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Der Jadebusen ist eine etwa 190 km grosse Meeresbucht zwischen der Unterweser und der Ostfriesischen Halbinsel JadebusenJadebusen Jade und WesermundungJadebusen Jade und WesermundungGewasser NordseeLandmasse Norddeutsche Tiefebene Niedersachsen DeutschlandGeographische Lage 53 28 N 8 14 O 53 470842 8 226654 Koordinaten 53 28 N 8 14 OJadebusen Niedersachsen Breite ca 16 kmTiefe ca 18 5 mFlache 190 km dep1Inseln keineZuflusse Maade JadeDer Jadebusen aus der Luft Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bedeutung des Namens 3 Naturraumliche Zuordnung 4 Jadebusen Jade Jadegebiet und Jadefahrwasser 5 Geschichte der Meeresbucht 5 1 Entstehung 5 2 Friesische Balje 5 3 Zeitweiliges Weserdelta 5 4 Schwarzes Brack 5 5 Eindeichung und Gestaltung durch den Menschen 6 Nutzung des Jadebusens 6 1 Schifffahrt 6 2 Fischerei 6 3 Tourismus 7 Naturschutzgebiet 7 1 Schwimmendes Moor 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenEr endet am sudlichen Ende des Engpasses zwischen Wilhelmshaven und Butjadingen Nordlich dieser Linie liegen die Innenjade und die Aussenjade zusammenfassend auch als Jade bezeichnet Die wichtigsten Stadte am Ufer des Jadebusens sind Wilhelmshaven im Nordwesten und Varel im Sudwesten Im Jadebusen steht der Leuchtturm Arngast als Leuchtfeuer fur das Wilhelmshavener Jadefahrwasser Bedeutung des Namens BearbeitenDie Bezeichnung Jadebusen ist seit Anfang des 15 Jahrhunderts gebrauchlich Der Namensbestandteil Jade 1314 Jatha ist schwer zu deuten Dietrich Hagen leitet den Namen Jade im Oldenburgischen Ortslexikon vom altfriesischen jet oder gat was Loch oder Offnung bedeutet ab 1 Diese Ableitung lehnt Arend Remmers ab weil bereits die altesten Belege ein d oder th aufweisen 2 Eine weitere Deutung vermutet dass es sich um einen Wassernamen mit dem indogermanischen Wurzel u adʰ wie Watt handele 3 Der Namensbestandteil busen steht fur eine grossere Meeresbucht 1 Naturraumliche Zuordnung BearbeitenDer Jadebusen gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Ems und Wesermarschen Nr 61 zum Naturraum Watten im Elbe Weser Dreieck Jadebusen 4 Auf oberer Ebene gehort er als Teil des Marschlands zur Grossregion Norddeutsches Tiefland Jadebusen Jade Jadegebiet und Jadefahrwasser Bearbeiten nbsp Blick von Minsener Oog sudwarts uber Aussenjade und Innenjade bis zum Sudufer des JadebusensDer Jadebusen stellt nicht eine Fortsetzung des Flusses Jade dar obwohl dieser in den Jadebusen mundet sondern ist wie auch die Innen und die Aussenjade ein Teil der Deutschen Bucht und damit der Nordsee Definiert ist das anhand seiner Salinitat Salzgehalt die in der Nahe der Mundung des Flusses Jade 3 0 Prozent betragt also nur 0 5 Prozentpunkte weniger als der Salzgehalt der offenen Nordsee 5 6 Eine Brackwasserzone fehlt also anders als etwa im Fall der benachbarten Wesermundung Das liegt vor allem am sehr kleinen Einzugsgebiet der Jade und dementsprechend geringen Eintrag von Oberwasser Da sich auch in den zwei Jahrhunderten als es ein Weserdelta gab der Hauptstrom des Weserwassers in die Aussenweser ergoss bleibt offen wie sich die Salinitat des Jadebusens in jener Zeit verhielt nbsp Der Leuchtturm Arngast bei Niedrigwasser nbsp Blick vom Vareler Hafen uber den Jadebusen auf WilhelmshavenDem Charakter als Meeresbucht entsprechend weicht die Benennung der Gewasserabschnitte von denen der benachbarten Flussastuare ab Innen