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Das Nutbuch Originaltitel Grundriss des Laufes der Sterne am Leib der Nut ist eine Sammlung von altagyptisch astronomischen Texten zum Themenbereich Dekan Sterne Schattenuhr Mond Sonne und Planeten Grundriss des Laufes der Sterne in HieroglyphenSenetj schemet net sebau SnṮ sm t n t sb3 wGrundriss des Laufes der Sterne am Leib der Nut Kurzform NutbuchBislang sind in der pharaonischen Zeit nur drei verschiedene vollstandige Aufzeichnungen des Nutbuches belegt Daneben erganzen sich Teile des Nutbuches in zahlreichen Grabanlagen mit Abschnitten der Stundenbucher Das Motiv des Sonnenaufgangs als mythologische Wiedergeburt ist dabei das vorherrschende Thema Die Agyptologie bezeichnet diese Abschnitte je nach Zugehorigkeit zu den tradierten Vorlagen als Nutbuch Familientexte Abfassungen aus der Zeit des zweiten Jahrhunderts n Chr kamen zunachst in Form von zwei veroffentlichten Textzeugen aus Tebtynis hinzu ehe 2007 weitere vier Fragmente aus der gleichen Epoche und Region publiziert wurden 1 Das neue Material enthalt Abschnitte die bisher nicht bekannt waren und bietet damit weitere wertvolle Erweiterungen der agyptisch religiosen Texte Bei dem sogenannten Nutbuch handelt es sich um inneragyptische Ubersetzungen und Kommentierungen die auf Inschriften und Papyri aus verschiedenen Epochen uberliefert sind Mit den Ausfuhrungen des Nutbuches liegt ein Handbuch zur religiosen Astronomie vor das in dieser Form als einzigartig anzusehen ist und zusammenhangend die Konzepte des Alten Agyptens in eigenen Worten darlegt Die moglicherweise bis zu dreitausend Jahre andauernde Tradierung und die ergiebige Fundlage in Tebtynis einem sonst unbekannten Ort deutet auf das Festhalten an den mythologischen Vorgaben des Nutbuches wahrend der altagyptischen Geschichte hin Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte und Versionen des Nutbuches 1 1 Pharaonische Zeit 1 2 Tebtynis Fassungen 2 Jahrhundert n Chr 2 Entstehungszeit des Nutbuches 3 Raumliche Anordnung des Nutbuches 4 Inhalt 4 1 Nutbild 4 1 1 Zeilen E bis 15 4 1 2 Erlauterungen Zeilen E bis 15 4 1 3 Zeilen 16 bis 38 4 1 4 Erlauterung Zeilen 16 bis 38 4 1 5 Zeilen 39 bis 72 4 1 6 Erlauterungen Zeilen 39 bis 72 4 1 7 Zeilen 73 bis 84 4 1 8 Erlauterungen Zeilen 73 bis 84 4 2 Dekane 4 2 1 Zeilen 85 bis 103 4 2 2 Erlauterung der Zeilen 85 bis 103 4 2 3 Zeilen 104 bis 143 4 2 4 Erlauterung der Zeilen 104 bis 143 4 3 Mondkapitel 4 3 1 Zeilen 144 bis 159 4 3 2 Erlauterungen Zeilen 144 bis 159 4 4 Planetenkapitel 4 4 1 Zeilen x 75 bis x 94 4 4 2 Erlauterungen Zeilen x 75 bis x 94 5 Literatur 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte und Versionen des Nutbuches BearbeitenPharaonische Zeit Bearbeiten Schon sehr fruh konzentrierte sich das Interesse der Agyptologie auf die astronomischen Teile des sogenannten Nutbuches Als erstes verfugbar fur die moderne Forschung war die Fassung R im Grab Ramses IV die sich auf das Nutbild und die Dekanlisten beschrankt Der Text wurde erstmals von Jean Francois Champollion und Ippolito Rosellini sowie spater von Heinrich Brugsch kopiert Erik Hornung gab im Jahr 1990 im Rahmen einer Neubehandlung die Gesamtpublikation Zwei ramessidische Konigsgraber heraus 2 nbsp Sethos Schrift Darstellung der 36 DekaneDie 1933 im Osireion in Abydos entdeckte Sethos Schrift S 3 brachte grosse Fortschritte zumal die Fassung S den altesten Beleg darstellt Adriaan de Bucks Ubersetzungsversuche der kryptographischen Teile des Nutbuches 4 gab der Entschlusselung des Nutbuches entscheidende Impulse Das Dekankapitel fand jedoch zunachst in der Forschung wenig Interesse da sich die Textzusammenhange nur sehr schwer erschliessen liessen Vollig vernachlassigt wurde das Mondkapitel das in pharaonischer Zeit nur in der Sethos Schrift belegt ist Der in der Vergangenheit in Publikationen benutzte Bearbeitungsstand hatte bis zur im Jahr 2007 vorgenommenen Neubearbeitung durch Alexandra von Lieven die Standardedition von Otto Neugebauer und Richard Anthony Parker Egyptian astronomical Texts als Grundlage Im Jahr 1977 veroffentlichte Jan Assmann die Fassung M aus dem Grab der Mutirdis 5 die aus der 26 Dynastie stammt Neue Erkenntnisse konnten aus der Fassung M nicht gewonnen werden da einerseits der Inhalt weitestgehend der Intention der Sethos Schrift folgt und andererseits nur in sehr schlechter Erhaltung vorliegt Die Sethos Schrift weicht in einigen Passagen von den Fassungen R und M ab und zeigt im Vergleich die Abbildung der Gottin Nut in unterschiedlichen Dimensionierungen Das grossere Nutbild bezieht sich auf das Buch von der Nacht die kleinere Diagonalversion dagegen auf das Nutbild des Nutbuches die jedoch in ihrer Ausfuhrung unvollendet blieb Einzelabschnitte in anderen Epochen die den Inhalten der Sethos Schrift entsprechen werden Sethos 1A Familie oder Sethos 1B Familie genannt Tebtynis Fassungen 2 Jahrhundert n Chr Bearbeiten Das Tebtynis Textmaterial ist aufgrund seiner komplexen Grabungs und Erwerbungsgeschichte auf der ganzen Welt verstreut Hinzu kommt dass mehrere Tausend Fragmente unsortiert in den Museen unveroffentlicht vorliegen und jedes Mal neu durchgesehen werden mussen In der Konsequenz konnen deshalb sehr leicht Tebtynis Fragmente ubersehen werden Daruber hinaus ist nicht klar ob in Museen und Privatsammlungen weitere bislang unentdeckte Texte vorhanden sind Tatsachlich hatte Siegfried Schott um 1930 Fragmente im Kunsthandel gesehen deren Verbleib bis heute unbekannt ist Die Papyri Papyrus Carlsberg 1 PC1 und Papyrus Carlsberg 1a PC1a wurden 1940 6 beziehungsweise 1960 editiert Diese Fassungen lieferten eine problemlose Lesung und boten von den Agyptern erganzend demotische Kommentare Aus diesem Grund basierten die meisten Veroffentlichungen zum sogenannten Nutbuch auf den Tebtynis Versionen Erschwerend wirkte sich lange Zeit die falsche Annahme aus dass die Sethos Schrift im Osireion nicht zum Nutbuch gehore Lediglich Winfried Barta sah den Zusammenhang dieser Texte 7 PC1 und PC1a stammen vom selben Schreiber sowohl im hieratischen wie auch im demotischen Text Bemerkenswert ist die Textverlangerung alterer Vorlagen Dieser Umstand konnte erst durch das Auffinden weiterer Textfragmente in jungster Zeit festgestellt werden Fruhere Annahmen dass Textverkurzungen vorliegen werden damit hinfallig Die 1998 bearbeiteten Papyri Fragmente pBerlin 14403b als PC228 1 stechen durch sorgfaltiges Layout und schone Schrift heraus Der Verfasser dieser Fragmente hatte das in der Demotistik bekannte Amt des Nun Schreibers inne Einen gravierenden Unterschied innerhalb der Tebtynis Fragmente PC228 zeigt die Teilversion pCarlsberg 497 als PC497 die sich als einziger Text detailgetreu an die Vorlage der Sethos Schrift halt Besonders auffallig ist das Fehlen der gleichen Abschnitte wie in der erschlossenen Sethos Schrift und dessen ansonsten textlichen Ubereinstimmung Dieser Befund lasst nur den Schluss zu dass im zweiten Jahrhundert n Chr die ursprunglichen Nutbuch Inschriften nicht mehr komplett vorlagen Der 2001 entdeckte Papyrus pOxford 79 105 jetzt Berkeley zeigt als Fassung O 1 starke Korrumpierungen die auf altere Vorlagen als Entwurf verweisen und danach in der Bearbeitung verandert wurden Ahnliche Vorgehensweisen sind fur bebilderte Papyri haufiger zu beobachten 8 Entstehungszeit des Nutbuches Bearbeiten nbsp Darstellung des Sesostris III als SphinxkopfBereits die altere Forschung hatte die beiden Dekan Listen des Nutbuches untersucht Deren Angaben enthalten Sternzahlen und Namen die mit dem idealen Sopdet Aufgang am 1 Achet I verbunden sind Teilweise werden auch Dekannamen ohne besondere Zuweisung im Nutbuch genannt 9 Die Widerspruche der Dekanlisten lassen deshalb deutlich unterschiedliche Entstehungszeitpunkte erkennen Die Daten Liste zeigt eine Bearbeitung im Mittleren Reich unter Sesostris III in seinem siebten Regierungsjahr was sich mit der Nennung des heliakischen Aufgang von Sirius am 16 Peret IV im selben Jahr deckt und etwa auf die Zeit von 1880 bis 1850 v Chr einzugrenzen ist Die Korrektheit dieser Angaben ist durch unterschiedliche Berechnungsmethoden von mehreren Agyptologen als sicher anzunehmen 9 Christian Leitz mochte daher eine ursprungliche Entstehungszeit um einen Sothis Zyklus fruher fur etwa 3324 v Chr postulieren Sesostris III habe dann eine Anpassung der Dekane vorgenommen 10 Als Grund wird einerseits der astronomische Umstand angefuhrt dass im Mittleren Reich keine siebzigtagige Unsichtbarkeitsdauer von Sirius gegeben war und andererseits das Kalenderdatum von Sopdet im Nutbuch eine besondere Wichtigkeit gehabt haben muss Als sicher wird in diesem Zusammenhang die Verbindung der Balsamierungsdauer von 70 Tagen zu tatsachlich durchgefuhrten Beobachtungen angenommen die in der Folgezeit kanonisch wurde Die Erwahnung von Sopdet in den Pyramidentexten spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle Jedoch kann aus dieser mythologischen Verbindung kein