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Die Schlacht von Worringen war 1288 das kriegerische Finale im zuvor bereits sechs Jahre wahrenden Limburger Erbfolgestreit Hauptkontrahenten des Konflikts waren Siegfried von Westerburg Erzbischof von Koln und Herzog Johann I von Brabant Der Ausgang der Schlacht veranderte das Machtgefuge im gesamten Nordwesten Mitteleuropas Schlacht von Worringen Teil von Limburger Erbfolgestreit Die Schlacht von Worringen Illustration von etwa 1440 50 aus einer Handschrift der Brabantsche Yeesten von Jan van Boendale Datum 5 Juni 1288Ort bei Worringen Fuhlinger Heide Ausgang Sieg fur BrabantFolgen Der Herzog von Brabant wird in Personalunion Herzog von Limburg Machtschwachung des Erzbischofs von KolnKonfliktparteienSiegfried von Westerburg Erzbischof von Koln Graf Rainald I von Geldern Graf Heinrich VI von Luxemburg Walram von Luxemburg Herr von Ligny Graf Adolf von Nassau Herren von Plettenberg Herr Walram von Valkenburg Dietrich Luf von Kleve Walram von Julich Herr von Bergheim Dietrich III von Moers Graf Dietrich von Altena Isenberg Johann I von Brabant Herzog von Brabant Graf Adolf V von Berg Graf Eberhard I von der Mark Burger der Stadt Koln Bergische und Markische Bauern Graf Walram von Julich Graf Arnold von Loon Graf Otto IV von Tecklenburg Graf Otto I von Waldeck Graf Gottfried VI von Ziegenhain Graf Gottfried I von ViandenBefehlshaberSiegfried von Westerburg Johann I von BrabantTruppenstarke4 200 2 800 Panzerreiter 1 400 Mann Fussvolk 4 800 2 300 Panzerreiter 2 500 Mann Fussvolk Inhaltsverzeichnis 1 Die Ursache des Konflikts 2 Der lange Weg nach Worringen 3 Der 5 Juni 1288 auf der Fuhlinger Heide 4 Auswirkungen der Schlacht 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenDie Ursache des Konflikts BearbeitenAusloser des Konflikts war der Streit um die Erbnachfolge Irmgards die als einzige Tochter des letzten limburgischen Herzogs Walram V und Ehefrau des Rainald von Geldern nach dem Tod ihres Vaters das Herzogtum Limburg ihrem Ehemann zugebracht hatte Verbunden mit der Hoheit uber dieses Herzogtum war der Titel des Herzogs von Niederlothringen Konig Rudolf I bestatigte diese Nachfolge indem er Rainald 1282 mit Limburg belehnte Bereits im folgenden Jahr starb Irmgard Die Ehe war ohne Kinder geblieben Im Lehnrecht war es immer wieder strittig ob im Falle dass keine mannlichen Erben existierten die Erbfolge uber die weibliche Linie fortgesetzt wird oder uber die nachsten mannlichen Verwandten Vor diesem Hintergrund ist der Anspruch zu sehen den Graf Adolf V VIII von Berg als Neffe Walrams V nach Irmgards Tod geltend machte Neben ihm verstanden sich uber ihre Abstammung von Herzog Heinrich dem Alten von Limburg 1221 auch Heinrich von Luxemburg sein Bruder Walram von Ligny deren Vetter Walram von Valkenburg Walram von Julich Propst des Aachener Marienstifts dessen Bruder Otto von Heimbach und Gerhard von Kaster ausserdem dessen Vetter Walram von Julich Bergheim sowie Dietrich von Heinsberg und sein Bruder Johann von Heinsberg Lowenberg als erbberechtigt Alle diese Bewerber waren ubereingekommen am 2 Februar 1284 eine Entscheidung zu treffen wer von ihnen mit Unterstutzung der anderen den Anspruch auf die Erbnachfolge erheben sollte Zu diesem Zeitpunkt schien eine friedliche Einigung durchaus moglich Der lange Weg nach Worringen BearbeitenHerzog Johann I von Brabant konnte keinerlei Erbanspruche vorbringen unverkennbar