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Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 21 Dezember 1576 in Buckeburg war regierender Graf von Schaumburg sowie von Holstein Pinneberg Grabmal Otto IV in der St Martini Kirche Stadthagen Otto als 48 Bischof von Hildesheim auf einem Gemalde mit Medaillondarstellungen aller Hildesheimer Bischofe bis zum Ende des 18 Jahrhunderts lateinische Inschrift Erwachsen geworden verliess er klugerweise das Bischofsamt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Familie 1 2 Regierung 1 3 Bautatigkeit 2 Ehen und Kinder 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 Siehe auchLeben und Wirken BearbeitenJugend und Familie Bearbeiten Otto war ein jungerer Sohn des Grafen Jobst I von Holstein Schauenburg 1483 1531 und seiner Frau Marie geb Grafin von Nassau Dillenburg 1491 1547 Er erhielt eine geistliche Ausbildung an der Universitat Lowen Bereits als Kind erhielt er Stellen als Domherr in Hildesheim und in Koln 1531 wurde er als Otto III zum Furstbischof von Hildesheim postuliert Er wurde jedoch nie zum Priester geweiht Im Jahr 1532 versuchten evangelische Burger in Hildesheim lutherische Prediger einzusetzen Dieser Aufruhr wurde aber noch zu Gunsten des alten Glaubens beendet Seit dem Tod von Jobst I fuhrten Ottos altere Bruder Adolf von Schaumburg 1511 1556 und Johann V 1512 1560 die Regierung in Schauenburg und Holstein Pinneberg 1537 lehnte Otto die Postulation als Bischof ab und trat als Militar in kaiserliche Dienste wahrend Adolf sich um die Konsolidierung des Staatshaushaltes bemuhte Otto nahm im Dienst von Joachim von Brandenburg am Feldzug gegen die Osmanen in Ungarn teil Auf seine Pfrunde im Hildesheimer Domkapitel verzichtete er jedoch erst 1541 zugunsten seines jungeren Bruders Anton als seine Verlobung mit Maria der altesten Tochter von Herzog Barnim IX von Pommern Stettin beschlossen war Im Jahr 1544 trat Otto die Regierung an nachdem Adolf die Primogenitur auf ihn ubertragen hatte 1 Damit das Herrschaftsgebiet nicht verkleinert wurde musste Otto seine Bruder entschadigen Die Prozesse uber die Abfindung zogen sich fast uber seine gesamte Regierungszeit hin Jobst II erhielt 1557 die Herrschaft Gemen die jedoch mit hohen Schulden belastet war Adolf Anton und Wilhelm waren mit den Pfrunden die sie als Geistliche innehatten ausreichend versorgt Erich der zwar auch Domherr war trat als Rittmeister in Ottos Dienste und wurde mit den Einkunften der Grafschaft Sternberg abgefunden Der altere Bruder Johann V der bereits an der Regierung beteiligt gewesen war war unzufrieden mit dieser allein von Adolf beschlossenen Regelung und verweigerte eine Einigung Er erhielt das Amt Buckeburg das nach dem Aussterben seiner Linie an das Stammhaus zuruckfallen sollte Als aber 1558 seine Frau die Schwester von Enno II von Ostfriesland kinderlos gestorben war schloss er einen Erbvertrag mit dem jungsten Bruder Ernst der Otto von seinem Erbe ausschliessen sollte Ernst der nach dem Tod des Vaters mit der Mutter nach Dillenburg gezogen war wuchs dort in der Familie von Wilhelm von Nassau evangelisch auf Er forderte die Teilung der Grafschaft um standesgemass heiraten zu konnen erhielt aber nur zwei Amter zur Nutzniessung die wie die Herrschaft Gemen weit entfernt von Schaumburg lagen Buckeburg fiel nach Johanns Tod 1560 an Otto 2 Regierung Bearbeiten Ottos Regierungszeit war eine Zeit konfessioneller Polarisierung