wie Aussenjade liegen neben Aussenweser und Aussenelbe Zusammenfassend werden Aussen Innenjade und Jadebusen als Jadegebiet bezeichnet Dieser Begriff kann leicht mit der gleichlautenden Bezeichnung fur die angrenzende ehemalige preussische Enklave im Land Oldenburg verwechselt werden Anders als bei der Innen und der Aussenjade in deren Zentrum sich das Jadefahrwasser befindet nimmt das Jadefahrwasser offiziell Bundeswasserstrasse Jade genannt nur einen kleinen Teil des Jadebusens ein Die Bundeswasserstrasse beginnt in Hohe der ehemaligen I Einfahrt zu den Wilhelmshavener Hafen und geht bereits bei km 2 in die Innenjade uber 7 Die kleineren Priele im Jadebusen sind nicht Teil der Bundeswasserstrasse Jade Als Nebenfahrwasser im Jadebusen gelten das Vareler Fahrwasser die Ahne und die Kaisebalje Auch sie werden wenn auch weniger intensiv als die Bundeswasserstrasse Jade vom Wasserstrassen und Schifffahrtsamt Weser Jade Nordsee betreut 8 Der Tidenhub der Jade betragt 3 15 m 4 33 m 9 das ist etwa so viel wie an der Wesermundung 10 ein halber Meter weniger als in Antwerpen 11 und gut doppelt so viel wie in Rotterdam 12 Mit jedem Tidenzyklus stromt fast der gesamte Wasserinhalt des Jadebusens durch die Enge des Jadefahrwassers bei Flut ein und bei Ebbe wieder aus Diese naturliche Pendelstromung spult das Fahrwasser standig von etwaigen storenden Sandablagerungen frei Sie ist hier wesentlich starker als in den Flussmundungen von Elbe und Weser Und der Eintrag von Sedimenten ist geringer Lediglich die West Ost Stromung zwischen den Ostfriesischen Inseln und der ostfriesischen Festlandskuste tragt Sand in die aussere Mundung des Jadefahrwassers Dem wird aber durch Damme und andere Strombauwerke beim Minsener Oog entgegengewirkt s a bei Aussenjade Zusammen sind damit wesentlich geringere Erhaltungsarbeiten fur die Fahrwassertiefe als bei anderen Hafen notwendig Geschichte der Meeresbucht BearbeitenEntstehung Bearbeiten nbsp Entwicklung von Jadebusen und Weserdelta Verlandung seit 1300 entstandener Wasserflachen ab 1500 nur indirekt uber die Abdeichung dargestellt Vergrosserungen 33 216 dpi 50 144 dpi Einen Ur Jadebusen gab es bereits vor 5 000 Jahren 13 Die von einigen als Mundungsarme eines Weserdeltas gedeuteten Rinnen sind Auslaufer eines Prielsystems das sich vom Ur Jadebusen ein Stuck weit in die Wesermarsch erstreckt hat und dort im Gebiet von Seefeld Schwei bzw Ronnelmoor ausgelaufen ist Das Buchtenwatt des Ur Jadebusens ist ab 3100 v Chr weitgehend verlandet wobei sich zunachst Niedermoore ausgebreitet haben und um 1900 v Chr ein rascher und weitflachiger Umschlag von Niedermoor zu Hochmoorvegetation erfolgt ist Die Bucht ist ahnlich wie der Dollart das Ergebnis von Meereseinbruchen bei Sturmfluten im Mittelalter begunstigt ausser durch den Anstieg des Meeresspiegels auch durch das Abtragen der ursprunglichen Moore von Menschenhand zur Nutzung des Torfs als Brennstoff als Lieferant von Salz und zur Kultivierung 14 Die ursprungliche Moorlandschaft hatte bis zu vier Meter uber dem Marschniveau gelegen und war daher auch ohne Eindeichung einigermassen hochwassersicher gewesen Vom offenen Meer und der Weser war diese Moorlandschaft durch deren breite Uferwalle getrennt die aus angeschwemmten Sedimenten bestanden Sie waren relativ resistent gegen Erosion hielten normale Tidenhochwasser ab und wurden bei Uberschwemmung durch Sturmfluten und Flusshochwasser durch eine neue