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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Pharao Begriffsklarung aufgefuhrt Pharao war ein seit dem Neuen Reich verwendeter Titel fur den Konig von Ober und Unteragypten Der Begriff geht auf das agyptische Wort Per aa grosses Haus zuruck das ursprunglich weder ein Herrschertitel noch ein Eigenname war sondern die Bezeichnung fur den koniglichen Hof oder Palast Als Bezeichnung fur die Person des Konigs kam er erst ab Thutmosis III auf Doch auch danach war diese Titulierung nicht die Regel und nur selten Teil des offiziellen Protokolls Das Koptische als letzte Sprachstufe des Agyptischen kennt die Entlehnung ⲫⲁⲣⲁⲱ aus dem Griechischen wie auch in der allgemeineren Bedeutung Konig in Worter wie Bohairisch ⲟⲩⲣⲟ ⲟⲩⲣⲱ Sahidisch ⲣⲣⲟ ⲣⲣⲱ die direkt auf die agyptische Form zuruckgehen Pharao in HieroglyphenPer aa Pr ˁ3 Grosses HausGriechisch nach Herodot nach Manetho Pheros Pharao Herodot Bezeichnung Manetho BezeichnungPharao mit Nemes Kopftuch Zeremonialbart Halskragen und Was ZepterIn der hebraischen Sprache der Bibel werden mit Pharao פ ר ע ה anachronistisch alle Konige des Alten Agypten bezeichnet Ebenso benutzen zahlreiche Agyptologen das Wort Pharao fur alle agyptischen Herrscher obwohl der Titel Konig nesut bzw nesut biti zumindest bis Siamun die korrekte Form ware 1 Siamun war der erste Herrscher der Per aa als Konigstitel trug Er regierte als sechster Konig der 21 Dynastie Dritte Zwischenzeit 1 In der deutschsprachigen Wikipedia tragt jeder Herrscher von der Pradynastik bis zu Siamun den Titel Konig gefolgt von Pharao in Klammern Fur die Zeit danach wird allein der Titel Pharao verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsverwendung 2 Selbstverstandnis des Konigs Pharao 2 1 Gottkonigtum 2 2 Gottliche Legitimation 2 3 Verbot der Namensnennung des Konigs Pharao 3 Kartusche 4 Namensschreibweise 5 Namen und Titel 5 1 Horusname 5 2 Nebtiname 5 3 Goldname 5 4 Thronname 5 5 Eigenname 6 Andere Bezeichnungen 7 Konigliche Insignien 8 Frauen als Konig Pharao 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBegriffsverwendung Bearbeiten Romerzeitliches Relief am Kalabscha Tempel Horus und Thot reinigen den Konig in beiden Kartuschen nur als Pharao bezeichnet Abgesehen von der kompletten funfteiligen Konigstitulatur fuhren die altagyptischen Texte auch weitere Benennungen beziehungsweise sogenannte Beinamen des Konigs auf Diese sind sowohl innerhalb seiner Titulatur als auch ausserhalb dieser belegt der vollkommene gute Gott der grosse Gott Herr der Kronen Herr der beiden Lander Herr des Machens der Dinge der Kulthandlungen sowie Herr der Sedfeste Eindeutiger Beleg dafur dass ein Herrscher sich selbst als Pharao sah ist oft dass er seinen Namen in eine Kartusche schrieb die nur koniglichen Namen vorbehalten war Allerdings haben auch Namen von Koniginnen und sogar Prinzessinnen seit dem Ende der 12 Dynastie vereinzelt spater dann regelmassig Kartuschen Die nur auf Skarabaen belegten Herrscher der 16 Dynastie tragen andererseits oft keine Kartusche sind aber durch die Titel Netjer nefer der vollkommene Gott und Sa Ra Sohn des Re deutlich als Herrscher identifiziert Auch die Lokalkonige aller altagyptischen Kleinstaaten wahrend der Zweiten 16 Dynastie und der Dritten Zwischenzeit konnen zu Recht als Pharaonen bezeichnet werden da sie alle eine meist volle konigliche Titulatur trugen Einigen dieser Herrscher auch