www.wikidata.de-de.nina.az
Das Sonnengleichnis ist ein bekanntes Gleichnis der antiken Philosophie Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon 428 427 348 347 v Chr der es im sechsten Buch seines Dialogs Politeia von seinem Lehrer Sokrates erzahlen lasst 1 Anschliessend tragt Sokrates das Liniengleichnis vor mit dem das sechste Buch endet Am Anfang des siebten Buches folgt das Hohlengleichnis das letzte der drei beruhmten Gleichnisse in der Politeia Alle drei Gleichnisse veranschaulichen Aussagen von Platons Ontologie und Erkenntnistheorie In den drei Gleichnissen wird spezifisch platonisches Gedankengut vorgetragen Der platonische Sokrates der hier als Sprecher auftritt und die Gleichnisse erzahlt ist eine literarisch gestaltete Figur Seine Position kann daher nicht mit der des historischen Sokrates gleichgesetzt werden Im Sonnengleichnis versucht der platonische Sokrates das Gute statt es direkt zu definieren gleichnishaft zu veranschaulichen Er vergleicht es mit der Sonne Wie im Bereich des Sichtbaren die Sonne als Quelle des Lichts die alles beherrschende Macht ist so herrscht in der geistigen Welt das Gute als Quelle von Wahrheit und Wissen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte im Dialog 2 Das Gleichnis 3 Interpretation 3 1 Wahrheit als Unverborgenheit 3 2 Die Frage der Seinstranszendenz des Guten 3 3 Der Grund der gleichnishaften Darstellung 4 Rezeption 5 Textausgaben und Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenVorgeschichte im Dialog BearbeitenIm sechsten Buch der Politeia erlautert der platonische Sokrates seinen Gesprachspartnern Glaukon und Adeimantos den beiden Brudern Platons die ethischen und geistigen Anforderungen die man zu erfullen hat um fur politische Fuhrungsaufgaben in einem idealen von Philosophen regierten Staat qualifiziert zu sein Ein an der Staatslenkung beteiligter Philosoph benotigt fur seine Entscheidungen einen ethischen Orientierungsrahmen Es genugt nicht dass seine charakterliche Disposition die Grundtugenden Gerechtigkeit Besonnenheit Tapferkeit und Weisheit umfasst Diese Tugenden sind erst dann hilfreich wenn man ihr Wesen philosophisch auf vollkommene Weise erfasst hat Das gelingt aber nur dem der die Tugenden aus einem ihnen ubergeordneten Prinzip ableiten kann das ihre gemeinsame Quelle und Basis ist und uber dieses Prinzip Klarheit erlangt hat 2 Bei den folgenden Ausfuhrungen des Sokrates wird die Kenntnis der platonischen Ideenlehre vorausgesetzt Platon geht davon aus dass die sinnlich wahrnehmbare Welt dem nur gedanklich erreichbaren intelligiblen Bereich der Ideen nachgeordnet ist Die Ideen sind reale eigenstandig existierende unveranderliche Urbilder die Sinnesobjekte sind deren Abbilder Die Existenz und Beschaffenheit der Abbilder ist auf die Urbilder zuruckzufuhren Das uberzeitliche Sein der Ideen ist fur Platon das Sein im eigentlichen Sinne Den veranderlichen und verganglichen Sinnesobjekten hingegen kommt nur ein bedingtes und damit unvollkommenes Sein zu das sie den Ideen verdanken Ihre Eigenschaften spiegeln das Wesen der Ideen beispielsweise ist etwas Materielles schon wenn und solange sich die Idee des Schonen darin abbildet Der Ursprung aller Tugenden ist das Gute schlechthin das heisst in der Ausdrucksweise der Ideenlehre die Idee des Guten Ihr verdankt alles was gut ist die Eigenschaft gut zu sein 3 Sie ist das hochste Prinzip Erst wenn man sie erkennt wird alles andere Wissen nutzlich und vorteilhaft Eine Tugend kann man nur wahren wenn man weiss inwiefern sie auch gut ist Die Einsicht in das Wesen der Idee des Guten ist fur den platonischen Sokrates das eigentliche Ziel des philosophischen Erkenntnisstrebens Allerdings betont er auch dass solche Einsicht schwer zu erlangen ist der Weg zu ihr sei weit und muhevoll 4 Es gehe hier um die grosste Lektion das am meisten zu Lernende megiston mathema 5 Zwar strebt jede Seele das Gute an doch was es ist davon haben die