Sedimentschicht ein klein wenig hoher Lediglich im Norden gab es eine Offnung durch die das Binnenwasser abfloss An dieser Stelle drangen ab dem 13 Jahrhundert bei grossen Sturmfluten immer grossere Wassermassen ein wuschen eine tiefe Rinne aus und hinterspulten die schutzenden Uferwalle Die Entwicklung des Jadebusens setzte vermutlich mit der Ersten Marcellusflut vom 16 Januar 1219 ein Friesische Balje Bearbeiten nbsp Kuste zwischen Ems und Weser um 1300 An der Stelle des Jadebusens gibt es noch eine Trichtermundung der Jade Nach Meinung eines Teils der Erforscher des Jadebusens durfte das Meer schon fruh weit nach Suden vorgedrungen sein und die Friesische Balje gebildet haben denn schon im fruhen 14 Jahrhundert wurde bei Diekmannshausen nahe dem heutigen Sudende Salztorf gewonnen 15 Andere sehen als Quelle der fruhen Versalzung einzelne Sturmfluten nach denen das Wasser zunachst wieder ablief da sie anscheinend noch langst nicht so stark war das Moos absterben zu lassen Weitere tiefe Einbruche erfolgten wahrend der Luciaflut 13 und 14 Dezember 1287 sowie in der Clemensflut 23 November 1334 Dabei raumten die Fluten die weichen Torfboden aus so dass sich der Jadebusen nach allen Seiten ausdehnte Der Prozess der Ausraumung der Moorboden dauert bis heute im Bereich des Sehesteder Aussendeichsmoores an von dem nur noch kleine Reste erhalten sind 15 Im Westen entstand der tiefe Einbruch des Schwarzen Bracks der die nordlich gelegene altere Maadebucht von ihren Wasserzuflussen aus dem Binnenland abschnitt so dass diese langsam verlandete 15 Das Kirchspiel Arngast im Jadebusen ging in der Clemensflut vom 23 November 1334 unter Die verbliebene gleichnamige Insel wurde immer kleiner trug allerdings noch bis ins 17 Jahrhundert ein kleines Dorf Zeitweiliges Weserdelta Bearbeiten Durch ein Zusammenspiel von Ausweitungen des Jadebusens und Ausbruchen der Weser gab es im 14 bis in die ersten Jahre des 16 Jahrhunderts ein Weserdelta Es war kein klassisches Sedimentationsdelta sondern ein Astuardelta 16 bei dem Erosionskrafte im Vordergrund standen Wegen nahezu fehlender Gefalle und der Lage im Tidenbereich ist anzunehmen dass es in den meisten Gewasserarmen wechselnde Stromungsrichtungen gab Der grosste Teil des Oberwassers der Weser gelangte allzeit durch die Wesermundung bei Blexen ins Meer Erste dauerhafte Verbindungen zwischen Jadebusen und Unterweser entstanden in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Mit der Ahne vor 1319 und moglicherweise von der Weser her gebildet wurde die Insel Butjadingen Aussen Jade vom Festland abgetrennt Der Marktort Aldessen Haroldsheim am Sudufer der Ahne gegenuber von Eckwarden wurde um 1428 zuletzt erwahnt Die Heete bildete sich bei der Clemensflut eher vom Jadebusen her Sie zweigte vom Westteil der Ahne ab und verlief nordlich derselben wurde alsbald zum Schifffahrtsweg und zur neuen Sudgrenze Butjadingens An ihrer Mundung in die Weser bei Atens errichtete die freie Reichsstadt Bremen 1407 die Vredeborg nbsp Oberahnesche Felder und der gerade abgedeichte Hoben Lockfleth 1645 Tidenhub 12 Fuss Arngast im Vergleich zu anderen Karten desselben Autors verkleinert an den Rand geklemmtAusserst verheerende Folgen hatte die Zweite Marcellusflut erste Grote Mandranke vom 16 Januar 1362 Durch sie dehnte sich das Lockfleth bis in den Osten der Moore aus Da dort grosse Moorflachen aufschwammen zerstuckelt und fortgetrieben wurden nannte man den