Hohepriester Gottesgemahlinnen und libysche Lokalfursten lassen sich sogar Thronnamen zuweisen was zeigt dass sie sich durchaus in der Tradition grosserer Herrscher sahen 2 Ausserdem sind die Ptolemaer nicht die letzten Pharaonen auch die romischen Kaiser zahlen im Grunde zu den agyptischen Pharaonen da dieses Gebiet zu ihrem Herrschaftsbereich gehorte und sie zumindest teilweise im Alten Agypten auch hieroglyphisch belegt sind Selbstverstandnis des Konigs Pharao BearbeitenGottkonigtum Bearbeiten Seit der fruhdynastischen Zeit verstand sich der Konig Pharao als Sohn der Himmelsgottheiten er war zugleich ihr Bevollmachtigter Abgesandter Partner und Nachfolger Die letztgenannte Gleichsetzung bezieht sich auf die Regierungszeit der Gotter die nach altagyptischer Mythologie zuvor auf der Erde herrschten Die in der Vergangenheit ofter postulierte gottliche Identifikation mit Horus entspricht nicht der Quellenlage und dem Weltbild das aus drei Ebenen bestand Vielmehr sah sich der Konig auf einer eigenen Ebene zwischen dem gottlichen Himmel und den auf der Erde befindlichen Menschen Dem Konig wurde mit seiner Kronung das Amt des gottlichen Horus ubertragen Dieser Vorgang manifestierte sich im Horusnamen Damit ubernahm der Konig als irdischer Herrscher das vaterliche Amt des Horus und galt erganzend seit der 4 Dynastie als Sohn des Re 3 Die Agyptologie verwarf zwischenzeitlich das bis weit uber die Mitte des 20 Jahrhunderts vertretene Konzept das den Konig mit einer Gottheit gleichsetzte und definierte aufgrund der Quellenlage die Rolle des Konigs in Ubereinstimmung mit der altagyptischen Mythologie neu Nur noch wenige Forscher berufen sich auf eine Gottlichkeit des Konigs beispielsweise der Alttestamentler Klaus Koch 4 ohne jedoch fur diese Annahme Belege zu nennen 5 Die Sonderrolle kennzeichnete den Konig als gottlichen Vermittler der die Plane der Himmelsgotter an die Menschen weitergab und darauf achtete dass der gottliche Wille entsprechend umgesetzt wurde Die Gottlichkeit des Konigs beschrankte sich daher auf sein Amt und bezog sich nicht auf ihn selbst Somit erreichte der Konig nur in Verbindung mit seinem Herrscheramt einen gottlichen Status ohne jedoch selbst mit einer Gottheit identifiziert zu werden In der Agyptologie wird in diesem Zusammenhang der Begriff Gottkonigtum verwendet der sich auf die im gottlichen Auftrag reprasentativen Tatigkeiten des Konigs bezieht Es bleibt unklar ob sich die fruhdynastischen Konige direkt auf die Gottheit Horus bezogen oder den Horusfalken nur als allgemeines Symbol der fernen Himmelsgottheiten benutzten Nach dem Tod des Konigs Pharao trat dieser seinen Himmelsaufstieg an um dort als vergottlichter Konig neu geboren im Verbund der anderen Gottheiten sowie Ahnen sein Amt ausuben zu konnen 3 Im Rahmen seiner Amtsausubung trug der Konig verschiedenste Beinamen beispielsweise Vollkommener Gott in welchen die gottliche Sohnschaft mit dem Vorgang als wiedergeborener Reichsgott in der Gestalt des Konigs zum Ausdruck gebracht werden sollte Die von Ramses II zusatzlich gebrauchte Bezeichnung Grosser Gott bezieht sich dagegen auf die Aufwertung des irdischen Konigsamtes das in der gottlichen Rangordnung unterhalb der Gotter angesiedelt war Ramses II gab sich jedoch nicht damit zufrieden als weisungsgebundener Gottkonig ein untergeordnetes Amt zu bekleiden weshalb er in seiner Amtsphilosophie den Versuch unternahm durch entsprechende Beinamen das Konigsamt