Menschen nicht mehr als eine Ahnung und in ihrem Streben pflegen sie Irrtumern zu unterliegen Die verbreitete Meinung das Gute sei mit der Lust gleichzusetzen ist abwegig denn niemand wird bestreiten dass es auch schlechte Lust gibt Auch als Einsicht lasst sich das Gute nicht definieren denn damit kann nur eine auf es selbst bezogene Einsicht gemeint sein wodurch die Definition zirkular wird 6 Nach diesen Darlegungen wird Sokrates nach seiner eigenen Auffassung befragt Er bekennt nicht zu wissen was das Gute ist Er habe zwar eine Meinung dazu doch sei es besser diese Frage fur jetzt beiseitezulassen Da er einen Versuch das Gute auf direktem Weg zu bestimmen unter den gegebenen Umstanden nicht fur sinnvoll halt wahlt er den Umweg uber ein Gleichnis Das unbekannte Gute soll den Gesprachspartnern anhand seines bekannten und ihm sehr ahnlichen Sprosslings nahegebracht werden Damit meint Sokrates die Sonne 7 Einleitend weist Sokrates darauf hin dass die Grundlage der folgenden Ausfuhrungen die Ideenlehre ist 8 Ihr zufolge hangen die sichtbaren guten Einzeldinge auf mehrfache Weise mit der Idee des Guten dem Guten selbst zusammen Im Gleichnis stellt Sokrates den Zusammenhang als Analogiebeziehung dar Gutes im Bereich des Sichtbaren soll die Idee des Guten und ihre Wirkungsweise veranschaulichen Das Gleichnis BearbeitenSokrates legt dar dass der Gesichtssinn sich vom Gehor und den anderen Sinnen dadurch unterscheidet dass er mit seinen Objekten nicht ohne Weiteres in Kontakt treten kann sondern dazu eines zusatzlichen Elements des Lichts bedarf Das Licht das offensichtlich etwas Edles ist stellt ein kostliches Band zwischen dem Gesichtssinn und dem Sichtbaren dar Dieses Band ist gottlichen Ursprungs Unter den himmlischen Gottern ist Helios der Sonnengott fur die Erzeugung des Lichts zustandig Der Sonne verdanken die Menschen die Moglichkeit das Sichtbare zu sehen Der Zusammenhang zwischen der Sonne und dem Gesichtssinn zeigt sich auch darin dass das Auge unter allen Sinnesorganen das sonnenhafteste ist Die Fahigkeit des Auges zu sehen betrachtet Sokrates als eine Gabe des Sonnengottes Aus der besonderen Beschaffenheit des Gesichtssinns ergibt sich der Vorrang des Sehens vor allen anderen Sinneswahrnehmungen 9 Die Sonne ist ein Sprossling oder Abkommling des Guten und ihm daher hinsichtlich ihrer Natur und Wirkungsweise ahnlich Daraus ergibt sich fur den platonischen Sokrates eine Analogiebeziehung So wie sich im geistigen Bereich das Gute zum Denken und zum Gedachten verhalt so verhalt sich im Bereich des Sichtbaren die Sonne zum Sehen und zum Gesehenen Das Auge ist in der nachtlichen Finsternis behindert Es kann seine Sehkraft erst dann richtig entfalten wenn die Gegenstande die es erblicken soll von der Sonne beschienen werden Analoge Verhaltnisse bestehen im geistigen Bereich wo die Seele die wahrnehmende Instanz ihre Vernunft Nous die Sehkraft und das Gute die Lichtquelle ist Wenn die Seele sich mit dem Entstandenen und Verganglichen befasst das von der Lichtquelle relativ weit entfernt ist dann richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf Verdunkeltes Daher kann sie dann nicht zu richtiger Einsicht gelangen so wie das Auge bei schlechter Beleuchtung kaum etwas sieht Wendet sie sich aber der unveranderlichen Wahrheit und dem wirklich Seienden und Unverganglichen zu den Ideen so erblickt sie das vom geistigen Licht Beschienene Dann sieht sie gleichsam den Glanz dieser Wirklichkeit so wie der Gesichtssinn die Dinge auf die das Tageslicht fallt deutlich erfasst 10 Der Gesichtssinn und das Licht sind zwar sonnenartig aber sie sind nicht die Sonne Ebenso sind die Erkenntnis und die erkennbare Wahrheit die das Denken dem Denkenden erschliesst dem Guten ahnlich aber nicht mit ihm gleichzusetzen Vielmehr steht das Gute uber der Erkenntnis und der Wahrheit und ubertrifft beide an Schonheit Es ist die Instanz die Wahrheitserkenntnis ermoglicht denn es verleiht