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Dieser Artikel behandelt die Ideenlehre Platons Zu anderen idealistischen Theorien siehe Idealismus Ideenlehre ist die neuzeitliche Bezeichnung fur die auf Platon 428 427 348 347 v Chr zuruckgehende philosophische Konzeption der zufolge Ideen als eigenstandige Entitaten existieren und dem Bereich der sinnlich wahrnehmbaren Objekte ontologisch ubergeordnet sind Solche Ideen werden zur Unterscheidung vom modernen Sprachgebrauch in dem man unter Ideen Einfalle Gedanken oder Leitbilder versteht platonische Ideen genannt Auch Theorien anderer Philosophen werden mit dem Ausdruck Ideenlehre bezeichnet doch ist die Bezugnahme auf Platon und den Platonismus die weitaus haufigste Verwendung des Ausdrucks Ubersicht zur IdeenlehrePlatonische Ideen sind beispielsweise das Schone an sich das Gerechte an sich der Kreis an sich oder der Mensch an sich Nach der Ideenlehre sind die Ideen nicht blosse Vorstellungen im menschlichen Geist sondern eine objektive metaphysische Realitat Die Ideen nicht die Objekte der Sinneserfahrung stellen die eigentliche Wirklichkeit dar Sie sind vollkommen und unveranderlich Als Urbilder massgebliche Muster der einzelnen verganglichen Sinnesobjekte sind sie die Voraussetzung von deren Existenz Platons Ideenkonzeption steht somit in polarem Gegensatz zur Auffassung dass die Einzeldinge die gesamte Wirklichkeit ausmachen und hinter den Allgemeinbegriffen nichts steht als das Bedurfnis zur Klassifizierung der Phanomene Ordnungskategorien zu konstruieren Da die Ideenlehre in Platons Werken nicht systematisch ausgefuhrt ist und auch nirgends ausdrucklich als Lehre bezeichnet wird ist in der Forschung umstritten ob es sich uberhaupt um eine einheitliche Theorie handelt Ein Gesamtbild kann nur aus den zahlreichen verstreuten Angaben in Platons Dialogen erschlossen werden Erganzend werden Mitteilungen anderer Autoren herangezogen deren Zuverlassigkeit aber umstritten ist Hinzu kommt dass die Ideenkonzeption in manchen Dialogen keine Rolle spielt allenfalls andeutungsweise prasent ist oder sogar kritisiert wird was zur Vermutung gefuhrt hat dass Platon sie nur zeitweilig vertreten hat Ausdrucklich thematisiert hat er die Ideen erst in der mittleren Phase seines Schaffens doch scheint die Konzeption schon in fruhen Dialogen unausgesprochen im Hintergrund zu stehen In den intensiv gefuhrten Forschungsdebatten steht die Position der Unitarier die meinen Platon habe durchgangig eine koharente Sichtweise vertreten der Entwicklungshypothese der Revisionisten entgegen Die Revisionisten unterscheiden verschiedene Entwicklungsphasen und nehmen an dass Platon in seiner letzten Schaffensperiode die Ideenkonzeption aufgegeben oder zumindest einen gravierenden Revisionsbedarf gesehen hat Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie 2 Ansatzpunkte fur die Entstehung der Ideenlehre 3 Grundzuge von Platons Konzeption 3 1 Merkmale der Ideen 3 2 Der Ideenbereich und seine Ordnung 3 2 1 Die Hierarchie der intelligiblen Entitaten 3 2 2 Die Rolle der Idee des Guten 3 2 3 Ideen und Prinzipien 3 3 Ideen und Sinnesobjekte 3 3 1 Der Gegensatz zwischen Ideen und Sinnesobjekten 3 3 2 Der Zusammenhang von Ideen und Sinnesobjekten 3 4 Ideen und Erkenntnis 3 4 1 Ideenerkenntnis als Lebensziel 3 4 2 Die Anamnesis Theorie 3 4 3 Diskurs und Schau 3 5 Wovon es Ideen gibt 3 6 Zahlen 4 Offene Fragen 4 1 Die Ideenfreunde und die Erkennbarkeit der Ideen 4 2 Die Selbstpradikation 5 Rezeption 5 1 Antike 5 1 1 Meinungen in Platons Akademie 5 1 2 Die peripatetische Kritik 5 1 3 Mittelplatonismus 5 1 4 Neuplatonismus 5 1 5 Kirchenvater 5 2 Mittelalter 5 2 1 Grundlagen der Rezeption 5 2 2 Eriugena 5 2 3 Hochmittelalter 5 2 4 Spatmittelalter 5 2 5 Islamische Welt 5 3 Fruhe Neuzeit 5 4 Moderne 6 Quellen 7 Literatur 7 1 Ubersichtsdarstellungen in Handbuchern 7 2 Einfuhrungen und Untersuchungen 8 Weblinks 9 AnmerkungenTerminologie BearbeitenPlaton hat bei seinen Ausserungen zur Ideenkonzeption keine feste Terminologie eingefuhrt sondern auf verschiedene Ausdrucke der Alltagssprache zuruckgegriffen Fur die spater so genannten platonischen Ideen verwendete er vor allem die Worter idea und eidos aber auch morphḗ Gestalt paradeigma Muster genos Geschlecht hier Gattung logos hier Wesen eikōn Bild physis Natur und ousia Sein Wesen Seiendheit Oft umschrieb er die platonische Idee von etwas mit Ausdrucken wie das betreffende Ding selbst an sich oder seiner Natur nach 1 Die wichtigsten fur die Rezeption der Ideenlehre massgeblichen Begriffe sind idea und eidos 2 Beide bezeichneten im allgemeinen Sprachgebrauch einen visuellen Eindruck und wurden gewohnlich synonym gebraucht Gemeint war das Erscheinungsbild von etwas was gesehen wird und dabei einen bestimmten Eindruck macht das Aussehen die Form oder Gestalt die aussere Erscheinung die beispielsweise als schon oder hasslich beschrieben wird Idea ist als Verbalabstraktum von idein erblicken erkennen Aorist zu horan sehen abgeleitet 3 Im Gegensatz zum ursprunglichen Wortsinn von idea der sich auf das sichtbare Erscheinungsbild von etwas bezieht ist die platonische Idee etwas Unsichtbares das den sichtbaren Erscheinungen zugrunde liegt Sie ist aber geistig erfassbar und damit fur Platon in einem ubertragenen Sinn sichtbar Daher hat er den Begriff idea aus dem Bereich der Sinneswahrnehmung in den einer rein geistigen Wahrnehmung ubertragen Das geistige Sehen die Schau der Ideen spielt im Platonismus eine zentrale Rolle 4 Einen Ansatzpunkt fur diese Bedeutungsverschiebung vom visuellen Eindruck den ein konkretes Einzelding macht zu etwas nur geistig erfassbarem Allgemeinem bot schon die Begriffsverwendung im allgemeinen Sprachgebrauch die das Allgemeine und Abstrakte einbezog Nicht nur einzelne Individuen sondern auch Gruppen und Mengen hatten ein bestimmtes eidos nach dem man sie unterschied So gab es ein konigliches und ein sklavenhaftes eidos und ein eidos ethnischer Gruppen Wesentlich war auch der Umstand dass die Worter eidos und idea nicht nur ein artspezifisches Erscheinungsbild bezeichneten sondern in einem abgeleiteten Sinn auch dessen typische durch das Erscheinungsbild charakterisierte Trager Gemeint war dann die Gesamtheit der Elemente einer Menge eine Art oder ein Typus eine Klasse von Personen Dingen oder Phanomenen die durch bestimmte nicht nur optische Merkmale konstituiert ist In diesem Sinn nannten Arzte einen Patiententyp eidos Ein weiterer schon im allgemeinen Sprachgebrauch vollzogener Abstrahierungsschritt war die Verwendung von eidos auch fur unanschauliche Gegebenheiten beispielsweise verschiedene Vorgehensweisen Lebensweisen Staatsformen oder Arten der Boshaftigkeit oder des Krieges 5 Die Klassifizierung von Charaktereigenschaften Haltungen und Verhaltensweisen anhand des jeweiligen eidos einer artspezifischen die Art konstituierenden Qualitat wurde fur Platons philosophische Begriffsverwendung wegweisend Er fragte beispielsweise nach der Idee einer Tugend als dem was diese Tugend ausmacht So wurden eidos und idea die philosophischen Bezeichnungen fur das was etwas zu dem macht was es ist Platons Schuler Aristoteles der die Ideenlehre ablehnte griff die Terminologie seines Lehrers auf wandelte sie aber fur seine Zwecke ab Er verwendete den Ausdruck idea meist zur Bezeichnung der platonischen Ideen deren Existenz er bestritt und bezeichnete mit eidos gewohnlich die Form eines sinnlich wahrnehmbaren Einzeldings die als Formursache der Materie Gestalt verleiht Diese terminologische Unterscheidung fuhrte er allerdings nicht konsequent durch 6 Cicero ein wichtiger Vermittler platonischen Gedankenguts an die lateinischsprachige Welt trug dazu bei dass idea auch im Lateinischen ein philosophischer Fachbegriff wurde Er schrieb das Wort noch als Fremdwort in griechischer Schrift bei spateren Autoren erscheint es meist in lateinischer Schrift Andere lateinische Ubersetzungen der philosophischen Begriffe eidos und idea waren forma Form figura Gestalt exemplar Muster exemplum Muster Vorbild und species Gestalt Muster Art 7 Seneca sprach von platonischen Ideen ideae Platonicae 8 Der spatantike Ubersetzer und Kommentator von Platons Dialog Timaios Calcidius verwendete auch Ausdrucke wie archetypus archetypum exemplar oder species archetypa urbildliches Muster 9 Der Kirchenvater Augustinus sah zwar in Platon den Urheber der Bezeichnung Ideen meinte aber schon lange vor dessen Zeit musse der Inhalt des Begriffs bekannt gewesen sein Dieser sei lateinisch mit forma oder species wiederzugeben auch die Ubersetzung ratio sei akzeptabel wenn auch nicht genau da ratio eigentlich dem griechischen Wort logos entspreche 10 Mittelalterliche Philosophen und Theologen ubernahmen die antike lateinische Terminologie der Ideenlehre die ihnen vor allem Augustinus Calcidius und Boethius vermittelten Zur Bezeichnung der platonischen Ideen verwendeten sie neben dem latinisierten griechischen Wort idea auch die schon in der Antike gebrauchlichen rein lateinischen Ausdrucke vor allem forma 11 In der modernen deutschsprachigen Forschungsliteratur wird wenn von Platons Konzeption die Rede ist uberwiegend der Ausdruck Ideen verwendet in der englischsprachigen ist vorwiegend forms aber auch ideas gebrauchlich Von Formen sprechen manche deutschsprachige Autoren die sich stark an der angelsachsischen Tradition orientieren Diese Ubersetzung hat allerdings den Nachteil sich an eine Sprachregelung anzulehnen die von der aristotelischen Denkweise ausgeht 12 Ansatzpunkte fur die Entstehung der Ideenlehre BearbeitenEleatisches und heraklitisches DenkenEinen Ansatzpunkt fur die Entstehung der Ideenlehre bot Platons Auseinandersetzung mit zwei gegensatzlichen Richtungen der vorsokratischen Philosophie der Denkweise der Eleaten und derjenigen Heraklits und der Herakliteer In Heraklits Weltsicht sind Sein und Werden verschrankt und bedingen einander als zwei Aspekte einer einheitlichen umfassenden Weltordnung Die Wirklichkeit ist nicht statisch sondern prozesshaft aber einer ewigen Gesetzmassigkeit unterworfen und insofern auch gleichbleibend Radikal anders deutete die eleatische Schule die sich auf den von Platon geschatzten Philosophen Parmenides berief das Sein und das Werden Die Eleaten sprachen der Welt des Werdens und Vergehens den Realitatscharakter ab und erklarten alle Sinneswahrnehmungen fur illusionar Diesem Bereich einer Scheinwirklichkeit stellten sie eine Welt des unveranderlichen Seins als einzige Wirklichkeit gegenuber Da die Sinneswahrnehmung trugerisch sei konne sie weder ein Wissen begrunden noch auf rein geistigem Wege gewonnene Ergebnisse widerlegen Wissen konne sich nur auf das unveranderliche Sein beziehen Platon griff Kernelemente dieser Lehre auf sowohl das Konzept eines einzigen den Sinnen verschlossenen aber dem menschlichen Geist zuganglichen unwandelbaren Seinsbereichs als auch das fundamentale Misstrauen gegenuber der Sinneswahrnehmung Wie Parmenides hielt er nur das Unveranderliche in seiner Terminologie die Ideen fur wesentlich und wertete alles Materielle und Vergangliche stark ab 13 Im Gegensatz zu Parmenides der dem Veranderlichen als Nichtseiendem jegliche Existenz absprach billigte Platon aber dem Bereich der wandelbaren Sinnesobjekte ein bedingtes und unvollkommenes Sein zu Sein Konzept eines hierarchisch abgestuften Seins verband den Ideenbereich als Ursache mit den Sinnesobjekten als dem Verursachten Damit stellte er wie Heraklit wenn auch auf andere Weise einen Zusammenhang zwischen Sein und Werden her Einen solchen Zusammenhang hatte Parmenides fur ausgeschlossen erklart 14 Das philosophische DefinierenEinen weiteren Anstoss gab das philosophische Fragen nach Definitionen das schon fur Platons Lehrer Sokrates eine zentrale Rolle spielte die Was ist Fragen Vielleicht bereits bei Sokrates spatestens in Platons fruher Schaffensphase 15 bildete sich die Auffassung heraus dass eine Definition nicht nur als terminologische Konvention dem Zweck der sprachlichen Verstandigung dient sondern objektiv richtig oder falsch ist je nachdem ob sie das Wesen die Natur des Bezeichneten korrekt wiedergibt Das Definieren sollte also unmittelbar der Erkenntnisgewinnung dienen Wer die richtige Definition ermittelt hatte der hatte das Wesen des bezeichneten Dings beispielsweise einer bestimmten Tugend erfasst und konnte dieses Wissen dann in seiner Lebenspraxis umsetzen Die Gegenstande um die es den Philosophen dabei ging waren ausschliesslich abstrakte Entitaten wie Schonheit Gutheit Gerechtigkeit oder Tapferkeit Man ging davon aus dass es ein philosophisches Wissen nur von Allgemeinem nicht von Individuellem geben kann Der Gedanke dass dem erkenntnistheoretischen Vorrang des Allgemeinen ein ontologischer entspricht war naheliegend Dies konnte zur Annahme fuhren dass die eigentliche Wirklichkeit im Wesen der betrachteten allgemeinen Gegenstande besteht und dass diese ontologisch eigenstandige Entitaten sind Solche Uberlegungen bahnten wohl den Weg zu Platons Auffassung dass den allgemeinen Gegenstanden eine herausgehobene Existenz in einem besonderen Bereich zukommt 16 Die Philosophie der MathematikAuf den Gedanken dass zwischen dem Anschaulichen und dem Abstrakten zugleich ein Zusammenhang und ein scharfer prinzipieller Gegensatz besteht kam Platon vermutlich durch seine Beschaftigung mit der Geometrie Ihm fiel auf dass das geometrische Denken darauf beruht dass bestimmte Formen wie etwa die Kreisform sinnlich wahrgenommen und untersucht werden und dadurch allgemeine Erkenntnisse gewonnen werden die fur den Kreis an sich gelten Der Kreis an sich als Objekt mathematischer Aussagen ist zwar nirgends sinnlich wahrnehmbar doch seine Eigenschaften sind fur die Beschaffenheit jedes sichtbaren Kreises massgeblich Die Kreise der Sinneswelt unterscheiden sich zwar durch unterschiedliche Grosse und unterschiedlich gute Annaherung an die ideale Kreisform aber hinsichtlich dessen was ihren Kreischarakter ausmacht sind sie alle gleich Als gezeichnete Objekte sind sie notwendigerweise ungenaue Abbilder des gedachten idealen Kreises das heisst der platonischen Idee des Kreises Diese Idee erwies sich damit fur Platon als das Muster und Urbild das allen sichtbaren Kreisen zugrunde