Zusammenhang mit dem Nutbuch abgeleitet werden 9 Das Nutbuch verwendet die kanonische Unsichtbarkeitsdauer deshalb weil sie kanonisch geworden ist woraus sich aber nicht automatisch die Entstehungszeit des Nutbuches begrunden lasst Sicherlich hatte das Sirius Datum fur das Alltagsleben der Agypter keine besonders grosse Bedeutung weshalb es andere Ursachen geben muss die eine Aufnahme des 16 Peret IV im Nutbuch veranlassten 11 In diesem Zusammenhang fallt die veranderte Einteilung der Dekan Sterne in den Dekan Listen des Nutbuches auf die auf neue Beobachtungstechniken deuten Die ursprungliche Reihenfolge hing von den heliakischen und akronychischen Aufgangen der jeweiligen Dekane ab Diese Form hatte aber den methodischen Nachteil Unwagbarkeiten der Witterungsverhaltnisse nicht korrigieren zu konnen Eine konstante und zuverlassige Einteilung war daher nicht moglich Die Beobachtungsverlegung in die Nachtstunden minimierte das Unsicherheitsrisiko erheblich Die alten Dekan Listen verloren anschliessend an Bedeutung da deren Daten nicht mehr fur die neue Dekanreihenfolge verwendet werden konnten nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite im Abschnitt Linguistische Datierung Weitere Informationen erhaltst du hier Unklar bleibt die Herkunft und Vorgeschichte der Bestandteile des Nutbuches Obwohl sprachhistorische Untersuchungen die Existenz der Nutbuchtexte im Alten Reich beweisen liegen keine fassbaren Belege vor Altere andere Vorlagen ergeben mit den neuen Dekan Listen im Hinblick auf technische Neuerungen Erfindung der Wasseruhr das hypothetische Ablaufszenario Sesostris III beschloss das wichtigste Wissen uber die religiose Astronomie zusammenzustellen 12 Verschiedene Einzeltexte die bis in das Alte Reich zuruckreichen darunter auch das Nutbild wurden mit dem mythologischen Werk Grundriss des Laufes der Sterne sowie dem Mond und Planetenkapitel erganzt Zwischen der Saitenzeit und der fruhen Epoche der Ptolemaer entsprangen weitere Kommentare zum Nutbuch die im Fortgang mit Kommentaren standig erganzt wurden um die alte Tradierung zu gewahrleisten 12 Raumliche Anordnung des Nutbuches Bearbeiten nbsp Zirkumpolarsterne Grab Sethos I Alle Nutbuchversionen weisen als Gemeinsamkeit die Platzierung in der Westhalfte der Sarkophaghalle des jeweiligen Grabinhabers auf Gegenuber in der Osthalfte war die Abbildung vom Buch der Nacht in der Balsamierungshalle angebracht Dieser stilistische Bruch der sonst ublichen Ausrichtungen ist markant Die Ursache durfte im Inhalt des Nutbuches zu suchen sein das sich schwerpunktmassig mit dem Sonnenuntergang und dem Nachthimmel beschaftigt Den Abschluss bildet der Sonnenaufgang der im Nutbuch nur eine Nebenrolle einnimmt Bei der Kombination der Bucher vom Tag und von der Nacht befindet sich das Buch vom Tag auf dem angemessenen Ostteil und das Buch von der Nacht entsprechend auf dem Westteil Nur im Grab von Ramses VI wahlten die Erbauer die nord sudliche Richtung um die gesamte Korridorlange nutzen zu konnen Das Buch vom Tag ist dort auf dem Sudteil und das Buch von der Nacht auf dem Nordteil abgebildet Die Gleichsetzung von Norden und Westen ist im Zusammenhang mit dem Untergang der Sonne zu sehen die im Westen unter den Horizont sinkt und danach nicht mehr sichtbar ist Selbige Unsichtbarkeit ist fur den Norden gegeben Fur den Suden gilt parallel die Verbindung vom Mittagsstand der Sonne und ihrem Aufgang im Osten symbolisch fur die Sichtbarkeit am Tage Das Erklarungsmuster besteht somit aus Ost Sud Tag und West Nord Abwesenheit der Sonne Nacht Im Grab von Scheschonq III ist der seltene Fall gegeben dass die Texte des Buches von der Nacht nicht an der Decke stehen sondern sich gemass dem Erklarungsmuster an der Nord und Westwand befinden in den Sonnenheiligtumern von Medinet Habu und Taharqa am Heiligen See nur an der Westwand sowie in Deir el Bahari an der Nordseite der Ostwand Das Nutbuch und das Buch vom Tage sind dagegen nirgendwo als Wanddarstellungen zu sehen Im Darstellungssystem des Nutbuches ist eine klare Einteilung vorhanden Vollig anders ist die Situation bei den Unterweltsbuchern wo keine bevorzugte Himmelsrichtung feststellbar ist Dieser Umstand deckt sich mit dem Zustand der Schriftsysteme der jeweiligen Bucher und bestatigt die Beobachtung dass ein Dekorationsprogramm fur das Nutbuch nicht jedoch fur die Unterweltsbucher bestand Die fehlende Abstimmung beider Komponenten lasst auf unterschiedliche Entstehungszeiten schliessen Inhalt BearbeitenNutbild Bearbeiten Zeilen E bis 15 Bearbeiten nbsp Deckendarstellung Grab Sethos I Die PC1 PC1a Versionen beinhalten statt des Nutbildes nur Beschreibungen der Nut Darstellung In der Sethos Schrift ist die Einleitung E nicht mehr erhalten Die in den Tebtynis Versionen vorhandene Praambel weist nicht nur einen beschreibenden Charakter auf sondern enthalt zusatzliche Ausdeutungen die einer erklarenden Funktion gleichkommen Aufgrund dieser Systematik kann daher davon ausgegangen werden dass den Schreibern entsprechende Vorlagen der alteren Schriften zur Verfugung standen Die Himmelsdarstellung in Philae weist in diesem Zusammenhang grosse Parallelen zu der des Nutbildes auf Gleiches gilt fur die zugehorige Einleitung der Teybtynis Versionen Die Sethos Schrift enthalt zu Anfang der folgenden Ausfuhrungen den Hinweis dass dem Nutbuch ein alterer Text zusatzlich vorlag der nicht zum ursprunglichen Nutbuch gehorte Der Vorlagetitel Grundriss des Seelandes wurde ebenso im Buch vom Fayum zitiert das ausschliesslich beschriftete Zeichnungen enthalt und einen Grundplancharakter besitzt Der darin enthaltene Satz Kenntnis des Grundrisses von Suden und Norden ganz Agyptens bestatigte die Annahmen der Agyptologen dass die dort enthaltene Grundriss Planfigur eine enge Verbindung zum Nutbuch zeigt Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 1 bis 15 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen E bis 15 E nicht mehr lesbar 1 Alles soll geschehen wie es beschrieben wird1 und was als Grundriss des Laufes der Sterne bekannt ist 3 Dieser Gott Re befindet sich auf ihrer sudostlichen Seite 3 die hinter Punt liegt 4 Er befindet sich auf dem Weg aus der Finsternis 4 vor dem Erhellen des Himmels 5 Nechbet die Weisse von Nechen 6 ihr Aufgang geschieht im Osthorizont 8 Er Re geht aus ihrem Nut Hinterteil hervor 9 So begibt er sich zur Erde erschienen und geboren 11 So offnet er die Schenkel seiner Mutter Nut 12 So entfernt er sich zum Himmel 13 So tritt er ein als geflugelter Skarabaus 14 So entsteht er Re wie er zum ersten Mal entstand14 auf der Erde beim ersten Mal 15 Er schwimmt in seiner Rote E Das ist das Bild auf der Schrift rolle E Das ist die Frauenfigur deren Kopf im WestenE und deren Hinterteil im Osten ist E das ist Nephthys das ist der nordliche Himmel E In der Umgebung des Himmels geht die Sonne auf E Die Wasser aus dem dieser Gott Re aufgeht E durchziehen den Himmel E Das heisst es geschieht nach seinem Umlauf E Der Lauf der Sterne erfolgt gemass den Vorschriften E das heisst derjenigen die am Himmel aufgehen 3 Dieser Gott Re entsteht an der sudostlichen Stelle 3 festgemacht in der Form des Falken 3 Er ist ein Falke der hervorkommt aus dem Nun 4 Sein Hinterteil befindet sich im Reteh qabet 4 sein Vorderteil im Sereq hetit 6 Nechbet ihr Aufgang aus dem Ort in dem sie ist 6 gegenuber dem Falken Er Re spricht mit ihr 6 wenn sie aus dem Gottesland kommt 7 12 nicht lesbar 13 Er Re geht zum Himmel in Gestalt des Skarabaus 14 Er ging in der Form des ursprunglichen Entstehens 14 wie am ersten Tag beim ersten Mal vom Anfang 15 Der Ort wo die Majestat dieses Gottes Re aufgeht ist der Ort 15 wo Kenmut und Ab Schetui aufgehen am Hohen Tag 15 Das ist der Platz des Aufganges den dieser Gott Re macht Erlauterungen Zeilen E bis 15 Bearbeiten nbsp Darstellung der Nephthys nbsp Die Geiergottin Nechbet nbsp Skarabaus Amulett etwa 550 v Chr Die Erwahnung von Nephthys als Nordhimmel erscheint zunachst seltsam da diese Himmelsregion sonst mit Nut assoziiert wird Offensichtlich liegt hier eine Ausdeutung statt einer Beschreibung vor Grundlage ist das Motiv von zwei Himmelsgottinnen die auch im Tempel von Philae und Kom Ombo auf den Darstellungen zu sehen sind Das Kopfende das erwartungsgemass im Westen liegen sollte erscheint dort auch in nordlicher Ausrichtung Hintergrund ist die Bezugnahme auf den Sternhimmel wo der Sudhimmel hinter der Gottesmutter des Re und der Nordhimmel vor ihr liegt Nephthys tritt dabei am Kopfende und Isis am Hinterteil der Sonnenbarke auf Die raumliche Aufteilung folgt dabei dem altbekannten Himmelsrichtungsmuster das Westen und Norden als Ort der abwesenden Sonne versteht Mythologisch entspricht der Nordhimmel auch der Entstehungsregion des Re wobei Nephthys und Isis eine Doppelfunktion als Amme und Mutter einnehmen und deshalb in ihrer Funktion mit Nut verschmelzen konnen Zudem liegt eine deutliche Verbindung zum Osirismythos vor wo Nephthys und Isis gemeinsam Horus als Mutter und