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Die Grafschaft Diepholz war ein Territorium im Heiligen Romischen Reich im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft DiepholzWappenKarteLage der Grafschaft Orange um 1500Entstanden aus 1160 herausgebildet aus Herzogtum SachsenHerrschaftsform MonarchieHerrscher Regierung GrafHeutige Region en DE NIReichskreis niederrheinisch westfalischHauptstadte Residenzen DiepholzDynastien 1160 1530 Edelherren von Diepholz seit 1530 Grafen von Diepholz ab 1585 Calenberg bzw KurhannoverKonfession Religionen romisch katholisch ab 16 Jh protestantischSprache n DeutschAufgegangen in als Amt Diepholz im Herzogtum Braunschweig LuneburgDas Gebiet der Grafschaft lag ostlich des Dummer Sees und der Hunte und umfasste ungefahr die heutigen Gemeinden Samtgemeinde Altes Amt Lemforde Samtgemeinde Barnstorf Samtgemeinde Rehden Diepholz und Wagenfeld Nach ihr wurde der ehemalige Landkreis Grafschaft Diepholz benannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 2 1 Stammliste 2 2 Regierende Edelherren und Grafen von Diepholz 2 3 Edelherren von Diepholz auf Bischofsstuhlen 3 Schlosser und Burgen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1109 war Gottschalk von Diepholz Bischof in Osnabruck In zwei Urkunden des Bistums Osnabruck werden 1160 Cono und Wilhelm von Diepholz erwahnt Damals muss eine Burg in Diepholz jedoch schon langer bestanden haben Ab 1177 kommt Edelherr Gottschalk von Diepholz in Urkunden vor der sich mit Heinrich dem Lowen nach England ins Exil begeben haben soll Nach der Verbannung Heinrichs des Lowen konnten sich kleinere Territorien in Sachsen entwickeln So weiteten sie im 13 und 14 Jahrhundert ihr Herrschaftsgebiet von Diepholz aus nach Norden und Suden aus Durch die Lage zwischen Mooren und ubermachtigen Nachbarn wie dem Bistum Minden und der Grafschaft Hoya war diese Expansion schnell beendet Ursprunglich war das Territorium der Edelherren von Diepholz Allodium ab 1512 war es Reichslehen Die Reformation wurde 1528 eingefuhrt Ab 1530 fuhrte das Dynastengeschlecht der Diepholzer den Grafentitel Seine Heiratsbeziehungen beschrankten sich im Wesentlichen auf die niedersachsisch westfalische Nachbarschaft zu Oldenburg Rietberg Hoya Sternberg Waldeck Wunstorf Lippe Regenstein hingegen nicht zu den Welfen die immerhin gelegentlich mit der Vormundschaft betraut wurden 1 Von dieser Heiratsgewohnheit abweichend war eine fruhe Eheverbindung zum schwedischen Konigshaus Rudolf II von Diepholz 1262 1303 heiratete 1285 Maria Tochter des Konigs Waldemar von Schweden 1302 und eine Eheallianz zu einem niederlandischen Adelsgeschlecht Otto IV von Diepholz heiratete 1441 Hedwig von Bronkhorst durch die das Haus Anspruche auf die dortigen Herrschaften Bronkhorst und Borkelo erwarb was sich auch in einer erweiterten Titulatur Graff zu Diepholz und Brunckhorst Herr zu Borkelohe 2 sowie heraldisch in einer Wappenmehrung mit den jeweiligen Anspruchswappen zu Bronkhorst und Borkelo niederschlug 3 nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen zu DiepholzDer letzte Graf von Diepholz Friedrich II starb 1585 Die Grafschaft fiel an die Herzoge zu Braunschweig Luneburg da fur sie eine Lehnsanwartschaft bestand mit Ausnahme des Amtes Auburg das Hessen an sich brachte und bis 1816 behielt 3 Das Furstenhaus der Welfen hatte zwar nach dem Tod Friedrichs II von Diepholz anfanglich eine Vermahlung eines braunschweig luneburgischen Herzogs mit der Diepholzer Erbtochter Anna Margaretha in Erwagung gezogen doch da sie 1585 erst funf Jahre alt war wollten die Welfen damals noch keine feste Zusage machen und abwarten ob sie das