liegt Er sah hier ein Verhaltnis zwischen Urbild und Abbildern wobei alle Abbilder dem Urbild ihre Existenz verdanken 17 Der prinzipielle Unterschied zwischen physischen und geometrischen Gegenstanden war zu Platons Zeit bereits bekannt neu war die ontologische Interpretation die er ihm gab 18 Er wies darauf hin dass die Mathematiker ihre Begriffe wie geometrische Figuren oder Winkelarten als bekannt voraussetzen und sie ihren Beweisgangen zugrunde legen als wussten sie daruber Bescheid Sie seien aber ausserstande ihre Begriffe aufzuklaren und sich und anderen daruber Rechenschaft zu geben was die damit bezeichneten Dinge in Wirklichkeit sind Sie stutzten sich rechtfertigungslos auf angebliche Evidenz auf nicht hinterfragte Annahmen Zwar sei der mathematische Gegenstandsbereich geistig und daher grundsatzlich dem Wissen zuganglich doch hatten die Mathematiker kein wirkliches Wissen uber ihn erlangt Solches Wissen sei nicht auf mathematischem sondern nur auf philosophischem Weg erreichbar durch Einsicht in den Ideencharakter der mathematischen Objekte 19 Den Sinn einer Beschaftigung mit der Mathematik sah Platon darin dass sie den Gegensatz zwischen sinnlicher und unsinnlicher Betrachtung zwischen vollkommenen Urbildern und immer mangelhaften Abbildern verdeutliche und zugleich den Blick von den sichtbaren Abbildern auf die nur geistig erfassbaren Urbilder lenke Daher betrachtete er die Mathematik unter didaktischem Gesichtspunkt als wichtige Vorbereitung auf die Philosophie Was fur den Kreis gilt sollte analog auch fur ethische und asthetische Sachverhalte gelten Nur in dieser propadeutischen Funktion fur die Ideenlehre nicht in den Ergebnissen einzelner mathematischer Untersuchungen sah Platon den Wert der Mathematik fur den Philosophen 20 Grundzuge von Platons Konzeption Bearbeiten nbsp Platon romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek MunchenTrotz der Unklarheit vieler Einzelheiten ergibt sich aus den verstreuten Angaben Platons uber die Ideen ein Gesamtrahmen innerhalb dessen sich textorientierte Interpretationen zu bewegen haben Merkmale der Ideen Bearbeiten Die aus Platons Angaben hervorgehenden Hauptmerkmale der Ideen sind 21 Sie sind intelligibel das heisst unkorperlich der Sinneswahrnehmung prinzipiell entzogen und nur durch geistige Einsicht erfassbar Sie sind das reine Seiende und seiend Seiende das heisst nur ihnen kommt das Sein im wirklichen eigentlichen Sinne zu Alles Sein ausserhalb des Ideenbereichs ist nur ein abgeleitetes Sein ein Sein in einem uneigentlichen Sinne Sie sind vollkommen das heisst Das spezifische Wesen desjenigen dessen unkorperliche Gestalt eine Idee ist findet in ihr seine durch nichts uberbietbare Vollendung Damit erhalten die Ideen eine Wertdimension sie werden als Ideale bei Platon positiv gewertet und verherrlicht In der Idee fallt das was ist mit dem was sein soll zusammen Sie sind uberzeitlich das heisst sie entstehen nicht und vergehen nicht und sind keinerlei Wandel unterworfen sondern immer mit sich selbst identisch Ihre Ewigkeit ist im Sinne von Uberzeitlichkeit zu verstehen aus zeitlicher Perspektive betrachtet erscheint sie als unbegrenzte Dauer Sie sind formlos das heisst sie verursachen zwar die raumlichen Gestalten haben aber selbst keine Form da sie nicht raumlich sind Da ihnen keine Raumlichkeit zukommt sind sie nirgendwo Sie sind einfach rein und unvermischt Sie sind dasjenige in dem das was ist mit dem als was es sich zeigt exakt ubereinstimmt Eine Idee ist das was sie bedeutet Sie stellt nur sich selbst dar im Gegensatz zum Sinnesobjekt das uber sich hinausweist auf die Ideenwelt Wahrend ein Sinnesobjekt als Trager kontrarer Merkmale einen inneren Gegensatz enthalt beispielsweise ist es in einer Hinsicht schon in einer anderen hasslich kann eine Idee nichts ausser ihrer eigenen Beschaffenheit aufweisen Sie sind normativ das heisst sie bewirken dass alles sinnlich Wahrnehmbare existiert und so ist wie es ist Das wirkliche Sein der Ideen ist die Ursache des uneigentlichen Seins der veranderlichen Dinge Die Ideen sind Urbilder alle veranderlichen Dinge sind deren Abbilder Die Sinnesobjekte verdanken den Ideen alles was sie sind und was an ihnen wahrnehmbar ist Die Ideen hingegen verdanken den Einzeldingen nichts ihre Existenz ist von derjenigen der Einzeldinge in keiner Weise abhangig Ideen gibt es nur von Allgemeinem nicht von Individuen Die Idee als das Allgemeine mit seinem umfassenden Charakter ist fur die Sinnesobjekte in deren Vielheit sie sich abbildet das Prinzip der Einheit Aufgrund ihrer Merkmale die von gottlicher Art sind sind die Ideen gottliche Wesen und als solche den Gottern ubergeordnet die Gotter verdanken ihre Gottlichkeit ihrem Zugang zu den Ideen Als Erkenntnisobjekt ist eine Idee Quelle von Wissen Eine auf Ideen bezogene Erkenntnis die nicht auf Sinneswahrnehmung basiert bedeutet echtes Wissen wahrend die Sinneswahrnehmung mangels Zuverlassigkeit nur zu Meinungen fuhrt Der Ideenbereich und seine Ordnung Bearbeiten Die Hierarchie der intelligiblen Entitaten Bearbeiten nbsp Platons Definition des Begriffs Angelfischer 22 Die Ideen sind als unkorperliche und unraumliche Entitaten nicht lokalisierbar sie bilden einen nur geistig erfassbaren Bereich noetos topos In diesem gesamten Bereich herrscht eine vollkommene Ordnung mit hierarchischer Struktur Im Rahmen dieser Ordnung bestehen unter den Ideen Beziehungen Teilweise sind sie miteinander verflochten diese Verbindungen vergleicht Platon mit denen von Buchstaben und Tonen Manche vermischen sich miteinander andere nehmen einander nicht auf 23 Fur die hierarchische Abstufung ist der Bedeutungsumfang massgeblich Das Allgemeinere ist jeweils das Grossere und Hoherrangige da es das Speziellere umfasst Das Niedrigere hat am Hoheren Anteil Teilhabeverhaltnis An der Spitze steht die umfassendste Idee die Idee des Guten Ihr sind die funf grossten Gattungen untergeordnet die Platon in seinem Dialog Sophistes benennt 24 das Seiende on die Bewegung kinesis die Veranderungslosigkeit stasis das Identische tauton und das Verschiedene thateron Zu den grossen und bedeutenden Ideen gehort auch die Idee des Schonen 25 Ermittelt wird die Rangordnung der Ideen mit der Methode der Dihairesis Unterteilung welche die Uber und Unterordnungsverhaltnisse von Begriffen aufzeigt und damit zugleich die Struktur des Ideenbereichs erschliesst Dabei wird das Allgemeinere schrittweise in Spezielleres zergliedert indem man einen ubergeordneten Begriff anhand geeigneter Merkmale in Unterbegriffe zerlegt die anschliessend ebenfalls zerlegt werden Zu einem Gattungsbegriff fugt man den artbildenden Unterschied hinzu und erhalt so die dem Gattungsbegriff untergeordneten Artbegriffe Dann schreitet man auf dieselbe Weise von einer der ermittelten Arten zu deren Unterarten fort Von einer obersten Gattung ausgehend bildet man durch ein immer weiter gehendes Differenzieren eine Reihe bis man zu einem nicht weiter unterteilbaren Begriff gelangt womit man eine unteilbare Art atomon eidos erreicht hat Dabei ergibt sich eine feste Zahl von Zwischengliedern zwischen der obersten Gattung und der unteilbaren Art Damit lasst sich sowohl die Definition der unteilbaren Art gewinnen als auch der Aufbau der hierarchischen Ordnung in dem betreffenden Teilbereich des Ideenreichs erkennen 26 Neben der Teilhabe der niedrigeren Ideen an den hoheren nimmt Platon auch ein wechselseitiges Teilhaben an Zur Bezeichnung der Verflechtung der Ideen ist von Gemeinschaft koinōnia die Rede 27 Die Rolle der Idee des Guten Bearbeiten Hauptartikel Das Gute Ein Hauptmerkmal der hierarchischen Ordnung im Ideenbereich ist die Sonderrolle der Idee des Guten Diese Idee grenzt Platon scharf von den ubrigen Ideen ab Er weist ihr eine einzigartige Vorrangstellung zu Nach seiner Lehre verdanken alle anderen Ideen ihr Sein dieser einen Idee Somit sind sie ihr ontologisch untergeordnet Die Idee des Guten ist das oberste Prinzip und die Ursache des Seins und der Gutheit von allem Nur durch Teilhabe an ihr sind die anderen Ideen gut und damit wertvoll 28 Sie ist auch das Prinzip der Ordnung als solches durchdringt sie den gesamten Bereich des reinen Seins und verleiht ihm seine Struktur 29 Sehr umstritten ist in der Forschung der ontologische Status der Idee des Guten 30 Den Ausgangspunkt der Debatten bildet eine Stelle in Platons Auslegung seines Sonnengleichnisses wo festgestellt wird das Gute sei nicht die Ousia sondern jenseits der Ousia und ubertreffe sie an Ursprunglichkeit 31 und Macht 32 Der Begriff Ousia wortlich Seiendheit wird gewohnlich mit Sein oder Wesen ubersetzt bei Platon kommen beide Bedeutungen vor Diskutiert wird welche Bedeutung hier vorliegt und wie wortlich die Aussage gemeint ist Wenn mit Ousia das Sein gemeint ist und die Stelle wortlich ausgelegt wird ist jenseits der Ousia im Sinne einer absoluten Transzendenz zu verstehen Dann wird hier behauptet die Idee des Guten sei dem unwandelbaren und vollkommenen Sein der rein geistigen Wirklichkeit ubergeordnet also in Bezug auf dieses vollendete Sein transzendent seinstranszendent Demnach unterscheidet sich die Idee des Guten von allen anderen Ideen prinzipiell dadurch dass sie zwar Anderem Sein verleiht aber selbst nicht dem Bereich des Seins angehort sondern diesen ubersteigt Als Ursache dieses gesamten Bereichs ist sie ontologisch oberhalb von ihm zu verorten sie ist uberseiend 33 Ist hingegen mit Ousia nur das Wesen gemeint oder wird die Stelle freier ausgelegt so kann die Idee des Guten innerhalb des Bereichs des uberzeitlichen Seins der Ideen verortet werden Demnach handelt es sich nicht um ein Ubersein sondern nur um ein besonderes Sein das sich vom Sein der anderen Ideen unterscheidet Eine Hypothese lautet die Idee des Guten transzendiere nur das Sein das sie den anderen Ideen verleiht nicht aber ihr eigenes Sein 34 Zugunsten dieser Deutung lassen sich eine Reihe von Ausserungen Platons anfuhren die zeigen dass er es zumindest aus einer bestimmten Betrachtungsperspektive fur legitim hielt das Gute in den Bereich des Seins einzuordnen Beispielsweise nannte er es das Seligste des Seienden und das Glanzendste des Seienden 35 Ideen und Prinzipien Bearbeiten Hauptartikel Ungeschriebene Lehre Zu den schwierigsten Themenbereichen der Platonforschung gehort die Prinzipienlehre Sie wird von manchen Forschern als zentraler Bestandteil der platonischen Philosophie betrachtet Die Uberlieferungslage ist ungunstig denn zum Inhalt dieser Lehre finden sich in Platons Dialogen allenfalls Andeutungen Die Prinzipienlehre kann nur aus einer indirekten Uberlieferung erschlossen werden Uber die Glaubwurdigkeit und Interpretation der Angaben in den Quellen gehen aber in der Forschung die Meinungen weit auseinander Das Spektrum reicht von der Hypothese dass die Quellen kein Vertrauen verdienen und es eine Prinzipienlehre Platons nicht gegeben hat bis zur Annahme einer abgeschlossenen Metaphysik und zu ausfuhrlichen Rekonstruktionsversuchen Nach der Auffassung von Befurwortern der Authentizitat der Prinzipienlehre hat Platon auf deren schriftliche Darlegung verzichtet weil er sie fur so anspruchsvoll hielt dass sie nicht zu schriftlicher Fixierung und vor allem nicht zur Veroffentlichung geeignet war Er war der Ansicht die Prinzipienlehre konne nur einem kompetenten Publikum begreiflich gemacht werden und der einzig sinnvolle Rahmen dafur sei mundlicher Unterricht Dieser Forschungsrichtung zufolge liegen den Quellenzeugnissen Berichte uber den mundlichen Unterricht Platons in der Akademie zugrunde Wegen der Beschrankung auf mundliche Ubermittlung wird die Prinzipienlehre auch mit Ruckgriff auf eine Formulierung des Aristoteles Platons ungeschriebene Lehre genannt 36 Inhaltlich soll es Platon darum gegangen sein das Vorhaben der Zuruckfuhrung von Vielheit auf Einheit dem die Ideenlehre diente konsequent zum Abschluss zu bringen Die vielfaltige Welt der Sinnesobjekte fuhrte er auf die Ideen zuruck die er als die Ursprunge alles sinnlich Wahrnehmbaren betrachtete Damit reduzierte er die Mannigfaltigkeit der materiellen Erscheinungswelt auf die den Einzeldingen zugrunde liegenden einfachen allgemeinen Prinzipien Allerdings weist auch Platons Ideenbereich eine unubersehbare Vielzahl von Elementen auf da jedem Begriff eine Idee entspricht Somit war die Einfuhrung der Ideen nur eine Etappe auf dem Weg von der maximalen Vielheit in der Erscheinungswelt zur grosstmoglichen Einheit Daraus ergab sich fur Platon das Bestreben die Anzahl der Ursprunge zu reduzieren und die Ideen auf wenige Grundprinzipien zuruckzufuhren In den Dialogen finden sich verschiedene Ansatze die in diese Richtung weisen die hierarchische Struktur des intelligiblen Bereichs der Vorrang der Idee des Guten die uber die anderen Ideen hinausragt und die im spaten Dialog Philebos vorgelegte Einteilung alles Seienden in vier Gattungen das Unbegrenzte die Begrenzung das aus diesen beiden Gemischte und die Ursache der Mischung 37 Mit der Suche nach einem moglichst einfachen Ursprung aller Vielfalt und Komplexitat der intelligiblen und materiellen Dinge machte sich Platon ein Anliegen der Vorsokratiker zu eigen die unterschiedliche Antworten auf die Frage nach universalen Urprinzipien gegeben hatten 38 Nach der auf den Quellenzeugnissen fussenden Rekonstruktion der Prinzipienlehre wollte Platon mit dieser Lehre die Existenz der Ideen erklaren so wie er mit der Ideenlehre die Existenz der Erscheinungswelt erklarte Dabei nahm er zwei fundamentale Prinzipien an das Eine to hen als Prinzip der Einheit und die unbegrenzte oder unbestimmte Zweiheit ahoristos dyas Die unbegrenzte Zweiheit nannte er auch das Gross und Kleine mega kai mikron Er sah in ihr das Prinzip der Verminder und Vermehrbarkeit des Zweideutigen und Unbestimmten und der Vielheit Auf die Verbindung der beiden Urprinzipien der letzten Anfangsgrunde wurde in der Prinzipienlehre die Ideenwelt zuruckgefuhrt Unklar ist das Verhaltnis der beiden Urprinzipien Sicher ist dass Platon falls er die Prinzipienlehre tatsachlich vertrat dem Einen ontologisch einen hoheren Rang zuwies als der unbegrenzten Zweiheit Klarungsbedurftig ist fur die Befurworter der Authentizitat der Prinzipienlehre der Umstand