militarischer Konfrontation und politischer Umwalzung Er fuhrte die Bemuhungen seines Bruders um die Konsolidierung des Staatshaushalts fort und modernisierte die Verwaltung und pflegte enge Beziehungen zu Kaiser und Reich Nach dem Tod seiner ersten Frau trat Otto 1555 als Rittmeister in den Dienst von Maria von Ungarn der Statthalterin der Niederlande doch weder von ihr noch von dem spanischen Konig Philipp II von dem er ein halbes Jahr spater als Soldnerfuhrer fur den Krieg gegen Frankreich unter Vertrag genommen wurde erhielt er nicht annahernd den vereinbarten Lohn so dass er sich und sein Land fur die Ausstattung und Besoldung der angeworbenen Truppen verschulden musste 1557 nahm Otto an der Schlacht bei Saint Quentin teil Schon bei der ersten Eheschliessung hatte Otto das Versprechen abgelegt fur seine evangelische Frau einen Hofprediger einzustellen es aber mit Rucksicht auf seine Bruder Adolf und Anton die beide entschiedene Gegner der Reformation waren nicht eingelost 3 Nun waren aber Adolf 1556 Kurfursterzbischof von Koln gestorben und auch Anton dessen Nachfolger war schwerkrank und starb kurz nach Ottos Eheschliessung mit seiner zweiten Frau Elisabeth Ursula von Braunschweig Luneburg am 23 Mai 1558 Wie im Ehevertrag zugesichert liess Otto am 5 Mai 1559 durch seinen grafliche Landdrost Christoph von Munchhausen in der Grafschaft Schaumburg die Reformation einfuhren berief Jakob Dammann als Stadt und Hofprediger nach Stadthagen und erklarte die Mecklenburgische Kirchenordnung von 1552 fur allein gultig 4 An Ottos Kaisertreue anderte die Reformation nichts dass sie seiner personlichen Einstellung entsprach ist eher unwahrscheinlich 5 So verzogerte sich auch der weitere Fortgang In Holstein Pinneberg wurde die Reformation erst 1561 gefuhrt und bis zur ersten Visitation vergingen noch zwei weitere Jahre wahrend der Otto erfolglos die Aufnahme seiner Sohne Hermann und Anton aus erster Ehe in das Kolner Domkapitel betrieb Spater studierten beide Sohne bei den Jesuiten in Ingolstadt Bereits mit 18 Jahren wurde der Alteste Hermann Furstbischof von Minden 6 Uber ihn nahm Otto Einfluss auf das Stift Der dritte Sohn der zum Nachfolger ausersehene Adolf wurde dagegen 1559 zum Studium an die evangelisch lutherische Universitat Wittenberg gesandt 1551 kaufte Otto das Amt Lauenau von Herzog Erich II von Calenberg das 1565 in ein Erblehen umgewandelt wurde Im Jahr 1565 verlieh er Obernkirchen die Fleckenrechte Die Wasserburg Sachsenhagen verpfandete er 1571 an Hermann von Mengersen In der Sukzessions Haus und Regimentsordnung legte Otto 1570 die Unteilbarkeit der Grafschaft fest und bestimmte den fahigsten seiner Sohne zum Nachfolger Otto starb 1576 vermutlich an der Pest mit der er sich auf der Ruckkehr vom Kriegszug gegen die Niederlande infiziert hatte Nach seinem Tod kampften seine Sohne aus erster Ehe gegen seine zweite Frau und deren Sohn Ernst um die Erbfolge Da er jedoch ein hochverschuldetes Land hinterliess ubernahmen zunachst die Landstande die Regierung Otto wurde neben seiner ersten Frau Maria von Pommern Stettin 1554 in der St Martini Kirche in Stadthagen beigesetzt spater fand dort auch seine zweite Frau Elisabeth Ursula 1586 ihre letzte Ruhestatte und das aufwendige Grabmal in der Kirche das alle drei zeigt wurde geschaffen Ottos jungster Sohn Ernst liess die Gebeine seiner Eltern nicht jedoch die von Ottos erster Frau Maria in sein neues