Amme aufziehen Einige Agyptologen beispielsweise Kurt Sethe 13 Arielle Kozloff 14 und Ronald Wells 15 vertreten die Ansicht dass der Nordhimmel in Verbindung mit Nut das Band der Milchstrasse symbolisiert Erganzend deuteten sie die Darstellungen aus der Ramessidenzeit mit Sternen auf und um ihren Korper herum als Beweis fur ihre Hypothese ohne jedoch klare Belege dafur nennen zu konnen Nach Aufarbeitung dieser und anderer Texte konnten jene Ansichten nicht mehr in die engere Wahl gezogen werden da durch Harco Willems 16 Rolf Krauss 17 und Arno Egberts 18 eindeutig belegt wurde dass mit den erwahnten Bereichen die Mesqet von Nut gemeint ist Der Falke ist die Gestalt von Re die er kurz vor seinem Aufgang annimmt Sein Aufenthaltsort befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt hinter Punt Damit schlupft Re in die Rolle von Horus im Horizont Dass Re tatsachlich als Horus verstanden wird zeigt die spatere Nennung von Osiris als seinen Vater Namentlich wird Re deshalb in den ersten 15 Zeilen nicht erwahnt und taucht nur in den Formen dieser Gott oder Majestat dieses Gottes auf Die Nennung von Nechbet spielt auf den Mythos Die Heimkehr der Gottin an Nechbet ubernimmt die Rollen von Hathor und Tefnut Diese Funktion erscheint zunachst ungewohnlich Wenn jedoch Nechbets prominente Stellung als Kronengottin in Oberagypten in Betracht gezogen wird ergibt sich automatisch die Verbindung zum Sonnenauge Traditionell wurde zumeist angenommen dass das Sonnenauge die Sonne selbst und damit ein Teil von Re ist Neue Untersuchungen der Texte zeigen aber dass hauptsachlich Sopdet mit dem Sonnenauge identifiziert wird Nicht zufallig ist in diesem Zusammenhang die Anrufung von Sopdet in den Hymnen an das Diadem Die Erwahnung der Nechbet im Nutbuch zeigt exemplarisch den Synkretismus der agyptischen Religion der bereits gut im Mittleren Reich belegt ist und zugleich den Beweis liefert dass alle wichtigen weiblichen Gottheiten in der Erscheinungsform des Sonnenauges auftreten konnen Auf dieser Grundlage kann Nechbet problemlos die Funktion von Sopdet ubernehmen was sich im Satz Nechbet ihr Aufgang aus dem Ort gegenuber dem Falken deutlich manifestiert Die Ortsangabe gegenuber dem Falken beschreibt den Zustand von Re vor der Geburt der sich zu diesem Zeitpunkt noch unterhalb des Horizontes befindet wahrend Sirius als Sopdet Nechbet schon uber dem Horizont zu sehen ist und sich daher gegenuber von Re befindet Im Verlauf des Ablaufs des Sonnenaufganges verwandelt sich Re nun vom Falken in einen geflugelten Skarabaus der typischen Gestalt der Morgensonne als Gottheit Chepri Der Zeitpunkt der Umwandlung wird nicht naher angegeben da dieser mit dem Erheben von der Erde als wissend vorausgesetzt wird Die ikonografische Darstellung als geflugelter Skarabaus assoziiert hierbei einerseits die aufsteigende Bewegung zum Himmel und andererseits die pragnante Eigenschaft frisch geschlupfter Skarabaen aus der Erde hervorzukommen Erganzend liegt auch ein Vorausverweis auf die Morgenrote vor die mit der Vorstellung einer Feuerinsel verbunden ist In den Pyramidentexten 888a b und 467 wird Re ebenfalls mit dem Skarabaus verbunden der gleichzeitig auch fur den Westen und den Sonnenuntergang belegt ist Ahnlich lautet der Inhalt in Esna 413 wo Re beim Sonnenuntergang als Eintretender in Skarabausgestalt beschrieben wird Der Vergleich dokumentiert das naturliche Verhalten dieser Kaferart die sich und ihre Mistkugel im Boden eingraben Schliesslich wird auf die ursprungliche Entstehungsform verwiesen und betont dass jeder Sonnenaufgang eine Wiederholung der Schopfung darstellt Der Aufgangsort von Re ist geografisch dem astronomischen Azimut der Dekan Sterne Kenmut und Ab Schetui gleichgestellt Ein Vergleich der Daten beweist dass sich der heliakische Aufgang dieser Dekane in dem Bereich des Horizontes vollzieht in welchem auch die Sonne zu jener Jahreszeit emporsteigt Der Text bereitet im weiteren Verlauf Verstandnisprobleme da vom spateren Autoren der Originaltext nachweislich erweitert wurde Die Sethos Schrift bezieht zum Aufgangsort keine nahere Stellung weshalb mogliche Deutungen vorgenommen werden konnten Zeilen 16 bis 38 Bearbeiten Die Zeilen 16 bis 38 konzentrieren sich auf den Sonnenaufgang und die damit verbundenen Orte Diese Passagen des Nutbuches zeigen klar und prazise die Himmelsvorstellungen der Agypter die der modernen Auffassung des Weltalls sehr nahekommen und besagen dass dort die altbekannten Dimensionen der Erde mit der Eingrenzung auf die drei Dimensionen Lange Breite und Hohe ihre alleinige Gultigkeitsdefinition verloren haben 19 Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 18 bis 38 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen 18 bis 38 16 Er Re offnet seine Fruchtblase 17 Er schwimmt in seiner Rote 18 Er reinigt sich in den Armen seines Vaters Osiris 19 So lebt sein Vater wirksam 19 nachdem er Re sich bei ihm platziert hat 20 Die Rote nach der seiner Geburt 21 Die Schriften die gegenuber ihrem Nut Bein sind 22 So wird er Re aufgezogen am Anfang der Mesqet 25 So erhalt er den Befehl dass er sich zum Himmel entfernt 25 in der Stunde die zufriedenstellt 26 So wird seine Gestalt stark und gross 27 Entstehen als Mensch in 28 So entsteht sein Herz und seine Kraft 28 das heisst Starke gegen Apophis 29 30 Ein Kuken wenn Re sich zeigte indem er herauskommt 31 35 nicht lesbar 36 Es ist uberhaupt kein Licht dort 37 Was nun jeden Ort angeht leer von Himmel38 und leer von Erde das ist die gesamte Duat 18 Er Re reinigt sich in den Armen seines Vaters Osiris 18 Das heisst Er Osiris reinigt als Wasser aus dem Re aufgeht 19 Er Re lebt und ist schon bei seinem Aufgang aus dem Wasser 20 Die Rote entsteht nach der Geburt in der Farbe 20 die in der Scheibe am Morgen entsteht 20 seine Strahlen sind auf der Erde in besagter Farbe 20 Schau die Krone Unteragyptens ist die die Rote zu lesen ist 21 Re geht auf aus der Duat die Sterne hinter ihm 21 die aufgehen auf der Mesqet Das ist der Eingang der Duat 22 Re wird ernahrt in der Mesqet das heisst seine Kraft 25 Re befiehlt sein Entfernen von den Menschen in der Duat 25 in der neunten Stunde der Nacht 25 das ist die Stunde die zufriedenstellt 26 Sein Entstehen wird gross Grosse welche seine Flamme ist 27 So entsteht Re in den beiden Landern 28 Sein Herz entsteht das heisst Starke gegen Apophis 29 Sein Schauen zur Erde beim Aufgehen sind seine Strahlen 30 Ein Knabe wenn Re sich zeigt beim Aufgang Klein ist er 31 Die Oberseite des Himmels ist die Keku semau 31 Die Aussenseite des Himmels befindet sich in Reteh qabet 31 welche die Umgrenzung des Himmels ist 32 Ihre Grenzen der Umgrenzung sind unbekannt 33 Die Grenzen sind im Nun festgemacht als Mude 33 Diese sind im Wasser indem sie erschopft sind 33 das heisst die Orte von denen ich gesprochen habe 34 Der Ba erhebt sich dort nicht Re geht dort nicht auf 35 Ohne dass sein Land von Gottern und Verklarten gekannt wird 35 das heisst der Ort in dem die Finsternis ist 36 Es ist uberhaupt kein Licht darin 37 Jeder Ort breitet nun jeden Schatten aus 37 Es ist ganzlich mit Finsternis bedeckt das heisst die Wasser 38 Hoher sind die Lander erhoben als die gesamte Duat 38 Die Finsternis dort ubertrifft diejenige der Duat Erlauterung Zeilen 16 bis 38 Bearbeiten nbsp Darstellung des Osiris Die Mutter des Re wird in der Ikonografie regelmassig als Kuh dargestellt Bei Huftieren ist es ublich dass das Kalb nach der Geburt noch vollstandig von der Fruchtblase umhullt ist aus der es sich erst am Boden befreit Dieses Bild erklart die Vorstellungen der Agypter von der Sonnenmutter dass ihr Kind Re in der Nahe des Horizontes nach oben stieg nachdem es vom Hinterteil der Nut zunachst auf die Erdoberflache fiel Der obere Geburtsbereich stand symbolisch fur die Arme des Vaters Osiris der auch als Wasser des Nils angesehen wurde Die Nilquelle soll in diesem Zusammenhang seinem Bein entsprungen sein Im spateren romischen Reich zeigten die Darstellungen im Isiskult Osiris mit einem Krug Nilwasser Die Reinigung im Wasser ermoglicht als Pendant zur Geburt durch die Mutter den erneuten Sonnenaufgang In den kosmographischen Texten hat besonders die Vereinigung von Re mit Osiris zum Zweck der Wiederbelebung von Osiris eine grosse Bedeutung Das Umarmungsmotiv findet sich in den Pyramidentexten regelmassig Der Zustand der Reinigung wird dort als Erfrischung in den Armen des Vaters gesehen der freilich in den Pyramidentexten mit Atum angegeben wird Die Pyramidenspruche lassen jedoch weitere Deutungsmoglichkeiten zu da in der Einleitung vier Wesenheiten genannt sind darunter auch Ma her tjerut Wahrend die genaue Ubersetzung des ersten Namensbestandteils unklar bleibt bedeutet der hintere Teil des Namens auf der Rote und zeigt eine direkte Verbindung zur Beschreibung im Nutbuch Die verwendeten Begriffe des Basistextes vom Nutbuch lassen sich deshalb eindeutig in das Alte Reich datieren Die Tageszeiten wurden im Alten Agypten durch die Stundengottinnen