dass in diesem Modell das Eine an der Spitze der Rangordnung steht wahrend Platon im Dialog Politeia die Idee des Guten zum obersten Prinzip macht Die Einschatzung des Verhaltnisses zwischen dem Einen und dem Guten hangt mit der umstrittenen Frage der Seinstranszendenz des Guten zusammen Die Forscher die fur die Authentizitat der Prinzipienlehre eintreten sind in der Regel auch Befurworter der Seinstranszendenz des Guten Daraus ergibt sich fur die meisten von ihnen die Gleichsetzung der Idee des Guten mit dem Einen Das Gute und das Eine sind dann nur zwei synonyme Bezeichnungen fur das eine hochste Urprinzip der gesamten Wirklichkeit So haben schon die antiken Neuplatoniker Platons Lehre verstanden 39 Ideen und Sinnesobjekte Bearbeiten Einerseits sind der Ideenbereich und der sichtbare Kosmos ihrer Natur nach vollig verschieden andererseits besteht zwischen ihnen ein ontologisches Kausalitatsverhaltnis Platon versucht mit Umschreibungen und mittels einer mythischen Darstellung zu verdeutlichen wie er sich die Getrenntheit der beiden Bereiche und zugleich die Einwirkung des einen auf den anderen vorstellt Unter den sinnlich wahrnehmbaren Dingen deren Ursachen die Ideen sind sind nicht nur materielle Objekte zu verstehen sondern auch Ereignisse und Handlungen Der Gegensatz zwischen Ideen und Sinnesobjekten Bearbeiten Das Verhaltnis zwischen Ideen und Sinnesobjekten ist durch seine Einseitigkeit und durch die gegensatzliche Beschaffenheit der beiden Klassen von Entitaten gekennzeichnet Dies zeigt sich in einer Reihe von Aspekten Die Ideen verleihen den Sinnesobjekten Sein und Wesen pragen also die gesamte Existenz der Sinneswelt von den Sinnesobjekten hingegen geht keinerlei Einfluss auf den intelligiblen Bereich aus Die Ideen sind als Urbilder die erzeugenden Instanzen die Sinnesobjekte sind als Abbilder die Erzeugnisse Jedes Sinnesobjekt verdankt sein Dasein und seine artspezifische Natur dem objektiven Sein und der Eigenart der ihm zugrunde liegenden Idee Beispielsweise existieren Pferde mit ihren arttypischen Merkmalen weil es die Idee des Pferdes gibt Fur die Idee des Pferdes hingegen spielt es keine Rolle ob es auf der Erde Pferde gibt oder nicht Die Ideen stellen die eigentliche Wirklichkeit dar die Objekte der Sinneserfahrung nur eine abgeleitete Wirklichkeit Die Ideen weisen ein unveranderliches Sein auf die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstande aufgrund ihrer Veranderlichkeit und Verganglichkeit nur ein zeitabhangiges und damit defizitares Sein Die Ideen sind vollkommen die Existenzweise der sinnlich wahrnehmbaren Gegenstande ist dagegen durch Mangelhaftigkeit charakterisiert Beispielsweise hat ein Einzelding immer nur eine begrenzte relative Schonheit Es kann von etwas Schonerem ubertroffen werden oder seine Schonheit einbussen und es ist nur teilweise oder in einer bestimmten Hinsicht schon Die Idee des Schonen hingegen ist solchem Mehr oder Weniger entzogen denn das Schone als Idee ist absolut ohne Abstufung oder Einschrankung schon Jede Idee schliesst ihr Gegenteil aus Sinnesobjekte hingegen sind stets etwas und zugleich dessen Gegenteil Jedes schone Sinnesobjekt hat auch einen hasslichen Aspekt Ein heisses Einzelding ist nicht ganzlich frei von Kalte ein kaltes nicht von Hitze Mit heiss wird nur ein Uberwiegen der Hitze ausgedruckt 40 Der Zusammenhang von Ideen und Sinnesobjekten Bearbeiten Angesichts der radikalen Wesensverschiedenheit von Ideenbereich und materieller Erscheinungswelt stellte sich fur Platon die Frage wie zwischen den beiden Bereichen uberhaupt ein Zusammenhang bestehen kann Erklarungsbedurftig war wie eine Einwirkung der abgetrennt existierenden Ideen auf die physische Materie moglich ist und wie die fur den sichtbaren Kosmos charakteristische Verbindung von Geistigem und Materiellem zustande kommen kann Zur Erklarung wurde eine vermittelnde Instanz oder ein vermittelndes Prinzip benotigt Mythische Darstellung Hauptartikel Timaios und Demiurg Auf der mythischen Ebene veranschaulicht Platon die Vermittlung indem er einen Schopfergott als vermittelnde Instanz einfuhrt Im Dialog Timaios erzahlt er einen Schopfungsmythos der eine detaillierte Erklarung der Weltordnung bietet Der Demiurg Schopfergott erschafft den Kosmos nach dem Muster paradeigma der Ideen auf die er dabei blickt Darunter sind die Ideen der Elemente und aller Lebewesen und die Idee der Ewigkeit als Vorbild der Zeit Der sichtbare Kosmos in seiner Gesamtheit ist ebenso wie jeder seiner Bestandteile ein Abbild dessen was der Demiurg im Ideenbereich gesehen hat Teilhabe Hauptartikel Methexis Im Rahmen seiner philosophischen Deutung des Zusammenhangs von Ideen und Sinnesobjekten verwendet Platon den Begriff Teilhabe Methexis Damit ist gemeint dass ein Sinnesobjekt an einer Idee dadurch Anteil hat dass es mit bestimmten Einschrankungen die Natur der Idee aufweist und dadurch gewissermassen an deren Natur beteiligt ist Die Idee lasst Sinnesobjekten bestimmte Aspekte ihres eigenen Wesens zukommen soweit die begrenzte Aufnahme und Verwirklichungsfahigkeit des Materiellen dies gestattet Weil die teilhabenden Sinnesobjekte das Wesen der Idee nicht in seiner Gesamtheit besitzen sondern nur auf relativ unvollstandige unvollkommene Weise und weil sie ausserdem auch noch weitere Bestimmungen haben bedeutet die Teilhabe keine Wesensgleichheit 41 Wenn ein Sinnesobjekt an einer Idee Anteil hat ist sie in ihm anwesend Diese Anwesenheit oder Gegenwart parousia der Ideen im sichtbaren Kosmos ist aber nicht raumlich zu verstehen Jedes Ding hat an mehreren oder vielen Ideen Anteil und jede Idee lasst eine Vielzahl von Dingen an ihrem Wesen Anteil haben Dadurch kommt die Mannigfaltigkeit der Dinge zustande Der Teilhabe an den Ideen verdanken die Dinge die Gesamtheit ihrer Eigenschaften ausser der Materialitat Beispielsweise ist ein grosses Ding nur durch seine Teilhabe an der Idee der Grosse gross nicht aufgrund einer Beschaffenheit die es von sich aus hat Jedes Einzelding erhalt seine besondere Beschaffenheit durch das Zusammenwirken der verschiedenen Ideen die an seiner Gestaltung beteiligt sind und ihm die Gesamtheit seiner Merkmale Grosse Farbe usw verleihen Somit ist das Einzelding durch seine verschiedenen Teilhabebeziehungen konstituiert Es hat an so vielen Ideen teil wie es Eigenschaften hat Die jeweilige Art der Teilhabe bestimmt in welchem Masse etwas uber die besondere Eigenschaft verfugt die es von einer bestimmten Idee empfangt Wie gerecht ein Mensch ist ergibt sich aus dem Grad seiner Teilhabe an der Idee des Gerechten In manchen Fallen ist die Teilhabe eines Dings an einer Idee nicht konstant sie kann durch Veranderungen des Teilhabenden wachsen und abnehmen beginnen und enden Es gibt eine Art der Teilhabe die vom Wesen eines Dings untrennbar ist beispielsweise die Teilhabe der unsterblichen Seele am Leben und eine nur zeitweilige Teilhabe die entsteht oder wegfallt beispielsweise Teilhabe eines Korpers an Ruhe oder Bewegung Die Teilhabe einer Sache an Ideen beruht ausschliesslich darauf dass sie deren Eigenschaften rein passiv aufnimmt Beim Menschen hingegen kommt eine aktive Rolle des Teilhabenden ins Spiel Er hat an den Ideen einzelner Tugenden und Fahigkeiten Anteil weil er sich darum bemuht diese Qualitaten zu erlangen Nicht restlos alles was von einem Sinnesobjekt ausgesagt werden kann ist durch Teilhabe eines Abbilds an Ideen erklarbar die Materialitat der Einzeldinge und ihr Vorhandensein an einem bestimmten Ort muss einen anderen Grund haben Diesen zusatzlichen Faktor die dritte Gattung neben Urbild und Abbild erortert Platon im Dialog Timaios Die dritte Gattung ist das Prinzip der Materialitat und der raumlichen Positionierung Es handelt sich um ein aufnehmendes Substrat das Platon mit einer Amme und einer Mutter vergleicht 42 NachahmungIn spaten Dialogen verwendet Platon fur das Verhaltnis der Dinge zu den Ideen nicht mehr die Bezeichnung Teilhabe sondern charakterisiert es mit Begriffen die sich auf die Beziehung des Urbilds zum Abbild beziehen In den Vordergrund tritt der Aspekt der Nachahmung mimesis 43 Er deutet den normativen Charakter der Ideen an Das Werden des Verganglichen ist Nachahmung des Seins des unwandelbar Seienden Die Idee als Urbild ist das unerreichbare Vorbild ihrer Abbilder und damit der Massstab fur deren Qualitat Die Seelen der Menschen die der Mangelhaftigkeit und Unbestandigkeit der Sinneswelt ausgesetzt sind konnen im Ideenbereich die fur sie massgeblichen naturgemassen Normen finden Je besser ein Lebewesen oder sonstiges Ding einer bestimmten Art die Idee dieser Art kopiert je getreuer es sein artspezifisches Vorbild abbildet desto mehr nahert es sich seiner Bestform Durch gute Nachahmung verwirklicht es seine spezifische aretḗ Tauglichkeit Vortrefflichkeit Damit erfullt es seine Aufgabe richtig und spielt die Rolle die ihm von Natur aus zukommt Beim Menschen ist die arete die Tugendhaftigkeit die er sich aneignet indem er sich an den Ideen der Tugenden orientiert Monismus Die Gesamtwirklichkeit als EinheitDurch die Anwesenheit der Ideen in den verganglichen Dingen denen sie innewohnen durch die Teilhabe oder Nachahmung besteht zwischen Ideen und Sinnesobjekten eine Gemeinschaft koinōnia Sie kommt sprachlich darin zum Ausdruck dass die einzelnen Dinge die gleichen Benennungen tragen wie die Arten zu denen sie gehoren Das Einfache Allgemeine und Umfassende ist fur Platon stets das ontologisch Primare Auch dem Vielheitsprinzip weist er nachdrucklich einen notwendigen Einheitscharakter zu Ohne ihn konnte es nicht ein Prinzip sein und fur seine vielfaltigen Erscheinungsweisen die einheitliche Obergattung darstellen Als Einheit kann das Vielheitsprinzip weder dem Einen gleichursprunglich noch von ihm unabhangig sein daher kommt nur ein Unterordnungsverhaltnis in Betracht Wegen des Primats der Einheit ist Platons Weltbild trotz des scharfen schwer uberbruckbaren Gegensatzes zwischen Ideen und Sinnesobjekten Sein und Werden letztlich monistisch 44 Auch die Existenz zweier Urprinzipien in der Prinzipienlehre ist im Sinne einer ontologischen Rangordnung zwischen ihnen monistisch interpretierbar Die Gewichtung der monistischen und der dualistischen Aspekte von Platons Denken und ihr Verhaltnis zueinander ist allerdings in der Forschung umstritten 45 In der Forschungsliteratur wird Platons Konzept wegen der Annahme eines separaten keiner Einwirkung zuganglichen Ideenreichs oft als Zwei Welten Theorie oder Zwei Welten Modell bezeichnet Die Angemessenheit solcher Begriffe ist umstritten Es kommt darauf an ob mit Welten zwei unterschiedliche Bestandteile einer einzigen Wirklichkeit gemeint sind oder zwei abgetrennte Realitaten zwischen denen es trotz Teilhabe und Nachahmung keine erklarbare Vermittlung geben kann Platon hat in seinen Werken die Vermittlung nur umschrieben nicht erklart Daraus kann aber nicht gefolgert werden dass er das Vermittlungsproblem fur unlosbar gehalten oder die Existenz einer Vermittlung bestritten hat 46 Die ontologische Verschiedenheit des intelligiblen Bereichs und des Bereichs der Sinneswahrnehmung und damit die Berechtigung von Begriffen wie Zweiweltenlehre betonen u a Rafael Ferber Michael Erler und Giovanni Reale 47 Einem vollig anderen Ansatz folgen Philosophiehistoriker welche die Annahme es gebe bei Platon eine Zwei Welten Vorstellung auf ein Missverstandnis zuruckfuhren Als Wortfuhrer dieser Forschungsrichtung sind Paul Natorp und Theodor Ebert hervorgetreten Nach Eberts Interpretation ist die Unterscheidung von Abbild und Urbild nicht im Sinne einer ontologischen Differenz zu verstehen sondern in einem funktionalen Sinn mit Bezug auf einen Erkenntnisprozess Dieser Deutung zufolge unterscheidet Platon nicht zwischen Wirklichkeitsstufen und entsprechenden Erkenntnisstufen sondern zwischen einem Erkenntnismittel und dem mit Hilfe dieses Mittels Erkannten er geht nicht von einer Zweiteilung der Welt aus sondern von der Unteilbarkeit des Erkenntnisvermogens 48 Gegen eine dualistische Interpretation von Platons Ontologie wenden sich auch John N Findlay 49 und Christoph Quarch 50 In diesem Sinne hatte sich schon im 19 Jahrhundert Richard Lewis Nettleship geaussert 51 Ideen und Erkenntnis Bearbeiten Ideen sind nicht uber die sinnliche Wahrnehmung sondern allein durch geistige Einsicht noesis erfassbar Die dafur zustandige Instanz im Menschen ist der Nous Intellekt dessen Tatigkeit Platon als ein Schauen bezeichnet Das Schauen ist metaphorisch zu verstehen da sich die betrachteten Gegenstande jenseits der raumzeitlichen Ebene befinden Der menschliche Intellekt hat aufgrund seiner Wesensverwandtschaft mit den Ideen Zugang zu ihnen denn Ahnliches wird durch Ahnliches erkannt Ideenerkenntnis als Lebensziel Bearbeiten Fur Platon zielt alles Erkenntnisstreben auf Wirkliches Darunter versteht er das was in jeder Hinsicht immer uberall und notwendigerweise wahr ist Nur von solchen Gegebenheiten kann es fur ihn ein aus philosophischer Sicht befriedigendes Wissen geben Dieses Wissen bedarf einer Begrundung die sich ebenfalls auf den Bereich des Unveranderlichen beziehen muss 52 Da sich die Welt der Sinnesobjekte standig verandert sind in jeder Hinsicht absolut wahre Aussagen uber sie unmoglich Daher kann es eine philosophisch befriedigende Erkenntnis nur von den Ideen geben denn nur die Ideen sind einfach und immer mit sich selbst identisch Die Sinneswelt kommt wegen ihrer Wechselhaftigkeit und Widerspruchlichkeit ihres Mangels an Klarheit und Eindeutigkeit und wegen der Unzuverlassigkeit der Sinneswahrnehmung nicht als Objekt philosophischer Erkenntnis in Betracht Wer aber Erkenntnis des ontologisch vorrangigen Ideenbereichs gewonnen hat der erlangt dadurch auch die Fahigkeit das Dasein in der materiellen Erscheinungswelt zu verstehen und zu meistern Vom Verstandnis der Urbilder aus werden deren Abbilder begreiflich Wenn der Philosoph Einsicht in das schlechthin Wahre und ewig Gultige das er im Ideenbereich vorfindet gewonnen hat kann er sich in der davon abhangigen Welt des Werdens und Vergehens orientieren die Dinge korrekt benennen und sich generell richtig verhalten Mit dem Ideenwissen ausgerustet kann er sowohl die Natur erklaren als auch einen Staat