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Eudoxos von Knidos griechisch Eὔdo3os Eudoxos wohl zwischen 397 und 390 v Chr in Knidos wohl zwischen 345 und 338 v Chr in Knidos war ein griechischer Mathematiker Astronom Geograph Arzt Philosoph und Gesetzgeber der Antike Seine Werke sind bis auf Fragmente verloren Daher sind seine wissenschaftlichen Leistungen nur aus Berichten anderer Autoren bekannt bzw zu erschliessen Mit seiner mathematischen Darstellung der Himmelskorperbewegungen leistete er einen massgeblichen Beitrag zur Geometrisierung der Astronomie In der Mathematik begrundete er die allgemeine Proportionenlehre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Philosophie 3 1 Ideenlehre 3 2 Ethik 4 Mathematik 5 Astronomie und Geographie 6 Rezeption 6 1 Antike 6 2 Moderne 7 Textausgaben 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenLeben BearbeitenDie uberlieferte chronologische Einordnung der Lebenszeit des Eudoxos ist unrichtig Der Doxograph Diogenes Laertios zitiert hierzu eine Mitteilung des Apollodoros von Athen aus der sich fur die Geburt der Zeitraum von 407 bis 404 ergibt und fur den Tod da Eudoxos in seinem 53 Lebensjahr gestorben sein soll der Zeitraum 355 bis 352 Dies kann aber nicht zutreffen da Eudoxos in einem seiner Werke bei einer Zeitangabe ausdrucklich auf den 348 347 eingetretenen Tod Platons Bezug nimmt 1 Da er Platon uberlebt hat fallt seine Geburt vermutlich ungefahr in den Zeitraum 397 390 sein Tod ungefahr in den Zeitraum 345 338 Eudoxos stammte aus bescheidenen Verhaltnissen Seine Heimatstadt Knidos war seit dem 5 Jahrhundert v Chr fur ihre medizinische Schule die mit derjenigen von Kos rivalisierte beruhmt Angeblich studierte er bei Archytas von Tarent Mathematik und bei Philistion von Lokroi Medizin 2 Fur ein Schulerverhaltnis zu Archytas der in Tarent lebte musste aber ein langerer Studienaufenthalt in Italien angenommen werden was in der Forschung bezweifelt wird die Uberlieferung zu einer angeblichen Sizilienreise gilt als unglaubwurdig 3 Im Alter von etwa 23 Jahren ging er nach Athen da der Ruf der dort lehrenden Sokratiker ihn anzog Dieser erste Aufenthalt in Athen dauerte nur zwei Monate und fuhrte wohl zu seiner ersten Begegnung mit Platon Einer von Diogenes Laertios mitgeteilten Nachricht zufolge weigerte sich Platon zunachst ihn als Schuler anzunehmen doch berichtet der von Diogenes zitierte Doxograph Sotion von Alexandria er habe an Lehrveranstaltungen Platons teilnehmen konnen Jedenfalls kehrte Eudoxos bald nach Knidos zuruck Um 365 364 reiste Eudoxos in Begleitung eines Mitburgers des Arztes Chrysippos 4 nach Agypten Ein Empfehlungsschreiben des Konigs Agesilaos II von Sparta ebnete ihm den Weg zum Pharao Nektanebos I Der Aufenthalt dauerte sechzehn Monate Sein besonderes Interesse galt den Kenntnissen der agyptischen Priester in deren Astronomie er sich Einblick verschaffte Nach der Ruckkehr aus Agypten begab er sich nach Kyzikos an der Sudkuste des Marmarameers wo er Unterricht erteilte Von dort aus besuchte er den einflussreichen fur kulturelle Belange aufgeschlossenen persischen Satrapen Maussolos Spater ubersiedelte er mit einer betrachtlichen Anzahl seiner Schuler nach Athen Dort soll er einer umstrittenen Uberlieferung zufolge als Lehrer mit Platon rivalisiert haben 5 Ob er in die Platonische Akademie eintrat und inwieweit er als Platoniker bezeichnet werden kann und seinerseits Platon beeinflusste ist nicht eindeutig feststellbar Jedenfalls bestand ein Kontakt zur Akademie der wahrscheinlich eng war 6 Nach einem Bericht der auf Aristoxenos von Tarent zuruckgeht trat Aristoteles unter Eudoxos oder zur Zeit des Eudoxos in die Akademie ein Diese Formulierung ist in der alteren Forschung so gedeutet worden dass der Eintritt des Aristoteles erfolgte als Platon sich auf seiner zweiten Sizilienreise befand und dass Eudoxos als Stellvertreter Platons die Akademie leitete 7 Das ist jedoch nicht plausibel da Eudoxos damals noch jung war und noch nicht lange in der Akademie mitgearbeitet haben kann falls er ihr tatsachlich jemals angehorte 8 Nach dem Aufenthalt in Athen begann Eudoxos wieder eine