auf eine den Gottern gleichberechtigte Ebene zu heben Die Gleichrangigkeitsbemuhungen von Ramses II konnten sich nicht durchsetzen spiegeln aber die gescheiterten Gegenreaktionen von einigen Konigen wider die versuchten die Wertigkeit des gottlichen Konigsamtes zu erhohen 6 Gottliche Legitimation Bearbeiten Die bei der Kronung rituell aktivierte Gottlichkeit hinsichtlich des Konigsamtes versetzte den Konig in die Rolle des irdischen Reprasentanten der Gotter Damit verbunden ubergaben die Gottheiten ihre Throne lange Regierungsjahre und das Land Agypten damit der Konig mit gottlichem Segen die Weltordnung Maat aufrechterhalt und gegen auslandische Eroberer schutzt Aus dem zweiten Jahrtausend v Chr ist ein Text bekannt der in zahlreichen Tempeln angebracht wurde und die gottliche Legitimation beschreibt 6 Re hat den Konig eingesetzt auf der Erde der Lebenden fur immer und ewig So ist er tatig beim Rechtsprechen den Menschen beim Zufriedenstellen der Gotter beim Entstehenlassen der Wahrheit und der Vernichtung der Sunde Er gibt den Gottern Opferspeisen Totenopfer den Verklarten Der Konig als Sonnenpriester 6 Verbot der Namensnennung des Konigs Pharao Bearbeiten Besonders markant ist das Verbot den Namen altagyptisch ren von Gottheiten zu nennen Derartige Tabus sind in der Agyptologie fur die alte agyptische Religion nur sekundar und teilweise untersucht Herodot berichtete uber das Verbot den Namen von Osiris in bestimmten Zusammenhangen offentlich auszusprechen 7 In diesen Themenbereich gehort das Negativbekenntnis von Ramses VI der sich ruhmte den Namen von Tatenen nicht ausgesprochen zu haben Der Ritus den Namen des Konigs nicht zu nennen sondern nur niederzuschreiben und zu lesen ist ofter bezeugt beispielsweise ausfuhrlich im Mittleren Reich in der Lehre eines Mannes fur seinen Sohn und in Quellen die rechtes Verhalten gegenuber dem Konig thematisieren Grunde fur dieses Tabu sind wohl in der Ehrfurcht und Angst vor der jeweiligen Gottheit zu sehen da durch offentliches Aussprechen der Empfang negativer magischer Krafte assoziiert wurde Im Falle des Verbots der Namenaussprache des Konigs durfte als Hauptmotiv die Furcht vor magischen Folgen liegen zu dem sich eine mogliche uble Nachrede durch Unvorsichtigkeit ergeben konnte In diesem Zusammenhang steht das weitere Tabu Umfeld die verborgenen und geheimen Namen bestimmter Gotter zu nennen 8 Kartusche Bearbeiten Thutmosis III mit Kartusche seines Thronnamens vor dem die Zeichen fur vollkommener Gott auf einem Neb Zeichen stehen Brooklyn Museum New York Lesung von rechts nach linksDie Kartusche auch als Konigsring bezeichnet ist ursprunglich wohl aus dem sogenannten Schen Ring entstanden Sie ist eine Seilschleife mit uberlappenden Enden dem altagyptischen Symbol fur Ewigkeit beziehungsweise Unendlichkeit und Schutz entwickelte sich mit der Lange des jeweiligen Konigsnamens bis zu einer mehr langgezogenen elliptischen Form Zudem hatte das Binden und Losen von Knoten in der Magie des Alten Agypten eine grosse Bedeutung 9 Aus besonders detaillierten Darstellungen wird deutlich dass die Kartuschenlinie eigentlich aus einer doppelten Schnur besteht die als Seilschleife um den Konigsnamen gelegt und am Ende mit einem Knoten versehen ist In eher schematischer Darstellung erscheint der Knoten wie ein im Winkel von 90 zur Kartuschenlangsachse platzierter Balken der in seiner Lange etwa der Kartuschenbreite entspricht Die Namenshieroglyphen