hatte er nicht nur machtpolitische sondern auch wirtschaftliche Interessen Eine Verbindung zu Limburg liess sich uber die Herzogswurde von Niederlothringen herstellen auf die neben dem brabantischen auch der limburgische Titel zuruckging Den Grund fur die folgende kriegerische Auseinandersetzung lieferte Adolf von Berg als er angesichts der Erkenntnis selbst nicht uber ausreichende Mittel zur Durchsetzung seines Anspruches zu verfugen diesen am 13 September 1283 an Johann von Brabant verkaufte Die limburgischen Vasallen Adolfs verweigerten Johann den Huldigungseid worauf dieser mit seinen Truppen im Herzogtum Limburg einfiel Siegfried von Westerburg Erzbischof von Koln konnte in seiner Eigenschaft als Landesherr des Kurfurstentums Koln die Ambitionen des Johann von Brabant nicht hinnehmen da er den Machtzuwachs der dem Brabanter durch das Herzogtum Limburg entstehen wurde als Einschrankung und Bedrohung der eigenen Machtposition am Niederrhein erkannte Rainald von Geldern erkannte seinerseits dass auch er allein nicht in der Lage sein wurde sich gegen Johann von Brabant durchzusetzen und so schloss er bereits eine Woche spater am 16 August 1284 in der Schanze von Vennebrucke heute Vinnbruck bei Kempen Tonisberg ein gegen Brabant und Berg gerichtetes Militarbundnis mit dem Kolner Erzbischof 1 Hauptartikel Vinnbruck Rainald wurde mit Wassenberg belehnt das in der Vergangenheit die Herzoge von Limburg als kolnisches Lehen hielten Zur Partei des Rainald gehorte auch Walram von Valkenburg der von Rainald zu seinem Vertreter in Limburg bestimmt wurde Ein komplexes Vertragssystem im Zusammenhang mit der Belehnung von Wassenberg band Rainald und seine Verbundeten einerseits den Erzbischof andererseits fest aneinander 2 Die Grafschaften Berg und Mark waren dem Erzbischof in dessen Funktion als Herzog von Westfalen zur Heerfolge verpflichtet Die verwandtschaftlichen Anspruche seines Verwandten Adolf von Berg auf Limburg nahm Graf Eberhard von der Mark zum Anlass seine seit langem verfolgten Emanzipationsversuche von der herzoglichen Gewalt unter neue Vorzeichen zu stellen und den territorialen Arrondierungsversuchen des Kolner Erzbischofs im Bereich seines Herzogtums Einhalt zu gebieten So trat er dem Erzbischof folglich als Mitstreiter des Adolf von Berg entgegen Die limburgische Ritterschaft war gespalten der Drost von Limburg Kuno Snabbe von Lontzen und seine gesamte Sippe der Skavedriesch standen auf der Seite von Rainald Heinrich von Mulrepas aus dem Geschlecht derer von Geilenkirchen hatte das Amt des Drosten vor Kuno innegehabt war aber von Rainald entlassen worden Vor diesem Hintergrund erklart sich dass die Mulrepas und die mit ihnen verwandten von Wittem auf der Seite des Johann von Brabant wiederzufinden waren Beide Parteien die Skavedriesch und die Mulrepas mit den von Wittem waren gleichmachtige Parteien Die Luxemburger hatten sich ebenfalls an die Seite Rainalds gestellt hielten sich aber im ersten Jahr der Auseinandersetzungen noch zuruck Die Zeit von September 1283 bis Juni 1288 war gekennzeichnet von zahlreichen Auseinandersetzungen die uberall aber besonders im Herzogtum Limburg verbrannte Erde hinterliessen Dabei kam es immer wieder zu Frontwechseln einzelner beteiligter Parteien Im Mai 1288 zog Graf Heinrich von Luxemburg mit seinem Heer in Richtung Koln Auf dem Weg dorthin wuchs sein Heer durch den Anschluss zahlreicher Vasallen und Verbundeter