eigenstandige Lehrtatigkeit vermutlich wiederum in Kyzikos Spater kehrte er nach Knidos zuruck Dort betatigte er sich als Gesetzgeber fur seine Mitburger bei denen er sich hohen Ansehens erfreute auch uberregional fand er Anerkennung Er liess in Knidos ein Observatorium bauen Zu den Schulern des Eudoxos gehorten der Arzt Chrysippos der ihn nach Agypten begleitete die Mathematiker Menaichmos und Deinostratos und der Astronom Polemarchos von Kyzikos Diogenes Laertios erwahnt Eudoxos habe drei Tochter und einen Sohn namens Aristagoras gehabt Werke BearbeitenObwohl Eudoxos seine bedeutendsten Leistungen auf dem Gebiet der Geometrie vollbrachte ist kein einziger Titel eines einschlagigen Werkes uberliefert Seine mathematischen Entdeckungen sind daher nur aus Schriften anderer Autoren bekannt Von philosophischen Werken ist nichts uberliefert moglicherweise hat er keine verfasst sondern seine Auffassungen nur mundlich dargelegt Eudoxos verfasste mehrere astronomische Schriften die nur aus Erwahnungen bzw Wiedergaben ihres Inhalts in spaterer Literatur bekannt sind Phanomene Phainomena sein erstes astronomisches Werk Eine uberarbeitete Fassung nannte er Spiegel Enoptron gemeint Spiegel der Weltordnung Die Schrift bestand aus drei Buchern Das erste enthielt eine Beschreibung der relativen Positionen der Gestirne das zweite behandelte ihre Positionen bezogen auf die Himmelskugel und deren Einteilungen im dritten befand sich ein Katalog von Gestirnen mit Angaben uber den jeweiligen Aufgang und Untergang Erhalten ist das beruhmte Gedicht Phanomene und Zeichen des Aratos von Soloi das im ersten Teil eine freie Ubertragung der Phanomene des Eudoxos in Verse enthalt Uber Geschwindigkeiten Peri tachōn seine astronomische Hauptschrift in der er die Bewegungen der Planeten erklarte Unter Planeten Wandelgestirnen verstand man damals Mond Sonne Venus Merkur Mars Jupiter und Saturn die Planeten jenseits des Saturn waren noch nicht bekannt Eudoxos ging von seinem geozentrischen Weltbild aus das auf der Annahme einer unbeweglichen Erde beruht um die sich die Kugelschalen Spharen drehen die den beweglichen Himmelskorpern und den Fixsternen zugeordnet sind Mit den im Titel angesprochenen Geschwindigkeiten sind die verschiedenen Umdrehungsgeschwindigkeiten der Spharen gemeint Aristoteles beschreibt das System des Eudoxos knapp in seiner Metaphysik Uber das durch die Sonne bewirkte Erloschen Peri aphanismōn heliakōn Hier legte Eudoxos seine Methode dar mit welcher der Zeitpunkt des Aufgangs und Untergangs eines Sterns bestimmt wird wenn das Sonnenlicht eine genaue Beobachtung unmoglich macht Der achtjahrige Zyklus Oktaeteris worin Eudoxos einen astronomischen Kalender erlauterte der auf einem achtjahrigen Zyklus basiert Es scheint sich um das alteste so betitelte Werk uber dieses spater oft erorterte Thema zu handeln doch ist unklar ob der uberlieferte Titel von Eudoxos stammt Sein ursprungliches Werk ist nur teilweise rekonstruierbar Eratosthenes hielt eine ihm vorliegende Fassung die in der Antike viel Beachtung fand mit Recht fur nicht authentisch Astronomia ein astronomischer Kalender in Versen der von den Gestirnen handelnde Sagen enthielt Dieses Lehrgedicht war ein Spatwerk Nicht von Eudoxos stammt der ihm fruher zugeschriebene Traktat Eudoxi ars astronomica der auf Papyrus erhalten ist Diese Abhandlung enthalt jedoch unter anderem Material zur Astronomie und Kalenderrechnung das auf ihn zuruckgeht Auf geographischem Gebiet verfasste Eudoxos eine literarisch gestaltete Erdbeschreibung Ges periodos die zu seinen Spatwerken zahlt Darin behandelte er auch kulturgeographische Themen 9 Wovon die Eudoxos zugeschriebenen Schriften handelten die Diogenes Laertios als Hundedialoge Kynōn dialogoi bezeichnet ist unbekannt Diogenes beruft sich auf Eratosthenes und erganzt nach Angaben anderer Autoren seien diese Dialoge von Agyptern in deren Sprache verfasst worden und Eudoxos habe sie nur ins Griechische ubersetzt Letzteres wurde entsprechende Sprachkenntnisse des Eudoxos voraussetzen und ist daher angezweifelt worden 10 Philosophie BearbeitenUber zwei Stellungnahmen des Eudoxos zu philosophischen