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Zugvogel und Zugvogel sind Weiterleitungen auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Zugvogel Begriffsklarung aufgefuhrt Als Vogelzug bezeichnet man den alljahrlichen Flug der Zugvogel von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren und wieder zuruck Jahrlich sind weltweit schatzungsweise 50 Milliarden Zugvogel unterwegs davon etwa funf Milliarden zwischen Europa und Afrika Aufbrechende Ganse an der Muritz source source source source source source source track Video zum Vogelzug der Pfuhlschnepfe source source source source source source source Video zum Vogelzug weltweit Als Zugvogel wird eine Vogelart dann bezeichnet wenn sie verschiedene Jahreszeiten an unterschiedlichen Orten verbringt Obligate Zugvogel verlassen immer ungefahr zur selben Zeit und unabhangig von klimatischen Bedingungen ihre Brutgebiete fliegen auf etwa gleichbleibenden Routen zu ihrem Winterquartier und kehren im darauffolgenden Fruhjahr zuruck Das Gegenstuck zum Zugvogel ist der Standvogel Vogelarten bei denen nur ein Teil der Populationen zieht bezeichnet man als Teilzieher Eine andere Mischform sind Strichvogel Sie verlassen im Winter ihr Brutgebiet bleiben aber in denselben Breiten Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale des Vogelzugs 1 1 Distanzen und Zugwege 1 2 Flughohen 1 3 Fluge in der Nacht und am Tag 1 4 Weitere Flugstrategien 2 Die Ursachen des Vogelzugs 2 1 Okologische Ursachen 2 2 Genetische Ursachen 2 3 Physiologische Ursachen 2 4 Vogelzug und Evolution 3 Orientierung 3 1 Magnetsinn 3 2 Sternenhimmel 3 3 Sonnenstand 3 4 Landmarken 4 Vogelzug und Stoffwechsel 5 Erfassung der Flugrouten 5 1 Visuelle Beobachtung 5 2 Erfassung mit Radar 5 3 Weitere Methoden 6 Veranderung des Zugverhaltens 7 Abgrenzung 8 Verwandte Themen 9 Literatur 10 Weblinks 11 BelegeMerkmale des Vogelzugs BearbeitenDistanzen und Zugwege Bearbeiten nbsp Beispiel fur Mittelstreckenzieher Die Brutgebiete liegen in Europa die Winterquartiere in Zentralafrika Die Zugwege verlaufen grosstenteils uber Land nbsp Aufenthaltszeiten einiger Zugvogel in MitteleuropaNach der zuruckgelegten Distanz unterscheidet man Kurzstreckenzieher Mittelstreckenzieher und Langstreckenzieher Viele Zugvogel pendeln zwischen ihren Brutgebieten in Mitteleuropa und dem warmeren Sudeuropa oder Nordafrika wo sie sich im Winter aufhalten Kurzstreckenzieher Andere wechseln zwischen Europa und Zentralafrika Mittelstreckenzieher oder Sudafrika Langstreckenzieher Einige Vogelarten ziehen aus Skandinavien oder Sibirien nach Mitteleuropa vielfach Mittelstreckenzieher Viele arktische Wasservogel uberwintern am Niederrhein und an der Nordseekuste Viele Singvogel aus Nord und Osteuropa suchen im Winter die Warme in West und Mitteleuropa Wie im September 2007 berichtet wurde hat eine weibliche Pfuhlschnepfe mit der Bezeichnung E7 einen 11 500 Kilometer langen Flug ohne Hohenberechnung von Alaska nach Neuseeland nonstop durchgefuhrt Der Vogel war wie mehrere andere mit einem Sender ausgestattet 1 Dieses Tier hielt damit soweit bekannt den Flugweitenrekord fur Zugvogel Im Oktober 2020 uberbot ein Artgenosse diesen Rekord und knackte die 12 000 Kilometer Marke 2 Flughohen Bearbeiten Peter Berthold zufolge ziehen die meisten Vogel sowohl in Norddeutschland als