weise lenken 53 Die Ideen die fur die Lebensfuhrung von zentraler Bedeutung sind sind die Ideen der Tugenden Platon bezeichnet sie als die grossten Erkenntnisobjekte megista mathḗmata Das oberste Erkenntnisziel ist die Idee des Guten sie nimmt unter den Ideen den hochsten Rang ein Die Anamnesis Theorie Bearbeiten Hauptartikel Anamnesis Mit dem Anamnesis Konzept will Platon begreiflich machen wie man von der Welt der Sinne aus zur Erkenntnis von Ideen vorstossen kann Dabei geht er von seiner Uberzeugung aus dass die Seele nicht nur unsterblich ist sondern auch praexistent das heisst dass sie sowohl vor der Entstehung des Korpers als auch nach dessen Tod existiert Nach der Seelenwanderungslehre ist sie nicht von Natur aus mit einem bestimmten Korper verbunden sondern bewohnt und beseelt nacheinander viele Korper macht also zahlreiche irdische Leben durch In der Zeit zwischen zwei irdischen Leben ist sie korperlos und halt sich in einem jenseitigen Bereich auf 54 Dort erhalt sie Gelegenheit an einem uberhimmlischen Ort 55 die Ideen zu betrachten Da sich diese Wahrnehmung auf die Ideen selbst richtet und nicht auf die ihnen nur ahnlichen Objekte der Sinnesorgane ist sie nicht mit der Unsicherheit und den Mangeln der tauschenden Sinneswahrnehmungen behaftet Vielmehr handelt es sich um eine unmittelbare und irrtumsfreie Wahrnehmung des Ideenbereichs Der Ausdruck uberhimmlischer Ort ist als Metapher fur einen transzendenten Bereich zu verstehen da die Ideen nicht raumlich sind Die auf diesem Weg erlangte Kenntnis der Ideen ist das ureigene Wissen 56 der Seele das immer in ihr erhalten bleibt aber wahrend des irdischen Lebens in der Regel verborgen ist Durch die Verbindung mit einem irdischen Korper werden die kognitiven Fahigkeiten der Seele stark beeintrachtigt und sie besitzt keinen unmittelbaren Zugang zu ihrem Ideenwissen mehr Zwar behalt sie grundsatzlich die Fahigkeit sich daran zu erinnern doch bedarf sie dazu eines Anstosses der diese Fahigkeit aktiviert und eine Suche nach dem verlorenen Wissen auslost Beispielsweise kann die Betrachtung einzelner Sinnesobjekte in der Seele Erinnerungen an die Ideen deren Abbilder diese Dinge sind hervorrufen Der Anstoss zur Anamnesis kann von Sinneseindrucken ausgehen die einer begrifflichen Deutung bedurfen oder auch von einer zum Nachforschen anregenden Unterredung Da die Natur ein einheitliches Ganzes bildet das der Seele in seiner Gesamtheit vertraut ist kann jede Beobachtung und jeder Hinweis einen solchen Anstoss geben und eine Erinnerung an eine bestimmte vergessene Einzelheit auslosen Von dieser Erinnerung aus kann der Zugang zu anderen Einzelheiten gewonnen werden Die einzige Voraussetzung dafur ist die notige Beharrlichkeit 57 Diskurs und Schau Bearbeiten Im Rahmen eines philosophischen Gesprachs vollzieht sich die Anamnesis nicht als einzelner Schritt vom Nichtwissen zum Wissen sondern als ein auf Argumente gestutzter diskursiver Erkenntnisprozess Dabei verwandelt sich eine blosse richtige Meinung in Verstehen uber welches man Rechenschaft ablegen kann Trotz des diskursiven Charakters des Prozesses verwendet Platon auch in diesem Zusammenhang gern die Metapher des Schauens Das was der Schauende vor Augen hat ist das Gewusste zu dem er in dem Erkenntnisprozess Zugang gefunden hat 58 Das schauende Subjekt ist die Seele Daher bedient sich Platon der Metapher Auge der Seele Das Auge der Seele wird durch die Dialektik die philosophische Methode der Erkenntnisgewinnung aus dem barbarischen Morast in dem es vergraben war hervorgezogen und nach oben gerichtet 59 Allerdings ist wie aus den Ausfuhrungen im Dialog Phaidon hervorgeht das durch Anamnesis ermoglichte Schauen keine direkte Wahrnehmung der Ideen sondern nur ein Zugriff auf Inhalte der Erinnerung Es ist daher von weit geringerer Qualitat als die unmittelbare intuitive Schau nach der Trennung der Seele vom Korper und nicht mit ihr zu verwechseln Die im Phaidon dargelegte Erkenntnistheorie ist pessimistisch Sie besagt dass die Bedingungen des menschlichen Daseins prinzipiell keine direkte uneingeschrankte Ideenwahrnehmung gestatten Zu einer optimistischeren Einschatzung gelangt Platon im Symposion und in der Politeia Dort erscheint eine Ideenschau schon wahrend des Aufenthalts der Seele im Korper als moglich 60 Neben der Schau die mittels eines diskursiven Prozesses herbeigefuhrt werden kann kennt Platon auch eine andere Art Schau die intuitiven und religiosen Charakter hat und sich auf einen transzendenten Bereich jenseits der Ideenwelt bezieht 61 Wovon es Ideen gibt Bearbeiten Eine Idee gibt es von jeder in der Sinneswelt vorhandenen Gruppe von Einzeldingen die denselben Namen tragen und somit eine Art bilden Demnach entspricht jedem Begriff eine Idee Erwahnt werden in Platons Dialogen unter anderem Ideen von Leblosem und von Lebewesen von Artefakten wie Bett und Tisch von Qualitaten wie Warme Kalte und Farbe von Grosse und Kleinheit von Handlungen von Bewegung und Ruhe von Abstraktem wie Identitat Ahnlichkeit und Gleichheit von Tugenden und geometrischen Figuren Obwohl die Ideen von Bett und Tisch im Dialog Politeia und die Idee des Weberschiffchens im Dialog Kratylos ausdrucklich genannt werden 62 bestreitet Aristoteles dass Platon tatsachlich Ideen von Artefakten angenommen hat 63 Im Dialog Parmenides fragt der Philosoph Parmenides den jungen Sokrates ob auch von als wertlos und verachtlich geltenden Dingen wie Haaren Schlamm und Schmutz Ideen anzunehmen seien Sokrates verneint dies Parmenides fuhrt diese Antwort auf Sokrates jugendliche Unerfahrenheit zuruck die ihn dazu verfuhrt habe sich von der gangigen Verachtung solcher Dinge beeinflussen zu lassen 64 Platon hat Ideen nicht nur von Wertlosem sondern auch von Ubeln wie dem Hasslichen und dem Ungerechten angenommen 65 Ideen von nur negativ abgrenzenden Bestimmungen wie Nichtgrieche barbaros hat er aber verworfen da es sich nicht um Artbezeichnungen handle und die Elemente solcher Mengen keine gemeinsamen Merkmale aufwiesen 66 Zahlen Bearbeiten Platon unterscheidet zwischen den mathematischen Zahlen und metaphysischen idealen eidetischen Zahlen Im Gegensatz zu mathematischen Zahlen lassen sich metaphysische keinen arithmetischen Operationen unterziehen Beispielsweise ist wenn es um ideale Zahlen geht mit der Zwei nicht die Zahl 2 sondern das Wesen der Zweiheit gemeint 67 Die idealen Zahlen stehen vermittelnd zwischen dem Einen und dem Unbegrenzten Nach der Prinzipienlehre sind sie aus den Prinzipien abzuleiten 68 Nach Angaben des Aristoteles schrieb Platon den Ideen einen zahlenhaften Charakter zu Dies ist aber nicht so zu verstehen dass Platon jede Idee auf eine bestimmte Zahl reduziert hat Er hat zwar eine enge Verbindung zwischen Ideen und idealen Zahlen angenommen doch ist diese nicht als vollige ontologische Identifikation zu deuten 69 Hinsichtlich der mathematischen Gegenstande der arithmetischen und geometrischen Entitaten behauptet Aristoteles Platon habe ihnen eine Zwischenstellung zwischen den Ideen und den Sinnesobjekten zugewiesen denn sie hatten mit den Ideen die Unveranderlichkeit gemeinsam mit den Sinnesobjekten die Vielheit 70 Ob Platon tatsachlich eine Zwischenstellung der mathematischen Entitaten angenommen hat ist in der Forschung umstritten 71 Offene Fragen BearbeitenDie Ideenlehre wirft eine Vielzahl von Fragen auf die Platon in seinen Werken offengelassen hat Manche von ihnen hat er ubergangen andere hat er erortert aber nicht geklart Die Theorie eines eigenstandigen Ideenbereichs hat schon zu seinen Lebzeiten zu einer Reihe von Schwierigkeiten und Missverstandnissen gefuhrt 72 Diese hangen insbesondere mit der Verdinglichung abstrakter Gebilde zusammen Die Verdinglichung ist das Resultat einer Denkweise die platonische Ideen wie Gehalte von Sinneswahrnehmung behandelt 73 Sie fuhrt zu Aporien Ausweglosigkeiten die Platon selbst aufgezeigt hat um die Verdinglichung als Irrweg zu erweisen Platons Kritik an Interpretationen der Ideenlehre die er fur unhaltbar hielt hat manche Forscher zur Annahme bewogen er habe in der letzten Phase seines Schaffens die Ideenlehre oder zumindest einen Teil ihres Kerngehalts wegen unlosbarer Widerspruche aufgegeben Revisionismus Hypothese Diese Auffassung ist vor allem in der englischsprachigen Forschung verbreitet Zu ihren bekanntesten Befurwortern zahlen Gilbert Ryle und Gwilym Ellis Lane Owen Die Gegenmeinung lautet er habe die Schwierigkeiten nicht fur unuberwindlich gehalten oder eine Variante der Ideenlehre gefunden die den Aporien entgeht Zu den entschiedenen Vertretern dieser Position gehort Harold Cherniss 74 Die Ideenfreunde und die Erkennbarkeit der Ideen Bearbeiten In Platons Dialog Sophistes 75 wird eine Auseinandersetzung mit nicht namentlich genannten Ideenfreunden eidōn philoi gefuhrt Eine Autoritatsperson der Fremde aus Elea berichtet von einem Gigantenkampf zwischen zwei Richtungen den Materialisten die alles aus dem Himmel und dem Unsichtbaren auf die Erde herunterziehen und nur Korperliches fur seiend halten und den Ideenfreunden die sich gegen den Materialismus von oben herab aus dem Unsichtbaren verteidigen und nur dem Unkorperlichen rein Geistigen den Ideen wahres Sein zubilligen Der Fremde setzt sich kritisch mit beiden Positionen auseinander Die Frage wer die Ideenfreunde sind ist seit langem umstritten Die Hypothese dass es sich um Megariker handelt wird in der neueren Forschung nicht mehr vertreten Diskutiert werden noch drei Moglichkeiten dass es italische Pythagoreer sind dass es Schuler Platons sind die fur eine von ihm missbilligte Variante der Ideenlehre eintreten dass Platon sich selbst meint also Selbstkritik ubt und eine fruher von ihm vertretene Fassung der Ideenlehre verwirft Die Befurworter dieser Interpretation machen geltend dass das den Ideenfreunden zugeschriebene Konzept auffallig mit der Position die Platon in manchen Dialogen wie etwa dem Phaidon vertreten hat ubereinstimmt Die Deutung dass Platon sich selbst meint passt allerdings nicht zu seinen Angaben uber den Gigantenkampf 76 Die Ideenfreunde betonen eine strikte Trennung von Sein und Werden und lehnen es ab dem Veranderlichen ein Sein zuzuschreiben Sie bestreiten die Moglichkeit von Leben und Bewegung im Bereich des wahrhaft Seienden Ihre Variante der Lehre von der Abgetrenntheit der Ideenwelt ist so radikal dass sie in einen Widerspruch geraten wenn sie die Erkennbarkeit der Ideen behaupten Diesem Konzept isolationistische Ideenlehre halt der Fremde aus Elea seine gemassigte Position entgegen der zufolge die Bewegung ebenso wie die Ruhe dem Seienden nicht abgesprochen werden kann und dem rein geistigen Bereich Leben zukommt 77 Die Kritik des Fremden an der Position der Ideenfreunde spricht ein Problem an mit dem sich Platon auch im Dialog Parmenides auseinandersetzt Die Problematik der Trennung von Ideenbereich und Sinneswelt die in der Ontologie das Vermittlungsproblem aufwirft wirkt sich auch auf die Erkenntnistheorie aus Im Parmenides wird die Frage erortert ob die Ideen nicht wegen ihrer Abgetrenntheit prinzipiell unerkennbar sind Damit ware die platonische Philosophie gescheitert und jegliche Wissenschaft im Sinne von Platons Wissenschaftsverstandnis unmoglich 78 Die Selbstpradikation Bearbeiten Beim Versuch den Zusammenhang zwischen den Ideen und den Dingen der Sinneswelt zu erklaren stiess Platon auf weitere Probleme die er im Parmenides erortert oder zumindest angedeutet hat Dazu gehort die Frage ob ein Sinnesobjekt an einer Idee als ganzer oder nur an einem Teil von ihr teilhat beide Annahmen scheinen zu unannehmbaren Konsequenzen zu fuhren 79 Das schwierigste Problem ist die Frage der Teilhabe einer Idee an sich selbst Selbstpradikation Die Selbstpradikation beispielsweise die Aussage Die Idee der Schonheit ist selbst schon fuhrt zu Einwanden gegen die Ideenlehre die als die beiden Argumente des dritten Menschen bekannt sind Third Man Argument TMA Die Bezeichnung dritter Mensch tritos anthrōpos ist erst bei Aristoteles bezeugt 80 der Gedankengang wird aber schon in Platons Parmenides dargelegt und erortert 81 Den Ausgangspunkt des ersten Arguments bildet die Annahme dass alle Elemente einer Klasse beispielsweise alle Menschen als Elemente der Klasse Mensch das was sie sind durch Teilhabe an der Idee dieser Klasse sind Wenn es eine Idee Mensch gibt die getrennt von den einzelnen Menschen existiert und ihnen die Eigenschaft verleiht Mensch zu sein stellt sich die Frage ob diese Idee die Eigenschaft die sie verleiht selbst ebenfalls aufweist Es wird also gefragt ob die Idee des Menschen zur Klasse der Menschen gehort oder ob die Idee des Schonen selbst schon ist Wird diese Frage verneint so wird die Idee von sich selbst ausgeschlossen Wird sie bejaht so gilt fur die Idee des Menschen ebenso wie fur die ubrigen Elemente dieser Klasse dass eine Idee erforderlich ist die ihr die Eigenschaft verleiht Mensch zu sein Diese Idee ware der dritte Mensch der zum Menschen als Individuum und zum Menschen als Idee hinzukame Fur den dritten Menschen ware dann aus dem gleichen Grund eine weitere Idee erforderlich usw Damit ware ein infiniter Regress eingetreten Es gabe nicht nur eine Idee des Menschen sondern deren unendlich viele 82 Betrachtet man die Idee als Urbild und die Sinnesobjekte als dessen Abbilder so stellt sich ein Problem desselben Typs Dies ist das zweite Argument des dritten Menschen Zwischen Urbild und Abbild besteht eine Ahnlichkeitsbeziehung Zwei Dinge sind ahnlich weil sie in etwas das ihnen gemeinsam ist und sie verbindet ubereinstimmen Sie sind also ahnlich in Bezug auf etwas das mit keinem von beiden identisch ist Somit muss auch die Ahnlichkeit zwischen Urbild und Abbild auf etwas beruhen das von ihnen verschieden ist einem ihnen gemeinsamen Urbild Wiederum tritt der infinite Regress ein Im Parmenides wird das Problem des dritten Menschen nicht gelost Ob Platon eine Losung gefunden hat und ob er gegebenenfalls an der Selbstpradikation festgehalten hat ist unbekannt Alle in der Forschungsliteratur erorterten Losungsvorschlage haben Starken und Schwachen keiner befriedigt ganzlich 83 Eine von Gregory Vlastos vorgeschlagene Losungsmoglichkeit ist als Paulinische Pradikation bekannt Sie nimmt