Fragen liegt ein Bericht des Aristoteles vor Die eine betrifft die Ideenlehre die andere die Lehre vom Guten In beiden Fragen vertritt Eudoxos eine Auffassung die derjenigen Platons fundamental widerspricht Ideenlehre Bearbeiten Vermutlich hat Eudoxos keine eigene Ideenlehre entwickelt sondern nur aus gegebenem Anlass eine Einzelfrage der Ideenlehre erortert wobei es ihm moglicherweise nur um eine hypothetische Erwagung ging Das Problem war die Frage wie die Teilhabe der Einzeldinge an den Ideen zustande kommt Eudoxos meinte es mit einer Mischungslehre losen zu konnen die Ideen seien den wahrnehmbaren Objekten beigemischt Aristoteles vergleicht dies mit der Beimischung einer Farbe zum von ihr Gefarbten Ungewiss ist ob dieser Vergleich auf Eudoxos zuruckgeht Wie Eudoxos sich die Mischung vorgestellt hat ist unklar anscheinend ging er von einem naturphilosophischen bei den Vorsokratikern gangigen Mischungsbegriff aus und nahm im Gegensatz zu Platon eine ortliche Anwesenheit der Ideen in den Dingen an Im Gegensatz zu Aristoteles wollte er zugleich an Platons Lehre einer von den Dingen abgetrennten Existenz der Ideen festhalten Dies trug ihm den Vorwurf der Widerspruchlichkeit ein Die uberlieferte Gegenargumentation lautet dass er die Ideen materialisiere und in die Verganglichkeit der materiellen Welt einbeziehe und dass sie dabei ihre Einfachheit und Unwandelbarkeit verloren Dadurch wurden sie ihren spezifischen ontologischen Status einbussen waren also keine Ideen im Sinne der platonischen Ideenlehre mehr 11 Ethik Bearbeiten In der Ethik vertrat Eudoxos bei der Bestimmung des Guten eine hedonistische Position Er setzte das Gute mit der Freude gleich Dabei argumentierte er die Freude werde von allen Wesen vernunftigen und vernunftlosen angestrebt sie sei daher das allgemeine Gute das Gute schlechthin Sie werde im Unterschied zu anderen Gutern nicht gelobt da sie uber allen lobenswerten Gutern stehe Da sie um ihretwillen erstrebt werde und nicht um eines anderen Gutes willen komme ihr ein hoherer Rang zu als den Gutern die zu einem bestimmten Zweck als wunschenswert erscheinen Jedes Gut dem sie beigefugt werde werde dadurch begehrenswerter daher sei sie das wahre Gute namlich das was nicht durch etwas anderes gewinnt sondern nur durch sich selbst 12 Umstritten ist ob Eudoxos auch die Uberzeugung vertrat das Lustprinzip gehore zum Wesen der Gottheit und daher ziele das Luststreben das in allen Lebewesen im Kosmos ein und dasselbe sei letztlich auf die Gottheit in der die hochste Lust verwirklicht sei 13 Mathematik BearbeitenEudoxos begrundete die allgemeine Proportionenlehre Dabei konnte er erstmals die irrationalen Grossen einbeziehen da seine Proportionenlehre auch auf inkommensurable Grossen anwendbar ist Seine Definitionen von Verhaltnis logos und Proportion analogia sind im funften Buch von Euklids Elementen uberliefert In der Forschung ist vermutet worden dass das nach Archimedes benannte Archimedische Axiom in Wirklichkeit von Eudoxos stammt Die Ausgangsproblematik hat Eudoxos offenbar gekannt doch inwieweit er sich damit auseinandergesetzt hat ist unklar 14 Er untersuchte die Volumenverhaltnisse von Korpern und zeigte dass das Volumen einer Pyramide einem Drittel des entsprechenden Prismas und dasjenige eines Kegels einem Drittel des entsprechenden Zylinders entspricht Fur seinen Beweis verwendete er ein infinitesimales Berechnungsverfahren die Exhaustionsmethode Mit dieser Methode konnte er auch das Verhaltnis der Kreisflache und des Kugelvolumens zum Radius bestimmen Eudoxos befasste sich mit dem in der Antike intensiv diskutierten Problem der Wurfelverdoppelung Delisches Problem Er fand dafur eine nicht naher bekannte Losung durch den Schnitt von Kurven deren Schnittpunkte ergaben die zur Losung des Problems erforderlichen zwei mittleren Proportionalen zur Kante des gegebenen und der des gesuchten Wurfels 15 Ferner erfand Eudoxos wie Plutarch berichtet auch eine mechanische Vorrichtung zur annahernden Konstruktion von zwei mittleren Proportionalen Astronomie und Geographie Bearbeiten nbsp Modell mit zwei Spharen hier Ringe fur die Darstellung der Bewegungen