auch im Schweizer Mittelland in Hohen unter 1000 Metern Allerdings wurden in Europa auch schon Schwane beobachtet die in 8000 bis 8500 Metern flogen Selbst der Himalaya wird von vielen Zugvogel Arten uberquert wobei die Tiere Hohen von 7000 bis 10000 Metern erreichen 3 Fluge in der Nacht und am Tag Bearbeiten Der grosste Teil des Vogelzugs geschieht nachts Mit Hilfe von Radar Ortungen konnte das Verhalten von Zugvogeln beim Trans Sahara Zug im Gebiet von Mauretanien beschrieben werden Die von Schmaljohann et al 2007 beobachteten im Herbst von Europa nach Suden und im Fruhjahr wieder nach Norden ziehenden Vogel halten sich zumeist tagsuber auf dem Erdboden auf und ziehen uberwiegend nachts Die einzeln reisenden Vogel stiegen beim Sonnenuntergang in die Hohe und landeten im Sand sobald die Sonne aufging Zuvor hatten einige Forscher angenommen dass sie in einem 40 stundigen Nonstop Flug die heissen Wustengebiete der Sahara uberfliegen 4 Beobachtungen der Arbeitsgruppe der Schweizerischen Vogelwarte Sempach deuten darauf hin dass es speziell fur Leichtgewichte wie Fitis Trauerschnapper und Gartengrasmucke krafteschonender ist wenn sie die heissen Stunden ruhend am Boden verbringen und nicht in den turbulenten Luftmassen fliegen Grosse und schwere Vogel bevorzugen den Flug am Tag und uber Land und nutzen meist die V Formation um Energie zu sparen 5 6 7 8 9 Sie lassen sich von den aufgeheizten Luftmassen nach oben tragen und segeln anschliessend in die gewunschte Zugrichtung siehe Thermiksegler Weitere Flugstrategien Bearbeiten Die meisten Arten der Zugvogel ziehen im Breitfrontzug das heisst breitflachig solange keine Barrieren wie Gebirge oder Meere die Route vorgeben Wenn Zugvogel auf ihrem Weg an bestimmte Rastplatze gebunden sind ziehen sie auf Zugstrassen Schmalfrontzug Bei manchen Arten und Populationen sind Hin und Ruckweg verschieden siehe Schleifenzug Die Ursachen des Vogelzugs BearbeitenDie biologischen Grundlagen des Vogelzugs konnen sowohl aus okologischer als aus genetischer und physiologischer Sicht erortert werden Bei der Evolution des Vogelzugs haben diese Aspekte zusammengewirkt Okologische Ursachen Bearbeiten Wichtigste okologische Ursache des Vogelzugs ist das jahreszeitlich extrem unterschiedliche Nahrungsangebot in den Brutgebieten Wahrend Insektenfresser zum Beispiel im Umkreis der Ostsee im Fruhjahr und Sommer reichlich Nahrung vorfinden ist es dort im Winter derart kalt dass kaum noch Insekten umherfliegen und grosse Vogelpopulationen daher unter Nahrungsmangel leiden und zugrunde gehen wurden Umgekehrt versammeln sich in den weiter sudlich gelegenen Winterquartieren derart viele Vogel dass auch dort die Nahrung zu knapp wird als dass noch Eier gelegt und die Jungvogel spater mit Nahrung versorgt werden konnten Das Ausweichen nach Norden im Sommer hat auch den Vorteil dass die sehr lange Taghelligkeit die Zeit zur Futtersuche verlangert und so die Aufzucht der Jungen begunstigen kann Der kraftezehrende Vogelzug ist insofern gewissermassen eine Notlosung genauer eine evolutionare Anpassungsleistung jener Vogelarten die grundsatzlich nur in einem relativ warmen Klima uberleben konnen im Verlauf der Stammesgeschichte aber einen Ausweg gefunden haben um auch vergleichsweise unwirtliche Gebiete besiedeln zu konnen Genetische Ursachen Bearbeiten