stark an Ende Mai traf sich Heinrich mit dem Grafen von Geldern und den anderen Verbundeten in Valkenburg Man beriet das weitere Vorgehen Am Ende verkaufte Rainald fur 40 000 Mark brabantischer Denare alle Anspruche und Rechte auf die Grafschaft Geldern an Heinrich und seinen Bruder Walram von Luxemburg Als ihm dies bekannt wurde machte sich Herzog Johann von Brabant ebenfalls auf den Weg zunachst in Richtung Valkenburg dann nach Koln Am 25 oder 26 Mai fanden in Bruhl Verhandlungen zwischen Johann den Grafen Eberhard von der Mark Adolf von Berg und Walram von Julich statt Ausserdem nahmen Vertreter der Stadt Koln daran teil Man handelte einen Landfriedensbund aus der am 27 oder 28 Mai in Koln vertraglich abgesichert wurde Koln wurde somit zur wichtigen Basis fur Johann Das erste Ziel der Gemeinschaft war die Schleifung der erzbischoflichen Burg Worringen Vom 29 Mai bis 5 Juni wurde Worringen belagert ein grosses Truppenkontingent der Kolner Burger unterstutzte dabei das brabantische Heer mit Belagerungs und Schleudermaschinen Gleichzeitig sammelten der Graf von Luxemburg Siegfried von Westerburg und ihre Verbundeten sich bei Neuss und zogen nach Brauweiler Dort lagerten sie in der Nacht zum 5 Juni 1288 Zu diesem Zeitpunkt waren alle beteiligten Parteien an den Rand ihrer Belastbarkeit gelangt Nach dem Landfriedensbund der Stadt Koln mit Johann der auch in der Tradition der Emanzipationsbemuhungen der Kolner Burger von ihrem Stadtherrn seit dem ersten Konflikt mit Anno II im Jahr 1074 zu sehen ist gab es auch fur den Erzbischof keinen anderen Weg mehr Eine Entscheidungsschlacht die man in den Jahren zuvor in diesem Ausmass stets vermieden hatte war fur alle unausweichlich geworden Der 5 Juni 1288 auf der Fuhlinger Heide Bearbeiten nbsp Positionen gegen Anfang der SchlachtAm fruhen Morgen nachdem er die Morgenmesse besucht und gebeichtet hatte machte sich Erzbischof Siegfried von Westerburg von seinem Lager in Brauweiler mit seinem Heer auf den ca zwolf Kilometer langen Weg in Richtung Worringen Johann von Brabant durch Spaher uber das Herannahen des erzbischoflichen Heeres informiert zog ihm von Worringen aus entgegen und bezog Stellung auf einer Anhohe sudostwarts des Worringer Bruchs nordwestlich des heutigen Fuhlingen Vermutlich gegen 11 00 Uhr traf der Erzbischof mit seinen Truppen dort ein Seine Aufstellungen formierten sich westlich des heutigen Fuhlingen dabei nahmen auf Seiten des Erzbischofs die Luxemburger die mittlere Position gegenuber den Brabantern ein Der Erzbischof selbst stellte sich mit seinen kolnischen Truppen auf dem rechten Flugel gegenuber den Truppen der Grafen Adolf von Berg und Eberhard von der Mark auf denen sich ganz aussen das auf dem Flugel befindliche Fussvolk der Stadt Koln und der markischen und bergischen Bauern anschloss Der Graf von Geldern bezog auf dem linken Flugel Stellung gegenuber den Reitern der Julicher und des Grafen von Looz sowie dem brabantischen Fussvolk das ganz aussen positioniert war nbsp Grosse Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse Zurich 1305 bis 1340 folio 18r Herzog Johann von Brabant in der Schlacht von WorringenGleich zu Beginn der Schlacht gelang es dem Erzbischof das bergische Fussvolk und die Kolner Miliz zu uberreiten und in die Flucht zu schlagen Doch begab sich der Erzbischof damit in eine strategisch sehr ungunstige Position die beinahe zur Auflosung seiner Formation fuhrte Nach