der Sonne relativ zur ErdeIn der Astronomie ging es Eudoxos darum die im Rahmen seines geozentrischen Weltbildes unregelmassig erscheinenden Bewegungen der Planeten mit Stillstanden und Rucklaufen mathematisch darzustellen Angeblich hatte Platon die Forschungsaufgabe gestellt die Planetenumlaufe auf regelmassige Kreisbewegungen zuruckzufuhren 16 Fur jeden Planeten sowie fur Sonne und Mond nahm Eudoxos ein eigenes System konzentrischer Kugelschalen Spharen an die mit verschiedenen Geschwindigkeiten und in verschiedenen Richtungen gleichformig um gegeneinander geneigte Achsen rotieren Wegen des gemeinsamen Zentrums der Erde spricht man von der Theorie der homozentrischen Spharen Jeder Himmelskorper ist am Aquator der innersten ihm zugeordneten Schale fixiert Die zu einem Himmelskorper gehorenden Schalen sind an ihren Polen aneinander befestigt Dadurch ubertragen sich ihre Bewegungen auf die innerste Schale und damit auf das Gestirn Den funf ihm bekannten Planeten wies Eudoxos je vier Spharen zu der Sonne und dem Mond je drei Die jeweils erste ausserste Planetensphare bewirkt den Tagesumlauf des Planeten von Ost nach West die zweite seine Jahresbahn im Tierkreis von West nach Ost die dritte und die vierte erzeugen zusammen die scheinbare achtformige Schleifenbewegung die Eudoxos Hippopede Pferdefessel nannte 17 Fur die Fixsterne genugte eine Sphare Damit kam Eudoxos auf insgesamt 27 Spharen Die Frage nach einem Zusammenhang der einzelnen Spharensysteme untereinander stellte sich fur ihn nicht denn seine Konzeption war eine rein mathematische nicht physikalisch fundierte Hypothese die komplexe Verhaltnisse in einfache Elemente regelmassige Kreisbewegungen aufloste 18 In der Forschung wird teils vermutet teils bestritten dass Eudoxos bereits die spater verbreitete Forderung der Rettung der Phanomene zu erfullen trachtete und sogar deren Urheber im Sinne der Formulierung eines Forschungsprinzips war Die genaue Bedeutung dieses Ausdrucks ist umstritten Einer Deutung zufolge ging es ursprunglich darum die scheinbaren Bewegungen der Himmelskorper als Folge ihrer wahren Bewegungen aufzuweisen Erst spater habe man unter Rettung der Phanomene den Grundsatz verstanden dass von einer Theorie nur zu verlangen sei dass die mit ihr durchgefuhrten Berechnungen mit jedem Beobachtungsresultat ubereinstimmen und nicht dass sie physikalische Realitat wahrheitsgemass wiedergibt 19 Nach einer anderen Deutung war mit dem Retten der Phanomene gemeint eine mathematische Beschreibung die vorgegebenen physikalischen oder naturphilosophischen Annahmen gerecht werden soll nachtraglich so abzuwandeln oder zu erganzen dass sie die Phanomene rettet d h bestimmte Phanomene die in ihrem Rahmen als Anomalien erscheinen ebenfalls berucksichtigt 20 Das System des Eudoxos ermoglichte nur Naherungslosungen und berucksichtigte nicht alle damals bekannten Anomalien der Himmelskorperbewegungen Daher wurde es spater von Kallippos von Kyzikos der weitere Spharen hinzufugte erweitert Eine wichtige Schwache des Systems bestand darin dass es die Helligkeitsschwankungen der Planeten die auf Anderung ihrer Entfernung von der Erde schliessen lassen nicht erklaren konnte Darauf wies in der Spatantike der Aristoteles Kommentator Simplikios hin 21 Eudoxos bestimmte auch die Abstande und Grossenverhaltnisse von Erde Mond und Sonne Wie er dabei vorging ist unbekannt 22 Die Reihenfolge der beweglichen Himmelskorper war bei ihm die damals gangige von innen nach aussen Mond Sonne Venus Merkur Mars Jupiter Saturn Ferner soll er den Erdumfang ermittelt haben Aristoteles gibt mit Berufung auf Mathematiker die er nicht namentlich nennt einen Erdumfang von 400 000 Stadien an Bei dieser viel zu hohen Zahl handelt es sich wohl um eine Schatzung die erste uberlieferte Berechnung ist diejenige des Eratosthenes aus dem 3 Jahrhundert v Chr Die von Aristoteles mitgeteilte Schatzung wird oft Eudoxos zugeschrieben doch gibt es dafur keinen Beleg 23 Cicero berichtet Eudoxos habe als erster die Sternbilder auf einem Himmelsglobus eingetragen nachdem schon Thales eine solche Kugel angefertigt hatte 24 Demnach war Eudoxos nicht der Erfinder