heiratsfahige Alter uberhaupt erreichen werde Da ihre Grossmutter die alte Grafinwitwe von Diepholz aber auch mit dem hessischen Furstenhaus uber eine Ehe mit Anna Margaretha verhandelte kam es dass diese 1610 schliesslich den Landgrafen Philipp III von Hessen Butzbach heiratete und vom Welfenhaus eine Abfindung fur den Verzicht ihrer etwaigen Anspruche an der vaterlichen Grafschaft Diepholz erhielt Sie starb 1629 als hessische Landgrafin in Butzbach an Malaria Ihre Ehe war kinderlos geblieben 4 Personlichkeiten BearbeitenStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses Diepholz Regierende Edelherren und Grafen von Diepholz Bearbeiten nbsp Schloss Diepholzum 1160 Cono I Konrad und Wilhelm I ab 1177 Gottschalk I ab 1219 Rudolf I 1233 1265 Johann II 1265 1300 Konrad VI 1300 1350 Rudolf IV 1350 1378 Konrad VIII 1378 1422 Johann III 1422 1426 Konrad X 1426 1462 Otto IV 1462 1473 Konrad XII 1473 1510 Rudolf VIII 1510 1545 Johann VI nennt sich ab 1530 Graf von Diepholz 1545 1560 Rudolf IX 1575 1585 Friedrich II 1560 1575 unter Vormundschaft Edelherren von Diepholz auf Bischofsstuhlen Bearbeiten nbsp Grafschaft Diepholz links in einem Kupferstich von 1794Bistum Minden 1236 1242 Wilhelm 1242 1253 Johann 1261 1266 Konrad als KunoBistum Osnabruck 1109 1119 Gottschalk 1424 1437 Johann 1454 1455 Rudolf 1455 1482 KonradBistum Utrecht 1430 1455 RudolfSchlosser und Burgen BearbeitenAuburg Diepholz Cornau Lembruch LemfordeSiehe auch BearbeitenListe der Grafschaften DeutschlandsLiteratur BearbeitenHeinrich Gade Historisch geographisch statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz Nienburg 1901 Willy Moormeyer Die Grafschaft Diepholz Gottingen 1938 Museum Nienburg Die Grafschaften Bruchhausen Diepholz Hoya und Wolpe Nienburg 2000 Klaus Giesen Die Munzen von Diepholz Osnabruck 2001 Georg Schnath Diepholz v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 652 Digitalisat zu den Grafen und Edelherren von Diepholz Weblinks BearbeitenHoya Diepholz sche LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm von Hodenberg Diepholzer Urkundenbuch Hannover 1842 S 127 und S 131 Wilhelm von Hodenberg Diepholzer Urkundenbuch Hannover 1842 S 127 a b Georg Schnath Diepholz v in Neue Deutsche Biographie 3 1957 S 652 653 Online Version Armin Schone Die reichsunmittelbare Grafschaft Diepholz im 16 Jahrhundert 2018 S 193 ff Territorien und Stande des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Hochstifte Furstbistumer Utrecht bis 1528 Minden bis 1648 Verden bis 1648 Cambrai bis 1678 Luttich Munster Osnabruck Paderborn Corvey ab 1792 Stifter Furstabteien Stablo Malmedy Corvey bis 1792 Kornelimunster Werden Essen Herford Thorn EchternachWeltliche Furstentumer Julich Berg Kleve Geldern bis 1548 Minden ab 1648 Nassau Dillenburg Oldenburg ab 1774 Ostfriesland seit 1667 Lippe seit 1789 Moers ab 1706 Verden ab 1648 Grafschaften und Herrschaften Bentheim Manderscheid bis 1546 Bronkhorst bis 1719 Diepholz Hoya Lippe Grafschaft 1528 1789 Moers bis 1541 Nassau Dillenburg bis 1664 Oldenburg bis 1774 Ostfriesland bis 1667 Pyrmont Reichenstein Rietberg Salm Reifferscheid Sayn Schaumburg 1647 48 geteilt in Schaumburg Lippe und Hessen Kassel Spiegelberg Steinfurt Tecklenburg Virneburg Wied Winneburg und Beilstein Anholt Blankenheim und Gerolstein Gemen Gimborn Gronsveld Hallermund Holzappel Kerpen und Lommersum Myllendonk Reckheim Schleiden Utrecht bis 1548 Wickrath WittemFreie Reichsstadte Aachen Cambrai Herford bis 1547 Koln Dortmund Normdaten Geografikum GND 4012202 5 lobid OGND AKS LCCN n85288583 VIAF 134339699 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Diepholz amp oldid 232785575