Meinung des Militarhistorikers Ulrich Lehnart bestimmte diese fruhe Aktion des Erzbischofs bereits den Ausgang der Schlacht Der heftigste Kampf tobte in der Mitte der beiden Fronten zwischen den Brabantern und den Luxemburgern Dabei starben zuerst Walram von Luxemburg Ligny dann Heinrich von Luxemburg Heinrich von Houffalize Bastardbruder Heinrichs und dessen jungerer Bruder dessen Name war vermutlich Balduin Damit war eine ganze Generation des Hauses Luxemburg ausgeloscht Vermutlich gegen 15 00 Uhr griffen die Ritter der Grafen von Berg und von der Mark mit den Kolner Patriziern und dem Fussvolk der bergischen Bauern und der Kolner Miliz erneut auf der rechten Flanke den Erzbischof und seine Truppen an Angefeuert durch die flammende Rede des Walter Dodde und das Vorbild des Patriziers Gerhard Overstolzen griffen diese mit aller Gewalt wieder in das Kampfgeschehen ein um so ihr Debakel vom Morgen auszugleichen Der als Panzerreiter gerustete Overstolzen war von seinem Pferd gestiegen und hatte sich zu Fuss an die Spitze des Fussvolks gestellt brach spater erschopft zusammen und starb ohne Kampf Die Kampfweise der bergischen Bauern und der Kolner Miliz wird dergestalt beschrieben dass sie auf alles und jeden einschlugen egal ob Feind oder Freund Vermutlich lag dies auch daran dass sie die meisten Wappen nicht kannten und deswegen kaum zwischen Feind und Freund unterscheiden konnten nbsp Der Fahnenwagen des Kolner Erzbischofs mit dem Schlussel der Stadt Koln aus Johann Koelhoff der Jungere Die Cronica van der hilliger stat van Coellen Koln 1499 Der Erzbischof erkannte seine Lage bald als aussichtslos und bot Gottfried von Brabant seine Kapitulation an Das Fussvolk der bergischen Bauern und der Kolner Miliz eroberte den Fahnenwagen des Erzbischofs was den volligen Zusammenbruch des Widerstands des kurkolnischen Flugels bewirkte 3 Wem die Flucht nicht mehr gelang der wurde gefangen genommen Auch Rainald von Geldern auf dem linken Flugel musste seine Situation bald als aussichtslos erkennen Beim Versuch unerkannt zu fliehen geriet er in die Gefangenschaft des Herzogs von Brabant Walram von Valkenburg war der letzte Vasall des Erzbischofs der nach heftigem Zweikampf mit dem Propst des Aachener Marienstifts das Schlachtfeld verliess Dank der Hilfe des Grafen Arnold von Loon gelang ihm die Flucht Die letzten Kampfhandlungen fanden zwischen den Skavedriesch und den Mulrepas statt die hier ihren eigenen Konflikt auszutragen schienen Schliesslich ergaben sich auch die noch lebenden Skavedriesch womit alle Kampfhandlungen beendet waren Dies durfte ungefahr gegen 17 00 Uhr der Fall gewesen sein Die uberlebenden Ritter und ihre Pferde wurden gefangen genommen und versprachen reichlich Losegeld Die meisten Toten auf dem Schlachtfeld waren durch die Hufe der Pferde bis zur Unkenntlichkeit entstellt Daruber hinaus war auch die Leichenfledderei des Fussvolks dafur verantwortlich dass man die Toten nicht mehr an ihren Wappenrocken identifizieren konnte Die Leichen wurden in mehreren Massengrabern bestattet Heutige Schatzungen halten es fur wahrscheinlich dass an der Schlacht ca 10 000 Kampfer beteiligt waren Lehnart ermittelt fur die brabantischen Streitkrafte ca 2 300 Panzerreiter Ritter fur die Kurkolnischen ca 2 800 Der Anteil der Kolner Patrizier auf brabantischer Seite soll aus ca 60 Panzerreitern bestanden haben Das Fussvolk der brabantischen Seite wird auf ca 2 500 Mann geschatzt