des Himmelsglobus aber der erste der die Gestirne kartographisch auftrug Einem bei Vitruv uberlieferten Katalog von Erfindungen zufolge galt Eudoxos als Erfinder einer arachne Spinne Mit diesem Begriff bezeichnete man in spaterer Zeit die bewegliche Scheibe eines flachen Astrolabiums einer zweidimensionalen Darstellung der Himmelskugel Diese rotierende Scheibe bildete den Fixsternhimmel ab und konnte dessen tagliche Drehung wiedergeben Ein solches Astrolabium existierte allerdings zur Zeit des Eudoxos noch nicht Seine arachne war wohl eine Vorstufe eine durchsichtige Scheibe die den Hauptbestandteil einer Sternenuhr bildete Sie trug eine Abbildung des Fixsternhimmels die einem Spinngewebe ahnelte 25 Als Geograph befasste sich Eudoxos insbesondere mit der Einteilung der Erde in Klimazonen Er zeichnete eine Karte der in der gemassigten Zone der Nordhalbkugel liegenden Oikumene des bekannten besiedelten Teils der Erdoberflache Fur ihn hatte die Oikumene die Form eines Rechtecks das doppelt so lang wie breit war 26 Die Grenze bildete im Westen die Iberische Halbinsel im Osten Indien im Suden Athiopien und im Norden das Gebiet der Skythen Im Suden schloss sich an die gemassigte Zone die verbrannte Zone an deren nordliche Halfte bis zum Aquator reichte Auf der Sudhalbkugel waren die klimatischen Verhaltnisse spiegelbildlich Dort nahm er in der sudlichen gemassigten Klimazone in welcher der Nil entspringe eine der Oikumene analoge ebenfalls bewohnte Gegenoikumene an 27 Die geographische Breite enklima einer Region bestimmte er nach dem Verhaltnis des langsten Tages zum kurzesten oder zur kurzesten Nacht ob er sie schon in Breitengraden berechnet hat ist ungewiss Fur seinen Ort kam er auf ein Verhaltnis von 5 3 ein anderes von ihm ermitteltes Ergebnis lautete 12 7 Unklar ist ob die beiden Angaben sich auf verschiedene Orte beziehen oder die eine als Berichtigung der anderen aufzufassen ist Bei seinen Messungen verwendete er ein Gnomon einen senkrechten Stab dessen Schatten in der horizontalen Ebene beobachtet wird Aus dem Verhaltnis des kurzesten und des langsten Mittagsschattens die an den beiden Sonnenwenden zu beobachten waren ergab sich das gesuchte Verhaltnis 28 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Inwieweit Platons Dialog Philebos als antihedonistische Antwort auf die Argumentation des Eudoxos fur die Gleichsetzung des Guten mit der Freude oder Lust gedacht war ist unklar in der Forschung gehen die Meinungen daruber auseinander 29 Aristoteles ging in seiner Nikomachischen Ethik kritisch auf Eudoxos Lustlehre ein Dabei stiess er auf die Schwierigkeit dass die Gedankengange des Eudoxos teilweise Argumenten die er selbst anderenorts vorbrachte sehr ahnlich waren die daraus gefolgerte Gleichsetzung des Guten mit der Lust aber fur ihn nicht akzeptabel war da er das Streben der Vielen nach Genuss fur vulgar und tierisch hielt Daher behalf er sich mit einem Argument ad hominem Eudoxos habe mit seinen Argumenten nicht wegen deren Uberzeugungskraft Anklang gefunden sondern wegen seines eigenen Charakters der so gut gewesen sei dass man ihn nicht verdachtigt habe einen vulgaren Hedonismus zu verteidigen 30 Grundsatzlich teilte Aristoteles aber die Uberzeugung des Eudoxos dass der normative Grundbegriff Gut handlungstheoretisch als das Ziel zu dem alles strebt zu bestimmen sei Moglicherweise ubernahm er die Gleichsetzung des wirklichen oder vermeintlichen Guten mit dem Erstrebten die er an den Anfang der Nikomachischen Ethik stellte von Eudoxos 31 In seinem verlorenen Werk Uber die Ideen brachte Aristoteles im Rahmen seiner Kritik an der platonischen Ideenlehre auch Argumente gegen die Ideenlehre des Eudoxos vor Euklid nahm in seine Elemente eine Reihe von Erkenntnissen des Eudoxos auf Dabei handelte es sich um die Proportionenlehre und deren geometrische Anwendungen sowie Volumenbestimmungen Das Planetensystem des Eudoxos blieb in der erweiterten Version des Kallippos in der griechischen Astronomie massgeblich bis es ab Ende des 3 Jahrhunderts v Chr von der Epizykeltheorie verdrangt wurde Insbesondere pragte es die astronomischen Vorstellungen des Aristoteles