reprasentiert Die Stunde die zufriedenstellt kommt ebenfalls im Buch vom Tage vor Die die Schonheit des Re erscheinen lasst das ist die Stunde die zufriedenstellt Zwei weitere Male wird diese Stunde im Buch vom Durchwandeln der Ewigkeit genannt In der PC1 Version hat den Kommentator offensichtlich die Zuweisung der Stunde die zufriedenstellt verwirrt da er sie mit der neunten Stunde der Nacht gleichsetzte obwohl es sich nur um die erste Tagesstunde handeln kann Offenbar verbindet er die Menschen mit dem Werk Himmel der Urzeit in welchem sich die Menschen im achten Tor befinden das zur neunten Stunde uberleitet Die neu zusammengestellte Aussage zeigt seine Schwierigkeiten den Sinn zu verstehen warum sich die Sonne in der neunten Stunde der Nacht entfernt obwohl die Menschen die Sonne dann sowieso nicht sehen konnen Folglich fuhrte er erganzend die Menschen in der Duat ein die nun in der Lage sind die zu diesem Zeitpunkt dort befindliche Sonne zu sehen Die falsche Zuweisung zeigt deutlich den Umstand auf dass es sich bei der Stunde die zufriedenstellt um einen Ubertrag aus anderen Texten handelte die dem Kommentator nicht mehr vorlagen Die Flamme des Re zielt auf den Sonnenaufgang da optisch das Land Agypten wie in Flammen getaucht wirkt Das Herz des Re erscheint in anderen religiosen Texten meist in Verbindung zu Thot und dem Mond Im Nutbuch wird dagegen die Nahe zum Thema Osirismythos gesucht und die Schlange Apophis als Sonnenfeind charakterisiert den Re jeden Morgen aufs Neue besiegen muss Auffallig ist die alleinige Erwahnung in der PC1 Version wahrend die Sethos Schrift Apophis nicht zum Inhalt hat nbsp Darstellung der Nut als HimmelskuhDie nachsten Zeilen beschaftigen sich mit dem lichtlosen Weltrand und der Vorstellung vom Aussehen der Nut deren Rucken die Aussenseite des Himmels symbolisiert Die Mudigkeit ist wiederum ein beliebtes agyptisches Wortspiel das auch in der 58 Szene des Pfortenbuches angewendet wird wo vier mal vier Mude im Urgewasser dargestellt sind Die Sonne kommt im Nutbuch nie uber den oberen Randbereich der Nut hinaus da sie aus der Vulva austritt unter ihrem Leib entlangfahrt und abschliessend wieder in den Mund eintritt Damit stellt sich die Aussage des Nutbuches gegen das Buch von der Himmelskuh wo Re sich auf dem Rucken der Nut befindet die als Kuh gezeigt wird Inhaltlich wird die widerspruchliche Aussage wieder verstandlich wenn beachtet wird dass es sich bei dem Buch von der Himmelskuh um ideologische Vorstellungen handelt die als Grundmotiv die Entstehung der Weltordnung und die damit verbundene Gottesferne der Menschen aufweisen Das Nutbuch hat jedoch reale Beobachtungen zum Inhalt und versucht diese zu erklaren Es ergeben sich im spateren Dekankapitel einige strukturelle Beruhrungspunkte zum Buch von der Himmelskuh Das Motiv Gotter und Verklarte die sich nicht im Finsteren aufhalten zeigt wieder die Nahe zu den Jenseitsbuchern wo Gotter und Verklarte in Regionen leben die Re allnachtlich erleuchtet und die Verdammten in den finsteren gottesfernen Randbereichen der Duat ihr Sein im Nichtsein fristen In der PC1 Version wurde diese Passage geschichtlich getrennt und in textlich entstellter Form geordnet Der Kommentator wahlt neue Varianten und verbindet diese kreativ zu dramatischen Aussagen beispielsweise schildert er die Ur Finsternis im Vergleich zur Sethos Schrift als noch dunkler als die der Duat Zeilen 39 bis 72 Bearbeiten Den Mittelpunkt dieses Textabschnitts bildet die Aufzahlung aller Dekan Sterne mit den zugehorigen Aufgangszeiten im agyptischen Verwaltungskalender Daneben werden Eintritt Dauer und Herauskommen aus der Duat des Sonnengottes Re beschrieben Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 39 bis 72 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen 39 bis 72 39 Was getan wird am 1 Achet I beim Hervorgehen der Sopdet 40 54 Es werden alle Sterne der Dekanliste Sethos I genannt 55 Re tritt in den Mund der Nut in das Innere der Duat 56 Danach fahrt er dahin in ihrem Innern 59 Das Pfeilerhaus ist es wo sich Re aufhalt 60 Re tritt ein in ihrer ersten Stunde in der Dunkelheit 63 Re geht zur Ruhe in Leben in der zweiten Stunde der Nacht 64 Er gibt den Westlichen Befehle und macht Plane in der Duat 65 So geht er wieder zur Erde heraus 66 Entstanden als Verjungter wie beim ersten Mal 67 So entsteht er als der grosse Gott von Edfu 71 Nuts Kopf ist der Westhorizont ihr Mund im Westen 72 Nuts rechter Arm ist auf der nordwestlichen Seite 72 ihr linker Arm ist auf der sudostlichen Seite 39 Alle diese Sterne entstehen am Himmel am 1 Achet I 39 beim Hervorgehen der Sothis Sopdet zusammen mit Re 39 Anfang des Jahres an dem es keine Verminderung gibt 39 Er Re zieht dahin auf dem Weg der Sterne 39 Sothis 18 Sterne sind hinter ihr und 18 Sterne vor ihr 40 54 siehe Inhalt der Sethos Schrift 55 Durch den Mund das heisst den Himmel betritt Re die Duat 55 Schau auf das Bild die Scheibe die an ihrem Mund ist 56 Daraus geht er hervor und zieht im Himmel umher 59 Pfeilerhaus der Ort an dem Re untergeht ist sein Name 60 Er tritt in ihren Mund in der Stunde die zufriedenstellt 60 in der dritten Stunde des Abends 60 Ublicherweise kommt Re in der Stunde die zufriedenstellt 60 aus Nut heraus das ist die neunte Stunde der Nacht 63 im Lebensland der Duat in der zweiten Stunde 64 Re gibt Befehle fur die Westlichen64 und macht Plane fur die Nekropolenbewohner 65 Re erscheint wieder auf Erden 66 In Oberagypten wird seine Kraft gross wie beim ersten Mal 67 Der grosse Gott entsteht in Edfu 71 72 nicht zusammenhangend lesbar da nur Fragmente Erlauterungen Zeilen 39 bis 72 Bearbeiten nbsp Diagonalsternuhr aus dem Mittleren ReichDer Text in Zeile 39 weist eine Leerzeile auf In dieser Lucke standen nahere Angaben zum heliakischen Aufgang von Sopdet Was in diesem Zusammenhang Verminderung bedeutet kann daher nicht ausschliesslich festgelegt werden auch wenn hochstwahrscheinlich ein Idealjahr die Grundlage fur die Dekanlisten bildete das mit dem tatsachlichen Kalender nicht in direkter Verbindung stand Die erscheinende Zahlenfolge 18 Sterne vor und 18 Sterne hinter Sothis fuhrt mit Sopdet in der Mitte zu einer Anzahl von 37 Dekanen und erscheint deshalb zunachst fehlerhaft Bei naherer Betrachtung der Diagonalsternuhren lost sich dieser vermeintliche Widerspruch auf da ein dort vorhandener Mittelstreifen die 36 Dekane in zwei Halften einteilt Auf dem Mittelstreifen erscheint meist Sopdet als Abbildung jedoch ohne ihre auch auftretende Funktion als dreiteiliges Dekan Sternbild Parallelen ergeben sich zu Darstellungen erganzend in Esna und weiteren Dekantexten Ab Zeile 55 konzentrieren sich die Beschreibungen wieder auf den Sonnenlauf und platzieren den Anfang der Duat in den Bereich der Mundoffnung von Nut Diese klare Aussage erscheint im Verstandnis altagyptisch mythologischer Vorstellungen nachvollziehbar Vorher gemachten Aussagen legen zwar nahe dass sich die Duat am Erdboden oder darunter befindet doch handelt es sich hierbei um subjektive Schlussfolgerungen da im Nutbuch selbst kein Verweis auf eine unterirdische Lage gegeben wird Die wortliche Ubersetzung Unterwelt fur die Duat ist irrefuhrend und sollte deshalb als das Land des Jenseits verstanden werden nbsp Horus von Edfu Die plotzliche Erwahnung des Gottes von Edfu ist neben Anspielungen auf Heliopolis der einzige konkrete Hinweis auf irdische Lokalitaten Fur das Nutbild ergeben sich hinsichtlich der textlichen Herkunft die Wahlmoglichkeiten von Heliopolis Edfu und El Kab wobei Edfu aus kult topografischer Sicht einen Plausibilitatsvorsprung besitzt 20 Re ubernimmt im Nutbild die Rolle des machtigen solaren Horus die besonders gut zu Behdeti der Flugelsonne von Edfu passt Zwar stellte Heliopolis das eigentliche Kultzentrum des Sonnenkultes dar doch fallt die Nicht Erwahnung der Gottin Wadjet ins Auge die in Buto beheimatet war Ihre Position wird von der Geiergottin Nechbet besetzt die besonders in El Kab verehrt wurde Damit ergibt sich im Nutbuch ein oberagyptisches Gottheitsmilieu Die bekannte Verbindung von Sopdet mit Nechbet zeigt auch hier oberagyptische Beruhrungspunkte und verweist auf die Ruckkehr aus Punt uber Oberagypten weshalb sich Nechbet als Identifikationsfigur anbot Die Verbindung zu Heliopolis steht mit den Himmelsbuchern in Zusammenhang und zeigt fur diesen Bereich eine unteragyptische Tendenz Belege fur die unteragyptische Wadjet sind in der Minderheit was mit der archaologischen Fundlage zusammenhangt die aufgrund der ortlichen Gegebenheiten keine alten Uberlieferungen aus dem Nildelta erlauben Weiter sind die unterschiedlichen Entstehungszeiten der Nutbuch Basistexte zu berucksichtigen die inhaltlich ein starkes Interesse fur Oberagypten aufweisen Ins Auge fallt der Verweis auf das Pfeilerhaus und die damit verbundene mythologische Nachbarschaft zum Sonnenheiligtum in Heliopolis Eine Deutung in diese Richtung lasst den Schluss zu dass Re im Tempelbezirk von Heliopolis ubernachtete Insgesamt