davon 500 bergische Bauern und 1 500 Kolner Miliz das der erzbischoflichen auf ca 1 400 Quellen zufolge sollen 1 100 Kampfer den Tod auf dem Schlachtfeld gefunden haben 700 spater an ihren Verletzungen gestorben sein In Koln soll es nach der Schlacht mehr als 700 Witwen gegeben haben In den Massengrabern sollen 600 Kampfer bestattet worden sein Das Fussvolk musste demnach die grossten Verluste hinnehmen Angesichts der Tatsache dass mittelalterliche Reiterschlachten nicht darauf ausgerichtet waren den Gegner zu toten sondern gefangen zu nehmen um fur seine Freilassung Losegeld zu erhalten und so die eigenen Kriegskosten decken zu konnen erscheint das realistisch Die ausserste Harte mit der die bergischen Bauern und die Kolner Miliz bei ihrem zweiten Eingreifen vorgingen durfte der Grund dafur gewesen sein dass viele Panzerreiter sich lieber in die Gefangenschaft der gegnerischen Ritter begaben als vom gegnerischen Fussvolk erschlagen zu werden Auswirkungen der Schlacht Bearbeiten nbsp Herzog Johann von Brabant und die vier erschlagenen Luxemburger links in der Schlacht von Worringen Nuova Cronica 14 Jahrhundert nbsp Schlachtdenkmal in Dusseldorf Stadterhebungsmonument Bert Gerresheim 1988 nbsp Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von Worringen in der Ortsmitte von Worringen vor der Kirche Der Ausgang der Schlacht hatte fur jede der involvierten Parteien erhebliche Konsequenzen Erzbischof Siegfried von Westerburg war als Gefangener in der Gewalt des Grafen von Berg im Novum Castrum Schloss Burg an der Wupper und kam durch den Suhnevertrag vom 19 Mai 1289 wieder frei Inzwischen hatte der Dompropst von Koln Konrad I von Berg ein Bruder von Adolf von Berg die Regierungsgewalt des Erzstifts Kurkoln ubernommen Die Gewinner der Schlacht hatten Tatsachen geschaffen die Siegfried wohl oder ubel durch den Suhnevertrag billigen musste Ausserdem musste er auf sein Befestigungsrecht im Bergischen Land verzichten und ein Losegeld von 12 000 Mark zahlen Eberhard von der Mark erhielt Befestigungshoheit und Adolf von Berg sein Munzrecht zuruck auf das er 1279 zugunsten des Erzbischofs hatte verzichten mussen Zu den inzwischen geschaffenen Tatsachen gehorte die Entfestung des Rheins an erster Stelle die Schleifung der Burg Worringen ausserdem die der erzbischoflichen Burgen Zons und Neuenberg Dies entsprach den Forderungen der Kolner Burger und des Grafen von Berg Adolf von Berg verlieh Dusseldorf am 14 August 1288 Stadtrechte setzte damit der bisher nahezu unumstrittenen Macht des Erzbischofs am Niederrhein einen weiteren Kontrapunkt und schuf so die Grundlagen der zukunftigen bergischen Residenzstadt Damit einher ging die Grundung eines Kanonikerstifts Im Jahr 1322 verliehen die Grafen von Berg auch Mulheim das Stadtrecht Beide Stadte Dusseldorf wie Mulheim entwickelten sich spater zu stadtischen Handels und Wirtschaftszentren Die Konkurrenz der Stadte Koln und Dusseldorf war eine haufige Ursache fur Spannungen untereinander In Westfalen wurden die Burgen Neu Isenberg Volmarstein Limburg an der Lenne Raffenburg sowie die Stadte Menden Furstenberg und Werl eingenommen und grosstenteils geschleift dies entsprach den Forderungen und Wunschen Eberhards von der Mark Eberhard erlangte zusatzlich die Vogtei uber das Stift Essen das in der Familie blieb bis diese 1609 erlosch Gleichzeitig markiert die kolnische Niederlage den Niedergang der kolnischen Lehnsherrschaft