auf eine Stelle im Ersten Korintherbrief des Apostels Paulus Bezug wo festgestellt wird Die Liebe ist langmutig Grammatisch ist das eine Aussage uber die Liebe inhaltlich aber uber Personen die lieben Es ist also zwischen der syntaktischen und der logischen Form der Aussage zu unterscheiden ein syntaktisch selbstpradikativer Satz ist nicht notwendigerweise ein echter selbstpradikativer Satz Demnach ware auch der Satz Die Schonheit ist schon nicht selbstpradikativ er wurde nur besagen dass alle schonen Dinge schon sind 84 Einen anderen Ansatz wahlt Peter T Geach Er schlagt vor Ideen weder als Eigenschaften noch als Begriffe zu betrachten sondern als Standards Beurteilungsmassstabe Als solche seien sie Gegenstande einer besonderen Art von denen selbstpradikative Aussagen ohne absurde Konsequenzen moglich seien 85 Eine weitere u a von Richard S Bluck und Gail Fine befurwortete Moglichkeit ist dass das F Sein der Idee von F einen anderen Grund hat als das F Sein der Einzeldinge die F sind weil sie an einer Idee teilhaben die von ihnen verschieden ist Bei dieser Hypothese handelt es sich um eine Einschrankung der Gultigkeit der von Vlastos formulierten Nichtidentitatsannahme der zufolge etwas nur F sein kann wenn es an einer Idee von F teilhat mit der es nicht identisch ist Ob Platon eine solche Einschrankung erwogen hat ist unbekannt 86 Knut Eming meint die Selbstpradikation trete nur scheinbar auf Der Eindruck der Selbstpradikation entstehe weil das in den betreffenden Satzen Gemeinte in einer naturlichen nichtformalen Sprache nicht adaquat ausgedruckt werden konne Die Sprache selbst fuhre eine Verdinglichung herbei die aber nicht in der Natur der Sache liege Platons Ideendenken stehe dem naturlichen Sprechen und Denken sowohl seiner Zeitgenossen als auch heutiger Leser entgegen 87 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten In der Antike hielten die weitaus meisten Platoniker an der Ideenlehre fest In den anderen Philosophenschulen fand sie aber keinen Anklang Insbesondere die eingehende Kritik des Aristoteles fand viel Beachtung Manche Kritiker wiesen auf das Problem der Selbstpradikation hin andere machten die mangelnde Beweisbarkeit der Ideenlehre zum Ansatzpunkt ihrer teils spottischen Angriffe 88 Meinungen in Platons Akademie Bearbeiten Platons Schuler und Nachfolger als Leiter Scholarch der Akademie Speusippos wandte sich vollig von der Ideenlehre ab Er verwarf die Vorstellung eines eigenstandigen Seins der Ideen An die Stelle der Ideen setzte er die Zahlen und die geometrischen Figuren Ihnen wies er eine selbstandige unabhangige metaphysische Existenz als hochste Seinsstufe unmittelbar nach dem Einen zu Er betrachtete sie als vom menschlichen Geist unmittelbar erfassbare Realitaten deren Erkenntnis den Ausgangspunkt aller sonstigen Erkenntnisse bilde 89 Xenokrates der Nachfolger des Speusippos hielt am Ideenkonzept fest griff aber auch Gedankengut des Speusippos auf Er ging von einer zahlenmassig strukturierten Gesamtheit der Ideen aus und schrieb ihnen zahlenhaften Charakter zu Nach seiner Lehre muss die Zahlenhaftigkeit der Ideenhaftigkeit ontologisch vorausgehen da die Ideen eine Vielheit bilden was nur durch ihre Teilhabe an den Zahlen moglich ist Nur fur die Naturdinge nahm Xenokrates Ideen an Ideen von Artefakten schloss er aus da Produkte des Menschen im Gegensatz zu Naturdingen nicht immer vorhanden sind 90 Der Art gab er gegenuber der Gattung ontologische Prioritat Demnach steht etwa die Art Hund uber der Gattung Tier Die Art kann ohne die Gattung bestehen die Gattung hingegen entfallt wenn die Arten entfallen Damit kehrte Xenokrates die von Platon angenommene hierarchische Ordnung im Ideenreich um Dieser Schritt ist in der Forschung als eine Art kopernikanische Revolution im Platonismus bezeichnet worden 91 Der Mathematiker und Philosoph Eudoxos von Knidos der moglicherweise zeitweilig der Akademie angehorte vertrat ein Ideenkonzept das demjenigen Platons fundamental widersprach Er versuchte das Teilhabeproblem mit einer Mischungslehre zu losen indem er annahm die Ideen seien den Sinnesobjekten beigemischt Aristoteles verglich dies mit der Beimischung einer Farbe zum von ihr Gefarbten Anscheinend ging Eudoxos im Gegensatz zu Platon von einer raumlichen Anwesenheit der Ideen in den Dingen aus hielt aber zugleich an der platonischen Lehre von der Unkorperlichkeit Unwandelbarkeit Urbildlichkeit Einfachheit und separaten Existenz der Ideen fest Gegen diese Variante der Ideenlehre erhob Aristoteles den Vorwurf der Widerspruchlichkeit Der Peripatetiker Alexander von Aphrodisias uberliefert peripatetische angeblich von Aristoteles stammende Argumente zur Widerlegung der Ideenlehre des Eudoxos 92 Die peripatetische Kritik Bearbeiten nbsp Aristoteles Buste im Palazzo Altemps Rom Hauptartikel Chorismos Aristoteles der Grunder der peripatetischen Schule setzte sich intensiv mit den verschiedenen in Platons Akademie diskutierten Varianten der Ideentheorie auseinander und versuchte sie zu widerlegen Er formulierte seine Kritik hauptsachlich in seinen heute verlorenen Schriften Uber die Ideen 93 und Uber die Philosophie 94 sowie in seiner Metaphysik In seiner Nikomachischen Ethik kritisierte er die Annahme einer Idee des Guten und ging auch auf Einwande gegen seine Argumentation ein 95 Aristoteles hielt die Beweisfuhrungen fur die Existenz der Ideen fur nicht uberzeugend Insbesondere machte er geltend die Ideenlehre konne ihren Zweck eine Erklarung fur die Existenz der Sinnesobjekte zu bieten nicht erfullen Im Platonismus bestehe eine ontologische Kluft zwischen Ideenwelt und Sinneswelt Diese sei mit der Behauptung die Sinneswelt sei ein Erzeugnis der Ideenwelt unvereinbar denn es gebe nichts was die Kluft uberbrucken und die angenommene Einwirkung der Ideen auf die Sinneswelt erklaren konnte Chorismos Argument Zwischen den beiden Bereichen konne kein Zusammenhang bestehen da eine vermittelnde Instanz fehle Platon habe die Ideen nur als Formursachen der Sinnesobjekte konzipiert und habe es versaumt eine Wirkursache oder Zweckursache anzugeben 96 Ausserdem hielt Aristoteles die fur die platonische Ideenlehre fatale Verdinglichung der eigenstandig existierenden Ideen fur unausweichlich Er meinte die scheinbar allgemeinen Ideen konnten als separate Entitaten nichts Allgemeines sein sondern nur eine besondere Art von Einzeldingen Die Vorstellung einer abgetrennten Ideenwelt fuhre nur zu einer hypothetischen Verdoppelung der Welt die zum Verstandnis der Wirklichkeit nichts beitrage und daher unnotig sei 97 Die Platoniker begingen Kategorienfehler denn sie hatten nicht gesehen dass substantivierte Abstrakta wie das Weisse keine ousiai Substanzen sondern Qualitaten seien und sie hatten den Unterschied zwischen ersten und zweiten ousiai nicht beachtet 98 Uberdies seien separat existierende Ideen als Einzeldinge einzeln und nicht allgemein Daher seien sie undefinierbar denn nur Allgemeines konne definiert werden und damit auch unerkennbar 99 Aus der Annahme dass Ideen und Einzeldinge ahnlich sind folge nicht dass die Ideen die Urbilder der Einzeldinge sein mussen und diese ihnen nachgebildet sind 100 Wenn die Ideen ursachlich waren mussten sie immer kontinuierlich erzeugen da das Teilhabefahige immer bestehe das Entstehen sei aber diskontinuierlich 101 Die Vorstellung der Teilhabe sei nicht durchdacht es handle sich nicht um eine philosophische Erklarung sondern nur um ein leeres Wort eine poetische Metapher deren Bedeutung Platon nicht untersucht habe 102 Platons Darlegung seiner Theorie der idealen Zahlen sei unzulanglich er habe Probleme dieser Theorie nicht erkannt 103 Der kaiserzeitliche Aristoteliker Alexander von Aphrodisias tragt in seinem Kommentar zur Metaphysik des Aristoteles eine Reihe von peripatetischen Argumenten gegen die Ideenlehre vor Beispielsweise wendet er gegen die Idee des Gleichen ein sie konne keine einheitliche Idee sein vielmehr musste es mehrere Ideen des Gleichen geben denn das ideale Gleiche musste einem anderen idealen Gleichen gleich sein um uberhaupt gleich sein zu konnen 104 Mittelplatonismus Bearbeiten Bei den Mittelplatonikern stand die Kosmologie im Mittelpunkt des Interesses Die Philosophen betrachteten die Ideenkonzeption vorwiegend unter kosmologischem Gesichtspunkt und verbanden sie mit ihren Vorstellungen vom gottlichen Walten im Kosmos Sie unterschieden zwischen der hochsten absolut transzendenten Gottheit die in keiner direkten Beziehung zur sinnlich wahrnehmbaren Welt steht und dem ihr untergeordneten Schopfergott dem Demiurgen Der Schopfergott galt als Wirkursache der Sinnesobjekte in den Ideen sah man die paradigmatische urbildliche Ursache in der Materie die Stoffursache Dies wird in der Forschung als die mittelplatonische Drei Prinzipien Lehre bezeichnet 105 Trotz ihrer Einbettung in umfassende komplexe kosmologische und theologische Konzepte verlor die Ideenlehre bei den Mittelplatonikern nicht an Bedeutung Sie galt als zentraler Bestandteil des Platonismus und wurde gegen die Kritik aus anderen Philosophenschulen verteidigt 106 Die Frage wo die Ideen sind und wie ihr Verhaltnis zur Gottheit ist wurde unterschiedlich beantwortet Ob sie im gottlichen Nous oder ausserhalb von ihm zu verorten sind daruber gingen die Meinungen auseinander Meist betrachtete man sie als Gedanken des absolut transzendenten Gottes oder des Schopfergottes Dabei standen die Mittelplatoniker unter dem Einfluss der Theologie des Aristoteles der zufolge Gott sich selbst denkt und dies seine einzige Tatigkeit ist Es gab aber auch die Ansicht dass den Ideen eine eigenstandige Existenz unabhangig vom gottlichen Intellekt zukomme 107 Die Problematik der Vermittlung zwischen rein Geistigem und Materiellem gab Anlass zur Unterscheidung zwischen transzendenten Ideen als gottlichen Gedanken und immanenten Ideen in der Sinneswelt die zwischen den transzendenten Ideen und dem materiellen Bereich vermitteln Der Mittelplatoniker Alkinoos gab in seinem einflussreichen Lehrbuch Didaskalikos eine Definition der Idee Die Idee ist im Hinblick auf Gott sein Denken im Hinblick auf uns erster Gegenstand des Denkens im Hinblick auf die Materie Mass im Hinblick auf den sinnlich wahrnehmbaren Kosmos Muster im Hinblick auf sich selbst betrachtet Ousia 108 Ferner geht aus den Angaben des Alkinoos der vermutlich im 2 Jahrhundert lebte hervor dass die Mittelplatoniker mehrheitlich der Meinung waren es gebe nur von Naturgemassem Ideen Ideen von Artefakten von Naturwidrigem wie Krankheiten von einzelnen Individuen von Wertlosem wie Schmutz und von Relationen wie grosser wurden als unmoglich betrachtet da die Ideen als vollkommen und gottlich galten 109 Der stark vom Platonismus beeinflusste judische Denker Philon von Alexandria schloss sich dem mittelplatonischen Modell an Er identifizierte den Ideenkosmos der das erste Abbild Gottes sei mit Gottes Vernunft dem gottlichen Logos Der Logos sei die gedachte Welt nach deren hochst gottahnlichem Vorbild Gott die sichtbare Welt geschaffen habe So erhalten die Ideen bei Philon die Rolle der vermittelnden Instanz zwischen dem transzendenten Gott und der geschaffenen Welt 110 Neuplatonismus Bearbeiten Plotin der Begrunder des Neuplatonismus und die spateren Neuplatoniker die sein ontologisches Modell ausbauten nahmen eine dreiteilige Grundstruktur der geistigen Welt mit drei hierarchisch geordneten Prinzipien an Zuoberst steht das absolut transzendente Eine darunter der uberindividuelle Geist oder Intellekt Nous gefolgt vom seelischen Bereich Der Nous ist nach der neuplatonischen Lehre die Welt des reinen Denkens Er denkt ausschliesslich sich selbst das heisst seine Inhalte die Objekte des reinen Denkens in ihrer Gesamtheit Der Nous besteht aus nichts anderem als der Gesamtheit der platonischen Ideen und ist deren einziger ontologischer Ort Diese Position ist in dem beruhmten Lehrsatz Die Ideen existieren nur innerhalb des Nous ausgedruckt der den Kern von Plotins Ideenlehre zusammenfasst Die Ideen sind aber nicht Teile des Nous in Analogie zu einem aus Teilen zusammengesetzten raumlichen Objekt sondern jede einzelne Idee ist der Nous als Einzelnes das heisst sie enthalt den ganzen Nous und damit alle anderen Ideen in sich Das bedeutet dass alle Ideen sich wechselseitig durchdringen sie sind ungetrennt doch ohne dabei ihre jeweilige Eigentumlichkeit einzubussen 111 Im nachplotinischen Neuplatonismus wurde wie schon im Mittelplatonismus zwischen den transzendenten Ideen und den Ideen als immanenten Formen der Sinnesobjekte unterschieden Da eine Teilhabe materieller Objekte an den transzendenten Ideen als unmoglich galt wurde die Teilhabe der Sinnesdinge an den Ideen auf die immanenten Formen bezogen 112 Die Philosophen der von Iamblichos begrundeten Richtung des spatantiken Neuplatonismus meinten es gebe keine Ideen von Artefakten Naturwidrigem Ubeln und Individuen 113 Die Menge der Ideen galt gewohnlich als endlich Eine Minderheitsposition vertrat Amelios Gentilianos ein Schuler Plotins der ihre Anzahl fur unendlich hielt 114 womit er das Prinzip der numerischen Unendlichkeit in der intelligiblen Welt zuliess Der Neuplatoniker Syrianos um 437 setzte sich grundlich mit der Kritik des Aristoteles an der Ideenlehre auseinander Er versuchte sie zu widerlegen indem er sie in zehn Argumente aufgliederte und auf diese einzeln einging 115 Erst im 6 Jahrhundert bei Simplikios und dem christlichen Philosophen Johannes Philoponos ist eine terminologische Kennzeichnung der platonischen Ideen durch Zuweisung an ihren Urheber im Sinne des heutigen Sprachgebrauchs bezeugt Platons Ideen Ideen nach Platon 116 Kirchenvater Bearbeiten In der christlichen Literatur wurde die Ideenlehre bis um die Wende vom 2 zum 3 Jahrhundert gewohnlich abgelehnt ubergangen verspottet oder zumindest distanziert betrachtet Dann setzte ein Umdenken ein es begannen Versuche ein Ideenkonzept in das christliche Weltbild zu integrieren Den Anfang machte Clemens von Alexandria Anstosse gab das Modell das Philon von Alexandria entwickelt hatte 117 Fur die antiken Kirchenvater welche eine Form der Ideenlehre akzeptierten stand es fest dass die Ideen nicht unabhangig von Gott existierten sondern seine Erzeugnisse seien