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Die Herrschaft Gemen auch Gehmen war ein kleines erst seit 1700 reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Romischen Reiches gelegen im Westmunsterland Sie befand sich zunachst in Besitz der Herren von Gemen ehe sie an andere Eigentumer uberging Territorium im Heiligen Romischen ReichWappenHeutige Region en DE NWReichstag Reichsfurstenrat Weltliche Bank Teil einer Kuriatstimme der westfalischen GrafenbankReichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen GemenDynastien Haus Gemen1492 Schaumburg Holstein1635 Limburg StyrumKonfession Religionen romisch katholisch1560 protestantischSprache n deutschFlache 15 km 1784 Aufgegangen in 1806 Salm1810 Frankreich1815 PreussenTorhaus und Muhle der Gemener Freiheit Inhaltsverzeichnis 1 Herren von Gemen 2 Weitere Entwicklung 3 Wappen der Herren von Gemen 4 Liste der Herren von Gemen 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Literatur 8 WeblinksHerren von Gemen Bearbeiten nbsp Residenzburg GemenUrsprunglich existierte in Gemen ein Konigshof Diesen ubertrug Konigin Mathilde im 10 Jahrhundert an das Stift Nordhausen Seit 1092 sind die Herren von Gemen belegt Diese hatten ihren Sitz auf der Burg Gemen Bedrangt durch das Hochstift Munster trugen sie um 1250 die Burg dem Herzog von Kleve zum Lehen auf Die Edelherren waren zeitweise auch Vogte des Stiftes Vreden Unter Heinrich III begann seit 1370 der Ausbau der Landesherrschaft Dieser Prozess wurde unter dessen Sohn Johann II fortgesetzt Dieser erhielt als Pfand auch das Vest Recklinghausen vom Erzbischof von Koln Dieser Besitz ging unter Heinrich IV wieder verloren Er erhielt durch Heirat die Herrlichkeit Wewelinghofen die seine Erbtochter Katharina an Graf Eberwin II Bentheim zu Steinfurt 1498 brachte Mit ihm starb das Geschlecht der Edelherren aus Weitere Entwicklung BearbeitenGemen kam 1492 durch die Ehe Johanns IV 1527 mit Cordula von Gemen 1528 einer Erbtochter Heinrichs IV an die Grafen von Schaumburg und Holstein Pinneberg Diese Herrschaft wurde 1560 unter Jobst II protestantisch sie ist damit eine der altesten protestantischen Gemeinden Westfalens Weil Jobst II daruber hinaus den Kampf der Niederlander um Unabhangigkeit gegen das katholische Spanien unterstutzte wurde Gemen 1568 von Fernando Alvarez de Toledo Herzog von Alba belagert erobert und geplundert Als Jobst Hermann von Schaumburg im Jahr 1635 unverheiratet starb brach ein Erbfolgestreit zwischen den Familien Holstein Schaumburg Graf Otto V 1640 und Limburg Styrum um die Herrschaft Gemen aus da 1591 Grafin Maria Tochter von Otto IV von Holstein Schaumburg und Kusine von Heinrich V von Holstein Schaumburg Gemen den Grafen Jobst von Limburg Styrum geheiratet hatte Dabei konnte sich Agnes von Limburg Styrum ihres Zeichens Abtissin der Stifte Elten Vreden Borghorst und Freckenhorst durchsetzen Ihre Familie behielt nun zwei Jahrhunderte lang die Herrschaft Gemen Agnes trat ihr Erbe kurze Zeit spater an ihren Neffen Hermann Otto I von Limburg Styrum ab Dessen zweiter Sohn Adolf Ernst trat 1644 das Erbe in Gemen an Nach seiner Heirat mit Isabella der Tochter des Feldmarschalls Graf Alexander II von Velen residierte er in Gemen und versuchte erfolglos wieder den Katholizismus einzufuhren Graf Hermann Otto II von Limburg Styrum gelang im Jahr 1700 die Durchsetzung der Reichsunmittelbarkeit Sein Sohn Otto Leopold Ernst von Limburg Styrum gelangte 1733 in den Besitz der Herrschaft Raesfeld Die Herrschaft Gemen bestand aus der gleichnamigen Burg und dem Ort heute Teil der Stadt Borken sowie zwei Bauerschaften Sie war 1784 nur 0 5 Quadratmeilen gross Nach der Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit gehorte Gemen dem Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis an Die Besitzer waren Mitglieder des Niederrheinisch Westfalischen Reichsgrafenkollegiums Im Jahr 1801 fiel die Herrschaft nach Aussterben der Gemener Linie der Grafen von Limburg Styrum an Alois von Boineburg Bomelberg Am 12 Juli 1806 verlor sie durch Mediatisierung ihre Reichsunmittelbarkeit