uber die Grafen von der Mark 4 Walram von Julich eroberte mit Hilfe der Kolner Burger Zulpich von territorialer Entwicklung kann man hier jedoch noch nicht sprechen Die Entwicklungen begunstigten also insbesondere den Ausbau der Territorien der Grafen von Berg und von der Mark wahrend die Bestrebungen des Erzbischofs seine Herzogsgewalt in Westfalen territorial abzusichern und auszubauen zunichtegemacht wurden Nach seiner Freilassung erreichte Siegfried zwar papstliche Dispens die ihn von der Einhaltung seiner in Gefangenschaft gegebenen Zugestandnisse aus Sicht der Kirche befreite dies bewirkte jedoch faktisch nichts mehr Nicht der Prozess den Siegfried gegen Koln anstrengte und auch nicht der papstliche Bann konnten daran noch etwas andern Tatsachlich hatte die Stadt Koln in vielerlei Hinsicht bereits den Status einer Reichsstadt erreicht wenngleich die Anerkennung de jure noch 200 Jahre auf sich warten lassen sollte Der Herzog von Brabant hatte sich nach einer Atempause nochmals mit Walram von Valkenburg militarisch auseinanderzusetzen bevor er am 1 September 1292 durch den neugewahlten Konig Adolf von Nassau mit dem Herzogtum Limburg belehnt wurde Sichtbares Zeichen der gewonnenen Territorialherrschaft uber Limburg war die Einfugung des limburgischen Lowen in das brabantische Wappen in der Zeit Johanns II Es zeigte fortan im ersten und vierten Feld den brabantischen goldener Lowe im schwarzen Feld im zweiten und dritten Feld den limburgischen Lowen roter Lowe im weissen Feld Rezeption BearbeitenEine wichtige erzahlende Quelle weil in zeitlich nahem Kontext stehend ist die Yeeste van den Slag van Woeronc des Jan van Heelu Jan Frans Willems hat sie im Jahr 1836 ediert und kommentiert Auf dieser Basis wurde der Text 1988 erstmals durch Frans W Hellegers ins Hochdeutsche ubertragen und im Ausstellungskatalog Der Name der Freiheit veroffentlicht Heelu schrieb seine Rymkronik fur Margarete von England Schwiegertochter des Herzogs Johann I von Brabant bzw Ehefrau des Johann II von Brabant kurz vor dem Tod Johanns I Slag Van Woeringen Eerste Boek Die Schlacht von Worringen Erstes Buch Vrouwe Margirete van Inghelant Die seker hevet van BrabantTshertghen Jans sone Jan Want sie dietsche tale niet en canDaer bi willic haer ene gichteSinden van dietschen gedichte Daer sie dietsch in leeren moghe Van haren sweer den hertoghe Sindic haer daer bi beschreven Want en mach niet scoenres gevenVan ridderscape goote date Der Herrin Margarete von England die Herzog Jan von BrabantsSohn Jan geheiratet hat will ich ein Geschenkin Form einer Erzahlung in deutscher Sprache machen mit der sie diese Sprache lernen moge die sie nicht beherrscht die Geschichte handelt von ihrem Schwiegervater dem Herzog die ich hier beschrieben habe denn es kann nichts Schoneresals grosse Rittertaten geben Seit dem Spatmittelalter taucht das Thema der Schlacht bei Worringen in weiteren Quellen auf so im Codex Manesse in den Brabantschen Yeesten und bei Johann Koelhoff in der Kolnischen Chronik nbsp Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen Gemalde von Peter Janssen dem Alteren 1893Im 19 Jahrhundert war die Schlacht bei Worringen ein Thema der Historienmalerei Bekannte Maler die sich des Stoffes annahmen waren Nicaise de Keyser im Gemalde Nach der Schlacht bei Worringen 1840 und Peter Janssen der Altere im Gemalde Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen 1893 Eine jungere kunstlerische