www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst I Herzog zu Braunschweig Luneburg 26 Juni 1497 in Uelzen 11 Januar 1546 in Celle war von 1521 bis 1546 Furst von Luneburg Wegen seiner konsequent reformatorischen Haltung und der Mitunterzeichnung des Augsburger Bekenntnisses erhielt er im 18 Jahrhundert den Beinamen der Bekenner Herzog Ernst I der Bekenner auf einem Gemalde aus der Werkstatt Lucas Cranach des Alteren aus dem 16 Jahrhundert Ernst der Bekenner nimmt in der Schlosskapelle zu Celle zum ersten Male das Abendmahl in beiderlei Gestalt also mit Hostie und Wein ein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorfahren und Verwandtschaft 2 Leben 3 Nachkommen 4 Ehrendes Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorfahren und Verwandtschaft BearbeitenErnsts Vater war Furst Heinrich der Mittlere 1468 19 Februar 1532 in Wienhausen der das Furstentum Luneburg von 1486 bis 1520 regierte Ernsts Mutter war Margarete von Sachsen 4 August 1469 in Meissen 7 Dezember 1528 in Weimar aus der ernestischen Linie des Hauses Wettin Ernst I hatte vier Schwestern drei Bruder und zwei Halbbruder letztere aus Heinrich des Mittleren zweiter Ehe Leben BearbeitenErnst wurde 1497 in Uelzen als viertes Kind Herzog Heinrichs und dessen Frau Margarete geboren 1512 wurde er zum Studium an die Universitat Wittenberg geschickt Dort studierte er Melanchton zufolge Juristik und wurde unterrichtet von dem Historiker Spalatin Ob er Luther dort begegnete ist fraglich 2 Nach dem Studium trat Ernst in den Dienst des franzosischen Konigs Franz I Als Kaiser Maximilian I im Januar 1519 starb bemuhte sich Franz I neben Karl I von Spanien der spatere Kaiser Karl V um die Nachfolge Ernsts Vater Heinrich hatte bei der Konigswahl auf der Seite des franzosischen Kronpratendenten gestanden und sich so die Feindschaft Karls V zugezogen Aufgrund Heinrichs Rolle in der Hildesheimer Stiftsfehde verhangte der Kaiser 1521 die Reichsacht gegen ihn Heinrich hatte jedoch die Bedrohung vor Augen bereits 1520 die Regierung an Ernst und seinen Bruder Otto ubergeben und sich nach Frankreich an den Hof des franzosischen Konigs ins Exil begeben nbsp Sophie von Mecklenburg Schwerin Darstellung in der Luneburger Bilderchronik von 1595Nachdem Otto 1527 aus der Regierung ausschied und mit der Herrschaft Harburg abgefunden wurde und auch der seit 1536 mitregierende jungste Bruder Franz sich 1539 mit der Herrschaft Gifhorn abfinden liess regierte Ernst der Bekenner alleine Ein Schwerpunkt seiner Regierung war die Sanierung des vollig uberschuldeten Furstentums So waren bei seiner Amtsubernahme mit Ausnahme der Schlossvogtei alle Amter verpfandet und seine Bestrebungen zielten vor allem auf deren Wiedereinlosung Die dafur benotigten Steuererhohungen fuhrten zu schweren Auseinandersetzungen mit den Standen Es gelang Ernst jedoch indem er sich durch die Klostervorrate beanspruchte 3 sich durchzusetzen und so den zwingend gewordenen Schuldenabbau einzuleiten aber nicht zu losen 4 Ein zweiter Schwerpunkt in seinem Wirken war die Einfuhrung der Reformation 1525 bekannte sich Ernst offentlich zur Lehre Luthers 1526 trat er dem Torgauer Bund bei 1527 begegnete er bei der Hochzeit des Kurprinzen in Torgau Luther personlich und beriet sich mit ihm uber Fragen des Glaubens und der Neuordnung des Kirchenwesens Die kaiserlich altglaubige Partei rief daraufhin Ernsts Vater Heinrich aus dem franzosischen Exil zuruck um Ernst zu verdrangen Heinrich musste jedoch 1528 5 beim Landtag im Kloster Scharnebeck endgultig auf den Thron verzichten Nun ging Ernst konsequent an die Durchfuhrung der Reformation in seinem Land unterstutzt von den Predigern der Residenzstadt die fur ihn ein theologisches Gutachten Artikel verfassten und vom Landtag 1529 gehorte Ernst zu den wichtigsten Unterzeichnern der Protestation zu Speyer gegen die Aufhebung des Reichstagsbeschlusses von 1526 der den Reichsstanden in der Lutherfrage Freiheit zugestanden hatte Auf dem Augsburger Reichstag 1530 unterschrieb er das Augsburger Bekenntnis die grundlegende Bekenntnisschrift der Lutheraner und begegnete dem Theologen Urbanus Rhegius den er fur die weitere kirchliche Neuordnung seines Landes gewann und zum Generalsuperintendenten ernannte Eine gedruckte Kirchenordnung fur das Furstentum erschien jedoch erst 1564 Als sich 1531 wegen der Religionsfrage militarische Konflikte im Reich ankundigten gewann Ernst die norddeutschen Stadte fur den Beitritt zum