bemuhens um Erkenntnis wird in einer Reihe von Werken Platons vorgefuhrt Apologie des Sokrates Charmides Euthydemos Euthyphron Gorgias Hippias maior Echtheit umstritten Hippias minor Echtheit umstritten Ion Kriton Laches Lysis Menon Politeia Buch I und Protagoras Fur die sokratische Didaktik sind vor allem der Menon und der Theaitetos aufschlussreich Die Erkenntnissuche Bearbeiten Hinsichtlich des Vorgehens bei der Erkenntnissuche lassen sich drei charakteristische Merkmale der sokratischen Methode herausarbeiten die Annahme dass der Ausgangspunkt moglicher philosophischer Erkenntnis eine korrekte das heisst die wirkliche Natur des Untersuchungsgegenstands genau beschreibende Definition ist der sokratische Elenchos die Widerlegung unzureichend durchdachter Behauptungen insbesondere untauglicher Definitionsvorschlage die Strategie der Uberprufung der Stimmigkeit eines von einem Dialogteilnehmer vertretenen Gesamtkonzepts Die Bedeutung des Definierens Bearbeiten Das Definieren von Allgemeinbegriffen ist ein Hauptanliegen des platonischen Sokrates wobei er sich vor allem auf das Gebiet der Ethik konzentriert Dort geht es ihm um Fragen wie Was ist Tapferkeit oder Was ist Frommigkeit Er halt die Begriffsbestimmung fur eine vorrangige Aufgabe des Philosophen der sich einem bestimmten Thema zuwendet Damit meint er nicht eine Definition im modernen Sinne also eine beliebige Zuordnung eines Ausdrucks zu einem Inhalt eine blosse Konvention zwecks Verstandigung und Vermeidung von Missverstandnissen Vielmehr zielt fur ihn die Frage Was ist X auf eine exakte Bestimmung dessen was die Natur von X tatsachlich ausmacht 10 Somit druckt die Definition eine Gegebenheit aus die als objektive Tatsache erkannt werden soll Fur jedes Untersuchungsobjekt gibt es eine einzige schlechthin richtige Definition die der Philosoph aufzufinden versucht Wenn das Untersuchungsobjekt eine Eigenschaft ist soll deren Definition das beinhalten was alle Trager dieser Eigenschaft und nur sie zu solchen macht Beispielsweise ist Tapferkeit so zu definieren dass die Definition genau das ausdruckt was in jedem Tapferen vorhanden ist und bewirkt dass er tapfer ist Wer diese Definition gefunden hat der hat das Wesen der Tapferkeit erfasst Er kann nicht nur erkennen wer tapfer ist und wer nicht sondern versteht auch warum das so ist Zwar kann man eine Vorstellung von Tapferkeit haben ohne die Definition dieser Tugend zu kennen doch setzt ein philosophisches Verstandnis von Tapferkeit die Kenntnis der Definition voraus 11 In der Forschung umstritten ist die Frage ob der platonische Sokrates eine Prioritat des Definitionswissens gegenuber sonstigem Wissen uber den zu definierenden Gegenstand annimmt im Sinne der Aussagen Wer nicht weiss was F ist kann fur kein x wissen ob x ein Fall von F ist und Wer nicht weiss was F ist kann fur keine Eigenschaft P wissen ob F P aufweist Hier ergibt sich die Schwierigkeit dass Sokrates bei der Suche nach der Definition von F auf Beispiele von F zuruckgreift also bereits unterstellt dass es sich tatsachlich um Beispiele von F handelt In der Forschungsliteratur werden verschiedene Losungsvorschlage diskutiert 12 Der Elenchos und die Uberprufung der Stimmigkeit Bearbeiten In der Apologie fragt der platonische Sokrates nach den Motiven die seine Gegner zu der gerichtlichen Anklage gegen die er sich verteidigt bewogen haben Er ist angeklagt die Jugend zu verfuhren Diese Anklage fuhrt er nicht darauf zuruck dass die Gegner seine philosophischen Uberzeugungen fur falsch und