im Inneren der Kartusche begannen stets auf der diesem Balken gegenuberliegenden Seite Die gesamte Kartusche konnte sowohl vertikal senkrecht wie auch horizontal waagerecht dargestellt werden wobei sich bei Letzterer der Kartuschenanfang je nach Leserichtung entweder auf der rechten oder auch auf der linken Seite befinden konnte Namensschreibweise BearbeitenInnerhalb der Kartuschen folgt die Namensschreibweise in der Regel den allgemeinen Gesetzmassigkeiten der Hieroglyphenschreibung So wird beispielsweise das Zeichen einer im Namen oder Namensteil enthaltenen agyptischen Gottheit aus Respekt gegenuber dieser dem gesamten Namen beziehungsweise dem entsprechenden Namensteil stets vorangestellt Der Thronname von Thutmosis III lautet in der agyptologischen Schulaussprache Transliteration Men cheper Re und wird in der Transkription als mn ḫpr Rˁ gelesen in der deutschen Ubersetzung etwa Bleibend Bestandig ist die Erscheinung sform des Re Die Namensschreibung innerhalb der Kartusche beginnt jedoch aus den schon erlauterten Grunden mit der Hieroglyphe der Gottheit Re In der Reihenfolge der Hieroglyphen ist zu lesen Rˁ mn ḫpr Namen und Titel BearbeitenHorus Thron und Eigenname erscheinen haufig auf den Denkmalern eines Konigs In der Fruhdynastischen Periode 1 und 2 Dynastie ist der Horusname der wichtigste Name wahrend spater der Thronname gebrauchlicher wird Nebti und Goldname werden dagegen seltener verwendet und sind deshalb von vielen Herrschern nicht bekannt Horusname Bearbeiten Systematische Namensdarstellung in den PharaonenartikelnHorusname Namenshieroglyphen Horusname Transkription UbersetzungNebtiname Namenshieroglyphen Nebtiname Transkription UbersetzungGoldname Namenshieroglyphen Goldname Transkription UbersetzungThronname Namenshieroglyphen Thronname Transkription UbersetzungEigenname Namenshieroglyphen Eigenname oder Geburtsname Transkription UbersetzungDer Horusname ist der alteste bezeugte Titel des Konigs und kommt schon kurz vor der 1 Dynastie auf Geschrieben wird der Name in einem sogenannten Serech ein Rechteck auf dem ein Falke thront Der untere Teil des Rechtecks ist mit der Fassade des Konigspalastes dekoriert Palastfassade der obere Teil symbolisiert den Hof das Haus per In dieser freien Flache steht der Name des Konigs in Hieroglyphen Ab der 4 Dynastie kann der Titel ohne Serech geschrieben werden Die Titelschreibung erfolgt dann in waagerechtem Text mit dem Horusfalken am Anfang Nebtiname Bearbeiten Der Nebtiname oder auch Herrinnenname ist als Beiname bereits in der Pradynastik belegt dort jedoch mit anderer Hieroglyphenzusammensetzung In der Fruhdynastik folgte unter Konig Hor Den 1 Dynastie die Einfuhrung des Nebti Zeichens mit den beiden Gottinnen Nechbet fur Oberagypten und Wadjet fur Unteragypten Beide sitzen auf je einem Korb dem Zeichen fur neb Hieroglyphe Gardiner V30 das Herr bedeutet Der Nebtiname leitet sich von den zwei vorhandenen neb Zeichen und den beiden Gottinnen ab Das Zeichen fur neb gehort auch zu einer weiteren Bezeichnung des Konigs Herr der beiden Lander Neb taui nb t3wj Goldname Bearbeiten Als funfter Titel ist oft der Goldname beziehungsweise Goldhorusname bekannt Das Symbol fur den Goldhorusnamen besteht aus einem Falken Horus der auf der Hieroglyphe fur Gold nebu nbw sitzt Der Goldhorusname wurde als offizielle Zusatztitulatur erstmals von Djoser in der 3 Dynastie verwendet Seit Konig Snofru wurde dieser Titel durch den Falken der