Aristoteles versuchte das mathematische Modell physikalisch zu fundieren indem er die Spharen als reale materielle Gegebenheiten auffasste ihre Anzahl noch erhohte und davon ausging dass sie alle miteinander verbunden seien 32 So beeinflusste Eudoxos uber die Aristoteles Rezeption indirekt noch das physikalische Weltbild des Mittelalters Die Phanomene fanden bei vielen antiken Autoren Beachtung Verwendet wurden sie unter anderem von Philippos von Opus Aratos von Soloi und Geminos von Rhodos Vitruv hatte nur indirekten Zugang uber eine Zwischenquelle Aratos dichtete eine Versfassung Im 2 Jahrhundert v Chr verfasste der Astronom Hipparchos von Nikaia einen kritischen Kommentar zu den Phanomenen des Eudoxos und zu der Versfassung des Aratos Strabon ruhmt die geographische Kompetenz des Eudoxos Er berichtet der Geschichtsschreiber Polybios habe Eudoxos Darstellung der historischen Geographie geschatzt dazu zahlten Grundungsgeschichten griechischer Stadte sowie Informationen uber die Abstammungsverhaltnisse von deren Bevolkerungen und uber Wanderungsbewegungen Als Strabon 25 24 v Chr oder bald danach Agypten bereiste zeigte man ihm in Heliopolis Raume in denen sich Eudoxos angeblich aufgehalten hatte 33 Diese Legende war Bestandteil einer agyptischen Propaganda welche griechische Weisheit und Wissenschaft auf agyptische Wurzeln zuruckfuhrte Seneca meinte Eudoxos habe die Kenntnis der Planetenbewegungen aus Agypten nach Griechenland gebracht 34 Philostratos betrachtet Eudoxos als rednerisch begabten Philosophen und Vorlaufer der zweiten Sophistik Diogenes Laertios bewertet seine Werke als ausserordentlich wertvoll Moderne Bearbeiten In der modernen Forschung hat Eudoxos ausserordentlich starke Beachtung gefunden Insbesondere sein Spharensystem wird seit dem 19 Jahrhundert von Astronomiehistorikern intensiv diskutiert 1828 1830 legte der Astronom Christian Ludwig Ideler einen Rekonstruktionsversuch vor 1849 brachte eine Untersuchung von Ernst Friedrich Apelt weitere Erkenntnisse Die 1877 veroffentlichte Rekonstruktion des Astronomen Giovanni Schiaparelli erwies sich als bahnbrechend Sie dominierte bis ins spate 20 Jahrhundert und gilt noch heute als klassisch hat aber Schwachen die zur Entstehung von alternativen Hypothesen gefuhrt haben 35 1935 wurde der Mondkrater Eudoxus 1973 der Marskrater Eudoxus und 1998 der Asteroid 11709 Eudoxos nach Eudoxos benannt 36 Textausgaben BearbeitenFrancois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos De Gruyter Berlin 1966 kritische Ausgabe mit Kommentar vgl die sehr kritische Rezension von Gerald J Toomer in Gnomon Bd 40 1968 S 334 337 Literatur BearbeitenDavid R Dicks Early Greek Astronomy to Aristotle Thames and Hudson London 1970 ISBN 0 500 40013 X S 151 189 Friedrich Heglmeier Die homozentrischen Spharen des Eudoxos und des Kallippos und der Irrtum des Aristoteles Erlangen 1988 Dissertation Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 durchgesehene und erweiterte Auflage Schwabe Basel 2004 ISBN 3 7965 1998 9 S 56 66 146 149 Jean Pierre Schneider Eudoxe de Cnide In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Band 3 CNRS Editions Paris 2000 ISBN 2 271 05748 5 S 293 302 Hans Joachim Waschkies Von Eudoxos zu Aristoteles Das Fortwirken der Eudoxischen Proportionentheorie in der Aristotelischen Lehre vom Kontinuum Gruner Amsterdam 1977 ISBN 90 6032 086 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eudoxos von Knidos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Eudoxus of Cnidus In MacTutor History of Mathematics archive teilweise uberholter Forschungsstand Don Allen Eudoxus of Cnidus 1997 biographische Angaben nur teilweise korrekt Anmerkungen Bearbeiten Siehe hierzu Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 137 139 254 f Hans Joachim Waschkies Von Eudoxos zu Aristoteles Amsterdam 1977 S 34 40 Friedrich Heglmeier Die homozentrischen Spharen des Eudoxos und des Kallippos und der Irrtum des Aristoteles Erlangen 1988 S 8 15 Diogenes Laertios 8 8 86 und 8 8 89 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 146 weniger skeptisch ist Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 