Nordabschnitt des Lockfleths auch den Hoben normalerweise das friesische Wort fur aufschwimmendes Moor 17 Wahrend mit der Ausdehnung des Jadebusens auch die Gezeitenstromungen in der Jade zunahmen versandete die Unterweser immer mehr und trat bei Hochwasser umso leichter uber ihre Ufer 1384 entstand nordlich des Dorfes Harrien ein grosser Deichbruch die Harrier Brake 18 namengebend fur die heute dort stehende Stadt Brake und damit ein Weserarm der 130 Jahre lang die Weser uber das Lockfleth mit dem Jadebusen verband Der Durchbruch erstreckte sich von der Jade nach Sudosten bis zur Weser und verlief quer durch das Marschland bei Schweiburg Richtung Rodenkirchen und Ovelgonne bei Brake Dadurch wurde das Stadland zu einer langgestreckten und zunachst nur etwa drei Kilometer breiten Insel Aus zwei Bruchen des Weserdeichs nordlich von Elsfleth 1367 entstand im Linebrok ein verasteltes Gewasser das sich mit den Jahren Liene aufwarts bis ins Moorriem vorschob Nach 1420 bildete sich dort eine Hochwasserrinne durch die wechselseitig Wasser von der Weser zur Jade und umgekehrt ubertrat Erst nach dem Bau des Salzendeichs an der oberen Binnenjade Anfang des 16 Jahrhunderts konnten die Jademarsch im Norden und das Linebrok im Osten erfolgreich trockengelegt werden Ostlich nahe dem Salzendeich bestand aber noch jahrzehntelang ein See das Grosse Meer genannt Inzwischen entstand 1613 weiter nordlich ein neuer Moordurchbruch durch den ab und an Wasser aus der Friesischen Balge ostwarts in die eigentlich schon trockengelegten Marschen des Lockfleths gelangte bis man Ende des Jahrhunderts auch im Moor Deiche baute einen genau durch den in der Rinne entstandenen See namens Achtermeer Die Heete an Jade und Weser in etwa gleicher Entfernung vom offenen Meer anschliessend und daher wenig von Gezeitenstromungen durchgespult war 1450 schon wieder so weit verlandet dass sie durch Deiche abgetrennt werden konnte diente allerdings noch lange der ortlichen Binnenschifffahrt Schwarzes Brack Bearbeiten Die grosste Ausdehnung erreichte der Jadebusen durch drei kurz aufeinander folgende Sturmfluten die Zweite Cosmas und Damianflut am 26 September 1509 eine unbenannte Sturmflut am 9 September 1510 und die Antoniflut am 16 17 Januar 1511 Danach erstreckte sich sein westlicher Auslaufer das Schwarze Brack weit ins Landesinnere Die Benennung erfolgte wegen der dunklen Wasserfarbung die auf dem moorigen Untergrund beruhte Die zur Grafschaft Ostfriesland gehorenden Herrlichkeiten Friedeburg und Godens bekamen Zugang zum Meer die Landverbindung zwischen der Herrschaft Jever und der Grafschaft Oldenburg wurde unterbrochen Priele reichten in dieser Zeit bis zum Flusschen Maade das heute bei Rustersiel in die Innenjade mundet Das spatere Grundungsgebiet der Stadt Wilhelmshaven lag damals auf einer Insel Die alten Wurten des Banter Kirchspiels lagen wie kleine Halligen im Watt Eindeichung und Gestaltung durch den Menschen Bearbeiten nbsp Unterweser und Jadebusen um 1645 nicht eingenordete Karte Im 16 Jahrhundert begannen umfangreiche Eindeichungsmassnahmen die dem Jadebusen die Form gaben die im Wesentlichen bis zur Gegenwart erhalten blieb An der Westseite ging man ab 1525 allmahlich daran zunachst den Meereseinbruch des von Prielen durchzogenen Wattengebiets des Schwarzen Bracks in Land umzuwandeln 1575 kam die nordlich des Schwarzen Bracks gelegene Herrschaft Jever zur Grafschaft Oldenburg Eine Verkehrsverbindung