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Die Herren von Bronkhorst auch Bronckhorst oder die Bronkhorsten waren ein niederlandisches Uradelsgeschlecht das ursprunglich wohl aus dem heute belgischen Reckheim an der Maas stammte damals Hauptort der reichsunmittelbaren Herrschaft Reckheim Stammsitz war das um 1140 erbaute Schloss Bronkhorst in der heute niederlandischen Provinz Gelderland Von 1402 bis 1647 regierten sie die durch Heirat erworbene reichsunmittelbare Herrschaft spater Grafschaft Anholt heute im Kreis Borken unmittelbar an der deutsch niederlandischen Grenze gelegen Stammwappen nach dem Armorial Gelre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herren von Bron c khorst gehorten zu den altesten Lehnsleuten der Grafen von Geldern 1196 97 trat Wilhelm von Bronkhorst als Zeuge beim Treueschwur seines Lehnsherrn Otto I von Geldern gegenuber Wilhelm von Lowen dem Sohn des Gottfried III von Brabant Lowen auf Zu Beginn des 13 Jahrhunderts ubten die Herren von Bronkhorst zeitweilig die graflichen Rechte in Geldern aus traten diese aber um 1225 wieder ab 1273 wurde Giselbert zum Erzbischof von Bremen gewahlt Durch Eheverbindungen konnte die Familie ihren Besitz erweitern Bedeutsam war dabei der Erwerb der Herrschaft Batenburg um 1315 der Herrschaft Borculo 1401 und der Herrschaft Anholt 1402 Mitte des 14 Jahrhunderts teilte sich die Familie in zwei Linien die sich dann Bronkhorst Borculo und Bronkhorst Batenburg nannten Anholt gehorte letzterer Linie und bildete zeitweilig einen eigenen Zweig Die Linie Borculo starb 1553 aus ihr Erbe fiel nach Auseinandersetzungen mit dem Bistum Munster und der Grafschaft Diepholz an die Grafen von Limburg Styrum Die Linie Batenburg Anholt starb 1649 im Mannesstamm aus und wurde von den Grafen zu Salm Salm beerbt Die Bronkhorst zahlten zu den freiadeligen Herren und damit zum nichtfurstlichen Hochadel Da sich die geldrische Ritterschaft sowohl aus Edelfreien als auch aus Ministerialen zusammensetzte begannen die alten und mit grossem freiem Allodialbesitz ausgestatteten Familien sich seit dem 14 15 Jahrhundert als Bannerherren baenrots oder bannerets innerhalb der Ritterschaft herauszuheben um sich von den Aufsteigern abzugrenzen Diese Titulierung stand innerhalb der alten Grafschaft Zutphen neben den Bronkhorst nur drei weiteren Familien zu 1 Eheliche Verbindungen bestanden mit Geschlechtern wie den graflichen Hausern von dem Bergh von Bentheim Steinfurt von Oldenburg und von Moers den Edelherren von Gemen sowie den Herren von Wylich und Lottum von Alpen und von Ketteler Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Ehemaliges Schloss in Bronkhorst nbsp Ehemaliges Schloss in Batenburg nbsp Kasteel Borculo 1720 nbsp Burg Anholt nbsp Johann Jakob von Bronckhorst Batenburg kaiserlicher Feldmarschall im Dreissigjahrigen Krieg 1582 1630 Die wichtigsten Vertreter dieses Adelsgeschlechts sind Gysbert I Er soll der erste aus diesem Geschlecht gewesen sein Er war Bannerherr des Grafen von Geldern und liess um 1140 das Schloss in Bronkhorst bauen das strategisch auf einem Sandhugel am Ufer der IJssel stand und dem Besitzer die Kontrolle uber die Schifffahrt ermoglichte Das Schloss wurde 1828 abgebrochen Zeitgleich