Schmalkaldischen Bund Ernsts konsequenter Einsatz fur die lutherische Reformation hatte neben seiner offenkundigen personlichen Uberzeugung auch eine wirtschaftliche Seite Durch die Einziehung des Klosterbesitzes gewann der Herzog bedeutende Ressourcen fur die Sanierung der Staatsfinanzen Die Kloster selbst wurden teilweise als adlige evangelische Stifte weitergefuhrt Ernsts Wahlspruch lautete Aliis servio me ipsum contero Anderen diene ich mich selber verzehre ich Ernst I wurde in der Furstengruft in der Stadtkirche St Marien in Celle beigesetzt 6 Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Sophie von Mecklenburg Schwerin 1508 1541 hatte Ernst folgende Kinder Franz Otto 1530 1559 Friedrich 1532 1553 Heinrich von Dannenberg 1533 1598 Margarete 1534 1596 1559 Graf Johann von Mansfeld Hinterort Wilhelm der Jungere 1535 1592 Ursula 1536 1538 Catherine 1537 1540 Elisabeth Ursula 1539 1586 Magdalene Sophie 1540 1586 Graf zu Bentheim Steinfurt Sophie 1541 1631 Ehrendes Gedenken BearbeitenDer Gedenktag von Ernst dem Bekenner ist der 11 Januar im Evangelischen Namenkalender 7 Statuen Tafeln und Gedenkbilder finden sich in Celle Uelzen Hannover und Speyer Das Celler Gymnasium Ernestinum wurde 1928 nach ihm benannt auch das Uelzener Herzog Ernst Gymnasium erhielt seinen Namen nbsp Vor der Stadtkirche Celle nbsp Herzog Ernst Tafel in Uelzen nbsp Gedachtniskirche Speyer nbsp Hoppenerhaus Celle nbsp Neues Rathaus HannoverLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Ernst der Bekenner In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1537 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Friedland Ernst Herzog von Braunschweig Luneburg Celle In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 608 Digitalisat Christa Geckler Die Celler Herzoge Leben und Wirken 1371 1705 Georg Stroher Celle 1986 ISBN 3 921744 05 8 Hans Georg Aschoff Die Welfen Von der Reformation bis 1918 in Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 649 Stuttgart 2010 Markus Vollrath Welfische Klosterpolitik im 16 Jahrhundert Ein Spiegelbild der Furstenreformationen im Reich in Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Bd 135 hg v Historischer Verein fur Niedersachsen Hannover 2012 Adolf Wrede Ernst der Bekenner Herzog von Braunschweig und Luneburg hg v Verein fur Reformationsgeschichte 1888 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst der Bekenner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Ernst I Braunschweig Luneburg in der Niedersachsischen Bibliographie Werke von und uber Ernst I in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Das Olgemalde 214 293 cm von Hugo Vogel aus dem Jahr 1887 befindet sich in einem Depot des Niedersachsischen Landesmuseums in Hannover Adolf Wrede Ernst der Bekenner Herzog von Braunschweig und Luneburg Halle 1888 S 6 f Markus Vollrath Welfische Klosterpolitik im 16 Jahrhundert Ein Spiegelbild der Furstenreformationen im Reich In HISTORISCHER VEREIN FUR NIEDERSACHSEN Hrsg Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Band 135 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover Hannover 2012 ISBN 978 3 7752 5936 1 S 34 36 Hans Georg ASCHOFF Die Welfen Von der Reformation bis 1918 In Kohlhammer Urban Taschenbucher Band 649 Kohlhammer GmbH Stuttgart Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 020426 3 S 24 In der alteren Literatur wird der Landtag ins Jahr 1527 datiert die neue Literatur geht hingegen davon aus dass der Landtag erst 1528 stattgefunden hat Siehe hierzu http www st marien winsen de wp content uploads St Marien Quellen 2 Auflage Buch pdf N N Die Furstengruft und die Grabplatten der Herzoge zu Braunschweig Luneburg in der Stadtkirche St Marien Celle mit Fotos von Dietrich Klatt Friedrich Kremzow und Ralf Pfeiffer illustriertes Faltblatt im Format DIN A5 4 Seiten o O o D von Heide Kremzow gestaltet nach Dietrich Klatt Kleiner Kunstfuhrer Schnell amp Steiner Nr 1986 2008 Ernst I im Okumenischen HeiligenlexikonVorgangerAmtNachfolgerHeinrich I der MittlereHerzog zu Braunschweig LuneburgFurst von Luneburg 1520 1546Wilhelm der JungereNormdaten Person GND 118810944 lobid OGND AKS VIAF 67262098 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernst I ALTERNATIVNAMEN Ernst der BekennerKURZBESCHREIBUNG Herzog zu Braunschweig LuneburgGEBURTSDATUM 26 Juni 1497GEBURTSORT UelzenSTERBEDATUM 11 Januar 1546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst I Braunschweig Luneburg amp oldid 235823576