bestand nur westlich uber ostfriesisches Gebiet Daher bemuhte sich der oldenburgische Herrscher Graf Anton Gunther eine sichere Landverbindung zu seinem nordlichen Landesteil herzustellen Nach langen Streitigkeiten mit der Grafschaft Ostfriesland entstand zwischen 1596 und 1615 der noch heute vorhandene Ellenser Damm Das tief gelegene Gebiet des Schwarzen Bracks konnte erst dadurch mit dem Bau von Entwasserungssystemen und Sielen trockengelegt und urbar gemacht werden Weitere Eindeichungen des Jadebusens folgten bis ins 19 Jahrhundert nbsp Poldertreppe Land links des ehemaligen Jadedeichs 16 Jahrhundert tiefer als der 1733 eingedeichte Alte Wapeler Groden rechtsAn der Ostseite des Jadebusens gestaltete sich die Eindeichung noch langwieriger als im Westen Es erwies sich als schwierig Deiche auf Moorboden zu grunden Bereits im 15 Jahrhundert hatte man begonnen einzelne Durchbruche zu verschliessen Ein entscheidender Schritt war dann 1515 der Verschluss des Lockfleths durch die Grafen von Oldenburg in Verbindung mit der Anlage der Zwingburg Ovelgonne zur Kontrolle des 1514 unterworfenen Stadlandes Bis ins 18 Jahrhundert gab es immer wieder schwere Deichbruche zuletzt bei der Weihnachtsflut 1717 Erst zwischen 1721 und 1725 gelang unter der Leitung des oldenburgischen Landdrosten Sehestedt die endgultige Eindeichung des Landes zwischen Jadebusen und Weser Nachdem die Ausbreitung der Meeresbucht gestoppt war ging man wie vorher schon an anderen Kustenabschnitten daran die Deichlinien wieder weiter vorzuschieben Um damit bleibenden Erfolg zu haben sorgte man durch Schlengen Gebuschverhaue und spater Buhnen dafur dass sich im Deichvorland auch Groden genannt Gleyerde ablagerte Dadurch liegt das wieder hinzugewonnene Land an vielen Stellen hoher als das alt eingedeichte Im Reichskriegshafengesetz von 1883 wurde festgelegt dass Massnahmen die die Stromung im Jadefahrwasser beeintrachtigten der Genehmigung der Marine bedurften Dadurch sollte sichergestellt werden dass die mit den Gezeiten in den Jadebusen ein und ausstromende Wassermenge ausreichte um das Jadefahrwasser nicht versanden zu lassen In der Praxis fuhrte das zum Ende aller Landgewinnungsmassnahmen im Jadebusen und zum weitgehenden Erhalt seiner Form Aus dem gleichen Grunde gab es auch keine Massnahmen zum Schutz der letzten Inseln in der Bucht So verschwanden die letzten Reste der Insel Arngast 1904 und die der Oberahneschen Felder vor der Kuste Butjadingens 1940 Nutzung des Jadebusens BearbeitenSchifffahrt Bearbeiten Siehe auch Wilhelmshavener Hafen Der Jadebusen ist scheinbar als grosser Naturhafen gut geeignet da sieben Achtel seiner Flache von Land umgeben sind Trotzdem wurde er uber Jahrhunderte nicht als solcher angenommen Der Bau dauerhafter Hafen wurde im Wesentlichen dadurch erschwert dass sich nach Sturmfluten haufig die Grenze zwischen Land und Meer veranderte Der Einbruch des Meeres ins Schwarze Brack ermoglichte beispielsweise die Errichtung des Sielorts Neustadtgodens Der Bau des Ellenserdamms schnitt den vormaligen Sielort wieder vom direkten Zugang zum Meer ab Es gab bereits fruh Versuche das Jadegebiet als Kriegshafen zu nutzen Als Vorlaufer kann hier die Sibetsburg gelten die an einem Nebenarm auf dem Gebiet lag auf dem sich heute Wilhelmshaven befindet und den Seeraubern der Vitalienbruder zeitweise einen sicheren Hafen bot Konig Christian V von Danemark befahl 1681 als Herrscher uber Oldenburg