ergibt sich kein klares Bild das eine sichere Aussage ermoglicht weshalb genugend Raum fur Spekulationen vorhanden ist Der Verweis auf die zweite Nachstunde in der die Fahrt von Re im Inneren der Nut beginnt ist auch im Buch von der Nacht enthalten und macht die Annahme wahrscheinlich dass das Buch von der Nacht als ideale Erganzung zum Nutbuch verstanden wurde Die Erwahnung von Planen des Re in der Duat ist eine sehr haufig verwendete Passage in kosmografischen Texten allein im Amduat finden sich sechs Belege Wie auch sonst haufig zu beobachten werden die Himmelsrichtungen der Nut in der Uberlieferung widerspruchlich mit neuen theologischen Erklarungsmustern belegt Der Westhorizont entsprache der Position des Deszendenten wahrend der alleinige Begriff Westen den bereits unsichtbaren Bereich unter dem Westhorizont meint Diese Gleichsetzung passt inhaltlich zu den Vorstellungen des wieder verschlossenen Mundes der Nut Der sudostliche Arm bezieht sich im Nutbild eindeutig auf die Region Punt und beinhaltet die mythologische Vorstellung der Heimkehr von Sopdet mit ihrem heliakischen Aufgang der tatsachlich auch im sudostlichen Horizont stattfindet Zeilen 73 bis 84 Bearbeiten Der Abschnitt uber die Zugvogel ist neben der Dekanlehre das zweite bekannte Kapitel das seit Veroffentlichung der Jahreszeitenreliefs des Niuserre durch Elmar Edel 21 zu grosser Bekanntheit gelangte da die Aussagen des Nutbuches mit den Angaben der Weltkammer in Abusir literarisch nahe verwandt sind Eine weitere Verbindung ergibt sich zum Reisebericht des Wenamun in welchem die Zugvogel ebenso erwahnt werden Weiter fallt auch die Ubereinstimmung mit den sieben koniglichen Hymnen im Papyrus pTurin CG 54031 auf 22 Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 73 bis 84 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen 73 bis 84 73 Die Beschaffenheit der Vogel Ihre Gesichter sind menschlich 74 wahrend ihre Gestalt die von Vogeln ist 75 Jeder spricht zu seinen Genossen in menschlicher Sprache 76 Gekommen um in den Sumpfen Gemuse zu essen 77 lassen sie sich unter dem Licht des Himmels nieder 78 Sie verwandeln sich in ihre Vogelgestalt 79 Ihr Nistplatz ist im Land Qebehu 80 das Qebhu der Gotter woher die Vogel kommen 81 Die Nistplatze erstrecken sich von der nordwestlichen Seite82 bis zur nordostlichen Seite 83 Es ist offen zur Duat hin 83 die sich auf ihrer nordlichen Seite befindet 84 Nuts Hinterteil im Osten ihr Kopf im Westen 73 Was die Vogel angeht Ihr Kopf ist der von Menschen 74 ihre Gestalt als 75 Jeder unter ihnen spricht in menschlicher Sprache 76 Die Vogel die nach Agypten kommen 76 um das Gemuse des Feldes zu essen 76 in allen Sumpfgebieten des Landes 77 denn die Bas der platzieren sich 78 Die Skarabaen verwandeln sich in Vogelgestalt 79 Das Nest entsteht in Qebhu 80 Der Platz ist dort woher die Vogel kommen 81 Die Vogel entstehen auf Nuts nordwestlichen Seite 82 Der Ort an dem sie sich befinden 82 erstreckt sich bis zur sudostlichen Seite des Himmels 83 Der Ort an dem sich die geschutzten Bas befinden 83 ist auf ihrer nordlichen Seite zur Duat offen 83 Wenn der Name des Ortes gesagt wird so deshalb 83 weil dort die geschutzten und verdammten Bas sind83 und Re dich zu diesem Platz geleiten wird 84 Wenn die Orte des Hinterteils und des Kopfes84 in Ost und West gesagt werden so deshalb weil Erlauterungen Zeilen 73 bis 84 Bearbeiten nbsp Darstellung des Ba Vogels Der hergestellte Zusammenhang von Zugvogeln mit der Ba Seele macht eine Gleichsetzung mit den Ba Vogeln sehr wahrscheinlich da sie periodisch nach Agypten wiederkehrten Die Erwahnung der Nahrung hat Parallelen zu den Bas in der Flammeninsel der 56 Szene im Pfortenbuch die dort das Kraut Gemuse semu ebenfalls als Verpflegung bekommen Auch in der Weltkammer im Sonnenheiligtum des Niuserre werden die Zugvogel mit dem Land Qebhu verbunden Historische Versuche dieses Gebiet mit der Umgebung von Nut zu identifizieren widersprechen jedoch den Ortsangaben im Nutbuch da Qebhu nur fur die nordlichen Regionen benannt wird Im Suden und Sudosten liegt dagegen die Reteh qabet Nach den Schilderungen der Qebhu die in der Urfinsternis liegt muss es sich augenscheinlich um einen Ort am Rand der Keku semau handeln Ob diese Lokalitat in Agypten selbst oder ausserhalb des Landes liegt wird nicht naher erwahnt weshalb eine genaue Ortung nicht moglich ist Der Verweis auf die Duat ist problematisch da einerseits vom Norden und andererseits vom Westen die Rede ist Verortungen von Qebhu mit der Duat erscheinen unmoglich da das Nutbuch in diesem Kontext nur vom Gebiet des Nordens spricht und der Kommentator der PC1 PC1a Versionen die Region in den Westen verlagern mochte Eine zusatzliche Schwierigkeit stellt die Lage der Duat selbst dar die keinesfalls eindeutig ist Bisherige Veroffentlichungen stellen nur Vermutungen ohne explizite Belege dar Anhand von Berichten in den Pyramidentexten wurden Versuche einer Lokalisierung in himmlischen Bereichen vorgenommen 23 wobei Rolf Krauss eine Verbindung zum Sudhimmel sieht 24 Die Argumente fur den Sudhimmel stehen jedoch auf einer beleglosen Grundlage da die entsprechenden Pyramidentexte keine genaue Ortslage schildern sondern nur allgemein den Himmel erwahnen Schlussfolgerungen der Historiker haben daher den Charakter von Hilfshypothesen 25 Das Nutbuch kann in dieser strittigen Frage die unterschiedlichen Konzepte naher bringen da die Gottin Nut einerseits selbst der Himmel ist und der Eintritt in ihren Mund andererseits als nordlicher Eingang in die Duat bezeichnet wird Das passt sehr gut zu den im Alten Reich vorgenommenen Ausrichtungen der Pyramiden und der damit verbundenen Bedeutung des Nordhimmels 26 Zwischen Basistext und den spateren Kommentaren der PC1 PC1a Versionen vollzieht sich die geistesgeschichtliche Verlegung der Duat vom Norden in den Westen Daraus ergibt sich der Befund dass der Kommentator der PC1 PC1a Versionen neue theologische Konzepte in die alten Lehren einbaute die bereits im Mittleren Reich greifbar wurden 25 Dekane Bearbeiten Zeilen 85 bis 103 Bearbeiten Der Sonnengott Re nimmt im Dekankapitel nur noch eine Randstellung ein wahrend Geb Schu und Nut die Hauptakteure sind Der verstarkte Auftritt des Gottes Geb bestatigt den Eindruck der aus den verschiedenen Schriftrichtungen gewonnen wurde dass Nutbild und Dekankapitel ursprunglich nicht zusammengehorten Erganzend kommt hinzu dass es sich bei dem Dekankapitel um einen mythischen Text handelt die Beschriftungen des Nutbildes jedoch einen beschreibenden Charakter aufweisen Die Zusammenfugung beider Texte hat wahrscheinlich das gemeinsame Interesse an Abhandlungen himmlischer Phanomene als Grundlage Die Dekankapitel Zeilen 85 bis 103 sind in den Tebtynis Versionen gegenuber der Sethos Schrift neu gegliedert Die Analyse der Texte ergab dass die Abfolge in der Sethos Schrift die richtige Reihenfolge darstellt Es fallt zudem die weitaus grossere Textmenge in den Tebtynis Versionen auf die die kurzen Aussagen der Sethos Schrift erganzend kommentieren und oder neue theologische Erklarungsmuster hinzufugen Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 85 bis 103 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen 85 bis 103 85 Die Sterne fahren bis zu den Grenzen des Himmels 86 an ihrer Nut Aussenseite in der Nacht Wenn sie erscheinen 87 werden sie gesehen 88 Wenn sie tagsuber in ihrem Innern fahren 89 erscheinen sie nicht und werden nicht gesehen 90 Sie treten ein hinter diesem Gott 90 und sie gehen hinter ihm hervor 91 So fahren sie hinter ihm auf den Hochhebungen des Schu 92 Sie ruhen an ihren Platzen 93 nachdem seine Majestat Re im Westhorizont zur Ruhe gegangen ist 94 Sie treten ein in ihren Mund am Ort ihres Kopfes im Westen 95 Sie frisst sie 96 So stritt Geb mit Nut weil er zornig war wegen des sie Fressens 97 Ihr Name wird genannt als Sau die ihre Ferkel frisst weil sie sie frisst 98 So erhob sie ihr Vater Schu indem er sie auf seinen Kopf hob 99 wobei er sagte Geb hute dich 100 Er soll nicht mit ihr streiten weil sie Kinder frisst 100 Sie gebiert sie sie leben 101 sie gehen taglich hervor an dem Ort unter ihrem Hinterteil im Osten 102 so wie sie auch Re taglich gebiert 103 Man sagt nicht ihren Namen als Gottesmutter bis sie erneut gebiert 103 Nicht eines kommt in ihr zu Fall 101 Die Sterne sind taglich an der Vulva der Nut 99a Man nennt den Namen dessen der sich lost 99a wenn er sich aus dem Haus des Geb begibt 99a Das Haus des Geb ist das Land des Jenseits 99b Den untergehenden Stern nennt man nicht in der Duat99b bis zum Aufgang aus dem Land des Jenseits 100 Geb hat keinen Streit weil Nut ihre Kinder untergehen lasst 97a Es geschieht dass das Muttertier seine Ferkel frisst 97a Das Muttertier aber ist die Sau vom Geburtshaus 97a Es sind immer die Weibchen die ihre Ferkel fressen 98 Ihr Vater Schu erhob Nut wegen ihres Fressens 96 Gebs Vereinigung mit Nut ist die Vereinigung zum Bosen 97b Der Name der Unterwelt Sterne lautet Die Gefressenen 93a