und fiel aufgrund der Bestimmungen der Rheinbundakte an Friedrich IV von Salm Kyrburg und wurde damit ein Teil des Furstentums Salm Am 13 Dezember 1810 wurde das Furstentum von Frankreich annektiert auf dem Wiener Kongress wurde es Preussen zugesprochen Das Territorium der einstigen Herrschaft Gemen war von 1815 bis 1920 Grundlage einer Standesherrschaft die 1822 vom Freiherrn von Bomelberg an Ignaz von Landsberg Velen verkauft wurde Die Familie von Landsberg Velen ist bis heute im Besitz der Burg Ab 1946 wurde das Schloss an den Bischof von Munster verpachtet und wird unter dem Namen Jugendburg Gemen als Jugendbildungsstatte genutzt Wappen der Herren von Gemen Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von GemenDas Wappen zeigt in Silber einen roten mit drei goldenen Pfahlen belegten Balken Auf dem gekronten Helm mit rot silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter offener Adlerflug Liste der Herren von Gemen Bearbeitenbis 1467 Herren von Gemen 1455 1458 Johann III von Gemen wird 1455 mit Gemen belehnt und Heinrich IV von Gemen 1458 1467 Heinrich IV von Gemen ca 1420 1492 ubergibt Gemen 1467 an seinen Neffen Heinrich IV von Nassau Beilstein als Geschenk fur den Fall seines Todes 1492 Mit dem Tode Heinrichs erlischt das Geschlecht der Edelherren und Dynasten von Gemen im Mannesstamm Erben sind die Tochter Katharina und Cordula Katharina heiratet 1458 Arnold von Bentheim Steinfurt und Cordula in 1 Ehe 1457 Goswin von Stecke Erbmarschall des Herzogs von Kleve in 2 Ehe 1476 Johann IV Graf von Holstein Schaumburg und Sternberg Hierdurch kam die Herrschaft Gemen in Besitz des Hauses Holstein Schaumburg 1492 1635 Haus Holstein Schaumburg Gemen 1492 1512 Johann IV von Schaumburg und Holstein Pinneberg 1527 Herrschaft Ge h men an den Bruder abgegeben 1512 1531 Jobst I von Schaumburg und Holstein Pinneberg 1531 1531 1544 Adolf XIII von Schaumburg und Holstein Pinneberg 1556 seit 1547 Erzbischof von Koln 1544 1557 Otto IV von Schaumburg und Holstein Pinneberg 1576 Herrschaft Ge h men an den Bruder abgegeben 1545 1581 Jobst II ab 1557 alleiniger Herr von Gemen 1581 1597 Heinrich V von Holstein Schaumburg Gemen 1597 1614 Mechthild von Limburg Stirum 1622 Regentin und Witwe von Heinrich V 1614 1635 Jobst Hermann ab 1622 auch Graf von Schaumburg und Holstein PinnebergSein Vetter Otto V von Holstein Schaumburg Gemen 1640 ist eigentlicher Erbe Nach einem Erbrechtsstreit erbt Agnes von Limburg Styrum die die Herrschaft an Hermann Otto I von Limburg Styrum 1592 1644 weitergibt 1640 1798 Haus Limburg Styrum Gemen 1640 1644 Hermann Otto I 1644 1657 Adolf Ernst 1657 1704 Hermann Otto II 1704 1754 Otto Leopold Ernst 1754 1771 Friedrich Karl 1771 1797 August Philipp Karl ab 1770 Bischof von Speyer 1797 1798 Ferdinand von Limburg Styrum Illeraichheim 1800 1798 1806 Haus Bomelberg Freiherr Alois Sebastian von Bomelberg zu ErolzheimSiehe auch BearbeitenListe der Herrschaften Territorien DeutschlandsQuellen BearbeitenBurgsteinfurt Schloss IV Rep G 2 a Gemensche Guter In Ludwig Schmitz Kallenberg Bearb Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Steinfurt Veroffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westfalen 1 4 Aschendorff Munster 1907 S 130 S 618 Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Munster Literatur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 Auflage Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 212 Teildigitalisat Friedrich von Landsberg Velen und Gemen Geschichte der Herrschaft Gemen ihrer Herren und deren Geschlechter Digitalisat Hans Leenen Die Herrschaft Gemen in Bildern und Dokumenten Verlag Aschendorff Munster 1981 Heimatverein Gemen Hrsg Gemener Geschichte n Eine Sammlung von uber 80 Aufsatzen die in den letzten 100 Jahren zur Geschichte Gemens veroffentlicht worden sind 2003 Weblinks BearbeitenBeschreibung auf lwl org Ubersicht auf his data deTerritorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4020049 8 lobid OGND AKS VIAF 246071704 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Gemen amp oldid 237884446