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Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft OstfrieslandWappenKarteOstfriesland um 1600 gezeichnet von Ubbo EmmiusHerrscher Regierung Graf ab 1667 FurstHeutige Region en DE NI kleinere Teile NL GRReichstag Reichsfurstenrat Weltliche Bank Teil einer 1 Kuriatstimme des niederrheinisch westfalischen Grafenkollegiumsab 1667 1 VirilstimmeReichsmatrikel 8 Reiter 45 Fusssoldaten 138 Gulden 1522 Reichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen Emden Stadt Leer AurichDynastien Cirksena1744 PreussenKonfession Religionen calvinistisch im westlichen lutherisch im ostlichen LandesteilSprache n Deutsch Niederdeutsch FriesischFlache 1 800 km um 1800 1 Einwohner 110 000 um 1800 1 Aufgegangen in 1806 Kgr Holland1810 Frankreich1813 Preussen1815 Hannover Die Grafschaft Ostfriesland war ein Territorium des Heiligen Romischen Reichs Es bestand vom 23 Dezember 1464 bis 1806 Die Grafen kamen bis zum 25 Mai 1744 aus dem Haus Cirksena Nach dem Tod des letzten einheimischen Herrschers Carl Edzard fiel Ostfriesland gemass den Bestimmungen der Emder Konvention an Konig Friedrich II von Preussen Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte Ostfrieslands Ostfriesland war noch zu Beginn des 15 Jahrhunderts keine vorgegebene territoriale Einheit Die Region bestand vielmehr aus ursprunglichen und vielfaltigen Eigenstandigkeiten in Siedlungszusammenhangen und Landesgemeinden zu denen sich im Verlauf des 14 Jahrhunderts die Hauptlingsherrschaften gesellten 2 Die Hauptlinge gerieten in der Folgezeit untereinander in Wettstreit um Einfluss im Lande Zogerlich entwickelten sie die Idee ein zusammenhangendes Herrschaftsgebilde in Ostfriesland zu etablieren Die Familie tom Brok und nach ihnen Focko Ukena scheiterten damit jedoch Eine geschlossene Territorialherrschaft bildete sich in Ostfriesland am 1 Oktober 1464 als Kaiser Friedrich III Ulrich Cirksena im Kloster Faldern in den Reichsgrafenstand erhob und mit Ostfriesland als Reichsgrafschaft belehnte 3 Im Lehnsbrief heisst es wortlich die Reichsgrafschaft umfasse wonung wesen und sloss Norden Emeden Emesgonien mit den slossen Gretzil Berum Aurike Lerort und Stickhusen die da geen uns stossen von der Westeremse osterwards biss an die Weser von der see zutwert biss an die teutschen palen 4 Dies bedeutet sinngemass Wohnung Anwesen und Schloss in Norden Emden Emsgau mit den Schlossern Greetsiel Berum Aurich Leerort und Stickhausen die da reichen von der Westerems ostwarts bis an die Weser von der See bis an die deutsche Grenze Tatsachlich konnten die Cirksena den verbrieften Herrschaftsanspruch nie ganzlich durchsetzen So gehorte beispielsweise das Harlingerland erst seit 1600 zu Ostfriesland und das Butjadinger sowie das Jeverland gingen 1529 und endgultig 1575 an Oldenburg verloren 5 Auch im Land selbst konnten die Cirksena ihre Herrschaft nie absolut durchsetzen da die Belehnungsurkunde den unterlegenen Hauptlingen bei Anerkennung der Vormachtstellung der Cirksena ihre Rechte garantierte Sie regierten weiterhin in ihren Territorien die nun zu Amtern der Grafschaft wurden Ahnlich war die Rolle der Stande geregelt Sie bekamen bei allen Entscheidungen ein weites Mitspracherecht Dies fuhrte in der Folge zu standigen Konflikten des Grafenhauses mit den Standen Hohepunkt dieser Konflikte war die Emder Revolution in deren Verlauf die Bewohner der Stadt das Grafenhaus aus seiner einstigen Residenz der Burg Emden vertrieben Unter der Vermittlung der niederlandischen Generalstaaten unterzeichneten Vertreter der Stande sowie Graf Enno III am 21 Mai 1611 den Osterhusischen Akkord Er schrieb die Hoheit der Stande in Gesetzgebung Steuererhebung und Rechtsprechung fest Seine Bestimmungen