57 Philip Merlan Studies in Epicurus and Aristotle Wiesbaden 1960 S 100 halt die Reise fur historisch Dieser Chrysippos war moglicherweise ein Verwandter des beruhmten Arztes Chrysippos von Knidos mit dem er nicht zu verwechseln ist Zur Datierung Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 139 f Diogenes Laertios 8 8 87 Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 57 Jean Pierre Schneider Eudoxe de Cnide In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 3 Paris 2000 S 293 302 hier 297 So denken Kurt von Fritz Die Ideenlehre des Eudoxos von Knidos und ihr Verhaltnis zur platonischen Ideenlehre In Kurt von Fritz Schriften zur griechischen Logik Bd 1 Stuttgart 1978 S 147 169 hier 167 und Philip Merlan Studies in Epicurus and Aristotle Wiesbaden 1960 S 99 Hans Joachim Waschkies Von Eudoxos zu Aristoteles Amsterdam 1977 S 41 52 Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 159 f Siehe zu diesem Werk John Gardiner Garden Eudoxos Skylax and the Syrmatai In Eranos 86 1988 S 31 42 hier 31 f und den ausfuhrlichen Rekonstruktionsversuch von Friedrich Gisinger Die Erdbeschreibung des Eudoxos von Knidos Berlin 1921 S 15 ff Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 269 anderer Meinung sind Joachim Quack Die Rolle der Hieroglyphen in der Theorie vom griechischen Vokalalphabet In Wolfgang Ernst Friedrich Kittler Hrsg Die Geburt des Vokalalphabets aus dem Geist der Poesie Munchen 2006 S 75 98 hier 88 f und John Gwyn Griffiths A Translation from the Egyptian by Eudoxus In The Classical Quarterly N S 15 1965 S 75 78 Zu Eudoxos Ideenkonzept siehe Kurt von Fritz Die Ideenlehre des Eudoxos von Knidos und ihr Verhaltnis zur platonischen Ideenlehre In Kurt von Fritz Schriften zur griechischen Logik Bd 1 Stuttgart 1978 S 147 169 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 149 151 Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 59 61 Russell M Dancy Two Studies in the Early Academy Albany 1991 S 23 56 Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 157 161 Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 64 66 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 13 f 151 156 Heinrich Karpp Untersuchungen zur Philosophie des Eudoxos von Knidos Wurzburg 1933 S 6 27 Diese Hypothese vertritt Wolfgang Schadewaldt Hellas und Hesperien 2 Auflage Bd 1 Zurich und Stuttgart 1970 S 644 655 Zu anderen Auffassungen siehe Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 156 f Hans Joachim Waschkies Von Eudoxos zu Aristoteles Amsterdam 1977 S 308 318 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 20 22 163 166 Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 63 halt diese umstrittene Nachricht fur glaubwurdig ebenso Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 166 Zu den Vertretern der gegenteiligen Auffassung zahlt Jurgen Mittelstrass Die Rettung der Phanomene Berlin 1962 S 1 4 150 155 Zum Spharenmodell siehe Friedrich Heglmeier Die griechische Astronomie zur Zeit des Aristoteles Ein neuer Ansatz zu den Spharenmodellen des Eudoxos und des Kallippos In Antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption Bd 6 1996 S 51 71 hier 53 61 Erkka Maula Studies in Eudoxus Homocentric Spheres Helsinki 1974 S 14 ff Zur Hippopede siehe John D North The Hippopede In Anton von Gotstedter Hrsg Ad radices Stuttgart 1994 S 143 154 Dies ist die traditionelle und weiterhin herrschende Lehrmeinung in der Forschung Eine Gegenposition vertritt Larry Wright The Astronomy of Eudoxus Geometry or Physics In Studies in History and Philosophy of Science Bd 4 1973 74 S 165 172 Er meint Eudoxos habe eine Beschreibung und Erklarung der tatsachlichen physikalischen Gegebenheiten angestrebt Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 62 f Leonid Zhmud Saving the phenomena between Eudoxus and Eudemus In Gereon Wolters Martin Carrier Hrsg Homo Sapiens und Homo Faber Berlin 2005 S 17 24 Martin Carrier Die Rettung der Phanomene Zu den Wandlungen eines antiken Forschungsprinzips In Gereon Wolters Martin Carrier Hrsg Homo Sapiens und Homo Faber Berlin 2005 S 25 38 Fritz Krafft Der Mathematikos und der Physikos In Alte Probleme