Man nahm an dass er sie vor der sichtbaren Welt in seinem Denken hervorgebracht habe oder dass sie zeitunabhangig im gottlichen Geist vorhanden seien Unter den christlichen Befurwortern der Ideenlehre war die Vorstellung verbreitet es handle sich nicht um eine Entdeckung Platons Die Lehre sei zwar nicht dem Namen aber der Sache nach schon vor dem griechischen Philosophen bekannt gewesen Der ursprungliche Verkunder der im Platonismus enthaltenen Wahrheit sei Moses gewesen dem Platon sein Wissen verdankt habe Anklang fand in christlichen Kreisen der platonische Gedanke eine Erkenntnis der Ideen sei moglich setze aber eine Reinigung der Seele und deren Abkehr von der Sinneswelt voraus 118 Der Kirchenvater Augustinus entwickelte eine christliche Ideenlehre wobei er die Grundzuge des platonischen Konzepts einschliesslich des Teilhabegedankens ubernahm Er meinte die Ideen seien die jenseits von Raum und Zeit existierenden Grunde rationes der Dinge Alles Entstehende und Vergehende sei nach ihrem Muster gestaltet und erhalte von ihnen die Gesamtheit seiner Merkmale Ihr Ort sei die gottliche Vernunft divina intelligentia 119 Mit dieser Verortung der Ideen ubernahm Augustinus ein mittelplatonisches Modell das er christlich umdeutete indem er es mit der Trinitatslehre verband Die gottliche Vernunft in der die Ideen enthalten seien identifizierte er als das fleischgewordene Wort Gottes Jesus Christus Das Wort Gottes sei die nicht geformte Form aller geformten Einzeldinge Zugleich sei es auch eine Aussage Gottes uber sich selbst In seinem Wort und damit auch in den Ideen erkenne Gott sich selbst 120 Auch die menschliche Erkenntnis fasste Augustinus als Erkenntnis der Ideen auf Auf der Ideenerkenntnis beruhe das Wissen ohne sie konne man keine Weisheit erlangen 121 Moglich sei die menschliche Ideenerkenntnis durch Teilhabe participatio am Wort Gottes Die unwandelbaren Wahrheiten zu denen der Mensch dadurch Zugang erhalte seien in ihm selbst angelegt und nicht aus Sinneswahrnehmung abgeleitet Die Sinneswahrnehmung weise ihn nur auf das in ihm bereits latent vorhandene Wissen hin so dass er sich dessen bewusst werde 122 Mittelalter Bearbeiten Hauptartikel Universalienproblem Im Mittelalter erfolgte die Rezeption der platonischen Ideenlehre vorwiegend uber spatantike Schriftsteller deren Ideenkonzepte mittel und neuplatonisch gepragt waren Die Einordnung der Ideen in systematische Darstellungen philosophisch theologischer Modelle setzte in grosserem Umfang erst im 13 Jahrhundert ein Grundlagen der Rezeption Bearbeiten Unter den spatantiken Autoren denen die lateinischsprachigen mittelalterlichen Gelehrten ihre Kenntnisse von der platonischen Ideenlehre verdankten waren Augustinus Calcidius und Boethius die einflussreichsten Augustinus schuf Voraussetzungen dafur dass der Begriff Idee im Rahmen der Rezeption der platonischen Ontologie von den mittelalterlichen Denkern aufgegriffen wurde und dass diesem Begriff eine starke inhaltliche und terminologische Wirkung beschieden war Calcidius der Platons Timaios teilweise ins Lateinische ubersetzte und einen Kommentar zu diesem Dialog verfasste verschaffte damit der mittelalterlichen Nachwelt den direkten Zugang zu einer wichtigen Quelle Boethius thematisierte die Ideenlehre in seinen Schriften Der Trost der Philosophie und Wie die Trinitat ein Gott und nicht drei Gotter ist kurz Uber die Trinitat Ausserdem ubersetzte er die Isagoge des Neuplatonikers Porphyrios eine Einfuhrung in die aristotelische Logik ins Lateinische Das Vorwort zur Isagoge enthalt die drei Fragen die im Mittelalter zum Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen uber die Ideenlehre wurden Ob Arten und Gattungen als eigenstandige Realitat oder nur als Produkte des Denkens existieren ob gegebenenfalls ihre eigenstandige Existenz als korperlich oder als unkorperlich aufzufassen ist und ob sie an die Objekte der Sinneswahrnehmung gebunden sind oder unabhangig von ihnen existieren 123 Eine nachhaltige Wirkung erzielte im Mittelalter vor allem die aus dem antiken Platonismus stammende Bestimmung der Ideen als uberzeitliche Urbilder Formen die im Geist Gottes vorhanden sind und nach deren Muster er die Sinnesobjekte erschafft Eriugena Bearbeiten nbsp Darstellung Eriugenas in der Handschrift Paris Bibliotheque Nationale Lat 6734Im 9 Jahrhundert orientierte sich der irische stark vom Neuplatonismus beeinflusste Philosoph Eriugena an Vorstellungen des spatantiken Theologen Pseudo Dionysius Areopagita eines wichtigen Vermittlers neuplatonischen Gedankenguts Pseudo Dionysius stand im Mittelalter in hochstem Ansehen da man ihn fur einen direkten Schuler des Apostels Paulus hielt An die Lehren des Pseudo Dionysius anknupfend gelangte Eriugena zu seiner Ideenkonzeption in der die Ideen die Funktion von Anfangsgrunden primordiales causae haben Er unterschied zwischen Gott als der schaffenden und selbst unerschaffenen Natur den Ideen als der schaffenden und erschaffenen Natur und den Sinnesobjekten als der erschaffenen und nicht erschaffenden Natur Nach Eriugenas Lehre hat Gott die Ideen geschaffen damit sie ihrerseits als Anfangsgrunde das schaffen was unter ihnen ist sowohl die geistigen und himmlischen Wesen als auch die ganze sinnlich wahrnehmbare Welt Damit wird den Ideen die Vermittlung zwischen Gott und der gesamten Schopfung zugewiesen Da Eriugena die Ideen fur ewig hielt fasste er ihre Erschaffung nicht als zeitlichen Vorgang auf sondern meinte mit dieser Begrifflichkeit nur dass sie ihr Sein nicht aus sich sondern aus Gott hatten Er hielt nur die Existenz und Bedeutung der Ideen nicht aber ihr Sein an sich fur erkennbar Die kunftige Erlosung deutete er als Ruckkehr alles Geschaffenen in seine Anfangsgrunde und uber sie in Gott 124 Hochmittelalter Bearbeiten Im Hochmittelalter rezipierte die unter der Bezeichnung Schule von Chartres bekannte Philosophengruppe Platons Timaios intensiv Fur diese Gelehrten war der Timaios der Grundlagentext fur das philosophische Verstandnis des kosmologischen Themenbereichs Vermutlich ging schon Bernhard von Chartres nach 1124 der bei der Entstehung der Schule von Chartres eine Schlusselrolle spielte in der Schopfungslehre und Kosmologie von einer Dreiheit Gott Ideen Materie aus als deren Urheber Platon galt Bernhard fuhrte in den mittelalterlichen Platonismus das Konzept der Entstehungsformen formae nativae ein So bezeichnete er Formen die er als aktiv vermittelndes Prinzip zwischen der Ideenwelt und der Materie betrachtete Nach seiner Lehre sind die Entstehungsformen Abbilder der unwandelbaren Ideen Die ewigen Ideen konnen prinzipiell keine Verbindung mit der Materie eingehen sondern wirken nur indirekt uber die materietauglichen Entstehungsformen auf sie ein Im Unterschied zu den Ideen sind die Entstehungsformen veranderlich Indem sie von der Materie aufgenommen werden ermoglichen sie die Entstehung aller konkreten Einzeldinge und verleihen diesen die artspezifischen Eigenschaften Mit dieser Lehre griff Bernhard die Unterscheidung antiker Neuplatoniker zwischen den transzendenten Ideen und den Ideen als immanenten Formen der Sinnesobjekte auf 125 An Bernhards Platonismus knupften die Denker seiner Schule an Johannes von Salisbury nannte die Entstehungsformen hinzutretende Formen advenientes formae da sie zur Materie hinzutreten Wilhelm von Conches lehrte Gott habe die Welt nach einem Muster der urbildlichen Welt mundis archetypus geschaffen Dieses Muster bezeichnete Wilhelm als Zusammenfassung der Ideen collectio idearum und setzte es mit dem gottlichen Geist gleich Thierry von Chartres verstand unter Ideen die Naturen der Dinge wie sie an sich sind 126 Wilhelm von Auvergne nahm zwar eine urbildliche Welt an verwarf aber die Ansicht die Wahrheit hinsichtlich der Sinnesobjekte sei dort und nicht in den Abbildern zu finden und daher sei die Sinneswelt eine Scheinwelt Er meinte das irdische Feuer und nicht die Idee des Feuers sei das wahre Feuer Dafur fuhrte er eine Reihe von Argumenten an darunter die Uberlegung dass Eigenschaften wie Raumlichkeit die in der urbildlichen Welt fehlen zur Wahrheit der Sinnesobjekte gehoren 127 Spatmittelalter Bearbeiten Im 13 Jahrhundert intensivierte sich die Auseinandersetzung der Gelehrten mit der Ideenlehre Einen wichtigen Anstoss dazu bot die Kritik des Aristoteles die mit der in dieser Zeit verstarkten Aristoteles Rezeption ins Blickfeld ruckte Einer weiterhin auf den Vorstellungen des Augustinus fussenden Richtung deren namhaftester Vertreter der Franziskaner Bonaventura 1274 war standen im Spatmittelalter zunehmend erstarkende Stromungen gegenuber die sich den Grundannahmen des Platonismus mehr oder weniger radikal widersetzten Als fuhrender Vertreter des spatmittelalterlichen Aristotelismus nahm Thomas von Aquin 1274 zwar Ideen als Schopfungsprinzipien im Geist des Schopfergottes an zog aber eine eigene Ursachlichkeit der Ideen im Schopfungsprozess nicht in Betracht Vielmehr meinte er die Ideen konnten ihre Funktion als Formursachen der erschaffenen Dinge nur aufgrund von Willensakten Gottes ausuben der Wille Gottes sei stets als Wirkursache erforderlich Thomas stimmte der Kritik des Aristoteles an Platons Konzept zu und lehnte insbesondere eine Teilhabe des Erschaffenen an den gottlichen Ideen ab Er verwarf Platons Lehre von den abgetrennten durch sich selbst seienden Ideen 128 wobei er sich auf Aristoteles berief 129 Die Annahme der Existenz und der Vielzahl der Ideen hielt er aber fur notwendig Thomas von Aquin lehrte dass es Ideen nicht nur von Arten sondern auch von Individuen gebe Diese Uberzeugung herrschte auch in der von Johannes Duns Scotus 1308 begrundeten Richtung dem Scotismus Einen volligen Bruch mit der platonischen Tradition vollzogen die zeichentheoretischen Nominalisten oder Konzeptualisten Sie bekampften im Universalienstreit den Begriffsrealismus Universalienrealismus auch kurz Realismus genannt die Lehre von der Realitat der Universalien Allgemeinbegriffe Begriffsrealisten waren nicht nur die Vertreter der herkommlichen platonisch augustinischen Denkweise sondern auch die aristotelisch denkenden Thomisten Anhanger der Lehre des Thomas von Aquin sowie die Scotisten Sie alle stimmten in der Annahme uberein dass die Allgemeinbegriffe etwas objektiv real Existierendes bezeichnen sei es im platonischen Sinn von ontologischen Entitaten oder im aristotelischen Sinn von Formen als Gegebenheiten in den Sinnesobjekten Diesen Positionen stand die Auffassung der Nominalisten oder Konzeptualisten entgegen Deren Lehre zufolge sind die Allgemeinbegriffe nur Namen nomina das heisst Zeichen die der menschliche Verstand fur seine Tatigkeit benotigt Demnach hat das Allgemeine eine subjektive rein mentale Realitat im Denken und nur dort Eine ontologische Relevanz kommt ihm nicht zu Wilhelm von Ockham der Wortfuhrer des zeichentheoretischen Nominalismus im 14 Jahrhundert sprach den Ideen auch im Geist Gottes eine eigene Realitat ab Fur ihn bezeichnete der Ausdruck Idee keine aussermentale Gegebenheit sondern bezog sich ausschliesslich auf die Tatsache des Erkanntseins eines bestimmten Erkenntnisobjekts 130 Islamische Welt Bearbeiten Bei arabisch schreibenden mittelalterlichen Gelehrten waren die platonischen Ideen als ṣuwar aflaṭuniyya platonische Formen oder muthul aflaṭuniyya platonische Urbilder bekannt Ab der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts ist die Bezeichnung ṣuwar aflaṭuniyya bezeugt der Ausdruck muthul aflaṭuniyya wurde moglicherweise im 11 Jahrhundert von ibn Sina gepragt Dies ist der einzige Fall mittelalterlicher arabischer Begriffsbildung zur Bezeichnung eines philosophischen Konzepts mit Bezugnahme auf dessen antiken Urheber 131 Die arabisch schreibenden Gelehrten die sich mit der Ideenproblematik befassten hatten anscheinend keinen Zugang zu vollstandigen Ubersetzungen platonischer Dialoge Sie bezogen ihre Kenntnisse aus neuplatonischer Literatur aus der Metaphysik des Aristoteles und aus doxographischen Berichten Der einflussreiche Philosoph al Farabi der in der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts tatig war schwankte zwischen der aristotelischen Ablehnung transzendenter Formen und der neuplatonischen Ontologie In den Rasa il ikhwan aṣ ṣafa einem enzyklopadischen Werk des 10 Jahrhunderts wird eine Variante der Ideenlehre vertreten in der leuchtenden spirituellen Formen die Funktion von Urbildern aller Sinnesobjekte zukommt Diese Formen seien fur die Seele wahrnehmbar wenn sie einen ausserkorperlichen Zustand erreiche Im 11 Jahrhundert setzte sich der iranische Denker ibn Sina intensiv mit der platonischen Ideenlehre auseinander und gelangte dabei schliesslich zu einer ablehnenden Position 132 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Bei den Renaissance Humanisten folgte die platonisch orientierte Richtung deren namhaftester Vertreter im 15 Jahrhundert Marsilio Ficino war den traditionellen Vorgaben einer neuplatonisch gepragten Ontologie mit Einschluss der Ideenlehre Auch in jesuitischen Kreisen die an die Tradition der mittelalterlichen Scholastik anknupften blieben spatmittelalterliche ontologische Ideenvorstellungen in der Fruhen Neuzeit prasent In den neuen Stromungen die im philosophischen Diskurs des 17 und 18 Jahrhunderts dominierten spielten derartige Konzepte aber keine Rolle mehr Der Begriff Idee erfuhr durch Rene Descartes 1596 1650 der die Annahme einer Ideenwelt im gottlichen Intellekt ablehnte eine Umpragung Er erhielt eine nur noch auf den menschlichen Geist bezogene Bedeutung In der Folgezeit pflegte man ihn gewohnlich in einem unplatonischen Sinn zur Bezeichnung von Bewusstseinsinhalten zu verwenden Ideen als ontologische Entitaten im platonischen Sinn galten als obsolet Auch Immanuel Kant billigte den Ideen keine ontologische Bedeutung zu Nach seiner Meinung verliess Plato die Sinnenwelt weil sie dem Verstande so enge Schranken setzt und wagte sich jenseit derselben auf den Flugeln der Ideen in den leeren Raum des reinen Verstandes Darin gleiche Platon einer Taube die meint sie konne im luftleeren Raum noch besser fliegen als in der Luft deren Widerstand sie spurt Er habe nicht bemerkt dass er durch seine Bemuhungen keinen Weg gewonne Dies sei der