Ob ein Vogel zieht wohin er zieht und wann bei ihm die Zugunruhe einsetzt ist genetisch festgelegt Sowohl die Flugrichtung als auch die Flugdauer sind angeboren Dies haben unter anderen Peter Berthold Eberhard Gwinner sowie Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko experimentell nachgewiesen So gibt es Vogelarten bei denen Teilpopulationen von Norden kommend in sudostlicher Richtung um die Alpen herum fliegen und andere Teilpopulationen in sudwestlicher Richtung Werden Individuen beider Teilpopulationen miteinander verpaart wahlen die Nachkommen einen mittleren Weg in einzelnen Fallen kurioserweise sogar statt nach Suden nach Norden in Richtung der Britischen Inseln Die Verpaarung von Fernziehern mit Kurzstreckenziehern erbrachte vergleichbare intermediare Verhaltensweisen in der Folgegeneration Ferner wurden Vogel vom Schlupfen an unter konstanten Bedingungen im Labor handaufgezogen so dass sie nie Kontakt zu frei lebenden Artgenossen hatten und keine Jahreszeiten kannten Dennoch zeigten sie die fur Zugvogel typische Zugunruhe das heisst eine Steigerung von motorischer Aktivitat im Herbst und im Fruhjahr Allerdings war der Abstand von einer herbstlichen Zugunruhe zur nachsten meist etwas kurzer als ein Jahr Das bedeutet dass die Bereitschaft zum Ziehen zwar angeboren ist der optimale Abflugtermin aber auch durch Umwelteinflusse zum Beispiel durch Witterungsbedingungen und Futterangebot zumindest in geringem Masse beeinflusst wird Physiologische Ursachen Bearbeiten Die genauen physiologischen speziell die hormonellen Mechanismen die letztlich zum Einsetzen des Vogelzugs fuhren sind derzeit Gegenstand intensiver Forschung Vogelzug und Evolution Bearbeiten Auf welche Weise sich der Vogelzug im Verlauf der Stammesgeschichte der Vogel herausgebildet hat ist spekulativ da es keine fossilen Uberlieferungen fur derartige Verhaltensweisen gibt Nur der Mechanismus ist nachvollziehbar der den Erhalt der angeborenen Fahigkeit zum Ziehen bewirkt Ist das Nahrungsangebot am Zielort des saisonalen Vogelzugs gut dann uberleben dort die meisten der angekommenen Zugvogel Ist das Nahrungsangebot hingegen unzureichend so sterben sie Das heisst Nur jene Vogel die dank ihrer Erbanlagen sowohl die richtige Richtung wahlen als auch eine angemessene Flugstrecke konnen ihre Gene und damit ihr Zugvogelverhalten an die nachste Generation weitergeben Der Vogelzug wird also auch heute noch durch die Selektion der am besten angepassten Individuen stabilisiert Orientierung Bearbeiten nbsp Der Ostatlantische Zugweg 10 Um sich auf ihrem Zugweg zu orientieren benutzen die Vogel einen inneren Kompass aber auch die astronomische Navigation Stand von Navigationssternen oder Sonnenstand sowie Landmarken 11 Meist werden verschiedene Informationen gleichzeitig genutzt 12 Trotz der ausgepragten Orientierungsfahigkeit der Zugvogel wird das Ziel nicht immer erreicht Beispielsweise konnen Witterungseinflusse bewirken dass die Vogel uber das Ziel hinausschiessen Zugprolongation Wenn sie weit von ihrem Ziel oder der Zugroute abkommen spricht man von Irrgasten Magnetsinn Bearbeiten Hauptartikel Magnetsinn Der innere Kompass ist vermutlich die Folge eines Magnetsinns genauer von Magnetfeld Rezeptoren 13 12 14 mit deren Hilfe die Vogel den Neigungswinkel des Erdmagnetfeldes wahrnehmen