schadlich hielten sondern darauf dass er sich mit seiner Art des Philosophierens Feinde gemacht habe Er meint nicht ein bestimmter Inhalt sondern seine Vorgehensweise als solche errege Anstoss Daher bittet er um Verstandnis fur seine Absicht auch in der aktuellen Situation an seiner Art des Redens festzuhalten man solle nur auf die Berechtigung seiner Ausfuhrungen achten und ihm die Art der Darlegung nicht verubeln 13 Mit Art meint er seine Gewohnheit unzulanglich begrundete Behauptungen als nicht uberzeugend zu erweisen und damit den Anspruch der Urheber dieser Behauptungen auf Wissen oder Weisheit als haltlos zu entlarven Diese zur Widerlegung fuhrende Uberprufung von Aussagen wird als sokratischer Elenchos bezeichnet Unter Elenchos ἔlegxos elenchos versteht man allgemein jede Widerlegung unabhangig von ihrer Stichhaltigkeit also mit Einschluss von Scheinwiderlegungen durch Fehlschlusse im sokratischen und platonischen Kontext ist speziell die Elenktik gemeint eine Rechenschaftsabgabe uber die Grundlage einer Position mit dem Ziel der Befreiung von Scheinwissen und Annaherung an die Wahrheit 14 Der typische Ablauf in den Dialogen ist folgender Sokrates stellt seinem Gesprachspartner die Frage wie ein bestimmter Begriff zu definieren sei Was ist X heit Die Frage wird beantwortet In der zweiten Phase stellt Sokrates eine Reihe weiterer Fragen die in dem gegebenen Zusammenhang relevant sind und ebenfalls beantwortet werden Die Antworten der zweiten Phase haben in dem Elenchos die Funktion von Pramissen es sind Aussagen die hinsichtlich der ersten Frage Konsequenzen haben In der dritten Phase zeigt Sokrates dass die in der zweiten Phase gegebenen Antworten mit der Antwort auf die erste Frage unvereinbar sind In der vierten Phase wird die Konsequenz ins Auge gefasst dass die erste Antwort nicht stimmen kann falls die Meinungen die zu den Antworten der zweiten Phase gefuhrt haben richtig sind Somit erweist sich die Position des Gesprachspartners als widerspruchlich sein Definitionsversuch ist gescheitert Darauf andert er die Definition gibt eine vollig neue Antwort auf die erste Frage oder muss sich seine Ratlosigkeit eingestehen 15 Aus dem Elenchos ergibt sich unter logischem Gesichtspunkt nicht notwendigerweise die Unbrauchbarkeit der zunachst vorgeschlagenen Definition sondern nur ihre Unvereinbarkeit mit den Pramissen Sofern allerdings die Dialogteilnehmer die Pramissen fur evidente Tatsachen halten mussen sie folgern dass die Antwort auf die eingangs gestellte Definitionsfrage falsch ist Die Pramissen werden im sokratischen Dialog nicht hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalts untersucht sondern man betrachtet nur die Folgen die sich aus ihnen fur die Antwort auf die Ausgangsfrage ergeben Aus der Sicht der Gesprachspartner des Sokrates steht die Richtigkeit der Pramissen fest und er widerspricht dem nicht doch vermeidet er eine diesbezugliche ausdruckliche Festlegung Dieser Umstand ist in der Forschung unterschiedlich interpretiert worden Nach der konstruktivistischen Deutung Gregory Vlastos zielt der Elenchos auf ein positives Ergebnis ab Die Antwort auf die Ausgangsfrage soll als richtig oder falsch erwiesen werden Dann krankt die Untersuchung allerdings wie Vlastos feststellt an der fehlenden Uberprufung des Wahrheitsgehalts der Pramissen Vlastos meint Sokrates habe die Pramissen bis zum Beweis des Gegenteils fur wahr halten konnen weil sie nicht blosse Behauptungen seiner Gesprachspartner gewesen seien sondern auch ein Teil seines eigenen