gewohnliche Fehler derjenigen die ein spekulatives Gebaude errichteten ohne vorher zu untersuchen ob auch der Grund dazu gut gelegt sei 133 Moderne Bearbeiten In der Moderne spielen Ideen bei einer Reihe von Philosophen eine wesentliche Rolle im Rahmen ontologischer erkenntnistheoretischer oder ethischer Konzepte Dabei wird der Begriff Idee in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet Bei manchen Denkern sind Spuren der ontologischen Tradition des Platonismus erkennbar 134 Als bedeutender Impulsgeber ist Platons Ideenlehre aber kaum mehr in Erscheinung getreten Haufig wird jede ontologische Relevanz von Ideen bestritten 135 Georg Wilhelm Friedrich Hegel meinte die platonische Abstraktion konne uns nicht mehr genugen Nach Hegels Auffassung muss die Idee des Schonen tiefer und konkreter gefasst werden denn die Inhaltlosigkeit welche der platonischen Idee anklebt befriedigt die reicheren philosophischen Bedurfnisse unseres heutigen Geistes nicht mehr 136 Im 19 Jahrhundert trat Friedrich Nietzsche als scharfer Kritiker der platonischen Ideenlehre hervor Er bekampfte sie im Rahmen seiner Polemik gegen den Platonismus In seiner Gotzen Dammerung schrieb er die Geschichte der Ideenlehre sei die Geschichte eines Irrtums die angebliche wahre Welt der Ideen habe sich als Fabel entpuppt sie sei eine unnutz eine uberflussig gewordene Idee folglich eine widerlegte Idee 137 Martin Heidegger meinte Platon sei der Gefahr der Verdinglichung der Ideen erlegen und habe damit dem Verlauf der abendlandischen Philosophiegeschichte eine verhangnisvolle Wendung gegeben Er verwarf die platonische Annahme einer statischen Seiendheit die als Washeit des Seienden dessen Wesen ausmacht und die immer schon vor dem jeweiligen Seienden da ist und dieses uberdauert Aus Heideggers Sicht ist das Seiende nicht gegenuber der Seiendheit oder einer platonischen Idee nachrangig 138 Unter den Philosophiehistorikern die sich mit der Interpretation von Platons Theorie befassen haben sich verschiedene Richtungen herausgebildet Wahrend die Unitarier meinen Platon habe durchgangig eine Lehre mit im Wesentlichen konstanten Grundzugen vertreten betonen die Revisionisten mutmassliche Unterschiede zwischen Entwicklungsphasen und halten die Annahme einer gravierenden Positionsanderung fur unumganglich Wahrend der starke Revisionismus einen radikalen Bruch annimmt rechnen Evolutionisten nur mit Modifikationen der Lehre 139 Ausserdem bestehen zwei unterschiedliche Hauptrichtungen hinsichtlich der Frage was unter platonischen Ideen zu verstehen ist Die eine Richtung fasst die Ideenlehre in erster Linie als ontologische Theorie uber Ideen als reale Entitaten auf Die andere Richtung analytische Schule betrachtet die Ideen unter formalen Gesichtspunkten deutet sie als Pradikate und Ordnungskategorien des Verstandes und sieht das Wesentliche in der methodologischen epistemologischen und logischen Bedeutung von Platons Theorie Fur die nichtontologische Deutung hat die 1903 veroffentlichte Untersuchung Platos Ideenlehre des Neukantianers Paul Natorp eine wegweisende Rolle gespielt Kontrovers diskutiert wird ausserdem die Frage inwieweit es legitim ist aus den Aussagen der Dialogfiguren uber Ideen eine einheitliche Theorie Platons zu rekonstruieren Einige Forscher bestreiten dass die in modernen philosophiegeschichtlichen Handbuchern dargestellte klassische Ideenlehre der tatsachlichen Auffassung des antiken Denkers entspricht und glauben nicht dass er seine Uberlegungen zu einer koharenten Theorie ausgearbeitet hat 140 Quellen BearbeitenGail Fine On Ideas Aristotle s Criticism of Plato s Theory of Forms Clarendon Press Oxford 1993 ISBN 0 19 823949 1 kritische Edition englische Ubersetzung und grundliche Untersuchung Hans Georg Gadamer Plato Texte zur Ideenlehre 2 Auflage Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 465 01696 3 griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet mit Ubersetzung und Erlauterungen Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen in Handbuchern Bearbeiten Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Hiersemann Stuttgart 1996 ISBN 3 7772 9611 2 Sp 213 246 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 390 429 699 707 Helmut Meinhardt u a Idee In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Schwabe Basel 1976 Sp 55 134 Benedikt Strobel Idee Ideenkritik Dritter Mensch In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Leben Werk Wirkung Metzler Stuttgart 2009 ISBN 978 3 476 02193 9 S 289 296Einfuhrungen und Untersuchungen Bearbeiten Platon und Aristoteles Knut Eming Die Flucht ins Denken Die Anfange der platonischen Ideenphilosophie Meiner Hamburg 1993 ISBN 3 7873 1012 6 Andreas Graeser Platons Ideenlehre Sprache Logik und Metaphysik Eine Einfuhrung Paul Haupt Bern 1975 ISBN 3 258 01168 0 Wilfried Kuhn Einfuhrung in die Metaphysik Platon und Aristoteles Meiner Hamburg 2017 ISBN 978 3 7873 3006 5 S 23 96 Gottfried Martin Platons Ideenlehre De Gruyter Berlin 1973 ISBN 3 11 004135 9 Richard Patterson Image and Reality in Plato s Metaphysics Hackett Indianapolis 1985 ISBN 0 915145 73 1 Gyburg Radke Platons Ideenlehre In Franz Gniffke Norbert Herold Hrsg Klassische Fragen der Philosophiegeschichte I Antike bis Renaissance Lit Verlag Munster 2002 ISBN 3 8258 2769 0 S 17 64 Gilbert Ryle Plato s Progress Cambridge University Press London 1966 Standarddarstellung der revisionistischen Sichtweise Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Band 2 Platon und Aristoteles Bouvier Bonn 1985 ISBN 3 416 01812 5 anregende Arbeit enthalt zahlreiche Hypothesen die von herrschenden Lehrmeinungen abweichen Mittelalter Alain de Libera Der Universalienstreit Von Platon bis zum Ende des Mittelalters Wilhelm Fink Munchen 2005 ISBN 3 7705 3727 0 Rudiger Arnzen Platonische Ideen in der arabischen Philosophie Texte und Materialien zur Begriffsgeschichte von ṣuwar aflaṭuniyya und muthul aflaṭuniyya De Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 025981 0Philosophiebibliographie Ideenlehre Zusatzliche Literaturhinweise zum ThemaWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ideenlehre Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Allan Silverman Plato s Middle Period Metaphysics and Epistemology In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Anmerkungen Bearbeiten Siehe zur Terminologie Christian Schafer Idee Form Gestalt Wesen In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 157 165 hier 157 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 391f Zu Platons Verwendung dieser Begriffe siehe die grundliche Untersuchung von Geert Roskam u a Platon In Andre Motte u a Hrsg Philosophie de la Forme EIDOS IDEA MORPHE dans la philosophie grecque des origines a Aristote Louvain la Neuve 2003 S 65 330 Zur Etymologie siehe Pierre Chantraine Dictionnaire etymologique de la langue grecque Histoire des mots Paris 2009 S 438 Hjalmar Frisk Griechisches etymologisches Worterbuch Band 1 Heidelberg 1960 S 708 Christian Schafer Idee Form Gestalt Wesen In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 157 165 hier 159 161 Siehe dazu Hans Diller Zum Gebrauch von eἶdos und ἰdea in vorplatonischer Zeit In Hans Heinz Eulner u a Hrsg Medizingeschichte in unserer Zeit Stuttgart 1971 S 23 30 Zahlreiche Belege zum antiken Gebrauch von idea bieten Wilhelm Pape Griechisch deutsches Handworterbuch 3 Auflage Band 1 Nachdruck Graz 1954 S 1235 und Henry George Liddell Robert Scott A Greek English Lexicon 9 Auflage Oxford 1996 S 817 Christof Rapp Tim Wagner eidos Gestalt Art Form In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 45901 9 S 147 158 Michael Bordt eidos In Christoph Horn Christof Rapp Hrsg Worterbuch der antiken Philosophie Munchen 2002 S 119 122 hier 120 Belege im Thesaurus linguae Latinae Band 7 1 Leipzig 1964 Sp 178f Vgl Helmut Meinhardt Idee I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 55 65 hier 55 Seneca Epistulae morales 58 26 Zur Terminologie des Calcidius siehe Gangolf Schrimpf u a Idee II Mittelalter In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 65 102 hier 65f Augustinus De diversis quaestionibus 46 Zahlreiche Beispiele zur mittelalterlichen Begriffsgeschichte bieten Gangolf Schrimpf u a Idee II Mittelalter In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 65 102 Andreas Graeser Platons Ideenlehre Bern 1975 S 14 Zu diesem Umfeld der platonischen Philosophie siehe Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 338 f 343 f 393 Siehe dazu Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 39 48 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 393 Fur Spatdatierung pladiert Charles H Kahn Plato and the Socratic Dialogue Cambridge 1996 S 92 95 Siehe dazu Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 393 Charles H Kahn Plato and the Socratic Dialogue Cambridge 1996 S 354f Reginald E Allen Plato s Euthyphro and the Earlier Theory of Forms London 1970 S 163f Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 38f Platon Politeia 510c 511d Siehe dazu Wolfgang Wieland Platon und die Formen des Wissens 2 erweiterte Auflage Gottingen 1999 S 207 217 Jurgen Mittelstrass Die Dialektik und ihre wissenschaftlichen Vorubungen Buch VI 510b 511e und Buch VII 521c 539d In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 175 191 hier 182 186 Siehe zu diesem Mathematikverstandnis Konrad Gaiser Platons Zusammenschau der mathematischen Wissenschaften In Konrad Gaiser Gesammelte Schriften Sankt Augustin 2004 S 137 176 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 515f Siehe dazu Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 214 216 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 395 398 456 458 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 159 177 Platon Sophistes 218e 221b Platon Sophistes 252e 253c Platon Sophistes 254b 255e Siehe zur hierarchischen Struktur Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 184 195 Helmut Meinhardt Teilhabe bei Platon Freiburg 1968 S 27 87 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 216 Franz von Kutschera Platons Philosophie Band 3 Paderborn 2002 S 196f Michael Schramm Diharese Dihairesis In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 92 95 Michael Hoffmann Die Entstehung von Ordnung Stuttgart 1996 S 95 110 121 133 Zur Gemeinschaft der Ideen siehe Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 240f Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 69 79 89 92 Eine Zusammenfassung einschlagiger Aussagen Platons bietet Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 111f Eine Ubersicht uber die umfangreiche Forschungsliteratur bietet Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 402 404 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 127 135 Eine Ubersicht bietet Rafael Ferber Ist die Idee des Guten nicht transzendent oder ist sie es doch Nochmals Platons EPEKEINA THS OYSIAS In Damir Barbaric Hrsg Platon uber das Gute und die Gerechtigkeit Wurzburg 2005 S 149 174 hier 149 156 Griechisch presbeia Altersvorrang auch mit Wurde ubersetzt Platon Politeia 509b Eine zusammenfassende Darstellung dieser Position bietet Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 67f Vgl die Argumentation von Rafael Ferber Ist die Idee des Guten nicht transzendent oder ist sie es doch Nochmals Platons EPEKEINA THS OYSIAS In Damir Barbaric Hrsg Platon uber das Gute und die Gerechtigkeit Wurzburg 2005 S 149 174 hier 154 160 und Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 275 281 Abgelehnt wird die Seinstranszendenz der Idee des Guten u a von Theodor Ebert Meinung und Wissen in der Philosophie Platons Berlin 1974 S 169 173 Matthias Baltes Is the Idea of the Good in Plato s Republic Beyond Being In Matthias Baltes Dianoemata Kleine Schriften zu Platon und zum Platonismus Stuttgart 1999 S 351 371 und Luc Brisson L approche traditionelle de Platon par H F Cherniss In Giovanni Reale Samuel Scolnicov Hrsg New Images of Plato Sankt Augustin 2002 S 85 97 Platon Politeia 518c und 526e Gegen die Beweiskraft dieser Stellen als Argument gegen die Seinstranszendenz pladiert Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 66 Die Quellenzeugnisse sind zusammengestellt bei Marie Dominique Richard L enseignement oral de Platon Paris 1986 S 243 381 Ubersichten uber die Quellenlage die Forschungsliteratur und den Diskussionsverlauf bieten Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 406 429 und Franco Ferrari Les doctrines non ecrites In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 5 Teil 1 V a Paris 2012 S 648 661 Platon Philebos 23b 27c siehe dazu den Kommentar von Dorothea Frede Platon Philebos Ubersetzung und Kommentar Gottingen 1997 S 184 211 sowie Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 413 444 und Eugenio E Benitez Forms in Plato s Philebus Assen 1989 S 59 91 Michael Erler Platon Munchen 2006 S 162f Zur Gleichsetzung des Einen mit dem Guten siehe Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 21 23 und S 221 Anm 4 Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 70f Hans Joachim Kramer ἘPEKEINA THS OYSIAS Zu Platon Politeia 509 B In Archiv fur Geschichte der Philosophie 51 1969 S 1 30 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 138 324 456 473 476 548 Gegen die Gleichsetzung argumentiert Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 76 78 Tilman Borsche Die Notwendigkeit der Ideen Politeia In Theo Kobusch Burkhard Mojsisch Hrsg Platon Seine Dialoge in der Sicht neuer Forschungen Darmstadt 1996 S 96 114 hier 108 Eine Ubersichtsdarstellung zu Platons Teilhabe Vorstellung bieten Veronika Roth und Christian Schafer Teilhabe Partizipation In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 277 282 Helmut Meinhardt Teilhabe bei Platon Freiburg 1968 S 89 94 Gyburg Radke Platons Ideenlehre In Franz Gniffke Norbert Herold Hrsg Klassische Fragen der Philosophiegeschichte I Antike bis Renaissance Munster 2002 S 17 64 hier 55 60 Zu Platons Begriffsverwendung siehe Nario Fujisawa Ἔxein Metexein and Idioms of Paradeigmatism in Plato s Theory of Forms In Phronesis 18 1973 S 30 58 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 397f Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 197 208 Hans