konnen Bei Rotkehlchen befindet sich dieser Rezeptor offenbar im rechten Auge Deckt man das Auge ab verlieren sie die Fahigkeit zur Orientierung im Erdmagnetfeld Bei Haustauben wurde zusatzlich gezeigt dass sich ein zweiter Magnetsensor in der Haut des Oberschnabels befindet er konne die Starke des Magnetfeldes messen 15 16 Laut einer Untersuchung aus Oldenburg beeintrachtigt Elektrosmog im Frequenzbereich von zwei Kilohertz bis funf Megahertz den Magnetkompass der Zugvogel Dieser relativ niedrige Frequenzbereich ist schon bei normalen Haushaltsgeraten vorzufinden Haben sich die Vogel aus dem Elektrosmog Areal entfernt orientieren sie sich wieder problemlos am Magnetfeld der Erde 17 Sternenhimmel Bearbeiten Manche Vogel konnen sich anhand des nachtlichen Sternenhimmels orientieren 12 18 19 Schon in den 1970er Jahren wurde dies bei Grasmucken in einem Planetarium nachgewiesen wobei vor allem die Gesamtrotation des Sternenhimmels beachtet zu werden scheint und weniger bestimmte Veranderungen der Sterne zueinander Handaufgezogene Indigofinken die als Jungtiere niemals den Sternenhimmel zu sehen bekamen waren spater auf dem Zug nicht in der Lage sich wie ihre frei lebenden Artgenossen zu orientieren was als Hinweis dafur angesehen werden kann dass die astronomische Navigation Sternenkompass erlernt werden muss Wurde solchen handaufgezogenen Tieren hingegen in einem Planetarium zwischen dem Fluggewerden und dem ersten Herbstzug ein um den Nordstern rotierender Sternenhimmel dargeboten zeigten sie ein normal nach Suden hin gerichtetes Zugverhalten Sonnenstand Bearbeiten Den Sonnenstand konnen manche Vogel so bei Sonnenauf und untergang zur Orientierung heranziehen 20 Ihre Fahigkeit UV Licht wahrzunehmen 21 konnte die Orientierung am Sonnenstand auch bei diesiger Witterung erleichtern Es gibt ferner Studien die darauf hindeuten dass zumindest einige Vogelarten auch die Polarisationsmuster des Himmels wahrnehmen die sich abhangig vom Stand der Sonne im Tagesverlauf andern 22 23 Wie verbreitet diese Fahigkeit ist und ob sie beim Vogelzug wirklich genutzt wird ist aber ungeklart Landmarken Bearbeiten Einige Forschungsarbeiten weisen darauf hin dass auch Landmarken der Orientierung dienen zum Beispiel der Verlauf von Autobahnen und die Beleuchtung von Grossstadten 24 Daher ist anzunehmen dass die Lichtverschmutzung und Lasershows bei Grossveranstaltungen die Orientierung der Zugvogel storen konnen Vogelzug und Stoffwechsel Bearbeiten nbsp V Formationen ziehender KranicheUm auch grosse Distanzen ohne Nahrungsaufnahme zurucklegen zu konnen aktivieren die Zugvogel nicht nur ihre vor Beginn des Vogelzugs angelegten Fettvorrate Sie greifen sogar auf die Eiweisse ihrer inneren Organe zuruck so dass auch diese zumindest teilweise dem Stoffwechsel zwecks Energiegewinnung zugefuhrt werden Bei diesem auch Verbrennung genannten Vorgang wird Wasser freigesetzt das in erheblichem Masse dazu beitragt die Aufnahme von Trinkwasser zu verringern Bei Grauschnappern wurde in den 1980er Jahren nachgewiesen dass die Dauer ihrer Zwischenstationen in Oasen der Sahara von den Fettreserven abhangig ist Gut genahrte Tiere hielten sich dort kurzer auf als weniger gut genahrte Vergleichbare Ergebnisse brachten auch etliche Laborstudien Mit wenig Futter versorgte Tiere zeigten eine geringere