dem Erkennbaren die Wahrheit und dem Erkennenden die Erkenntnisfahigkeit Daruber hinaus ist das Gute aber noch in einem weit umfassenderen Sinn ursachlich So wie die Sonne nicht nur dem Sichtbaren die Sichtbarkeit verleiht sondern auch dem Werdenden Nahrung verschafft und Wachstum ermoglicht so verleiht das Gute dem Erkennbaren nicht nur die Erkennbarkeit sondern auch sein Dasein und sein Wesen Wie die Sonne ohne selbst das Werden zu sein das Werden des Werdenden verursacht so bewirkt das Gute das Sein to einai und Wesen Ousia der geistigen Wirklichkeit obwohl es selbst dem Bereich des Seins und Wesens nicht angehort sondern uber ihm steht und ihn an Ursprunglichkeit und Macht ubertrifft 11 Interpretation BearbeitenWahrheit als Unverborgenheit Bearbeiten Fur Platon besteht eine Analogie zwischen der Sichtbarkeit die das Sonnenlicht Sinnesobjekten verleiht und der Erkennbarkeit die das Licht der Wahrheit geistigen Erkenntnisobjekten verleiht Das Licht der Wahrheit gestattet dem Philosophen das Seiende zu erfassen Bei diesem Vergleich spielt wahrscheinlich die Etymologie des griechischen Worts alḗtheia Wahrheit als Unverborgenheit eine Rolle Die Beziehung zwischen lanthanein verborgen sein lḗthe Vergessen Vergessenheit und alethḗs wahr ursprunglich im Sinne von unverborgen offenkundig war fur das griechische Sprachempfinden schon zur Entstehungszeit der homerischen Dichtung eine Selbstverstandlichkeit auch Platon war sich ihrer bewusst wie eine Reihe von Stellen in seinen Werken zeigen 12 Die Frage der Seinstranszendenz des Guten Bearbeiten Beruhmt und in der Forschung kontrovers diskutiert ist die Feststellung am Schluss der Darlegung des Gleichnisses das Gute sei nicht die Ousia sondern jenseits der Ousia und ubertreffe sie an Ursprunglichkeit 13 und Macht 14 Der Begriff Ousia wortlich Seiendheit wird gewohnlich mit Sein oder Wesen ubersetzt bei Platon kommen beide Bedeutungen vor Mit Sein ist das fur die platonischen Ideen charakteristische uberzeitliche Sein gemeint im Gegensatz zum Nichtsein und zur Daseinsweise des Werdenden und Verganglichen Zu der schwierigen Stelle haben zahlreiche Philosophiehistoriker eine Fulle von Deutungsvorschlagen unterbreitet Strittig ist ob jenseits der Ousia im Sinne einer absoluten Transzendenz zu verstehen ist 15 Eine Reihe von einflussreichen Philosophiehistorikern deuten jenseits der Ousia im Sinne einer absoluten Transzendenz der Idee des Guten Dieser Forschungsrichtung zufolge lasst Platon hier Sokrates behaupten es gebe etwas was dem unwandelbaren und vollkommenen Sein der rein geistigen Wirklichkeit ubergeordnet ist also in Bezug auf dieses vollendete Sein transzendent ist Damit wird erstmals in der Geschichte der abendlandischen Philosophie die Seinstranszendenz eines absoluten Prinzips konstatiert 16 Die Idee des Guten unterscheidet sich nach dieser Auffassung von allen anderen Ideen prinzipiell dadurch dass sie zwar anderem Sein verleiht aber selbst nicht dem Bereich des Seins angehort sondern diesen ubersteigt Da sie der Grund des Seins aller anderen Ideen ist verdankt der Bereich dem diese Ideen angehoren ihr seine Existenz Als Ursache dieses gesamten Bereichs kann sie ihm selbst nicht angehoren sondern muss ontologisch oberhalb von ihm verortet werden 17 Somit ist wie schon die antiken Neuplatoniker meinten das im Sonnengleichnis thematisierte Gute mit dem Einen gleichzusetzen das in Platons Dialog Parmenides behandelt wird und im Neuplatonismus das seinstranszendente absolute Prinzip ist 18 Die Konsequenzen der Seinstranszendenz sind oder scheinen teilweise paradox Wenn das Gute oberhalb des Seins einzuordnen ist ihm selbst also das Pradikat ist seiend nicht zugesprochen werden kann musste die Aussage Das Gute ist nicht zutreffen was als Bestreitung der Existenz des Guten aufgefasst werden konnte Gemeint ist aber nicht ein Nichtsein das ein Mangel an Sein ware sondern ein Ubersein des Guten Als Quelle allen