auf dem Halsschmuck sitzt eingeleitet wobei diese Schreibweise bis zum Mittleren Reich gleich blieb 10 Thronname Bearbeiten Dem Thronnamen beigestellt ist am haufigsten die Bezeichnung Nesut oder Nisut njswt wenn auf den Konig als weltlichen Herrscher verwiesen wird Das bedeutet der von der Binse bezeichnete allerdings nur den Herrscher Oberagyptens also Sudagyptens Der Titel des Pharaos von Unteragypten war Biti bjtj das heisst der von der Biene Die beiden Titel wurden in offiziellen Inschriften verbunden zu Nesut biti War der Thronnamenskartusche die Bezeichnung Nesut biti vorangestellt war der Pharao sowohl Herrscher von Ober wie auch Unteragypten Trotzdem hielt sich die Bezeichnung Pharao in den meisten Sprachen bis heute fur die Bezeichnung des altagyptischen Herrschers Nicht immer wurden den Pharaonenkartuschen die Zusatzbezeichnungen Sa Ra oder Nesut biti vorangestellt Haufig sind auf Statuen Stelen Tempel oder Grabinschriften und Papyrustexten auch allein die Kartuschen zu finden Eigenname Bearbeiten Ein agyptischer Konig hatte neben seinem Eigennamen auch Geburtsname welcher seit der 5 Dynastie durch die Bezeichnung Sa Ra S3 Rˁ ubersetzt mit Sohn des Re verdeutlicht wird noch insgesamt vier weitere Titel und zusatzlich eine spater entstandene Bezeichnung Mit der Geburt eines Konigssohnes war nicht festgelegt ob dieser seinem Vater auf den Thron folgen wurde So war sein Eigen beziehungsweise Geburtsname wie der eines normalen Burgers und enthielt kein Programm so wie es die komplette Konigstitulatur mit allen funf Titeln ausdruckt Es kam jedoch vor dass er den Namen seines Vaters oder Grossvaters erhielt 11 Der Name eines Prinzen wurde mit den Worten Sohn des Konigs von seinem Leibe eingeleitet und nicht in einer Kartusche geschrieben Andere Bezeichnungen Bearbeiten Granitstatue des Thutmosis III Agyptisches Museum in Kairo 2002 In Texten oder Beamtentiteln in denen der Konig nicht mit Namen genannt wird wird als Herrschertitel meist das Wort nesut auch nisut gebraucht beispielsweise sesch nesut Schreiber des Konigs ganz selten biti zum Beispiel chetemti biti Siegler des Konigs In religiosen Texten oder biographischen Inschriften von Beamten wird auf den agyptischen Konig oft auch nur als Horus verwiesen ohne den Namen des Herrschers zu benennen In eher weltlichem Kontext kommen auch die Bezeichnungen Neb der Herr oder Neb taui Herr der Zwei Lander vor Letztere leitet auch oft einen Namen des Herrschers ein Hier findet sich auch als weitere Zusatzvariante Hem was immer wieder als Majestat ubersetzt wird Eigentlich bedeutet es nur Diener obwohl die Ubersetzung Person in neuerer Literatur immer mehr vorgezogen wird Diese Zusatzbezeichnung erscheint meist in Formulierungen wie hem ef Transliteration Hm f seine Majestat und taucht auch in der Form Hem en neb taui ḥm n nb t3wj Diener oder die Majestat des Herrn der Zwei Lander auf Selten vor allem in der Zweiten Zwischenzeit findet man die Bezeichnung Chu Baq regierender Herrscher 12 Manetho war ein Tempelschreiber aus Sebennytos im altagyptischen Theben Er schrieb um die Mitte des dritten Jahrhunderts v Chr unter der Regierung von Ptolemaios I auf Grund der Schriften der Agypter in griechischer Sprache die Geschichte Agyptens von den altesten Zeiten an bis zur makedonischen Eroberung in drei Buchern Aegyptiaca Dieses Werk ist fruhzeitig untergegangen nur das Verzeichnis der Dynastien ein Drittel der Konigsnamen Manetho Namen