Zugunruhe als jene Artgenossen die sich reichlich Fett anfressen konnten Erfassung der Flugrouten BearbeitenVisuelle Beobachtung Bearbeiten nbsp Beobachtungsturm am Jadebusen wahrend der Zugvogeltage nbsp Rastende Vogel am Vareler HafenIm Nationalpark Wattenmeer konnen grosse Schwarme von Zugvogeln auf der Rast im Wattenmeer beobachtet werden Die Nationalparkverwaltung Niedersachsisches Wattenmeer fuhrt Zugvogeltage mit einem umfangreichen Programm durch 25 Am Jadebusen wird zur Vogelbeobachtung ein Turm aufgestellt auf dem weit reichende Fernrohre zur Verfugung stehen Erfassung mit Radar Bearbeiten Nachtliche Fluge entziehen sich der visuellen Beobachtung Auch der Umstand dass Vogel gelegentlich in sehr grossen Hohen und damit uber den Wolken ziehen macht eine visuelle Erfassung ohne technische Hilfsmittel unmoglich Radargerate geben dagegen weitestgehend unabhangig von Sichtverhaltnissen Auskunft uber die Intensitat des Vogelzugs Der Deutsche Ausschuss zur Verhutung von Vogelschlagen im Luftverkehr DAVVL e V macht sich diese Technik bereits seit den 1960er Jahren zur Warnung der Luftfahrer vor verstarktem Vogelaufkommen und damit einhergehender Vogelschlaggefahr zunutze Je nach Radartyp sind Informationen zu Vogelzugzeiten intensitaten hohen und raumlichen Verteilungen aus den Radarechos abzulesen Sie werden zu Warnmeldungen den so genannten Birdtam weiterverarbeitet und sind uber die Website des DAVVL einzusehen Weitere Methoden Bearbeiten Das Auslesen der Ringe von beringten Vogeln ermoglicht Ruckschlusse auf ihr Zugverhalten Beispielsweise beschaftigt sich die Vogelwarte Helgoland heutiger Hauptsitz in Wilhelmshaven als nordwestdeutsche Beringungszentrale seit 1910 schwerpunktmassig mit der Vogelzugforschung Zur genaueren Erfassung von Flugrouten werden grossere Vogel mit Satellitensendern kleine mit Helldunkelgeolokatoren versehen 26 Veranderung des Zugverhaltens BearbeitenSeit einigen Jahren lasst sich eine Veranderung des Zugverhaltens vieler Vogelpopulationen feststellen Immer mehr Vogelarten die fruher obligatorische Zieher waren uberwintern inzwischen in Mitteleuropa beispielsweise Monchsgrasmucke und Zilpzalp Auch Weissstorche bleiben im Winter vermehrt in Deutschland oder in der Schweiz Einige Starenpopulationen haben ihre Zugrichtung sogar komplett umgekehrt und ziehen in nordliche Richtungen in grosse Stadte wo sie auch in der kalten Jahreszeit ein ausreichendes Nahrungsangebot vorfinden Einige Wissenschaftler bringen diese Entwicklung mit den Folgen der globalen Erwarmung in Zusammenhang aber auch mit der plattentektonischen Umlenkung des warmen Golfstroms des kalten Humboldtstroms und anderer Meeresstromungen mit denen das Nahrungsangebot zusammenhangt Uber eine langere Zeitspanne hinweg konnte das uns bekannte afrikanisch eurasische Zugsystem verschwinden Abgrenzung BearbeitenWenn Vogel wegen Nahrungsmangel ihr Populationsgebiet aufgeben und sich in weit entfernten Regionen ansiedeln spricht man von Invasionsvogeln Weil es dabei nicht um regelmassige Hin und Ruckfluge handelt hat dieses Phanomen nichts mit dem Vogelzug zu tun Weiterhin vom Vogelzug zu unterscheiden ist die Dismigration Das sind Zerstreuungswanderungen vor allem von Jungvogeln die der Ausweitung des Lebensraums dienen Die dabei zuruckgelegten Strecken sind viel kurzer als beim