stiftete Ermgard van Bronckhorst ein Kloster in Rekem Rekheim an der Maas Wilhelm II 1241 1290 wird als Heerfuhrer in der Schlacht von Worringen im Jahre 1288 bezeugt Giselbert Sohn von Gis el bert II von Bronkhorst dieser ein Sohn Wilhelms II um 1290 und Kunigunde einer Tochter des Grafen Moritz I von Oldenburg war von 1273 bis 1306 Erzbischof von Bremen Wilhelm III Bruder des Erzbischofs Giselbert war ab 1315 Herr von Bronkhorst Er erwarb durch seine Ehe mit Johanna die Herrschaft Batenburg und war Marschall des Herzogs Rainald II von Geldern Er fiel 1328 im Kampf gegen Luttich Florenz Florentius Archidiakon von Hadeln und Rustringen einer von drei rivalisierenden Bischofselekten von Bremen starb ohne je papstlich bestatigt zu werden ein Sohn Wilhelms III Gysbert V der alteste Sohn und Nachfolger von Wilhelm III Er begann den Burgerkrieg gegen das Geschlecht Heeckeren und gegen Herzog Rainald III von Geldern und hatte grossen Erfolg Chronisten beschreiben ihn je nach der Partei der sie angehorten als genial und tapfer oder als einen blutrunstigen Bandenfuhrer Er starb auf dem Hohepunkt seiner Macht im Jahr 1356 Die Jonkvrouw Maria van Bronkhorst war die Geliebte des Grafen von Holland Zeeland und Hennegau Albrecht I Herzog von Bayern Straubing 1336 1404 und hatte mit ihm mehrere uneheliche Kinder darunter Willem van Beieren van Schagen ca 1389 1473 auch Bastard von Holland genannt 2 Dieser erhielt 1427 die Herrschaft Schagen und wurde Admiral von Holland Seine Nachfahren im Mannesstamm existierten in den Niederlanden noch uber viele Generationen bis hin zu Albrecht Nicolaas van Beieren van Schagen 1666 1727 Name und Wappen gingen dann an die Familie Van Aerssen uber Gisbert von Bronckhorst ubernahm 1397 eine Halfte nach dem Aussterben der Herren von Borculo 1401 die gesamte Herrschaft Borculo 3 Er erkannte 1406 die Oberhoheit des Hochstifts Munster an und liess sich und seine Erben vom Furstbischof von Munster mit der Herrschaft Borculo belehnen 4 Gysbert von Bronckhorst Batenburg 1402 1429 erhielt 1402 durch seine Heirat mit Margaretha von Gemen die reichsunmittelbare Herrschaft Anholt Kaiser Sigismund bestatigte den Bronkhorst Batenburg im Jahr 1431 die reichsunmittelbaren Rechte ihrer Herrschaft Jakob I von Bronckhorst Batenburg Anholt Gysberts Sohn unterstutzte gemeinsam mit Herzog Johann II von Kleve Kaiser Maximilian I gegen den geldrischen Herzog Karl von Egmond der 1499 Anholt belagerte und es 1512 einnahm Dietrich III von Bronckhorst Batenburg Anholt Jakobs Vetter und Erbe erhielt 1537 durch einen Vertrag die Herrschaft Anholt gegen hohe Kontributionen zuruck Im Achtzigjahrigen Krieg weigerte er sich als Katholik jedoch dem Bundnis gegen Spanien beizutreten weshalb die Geusen Anholt belagerten und plunderten Herman von Bronckhorst 1430 1520 Herr von Batenburg erwarb die Herrschaft Stein Herman von Bronckhorst Batenburg ca 1500 1556 Enkel des vorgenannten Hermann erwarb 1535 das Schloss Wijchen seine Erben verkauften es 1595 Joost von Bronckhorst Borculo Georg starb 1553 als Letzter seiner Linie ohne direkten Erben woraufhin das Hochstift Munster die Herrschaften Borculo und Lichtenvoorde als verfallene Lehen einzog Die Grafen von Diepholz erhoben Anspruch