und einige Fragmente sind erhalten geblieben Ein Teil der Manetho Namen z B Amenophis von der agyptologischen Vokalisation Amenhotep wird heute noch gebraucht 13 daneben auch die von Herodot uberlieferten Namensformen z B Cheops Viele Forscher verwenden lieber diese grazisierten Namen da sie der Aussprache vielleicht naher kommen als die agyptologische Vokalisation Konigliche Insignien BearbeitenDie Rote und die Weisse Krone zusammen getragen als Doppelkrone fur Unter und Oberagypten die sogenannte Pschent Vor der Reichsvereinigung der beiden Lander trugen die Herrscher entweder die weisse oder rote Krone Andere Kronen wie der Chepresch oder das Nemes Kopftuch Geier Gottin Nechbet und Uraus Gottin Wadjet ebenfalls Symbole fur Ober und Unteragypten meist zusammen wie z B auf Totenmasken von denen die bekannteste die des Tutanchamun ist Krummstab und Flagellum oft auch Wedel oder Geissel genannt Auch sie stehen fur Ober und Unteragypten und geben einen Hinweis auf die Anfange der Hochkultur Der Zeremonial oder Pharaonenbart Pharaonen tragen auf allen Reliefs und Malereien einen langen geflochtenen und kunstlichen Bart dieser wurde ebenso wie die anderen Konigsinsignien zu offiziellen Anlassen angelegt Mentuhotep III mit der Weissen Krone Mentuhotep II mit der Roten Krone und Zeremonialbart Sesostris III mit Pschent Goldmaske des Tutanchamun mit Nemes Kopftuch Uraus und Geier sowie Zeremonialbart Uschebti des Tutanchamun mit Chepresch Krummstab und Wedel Hatschepsut mit Krummstab und Wedel in die das Anch Zeichen und das Was Zepter eingearbeitet sind sowie Weisser Krone und KonigsbartFrauen als Konig Pharao BearbeitenEs gab vier Frauen die nachgewiesenermassen die Alleinherrschaft uber Agypten ausubten Die bekannteste von ihnen ist Hatschepsut die zuerst als Vormund fur ihren Stiefsohn Thutmosis III fungierte und spater an seiner Stelle die Regentschaft ausubte Nofrusobek regierte fur einige Jahre am Ende der 12 Dynastie Sie ist die erste Konigin mit einer vollen koniglichen Titulatur Tausret regierte am Ende der 19 Dynastie Ein weiteres Beispiel ist Kleopatra Andere Falle sind Frauen die fur einen Mann regierten jedoch keine Konigstitulatur trugen Anchenespepi II die Mutter von Pepi II regierte fur ihren unmundigen Sohn Durch Belege ist ebenfalls gesichert dass die Grosse konigliche Gemahlin Teje wahrend der Herrschaft ihres Mannes Amenophis III Regierungsaufgaben wahrnahm und spater vermutlich ebenfalls fur ihren Sohn Echnaton Es besteht ausserdem die Theorie dass der Amarna Konig Semenchkare in Wirklichkeit Echnatons Grosse konigliche Gemahlin Nofretete war die diesen Namen als neuen Eigennamen annahm Diese These unterstutzen z B die Agyptologen Nicholas Reeves Michael Hoveler Muller Christine El Mahdy und Cyril Aldred Siehe auch BearbeitenListe der Pharaonen Fluch des PharaoLiteratur BearbeitenSusanne Bickel Die Verknupfung von Weltbild und Staatsbild In Reinhard Gregor Kratz Gotterbilder Gottesbilder Weltbilder Agypten Mesopotamien Persien Kleinasien Syrien Palastina Mohr Siebeck Tubingen 2009 ISBN 978 3 16 149886 2 S 79 102 Elke Blumenthal Die Gottlichkeit des Pharao Sakralitat von Herrschaft und Herrschaftslegitimierung im Alten Agypten In Franz Reiner Erkens Die Sakralitat von Herrschaft Herrschaftslegitimierung im Wechsel der Zeiten und Raume Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003660 5 S 53 61 Marie Ange Bonheme Annie Forgeau Pharao Sohn der Sonne Die