Vogelzug oft nur wenige Kilometer hochstens einige hundert Kilometer Verwandte Themen BearbeitenPfeilstorche waren fur die Erforschung des Vogelzugs im 19 Jahrhundert bedeutsam Sie hatten bei ihrer Ruckkehr nach Europa einen Pfeil im Korper der auf eine Jagd in Aquatorialafrika schliessen liess Der Handflugelindex ermoglicht es das Zugverhalten ausgestorbener Arten zu rekonstruieren Die Via Pontica ist eine alte Romerstrasse die mit der Route mancher Zugvogel zusammenfallt Wanderfische konnen als aquatisches Gegenstuck zu Zugvogeln gesehen werden da sie zum Laichen ihr Habitat wechseln Literatur BearbeitenPeter Berthold Vogelzug Eine aktuelle Gesamtubersicht Wissenschaftliche Buchgesellschaft 6 Aufl 2008 ISBN 978 3 534 20267 6 Jonathan Elphick Atlas des Vogelzugs Die Wanderung der Vogel auf unserer Erde Haupt Verlag 2008 ISBN 978 3 258 07288 3 Wulf Gatter Vogelzug und Vogelbestande in Mitteleuropa 30 Jahre Beobachtung des Tagzugs am Randecker Maar Aula Verlag Wiebelsheim 2000 ISBN 3 89104 645 6 Wulf Gatter Zugzeiten und Zugmuster im Herbst Einfluss des Treibhauseffekts auf den Vogelzug In Journal fur Ornithologie Band 133 1992 S 427 436 doi 10 1007 BF01640470 Kathrin Huppop Ommo Huppop Atlas zur Vogelberingung auf Helgoland Teil 1 Zeitliche und regionale Veranderungen der Wiederfundraten und Todesursachen auf Helgoland beringter Vogel 1909 bis 1998 In Die Vogelwarte Band 41 2002 S 161 180 Teil 2 Phanologie im Fanggarten von 1961 bis 2000 In Die Vogelwarte Band 42 2004 S 285 343 Teil 3 Veranderungen von Heim und Wegzugzeiten von 1960 bis 2001 In Die Vogelwarte Band 43 2005 S 217 248 Teil 4 Fangzahlen im Fanggarten von 1960 bis 2004 In Die Vogelwarte Band 45 2007 S 145 207 Teil 5 Ringfunde von 1909 bis 2008 In Die Vogelwarte Band 47 2009 S 189 249 Redaktion Der Falke Hrsg Vogelzug Der Falke Journal fur Vogelbeobachter Sonderheft 2013 AULA Verlag Wiebelsheim 2013 ISBN 978 3 89104 775 0 Walther Streffer Wunder des Vogelzuges Die grossen Wanderungen der Zugvogel und das Geheimnis ihrer Orientierung Verlag Freies Geistesleben Stuttgart 1 Aufl 2005 ISBN 3 7725 2041 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vogelzug Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Migraction net Internet Datenbank uber Vogelzug naturgucker de Portal fur Vogelbeobachter randecker maar de Webseiten der Forschungsstation Randecker Maar Schwabische Alb In der Zugvogelforschung mussen Kapitel neu geschrieben werden Dank ultraleichter Technik sogenannten Geodatenloggern muss das Wissen uber Zugvogel revidiert werden Auf srf ch vom 4 Juni 2017 zuletzt abgerufen am 1 Juni 2022 Roland Knauer Wie Vogel das Magnetfeld im Auge behalten in Spektrum de vom 23 Juni 2021Schutz von ZugvogelnKomitee gegen den Vogelmord Verein mit Schwerpunkt Zugvogelschutz migration unlimited org Zugvogelschutz im Mittelmeerraum EuroNatur Stiftung Programm zum Zugvogelschutz in EuropaBelege Bearbeiten Rekord Vogel flog 11 500 Kilometer nonstop science orf at 11 September 2007 Schnepfe stellt Flugrekord auf auf www sueddeutsche de abgerufen am 27 Oktober 2020 Peter Berthold Vogelzug Eine aktuelle Gesamtubersicht 6 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 S 97 ISBN 978 3 534 20267 6 Heiko Schmaljohann Felix Liechti Bruno Bruderer Songbird migration across the Sahara the non stop hypothesis