Seins kann das Gute nicht einen Mangel an dem was aus ihm hervorgeht aufweisen Die Aussage Das Gute ist nicht kann fur ein absolut transzendentes Gutes in dem Sinne dass es kein Etwas ist bejaht werden nicht aber in dem Sinne dass es als nichts bezeichnet werden muss Hier stellen sich die weiteren Fragen ob etwas oberhalb des Seins Befindliches uberhaupt erkennbar sein kann ob sinnvolle Aussagen daruber moglich sind und wie sich das Ubersein zum Sein verhalt 19 Die Annahme Platon habe das Gute fur seinstranszendent gehalten stosst allerdings in der Forschung auch auf entschiedenen Widerspruch Die Gegenmeinung lautet er habe die Idee des Guten zwar scharf von den ubrigen Ideen abgegrenzt und ihr eine einzigartige Vorrangstellung zugewiesen aber sie innerhalb des Bereichs des uberzeitlichen Seins der Ideen verortet Tatsachlich lassen eine Reihe von Ausserungen Platons erkennen dass er es zumindest aus einer bestimmten Betrachtungsperspektive fur legitim hielt das Gute in den Bereich des Seins einzuordnen Beispielsweise nennt er es das Seligste des Seienden und das Glanzendste des Seienden 20 Die Forscher die das Gute Platons als nicht seinstranszendent betrachten deuten das jenseits der Ousia im Sonnengleichnis relativierend nicht als Ubersein sondern als ein besonderes Sein jenseits des Seins der anderen Ideen 21 Rafael Ferber hat die Hypothese vorgetragen der ontologische Widerspruch zwischen der Behauptung der Seinstranszendenz im Sonnengleichnis und den Stellen an denen Platon das Gute als Seiendes auffasst sei gewollt Dieser Widerspruch solle den Leser darauf aufmerksam machen dass die Idee des Guten nicht widerspruchsfrei sprachlich darstellbar sei Sie transzendiere auch das Denken und daher gerate dieses wenn es sich mit ihr befasst in ein unvermeidliches Paradox 22 Theodor Ebert hingegen folgert aus der Analogie zwischen der Sonne und der Idee des Guten diese Idee sei nach dem Gleichnis dem Denken ebenso zuganglich wie die Sonne der Sehkraft Somit habe Platon sie nicht fur denktranszendent gehalten Ausserdem meint Ebert in der Politeia werde nicht behauptet die Idee des Guten ubersteige das Sein Jenseits der Ousia sei sie in dem Sinne dass sie jenseits des Wesens der Erkenntnisobjekte sei nicht aber im Sinne einer Seinstranszendenz Mit Ousia sei hier nur das Wesen nicht das Sein gemeint 23 Der Grund der gleichnishaften Darstellung Bearbeiten Eine weitere in der Forschung erorterte Frage lautet warum der platonische Sokrates seine Meinung daruber was das Gute selbst ist nicht direkt aussert sondern sie fur jetzt beiseitelassen will und stattdessen das Sonnengleichnis vortragt Als Grund gibt er die Schwierigkeit des Problems an das mit dem gegenwartigen Anlauf nicht einmal auf der Ebene einer blossen Hypothese sinnvoll behandelt geschweige denn wirklich bewaltigt werden konne 24 Damit meint er nicht wie in der alteren Forschungsliteratur mitunter angenommen wurde eine prinzipielle Unmoglichkeit den Sachverhalt unmittelbar darzustellen Vielmehr geht er nur davon aus dass seine Gesprachspartner mangels philosophischer Schulung ausserstande waren einer Darlegung seiner Gedankengange zu folgen was zu Missverstandnissen fuhren konnte Platon hielt eine inhaltliche Bestimmung der Idee des Guten grundsatzlich fur durchaus moglich In seiner Schule der Akademie wurde diese Thematik diskutiert Die Befurworter der Ansicht es gebe eine ungeschriebene Lehre Platons die nur aus Hinweisen erschliessbar sei verorten das in der Politeia Verschwiegene ebendort 25 Moglicherweise war Platon als er die Politeia schrieb in seiner Auseinandersetzung mit dem Problem noch nicht weit genug vorangekommen um Aussagen die uber das Gleichnishafte hinausgehen als zur Veroffentlichung geeignet anzusehen 26 Rezeption BearbeitenIn der Antike haben eine Reihe von Denkern das Sonnengleichnis aufgegriffen interpretiert oder auf freie Weise fur ihre eigenen Zwecke benutzt Rezipiert wurde es u a