Der Stern der mit Re zusammen ist 93a geht mit ihm im Westhorizont unter 93a 29 Sterne sind dorthin auf dem Weg 94a Sie werden ihre Gesichter im Westen zeigen 93b Sie kennen ihren Aufgang wenn Re untergeht 94b Sie treten in den Mund der Nut im Westen 88 Sie ziehen in ihr dahin bei Tag 88 sie werden nicht gesehen 89 Die Erscheinenden am Tag 89 das sind die sieben ungesehenen Sterne 92 Die sieben Sterne ruhen im Westen an ihrem Platz 85 Die anderen 29 Sterne ziehen zur reinen Statte 86 Nachts sind sie ausserhalb von Nut 103 Nut wird Mutter der Gotter genannt 103 weil sie die Sterne geboren hat 103 Nicht einer von ihnen geht zugrunde Erlauterung der Zeilen 85 bis 103 Bearbeiten nbsp Die Himmelsgottin Nut gestutzt vom Luftgott Schu uber ihm der liegende Erdgott Geb Die Dekan Erzahlung ist aus mehreren Grunden bemerkenswert Zunachst zeigt sich der Umstand dass Geb offenkundig mit den kosmologischen Gesetzen nicht vertraut ist und sich sehr unhoflich verhalt Diese negative Charakterzuweisung ist nicht nur auf das Nutbuch beschrankt Als Beispiel hierfur sei der Mythos der Vergewaltigung von Tefnut durch Geb genannt Weiter fallt auf dass die Zustande der Gegenwart aus einem Fehlverhalten der Vergangenheit erzeugt wurden Gleiches Motiv findet sich im Mythos Buch von der Himmelskuh und ist in Mythen anderer Volker ebenso prominent vertreten besonders in der thematischen Gleichsetzung der Vertreibung aus dem Paradies im Alten Testament Typischerweise sind es Menschen die in dieser Mythen Textgattung ihr eigenes Unheil verschulden Die Nutbuch Erzahlung zeigt trotz des gleichen Schemas einen wesentlichen Unterschied da die Trennung von Himmel und Erde aus einem Gotterstreit entsteht Der Mensch spielt im Nutbuch nur eine Nebenrolle Das Ergebnis des Gotterstreits nimmt im Gegensatz zum sonstigen Bestrafungs Ritus eine positive Wendung Ohne das Hochheben der Nut durch Schu ware kein irdisches Leben moglich und eine Schopfung hatte nicht stattfinden konnen Die schlimmste Katastrophe fur einen Agypter bedeutete deshalb das Herabkommen der Nut welches gleichbedeutend mit dem Ende alles Lebens angesehen wurde Nut wird mythologisch mit einer Sau gleichgesetzt die ihre Ferkel Sterne frisst Geb kann diese Handlung nicht verstehen und beginnt einen Streit Schu erhebt nun Nut in die Hohe um beide zu trennen Im grossen Tagewahlkalender wird zum 4 Schemu II angegeben es wurde berechnet was Geb und Nut bei den Gottern getan haben Der Charakter dieser Tat erscheint in negativem Zusammenhang Das Fressen der Ferkel kann nicht der Grund dafur sein da nur Nut die Sterne frisst Geb jedoch dagegen ist Ausserdem wird spater erwahnt dass kein Ferkel Stern zu Schaden kommt Die Verbindung von Nut zu einer Ferkel fressenden Gottheit ist ausserhalb des Nutbuches nur sehr selten anzutreffen Die Ursache durfte im Vorhandensein mehrerer Schweine Gottheiten zu sehen sein Isis wird beispielsweise auch als Weisse Sau von Koptos genannt Auffallig ist die Zahl der abgebildeten Ferkel die wie bei Nut der Zahl von sieben unsichtbaren Dekanen entspricht Bislang ist nur ein Bruchteil des in Frage kommenden Materials publiziert weshalb eine genaue Gegenuberstellung zurzeit noch nicht moglich ist Hervorzuheben an den Tebtynis Texten sind die Informationen uber die religiosen Riten die mit den Dekanen und ihrem Zyklus verbunden waren In den Tempeln wurde jeder neu aufgehende Dekan Stern durch Opfer und Hymnenrezitation gefeiert Ahnliche Handlungen sind im Papyrus pBM 10662 mit dem Titel Anleitung der Sterne seschem sebau belegt Die Beschreibung der kultischen Feierlichkeiten die bei Dekadenanfangen vollzogen wurden sind oft in agyptischen Texten zu finden Die Verbindung von Trinktagen zeigen zudem einen deutlichen Bezug zu den Gottinnen Hathor Sachmet Bastet Sopdet und Isis Die Durchfuhrung von Ritualen der Feindvernichtung an diesen Tagen runden den religiosen Charakter der zugehorigen Festtage ab Besonders markant ist das Verbot den Namen der toten Dekan Sterne nicht nennen zu durfen Derartige Tabus sind in der Agyptologie fur die agyptische Religion nur sekundar und teilweise untersucht Herodot berichtete uber das Verbot den Namen von Osiris in bestimmten Zusammenhangen offentlich auszusprechen 27 In diesen Themenbereich gehort das Negativbekenntnis von Ramses VI der sich ruhmte den Namen von Tatenen nicht ausgesprochen zu haben Gut bezeugt ist der Ritus den Namen des Pharaos nicht zu nennen sondern nur niederzuschreiben und zu lesen ausfuhrlich belegt in der Lehre eines Mannes fur seinen Sohn und in Quellen die rechtes Verhalten gegenuber dem Pharao thematisieren Grunde fur dieses Tabu sind in der Ehrfurcht und Angst vor der jeweiligen Gottheit zu sehen da durch offentliches Aussprechen der Empfang negativer magischer Krafte assoziiert wurde Im Falle des Verbots der Namenaussprache des Pharaos durfte als Hauptmotiv die Furcht vor magischen Folgen liegen zu dem sich eine mogliche uble Nachrede durch Unvorsichtigkeit ergeben konnte Ausserdem sind im Tabuumfeld die verborgenen und geheimen Namen bestimmter Gotter zu nennen die zwar bekannt und verehrt nicht jedoch in der Offentlichkeit verraten werden durften Im Falle der zeitweilig toten Dekan Sterne kommt die Tabuisierung einer Schutzmassnahme gleich da diese unter der Obhut der gefahrlichen Chatiu Damonen standen und fur den Aussprechenden eine Heraufbeschworung der Damonen katastrophale Folgen gehabt hatte die sich gemass seinem religiosen Glauben in Form von Krankheiten und Seuchen bis zum Tod manifestieren konnten nbsp Schu als Heh GottDie gemachte Aussage der Heh Gott den er machte PC1a erscheint im Zusammenhang mit der Hieroglyphe die Schu in der Armhaltung des Gottes Heh zeigt Zugleich ist diese Darstellung die Hoffnung auf unendliche Existenz der Welt Beide Gotter Schu und Heh werden zumeist gleichgesetzt Amulette die Heh als Gottheit zeigen werden mit Schu tituliert Bedeutendste Quelle ist das Buch von der Himmelskuh wo von acht Nut stutzenden Heh Gottern die Rede ist In anderen Texten wird Schu selbst als Heh bezeichnet Die Passage Sie die Sterne werden im Westen die Gesichter zeigen PC1a zeigt eindrucksvoll die Ubersetzungsprobleme des Schreibers der die Dekan Sterne im Westen aufgehen liess obwohl er hatte wissen mussen dass im Westen niemals Sterne aufgehen Andererseits stellt der Kommentar Sieben Sterne werden nicht gesehen bei Tag eine bedeutende wissenschaftliche Erkenntnis dar da die Tatsache bekannt war dass die Sterne nicht unter der Erde in der Duat bleiben sondern an Nuts Aussenseite Himmel entlangziehen Zeilen 104 bis 143 Bearbeiten Ab Zeile 104 ist die Reihenfolge aller Textversionen wieder identisch Die Zeilen 104 bis 143 befassen sich hauptsachlich mit der Unterwelt und dem anschliessenden Aufgang Danach erfolgt eine Wiederholung und Zusammenfassung uber das bereits Gesagte Die Tebtynis Schriften zeigen zumeist auch in den Zeilen 104 bis 143 leichte Abweichungen und munden in einer anderen religiosen Auslegung des Nutbuches Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 104 bis 143 Auszuge aus der PC1 PC1a Version Zeilen 104 bis 143 104 Der Stern der sich zur Erde begibt stirbt 105 Er bleibt 70 Tage in der Unterwelt 106 So lost er seine Ubel wahrend 70 Tagen 108 Der Name Leben wird nicht zum Losen gesagt 109 Sein Ubel gelangt auf den Boden 110 Er ist rein er lebt Geb 111 Sie leben und zeigen ihre Kopfe im Osten 113 Das sind die Kopfe der Gotter 116 So fallen ihre Knochen zur Erde 116 wenn die Bas aus den Knochen hervorgehen 117 So fallen ihre Tranen herab und verwandeln sich in Fische 118 Das Leben eines Sterns entsteht im See 120 Er flattert nach oben 121 aus dem Meer der Abbilder 122 Das ist das Leben der Sterne 125 So wurde Geb zum Fursten der Gotter 130 Thot befahl dass die Gotter ihre Kopfe finden 131 So entstanden die Gotter Kopfe Sie leben 132 Die Ubel werden zu Menschen fur 70 Tage 133 Es entsteht seine Lebenszeit in der Unterwelt 135 Bei Nacht gehen die Bas beim Fahren am Himmel hervor 137 Am Tag sind sie nicht sichtbar fur die Menschen 104 Der Stern der zur Erde geht ruht in der Unterwelt 105 Er bleibt im Haus des Geb fur sieben Dekaden 106 Er lost in dieser Zeit seine Ubel in der Balsamierungswerkstatt 108 Der Name Leben wird zum Losen gesagt 109 Nach dem Abwerfen seiner Ubel geht er auf 110 Er reinigt sich so entsteht er wie Sothis 111 Sie werden leuchten und im Osten aufgehen 113 Das sind die ersten unter den Gottern Orion und Sothis 116 So fallen ihre Ubel zur Erde 116 und die Bas die zur Erde gefallen waren gehen hervor 117 Ihre Trane fallt herab wird zu einem Fisch ihrer Wasserform 118 Der Stern wird beim Aufgang den See beruhren 120 Er zieht zum Himmel in seiner Himmelsform 121 in der anderen Gestalt in der Wasserform 122 Uber den Aufgang der Sterne wird gesprochen 125 Uber das Werden von Geb zum Gotterfursten wird gesprochen 130 Thot befahl dass die Gotter ihre Aufgange finden sollten 131 Ihre Aufgange entstanden Geb veranlasste ihr Leben 132 