Systems dessen Konsistenz niemand habe widerlegen konnen 16 Nach der nichtkonstruktivistischen Interpretation von Hugh Benson will Sokrates weder mit dem Elenchos die Falschheit der Antwort auf die Ausgangsfrage beweisen noch vergleicht er die Plausibilitat dieser Antwort mit derjenigen der Pramissen und fallt ein Urteil daruber Vielmehr geht es ihm nur um die Uberprufung der Stimmigkeit des Gesamtkonzepts seines Gesprachspartners Ist das Konzept als unstimmig erwiesen so obliegt seinem Urheber eine wie auch immer geartete Abanderung Diesen Schritt zu veranlassen ist nach Bensons Verstandnis der Zweck des sokratischen Elenchos 17 Die Maeutik Bearbeiten Hauptartikel Maeutik Der didaktische Aspekt der Vorgehensweise des platonischen Sokrates ist die Hebammenkunst Maeutik oder Maieutik die er im Dialog Theaitetos beschreibt Dabei handelt es sich um die Kunst einem Gesprachspartner Wissen beispielsweise mathematische Kenntnisse zu vermitteln indem man ihn nicht belehrt sondern ihn durch geeignete Fragen dazu bringt vorhandene irrige Vorstellungen zu beseitigen und den tatsachlichen Sachverhalt selbst zu entdecken das Wissen aus dem eigenen Geist herauszuholen Sokrates betont er teile nicht anderen Wissen mit sondern leiste ihnen nur Geburtshilfe wenn ihre Seelen gleichsam schwanger seien und bereit eine Einsicht zu gebaren Die Hilfe beim Suchen und Finden von Erkenntnissen wobei auf Belehrung konsequent verzichtet wird erscheint in Platons Darstellung als spezifisch sokratische Alternative zur konventionellen Wissensvermittlung durch Weiterreichen und Einuben von Lehrstoff 18 Der wichtigste Teil der Hebammenkunst des platonischen Sokrates besteht aber nach seiner Darstellung nicht in der Technik des zielfuhrenden Fragens sondern in seiner Fahigkeit einzuschatzen welche schwangeren Seelen in der Lage sind wertvolle Erkenntnisse hervorzubringen und welche nur Untaugliches gebaren konnen Nach dieser Einschatzung wahlt er die aus denen er Geburtshilfe leistet 19 Moderne Rezeption BearbeitenDidaktik Bearbeiten Im modernen didaktischen Sprachgebrauch wird mit den Ausdrucken sokratische Methode und sokratisches Gesprach an die antike Tradition angeknupft Dort versteht man darunter allgemein Konzepte die darauf basieren dass ein Unterrichtsstoff anders als beim Lehrervortrag interaktiv im Dialog zwischen Lehrpersonal und Schulerschaft durch Fragen und Antworten gemeinsam erschlossen wird fragend entwickelnder Unterricht 20 Verhaltenstherapie Bearbeiten In der kognitiven Verhaltenstherapie bezeichnet man als sokratischen Dialog eine Gesprachstechnik durch die kognitive Verzerrungen des Patienten hinterfragt und Widerspruche in seinem Denken aufgedeckt werden sollen Dabei vermittelt der Therapeut keine eigenen Ansatze sondern versucht durch naive Fragen die negativen Grundannahmen des Patienten zu erfassen bis dieser selbst Unstimmigkeiten in seinen Uberzeugungen entdeckt Dadurch wird der Patient innerhalb seiner kognitiven Schemata verunsichert und eine Veranderung wird moglich Indiziert ist der verhaltenstherapeutische sokratische Dialog haufig bei depressiven Storungen 21 Literatur BearbeitenRebecca Bensen Cain The Socratic Method Plato s Use of Philosophical Drama Continuum London 2007 ISBN 978 0 8264 8891 6 Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge University Press Cambridge 2011 ISBN 978 0 521 54103 9 S 179 200 Gary Alan Scott Hrsg Does Socrates Have a Method Rethinking the Elenchus in Plato s Dialogues and Beyond Pennsylvania State University Press