Rezeption ist im Stadterhebungsmonument von Bert Gerresheim in Dusseldorf zu finden Hier ist das Grauen der Schlacht in den Mittelpunkt einer skulpturalen Collage gestellt 1893 benannte die Stadt Dusseldorf ihre Ringstrasse in Worringer Strasse um Seit 1906 erinnert der Worringer Platz an die Schlacht Literatur BearbeitenWim Blockmans Die Schlacht von Worringen im Selbstverstandnis der Niederlander und Belgier in Blatter fur deutsche Landesgeschichte 125 1989 S 99 109 Online Version Wilhelm Herchenbach Henri Adolphe Reuland Geschichte des Limburger Erbfolgestreites Die Schlacht bei Worringen und die Erhebung Dusseldorfs zur Stadt Bagel Dusseldorf 1883 Digitalisat Wilhelm Janssen Hugo Stehkamper Hrsg Der Tag bei Worringen 5 Juni 1288 a d R Veroffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein Westfalen Reihe C Quellen und Forschungen Band 27 Dusseldorf 1988 Hinweis ist zugleich erschienen als Blatter fur deutsche Landesgeschichte 124 1988 S 1 453 Online Version Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Koln 72 Heft ISBN 3 412 04388 5 Jean Louis Kupper Herzog Johann I von Brabant und das Furstentum Luttich vor und nach der Schlacht bei Worringen in Blatter fur deutsche Landesgeschichte 125 1989 S 87 98 Online Version Ulrich Lehnart Die Schlacht von Worringen 1288 Kriegfuhrung im Mittelalter Der Limburger Erbfolgekrieg unter besonderer Berucksichtigung der Schlacht von Worringen 5 6 1288 AFRA Verlag Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 923217 66 8 Jan Muller The Battle Of Worringen 1288 The History and Mythology Of A Notable Event Arbeit zur Erlangung des Titels Master of Arts in History an der University of Alberta Alberta 1993 doi org 10 7939 R3X05XM2B Werner Schafke Hrsg Der Name der Freiheit 1288 1988 Aspekte Kolner Geschichte von Worringen bis heute Handbuch zur Ausstellung des Kolner Stadtmuseums in der Josef Haubrich Kunsthalle Koln 29 Januar 1988 1 Mai 1988 2 Bande Koln 1988 Vera Torunsky Worringen 1288 Ursachen und Folgen einer Schlacht Koln 1988 ISBN 3 7927 1029 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Worringen Sammlung von Bildern Sascha Sturm Worringen 1288 Entscheidung im sechs Jahre schwelenden Konflikt des Limburger Erbfolgestreits Memento vom 14 September 2004 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Erinnerungsmal zum Vertrag von Vinnbruck Erinnerungsmal zum Vertrag von Vinnbruck In heimatverein toenisberg de Heimatverein Tonisberg e V abgerufen am 17 Juli 2022 Zur Machtkonstellation vor der Schlacht bei Worringen siehe Irmgard Hantsche Atlas zur Geschichte des Niederrheins Kartographie von Harald Krahe Bottrop Essen Verlag Peter Pomp 1999 Schriftenreihe der Niederrhein Akademie Bd 4 S 32f Der im Bild der Koelhoffschen Chronik dargestellte Wagen mit Schlussel ist nicht der Fahnenwagen des Erzbischofs sondern der Wagen der Kolner Burgerschaft also der Widersacher Vgl hierzu Ernst Voltmer Standart Carroccio Fahnenwagen Zur Funktion der Feld und Herrschaftszeichen mittelalterlicher Stadte am Beispiel der Schlacht von Worringen In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 124 1988 S 187 209 Schlacht bei Worringen In Internet Portal Westfalische Geschichte LWL Institut fur westfalische Regionalgeschichte 25 Marz 2014 abgerufen am 17 Juli 2022 51 042526944444 6 887655 Koordinaten 51 2 33 1 N 6 53 15 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Worringen amp oldid 236167471