die Aufnahme von Bauarbeiten des Hafens Christiansburg bei Varel aber das Fahrwasser dorthin konnte mit den damaligen Mitteln nicht offen gehalten werden und verlandete immer wieder Deshalb wurde das Vorhaben 1693 aufgegeben 19 Ausser den Schwierigkeiten zur Fahrwasserunterhaltung waren es vor allem die Lebensumstande in den Kustenregionen die den Bau eines Hafens verhinderten Letztlich konnte erst Preussen diese Idee in die Tat umsetzen nachdem es 1853 dem Grossherzogtum Oldenburg das sogenannte Jadegebiet abgekauft und dort Wilhelmshaven gegrundet hatte In den Anfangsjahren der Hafengrundung litten die Bewohner und Hafenbauarbeiter an Trinkwassermangel und fiebrigen Erkrankungen die sie sich in den Sumpfen entlang der Jade zuzogen Zeitweise waren 40 Prozent der Arbeiter erkrankt einige infizierten sich sogar mit Malaria 20 Die Hafenplatze sudlich von Wilhelmshaven hatten auch vor dessen Grundung immer nur regionale Bedeutung und konnten mit den grossen Hafen an Elbe Weser und Ems nicht konkurrieren Das Lotswesen auf der Jade wird durch die Mitglieder der Lotsenbruderschaft Weser II Jade gewahrleistet nbsp Grosser Hafen in Wilhelmshaven dahinter Sudstrand Leuchtturm Arngast Sudostufer des Jadebusens nbsp Fahrwasser vor der Schleuse Varel bei Niedrigwasser nbsp Fischkutter aus Dangast im JadebusenFischerei Bearbeiten 1973 war Varel noch Heimathafen von elf vollgewerblichen Fischkuttern 2010 ist davon noch ein Kutter ubrig geblieben 21 Seit 2011 werden allerdings in Dangast von einem weiteren Kutter aus Krabben angelandet 22 Tourismus Bearbeiten nbsp Penisformiger 3 80 Meter hoher Grenzstein am Strand von Dangast von Eckart Grenzer der die Grenze zwischen dem mannlichen Land und dem weiblichen Meer markieren sollSchon 1795 wurde begonnen in Dangast ein Seebad einzurichten eines der ersten in Deutschland Seitdem ist Dangast Badeort mit entsprechender Infrastruktur Der Ort liegt in der Mitte des Skulpturenpfades Kunst am Deich Er wird dadurch begunstigt dass er als Kustenort relativ weit im Suden liegt und uber die A 29 und den Bahnhof Varel leicht erreichbar ist Von Dangast aus sind Schiffsausfluge und Wattwanderungen moglich Eine weitere Bademoglichkeit bietet der Sudstrand in Wilhelmshaven Der Fahrradtourismus wird durch zwei Fernradwege begunstigt Die Deutsche Sielroute verlauft an der Ostseite des Jadebusens parallel zum Deich 23 Die Tour de Fries verlauft durch den Landkreis Friesland und folgt in Wilhelmshaven und bei Varel zweimal einer Strecke entlang des Jadebusens 24 Naturschutzgebiet BearbeitenDer Jadebusen gehort fast vollstandig zum Nationalpark Niedersachsisches Wattenmeer Eine Besonderheit des Jadebusens besteht darin dass es hier ausser dem kunstlich angelegten Dunenspielgarten am Banter See in Wilhelmshaven keine Dunen gibt 25 Bis 1986 gehorte der grosste Teil des Jadebusens zum Vogelschutzgebiet Jadebusen einem 1962 unter Schutz gestellten Naturschutzgebiet 26 Der Jadebusen ist als Nahrungs Rast Durchzugs und Uberwinterungsgebiet fur Wat und Wasservogel von uberragender Bedeutung Fur Vogel ist der Jadebusen deshalb attraktiv weil sie dort weitgehend ungestort sind Es gibt dort keine Bodenraubtiere und seit 1973 gilt im Jadebusen ein ganzjahriges Jagdverbot Durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet sollen Brutvogel in den Aussengroden sowie Watvogel Schwane Enten Ganse Mowen und Seeschwalben geschutzt werden welche das aussergewohnlich