rejected In Proceedings of the Royal Society B Biological Sciences Band 274 Nr 1610 2007 S 735 739 doi 10 1098 rspb 2006 0011 PMC 2197203 freier Volltext Dietrich Hummel Die Leistungsersparnis beim Verbandsflug In Journal fur Ornithologie Band 114 Nr 3 1973 S 259 282 doi 10 1007 BF01640336 P B S Lissman C A Shollenberger Formation flight by birds In Science Band 168 1970 S 1003 1005 J P Badgerow F R Hainsworth Energy savings through formation flights A reexamination of the vee formation In Journal of Theoretical Biology Band 93 Nr 1 1981 S 41 52 C J Cutts J R Speakman Energy savings in formation flight of pink footed geese In Journal of Experimental Biology Band 189 Nr 1 1994 S 251 261 Volltext PDF Henri Weimerskirch Julien Martin Yannick Clerquin Peggy Alexandre Sarka Jiraskova Energy saving in flight formation In Nature Band 413 Nr 6857 2001 S 697 698 doi 10 1038 35099670 Vgl Ostatlantischer Zugweg der Kustenvogel Poster des WWF PDF 1020 kB Pol Position Kein Problem fur Zugvogel Das Navigationssystem der Dachsammer Auf wissenschaft de vom 7 September 2005 a b c Wolfgang Wiltschko Roswitha Wiltschko The interaction of stars and magnetic field in the orientation system of night migrating birds In Zeitschrift fur Tierpsychologie Band 37 Nr 4 1975 S 337 355 doi 10 1111 j 1439 0310 1975 tb00885 x Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Magnetic compass orientation in birds and its physiological basis In Naturwissenschaften Band 89 2002 S 445 452 doi 10 1007 s00114 002 0356 5 Christiane Wilzeck et al Lateralization of magnetic compass orientation in pigeons In Journal of the Royal Society Interface Band 7 Suppl 2 2010 S235 S240 doi 10 1098 rsif 2009 0436 focus Henrik Mouritsen und Thorsten Ritz Magnetoreception and its use in bird navigation In Current Opinion in Neurobiology Band 15 Nr 4 2005 S 406 414 doi 10 1016 j conb 2005 06 003 zur Ubersicht uber den Magnetsinn siehe Wolfgang Wiltschko und Roswitha Wiltschko Review Magnetic orientation and magnetoreception in birds and other animals In Journal of Comparative Physiology A Band 191 2005 S 675 693 doi 10 1007 s00359 005 0627 7 Volltext PDF Svenja Engels et al Anthropogenic 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Stuart C Church Julian C Partridge Behavioural investigation of polarisation sensitivity in the Japanese quail Coturnix coturnix japonica and the European starling Sturnus vulgaris In Journal of Experimental Biology Band 206 Nr 18 2003 S 3201 3210 doi 10 1242 jeb 00537 Volltext PDF Justin Marshall Thomas W Cronin Polarisation vision In Current Biology Band 21 Nr 3 2011 S R101 R105 doi 10 1016 j cub 2010 12 012 Wolfgang Wiltschko Roswitha Wiltschko A theoretical model for migratory orientation and homing in birds In Oikos Band 30 Nr 2 1978 S 177 187 doi 10 2307 3543477 Website der Zugvogeltage Rembert Unterstell Wir sind dann mal weg In forschung Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 4 Oktober 2013 S 10 13 doi 10 1002 fors 201390043 Beitrag uber den Vogelzug beim Steinschmatzer Volltext Memento vom 22 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 18 04 min 16 5 MB Text der gesprochenen Version 23 September 2014 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4131697 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vogelzug amp oldid 233218029