von Philon von Alexandria Plutarch Alkinoos Kelsos und Origenes Unter den Neuplatonikern interessierten sich besonders Plotin und Proklos dafur 27 Manche Neupythagoreer nahmen ein seinstranszendentes hochstes Prinzip an Die Mittelplatoniker hingegen schlugen diesen Weg nicht ein Sie zogen aus dem Sonnengleichnis nicht die Konsequenz die Idee des Guten oberhalb des Seins anzusiedeln Teils wiesen sie sie ausdrucklich dem Bereich des Seienden zu teils lasst sich diese Einordnung aus ihren philosophischen Systemen erschliessen 28 Erst im Neuplatonismus setzte sich der Gedanke der Seinstranszendenz des Guten durch Plotin der Begrunder des Neuplatonismus ging bei der Begrundung seiner Metaphysik des Absoluten unter anderem vom Sonnengleichnis aus 29 Er bezeichnete an Platons Parmenides anknupfend das seinstranszendente hochste Prinzip als das Eine und identifizierte es mit dem Guten des Sonnengleichnisses Darin folgten ihm die spateren Neuplatoniker Vom Sonnengleichnis stark beeindruckt war der Humanist Marsilio Ficino Nach seinem Verstandnis muss es ausser dem Guten das er mit Gottvater gleichsetzt und Sonne der Sonne nennt und der sichtbaren Sonne noch eine dritte unsichtbare Sonne geben deren Abbild die sichtbare Sonne ist Die unsichtbare Sonne nennt er den ersten Sohn Gottes die sichtbare den zweiten Die sichtbare Sonne ist fur Ficino der Stellvertreter Gottes in der Sinneswelt durch sie ergiessen sich Gottes Guter in den Bereich des Sichtbaren ihr Licht geht aus dem unsichtbaren Licht der unsichtbaren Sonne hervor 30 Textausgaben und Ubersetzungen BearbeitenOtto Apelt Karl Bormann Platon Der Staat Uber das Gerechte Philosophische Bibliothek Band 80 11 durchgesehene Auflage Meiner Hamburg 1989 ISBN 3 7873 0930 6 S 260 264 nur Ubersetzung John Burnet Hrsg Platonis opera Band 4 Clarendon Press Oxford 1902 kritische Ausgabe ohne Ubersetzung oft nachgedruckt Heinrich Dorrie Matthias Baltes Hrsg Der Platonismus in der Antike Band 4 Die philosophische Lehre des Platonismus Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1996 ISBN 3 7728 1156 6 S 80 85 Quellentexte mit Ubersetzung und S 324 332 Kommentar Gunther Eigler Hrsg Platon Politeia Der Staat Platon Werke in acht Banden Band 4 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 ISBN 3 534 11280 6 S 536 545 kritische Edition bearbeitet von Dietrich Kurz griechischer Text von Emile Chambry deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher Rudiger Rufener Hrsg Platon Der Staat Politeia Artemis amp Winkler Dusseldorf und Zurich 2000 ISBN 3 7608 1717 3 S 548 557 griechischer Text nach der Ausgabe von Emile Chambry ohne den kritischen Apparat deutsche Ubersetzung von Rudiger Rufener Einfuhrung und Erlauterungen von Thomas A Szlezak Wilhelm Wiegand Der Staat Buch VI X In Platon Samtliche Werke Band 2 Lambert Schneider Heidelberg ohne Jahr um 1950 S 205 407 hier 240 245 nur Ubersetzung Literatur BearbeitenRafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Academia Verlag Richarz Sankt Augustin 1989 ISBN 3 88345 559 8 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 73055 1 S 245 261 Wilhelm Luther Wahrheit Licht Sehen und Erkennen im Sonnengleichnis von Platons Politeia Ein Ausschnitt aus der Lichtmetaphysik der Griechen In Studium Generale Jahrgang 18 Heft 7 1965 S 479 496 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Sonnengleichnis Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten Platon Politeia Buch VI 508 A Abgerufen am 8 November 2022 Platon Politeia 503c 505b 505d 506b Zum Guten als Idee siehe Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 236 239 Platon Politeia 504a 505b 506a Platon Politeia 504e 505a vgl 503e 504a Siehe dazu Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 226 236 Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 49 f Platon Politeia 505b 506a Platon Politeia 506b 507a Platon Politeia 507b c Platon Politeia 507c 508b