Joachim Kramer Der Ursprung der Geistmetaphysik 2 Auflage Amsterdam 1967 S 329 334 Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Basel 2001 S 57 60 Eine Ubersicht uber die Problematik bietet Jens Halfwassen Monismus und Dualismus in Platons Prinzipienlehre In Thomas Alexander Szlezak Hrsg Platonisches Philosophieren Hildesheim 2001 S 67 85 Vgl Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 428f Eine Ubersicht uber verschiedene Hypothesen zur Frage der Zwei Welten Theorie bietet Benedikt Strobel Zwei Welten Theorie In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 358 362 Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 19 48 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 390 393 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 178 184 Theodor Ebert Meinung und Wissen in der Philosophie Platons Berlin 1974 S 181 193 John N Findlay Plato The Written and Unwritten Doctrines London 1974 S XI f 32 40 Christoph Quarch Sein und Seele Munster 1998 S 132 149 Richard L Nettleship Lectures on the Republic of Plato London 1963 Nachdruck Erstveroffentlichung 1897 S 238 240 Michael Erler Platon Munchen 2006 S 148f Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 219 Jan Szaif Platons Begriff der Wahrheit Freiburg 1996 S 110 132 Zur Seelenlehre und Seelenwanderungslehre Platons siehe die Ubersichtsdarstellungen bei Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 375 390 und Jorn Muller Seelenwanderung In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 324 328 Topos hyperouranios nach Platon Phaidros 247c Oikeia epistḗme nach Platon Phaidon 75e Platon Menon 81c d Phaidon 72e 77a Peter Stemmer Platons Dialektik Die fruhen und mittleren Dialoge Berlin 1992 S 244f Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 365f Jan Szaif Platons Begriff der Wahrheit Freiburg 1996 S 168 182 Platon Politeia 533c d Ludwig C H Chen Acquiring Knowledge of the Ideas Stuttgart 1992 S 13 17 26 28 34 36 53 56 167 173 183 190 Christina Schefer Platons unsagbare Erfahrung Ein anderer Zugang zu Platon Basel 2001 S 25ff 223 225 Platon Politeia 596a b Kratylos 389a b Aristoteles Metaphysik 1070a18 Zur Interpretation siehe David Ross Plato s Theory of Ideas Oxford 1951 S 171 175 Vgl Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 410f Platon Parmenides 130c e Siehe dazu Christoph Ziermann Platons negative Dialektik Wurzburg 2004 S 40 43 Platon Politeia 475e 476a Platon Politikos 262c 263a Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 211 219 221 Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 209 225 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 214 221 David Ross Plato s Theory of Ideas Oxford 1951 S 216 220 Vgl Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 162 189 Aristoteles Metaphysik 987b Siehe dazu Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 218f Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 186 189 Julia Annas On the Intermediates In Archiv fur Geschichte der Philosophie 57 1975 S 146 166 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 220 f Andreas Graeser Platons Parmenides Stuttgart 2003 S 5 8 Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 303 Hans Joachim Kramer Aristoteles und die akademische Eidoslehre In Archiv fur Geschichte der Philosophie 55 1973 S 119 190 hier 126 Andreas Graeser Platons Parmenides Stuttgart 2003 S 75 und Anm 111 Fur ein konsistentes Festhalten Platons an der Ideenlehre pladieren u a Giovanni Reale Zu einer neuen Interpretation Platons Paderborn 1993 S 298 313 und Eugenio E Benitez Forms in Plato s Philebus Assen 1989 Eine ausfuhrliche Argumentation fur eine Variante der revisionistischen Auffassung prasentiert Henry Teloh The Development of Plato s Metaphysics University Park 1981 S 171 218 Eine gemassigt revisionistische Position vertritt William J Prior Unity and Development in Plato s Metaphysics London 1985 Nach Priors Meinung hielt Platon die Ideenlehre nicht fur widerlegt musste aber auf Einwande mit Modifikationen seiner Theorie reagieren Platon Sophistes 246a d 248a ff Theodor Ebert Wer sind die Ideenfreunde in Platons Sophistes In Rainer Enskat Hrsg Amicus Plato magis amica veritas Berlin 1998 S 82 100 pladiert fur die Pythagoreer Hypothese Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 5f 42 53 56 59 146 sieht in den Ideenfreunden eine Gruppe in der Akademie Wilhelm Kamlah Platons Selbstkritik im Sophistes Munchen 1963 S 34 37 Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Band 2 2 Basel 2007 S 241f Wolfgang Wieland Platon und die Formen des Wissens 2 erweiterte Auflage Gottingen 1999 S 107 112 Siehe dazu Robert Bolton Plato s Distinction Between Being and Becoming In The Review of Metaphysics 29 1975 S 66 95 hier 91 95 Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 72 79 Christoph Ziermann Platons negative Dialektik Wurzburg 2004 S 55 58 Franz von Kutschera Platons Parmenides New York 1995 S 40 44 Christoph Ziermann Platons negative Dialektik Wurzburg 2004 S 40 66 386 418 Franz von Kutschera Platons Parmenides New York 1995 S 24 29 37 40 einfuhrend Michael Bordt Platon S 151 158 Aristoteles Metaphysik 990b17 1039a2 3 Platon Parmenides 132a 133a Eine Darstellung des ganzen Gedankengangs in funf Schritten bietet Benedikt Strobel Idee Ideenkritik Dritter Mensch In Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 289 296 hier 293 Zu den Losungsvorschlagen und ihrer Problematik siehe Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 und Benedikt Strobel Dieses und So etwas Zur ontologischen Klassifikation platonischer Formen Gottingen 2007 S 18 31 Vgl John Malcolm Plato on the Self Predication of Forms Oxford 1991 Fur Malcolm ergibt sich das Problem des dritten Menschen aus der fehlenden Unterscheidung zwischen zwei Arten von Ideen Ideen als Universalien und Ideen als Muster Zu diesem Vorschlag und seinen Vor und Nachteilen siehe Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 S 139 185 Siehe die Darstellung und Diskussion dieses Vorschlags bei Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 S 287 316 Beatrice Lienemann Die Argumente des Dritten Menschen in Platons Dialog Parmenides Gottingen 2010 S 353 387 Vgl Franz von Kutschera Platons Parmenides 1995 S 29 35 Kutschera meint Platon habe die Nichtidentitatsannahme verworfen Knut Eming Die Flucht ins Denken Hamburg 1993 S 75 103 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 225 227 Alice Swift Riginos Platonica Leiden 1976 S 147f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 292 Siehe dazu Harold Cherniss Die altere Akademie Heidelberg 1966 S 44 56 Leonardo Taran Speusippus of Athens Leiden 1981 S 70 72 Hans Kramer Speusipp In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 3 2 Auflage Basel 2004 S 13 31 hier 16f Hans Joachim Kramer Aristoteles und die akademische Eidoslehre In Archiv fur Geschichte der Philosophie 55 1973 S 119 190 hier 161 174 Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 351 356 Anderer Meinung ist jedoch John Dillon The Heirs of Plato Oxford 2003 S 118 120 Detlef Thiel Die Philosophie des Xenokrates im Kontext der Alten Akademie Munchen 2006 S 370f Hans Joachim Kramer Platonismus und hellenistische Philosophie Berlin 1971 S 343f Zu Eudoxos Ideenkonzept siehe Kurt von Fritz Die Ideenlehre des Eudoxos von Knidos und ihr Verhaltnis zur platonischen Ideenlehre In Kurt von Fritz Schriften zur griechischen Logik Bd 1 Stuttgart 1978 S 147 169 Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 59 61 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 149 151 Russell M Dancy Two Studies in the Early Academy Albany 1991 S 23 53 Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 157 161 Gail Fine Hrsg On Ideas Aristotle s Criticism of Plato s Theory of Forms Oxford 1993 kritische Ausgabe der Fragmente mit englischer Ubersetzung Siehe zu diesem Werk Renato Laurenti Les dialogues In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band Supplement Paris 2003 S 379 471 hier 395 409 Siehe dazu Hellmut Flashar Die Platonkritik I 4 In Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Nikomachische Ethik 2 bearbeitete Auflage Berlin 2006 S 63 82 Gail Fine Forms as Causes Plato and Aristotle In Andreas Graeser Hrsg Mathematics and Metaphysics in Aristotle Mathematik und Metaphysik bei Aristoteles Bern 1987 S 69 112 Johannes Hubner Aristoteles uber Getrenntheit und Ursachlichkeit Hamburg 2000 S 92 94 Siehe zu diesem Argument Knut Eming Die Flucht ins Denken Hamburg 1993 S 43 52 Chung Hwan Chen Das Chorismos Problem bei Aristoteles Berlin 1940 S 93f Chung Hwan Chen Das Chorismos Problem bei Aristoteles Berlin 1940 S 104f Aristoteles Uber Werden und Vergehen 335b18 20 Aristoteles Metaphysik 987b7 14 991a20 22 1079b24 26 Vgl Francesco Fronterotta ME8EXIS Pisa 2001 S 397 412 Rolf Schonberger Teilhabe In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 961 969 hier 961 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 222f Siehe zu dieser Argumentation des Aristoteles Thomas Alexander Szlezak Die Luckenhaftigkeit der akademischen Prinzipientheorien nach Aristoteles Darstellung in Metaphysik M und N In Andreas Graeser Hrsg Mathematics and Metaphysics in Aristotle Mathematik und Metaphysik bei Aristoteles Bern 1987 S 45 67 hier 49 64 Siehe dazu Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 410 Quellen dazu bei Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 4 Stuttgart Bad Cannstatt 1996 S 118 123 Kommentar S 387 399 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 227f Wolfgang L Gombocz Die Philosophie der ausgehenden Antike und des fruhen Mittelalters Munchen 1997 S 21f Roger Miller Jones Die Ideen als die Gedanken Gottes In Clemens Zintzen Hrsg Der Mittelplatonismus Darmstadt 1981 S 187 199 Audrey N M Rich The Platonic Ideas as the Thoughts of God In Mnemosyne Series 4 Bd 7 1954 S 123 133 Hans Joachim Kramer Der Ursprung der Geistmetaphysik 2 Auflage Amsterdam 1967 S 21f 111 116 Paul Oskar Kristeller Die Ideen als Gedanken der menschlichen und gottlichen Vernunft Heidelberg 1989 S 13 17 Alkinoos Didaskalikos 9 1 Alkinoos Didaskalikos 9 2 Helmut Meinhardt Idee I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 55 65 hier 61f Siehe dazu Jens Halfwassen Plotin und der Neuplatonismus Munchen 2004 S 74 77 Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 232 Pieter d Hoine Four Problems Concerning the Theory of Ideas Proclus Syrianus and the Ancient Commentaries on the Parmenides In Gerd Van Riel Caroline Mace Hrsg Platonic Ideas and Concept Formation in Ancient and Medieval Thought Leuven 2004 S 9 29 hier 25 Syrianos In Aristotelis metaphysica 147 2 6 Kroll griechischer Text und deutsche Ubersetzung bei Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 5 Stuttgart Bad Cannstatt 1998 S 78f Siehe zur Argumentation des Syrianos Alain de Libera Der Universalienstreit Munchen 2005 S 89 98 Rudiger Arnzen Platonische Ideen in der arabischen Philosophie Berlin 2011 S 8f Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 238f Matthias Baltes Idee Ideenlehre In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 17 Stuttgart 1996 Sp 213 246 hier 239 241 243 245 Augustinus De diversis quaestionibus 46 Helmut Meinhardt Idee I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 55 65 hier 63f Augustinus De diversis quaestionibus 46 Helmut Meinhardt Idee I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 55 65 hier 64 Siehe zu diesen Fragen und ihrer mittelalterlichen Rezeption Alain de Libera Der Universalienstreit Munchen 2005 S 40 47 Gangolf Schrimpf u a Idee II Mittelalter In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 65 102 hier 68 72 Siehe zu Bernhards Konzept Theo Kobusch Die Philosophie des Hoch und Spatmittelalters Munchen 2011 S 99 101 Gangolf Schrimpf u a Idee II Mittelalter In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 65 102 hier 77 79 Roland J Teske Studies in the Philosophy of William of Auvergne Bishop of Paris 1228 1249 Milwaukee 2006 S 161 178 Lateinisch ideae separatae auch formae separatae oder species separatae per se subsistentes Thomas von Aquin Summa theologiae I quaestio 6 articulus 4 Zu Thomas Kritik an der Ideenlehre siehe Gregory T Doolan Aquinas on the Divine Ideas as Exemplar Causes Washington D C 2008 S 192 195 228 232 Die Position Ockhams beschreibt Jan P Beckmann Wilhelm von Ockham Munchen 1995 S 98 134 Eine knappe Zusammenfassung bietet Beckmann im Artikel Idee II Mittelalter In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 65 102 hier 99 101 Rudiger Arnzen Platonische Ideen in der arabischen Philosophie Berlin 2011 S 8 11 S 67 und Anm 217 Rudiger Arnzen Platonische Ideen in der arabischen Philosophie Berlin 2011 S 3 5 12 66 75 99 Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft B8 f Siehe zu Kants Kritik an der Ideenlehre Walter Patt Formen des Anti Platonismus bei Kant Nietzsche und Heidegger Frankfurt am Main 1997 S 7 22 Eine Ubersicht uber moderne Ideenkonzepte und deren Verhaltnis zu alterem Gedankengut gibt Karl Neumann Idee IV In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 4 Basel 1976 Sp 113 134 hier 119 133 Zur modernen Ablehnung und Kritik einer ontologischen Ideenlehre siehe Klaus Dieter Eichler Idee In Petra Kolmer Armin G Wildfeuer Hrsg Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Bd 2 Freiburg 2011 S 1186 1199 hier 1186f und Terry Penner The Ascent from Nominalism Dordrecht 1987 S 1 11 Georg Wilhelm Friedrich Hegel Vorlesungen uber die Aesthetik Bd 1 Samtliche Werke Jubilaumsausgabe in zwanzig Banden Bd 12 Stuttgart 1953 S 46 Friedrich Nietzsche Gotzen Dammerung In Friedrich Nietzsche Werke in drei Banden hrsg von Karl Schlechta Bd 2 Munchen 1966 S 939 1033 hier 963 Siehe zu Heideggers Kritik an der Ideenlehre Walter Patt Formen des Anti Platonismus bei Kant Nietzsche und Heidegger Frankfurt am Main 1997 S 220 222 241 253 Dorothea Frede Platon In Otfried Hoffe Hrsg Klassiker der Philosophie Bd 1 Munchen 2008 S 26 49 hier 32 f 41 Siehe die Ubersichtsdarstellung bei Necip Fikri Alican Rethinking Plato Amsterdam New York 2012 S 110 129 nbsp Dieser Artikel wurde am 13 September 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ideenlehre amp oldid 230777473