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Peter Thomas Geach 29 Marz 1916 in London 21 Dezember 2013 war ein britischer Philosoph und Logiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Logik 2 2 Religionsphilosophie 3 Veroffentlichungen 4 Sekundarliteratur 5 WeblinksLeben BearbeitenPeter Geach war der Sohn von George Hender Geach Professor fur Philosophie in Lahore und Cambridge und Eleonora Adolfina Sgonina einer Tochter polnischer Emigranten Schon in sehr jungem Alter befasste er sich mit philosophischen Autoren von denen er einige auch in spateren Arbeiten immer wieder zustimmend oder ablehnend zitiert so den Logiker John Neville Keynes und John McTaggart Er studierte Philosophie am Balliol College in Oxford 1938 konvertierte er wie Elizabeth Anscombe die er 1941 heiratete Michael Dummett und weitere bedeutende englische Philosophen des 20 Jahrhunderts zum katholischen Glauben Uber Anscombe trat er in Kontakt mit Ludwig Wittgenstein der zwar nie sein akademischer Lehrer war aber trotzdem betrachtlichen Einfluss auf ihn ausubte Von 1945 bis 1951 war Geach ohne Anstellung und versuchte sich mit seinen Publikationen einen Namen zu machen 1951 bis 1966 lehrte er Logik in Birmingham und von 1966 bis 1981 in Leeds Seit 1963 trat er vielfach als Gastprofessor in Polen auf und veroffentlichte mehrere Aufsatze in polnischer Sprache Seit 1965 war er Mitglied der British Academy Werk BearbeitenLogik Bearbeiten Obwohl Geach neben Elizabeth Anscombe Anthony Kenny und Michael Dummett als einer der bedeutendsten britischen Philosophen seiner Generation gilt gibt es keine Philosophie von Geach in demselben Sinn wie bei Willard Van Orman Quine Donald Davidson oder Dummett von bestimmten mit ihrem Namen verbundenen Grundgedanken oder einer auf solchen Grundgedanken aufbauenden Lehre die Rede sein kann Die Rezeption seiner Werke ist mit bestimmten einzelnen Thesen verbunden die innerhalb der analytischen Philosophie als feste Bezugspunkte der Diskussion dienen Dazu zahlen etwa seine Uberlegungen zur logischen Struktur von Namen zum Begriff der relativen Identitat und zur Referenz quantifizierter Aussagen Die ersten Publikationen von Geach betrafen vor allem Fragen der Logik Allerdings arbeitete Geach weniger im Bereich der theoretischen Logik obwohl er auch einige Beitrage zur Relationenlogik und zur Mengenlehre veroffentlicht hat sondern beschaftigte sich mit der Frage der logischen Analyse naturlicher Sprachen Konstanter Bezugspunkt seiner Uberlegungen sind die Werke von Gottlob Frege und von Wittgenstein Im Unterschied zu den Vertretern der amerikanischen Schule von Rudolf Carnap auf der einen und den Anhangern der Ordinary Language Philosophy auf der anderen Seite gibt es fur Geach keine Trennung von Wittgensteins Werk in eine fruhe durch die Logisch philosophische Abhandlung bestimmte und in eine spate durch die Philosophischen Untersuchungen definierte Phase Daher beschaftigt sich Geach nicht wie die Carnap Schule mit den Problemen einer logischen Idealsprache verzichtet aber bei seinen Untersuchungen zur Semantik und Logik naturlicher Sprachen auch nicht wie die Philosophen der normalen Sprache auf logische Formalisierung In diesem Punkt beruhrt sich Geachs Werk stark mit dem von Michael Dummett Geach war innerhalb der analytischen Philosophie einer der ersten Autoren die sich systematisch auf scholastische Autoren bezogen und hat so zur starken Aufwertung beigetragen die die mittelalterliche Philosophie in den letzten Jahrzehnten in der englischsprachigen Diskussion erfahren hat Besonders befasste er sich mit dem Werk Thomas von Aquins das er von einem neuscholastisch verengten Verstandnis befreite und dessen philosophischen Rang er in den Diskussionszusammenhangen des analytischen Denkens