University Park 2002 ISBN 0 271 02173 X Harold Tarrant Socratic Method and Socratic Truth In Sara Ahbel Rappe Rachana Kamtekar Hrsg A Companion to Socrates Blackwell Malden 2006 ISBN 1 4051 0863 0 S 254 272 Gregory Vlastos Socratic Studies Cambridge University Press Cambridge 1994 ISBN 0 521 44735 6 S 1 29 Anmerkungen Bearbeiten Platon Apologie des Sokrates 27b Platon Theaitetos 148e 151d Aristoteles Metaphysik 1078b27 29 Platon Politeia X 596a Eine forschungsgeschichtliche Ubersicht bietet Louis Andre Dorion The Rise and Fall of the Socratic Problem In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 1 23 Siehe auch Debra Nails Agora Academy and the Conduct of Philosophy Dordrecht 1995 S 8 31 Zur Quellenproblematik siehe Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 hier S 179 Anm 2 Louis Andre Dorion The Rise and Fall of the Socratic Problem In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 1 23 hier 16f Thomas C Brickhouse Nicholas D Smith The Socratic Elenchos In Gary Alan Scott Hrsg Does Socrates Have a Method University Park 2002 S 145 157 hier 147 154 157 David Wolfsdorf Socrates Pursuit of Definitions In Phronesis 48 2003 S 271 312 hier 298 301f 304f Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 81 Fur die Historizitat pladieren Bruno Vancamp L historicite de la maieutique socratique reflexions critiques In L Antiquite Classique 61 1992 S 111 118 und Julius Tomin Socratic Midwifery In The Classical Quarterly 37 1987 S 97 102 Anderer Meinung sind Richard Robinson Plato s Earlier Dialectic 2 Auflage Oxford 1953 S 83f Kenneth Dover Socrates in the Clouds In Gregory Vlastos Hrsg The Philosophy of Socrates Garden City N Y 1971 S 50 77 hier 61f und Myles F Burnyeat Socratic Midwifery Platonic Inspiration In Hugh H Benson Hrsg Essays on the Philosophy of Socrates New York 1992 S 53 65 Vgl Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Teil 2 Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen Berlin 2004 S 91 127 insbesondere S 91 98 In der englischsprachigen Literatur lautet die Frage gewohnlich What is F und eine zu definierende Eigenschaft wird als F ness bezeichnet Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 hier 193 198 Fur eine Ubersicht siehe David Wolfsdorf Socrates Pursuit of Definitions In Phronesis 48 2003 S 271 312 hier 308 310 Platon Apologie des Sokrates 17c 18a Michael Erler Elenchos In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 107 f Bernhard Waldenfels Elenchus Elenktik In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 Basel 1972 Sp 442 f Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 hier 184 Gregory Vlastos Socratic Studies Cambridge 1994 S 1 29 Vgl David Wolfsdorf Socrates Pursuit of Definitions In Phronesis 48 2003 S 271 312 hier 274 280 293 Hugh H Benson Socratic Method In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 179 200 hier 185 193 Platon Theaitetos 148e 150d Michael Erler Der Sinn der Aporien in den Dialogen Platons Berlin 1987 S 60 70 Michael Erler Maieutik In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 193 f Platon Theaitetos 150a 151b Gary Alan Scott Introduction In Gary Alan Scott Hrsg Does Socrates Have a Method University Park 2002 S 1 16 hier 1 Christa Koentges Sokratischer Dialog In Markus Antonius Wirtz Hrsg Dorsch Lexikon der Psychologie 18 uberarbeitete Auflage Bern 2017 S 1566 Normdaten Sachbegriff GND 4470314 4 lobid OGND AKS LCCN sh85109823 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sokratische Methode amp oldid 238098692