grosse Nahrungspotenzial der Wattgebiete nutzen das aus Muscheln Schnecken Wurmern und Krebsen besteht Der Jadebusen ist Teil einer Landschaft mit dem Namen Watten im Elbe Weser Dreieck Jadebusen die das Bundesamt fur Naturschutz ausweist 4 nbsp Salzwiesen und Watt bei Niedrigwasser nahe Augustgroden nbsp Salzwiese und Watt bei Flut nbsp Salzwiese vor dem Seedeich von Caciliengroden nbsp Watt und Mowen am Vareler Hafen mit Vogelbeobachtungsturm wahrend der Vogelzugtage 2012 27 nbsp Der Jadebusen als Teil des Nationalparks Niedersachsisches WattenmeerSchwimmendes Moor Bearbeiten Das Gebiet des Jadebusens war bis zum Einbruch des Meeres im Mittelalter eine Moorlandschaft die vom Meer uberspult wurde Der letzte Rest dieses Moores ist das Schwimmende Moor in Sehestedt an der Ostseite des Jadebusens Es befindet sich zwischen Aussendeich und Meer und ist Europas einziges Salzwasserhochmoor Bei Sturmflut schwimmt das Moor auf Siehe auch BearbeitenJadegebiet Liste der Sturmfluten an der Nordsee Ausgewahlte Tidenhube rund um die Nordsee AstuarLiteratur BearbeitenKarl Ernst Behre Das Moor von Sehestedt Landschaftsgeschichte am ostlichen Jadebusen Oldenburg 2005 Oldenburger Forschungen Bd 21 Karl Ernst Behre Die Geschichte der Landschaft um den Jadebusen Brune Mettcker Wilhelmshaven 2012 ISBN 978 3 941929 02 9 David Blackbourn Die Eroberung der Natur Eine Geschichte der deutschen Landschaft Aus dem Englischen von Udo Rennert 1 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2006 ISBN 3 421 05958 6 Heiner Blischke Die Marsch des sudwestlichen Jadegebietes Geschichte Gegenwart Zukunft In Oldenburger Jahrbuch Bd 104 2004 S 287 349 online Hans Egidius Das Schwarze Brack Eine Region behauptet sich gegen Naturgewalten CCV Concept Center Verlag Varel 2000 ISBN 3 934606 00 8 Hans Egidius Der Jadebusen Entstehung Geschichte Komregis Verlag Oldenburg 2011 ISBN 978 3 938501 33 7 A Hops Die Entwicklung des Jadefahrwassers zum Grossschiffahrtsweg In Hansa Jahrgang 1966 Nr 11 S 926 928 Waldemar Reinhardt Die Entwicklung der Wasserlaufe im Gebiet zwischen Maade und Jadebusen seit dem Mittelalter und ihr Zusammenhang mit dem Deichbau In Oldenburger Jahrbuch Jg 103 2003 S 9 29 online Eilert Schimmelpenning Der Jadebusen und das Schwarze Brack Schortens 2004 ISBN 3 936691 21 5 Oskar Tenge Der Jeversche Deichband 1898 Nachdruck 1999 ISBN 3 9806956 0 3 Wangerland bis Ellenserdammer Tief Oskar Tenge Tenge 18 Karten zum Jeverschen Deichband Copien alter Karte der Jade und Theilen derselben 1599 1625 1884 Bedeichungen im Raum Sande Caciliengroden 1898 auf Kartengrundlage vor 1888 auch bei Behre s o Abb 124 S 127 Oskar Tenge Der Butjadinger Deichband 1912 von einschl Dangast bis zur Huntemundung u a im Fundus Vorbestellung des Staatsarchivs Bremen Oskar Tenge 25 Karten zum Butjadinger Deichband 1912 PDF Georg Sello Der Jadebusen Varel 1903 OCLC 46305128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jadebusen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Jadebusen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen www umwelt niedersachsen de Gewassernetz und Kustengewasser Niedersachsens Hafen an der Jade Bilderarchiv der NWO mit Luftaufnahmen der Jaderegion Memento vom 4 Oktober 2008 im Internet Archive Informationen und Fotos zum Jadebusen Darstellung der Veranderungen des Kustenverlaufs uber die Zeit Geologische Untersuchungen im Bereich der ehemaligen Oberahnschen Felder