Symbolik des agyptischen Herrschers Padmos Dusseldorf Zurich 2001 ISBN 3 491 69036 6 Hans Bonnet Konig Konigin In Lexikon der agyptischen Religionsgeschichte Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 937872 08 6 S 380 388 Alan H Gardiner Egyptian Grammar 3rd Edition University Press Oxford 1957 ISBN 0 900416 35 1 Enthalt eine ausfuhrliche Zeichenliste sowie eine Liste Agyptisch Englisch und Englisch Agyptisch dazu die umfangreichste Referenzgrammatik des Mittelagyptischen Um die Bedeutung einzelner Zeichen nachzuschlagen ist der Gardiner ein Muss Auf den Seiten 71 76 Excursus A wird die Titulatur der Pharaonen erklart Rolf Gundlach Der Pharao und sein Staat Die Grundlegung der agyptischen Konigsideologie im 4 und 3 Jahrtausend Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 ISBN 3 534 12343 3 Rainer Hannig Die Sprache der Pharaonen Teil Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 64 Hannig Lexika Band 1 von Zabern Mainz 1995 ISBN 3 8053 1771 9 Enthalt neben einem Worterbuchteil und einigen anderen Listen pharaonische Namen wobei aber Horus Nebti und Goldhorusnamen nur in Transliteration nicht in Hieroglyphen vorliegen und keiner ist ubersetzt Wolfgang Helck Eberhard Otto Konig Konigin In Kleines Lexikon der Agyptologie Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04027 0 S 147 f Stefan Pfeifer Herrscher und Dynastiekulte im Ptolemaerreich Systematik und Einordnung der Kultformen Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56933 3 Thomas Schneider Lexikon der Pharaonen Albatros Dusseldorf 2002 ISBN 3 491 96053 3 Jurgen von Beckerath Handbuch der agyptischen Konigsnamen Munchner Agyptologische Studien Band 49 von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2591 6 Das Verzeichnis umfasst alle vorkommenden Konigsnamen in hieroglyphischen und hieratischen Texten in Zeichnung und Umschrift sowie Informationen zum Konigstutular Weblinks Bearbeiten Commons Pharaonen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Pharao Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Rolf Gundlach Konig Konigtum Agypten In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 26 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b T Schneider Lexikon der Pharaonen Dusseldorf 2002 S 23 T Schneider Lexikon der Pharaonen Dusseldorf 2002 a b S Bickel Die Verknupfung von Weltbild und Staatsbild Tubingen 2009 S 82 84 und 87 88 Klaus Koch Geschichte der agyptischen Religion von den Pyramiden bis zu den Mysterien der Isis Kohlhammer Stuttgart 1993 ISBN 3 17 009808 X S 73 S Pfeiffer Herrscher und Dynastiekulte im Ptolemaerreich Systematik und Einordnung der Kultformen Munchen 2008 S 21 22 a b c E Blumenthal Die Gottlichkeit des Pharao Sakralitat von Herrschaft und Herrschaftslegitimierung im Alten Agypten Berlin 2002 S 58 59 Herodot Historien II 61 II 170 f Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies u a Kopenhagen 2007 ISBN 978 87 635 0406 5 S 163 164 Lucia Gahlin Agypten Gotter Mythen Religionen Edition XXL Reichelsheim 2001 ISBN 389736 312 7 S 196 Rolf Felde Agyptische Gottheiten 2 erweiterte und verbesserte Auflage R Felde Eigenverlag Wiesbaden 1995 S 21 Jurgen von Beckerath Handbuch der agyptischen Konigsnamen Mainz 1999 S 26 R Hannig Agyptisches Worterbuch 2 Mittleres Reich und zweite Zwischenzeit Mainz 1995 S 1850 A H Gardiner Egyptian Grammar Oxford 1957 S 75 76 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pharao amp oldid 234976996