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Graf Ernst zu Holstein Schaumburg 24 September 1569 in Buckeburg 17 Januar 1622 ebenda war ab 1601 regierender Graf von Schaumburg und von Holstein Pinneberg 1619 wurde er nach Zahlung eines erheblichen Darlehens an Kaiser Ferdinand II in den Furstenstand erhoben Graf Ernst zu Holstein Schaumburg Gemalde von Johannes Rottenhammer 1621Ernst war einer der bedeutendsten Schaumburger Landesherren und ein grosser Kunstmazen fur den einige der besten Kunstler seiner Zeit arbeiteten Des Weiteren forderte er die Wirtschaft seines Landes reformierte Kirche und Verwaltung und wurde zum Universitatsgrunder Eine seiner wichtigsten Entscheidungen war die Verlegung der Residenz von Stadthagen nach Buckeburg Ernst Furst des Reichs Graf von Holstein Schaumburg Grunder der Universitat Rinteln Stich Lucas Kilian 1623 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Erziehung 1 2 Heirat und Besitzanspruche 1 3 Regierungsantritt und Bautatigkeiten 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenKindheit und Erziehung Bearbeiten nbsp Ernst von Holstein Schaumburg auf einem Taler von 1614Ernst war der einzige Sohn des Grafen Otto IV von Schaumburg und Holstein 1576 aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth Ursula von Braunschweig Luneburg Weil er vier Halbbruder aus erster Ehe seines Vaters hatte hatte Ernst lange keine Aussicht auf eine eigenstandige Regierung Er wurde zuerst von seiner Mutter erzogen die ihn die Lateinschule in Stadthagen besuchen liess und ihm von 1584 bis 1586 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Helmstedt ermoglichte Nach dem Tod 1586 der Mutter vernachlassigte sein Halbbruder der seit 1581 regierende Graf Adolf XI nach anderer Zahlung Adolf XIV zu Holstein Schaumburg Ernsts weitere Ausbildung aber aus finanziellen Erwagungen So wuchs Ernst in Detmold am Hof seines Schwagers Graf Simon VI zur Lippe auf einem der aus der Verwandtschaft bestellten Vormunder 1589 schickte dieser ihn fur ein Jahr auf Bildungsreisen auf denen er die Kunst und Kultur Italiens und der Niederlande kennenlernte Von 1593 bis 1594 hatte er Gelegenheit Kaiser Rudolf II 1612 in Prag zu besuchen bevor er erneut nach Italien ging Heirat und Besitzanspruche Bearbeiten Ernst hielt sich zeitweise auch am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel auf Im Jahr 1593 lernte er dort Hedwig 1569 1644 die verwaiste Tochter des Landgrafen Wilhelm IV kennen und fasste Zuneigung zu ihr Seine Werbung bei Hedwigs Bruder Moritz fand Gehor jedoch bedeutete man Ernst er musse vor einer Eheschliessung erreichen dass ihm sein Halbbruder Adolf die Regierung eines Teils der Grafschaft Schaumburg uberlasse Adolf zogerte die Verhandlungen jedoch hinaus bis Ernst seine Anspruche mit der Hilfe Simons VI zur Lippe und einer kaiserlichen Kommission geltend machen die darauf im Mindener Vergleich am 13 Dezember 1595 beurkundet wurden Ernst erhielt zwar nicht die volle Landeshoheit aber den materiellen Besitz der Niedergrafschaft Schaumburg d h der Amter Sachsenhagen Hagenburg und Bokeloh zugesprochen einschliesslich der Wasserburg Sachsenhagen Das ermoglichte es ihm endlich am 11 September 1597 Hedwig von Hessen Kassel im Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden zu heiraten Das Paar nahm seinen Wohnsitz in Sachsenhagen wo Ernst die Wasserburg zu einem bescheidenen Landschloss ausbaute Regierungsantritt und Bautatigkeiten Bearbeiten nbsp Das Grab und Auferstehungsmonument von Adriaen de Vries im Furstenmausoleum Stadthagen nbsp Wappen Ernsts am Sockel des Auferstehungsmonuments im von ihm erbauten FurstenmausoleumAls am 2 Juli 1601 sein regierender Bruder Adolf kurz nach seinem einzigen Sohn und Erben Julius verstorben war trat Ernst die Gesamtregierung in den Grafschaften Holstein Pinneberg und Schaumburg an Sogleich fasste er den Plan die Regierung von Stadthagen nach Buckeburg zu verlegen Buckeburg war zu der Zeit in einem trostlosen Zustand nachdem zwei Grossbrande der letzte 1585 den kleinen Ort verwustet hatten Ernst meinte da uns unser Festung Buckeburgk dergestalt baufellig hinterlassen das wir notthwendig die Reparation desselben zu Werck richten lassen mussen 1 Sein grosszugiges Bauprogramm begann mit dem Schloss 1601 1606 Nach dessen Fertigstellung 1606 verlegte er seine Residenz von Stadthagen nach Buckeburg Es folgte die Neugestaltung der neuen Residenzstadt die 