Die Ubel werden zu Menschen 133 Das ist das Entstehen seiner Lebenszeit in der Unterwelt 135 Die Sterne machen ihre Wanderung beim Ziehen am Himmel 137 Ihre Aufgange sind fur das menschliche Gesicht unsichtbar Erlauterung der Zeilen 104 bis 143 Bearbeiten Im Verlauf wird die siebzigtagige Unsichtbarkeitsdauer der Dekan Sterne thematisiert und als vorubergehender wirklicher Tod angesehen Die Gleichsetzung der Balsamierungsdauer mit dem Aufenthalt der Dekan Sterne in der Unterwelt entspricht den ursprunglichen astronomischen Gegebenheiten und soll die enge mythologische Verbindung zu den Verstorbenen symbolisieren die nach ihrem Tod wieder neu geboren werden In direktem Zusammenhang steht das Senet Spiel dessen Spielfiguren die toten Dekan Sterne darstellen Uber deren Schicksal entscheiden durch Gewinn oder Niederlage die Spieler Das Thema Sprachtabus folgt erneut da erst nach Ablauf von sieben Dekaden uber das Losen gesprochen werden darf das gleichbedeutend mit dem neuen Leben ist Die Tebtynis Texte erschliessen aus der Sethos Schrift eine entgegengesetzte Deutung Nicht mehr die Bezeichnung des eigentlichen Vorgangs steht im Mittelpunkt sondern die Siebenzahl die einem Wortspiel gleicht Der zugehorige Ausdruck sefech fur die Zahl Sieben wird in anderen Hieroglyphen ebenfalls mit dem Begriff sefech fur die Bedeutung Losen umschrieben Die temporare Unsichtbarkeit wird als Reinigungs und Regenerationsphase verstanden nbsp Darstellung der Gottin Sothis Unterschiedliche Auslegungen sind im Aufgang der Dekane festzustellen In der Sethos Schrift steht das Haus des Geb im Mittelpunkt in den Tebtynis Schriften dagegen Sothis und Orion die als Paradigma fur die anderen Dekan Sterne stehen Die Verbindung mit den Kopfen der Gotter ist von grosser Bedeutung und macht die religiosen Kulte in der agyptischen Religion verstandlich beispielsweise wenn Amun von Opet alle zehn Tage seinen Kopf bei der Prozession zeigt bei deren Zeremonien nur der Kopf der sonst verhullten Statue zu sehen ist Hinter diesem Ritus verbirgt sich das wichtige astronomische Detail dass die Dekan Sterne keine Einzelsterne waren sondern in unterschiedlicher Anzahl ein Sternbild darstellten Der Kopf stand fur den ersten Stern des Sternbildes der sich beim Aufgang zeigt Sobald der Kopfstern sichtbar wird ist der Aufgang vollzogen Im Falle von Sothis entspricht der Kopfstern dem Sirius der als Scheibe oder Stern auf der Krone oder dem Kopf der Gottin zu sehen ist Die Tebtynis Versionen zeigen bei diesem Beispiel einen deutlichen Widerspruch in sich da Sothis ebenso ein Dekan Sternbild war und zugleich als Paradigma fur alle anderen Dekane steht Auch das Paradigma von Orion zeigt die astronomische Unmoglichkeit von siebzig Tagen Aufenthaltsdauer in der Unterwelt da das Sternbild Orion aus mehreren aufgeteilten Dekanen bestand und die siebzig Tage Unsichtbarkeitsdauer in den Tebtynis Schriften nicht korrekt verstanden oder ignoriert wurden Die Formulierungen Das Fallen der Knochen oder Das Fallen der Ubel beziehen sich auf die sterbenden Dekan Sterne und deren zur Erde abfallenden verbrauchten Hullen Zeitgleich gehen die vorher abgefallenen Bas wieder auf da ihre Regenerationsphase vollendet ist Es entsteht damit ein Zyklus der sich fortwahrend wiederholt Hervorzuheben ist das Detail des Schreibers der betont dass sich der Wiederaufgang durch die Ablosung der Sternenseelen von ihren Leichen vollzieht die in der Unterwelt ruhen Es folgt anschliessend das nachste Wortspiel das Bezug auf die herabfallenden todesmatten Sterne nimmt und sie mit Tranen remit sowie Fischen remu vergleicht Das Wortspiel hatte die Glaubensvorstellung der Agypter als Grundlage dass Wortahnlichkeiten sonst verborgene Bezuge offenbart Im Beispiel der Tranen zogen die Agypter den Ruckschluss dass das Wort Trane aus den Tranen der Gotter entstanden sei Analog der Dekantranen fur Fische symbolisierten die Tranen des Sonnengottes Re als Gleichsetzung menschliche Tranen Mondkapitel Bearbeiten Zeilen 144 bis 159 Bearbeiten In der Sethos Schrift und PC228 sowie PC497 schliessen die Ausfuhrungen uber den Mond direkt an das Dekankapitel an PC1 hat nur die Anfange zum Inhalt PC496 beinhaltet erganzend Verweise auf die Dekane PC497 hielt sich auch hier an die Vorlage der Sethos Schrift und wies die gleichen Lucken auf Die Aufbereitung bereitete insgesamt grosse Schwierigkeiten da keine Fassung vollstandig erhalten ist und nur in Fragmenten vorliegt Hinzu kommen kryptographische Formulierungen die sich nicht immer im Zusammenhang zu den Texten erschliessen lassen weshalb die Ubersetzungen der Tebtynis Fragmente an einigen Stellen nicht den Anspruch auf definitive Gultigkeit erheben Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen 144 bis 159 Auszuge PC1 PC228 und PC497 Zeilen 144 bis 159 144 Am zweiten Mondmonatstag ist das Fest des Horus 145 Er stattete sich wahrend des Monats mit beiden Augen aus 146 Das Jubilaum der Nut ist der 28 Mondmonatstag 147 Sie Nut stattet ihre Kinder mit dem Jahr aus 148 Der Anfang entsteht beim Machen des Monatsmondes 151 Es wird Nacht nach dem Monat Neumond 152 Das ist das Fest der Ankunft des Seth 152 nachdem er die beiden Augen des Horus ganzlich ergriffen hat 155 Er Horus sass mit verringerter Kraft verringert da 156 Isis ergriff ihn157 und setzte ihn zum Schutz in das Innere ihrer Mutter Nut 144 Der Aufgang im Westen am zweiten Mondmonatstag144 ist das Fest des Horus Das ist der Anfang 144 wenn sie den Kreis vollmachen namlich die Auflosung 144 Nach dieser Zeile endet die Version PC1 145 159 Fassung PC 228 und PC 497 identisch bis Zeile 159 Erlauterungen Zeilen 144 bis 159 Bearbeiten nbsp Stehender Horus Zunachst ist vom zweiten Mondmonatstages die Rede der gleichbedeutend mit der ersten Sichtbarkeit des Mondes nach Neumond ist Der Geburtstag des Mondes hatte im Alten Agypten eine besondere Bedeutung Der Aufgang im Westen findet naturlich nicht wirklich statt da im Westen kein Gestirn aufgeht Die Aussage ist so zu verstehen dass das Neulicht erstmals im Westen am Abend sichtbar wird Die Angabe des 28 Mondmonatstages als Jubilaum der Nut ist statistisch korrekt Der genaue mythologische Sinn des Namens ist unklar Die Nennung des 28 anstatt des angenommenen 29 Tages wirkt zunachst sonderbar Der Beginn des Mondmonatskalenders mit dem 29 Tag ist durchaus ublich Im Festkalender von Medinet Habu ist eine Liste der Feste des Himmels die mit dem 29 Tag beginnt Gleiche Nennungen finden sich auf Tebtynis Fragmenten wo drei verschiedene Monatslisten ebenfalls mit dem 29 Tag beginnen Hintergrund ist der reale astronomische Umstand dass am 29 Tag normalerweise die letzte Sichtung der abnehmenden Mondsichel als sogenanntes Altlicht vorgenommen werden kann Die Lange der Mondmonate ist variabel und lasst auch Ausnahmen fur den 28 Tag zu Das Nutbuch geht demnach vom fruhestmoglichen Zeitpunkt der letzten Sichtbarkeit aus Tatsachlich nennt das Nutbuch nicht nur im Text ausfuhrlich das Altlicht sondern ist auch im Nutbild der Sethos Schrift dargestellt Auf dem Hinterteil der Nut am Ansatz zum Oberschenkel ist ein kleiner Sichelmond zu sehen Diese Position die einen Aufgang im Osten kurz vor dem Sonnenaufgang zeigt ist nur am Ende eines Mondmonats moglich Versuche das Hornchen des Mondes mit Linksrichtung als zunehmenden Mond zu interpretieren gehen ins Leere da die Bahn der Gestirne von der Vulva der Nut an ihrem Bauch bis zum Mund lauft Insofern zeigt das Hornchen des Mondes die Bewegungsrichtung des Himmelskorpers was wiederum charakteristisch fur den abnehmenden Mond ist Ausserdem besass die Zahl 28 Symbolkraft So werden dem lunaren Osiris 28 Lebensjahre zugeschrieben Im Nutbuch werden die Mondmonatstage mit seinem Auge in Verbindung gebracht Der Horus im Mondkapitel ubernimmt die Rolle aus dem Horus und Seth Mythos und reprasentiert den schutzbedurftigen Sohn der Isis Er hat im Mondkapitel nichts mit der Sonne zu tun sondern wird mit dem Mond identifiziert Dieser Umstand beweist dass es sich beim Mondkapitel zunachst um einen eigenstandigen Text handelte ehe er mit dem Nutbuch vereinigt wurde nbsp Mundoffnungsritual 28 Ab Zeile 151 ist der Mondmonat fast beendet Der folgende Neumond wird als Nacht bezeichnet die als Folge des Ergreifens der Augen durch Seth begrundet wird In Gestalt eines Sem Priesters sitzt Horus nun in seinem Haus dem Haus des Monats das als Hut sched abed Kom Ombo Per sched abed mehrfach in anderen Texten belegt ist Die Terminologie zeigt eine memphitische Verbindung zu Ptah Die Identifikation des Sem Priesters mit Horus ist auch im Mundoffnungsritual belegt wo der Sem Priester gegenuber der anzufertigenden Statue in die Rolle des Sohnes tritt Isis kommt nun hinzu und vertraut Horus im geschwachten und gefahrdeten Zustand ihrer Mutter Nut an Die Formulierung in sie hineinsetzen hat den Bezug zum kurzfristigen Erscheinen am Morgenhimmel der durch das Offnen des Auges weiter ausgefuhrt wird Die nachfolgenden Textlucken bis Zeile 159 