regelten das Verhaltnis zwischen Graf und Standen sowie insbesondere der Stadt Emden Die Cirksena versuchten darauf mit der Erlangung der Reichsfurstenwurde zu reagieren Dies gelang Enno Ludwig 1654 mit Hilfe des ostfriesischen Gelehrten Hermann Conring zum Preis von 15 000 Gulden allerdings nur fur seine Person und ohne Sitz auf der Furstenbank im Reichstag Den erblichen Furstentitel errang erst sein Bruder Georg Christian im Jahre 1662 Allerdings blieb Ostfriesland nach Ansicht des Historikers Walter Deeters bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches reichsrechtlich eine Grafschaft 6 Die Stande wandten sich daraufhin an Kaiser Leopold I Dieser erkannte die weitgehenden Rechte der Stande in Ostfriesland an und verlieh ihnen in einem im Heiligen Romischen Reich einmaligen Vorgang am 14 Januarjul 24 Januar 1678greg der Gregorianische Kalender wurde in den protestantischen Landern erst 1700 eingefuhrt ein eigenes Wappen Die Konflikte zwischen den Cirksena und den Standen verstarkten sich dadurch weiter Immer wieder kam es zu schweren Auseinandersetzungen die 1726 27 im sogenannten Appell Krieg mundeten aus dem der Cirksena Furst Georg Albrecht als Sieger hervorging Selbst die an der Spitze der renitenten Stande stehende Stadt Emden unterwarf sich Zu dieser Zeit wurden die Weichen fur die Machtubernahme Preussens in Ostfriesland gestellt Eine bedeutende Rolle nahm hierbei die Stadt Emden ein die nach dem Appell Krieg politisch isoliert und wirtschaftlich sehr geschwacht war Ziel der Emder Stadtspitze war es die Stellung als standische Hauptstadt und Handelsmetropole zuruckzugewinnen Sie setzte dabei auf die Hilfe der Preussen und handelte mit ihnen die Emder Konvention aus in der die Annexion Ostfrieslands durch Preussen nach dem Aussterben der einheimischen Dynastie der Cirksena geregelt war Preussen stutzte sich bei diesem Vorgehen zudem auf die von Kaiser Leopold I 1694 ausgestellte Expektanz die das Recht auf Belehnung des Furstentums Ostfriesland fur den Fall fehlender mannlicher Erben sicherstellte Nach dem Tod des letzten ostfriesischen Fursten aus dem Hause Cirksena Carl Edzard am 25 Mai 1744 machte Konig Friedrich II von Preussen sein Nachfolgerecht geltend Er liess Ostfriesland von Emden ausgehend ohne Widerstand besetzen worauf das Land am 23 Juni der Krone huldigte Friedrich wurde damit Furst von Ostfriesland 7 Die Landeshauptstadt Aurich blieb Sitz der Landesbehorden erhielt eine Kriegs und Domanenkammer und wurde Regierungshauptstadt der preussischen Provinz Ostfriesland Ab nun mit Preussen verbunden blieb das Land ein Standestaat Die Institution der Ostfriesischen Landschaft bestand weiter Da sie die Anwartschaft der Preussen auf Ostfriesland fur den Fall des Aussterbens des Hauses Cirksena unterstutzt hatte behielt sie ihre Rechte in der Gesetzgebung Steuererhebung und Rechtsprechung 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart Munchen 1995 S 451 52 Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands Selbstverlag Leer 1975 S 82 Niedersachsen de Geschichte der Regionen Ostfriesland Memento vom 1 Februar 2009 im Internet Archive Heinrich Schmidt Politische Geschichte Ostfrieslands In Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 5 Leer 1975 S 63 Christoph Ohlig Ostfriesland und das Land Oldenburg im Schutz der Deiche und weitere wasserhistorische Beitrage 2005 ISBN 3 8334 1503 7 S 3 Walter Deeters Kleinstatt und Provinz In Karl Ernst Behre Hajo van Lengen Ostfriesland Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft Aurich 1995 ISBN 3 925365 85 0 S 149 a b GESCHICHTE DER LANDSCHAFT Ostfriesische Landschaft Abgerufen am 18 Juni 2019 Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Ostfriesland amp oldid 231421469