wieder zur Geltung brachte Die von Geach zusammen mit Anthony Kenny vertretene Thomas Deutung wird als analytischer Thomismus bezeichnet Ausserdem ist er Herausgeber der Werke des Paulus Venetus Daneben beschaftigte Geach sich auch mit Fragen der Philosophie der Psychologie das 1957 erschienene Buch Mental Acts gilt als ein moderner Klassiker der Philosophie Religionsphilosophie Bearbeiten Deutlich getrennt von den Arbeiten zur Logik und zu anderen typischen Problemen der analytischen Philosophie sind Geachs Arbeiten zur Religionsphilosophie Geach vertritt einen strengen Katholizismus der auch insofern orthodox ist als er auf einem konsequenten Rationalismus beharrt Geach hat in mehreren Vorlesungen zentrale Lehrstucke der katholischen Religionsphilosophie dargelegt und gezeigt wie sich aus der Mode gekommene Begriffe einer essentialistischen Philosophie Essenz Seele Unsterblichkeit wie Thomas sie gebraucht hat aber auch moralphilosophische Begriffe wie Sunde und Tugend auch auf dem Niveau der modernen Philosophie gebrauchen lassen Veroffentlichungen BearbeitenAutorTranslations from the Philosophical Writings of Gottlob Frege Zusammen mit Max Black Oxford Basil Blackwell 1952 Descartes Philosophical Writings Zusammen mit G E M Anscombe London Nelson 1954 Mental Acts Their Content and Their Objects London New York Routledge amp Kegan 1957 Three philosophers Aristotle Aquinas Frege Zusammen mit G E M Anscombe Ithaca Cornell UP 1961 Reference and generality An Examination of Some Medieval and Modern Theories Ithaca Cornell UP 1962 3 revid Aufl 1980 God and the soul London New York Routledge amp Kegan Schocken 1969 Aufsatzsammlung Logic Matters Oxford Blackwell 1972 Aufsatzsammlung Reason and argument Oxford Blackwell 1976 Providence and evil The Stanton Lectures 1971 2 London Cambridge UP 1977 The Virtues The Stanton Lectures 1973 4 London Cambridge UP 1977 Truth Love and Immortality An Introduction to McTaggart s Philosophy Berkeley Univ of California Press 1979 Truth and hope The Furst Franz Josef und Furstin Gina lectures delivered at the International Academy of Philosophy in the principality of Liechtenstein 1998 University of Notre Dame Press 2001 ISBN 0 268 04215 2HerausgeberWittgenstein s Lectures on Philosophical Psychology 1946 47 Notes by P T Geach K J Shah A C Jackson Chicago Univ of Chicago Press 1988 mit Fernando Inciarte Robert Spaemann Personliche Verantwortung Adamas Verlag Koln 1982 mit eigenem Beitrag in deutscher Sprache Sekundarliteratur BearbeitenHarry A Lewis Hrsg Peter Geach Philosophical Encounters Dordrecht Boston London Kluwer 1991 Synthese Library 213 mit Bibliographie und einer Autobiographie von Geach Luke Gormally Hrsg Moral Truth and Moral Tradition Essays in Honour of Peter Geach and Elizabeth Anscombe Dublin Four Courts Press 1994 Pirmin Stekeler Weithofer Geach in Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie 2 Aufl Bd 3 2008 ISBN 978 3 476 02102 1 mit ausfuhrlichem Werk und Literaturverzeichnis Anthony Kenny Peter Thomas Geach 1916 2013 In Biographical Memoirs of Fellows of the British Academy Band XIV 2015 S 185 203 thebritishacademy ac uk PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Geach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Geach Nachruf in The Daily Telegraph 14 Januar 2014 Abruf im November 2017 Normdaten Person GND 119000954 lobid OGND AKS LCCN n79145630 NDL 00440663 VIAF 108298621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geach PeterALTERNATIVNAMEN Geach Peter Thomas vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG britischer Philosoph und LogikerGEBURTSDATUM 29 Marz 1916GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 21 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Geach amp oldid 231489685