lassen in diesem Zusammenhang die Morgenbarke Mandjet erwarten Mondopfer Schwein in HieroglyphenNicht gesichert ist die Gleichsetzung mit dem Horus der in seinem Haus ist der als Gott in ahnlichem Kontext genannt wird wobei auch ein Determinativ eines Schweins zu sehen ist das auf den Mythos von der Schadigung des Mondes durch ein schwarzes Schwein mit lunarem Bezug anspielt Auf einem funfteiligen Fayencebehalter befindet sich auf einer Scheibe ein Schwein das von 15 Punkten umgeben ist die die Mondmonatstage reprasentieren 29 Das Objekt kann in das Mittlere Reich datiert werden und steht mit dem lunaren Schweineopfer in Verbindung 30 Planetenkapitel Bearbeiten Zeilen x 75 bis x 94 Bearbeiten In der Sethos Schrift ist eine deutliche Abtrennung markiert die Textspalten reichen dabei nicht bis zum unteren Rand der Inschrift sondern enden vorher an einem leeren Rechteck Es stellt sich die Frage ob in den alteren Vorlagen dieses Rechteck ausgefullt war Auffallig ist der luckenhafte Textbefund PC 228 ist dagegen fast vollstandig erhalten Der Inhalt war jedoch sehr oft bis zum Unsinn emendiert Insgesamt lasst sich der Befund feststellen dass der Redakteur der PC228 Version die alteren Vorlagen nicht mehr verstand und ofter falsche Zusammenhange herstellte Unter diesen Umstanden ist daher nur eine sparliche Aussage moglich Auszuge aus der Sethos Schrift Zeilen x 75 bis x 77 Auszuge aus der PC228 Version Zeilen x 75 bis x 94 x 75 Das ist das Entstehen des Horus in Gegenwart von Osirisx 75 in ihren um ihn gelegten Handen x 77 So wurde Horus gebaut als er als Jungling entstand x 80 94 Fassung fehlt x 75 Das ist das Entstehen von Horus in Gegenwart von Osirisx 75 in ihrer Hand am geheimen Ort x 77 Sie baute Horus der entstand in der Gegenwart von Osiris x 80 Geb ging am Fest des 15 Tages umher x 81 82 Isis und Nephthys gingen umher und fanden ihn x 83 Er trat ein in die Barke des Dauerns x 84 Er ging nicht mit ihnen denn sie hielten ihn fern x 85 Iris und Nephthys betatigten sich als Balsamierer x 86 Sie nahmen die Mehet des Stoffs des Anubis heraus x 87 88 Sie stillte und verband ihn x 89 90 Thot ging umher und gelangte zu Geb x 91 92 Thot fand Horus in der Barke Geb befahl die Erhebung x 94 Horus erhebt den Himmel am Fest des Neulicht Tages x 94 indem er lebt am Tag des Hervorgehens Erlauterungen Zeilen x 75 bis x 94 Bearbeiten nbsp Mondsichelzustand kurz vor und nach Neumond Die Erklarung des vorliegenden Textes der uber die Aufzucht von Horus berichtet ist als mythologische Grundlage uber das Zustandekommen des Vollmondes zu deuten Das Verhaltnis zwischen dem Vollmond und Neulichttag wirkt wie auch weitere Zusammenhange merkwurdig und zeigt dass zwei Texte mit unterschiedlichen Themen zusammenredigiert wurden Denkbar ware dass eine Vorlage zunachst die Phase des abnehmenden Mondes bis zum Neulicht zum Inhalt hatte da hier der Bezug zum Balsamieren gut passen wurde Ohne die Erwahnung des 15 Tages steht der Textaufbau im Einklang mit der zunehmenden Mondphase Da sich in alteren Zeiten die Zeichen fur den Neulicht und 15 Tag sehr ahnelten wird unter dem Aspekt der Verschreibung der Textinhalt verstandlich Geb und Thot sind die Gotter die am Neulichttag den Mond mit einem Netz einfangen Das Erheben des Horus ist in diesem Zusammenhang als Hochheben des Netzes zu verstehen Das Geschehen spielt sich in einer Barke ab deren Bug und Heck mit den Himmelsrichtungen Ost West gleichgesetzt sind Die Darstellungen in Edfu und Dendera zeigen besonders deutlich das Barkenmotiv Die Verbindung der Netzszene des Einfangens vom Mond und dem Stoff des Anubis lasst ebenso die Assoziation mit den Mumienbinden wie auch mit dem Fellcharakter von Anubis erkennen da der Mehet Fellsack erwahnt wird Literatur BearbeitenJan Assmann Das Grab der Mutirdis von Zabern Mainz 1977 ISBN 3 8053 0042 5 Henri Frankfort The Cenotaph of Seti I at Abydos with chapters by Adriaan de Buck and Battiscombe Gunn Egypt Exploration Society London 1933 Erik Hornung Zwei ramessidische Konigsgraber Ramses IV und Ramses VII von Zabern Mainz 1990 ISBN 3 8053 1067 6 Hans Otto Lange Otto Neugebauer Papyrus Carlsberg No 1 Ein hieratisch demotischer kosmologischer Text Munksgaard Kopenhagen 1940 Christian Leitz Altagyptische Sternuhren Peeters Leuven 1995 ISBN 90 6831 669 9 Christian Leitz Studien zur agyptischen Astronomie Harrassowitz Wiesbaden 1991 ISBN 3 447 03157 3 Otto Neugebauer Richard Anthony Parker Egyptian astronomical Texts EAT The early decans Brown University Press Rhode Island 1960 Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies u a Kopenhagen 2007 ISBN 978 87 635 0406 5 Alexandra von Lieven Der Himmel uber Esna Eine Fallstudie zur religiosen Astronomie in Agypten am Beispiel der kosmologischen Decken und Architravinschriften im Tempel von Esna Harrassowitz Wiesbaden 2000 ISBN 3 447 04324 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies u a Kopenhagen 2007 Erik Hornung Zwei ramessidische Konigsgraber Ramses IV und Ramses VII von Zabern Mainz 1990 S 89 96 Henri Frankfort The Cenotaph of Seti I at Abydos with chapters by Adriaan de Buck and Battiscombe Gunn Egypt Exploration Society London 1933 Harco Willems The world of the coffin texts Proceedings of the symposium held on the occasion of the 100th birthday of Adriaan de Buck Leiden December 17 19 1992 Nederlands Institut voor het Nabije Oosten Leiden 1996 ISBN 90 6258 209 5 Jan Assmann Das Grab der Mutirdis von Zabern Mainz 1977 S 85 88 Hans Otto Lange Otto Neugebauer Papyrus Carlsberg No 1 Ein hieratisch demotischer kosmologischer Text Munksgaard Kopenhagen 1940 Winfried Barta Komparative Untersuchungen zu vier Unterweltsbuchern Lang Frankfurt a M 1990 ISBN 3 631 42143 5 Alexandre Piankoff Natacha Rambova Mythological papyri The symbolism of the papyri Pantheon Books New York 1957 Nr 3 5 6 16 17 30 a b c Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch Kopenhagen 2007 S 42 Christian Leitz Studien zur agyptischen Astronomie Harrassowitz Wiesbaden 1991 S 49 57 Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch Kopenhagen 2007 S 43 a b Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch Kopenhagen 2007 S 44 Kurt Sethe Die altagyptischen Pyramidentexte Nach den Papierabdrucken und Photographien des Berliner Museums Teil 1 Olms Hildesheim 2001 Nachdruck von 1908 ISBN 3 487 02593 0 S 315 Arielle Kozloff u a Egypt s dazzling sun Amenhotep III and his world Cleveland Museum of Art in cooperation with Indiana University Press Cleveland 1992 ISBN 0 940717 16 6 S 336 337 Ronald Wells The Mythology of Nut and the Birth of Ra In Studien zur altagyptischen Kultur SAK Bd 19 1992 S 305 321 Harco Willems The coffin of Heqata Cairo JdE 36418 A case study of Egyptian funerary culture of the Early Middle Kingdom Peeters Leuven 1996 ISBN 90 6831 769 5 S 262 270 Rolf Krauss Astronomische Konzepte und Jenseitsvorstellungen in den Pyramidentexten Harrassowitz Wiesbaden 1997 ISBN 3 447 03979 5 S 254 255 Arno Egberts In quest of meaning A study of the ancient Egyptian rites of consecrating the meret chests and driving the calves Nederlands Institut voor het Nabije Oosten Leiden 1995 ISBN 90 6258 208 7 S 292 293 Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch Kopenhagen 2007 S 141 Toby Wilkinson Early dynastic Egypt Routledge London 2000 ISBN 0 415 18633 1 S 104 286 287 292 308 309 331 333 und 335 Elmar Edel Zu den Inschriften auf den Jahreszeitenreliefs der Weltkammer aus dem Sonnenheiligtum des Niuserre Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1961 1963 Virginia Condon Seven royal hymns of the Ramesside period Papyrus Turin CG 54031 Deutscher Kunstverlag Munchen 1978 ISBN 3 422 00830 6 S 11 19 28 30 und 80 John Coleman Darnell The enigmatic netherworld books of the Solar Osirian Unity Cryptographic compositions in the tombs of Tutankhamun Ramesses VI and Ramesses IX Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 2004 ISBN 3 7278 1469 1 S 379 380 Rolf Krauss Astronomische Konzepte und Jenseitsvorstellungen in den Pyramidentexten Harrassowitz Wiesbaden 1997 ISBN 3 447 03979 5 S 207 215 a b Alexandra von Lieven Grundriss des Laufes der Sterne Das sogenannte Nutbuch Kopenhagen 2007 S 156 157 Robert Chadwick Celestial Alignments And The Soul Shafts Of The Khufu Pyramid In Journal of the Society for the Study of Egyptian Antiquities JSSEA Bd 28 2001 S 15 25 und In Nicole Cloth Es werde niedergelegt als Schriftstuck Festschrift fur Hartwig Altenmuller zum 65 Geburtstag Buske Hamburg 2003 ISBN 3 87548 341 3 S 455 Herodot Historien II 61 II 170f Szene aus dem Papyrus Hunnefer um 1290 v Chr Dimitri Meeks Mythes et legendes du Delta d apres le papyrus Brooklyn 47 218 84 Institut Francais d Archeologie Orientale IFAO Kairo 2006 ISBN 2 7247 0427 4 S 14 15 und 218 220 Florence Dunn Friedman Gifts of the Nile Ancient Egyptian faience Thames and Hudson London 1998 ISBN 0 911517 65 0 S 137 und 218 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nutbuch amp oldid 237267086