Furstenmausoleum am Chorscheitel der Kirche umbetten Bautatigkeit Bearbeiten Bereits von 1534 bis 1544 liess Otto Schloss Stadthagen durch den Baumeister Jorg Unkair neu erbauen Die Wallanlage von Schloss Rodenberg liess er 1556 wieder instand setzen Nachdem Buckeburg 1560 an Otto gefallen war liess er bis 1564 Schloss Buckeburg zu einer vierflugeligen Schlossanlage umbauen in das er seine Residenz verlegte Ehen und Kinder BearbeitenIn erster Ehe war er verheiratet mit Maria 1527 1554 Tochter Barnims IX Herzogs von Pommern Stettin Aus dieser Ehe gingen die vier Sohne hervor Hermann 1 November 1545 5 Marz 1592 Furstbischof von Minden 1566 1581 Otto 11 Dezember 1546 4 April 1572 geisteskrank Adolf XI 1547 1601 Regierender Graf von Holstein Schaumburg Anton 1549 1599 Furstbischof von Minden ab 15871558 heiratete er Elisabeth Ursula 1539 1586 eine Tochter Ernsts I des Bekenners Herzogs zu Braunschweig und Luneburg Mit ihr hatte er folgende Kinder Maria 1559 1616 1591 Graf Jobst von Limburg Styrum 1560 1621 Elisabeth 3 August 1566 7 September 1638 Simon zur Lippe 15 April 1554 7 Dezember 1613 Ernst 1569 1622 ab 1601 regierender Graf von Holstein Schaumburg 1619 Furst Literatur BearbeitenGudrun Husmeier Graf Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 1576 Landesherrschaft Reichspolitik und Niederlandischer Aufstand Schaumburger Studien Bd 60 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld u a 2002 ISBN 3 89534 402 8 Zugleich Osnabruck Universitat Dissertation 2000 Hans Georg Aschoff Otto IV Graf von Schaumburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 693 f Digitalisat Carsten Porskrog Rasmussen Elke Imberger Dieter Lohmeier Ingwer Momsen Hrsg Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg Wachholtz Neumunster 2008 ISBN 978 3 529 02606 5 Helge Bei der Wieden Schaumburgische Genealogie Stammtafeln der Grafen von Holstein und Schaumburg auch Herzoge von Schleswig bis zu ihrem Aussterben 1640 Schaumburger Studien Bd 14 2 uberarbeitete Auflage Knoth Melle 1999 ISBN 3 88368 305 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto IV Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammtafel roskildehistorie dk Aschoff Hans Georg Otto IV von Schaumburg in Neue Deutsche Biographie 19 1999 S 693 694Einzelnachweise Bearbeiten Husmeier Graf Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 1576 S 124 Husmeier Graf Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 1576 S 134ff Werner Fuhrer Schaumburg Lippe In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 30 S 80 83 hier S 80 81 Werner Fuhrer Schaumburg Lippe In TRE Bd 30 S 80 83 hier S 80 Husmeier Graf Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 1576 S 193f Husmeier Graf Otto IV von Holstein Schaumburg 1517 1576 S 166ff Siehe auch BearbeitenGrafen von Schauenburg und Holstein Evangelisch Lutherische Landeskirche Schaumburg Lippe GeschichteVorgangerAmtNachfolgerBalthasar MerklinBischof von Hildesheim nbsp 1531 1537Valentin von TeutlebenAdolf X Johann V Graf von Schauenburg und Holstein 1544 1576Adolf XI Normdaten Person GND 123679117 lobid OGND AKS LCCN n2003030051 VIAF 45214873 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto IV ALTERNATIVNAMEN Otto IV von Holstein SchaumburgKURZBESCHREIBUNG Graf von Holstein PinnebergGEBURTSDATUM 1517STERBEDATUM 21 Dezember 1576STERBEORT Buckeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto IV Schaumburg amp oldid 236011466