ostlicher Jadebusen PDF 4 3 MB Josef Wanke Die Vitalienbruder in Oldenburg 1395 1433 in Oldenburger Jahrbuch des Vereins fur Altertumskunde Bd 19 1911 PDF 42 MB H Goens B Ramsauer Stedingen beiderseits der Hunte in Oldenburger Jahrbuch des Vereins fur Altertumskunde Bd 28 1924 11 Der Linebrok PDF 26 MB Historische Einzelkarten und Kartenwerke siehe Quellenliste der Karte Jadebusen und Weserdelta Literatur uber den Jadebusen in der Niedersachsischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Albrecht Eckhardt Oldenburgisches Ortslexikon Archaologie Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes 1 A K Band 1 Isensee Oldenburg 2010 ISBN 978 3 89995 754 9 S 513 Arend Remmers Von Aaltukerei bis Zwischenmooren Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade Leer 2004 S 114 Hans Bahlow Deutschlands geographische Namenwelt Etymologisches Lexikon der Fluss und Ortsnamen alteuropaischer Herkunft Suhrkamp Frankfurt 1985 ISBN 3 518 37721 3 S 155 a b Landschaftssteckbrief Watten im Elbe Weser Dreieck Jadebusen Memento des Originals vom 16 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 4 November 2014 Fachbereich Biowissenschaften der J W Goethe Universitat Frankfurt Meeresbiologische Exkursion Wilhelmshaven und Helgoland Sommer 2006 Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive PDF 2 3 MB S 17 Gunther Lang Ein Beitrag zur Tidedynamik der Innenjade und des Jadebusens In Mitteilungsblatt der Bundesanstalt fur Wasserbau Nr 86 2003 S 33 42 IBL UmweltPlanung Stadt Wilhelmshaven Potenziale zur Kuhlwassernutzung am Kraftwerksstandort Wilhelmshaven Gewasserokologisches Gutachten Rev 1 8 vom 26 Oktober 2007 S 62 PDF 9 6 MB WSA Wilhelmshaven Peilwesen Memento des Originals vom 16 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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Jadebusens Memento des Originals vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nihk de a b c Karl Ernst Behre Geschichte der Landschaft um den Jadebusen Wilhelmshaven 2012 ISBN 978 3 941929 02 9 Frank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie 4 Auflage 2009 ISBN 978 3 8252 8103 8 S 204 H Goens Die Bauernhofe der Vormarsch und des Wustenlandes In Oldenburger Jahrbuch des Vereins fur Altertumskunde Bd 33 1929 PDF Brake steht fur die Auskolkung entstanden durch einen Deichbruch siehe auch Brack Varel Christiansburg 2007 Memento vom 25 Februar 2014 im Internet Archive abgerufen am 29 Marz 2012 Louise von Krohn Vierzig Jahre in einem deutschen Kriegshafen 2 Auflage Wilhelmshaven 1981 ISBN 3 920602 07 2 Peter Stange Kutter kann wegen Eisgangs nicht in den Hafen Nordwestzeitung 10 Dezember 2010 Dangast hat wieder einen Krabbenkutter Memento vom 4 Mai 2011 im Internet Archive Nordwestzeitung 5 April 2011 Deutsche Sielroute abgerufen am 3 Juli 2019 Tour de Fries abgerufen am 3 Juli 2019 Nordseestadt Wilhelmshaven Weltnaturerbe Wattenmeer Klaus Taux Die oldenburgischen Naturschutzgebiete Oldenburg Heinz Holzberg Verlag 1986 S 289 298 Website der Zugvogeltage Meeresbuchten und ehemalige Meeresbuchten der Ostfriesischen Halbinsel Dollart Fivelbucht Bucht von Campen Bucht von Sielmonken Leybucht Hilgenrieder Bucht Nessmer Bucht Dornumer Bucht Harlebucht Crildumer Bucht Maadebucht Jadebusen Schwarzes Brack Normdaten Geografikum GND 4109186 3 lobid OGND AKS LCCN sh87000244 VIAF 235519402 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jadebusen amp oldid 233571115