auf sein Land Otto IV von Diepholz 1462 hatte 1441 Hedwig von Bronkhorst geheiratet wovon das Haus Diepholz Anspruche auf die Herrschaften Bronkhorst und Borkelo ableitete 5 was sich auch in einer erweiterten Titulatur Graff zu Diepholz und Brunckhorst Herr zu Borkelohe 6 sowie heraldisch in einer Wappenmehrung mit den jeweiligen Anspruchswappen zu Bronkhorst und Borkelo niederschlug Feld 1 und 4 bzw 2 und 3 Gleichwohl fiel Schloss und Herrschaft Bronkhorst an Joosts Nichte Irmgarde von Wisch die 1539 Graf Georg von Limburg Styrum geheiratet hatte der Besitz blieb bis 1721 bei den Grafen von Limburg Styrum die auch das Bronkhorst und das Borkulosche Wappen ihrem grossen Wappen hinzufugten Feld 2 bzw 4 Dietrich IV von Bronckhorst Batenburg Anholt 1578 1649 erbte 1612 die Herrschaft Anholt und wurde 1621 durch Kaiser Ferdinand II gemeinsam mit seinem jungeren Bruder dem kaiserlichen Feldmarschall Johann Jakob von Bronckhorst Batenburg in den Reichsgrafenstand erhoben und Mitglied im Niederrheinisch Westfalischen Reichsgrafenkollegium 1647 ubertrug er die Grafschaft Anholt dem Mann seiner Tochter Maria Anna dem Reichsgrafen Leopold Philipp Karl zu Salm Wild und Rheingraf Seither gehoren Schloss und Gut Anholt bis heute dem Haus Salm Salm Wappen BearbeitenDie Blasonierung lautet In Rot ein silberner goldgekronter bewehrter Lowe mit einem doppelten uber Kreuz gelegten Schwanze und auf dem Helme zwei schwarze Barentatzen in jeder eine silberne Munze 7 Spater wurde das Wappen mit den Besitzungen vermehrt Blasonierungen 8 nbsp Stammwappen im Armorial Gelre Bellenville 1395 1402 nbsp Stammwappen derer von Bronckhorst spiegelverkehrt nbsp Wappen derer von Bronkhorst Batenburg nbsp Wappen der Grafen von Bronckhorst Batenburg nbsp Bronckhorst BatenburgLiteratur Bearbeiten nbsp Jacob van Bronckhorst van Batenburg 1550 Pieter Lodewijk Muller Bronkhorst In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 354 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Bronckhorst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien mehr zur Geschichte Gelderns auf Niederlandisch Stammwappen und Grafenwappen der Herren von Bronkhorst im Wappenbuch von Johann SiebmacherEinzelnachweise Bearbeiten Bannerherren der Grafschaft Zutphen waren die Bronkhorst Bergh Baer vom Kasteel Baer in Bahr bei Zevenaar und die Wisch vom Kasteel Wisch in Terborg Siehe niederlandischen Artikel Willem I van Beieren Schagen Joannes Henricus Hofman Het oude kerspel Borkelo In Archief voor de geschiedenis van het bisdom Utrecht Bd 1 1874 S 179 207 hier S 190 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Band 1 Die Diozese Germania Sacra N F 37 1 Walter de Gruyter Berlin 1999 ISBN 3 11 016470 2 S 588 Georg Schnath Diepholz v in Neue Deutsche Biographie 3 1957 S 652 653 Online Version Wilhelm von Hodenberg Diepholzer Urkundenbuch Hannover 1842 S 127 Anton Fahne Geschichte der Freiherren und Herren von Hovel I Band II Abteilung Geschichte und Genealogie derjenigen Familien aus denen die Herren von Hovel ihre Frauen genommen haben Koln 1860 S 12 Google Bucher Blasonierungen im Wappenbuch des Westfalischen Adels Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bronkhorst Adelsgeschlecht amp oldid 219525570