1609 Stadtrechte mit umfassenden Marktrechten erhielt Der Marktplatz wurde angelegt 1606 und das neue Rathaus 1608 an die Burger ubergeben Das Ballhaus am Markt 1609 das pompose Schlosstor 1605 1607 und die alte Kammerkasse 1608 rundeten die Bauten am Markt ab Die Stadtkirche entstand 1611 1615 als Residenz und Pfarrkirche Spater kamen die Kanzlei und der Marstall hinzu 1621 1622 2 Ernst sanierte die Landesfinanzen und das Land erlebte eine wirtschaftliche Blute Die Zunfte forderte er indem er Siedlungen fur die Handwerker erbauen liess Er grundete Schulen darunter 1610 das Gymnasium Illustre Academia Ernestina in Stadthagen aus dem 1621 die Universitat Rinteln hervorging und bezahlte hundert Studenten das Studium Von Cyriacus Spangenberg liess er eine Geschichte der Grafen von Schauenburg und Holstein verfassen Er beschaftigte die Maler Joseph Heintz Johannes Rottenhammer Christoph Gertner und Anton Boten ferner die Bildhauer Ebbert und Jonas Wulff und den Bronzebildhauer Adrian de Vries Er pflegte die Musik am Hof und hielt eine eigene Hofkapelle In den Jahren 1614 1615 schuf er eine Kirchen Polizei Amts und Hausordnung Der Alchemist Michael Maier der sich im Dezember 1616 an seinem Hof aufhielt widmete ihm das Buch Symbola Aureae Mensae duodecim nationum Seine Einkunfte aus dem Schaumburger Bergbau reichten auch fur ein Darlehen von 100 000 Gulden an Kaiser Ferdinand II der ihm am 17 September 1619 den seiner Familie angeblich verlorengegangenen Furstentitel erneuerte und ihm damit auch das Recht zur Grundung einer Universitat verlieh Als er allerdings seinen frischen Furstenrang auch in der Grafschaft Holstein Pinneberg zur Anwendung bringen wollte und sich Furst von Holstein nannte notigte ihn der danische Konig Christian IV in Personalunion Herzog von Holstein mit uberlegenem militarischem Druck darauf zu verzichten Darauf nannte er sich Furst des Reichs Graf zu Holstein Schaumburg Das furstliche Mausoleum das er am Chor der Stadthager St Martinikirche nach italienischen Vorbildern errichten liess gilt heute als Kulturdenkmal von europaischem Rang Den Entwurf schuf der in Sachsen tatige Architekt Giovanni Maria Nosseni Beim kaiserlichen Bildhauer Adriaen de Vries in Prag bestellte Ernst die lebensgrossen Bronzeskulpturen der Auferstehungsgruppe ebenso wie zwei Figuren fur die Buckeburger Schlossbrucke und ein grosses Taufbecken fur die Buckeburger Stadtkirche 3 Nach seinem kinderlosen Tod trat sein Grosscousin Jobst Hermann aus der Gemener Linie des Schaumburger Grafenhauses die Nachfolge an Literatur BearbeitenHelge Bei der Wieden Ein norddeutscher Renaissancefurst Ernst zu Holstein Schaumburg 1569 1622 Kulturlandschaft Schaumburg Bd 1 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 1994 ISBN 3 89534 125 8 Helge Bei der Wieden Furst Ernst Graf von Holstein Schaumburg und seine Wirtschaftspolitik Schaumburg lippische Mitteilungen Bd 15 ISSN 0722 8740 Schaumburg Lippischer Heimatverein Buckeburg 1961 Johannes Habich Die kunstlerische Gestaltung der Residenz Buckeburg durch Furst Ernst 1601 1622 Schaumburger Studien Heft 26 ISSN 0581 9660 Grimme Buckeburg 1969 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1969 Die kunstlerische Gestaltung der Residenz Buckeburg durch Furst Ernst Grafen von Holstein Schaumburg Cyriacus Spangenberg Chronicon In Welchem der Hochgebornen Uhralten Graffen Zu Holstein Schaumburgk Ster n berg und Gehmen ankunfft wie lange sie das Hertzogthumb Schlesswich Innen gehabt Auch Nahmen herkom m en genealogia oder Stambaum aller Graffen leben Friedes und Kriegeshandlung Thaten deutlich beschrieben Schaumburgae Princeps Stadthagen 1614 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Bei der Wieden Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heimatverein sachsenhagen de https www weserrenaissance stadthagen deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst von Holstein Schaumburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerAmtNachfolgerAdolf XI Graf von Schauenburg und Holstein 1601 1622Jobst HermannNormdaten Person GND 119244292 lobid OGND AKS LCCN n86050024 VIAF 37722306 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ErnstALTERNATIVNAMEN Ernst III KURZBESCHREIBUNG Graf von Holstein SchaumburgGEBURTSDATUM 24 September 1569GEBURTSORT BuckeburgSTERBEDATUM 17 Januar 1622STERBEORT Buckeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schaumburg amp oldid 232446828