Neue Ansatze Wurzburg 1964 S 5 24 Krafft meint dass die Aufgabe Phanomene Anomalien zu retten sich fur Eudoxos noch nicht stellte Siehe dazu Walter Burkert Weisheit und Wissenschaft Nurnberg 1962 S 302 und Anm 3 Friedrich Heglmeier Die homozentrischen Spharen des Eudoxos und des Kallippos und der Irrtum des Aristoteles Erlangen 1988 S 242 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 17 211 Klaus Geus Eratosthenes von Kyrene Studien zur hellenistischen Kultur und Wissenschaftsgeschichte Munchen 2002 S 226 Anm 86 Cicero De re publica 1 14 22 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 158 160 Fur andere Deutungen der arachne siehe Bernard R Goldstein Alan C Bowen A New View of Early Greek Astronomy In Isis Bd 74 1983 S 330 340 hier 335 337 Erkka Maula The Spider in the Sphere Eudoxus Arachne In Philosophia Athen Bd 5 6 1975 76 S 225 258 Francois Lasserre Hrsg Die Fragmente des Eudoxos von Knidos Berlin 1966 S 239 f Friedrich Gisinger Die Erdbeschreibung des Eudoxos von Knidos Berlin 1921 S 13 f Stephan Heilen Eudoxos von Knidos und Pytheas von Massalia in Wolfgang Hubner Hrsg Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Antike Bd 2 Geographie und verwandte Wissenschaften Stuttgart 2000 S 55 73 hier 58 60 Arpad Szabo Eudoxos und das Problem der Sehnentafeln In Jurgen Wiesner Hrsg Aristoteles Werk und Wirkung Bd 1 Berlin 1985 S 499 517 hier 502 510 Eine Gegenposition zu dieser herrschenden Lehrmeinung vertreten Alan C Bowen und Bernard R Goldstein Hipparchus Treatment of Early Greek Astronomy The Case of Eudoxus and the Length of Daytime In Proceedings of the American Philosophical Society Bd 135 1991 S 233 254 Sie bezweifeln dass die genannten Zahlen auf Messungen oder Beobachtungen beruhen und halten es fur moglich dass die beiden Verhaltnisse arithmetisch aus theoretischen Erwagungen abgeleitet wurden Hans Kramer Eudoxos aus Knidos In Hellmut Flashar Hrsg Altere Akademie Aristoteles Peripatos Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Bd 3 2 Auflage Basel 2004 S 56 66 hier 66 Justin C B Gosling Christopher C W Taylor The Greeks on Pleasure Oxford 1982 S 157 164 Hermann Schmitz Die Ideenlehre des Aristoteles Bd 2 Platon und Aristoteles Bonn 1985 S 161 166 skeptisch ist Dorothea Frede Platon Philebos Ubersetzung und Kommentar Gottingen 1997 S 390 394 Aristoteles Nikomachische Ethik 1172b vgl 1095b Siehe dazu Roslyn Weiss Aristotle s Criticism of Eudoxan Hedonism In Classical Philology Bd 74 1979 S 214 221 Aristoteles Nikomachische Ethik 1094a siehe dazu Franz Dirlmeier Aristoteles Nikomachische Ethik 8 Auflage Berlin 1983 S 266 f Otfried Hoffe Aristoteles 2 Auflage Munchen 1999 S 202 f Siehe dazu Friedrich Heglmeier Die griechische Astronomie zur Zeit des Aristoteles Ein neuer Ansatz zu den Spharenmodellen des Eudoxos und des Kallippos In Antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption Bd 6 1996 S 51 71 hier 69 f Zu Strabons Eudoxos Rezeption siehe Johannes Engels Die strabonische Kulturgeographie in der Tradition der antiken geographischen Schriften und ihre Bedeutung fur die antike Kartographie In Orbis Terrarum Bd 4 1998 S 63 114 hier 73 76 Seneca Naturales quaestiones 7 3 2 Zur Wissenschaftsgeschichte siehe Friedrich Heglmeier Die homozentrischen Spharen des Eudoxos und des Kallippos und der Irrtum des Aristoteles Erlangen 1988 S 69 89 Zu den alternativen Losungsversuchen siehe Ido Yavetz On the Homocentric Spheres of Eudoxus In Archive fur History of Exact Sciences 52 1998 S 221 278 Ido Yavetz A New Role for the Hippopede of Eudoxus In Archive fur History of Exact Sciences 56 2002 S 69 93 lunar photo of the day 26 Marz 2010 11709 Eudoxos 1998 HF20 JPL Small Body Database Browser Normdaten Person GND 11853131X lobid OGND AKS LCCN n85011976 VIAF 10637157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eudoxos von KnidosKURZBESCHREIBUNG griechischer Mathematiker Astronom Geograph Philosoph und ArztGEBURTSDATUM zwischen 397 v Chr und 390 v Chr GEBURTSORT KnidosSTERBEDATUM zwischen 345 v Chr und 338 v Chr STERBEORT Knidos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eudoxos von Knidos amp oldid 238526409