Vgl Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 Nachdruck S 882 Zum Vorrang des Sehens siehe Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 247 Platon Politeia 508b 508d Platon Politeia 508d 509b Zur Etymologie und Begriffsgeschichte siehe Ernst Heitsch Die nicht philosophische ἀlh8eia In Hermes 90 1962 S 24 33 Vgl Wilhelm Luther Wahrheit Licht Sehen und Erkennen im Sonnengleichnis von Platons Politeia Ein Ausschnitt aus der Lichtmetaphysik der Griechen In Studium Generale Jahrgang 18 Heft 7 1965 S 479 496 hier 488 f Griechisch presbeia Altersvorrang auch mit Wurde ubersetzt Platon Politeia 509b Eine Forschungsubersicht bietet Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 402 404 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 19 f 221 f Eine Zusammenfassung dieser Position bietet Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 67 f Zur Gleichsetzung des Einen mit dem Guten siehe Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 21 23 und S 221 Anm 4 Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 70 f Hans Joachim Kramer ἘPEKEINA THS OYSIAS Zu Platon Politeia 509 B In Archiv fur Geschichte der Philosophie 51 1969 S 1 30 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 138 324 456 473 476 548 Gegen die Gleichsetzung argumentiert Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 76 78 Siehe zu dieser Problematik Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 12 27 34 37 150 157 183 196 220 264 Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 66 71 Platon Politeia 526e 518c Matthias Baltes Is the Idea of the Good in Plato s Republic Beyond Being In Matthias Baltes Dianoemata Kleine Schriften zu Platon und zum Platonismus Stuttgart 1999 S 351 371 Karl Wilhelm Welwei Jenseits des Seins Zur oὐsia in Platons Sonnengleichnis Politeia 509b In Karl Wilhelm Welwei Polis und Arche Stuttgart 2000 S 306 310 Wilhelm Luther Wahrheit Licht Sehen und Erkennen im Sonnengleichnis von Platons Politeia Ein Ausschnitt aus der Lichtmetaphysik der Griechen In Studium Generale Jahrgang 18 Heft 7 1965 S 479 496 hier 487 f Vgl dazu Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 66 Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 149 154 Theodor Ebert Meinung und Wissen in der Philosophie Platons Berlin 1974 S 161 173 Diese Deutung von jenseits der Ousia vertritt auch Karl Wilhelm Welwei Jenseits des Seins Zur oὐsia in Platons Sonnengleichnis Politeia 509b In Karl Wilhelm Welwei Polis und Arche Stuttgart 2000 S 306 310 hier 309 Platon Politeia 506d e Peter Stemmer Platons Dialektik Die fruhen und mittleren Dialoge Berlin 1992 S 186 189 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 244 und Anm 72 Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 44 48 121 124 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Interpretationen zu den fruhen und mittleren Dialogen Berlin 1985 S 304 317 Hans Kramer Die Idee des Guten Sonnen und Liniengleichnis Buch VI 504a 511e In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 135 153 hier S 138 f und Anm 7 Rafael Ferber Platos Idee des Guten 2 Auflage Sankt Augustin 1989 S 154 158 Belege sind zusammengestellt bei Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 4 Stuttgart Bad Cannstatt 1994 S 80 85 S 326 und Anm 1 Matthias Baltes Is the Idea of the Good in Plato s Republic Beyond Being In Matthias Baltes Dianoemata Kleine Schriften zu Platon und zum Platonismus Stuttgart 1999 S 351 371 hier 360 364 John Whittaker Ἐpekeina noῦ kaὶ oὐsias In Vigiliae Christianae 23 1969 S 91 104 Jens Halfwassen Der Aufstieg zum Einen Untersuchungen zu Platon und Plotin 2 Auflage Leipzig 2006 S 185 und Anm 9 Erna Banic Pajnic Die Sonne als Sprossling des Guten Das Schicksal eines platonischen Gleichnisses im Renaissance Neuplatonismus In Damir Barbaric Hrsg Platon uber das Gute und die Gerechtigkeit Wurzburg 2005 S 191 201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnengleichnis amp oldid 229588571